Hardware mit dem dümmsten Design

Schlecht gestaltete IT-Produkte können einem den letzten Nerv rauben. Wir haben zehn der schlimmsten Design-Entscheidungen für Sie herausgepickt.

Schlechtes Industrie-Design schafft es ohne weiteres, ein ansonsten solides IT-Produkt komplett zu ruinieren. Die Ursachen dafür sind vielfältig: Angefangen bei den Kardinalsünden Faulheit und Gier, über die schiere Ausblendung der Bedürfnisse des Nutzers, bis hin zu ganz einfacher Dummheit. Aber egal, wie es nun dazu gekommen ist, dass das Design ein kompletter Reinfall ist: Es treibt einen einfach in den Wahnsinn.

Im folgenden haben wie 10 der schlechtesten Design-Entscheidungen der Branche für Sie zusammengetragen.

Platz 10: Nicht-wiederverwendbare Kabelbinder

Kabelbinder: Diese Plastikschnüre wurden einst aus gummiertem, ummanteltem Draht hergestellt und erfreuten sich so einer nahezu unbegrenzten Lebens- und Wiederverwendungsdauer. Heutzutage werden die Drähte mit einer dünnen Plastikschicht überzogen und sind vor allem bei neu gekauften, damit zusammengebundenen Kabeln zu finden. Diese "moderne" Art der Kabelbinder ist aber nicht nur kompliziert von ihrem Produkt zu lösen; nein, wenn man sie dann endlich einmal abgewickelt hat, sind sie meistens verdreht, knautschig und absolut unbenutzbar.

Platz 9: Unbenannte Ethernet-Kabel

Ethernet-Patchkabel verzichten heute oft auf ihre Typenbezeichnung CAT5, CATe und CAT6. Das mag ja pedantisch klingen, aber diese Typenbezeichnungen existieren nicht ohne Grund. Schließlich wollen die meisten mindestens ein CAT5e-Kabel benutzen, um ihre Daten im Netzwerk mit Gigabit-Geschwindigkeit zu transportieren. CAT6-Kabel sind besser im Ausblenden von Nebensignaleffekten und unterstützen eine Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 10 Gigabits pro Sekunde. Außerdem ist CAT6 abwärtskompatibel zu CAT5 und CAT5e.

Platz 8: Glanzlack

Glänzende Lacküberzüge auf Tablets, Smartphones und Co. sehen schick aus – machen aber jeden Fingerabdruck und jedes Staubkorn sofort sichtbar. Will man sie dann reinigen, weil sie aussehen wie eine durchweichte Pommestüte, erleiden sie blitzschnell Kratzer und sehen abgenutzt aus. Das ist besonders ärgerlich bei Hardware, die darauf ausgelegt ist, oft an eben diesen Problemzonen angefasst zu werden. Die empfindlichen Glanzlack-Oberflächen finden sich mittlerweile nahezu überall: Auf Routern, auf Lautsprechern und auf All-in-One-PCs mit Touchscreens. 

Platz 7: Knöpfe am Rand

Knöpfe, die am Rand eines Laptops, Monitors oder anderer Geräte angebracht sind, führen ärgerlicherweise nur dazu, dass sie jedes Mal automatisch betätigt werden, wenn man das Gerät hochhebt, verschiebt oder anfasst. Besonders irritierend sind beispielsweise die kleinen Knöpfe zum Öffnen der optischen Laufwerke bei Laptops. Vielleicht sollten PC-Hersteller ausnahmsweise dem Beispiel Apples folgen und die Auswerfen-Funktion einer Taste auf dem Keyboard zuordnen.

Platz 6: Leertaste

Nicht die Leertaste an sich ist hier das Designproblem, sondern eher ihre Anbringung in manchen Tastaturen. Nämlich dann, wenn sich die Leertaste so weit ins Gehäuse hineindrücken lässt, dass man sich beim Betätigen jedes Mal die Daumenseite böse anstößt. Aua!

Platz 5: Schwer erreichbare Komponenten

Anschlüsse und optische Laufwerke sind je nach PC- oder Laptop-Modell nur schwer zu erreichen, weil sie entweder zu tief im Gehäuse liegen, an unzugänglichen Stellen verbaut wurden, teilweise von anderen Komponenten blockiert werden oder halb von einem dünnen Plastikpanel verdeckt sind. Letztere lieben es auch, beim Versuch ein Kabel in den Anschluss zu stöpseln, einfach mal abzubrechen. Beispiel gefällig? Klappt man beim schon älteren Lenovo IdeaCentre A720 das Display in eine brauchbare Position, lässt es unterhalb nur wenige Zentimeter Platz, um sich noch zum Blu-ray-Laufwerk und dem Kartenleser vorzuarbeiten.

Platz 4: Unbeschriftete Ladegeräte

Nahezu jedes Gerät hat mittlerweile ein eigenes Ladegerät. Blöd nur, dass die meisten Hersteller sich nicht mal die Mühe machen, den Stecker wenigstens mit dem Firmennamen zu versehen – geschweige denn mit dem Namen des Geräts, das damit aufgeladen werden soll. Bei der schieren Flut an Ladegeräten macht sich mancher Nutzer schon daran, kleine Klebebändchen mit der Gerätebezeichnung zu versehen und an das Kabel zu kleben.

Platz 3: Sinnlose Aufkleber

All-in-One-PCs, Desktop-Rechner, Laptops und Tablets sind beim Neukauf oft zugepflastert mit den Aufklebern diverser Hardware-Hersteller. Die Frage ist: Wozu? Jeder normale Kunde weiß doch ohnehin, dass ein "Intel Inside" im neuen Rechner steckt, wenn er sich auch nur halbwegs mit den Spezifikationen auseinander gesetzt hat. Und wen kümmert's schon, dass der neue All-in-One-PC Dolby dekodieren kann? Und wow: Auf diesem neuen Desktop-Rechner läuft tatsächlich Windows 8? Wie überraschend...

Platz 2: Ungewöhnliche Tastaturlayouts

Nicht ohne Grund haben viele von uns mittlerweile gelernt, beim Tippen nicht mehr auf die Tastatur zu schauen: Weil die meisten Tasten eben immer an der gleichen Stelle sitzen. Wie kommen also manche Hersteller darauf, dieses altbekannte Layout verändern zu wollen? Wenn ich beim Tippen runter zur Tastatur schauen muss, nur um so essentielle Dinge wie die Pfeiltasten zu finden, ist beim Design einfach gründlich was schief gelaufen.

Platz 1: Vereinnahmende Stromadapter

Viele Ladegeräte und Stromadapter verbrauchen allein wegen ihrer undurchdachten Form mehr als einen Platz in einer durchschnittlichen Steckdosenleiste. Wirft man einen Blick auf das nebenstehende Bild, sieht man das Desaster: Hier belegen gerade mal drei Ladegeräte eine Steckdosenleiste, in die eigentlich sieben passen könnten. Dabei würde es sogar schon reichen, die Form des Adapters ein wenig in die Höhe zu ziehen und das Kabel statt seitlich an der Oberseite herausragen zu lassen. Doch so praktisch scheint einfach kein Hersteller zu denken...