Troubleshooting für typische Netzwerk-Probleme

Hard-und Software machen Ihnen den Aufbau eines Netzwerks so einfach wie möglich. Dennoch läuft oft nicht alles gleich reibungslos. So reagieren Sie bei Problemen mit Verbindungen und Freigaben.

Praktisch jeder Haushalt besitzt heute einen Internetanschluss. Und sobald Sie einen Vertrag mit einem DSL-Anbieter abschließen, bekommen Sie meistens auch einen netzwerkfähigen Router geliefert, der entweder bereits vorkonfiguriert ist oder vor Ort von einem Techniker angepasst wird. Anschließend müssen Sie dann eigentlich nur noch ein paar Kabel ziehen oder im Router das WLAN einschalten, um in der ganzen Wohnung über Ihr eigenes Netzwerk ins Internet gehen zu können.

Oft funktioniert das auch so, manchmal jedoch nicht. Denn die Netzwerktechnik ist hochkomplex, moderne Router und die neueren Versionen von Windows nehmen Ihnen nur viele der notwendigen Entscheidungen und Arbeiten ab. Dennoch kommt es immer wieder vor, dass an der einen oder anderen Ecke Probleme entstehen, da entweder überhaupt keine Verbindung hergestellt wird oder die Daten viel zu langsam fließen. Wir zeigen, wie Sie bei der Fehlersuche am besten vorgehen und mit welchen Maßnahmen Sie Abhilfe schaffen können.

Erste Schritte

Es ist sinnvoll, sich einige Gedanken zu machen, bevor Sie mit der Arbeit beginnen. Fragen Sie sich vor allem, wofür Sie das Netzwerk nutzen wollen. Die meisten Menschen möchten einfach nur in jedem Zimmer Internet haben. Das lässt sich verhältnismäßig leicht über ein WLAN oder PowerLAN erreichen. Manchmal geht es auch darum, einen gemeinsamen Drucker zu verwenden. Oder Sie wollen Ihre Videos und Musikdateien nicht nur im Wohnzimmer, sondern in der gesamten Wohnung ansehen beziehungsweise anhören können.

Im privaten Bereich selten wird ein Netzwerk inzwischen zu dem Zweck eingerichtet, für den lokale Netze (LANs, Local Area Networks) ursprünglich gedacht waren: für den Datenaustausch und die Zusammenarbeit von mehreren Personen und Arbeitsplätzen. Denn der kleine Datenaustausch zwischendurch lässt sich auch per E-Mail bewerkstelligen. Für größere Datenmengen tut es auch ein USB-Stick, den es für wenige Euro sogar schon im Supermarkt gibt und den Sie einfach von einem Rechner zum anderen tragen. Das ist zwar weder elegant noch effizient, aber einfach und verständlich.

Wenn allerdings mehrere Personen regelmäßig Daten von einem PC zum anderen kopieren möchten oder müssen oder auf einen gemeinsamen Datenbestand wie etwa eine Adressliste, eine Foto-oder MP3-Sammlung oder geschäftliche Dokumente zugreifen wollen, dann kommen Sie um das Einrichten eines zumindest semi-professionellen Netzwerkes nicht herum. Auch dabei nehmen Ihnen Windows und Ihr Router die meiste Arbeit ab.

Grundlegende Probleme

Für den Fall, dass Windows keine Verbindung zu einem Netzwerk bekommen sollte, erkennen Sie das an einem kleinen Symbol im Systray, das wie ein Monitor aussieht. Im Problemfall ist es durch einen roten Punkt mit weißem Kreuz gekennzeichnet. In neunzig Prozent der Fälle ist eine fehlerhafte Verbindung die Ursache. Entweder ist ein Netzwerkkabel nicht korrekt eingesteckt oder aber der WLAN-Adapter sitzt nicht richtig in seiner USB-Buchse. Beides sollten Sie in einem ersten Schritt überprüfen. Sowohl Ethernet-Anschlüsse als auch WLAN-Adapter verfügen über kleine LEDs, die beim Anschluss an ein Netzwerk zu blinken beginnen. Sehen Sie ebenfalls am Router nach, ob die Kabel richtig in den Buchsen stecken.

