Die 10 ungewöhnlichsten Netzwerkausfälle

Tolpatschigkeit, Dummheit, aber auch Naturkatastrophen und Tiere können zu Netzwerkausfällen führen. Manchmal werden Netzwerk-Techniker sogar mit dem Tode bedroht. Wir stellt die Top 10 der bizarrsten Ausfall-Gründe vor.

Dem Unternehmen Level 3 gehören mehr als 160.000 Kilometer verlegte Glasfaserleitungen. Die US-Firma besitzt somit eines der größten Netzwerke der Welt. Die Glasfaserkabeln befinden sich in über 45 Ländern. Um Ausfälle vorzubeugen, sind diese als Ringstrukturen installiert. Trotzdem kommt es hin und wieder zu Störungen. Wir stellen die zehn abenteuerlichsten Gründe für Netzwerkausfälle bei Level 3 vor. Die Fälle liegen zwar schon etwas zurück, sind aber nach wie vor lesenswert.

1. Bauunternehmen

Der häufigste Grund für Ausfälle in Zusammenhang mit Glasfaserleitungen stellen Bauunternehmen dar. Einen besonders kuriosen Fall trug sich in Kalifornien zu. Ein Bauunternehmen stieß beim Graben in 1,2 Meter Tiefe auf ein massives Stahlrohr. Statt dass sich die Bauarbeiter über das Rohr informierten, sprangen sie in das Loch und zersägten das Rohr mitsamt der Glasfaserleitung.

2. Eichhörnchen

Die zweithäufigste Ursache für Netzwerkausfälle stellen Eichhörnchen dar. Knapp 17 Prozent der Schäden, die durch Tiere verursacht werden, lassen sich den Eichkätzchen zuordnen. Die Techniker versuchen die Waldtiere mittels Nageschutzvorrichtungen von ihren Leitungen fernzuhalten. Dies gelingt nur bedingt. Vor der Anbringung betrug der Anteil 28 Prozent.

3. Schlucht

Auch Mutter Natur kann für Kommunikationsnetze gefährlich werden, vor allem wenn es sich um extreme Wetterbedingungen handelt. Level 3 musste schon oft Mitarbeiter wegen Orkanen, Erdrutschen und Schneestürmen losschicken. Besonders spektakulär soll ein Fall in Utah vor einigen Jahren gewesen sein. Ein Kabel war über einer Viertelmeile breiten Schlucht defekt, unten toste ein reißender Strom. Die gesamte Ausstattung inklusive der eingesetzten Jeeps versanken knietief im Schlamm. Auch Jetboote konnten das Kabel nicht über den Fluss ziehen. Erst nachdem das Kabel mittels Line Gun über die Schlucht geschossen wurde, konnte es repariert werden.

4. LKW

LKWs, Wohnwagen und andere große Fahrzeuge sorgen ebenfalls häufig für gestörte Netzwerkverbindungen. Die Fahrer solcher Vehikel reißen bei unvorsichtiger Fahrweise Telefonmasten um oder unterschätzen die Höhe ihres Gesamtfahrzeugs. Einen bizarren Fall gab es in Pennsylvania. Ein LKW-Fahrer verfuhr sich und fuhr irrtümlich eine Wohnsiedlung entlang. Dabei verfing sich sein Truck in ein Netz von Telefonkabeln. Statt anzuhalten, fuhr er weiter - im Schlepptau einen sechs Meter langen Telefonmast. Die Kabel wickelten sich um sein Fahrzeug. Erst nachdem sein LKW wie ein Weihnachtsgeschenk eingepackt war, hielt er an und schaute nach.

5. Kabelbrand

Auch die Anbringung der Netzwerkkabel kann zu Störungen führen. In Boise, im US-Staat Idaho, waren Strom- und Telefonkabel an einem einzigen Mast angebracht. Ein heftiger Sturm riss einen solchen Pfahl um. Dieser zog weitere 18 runter. Ein Stromkabel dieser Stämme löste einen Grasbrand aus. Die Hitze schmolz das Telefonkabel. Die Techniker reparierten den Schaden noch während das Feuer aus der Luft gelöscht wurde.

6. Vandalismus

Besonders ärgerlich sind Netzwerkausfälle, die durch Vandalismus entstehen. Manche zerschneiden die Glasfaserkabeln um sie als Kupfer zu verkaufen. Sieben Prozent der jährlichen Ausfälle gehen auf das Konto von Schießübungen, die meist in gefährlichen Stadtbezirken stattfinden. Die Techniker, die diese Schäden beheben, werden von Sicherheitskräften begleitet.

7. Flugzeugabsturz

Neben solchen doch eher gewöhnlichen Ausfällen gibt es solche, die mehr als nur ein Kopfschütteln hervorrufen. So geschehen in Kalifornien als ein kleines Flugzeug über die Landebahn von Burbank International Airport in ein Wohngebiet schoss und die Glasfasermasten umriss. Bei dem Vorfall kam niemand zu Schaden.

8. Fire & Ice

Auch die Verbindung von Feuer und Eis kann zu Störungen führen. In Chalfont, Pennsylvania tobte ein Eissturm, der mehrere Äste abriss. Diese landeten auf einer Hauptstromleitung, über die die Telefonleitung gelegt war. Die Leitung fing an mehrere Stellen Feuer und das inmitten von Eis bedeckten Ästen.

9. Hai

Naturkatastrophen sorgen ebenfalls hin und wieder für bizarre Ausfälle. Nachdem der Hurrikan Katrina über das Land gefegt war, fand ein Mitarbeiter gut drei Kilometer im Landesinnern im Graben neben der Telefonleitung einen 90 Zentimeter langen Hai.

10. Bagger

Ein besonderer Höhepunkt trug sich an der Staatsgrenze von Georgia und Florida zu. Ein Grundstückbesitzer war wütend auf das Straßenverkehrsamt. Dieses zahlte nach seiner Meinung eine zu geringe Entschädigung für das Wegerecht, um den Highway auf seinem Grundbesitz in Georgia und Florida auszuweiten. Weil Level 3 innerhalb dieses Wegerechts Glasfasern verlegte, war der Mann auch auf das Netzwerkunternehmen wütend.

Er schmiedete einen Racheplan. Für die Durchführung fuhr er mit seinem Bagger über die Staatsgrenze von Georgia nach Florida, grub zwei Löcher und zerschnitt das Kabel. Mit einer Schrotflinte bewaffnet, wartete er auf die Techniker. Als diese eintrafen, drohte er jeden zu erschießen, der das Kabel reparieren wollte. Als die Polizei eintraf, zog er sich nach Georgia zurück und mimte den Ahnungslosen. Es gab keine Zeugen. Den Polizisten versuchten also, von dem Mann ein Geständnis zu bekommen. Währenddessen reparierten die Techniker die Glasfaser. Durch seine Unbeherrschtheit drohte der Mann im Gespräch mit den Gesetzeshütern am nächsten Tag wiederzukommen um das Kabel erneut durchzuschneiden. Durch das Geständnis und der Tatsache, dass er ein Verbrechen ankündigte, machte er sich strafbar und wurde verhaftet.