So finden Sie den richtigen Speicher für Ihre Anwendung

Von Festplatten über SSD-Karten bis hin zu USB-Sticks gibt es viele verschiedene Speichermedien. Wir zeigen Ihnen, welche sich für bestimmte Bereiche am besten eignen.

Die Auswahl des geeigneten Datenträgers ist wichtig, damit Daten möglichst lange zur Verfügung stehen. Hierbei lässt sich nicht ganz klar sagen, welches Speichermedium wie lange zuverlässig Daten speichert. So wurde zum Beispiel bei Einführung der Musik-CD befürchtet, dass die Haltbarkeit der Daten sehr gering sein könnte. Mittlerweile sind 40 Jahre vergangen und es steht fest: Auf einer solchen CD gespeicherte Daten halten etwa 50 bis 80 Jahre. Allerdings ist die Lebenserwartung nicht aller Datenträger so hoch. Das liegt auch daran, dass in vielen Fällen Daten gar nicht über einen so langen Zeitraum aufbewahrt werden müssen. Im Folgenden finden Sie viele nützliche Informationen zu unterschiedlichen Speichermedien, um für jeden Anlass immer den passenden Datenträger auswählen zu können. Die unterschiedlichen Vor- und Nachteile der einzelnen Speichermedien werden ausführlich erklärt, wobei besonderes Augenmerk auf die Verfügbarkeit, die Sicherheit und die Haltbarkeit gelegt wird.

Vor- und Nachteile einer mechanischen Festplatte

Eine mechanische HDD-Festplatte zählt zu den Klassikern der Speichermedien. Sie wird über SATA-Schnittstellen mit dem Computer verbunden und speichert die Daten mittels Scheiben, die ohne Berührung magnetisiert werden können.

Unterwegs bieten sich mechanische externe Festplatten an

Wer seine Daten häufig mitnehmen möchte, der trifft mit einer externen mechanischen Festplatte eine gute Wahl. Solche Platten arbeiten meist mit einer USB-3.0-Schnittstelle und in einigen Fällen sogar mit USB-C. Hierüber lassen sich selbst größere Datenmengen vom Rechner auf die Platte oder umgekehrt transferieren. Beispielsweise bietet USB 3.0 eine maximale Übertragungsgeschwindigkeit von 5 Gbit/s, und USB 3.1 schafft theoretisch sogar 10 Gbit/s. Zum Vergleich: Eine SATA-III-Schnittstelle kommt etwa auf 6 Gbit/s. In den meisten Fällen werden in der Praxis aber lediglich 150 MB/s beim Schreiben und Lesen erreicht.

Wie bei den klassischen mechanischen Festplatten können Anwender auch bei diesen Platten zwischen 2,5-Zoll- und 3,5-Zoll-Varianten wählen. Allerdings werden bei solchen Modellen außerdem ein Controller und eine Stromversorgung benötigt, weswegen sie in der Regel größer als die internen Vertreter ausfallen. Was jedoch den Preis betrifft, so sind die Festplatten miteinander vergleichbar. Die kleineren Varianten kosten etwa 45 bis 55 Euro pro Terabyte. Die Größeren sind von 30 bis 35 Euro pro Terabyte erhältlich. In Sachen Haltbarkeit empfiehlt sich die Investition in eine externe Platte, da diese bei einem pfleglichen Umgang mit 10 Jahren etwa doppelt so lange hält wie die internen Modelle.

Externe Festplatten sind vor allem dazu geeignet, von einzelnen Daten schnell einmal eine Sicherungskopie anzufertigen. Somit können kurzfristig Daten gesichert und komfortabel überall hin mitgenommen werden. Zudem kommt Ihnen bei solchen Platten die kompakte Größe von 2,5 Zoll zugute. Durch die vergleichsweise lange Haltbarkeit können Daten auf einem solchen Speichermedium sowohl kurz- als auch mittelfristig gespeichert werden.

Eine Solid State Disc kommt ohne mechanische Komponenten aus

Wenn es Ihnen bei der Datenübertragung auf Geschwindigkeit ankommt, dann ist eine Solid State Disc (SSD) sehr zu empfehlen. Ein solches Speichermedium ist auch als NAND-Flash-Speicher bekannt. Es ist besonders langlebig, da keine mechanischen Bauteile vorhanden sind, die Schaden nehmen könnten. Vor allem als Speicherort für das Betriebssystem werden SSDs in Notebooks verbaut. Während Desktop-PCs meist mit zusätzlichen Festplatten arbeiten, um größere Datenmengen zu speichern, werden bei Notebooks vermehrt größere Datenträger eingesetzt. Heutzutage arbeiten SSDs mit einer SATA-II-Schnittstelle und übertragen Daten je nach Modell mit einer Geschwindigkeit von 500 bis 1000 MB/s.