Erster Test mit Ping

Wenn bei den Anschlüssen alles passt und das Icon im Systray keine Probleme meldet, Windows jedoch keine Verbindung zum Internet oder zu anderen Rechnern im Netz aufnehmen kann, ist der nächste Verdächtige die IP-Konfiguration. Dies gilt völlig unabhängig vom gewählten Netzwerktyp, also ganz gleich, ob Sie Ihre Rechner und sonstigen Geräte per Kabel, WLAN oder PowerLAN verbunden haben. Näheres zu IP-Adressen finden Sie in dem Kasten „Know-how: IP-Adressen“ auf dieser Seite.

Damit die Daten, ob aus dem Internet oder von PC zu PC, fließen können, müssen alle beteiligten Geräte über eine IP-Adresse aus dem gleichen Netz verfügen. Für eine erste Funktionsprüfung sehen Sie dann nach, ob Sie von Ihrem Windows-Rechner eine Verbindung zum Router herstellen können. Sollten Sie noch einen zweiten Rechner, ein Tablet oder Smartphone mit funktionierendem Netzwerkanschluss besitzen, öffnen Sie einen Browser, melden sich nach der Eingabe von fritz.box an und ermitteln im Folgenden die IP-Adresse Ihrer Fritzbox. Sie finden diese in der erweiterten Ansicht unter „Heimnetz -> Heimnetzübersicht -> Netzwerkeinstellungen -> IPv4-Adressen“.

In der Voreinstellung lautet die Adresse „192. 168.178.1. Überprüfen Sie bitte, ob sich daran etwas geändert hat. Öffnen Sie anschließend auf dem Problemrechner die Eingabeaufforderung von Windows und tippen Sie den Befehl

ping 192.168.178.1

ein. Nun werden nacheinander vier kleine Datenpakete an die Box geschickt, die daraufhin den Empfang bestätigt. Falls jetzt vier Antworten erscheinen, ist alles in Ordnung. Falls Windows jedoch eine „Zeitüberschreitung der Anforderung“ meldet, liegt etwas ganz grundsätzlich im Argen. Die Überprüfung bei einem anderen Routermodell funktioniert nach dem gleichen Muster. Auf welche IP-Adresse das Gerät voreingestellt ist, erfahren Sie in der Regel aus dem Handbuch.

Know-how: IP-Adressen

Damit Computer über ein Netzwerk miteinander kommunizieren können, müssen sie die gleiche Sprache sprechen. Diese Sprache ist das Protokoll. Netzwerke verwenden heute fast ausnahmslos das TCP/IP-Protokoll (Transmission Control Protocol/Internet Protocol), das auch im Internet benutzt wird. Jedes Gerät in einem TCP/IP-Netzwerk bekommt dabei eine unverwechselbare Adresse. Bei internen Netzwerken greift man in der Regel auf TCP/IPv4 zurück (TCP/IP in der Version 4), bei dem die Adresse aus vier durch Punkte getrennten Zahlenblöcken besteht. Jeder dieser Zahlenblöcke darf Werte zwischen 0 und 255 annehmen, die möglichen Adressen liegen also zwischen 0.0.0.0 und 255.255.255.255.

Im Internet überwacht eine Organisation namens IANA (Internet Assigned Numbers Authority) die Vergabe der IP-Adressen. Im privaten Bereich, aber auch bei den internen Netzwerken von Unternehmen, Behörden oder Forschungseinrichtungen bleibt das den Anwendern selbst überlassen. Genau wie im Internet gilt auch hier, dass in einem Netzwerk keine Adresse doppelt vorkommen darf.

Um zu vermeiden, dass es zwischen der Adressvergabe etwa in einem Firmennetzwerk und dem Internet zu Konflikten kommt, wurden einige Adressbereiche für den internen Gebrauch reserviert. Diese Adressen tauchen im Internet also nicht auf. Am häufigsten verwendet wird heute der Bereich von 192.168.0.0 bis 192.168.255.255. Die Fritzbox beispielsweise kommt in der Voreinstellung mit der Adresse 192.168.178.1.

