Support-Aus für Windows 7: So klappt der Umstieg

Am 14.1.2020 endet der Support für Windows 7 und damit die Versorgung mit Sicherheits-Updates. Wer noch mit dem Vorvorgänger des aktuellen Betriebssystems arbeitet, sollte sich langsam Gedanken zum Umstieg auf Windows 10 machen.

Das Ende kommt keineswegs überraschend, denn Microsoft hatte es schon im Januar 2017 angekündigt: In der mit „ An early Goodbye to Windows 7: Support endet in drei Jahren “ überschriebenen Mitteilung vergaß das Unternehmen natürlich nicht, den „rechtzeitigen Umstieg auf Windows 10 für eine sichere und moderne IT“ zu empfehlen. Nun also läuft die Zeit tatsächlich ab: Der Support für Windows 7 endet am 14. Januar 2020 - und immernoch wird Windows 7 stark genutzt, wie die letzten Nutzungszahlen zeigen. Danach bleiben neu entdeckte Sicherheitslücken ungepatcht und stellen somit ein erhebliches Risiko für den Rechner dar.

Für welche Windows-7-Versionen gilt das Support-Ende?

Windows 7 kam im Herbst 2009 in sechs verschiedenen Ausführungen („Editionen“) auf den Markt: als Starter Edition für die damaligen leistungsschwachen Netbooks, als Home Basic sowie Home Premium (inklusive Media Center) für private Anwender, als Windows Professional für kleinere Unternehmen und erfahrenere Anwender, als Ultimate-Version mit speziellen Zusatzfunktionen sowie als Windows 7 Enterprise. Diese Variante gab es weder vorinstalliert auf PCs oder Notebooks noch konnte man sie als Einzellizenz kaufen. Microsoft stellte die Enterprise-Variante nur über Volumenlizenzen sowie als kostenlose Version zum 90-tägigen Testen zur Verfügung. Das ist auch weiterhin bei Windows 10 so. Die sogenannten N-Editionen von Windows ohne integrierten Media Player spielen hierzulande keine Rolle.

Betroffen vom Support-Ende sind alle sechs aufgeführten Varianten. Ausnahmen gibt es nur für Firmenkunden mit speziellen Volumenlizenzen. Mehr dazu lesen Sie in der folgenden Frage.

Anleitung: So klappt der Umstieg auf Windows 10

Jetzt schnell auf Windows 10 umzusteigen, bietet nicht nur die erwähnten Sicherheitsvorteile, sobald der Support für Windows 7 eingestellt wird, sondern unter Umständen auch noch einen finanziellen Vorteil. Denn noch ist der Umstieg von Windows 7 zum aktuellen Betriebssystem kostenlos – obwohl die Zeit für den offiziellen Gratis-Umstieg schon seit fast drei Jahre vorbei ist. Niemand aber weiß, wie lange noch.

1. Neuer PC mit Windows 10 oder vorhandenen Rechner upgraden?

Angesichts des nahenden Support-Endes von Windows 7 fragen sich viele betroffene Anwender, ob Windows 10 auf ihrer vorhandenen Hardware laufen würde. Generell lässt sich die Frage fast durchweg mit „ja“ beantworten, denn die Mindestanforderungen der beiden Versionen an die Leistungsfähigkeit des PCs unterscheiden sich nur minimal und sind mit einem 1-GHz-Prozessor und zwei GByte RAM äußert gering .

Individuell prüfen Sie Ihren Rechner mit einem Tool von Microsoft ( mit einem Tool von Microsoft ). In aller Regel meldet der Assistent als Ergebnis „Glückwunsch: der PC ist kompatibel“ … und startet gleich den Download von Windows 10. Den können Sie über „Upgrade abbrechen“ jedoch wieder stoppen. Allerdings entscheidet Microsofts Kompatibilitätscheck nur darüber, ob sich Windows 10 überhaupt installiert lässt. Denn Freude bereitet das Arbeiten mit einem älteren Prozessor und nur zwei GByte RAM nicht, so dass man über einen Neukauf zumindest nachdenken sollte. Neue Notebooks oder Desktop-PCs mit Windows 10, acht GByte RAM, SSD und Intel-CPU Core i3 der siebten oder achten Generation gibt es andererseits ab rund 400 Euro.

2. Praxischeck: Windows 10 einfach auf dem alten PC ausprobieren

Nun lässt sich lange mutmaßen, wie das aktuelle Betriebssystem auf Ihrem vorhandenen Rechner mit Windows 7 liefe. Deshalb: Probieren Sie es einfach aus! Der Versuch kostet Sie dank des Gratis-Upgrades außer ein bis zwei Stunden Zeit für den Umstieg nichts. Zudem gehen Sie praktisch kein Risiko ein, wenn Sie zuvor mit Aomei Backupper Ihr komplettes System beschrieben sichern.