In den letzten Jahren sind SSDs immer preiswerter geworden, kosten aber im Vergleich zu anderen Speichermedien doch noch relativ viel. Wer ein leistungsstarkes Modell wünscht, der bekommt dieses bereits ab 300 Euro pro Terabyte. Wer jedoch auch mit einer geringeren Datenübertragungsrate auskommt, findet sogar schon Modelle mit 200 Euro pro Terabyte. Die Haltbarkeit solcher Modelle liegt bei etwa 10 Jahren. Diese Kombination aus vergleichsweise hohem Preis und mittlerer Haltbarkeit macht SSDs nur bedingt geeignet für die langfristige Speicherung von Daten. Sie werden daher vor allem überall dort eingesetzt, wo häufig benötigte Daten schnell übertragen werden sollen.

USB-Sticks punkten vor allem durch ihre geringe Größe

Wenn kleinere Datenmengen gesichert und mitgenommen werden sollen, ist ein USB-Stick ein sehr geeignetes Speichermedium. In der Regel sind solche Sticks bis zu 256 GB groß und kosten etwa 25 Cent pro Gigabyte. Wer hingegen bis zu 512 GB Platz benötigt, der muss mit einem Preis von etwa 35 Cent pro Gigabyte rechnen. Ein weiterer Vorteil eines solchen Speichermediums besteht darin, dass es in nahezu allen heutigen Geräten dazu passende Schnittstellen gibt. Hierzu gehören PCs und Notebooks ebenso wie Fernseher und Autoradios. Dabei liefert ein solcher Stick Geschwindigkeiten von 250 MB/s beim Schreiben und 350 MB/s beim Lesen.

USB-Sticks werden insbesondere dazu genutzt, kleinere Datenmengen zu speichern und überallhin mitzunehmen. Ebenfalls als Vorteil erweist sich, dass ein solcher Stick sehr klein und widerstandsfähig ist. Denn wird ein USB-Stick versehentlich einmal fallengelassen, macht das der verbauten Technik und den darauf befindlichen Daten in der Regel nichts aus. Üblicherweise können Daten 30 Jahre lang auf einem solchen Stick gespeichert werden, was vor allem der NAND-Speichertechnologie und der ausgezeichneten Wärmeableitung zu verdanken ist.

Außerdem ist ein USB-Stick meist sehr sicher. Viele Modelle wie der Vault Privacy von Kingston warten mit einer implementierten Hardwareverschlüsselung auf. Allerdings hat dieses Plus an Sicherheit auch seinen Preis. Sticks mit dieser Technik kosten zumeist 5 Euro pro Gigabyte. Als Fazit lässt sich sagen, dass USB-Sticks wegen ihrer geringen Größe vor allem zum Speichern und Mitführen kleinerer Datenmengen geeignet sind. Für ein komplettes Backup eignen sie sich dagegen in der Regel nicht, da sie hierfür eine zu geringe Kapazität aufweisen.

SD-Karten für Fotos und mehr

Ursprünglich wurden SD-Karten zum Speichern von Fotos und Videos entwickelt. Da hierbei große Datenmengen übertragen werden müssen, bieten solche Karten heutzutage oftmals Übertragungsraten von 90 MB/s an. Das heißt, dass USB-3.0-Sticks aktuell noch schneller sind. Allerdings reicht diese Geschwindigkeit für die meisten Anwendungsbereiche des Alltags vollkommen aus. Die in einer SD-Karte verbauten Speicherbausteine sind sehr zuverlässig und sorgen dafür, dass eine solche Karte ähnlich lange wie ein USB-Stick zuverlässig arbeitet, nämlich 30 Jahre.

Viele Computer und Notebooks sind mit einem Erweiterungsschacht für SD-Karten ausgestattet. Somit steht Ihnen ein zusätzliches integriertes Laufwerk zur Verfügung, das mit 75 bis 85 Cent pro Gigabyte nicht zu teuer ist. In der Regel werden solche SD-Karten nicht in verschiedene Computer gesteckt, sondern lediglich mit einem einzelnen Gerät genutzt. Hierdurch ist sichergestellt, dass sie nicht so leicht Schaden nehmen und auch nicht verloren gehen. Ähnlich wie ein USB-Stick übersteht auch eine solche Karte einen Sturz aus nicht allzu großer Höhe.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass SD-Karten eine sehr gute Möglichkeit darstellen, um mühelos mehr Speicherkapazität zur Verfügung zu haben. Integrierte SD-Kartenleser sind sehr robust und langlebig. Sie bewahren die SD-Karten vor Beschädigungen und einem eventuellen Verlust.