Die Verteilung der Adressen erledigt sowohl im Internet als auch bei einem internen Netzwerk in den meisten Fällen ein DHCP-Server (Dynamic Host Configuration Protocol). Das ist eine verhältnismäßig einfach gestrickte Software, bei der Sie einen Adresspool auswählen können, der die Netzwerkgeräte versorgt. Auch die Fritzbox bringt einen DHCP-Server mit, der standardmäßig Adressen aus dem Bereich von 192.168.178.20 bis 192.168.178.200 vergibt. Dabei merkt sich der Server, welches Gerät welche Adresse erhalten hat. Erst wenn sich dieses Gerät zehn Tage lang nicht mehr angemeldet hat, bekommt es eine neue Adresse. Andere DHCP-Server sind oft so eingestellt, dass sie einem Gerät bei jeder Anmeldung eine neue Adresse zuweisen.

Sie können Ihren Geräten die IP-Adressen auch manuell zuweisen. Das ist allerdings fehleranfälliger als die automatische Vergabe per DHCP. Und schließlich gibt es auch noch das „Zero Configuration Networking“ oder kurz „Zeroconf“, bei dem die Adressen ohne menschliches Zutun und ohne DHCP-Server aus einem Bereich zwischen 169.254.0.0 bis 169.254.255.255 zwischen den Netzwerkgeräten selbstständig ausgehandelt werden.

Und wie kommt nun ein Gerät aus einem internen Netzwerk ins Internet, für das es keine gültige IP-Adresse besitzt? Dafür ist der Router zuständig, ein Gerät, das in der Grundfunktion zwei Netzwerke miteinander verbindet. Er besitzt sowohl eine externe als auch eine interne IP-Adresse und übersetzt die Anforderungen der Computer im internen Netz mit einem Verfahren namens Network Address Translation (NAT) in Anforderungen für das Internet und leitet die Antworten im Anschluss daran an die richtigen Adressaten zurück.

IP-Konfiguration prüfen

Wahrscheinlich stimmt etwas mit der IP-Konfiguration nicht. Die Fritzbox, jedoch auch andere Router, weisen den Geräten im Netzwerk automatisch eine passende IP-Adresse zu. Vermutlich hat hierbei etwas nicht funktioniert. Überprüfen Sie deshalb, auf welche IP-Adresse der PC aktuell eingestellt ist. Hierzu tippen Sie nun in der Eingabeaufforderung den Befehl

ipconfig

ein. Er zeigt Ihnen neben „IPv4-Adresse“ die aktuell verwendete Adresse an. Sie darf sich nur im letzten Ziffernblock von der Adresse Ihres Routers unterscheiden und muss zwischen 1 und 254 liegen. Im Falle der Fritzbox sind also die Adressen zwischen 192.168.178.2 (die „192.168.178.1“ ist ja bereits von der Box belegt) und 192.168.178.254 gültig. Falls Ihr Rechner keine dieser Adressen trägt, ist bei der Zuteilung etwas schiefgelaufen.

• Kein DHCP-Server verfügbar. Um festzustellen, ob der Rechner eine IP-Adresse vom DHCP-Server bekommen hat, prüfen Sie, ob Ihre IPv4-Adresse mit der Zahl 169 anfängt. Dann gibt es ein Problem mit dem DHCP-Server. Windows kann den Netzwerkstandort und -typ nicht ermitteln, geht damit von einem öffentlichen Netzwerk aus und aktiviert entsprechend strenge Firewall-Regeln. Passiert das im LAN und nicht etwa bei der Verbindung zu einem öffentlichen WLAN-Hotspot, besteht die beste Abhilfe darin, dem DHCP-Server wieder auf die Beine zu helfen. Starten Sie hierzu den Router neu. Oft hilft das schon.

