Externe 2,5-Zoll-Festplatten im Vergleich

Mit einer externen Festplatte können Sie wichtige Daten sichern, Ihre Musik und Bilder transportieren oder einfach den Festplattenplatz Ihres PCs kostengünstig erweitern. PC-WELT erklärt Ihnen, 

Eine externe 2,5-Zoll-Festplatte hat viele Vorteile: Sie ist meist günstig zu haben, und dank kompakter Maße nimmt sie nicht viel Platz weg. Damit ist beispielsweise ein USB-3.0-Modell perfekt als tragbarer Speicher. Haben Sie etwa Ihre Lieblingsmusik darauf gespeichert, können Sie damit jede Party beschallen. Auch das Gesamtwerk des Lieblingsregisseurs oder die letzten Urlaubsbilder findet darauf Platz.

Wir haben uns aktuelle externe Festplatten im 2,5-Zoll-Format angesehen und sagen Ihnen, worauf Sie beim Kauf hinsichtlich Ausstattung, Handhabung und natürlich Geschwindigkeit achten sollten.

Geschwindigkeit: USB 3.0 wird schneller

Festplatten mit USB-3.0-Anschluss können theoretisch bis zu 500 MB/s übertragen, der 3.1-Standard sieht sogar maximal 10 GBit/s vor. In der Praxis haben sich die Datenraten jedoch noch lange nicht an die Theoriewerte angenähert: In unseren Tests schaffen die Topgeräte im Crystal-Disk-Benchmark im Schnitt gerade mal 145 MB/s.

USB 3.1 ist dabei übrigens noch nicht vertreten, die getesteten Modelle setzen alle noch USB-3.0-Controller ein.

Der Praxistest ergibt Datenraten von 102 MB/s beim Schreiben beziehungsweise 127 MB/s beim Lesen eines DVD-Films. Das Schreiben von 1000 MP3-Dateien absolvierten unsere Testgeräte im Schnitt mit 65 MB/s, das Lesen mit 120 MB/s. Im Vergleich zum letzten Test vor gut einem Jahr ist hier also eine deutliche Steigerung trotz gleichem USB-Standard festzustellen.

In unserem Testfeld sticht vor allem das neue Modell der Verbatim-Reihe Store’n’Go USB 3.0 hervor: Das externe Laufwerk kommt nicht nur mit gigantischen 5 TB Kapazität, sondern liefert auch bei den Tempotests eine überzeugende Leistung. So erzielt die Festplatte im Crystal-Disk-Benchmark durchgehend sehr gute Ergebnisse, und auch die Praxistests, in denen wir einen DVD-Film sowie anschließend 1000 MP3-Dateien von einer schnellen SSD auf die Testplatte und wieder zurück kopieren, meistert das Verbatim-Laufwerk problemlos und schnell. Dafür mussten wir der Platte relativ lange Zugriffszeiten bescheinigen.

Das Schlusslicht hinsichtlich der Geschwindigkeit bildet im aktuellen Testfeld die Western Digital My Passport Ultra (2017) mit 4 TB: Sie konnte weder beim sequenziellen Lesen und Schreiben noch in den Praxistests überzeugen. Vor allem das Schreiben des DVD-Films, aber auch das Kopieren der MP3-Dateien in beide Richtungen zieht sich in die Länge.

Schneller Anschluss: USB-C vs. USB 3.1

USB-C hat den Ruf, der schnellste derzeit erhältliche USB-Standard zu sein. Das stimmt allerdings nicht ganz, denn USB-C ist in erster Linie eine Stecker- beziehungsweise Buchsenform, die nichts über die Geschwindigkeit aussagt. Wie auch bei den bisher verwendeten Verbindungstypen USB-A und USB-B hängt das Übertragungstempo vom hinterlegten USB-Standard ab: Derzeit ist bei externen USB-Festplatten vor allem USB 3.0 zu finden, was – wie oben bereits beschrieben – eine theoretische Datenrate von 500 MB/s liefert.

Der deutlich schnellere USB-3.1-Standard, der unter Idealbedingungen Datenraten von maximal 10 GBit/s vorsieht, ist mittlerweile zwar auch erhältlich.Doch selbst wenn Sie ein USB-3.1-Gerät finden, sollten Sie den Beschreibungstext sehr genau studieren, denn aufgrund einer Umbenennung seitens des USB-IF (USB Implementers Forum) dürfen sich Geräte mit dem bisher gebräuchlichen, langsameren USB-3.0-Standard nun „USB 3.1 Generation 1“ nennen. Der schnellere USB-3.1-Standard heißt nun offiziell „USB 3.1 Generation 2“ oder auch „Super Speed Plus“. Achten Sie also unbedingt auf das Kleingedruckte!