Sobald Sie die Systempartition mit dem bisherigen Windows 7 gesichert haben, können Sie sich an die Aktualisierung auf Windows 10 machen. Dazu verwenden Sie entweder das eingangs genannte Prüf- und Aktualisierungstool von Microsoft oder das Media Creation Tool , ebenfalls von Microsoft.

Nun also können Sie Windows 10 auf Ihrem vorhandenen Rechner ausprobieren und – dank der automatischen Aktivierung mit Lizenz – uneingeschränkt nutzen. Sofern Sie beim neuen Windows bleiben möchten, brauchen Sie gar nichts zu tun. Möchten Sie dagegen doch zu Windows 7 zurückkehren, spielen Sie Ihr Systemimage mit Aomei Backupper wieder zurück.

Übrigens: Das kostenlose Upgrade auf Windows 10 funktioniert nicht nur beim beschriebenen In-Place-Upgrade, also der Aktualisierung eines PCs mit Windows 7 (oder 8.1), sondern auch bei der Neuinstallation. Wenn Sie Windows 10 auf einem anderen Rechner frisch aufsetzen möchten, ist das auch mit einem Lizenzkey von Windows 7 (oder 8.1) möglich. Einzige Einschränkung ist, dass der alte Schlüssel zur neuen Edition passt: Solche von Windows 7 Starter, Home Basic und Home Premium eignen sich für Windows 10 Home, die von Windows 7 Professional und Ultimate für die aktuelle Pro-Version. Das Installationsmedium als DVD oder USB-Stick erstellen Sie ebenfalls über das Media Creation Tool.

3. Daten und Programme auf neuen PC mit Windows 10 migrieren

Entscheiden Sie sich doch für einen neuen Rechner, ist darauf Windows 10 meist schon vorinstalliert, und zwar mit allen Treibern und Einstellungen optimal an die Komponenten angepasst. Aus diesem Grund können wir die – prinzipiell mögliche – Option nur bedingt empfehlen, das alte System auf die neue Hardware zu übertragen. Damit fänden Sie zwar alle Einstellungen und Programme wieder wie gewohnt vor, unter Umständen funktioniert die Windows-Anpassung an die neue Hardware aber nicht 100-prozentig.

Tipp: Auch hier können Sie es wieder auf einen Versuch ankommen lassen, nachdem (!) Sie vom sauberen Windows Ihres neuen Rechners zuvor mit Aomei Backupper ein System-Backup erstellt haben. Die Systemwiederherstellung auf anderer Hardware („Universal Restore“) bieten sowohl Acronis mit Trueimage als auch O&O Software mit Diskimage. Das funktioniert sogar in den zeitlich begrenzten Testversionen; die Details entnehmen Sie bitte den Webseiten der beiden Hersteller.

Welche weiteren Möglichkeiten zum Übertragen des bisherigen System gibt es nun? Vergleichsweise einfach ist das Kopieren der persönlichen Dateien wie Fotos, Musik, Videos und Dokumente. Die lassen sich unkompliziert über einen USB-Speicher, im Heimnetz oder über die Cloud (langsamer Upload!) übertragen.

Schwieriger wird es bei den Benutzereinstellungen und -konten sowie der installierten Software. Eine solche Komplettmigration verspricht Pcmover von Laplink , das gut 35 Euro kostet. Unsere Erfahrungen mit dem Tool sind gemischt: Während manche Anwendungen auf dem neuen Rechner sofort laufen, ist bei der Konfiguration mitunter Nacharbeit notwendig.

In der Gratisversion auf zwei Applikationen eingeschränkt überträgt auch Easeus Todo Pctrans installierte Programme auf den neuen PC. Dazu installieren Sie Pctrans zuerst auf dem alten PC und klicken auf „Image Übertragung –› Start –› Image erstellen: Erstellen“. Danach definieren Sie einen Speicherort für die Übertragungsdatei, drücken die Schaltfläche „Bestätigen“, klicken links bei „Programme“ auf „Bearbeiten“, markieren zwei Einträge der Softwareliste, deaktivieren gegebenenfalls in der Mitte alle „Dateien“-Einträge und schließen mit „Fertigstellen –› Erstellen –› Später“ ab. Die nicht eingeschränkte Vollversion kostet etwa 47 Euro.

Installieren Sie Todo Pctrans nun auch auf dem neuen Computer mit Windows 10, kopieren die gespeicherte Transferdatei über einen USB-Stick auf den neuen PC und spielen die beiden darin gespeicherten Programme über „Image-Übertragung –› Start –› Wiederherstellen via Image-Datei: Wiederherstellen –› Wiederherstellen –› OK“ dort wieder ein. Nach einem Neustart des Rechners ist die übertragene Software dann – meist – gleich startklar.