Es kann aber auch sein, dass der DHCP-Server korrekt arbeitet, Windows jedoch von einem öffentlichen Netzwerk ausgeht. Dies führt zu den restriktiven Firewall-Beschränkungen. Die Einstellung lässt sich nachträglich ändern, um das LAN als „Privat“ zu kennzeichnen und die Firewall so zu konfigurieren, dass Internetzugang sowie das gemeinsame Nutzen von Freigaben möglich sind. Unter Windows 10 klicken Sie im Startmenü zuerst auf „Einstellungen“, danach auf „Netzwerk und Internet“, „Ethernet“ und auf den Namen des Netzwerks. Das folgende Fenster zeigt einen großen Schiebeschalter in dem Abschnitt „Dieser PC soll gefunden werden“. Die Stellung „Ein“ bedeutet privates Netzwerk – also nicht so restriktive Firewall-Einstellungen – und sollte die Fehlermeldung verschwinden und andere PCs im Netzwerkordner auftauchen lassen.

• IP-Adresse wurde manuell vergeben. Die Adresse des PCs beginnt zwar mit 192.168, der DHCP-Server Ihres Routers ist eingeschaltet, aber Sie können trotzdem nicht auf Internet und andere Netzwerkdienste zugreifen. Sehen Sie nach, ob vielleicht jemand dem Computer manuell eine IP-Adresse zugewiesen hat. Öffnen Sie das Netzwerk-und Freigabecenter von Windows und klicken Sie nun auf „Adaptereinstellungen ändern“. Im nächsten Schritt klicken Sie Ihre Verbindung mit der rechten Maustaste an, rufen die „Eigenschaften“ auf und klicken doppelt auf „Internetprotokoll, Version 4 (TCP/IPv4)“. Falls im nachfolgenden Fenster „Fol-gende IP-Adresse verwenden“ markiert ist und darunter eine Adresse und eine Subnetzmaske eingetragen sind, haben Sie die Ursache für die Verbindungsprobleme gefunden. Stellen Sie um auf „IP-Adresse automatisch beziehen“ und schließen Sie alle Fenster mit „OK“.

• Zweiter DHCP-Server aktiv. Die Adresse des Rechners beginnt mit 192.168, der DHCP-Server ist eingeschaltet und der Computer ist auch auf einen automatischen Bezug der Adresse eingestellt. Dennoch bekommen Sie keine Verbindung zum Netzwerk. Das geschieht häufig, wenn im Netzwerk noch ein zweiter DHCP-Server aktiv ist. Dann behindern sich die beiden Server gegenseitig bei der Adressvergabe. Falls Sie zum Beispiel einen separaten Access Point für Ihr WLAN oder einen WLAN-Repeater besitzen, empfiehlt es sich, dessen Einstellungen zu prüfen. Aber auch manche Streaminghardware bringt einen eigenen DHCP-Server mit. Und schließlich gibt es Software, die im Netzwerk eine DHCP-Funktionalität bereitstellt. Das können kleine Freewaretools sein, allerdings auch Windows-Server oder Linux-Rechner. Auf jeden Fall müssen Sie einen der beiden DHCP-Server in Ihrem Netz deaktivieren.

Heimnetzgruppe prüfen

Für das private Netzwerk ist eine Heimnetzgruppe die einfachste Möglichkeit, die Rechner miteinander zu verbinden und einen Datenaustausch zu organisieren. Der Unterschied zu einer Arbeitsgruppe liegt in den vereinfachten Zugriffsberechtigungen. Eine Heimnetzgruppe unterscheidet nicht nach Benutzern, stattdessen können alle angeschlossenen Rechner auf die Freigaben der anderen Computer zugreifen. Und dabei spielt es keine Rolle, welcher Benutzer gerade angemeldet ist.