Falls Sie tatsächlich eine USB-3.1-Festplatte erstehen können, müssen Sie aber auch einiges beachten, um das volle Tempoplus von USB 3.1 ausreizen zu können. Denn es reicht nicht, dass eine Platte USB 3.1 unterstützt.Auch das Gegenstück, also Ihr PC oder Notebook, muss mit einem USB-3.1-Controller ausgestattet sein. Ob Sie dies nativ per Mainboard oder über eine Steckkarte nachrüsten, ist dabei egal.

Das nächste Problem ist das Kabel: Verwenden Sie zwischen Rechner und Festplatte USB-A bzw. USB-B, können Sie ein beliebiges USB-Kabel mit passenden Anschlüssen verwenden. Bei USB-C müssen Sie dagegen darauf achten, dass ein Kabel auch explizit für USB 3.0 oder 3.1 zertifiziert ist – sonst überträgt es mit geringerer Geschwindigkeit. Der Hintergrund ist, dass USB-C in der Theorie als Übertragungsweg für eine Vielzahl von Inhalten ausgelegt ist, darunter auch Audio und Video. Aus Lizenz- und, damit verbunden, aus Kostengründen ist aber nicht immer alles auch von den Herstellern implementiert.

Ausstattung: Verbautes Laufwerk, Kabellänge und Software

Die externen Festplatten unseres aktuellen Testfelds haben in ihrem Inneren ein SATA-Laufwerk verbaut, das über eine USB-3.0-Buchse am Gehäuse mit dem PC oder Notebook verbunden wird. USB 3.1 spielt (noch) keine Rolle. Die eingebauten Laufwerke stammen zur Hälfte von Seagate, zweimal kommt Western Digital, je einmal Hitachi und Toshiba zum Einsatz. Die verbaute Toshiba-Platte ist zugleich die einzige mit SATA-300-Anschluss, alle anderen verwenden das schnellere SATA-600.

Das bei G-Technology verbaute Hitachi-Laufwerk arbeitet als einziges mit 7200 Umdrehungen pro Minute, der Rest nutzt 5400 Umdrehungen pro Minute. Eine Ausnahme bildet hier noch Verbatim mit unüblichen 5526 Umdrehungen pro Minute.

Was den Cache angeht, so geht der Standard mittlerweile zu 128 MB. Vereinzelt sind in unserem Testfeld aber auch noch 8 MB (Toshiba) und 32 MB (Freecom, G-Technology) zu finden. Vor einem Jahr lag das Gros jedoch noch bei 16 oder 32 MB.

Die Gehäuse der externen Festplatten sind alle mit einer Betriebs-LED ausgestattet, die verhindern soll, dass Sie die Platte versehentlich während der Datenübertragung vom PC trennen. Außerdem findet sich im Lieferumfang der jeweiligen Geräte ein USB-Kabel. Die Kabellänge kann dabei ein Hindernis darstellen: Zwar misst das USB-Kabel der meisten Platten unseres Tests um die 40 Zentimeter. Falls Ihr PC seine USB-3.0-Buchsen jedoch nur am Backpanel hat – wie bei unserem Testrechner –, stoßen Sie beispielsweise mit dem 16 Zentimeter langen USB-Kabel der Verbatim Store’n’Go USB 3.0 oder des sogar noch kürzeren Kabels der Freecom mHDD schnell an Grenzen.

Als einzige Festplatte im Testfeld lässt sich das G-Drive mobile von G-Technology auch per USB C am PC oder Notebook anschließen. Da das Laufwerk selbst mit der USB-C-Buchse ausgestattet ist, legt der Hersteller für alle Fälle auch ein USB-C-auf USB-A-Kabel bei.

Die Softwarebeilagen, die sich bereits auf den Laufwerken befinden, umfassen meist ein Backup-Programm und eine Energiespar-Software, zum Teil noch den Acrobat Reader. Besonders üppig fallen hier die Pakete von Freecom, Verbatim und Western Digital aus. Intenso und G-Technology verzichten dagegen komplett auf Software.

Weitere Extras finden sich in Form von Sicherheits-Features wie einer automatischen Backup-Funktion (Toshiba, Seagate und WD) und Verschlüsselungsmethoden (Transcend und WD). Auch Cloud-Speicher gibt’s (Seagate bietet 200 GB bei Onedrive) sowie Zubehör in Form einer Kunstlederhülle bei Intenso.

Handhabung: Sparsamer, aber auch wärmer

Wenn eine externe Festplatte häufig und lange in Betrieb ist, sollte sie möglichst nicht zu heiß werden und leise arbeiten. Da Sie jedoch von der Packung oder dem Äußeren einer Platte nicht auf ihre Arbeitsweise schließen können, finden Sie in den technischen Daten erste Hinweise darauf.

