Video-Formate: Konvertierung leicht gemacht

Jeden Film schnell, einfach, platz-und ressourcenschonend für jedes Ausgabegerät konvertieren: Der Ratgeber erklärt, wie Sie diese Aufgabe einfach lösen. Und das Handy zeigt Videos, ohne das Datenvolumen zu belasten.

Man kann sich wundern, dass Microsofts aktuelles Betriebssystem nicht mal mehr DVDs abspielt. Doch anstatt über Sinn oder Unsinn nachzudenken, installiert man diese grundlegende Funktion über den VLC Media Player oder über ein inoffizielles, für Windows 10 angepasstes Windows Media Center schnell nach. Doch nicht immer ist die Sache mit der passenden Abspielsoftware, den richtigen Videoformaten und der optimalen Auflösung so einfach. Denken Sie nur an das Smartphone: Hier macht es keinen Sinn, einen Film in Full-HD oder sogar 4K darauf zu speichern, wenn das Display dies gar nicht auflöst. Neben anderen Problemen würde ein solches Video nur unnötig viel des ohnehin zumeist knappen Speicherplatzes belegen.

Probleme gibt es ebenfalls beim Streamen im Netzwerk. Da lagern Filme auf der Netzwerkfestplatte (NAS) und im Prinzip ließen sie sich auch auf dem netzwerkfähigen Fernsehgerät abspielen, aber eben nur im Prinzip. Stimmt nämlich hier der Codec nicht und muss das Material von der NAS erst transkodiert werden, schaffen das in Echtzeit lediglich Geräte mit einer leistungsfähigen CPU und ausreichend Hauptspeicher. NAS ist eben nicht gleich NAS.

Ein weiterer Aspekt ist das Speichern und Herunterladen von Filmen aus dem Internet, wobei es jedoch ausdrücklich nicht um illegale Downloads oder das Entfernen des Kopierschutzes geht. Ein so gesichertes Video kann man dann auch offline oder später ansehen, wenn es aus den Mediatheken der TV-Sender längst wieder verschwunden ist.

Das sind nur einige Beispiele von vielen, für die der folgende Artikel Lösungen bereithält. Dazu finden Sie in der folgenden Tabelle ein Softwarepaket, das Sie beim Konvertieren, Speichern, Aufnehmen und Abspielen unterstützt. Besonders einfach ist das mit dem Tipard Total Media Converter: Darin stellen Sie nur das Abspielgerät ein – beispielsweise das Samsung Galaxy S5 oder die Playstation 4 – die optimalen Einstellungen wie auch die Umwandlung übernimmt die Software, auf die wir später zurückkommen.

VLC Media Player: Alle Videos überall abspielen und aufnehmen

An dieser Stelle sei zuallererst noch einmal der VLC Media Player empfohlen, da er so gut wie jeden Film abspielt und nicht nur für Windows, sondern auch für verschiedene andere Plattformen zur Verfügung steht: für Mac-OS, Linux, Android, iOS, Windows Phone/Mobile, Apple TV und Chromebooks. Ein weiterer Pluspunkt der PC-Version dieses Players ist zudem, dass sich alles, was er abspielt und wiedergibt, auch auf der Festplatte speichern lässt.

So geht’s: Um die Playersoftware unter Windows für Aufnahmen vorzubereiten, genügt es, oben in der Menüleiste auf „Ansicht -> Erweiterte Steuerung“ zu klicken. Sobald Sie eine Videodatei öffnen, schon geöffnet haben oder eine Film-DVD im Laufwerk liegt, wird links unten der rote „Record“-Button sichtbar. Legen Sie im nächsten Schritt über „Werkzeuge -> Einstellungen -> Eingang/Codecs -> Dateien“ das Zielverzeichnis für die Aufnahmen fest und bestätigen Sie mit einem Klick auf „Speichern“. Mehr lässt sich an dieser Stelle nicht justieren, die Aufnahme starten Sie durch Drücken der roten Schaltfläche. Auf die gleiche Weise können Sie auch einen Teil eines Videos herauskopieren und speichern, das Gleiche funktioniert ebenfalls bei Audiodateien.