In einer Arbeitsgruppe hingegen können Sie genau festlegen, welcher Benutzer mit welchen Rechten (Lesen, Kopieren, Schreiben und so weiter) auf welche Ordner und Drucker zugreifen darf. Und: Heimnetzgruppen gibt es nur bei Windows. Sollen auch Rechner mit anderen Betriebssystemen wie Mac-OS X oder Linux auf die Freigaben zugreifen können, so müssen Sie ebenfalls eine Arbeitsgruppe konfigurieren. Zum Einrichten einer Heimnetzgruppe öffnen Sie einfach den Windows-Explorer, markieren in seiner linken Spalte „Heimnetzgruppe“, klicken daraufhin rechts auf „Heimnetzgruppe erstellen“ und folgen nun den Anweisungen des Assistenten. Auf den anderen PCs im Netz erscheint an dieser Stelle danach der Button „Jetzt beitreten“. Die Konfiguration einer Heimnetzgruppe umfasst nur wenige Schritte, die meisten Arbeiten werden von Windows erledigt. Dennoch kann es zu Problemen kommen.

Wenn Sie beispielsweise das Kennwort vergessen und nicht gespeichert haben, können Sie es in den Einstellungen der Heimnetzgruppe nachschlagen. Tippen Sie dazu auf dem Rechner, auf dem Sie die Gruppe angelegt haben, Heim in das Suchfeld des Startmenüs und wählen Sie im Anschluss daran den Eintrag „Heimnetzgruppen-Kennwort ändern“. Dort finden Sie dann den Link „Kennwort ändern“, der Sie zu der entsprechenden Funktion führt.

Oftmals behindern auch „Personal Firewalls“ den Beitritt oder die störungsfreie Funktion einer Heimnetzgruppe. Es handelt sich dabei um Firewall-Programme, die meist zusätzlich zur integrierten Firewall von Windows installiert werden. Diese kontrollieren nicht nur die eingehenden Datenpakete, sondern auch den ausgehenden Datenverkehr und blockieren in der Voreinstellung zumeist alles, was Sie nicht explizit freigegeben haben. In der Regel sind diese Programme überflüssig und sorgen für mehr Probleme als Schutz. Wenn Sie eine solche Software benutzen, sollten Sie diese deinstallieren, am besten mit einem Tool wie Revo Uninstaller .

Probleme gibt es jedoch auch mit älteren Windows-Versionen. Falls Sie noch Rechner wie XP oder Vista besitzen, sollten Sie lieber eine Arbeitsgruppe einrichten. Windows 7, 8 und 10 hingegen haben im Heimnetz keine Berührungsängste. Eine weitere Fehlerquelle ist das Protokoll. Damit die Heimnetzgruppe funktioniert, muss auf jedem PC TCP/IPv6 installiert und aktiv sein. Sie überprüfen das unter „Netzwerk-und Freigabecenter -> Adaptereinstellungen ändern“. Klicken Sie die Verbindung per rechter Maustaste an, rufen Sie die „Eigenschaften“ auf und sehen Sie sodann nach, ob dort „Internetprotokoll, Version 6 (TCP/IPv6)“ eingerichtet und mit einem Häkchen versehen ist.

Kontrolle der Arbeitsgruppe

Die Bildung einer Arbeitsgruppe ist der normale Weg, um mehrere PCs über ein Netzwerk miteinander zu verbinden und ihnen gegenseitige Datenzugriffe zu ermöglichen. Auch dabei wird der größte Teil der erforderlichen Handgriffe von Windows bereits erledigt. Das Betriebssystem richtet automatisch das TCP/IP-Protokoll ein und installiert und aktiviert die Datei-und Druckerfreigabe. Sie können im Windows-Explorer einen Ordner mit der rechten Maustaste anklicken, auf „Freigeben für -> Bestimmte Personen“ gehen und im Drop-down-Menü noch auswählen, wer darauf Zugriff haben soll. Auf den anderen PCs öffnen Sie im Windows-Explorer den Ordner „\Netzwerk“ und klicken dort doppelt auf den Eintrag des PCs mit der Freigabe. Danach wird Ihnen die Freigabe angezeigt. Falls das nicht funktionieren sollte, hat das zumeist zwei Ursachen:

• Der Name der Arbeitsgruppe stimmt nicht überein. Damit Windows den Zugriff auf die Freigaben eines anderen PCs erlaubt, müssen beide Rechner derselben Arbeitsgruppe angehören. Bei der Installation legt das Betriebssystem selbst einen Namen fest, der sich allerdings in den verschiedenen Versionen immer mal wieder geändert hat. Stellen Sie deshalb bitte sicher, dass der Name der Arbeitsgruppe auf jedem Computer identisch ist, die Rechner selbst jedoch unterschiedlich heißen. Sie finden die Einstellungen in der Systemsteuerung unter „System -> Erweiterte Systemeinstellungen -> Computername“. Klicken Sie auf „Ändern“, um den Namen der Arbeitsgruppe anzupassen, und lassen Sie Windows neu starten.

• Keine Einträge unter „Netzwerk“. Warten Sie eine Weile. Insbesondere in Netzwerken, in denen kein Server mit Domain Controller die Übersicht über angeschlossene PCs und Geräte hat, kommt ein Windows-eigener Mechanismus zum Einsatz. Dabei halten sämtliche Rechner im Netzwerk regelmäßig eine interne Wahl ab, welcher Computer zum „Browse Master“ oder „Master Browser“ ernannt wird. Dessen Aufgabe ist es, eine permanente Liste über hinzukommende oder sich abmeldende Geräte im Netz zu führen und an alle Beteiligten zu melden. Die Wahl, das Scannen und das Melden laufen allerdings ziemlich gemächlich ab. Vor allem nach dem Einschalten oder Aufwachen eines Rechners aus dem Ruhemodus kann es bis zu zwölf Minuten dauern, bis im Explorer unter „Netzwerk“ andere Geräte und Ressourcen auftauchen.

• Der Benutzer ist auf dem anderen PC nicht verzeichnet. Für den Zugang zu einer Freigabe muss auf beiden Rechnern der gleiche Benutzer mit identischem Passwort eingerichtet sein. Dabei genügt es nicht, wenn das Kennwortfeld leer gelassen wird, es muss zwingend eine Zeichenkombination definiert werden. Unter Windows 10 erfolgt die Einrichtung eines Benutzers in den Einstellungen unter „Konten -> Familie & weitere Kontakte -> Diesem PC eine andere Person hinzufügen“.

Der Windows-eigene Netzwerk-Problemlöser

Windows hat seit Version 7 einen automatischen Assistenten eingebaut, der selbstständig versucht, Netzwerkprobleme zu analysieren und zu beheben. Die Erfolgsaussichten hängen dabei von der Art des Problems ab. Wir haben zwar ganz gute Erfahrungen bei vermurksten Netzadaptereinstellungen gemacht. Vergleichsweise einfache Ursachen wie ein abgeschaltetes IPv4-Protokoll erkennt der Assistent hingegen nicht. Einen Versuch ist der Helfer allerdings immer wert.

So starten Sie den Assistenten: Öffnen Sie mit Windows-I die Einstellungen-App. Unter „Update & Sicherheit -> Problembehandlung“ öffnet sich eine Auswahlliste unterschiedlicher Problemfelder, etwa für (fehlende) Internetverbindungen, Probleme mit freigegebenen Ordnern, der Heimnetzgruppe, dem Netzwerkadapter oder (Netz-)Druckern. Ein Klick auf einen solchen Bereich fordert manchmal zu weiteren Angaben auf. So benötigt der Bereich „Freigegebene Ordner“ die Eingabe eines ganz konkreten Netzwerkpfades in der Form \\\. Findet der Assistent eine Fehlerursache, bietet er eine Lösung an, ohne näher auf Ursache oder Maßnahmen einzugehen. Irreführend ist jedoch die Meldung „Das Problem konnte von der Problembehandlung nicht identifiziert werden“. Sie steht nämlich nicht nur für nicht diagnostizierbare Probleme, sondern auch für „Es gibt hier gar kein Problem. Alles in Ordnung in diesem Bereich“.