Gibt der Hersteller beispielsweise die Umdrehungszahl des eingebauten Laufwerks an, können Sie davon ausgehen, dass ein Modell mit 7200 Umdrehungen pro Minute oder mehr lauter arbeitet und auch wärmer wird als ein Modell mit 5400 Umdrehungen pro Minute. Allerdings kann die Beschaffenheit beziehungsweise das Material des Gehäuses die entstehende Wärme auch ableiten.

Im Test fiel unser Tempoprimus, die Verbatim Store’n’Go USB 3.0 5 TB, durch seine starke Wärmeentwicklung auf: Mit 36,8 Grad bei Dauerbelastung erzielt die Platte zwar nicht den höchsten Wert des bisherigen Gesamt-Testfelds (der liegt bei 41 Grad), gehört aber dennoch zu den Top-5-Hitzköpfen.

Positiv hinsichtlich ihrer Betriebstemperatur fallen die Freecom mHDD und die neue Generation der My Passport Ultra von Western Digital auf: Mit 31,6 respektive 32,0 Grad haben die Geräte die besten Ergebnisse des aktuellen Testfelds. Insgesamt betrachtet, hatten wir aber schon Platten im Test, die nur 25 Grad warm wurden – der Trend zu stärkerer Wärmeentwicklung war bereits im letzten Jahr bemerkbar und setzt sich fort, ebenso der Hang zu immer kompakteren und dünneren Gehäuseformen, bevorzugt aus Metall. So sind beispielsweise die Transcend Storejet 25C3 und die Seagate Backup Ultra Slim gerade mal 9 Millimeter dünn. Freecom, G-Technology und Toshiba folgen mit 10, 11 und 12 Millimetern.

Natürlich macht sich diese „Miniaturisierung“ auch beim Gewicht bemerkbar. Der aktuelle Rekordhalter, die Seagate Backup Plus Ultra Slim bringt gerade mal 118 Gramm auf die Waage. Die Platten von Intenso und Transcend folgen mit jeweils 139 Gramm.

Was den Stromverbrauch angeht, so ist zumindest im aktuellen Testfeld ein genereller Trend zu mehr Sparsamkeit auszumachen – derart hohe Werte wie im letzten Test finden wir dieses Mal nicht. Wir untersuchen hier die Leistungsaufnahmen der Festplatten im Leerlauf und unter Last.

Als besonders sparsam hat sich in diesem Vergleichstest die Transcend Storejet 25C3 erwiesen, gefolgt von der Freecom mHDD. Ein wahrer Stromfresser ist dagegen die Verbatim Store’n’Go USB 3.0 mit 5 TB, deren hohes Tempo offensichtlich nicht nur die Wärmeentwicklung (siehe oben), sondern auch den Stromverbrauch negativ beeinflusst. Zum Vergleich: Das Verbatim-Laufwerk bringt es bei Last auf 2,8 Watt, während das Toshiba-und das Intenso-Modell 2,1 Watt beanspruchen.

Die Freecom mHDD macht dank ihres sehr eleganten, silberfarbenen Gehäuses aus gebürstetem Aluminium optisch eine gute Figur. Aber auch mit im Schnitt hohen Datenraten, einer sparsamen Arbeitsweise und üppigem Software-Lieferumfang kann die externe Festplatte in unserem Test überzeugen und sichert sich so verdient den Platz auf dem Siegertreppchen. Einzige (kleine) Kritikpunkte: die etwas zu langen Zugriffszeiten und ein zu kurzes USB-Kabel.

Preis: ab 105 Euro

Kapazität: 2 Terabyte

Anschluss: USB 3.0

Eingebaute Festplatte: Seagate ST2000LM003

Gewicht: 168 Gramm

Preis-Leistungs-Sieger: Seagate Backup Plus Ultra Slim 1 TB

Derzeit hat Seagate vier Backup-Plus-Reihen im 2,5-Zoll-Format: Portable, Fast, Slim und Ultra Slim, wobei Letztere die eleganteste und kompakteste ist. Wir hatten das 1-TB-Modell im Test, das bei den Tempomessungen ordentlich abschneidet und mit reichlich Zubehör versehen ist. Hinzu kommen ihre kompakten Maße und das geringe Gewicht. Einzige Nachteile: Vergleichsweise verbraucht das Laufwerk etwas zu viel Strom und wird recht warm.

Preis: ab 60 Euro

Kapazität: 1 Terabyte

Anschluss: USB 3.0

Eingebaute Festplatte: Seagate ST1000LM035

Gewicht: 118 Gramm