Die Mediadateien mit dem VLC Player passend konvertieren

Darüber hinaus bietet der Player die Möglichkeit, Filmmaterial in ein anderes Format umzuwandeln und die Auflösung anzupassen. Hierzu klicken Sie in der Menüleiste auf „Medien -> Konvertieren/Speichern -> Hinzufügen“ und wählen die Originaldatei aus. Danach drücken Sie unten die Schaltfläche „Konvertieren/Speichern“ und legen das gewünschte Profil oder über den „Werkzeug“-Button rechts daneben alle Einstellungen individuell fest. Sobald Zielpfad und -datei definiert sind, können Sie die Umwandlung mit „Start“ beginnen. Der Prozess läuft anders als eine Aufnahme nicht in Echtzeit. Vielmehr hängt die Dauer besonders von der Rechenleistung des PCs und den gewählten Parametern und Codecs ab. Auch hier lässt sich nur die Audiospur extrahieren, zum Beispiel als MP3-Datei aus einem Musikvideo.

Teilweise wenig aussagekräftig sind die Profilbezeichnungen wie „Video for Android HD“: Was sich dahinter verbirgt, zeigt sich dann erst nach einem Klick auf das Werkzeug-Symbol. Schauen Sie am besten einfach im Handbuch Ihres Fernsehers, Smartphones oder des Gerätes für das spätere Abspielen nach, welche Auflösung und gegebenenfalls welches Format und welchen Codec Sie benötigen. Dementsprechend können Sie dann im Konvertierungsschritt das gewünschte „Profil“ auswählen oder die Einstellungen anpassen.

Des Weiteren eignet sich der VLC Media Player analog über „Medien -> Konvertieren/Speichern“ und die Registerkarte „Netzwerk“ zum Download von Onlinevideos. Als Netzwerkadresse übernehmen Sie die URL des Youtube-oder eines anderen Onlinevideos. Die übrigen Einstellungen kennen Sie bereits.

Total Media Converter: Wählen Sie das Ausgabegerät – fertig!

Komfortabler als im VLC Player ist die geräte-spezifische Formatauswahl beim Tipard Total Media Converter gelöst. Hier wählen Sie Ihr Gerät aus – etwa das „iPhone 5S“ –, um alles Weitere kümmert sich das Programm. Zunächst registrieren Sie sich kostenlos mit Ihrer Mailadresse , an die Sie anschließend einen Code zugeschickt bekommen, der ein Jahr lang gültig ist. Den geben Sie beim ersten Start des Total Media Converters im automatisch erscheinenden Freischaltfenster ein.

Relevant sind in aller Regel Videodateien auf der Festplatte, da die meisten kommerziellen DVDs kopiergeschützt sind und solche DRM-Maßnahmen aus rechtlichen Gründen nicht umgangen werden dürfen.

Klicken Sie zunächst auf „Datei hinzufügen“ und laden Sie eine oder mehrere Videodateien. Es kann sich ebenfalls um Downloads aus dem Internet oder von einer TV-Mediathek handeln. Genauso lassen sich hier eigene Aufnahmen importieren, beispielsweise vom Smartphone. Über den kleinen weißen Pfeil neben „Datei hinzufügen“ können Sie übrigens gleich mehrere Filme in einem Rutsch abarbeiten. Die Filmdateien erscheinen im Anschluss daran links mit Angaben zum Format, zur Auflösung und zur Länge. Lassen Sie sich zudem nicht durch Audioangaben wie „Englisch …“ irritieren, das hat nichts mit der Originaltonspur zu tun.

Um das Material jetzt schnell und optimal für die Ausgabe aufzubereiten, klicken Sie rechts auf das gezeigte Hardwaresymbol. Dann öffnet sich eine strukturierte Liste mit Rubriken wie „TV“, „Apple iPhone“, „Wii und DS“ und vielen weiteren Einträgen. Wählen Sie die passende Rubrik und als folgenden Schritt das gewünschte Format. Hier stehen – rubrik-und gerätespezifisch – unterschiedliche Angaben: Bei einer Hardware fürs Wohnzimmer zum Beispiel verschiedene Soundoptionen, bei Smartphones teilweise unterschiedliche Auflösungen zum Sparen von Speicherplatz und so weiter.

Damit fällt die Wahl trotz der vielen Möglichkeiten leicht. Nachdem Sie unten als „Ziel“ einen Speicherpfad eingestellt haben, starten Sie die Umwandlung mit „Konvertieren“. Anschließend bleibt nur noch, die fertigen Filmdaten mittels USB-Kabel oder über die Cloud auf das Ausgabegerät zu übertragen oder sie im Netzwerk gleich abzuspielen.

In der Regel genügen die vordefinierten Profile, Sie können sie aber auch über die Schaltfläche „Einstellungen“ gezielt anpassen. Schließlich bietet Total Media Converter Ihnen zudem einfache Schnitt-und Bearbeitungsmöglichkeiten, um das eigene Material aufzupeppen: vom Drehen der Inhalte über Farbanpassungen bis hin zu 3D-Effekten ( mehr Infos zur Software ).

Streamen im Heimnetz: Leistungsfähige NAS

Eine Netzwerkfestplatte (NAS) kann mittlerweile viel mehr als nur zentral Daten speichern: Unter anderem dient sie zum Abspielen von Videos auf dem Fernseher über das Heimnetz. Weil nicht jedes TV-Gerät jeden Videocodec beziehungsweise jedes Videoformat abspielen kann, müssen Sie das Material in einem für Ihren Fernseher abspielbaren Format speichern oder eben konvertieren.

Diesen Nachteil vermeiden Sie mit einer besonders leistungsfähigen Netzwerkfestplatte, die über so viel CPU-Rechenkraft und Hauptspeicher verfügt, dass sie den Film gegebenenfalls in Echtzeit ins angeforderte Format umkodieren kann. Nicht jeder NAS-Hersteller hat solche Modelle im Sortiment, zwei Beispiele sind die beiden 2-Schacht-Geräte TS251C von Qnap und DS216play von Synology . Synology zeigt im direkten Vergleich die Unterschiede seiner normalen und seiner leistungsfähigen Play-Geräte, hier am Beispiel der DS216(play) .

Die richtigen Einstellungen für Live-TV auf dem Smartphone

Wie Sie Videos für die Ausgabe optimieren, wissen Sie jetzt. Beim Fernsehen und Streamen von Filmen über Amazon Prime Video, Netflix oder Youtube unterwegs kommt jedoch eine ganz andere Problematik dazu: nämlich der Verbrauch Ihres mobilen Datenvolumens.

Beginnen wir beim Live-TV: Wenn Sie nicht per WLAN schauen, dann stellen Sie in Ihrer App die Wiedergabequalität unbedingt auf „niedrig“. Die Zattoo-App bietet dazu in den „Einstellungen“ zwei Stufen. Dafür können Sie die Qualität hier im Gegensatz zu Magine für WLAN und Mobilfunk getrennt einstellen. Von welchen Datenmengen sprechen wir überhaupt? Auch bei der geringsten Übertragungsqualität ist ein GB mobiles Datenvolumen beim Anbieter Zattoo nach knapp drei Stunden Fernsehen verbraucht, bei Magine TV sogar bereits nach etwa eineinhalb Stunden. Eine „Flatrate“ mit typischerweise 500 bis 3000 MB monatlich reicht also nicht weit.

Wenn das neue hochauflösende Digitalfernsehen DVB-T2 HD im Frühjahr 2017 seinen Regelbetrieb mit mehr Sendern aufnimmt, ist dies zumindest für die öffentlich-rechtlichen Sender ohne das kostenpflichtige „Freenet TV“-Abo die bessere Alternative. Das Datenproblem stellt sich natürlich auch beim Streamen von Onlinevideos. Die Youtube-App bietet hier einen nur wenig befriedigenden Schutzmechanismus über „Einstellungen -> Allgemein -> Mobile Daten begrenzen: HD-Videos nur über WLAN streamen“. Ansonsten müssen Sie beim Abspielen jedes einzelnen Videos den Datenverbrauch über „Einstellungen -> Qualität“ und Verringern der Auflösung reduzieren.

Einstellungen: Youtube unbequem, Amazon umständlich, Netflix flexibel

Recht umständlich gestaltet sich die einmalige Einrichtung, wenn Sie Amazon Prime Video auf Android-Geräten jenseits der konzerneigenen Fire-Tablets streamen wollen. Hierzu benötigen Sie die App „Amazon Underground“ – ja, sie heißt wirklich so –, die es jedoch nicht im offiziellen Google Play Store gibt. Stattdessen geben Sie bei Amazon Ihre Google-Mailadresse ein, lassen sich den Link für die APK-Datei auf das Android-Gerät schicken und erlauben danach dort mit „Einstellung -> Sicherheit -> Unbekannte Herkunft“ vorübergehend die Installation von Apps aus externen Quellen. Nach dem Aufspielen, Starten und Anmelden installieren Sie die eigentliche Amazon-Video-App. Hier können Sie generell über „Einstellungen“ in der App sowohl die Streaming-als auch die Download-Qualität einstellen. Beides steht standardmäßig aber bereits auf der niedrigsten Stufe („Gut“), auch hier wird ein GB in rund zwei Stunden verbraucht. Umso wichtiger ist die Download-Option, über welche Sie zu Hause im WLAN viele, wenngleich nicht alle Filme vorab über WLAN auf dem Mobilgerät speichern können. Rufen Sie dazu wie gewohnt in Amazon Prime das gewünschte Video auf und scrollen Sie so weiter herunter, bis der „Pfeil nach unten“ für das Herunterladen erscheint. Diesen tippen Sie an, warten den Download ab und beanspruchen dadurch beim Abspielen unterwegs nicht Ihr mobiles Datenvolumen.

In der Netflix-App gehen Sie nun auf „Einstellungen -> App-Einstellungen -> Mobiler Datenverbrauch“. Die Voreinstellung „Automatisch – Standardeinstellung für Daten und Qualität“ passen Sie entsprechend Ihrem Mobilfunkvertrag an, immerhin verbraucht hier die Einstellung „Niedrig“ für jede Stunde Video nur rund 250 MB. Die einzige und nach Meinung vieler Juristen für den privaten Gebrauch zudem legale Methode ist, auf dem Rechner ein Onlinevideo über ein Screencast-Tool wie Active Presenter „abzufilmen“ und die gespeicherte Datei dann gegebenenfalls konvertiert für das Mobilgerät offline anzuschauen. Allerdings verstößt diese Praxis gegen die AGBs der meisten Videoanbieter wie Netflix.

Batch Picture Reziser: Viele Fotos bearbeiten

So wie man Videos sinnvollerweise an das jeweilige Ausgabegerät anpasst, so macht das auch für Fotos Sinn. Das spart Speicherplatz, Ladezeit und verbessert zudem häufig die Qualität der Darstellung. Anstatt jedes Bild einzeln anzupassen, erledigt dies der Batch Picture Reziser für alle Fotos in einem Ordner.

Die Bedienung der Software ist einfach: Laden Sie zunächst einmal über „Bilder hinzufügen“ Ihre Fotos. Rechts im Register „Skalieren“ wählen Sie die gewünschte Auflösung, beispielsweise „1.920 x 1.080“ Pixel für Full HD-Bildschirme. In den übrigen Registern lassen sich weitere Einstellungen vornehmen, darunter das Format, die Benennung und Ähnliches. Sobald Sie unten das Zielverzeichnis festgelegt haben, beginnen Sie das Anpassen mit einem Klick auf die Schaltfläche„Start“.