Daten auf DVDs und Blu-rays sichern

Noch vor 10 Jahren wies nahezu jeder Computer einen integrierten DVD-Brenner auf. In Ultrabooks ist heutzutage zumeist weder ein DVD-Laufwerk noch ein Blu-ray-Laufwerk integriert. Entsprechend haben solche Speichermedien längst nicht mehr die Bedeutung, die sie in früheren Zeiten besaßen. Wer hingegen Daten langfristig speichern möchte, der hat auch heute noch mit DVDs und Blu-rays eine gute Alternative. Ein BD-(Blu-ray-)Rohling kostet etwa 2 Cent pro Terabyte und ein DVD-Rohling etwa 6,5 Cent pro Terabyte. Darüber hinaus müssen einmalige Anschaffungskosten für einen DVD- beziehungsweise Blu-ray-Brenner einkalkuliert werden.

Ein BD-Brenner kostet aktuell etwa 70 bis 80 Euro. Ein DVD-Brenner ist bereits ab 20 Euro erhältlich. Allerdings ist die Übertragungsgeschwindigkeit bei solchen Speichermedien deutlich geringer als bei anderen Varianten. Ein 6-fach-Rohling kann von einem BD-Brenner mit etwa 27 MB/s beschrieben werden. Ein DVD-Brenner erreicht bei 16-facher Geschwindigkeit bis zu 21 MB/s. Bei sachgerechter Lagerung halten DVDs etwa dreißig Jahre, Blu-rays sogar fünfzig Jahre. Beide Medien eignen sich also hervorragend, um Daten langfristig zu speichern. Sie kosten vergleichsweise wenig und lassen sich mühelos mitführen. Das ist allerdings nur dann sinnvoll, wenn keine hohen Übertragungsraten gebraucht werden. Bei Einhaltung der Temperaturgrenzen können somit Dokumente, Fotos und andere Dateien auf diesen Speichermedien sehr gut gelagert werden.

Das NAS-System

Die bisher vorgestellten Speichermedien funktionieren im Zusammenspiel mit einem PC. Das NAS-System stellt als ein zentraler Rechner eine andere Möglichkeit zur Speicherung von Daten dar. Bei diesem System handelt es sich um einen Server, in dem mehrere Festplatten zu finden sind. Das NAS arbeitet in Kooperation mit dem eigenen Netzwerk, sodass nicht erst eine eigene Infrastruktur geschaffen werden muss. Es stehen verschiedene NAS-Systeme zur Auswahl, die sich vor allem durch die Anzahl der Festplatten und die Art, wie die Daten gesichert werden, unterscheiden.

Im privaten Umfeld kommen in der Regel NAS-Systeme mit zwei Festplatten zum Einsatz, bei denen die Daten redundant gespeichert werden. Hierdurch wird die Gefahr eines Datenverlustes massiv reduziert. Wenn nämlich eine Platte beschädigt wird, dann sind die Daten auf der anderen Platte noch erhalten. Wird die defekte Festplatte ersetzt, so erstellt das NAS-System automatisch eine Sicherung der auf der anderen Platte enthaltenen Daten, sodass die redundante Arbeitsweise fortgesetzt werden kann. Mit diesem Vorgehen können Daten bis zu 30 Jahren gesichert werden.

Die Datenübertragungsrate hängt vor allem von dem Netzwerk ab, in welches das NAS-System eingegliedert ist. In der Regel können Daten mit einer Geschwindigkeit von 120 MB/s gelesen und mit 100 MB/s geschrieben werden. Für ein solches NAS-System fallen üblicherweise Kosten in Höhe von 170 Euro aufwärts an. Hiermit ist allerdings lediglich das Gehäuse beglichen, da die Festplatten separat erstanden werden müssen. Dabei ist mit 40 Euro pro Terabyte zu rechnen. Ein NAS-System mit redundanter Sicherung kostet somit etwa 500 Euro.

Dieses Vorgehen ist vor allem dann sinnvoll, wenn Daten von verschiedenen Rechnern gespeichert und mehreren Nutzern im Netzwerk zur Verfügung stehen sollen. Die redundante Sicherung ist äußerst zuverlässig und reduziert erheblich die Gefahr eines kompletten Datenverlustes. Das hat allerdings seinen Preis, weswegen NAS-Systeme in Sachen Kosten auf dem letzten Platz des Rankings der Speichermedien landen.

Cloudspeicher: Immer und überall Zugriff auf wichtige Daten

Wer möchte, der kann zudem auf einen Cloudspeicher zur Sicherung wichtiger Daten setzen. Diese Lösung wird immer interessanter, da Download- und Upload-Raten im Internet kontinuierlich ansteigen. Viele Anbieter stellen mehrere Gigabyte gratis zur Verfügung und verlangen erst dann eine Gebühr, wenn diese aufgebraucht sind. Besondere Erwähnung dabei verdient das Preismodell von Microsoft. Wer sich für das Office-365-Abo entscheidet, erhält 1 TB an kostenlosem Speicher. Außerdem können frühere Versionen von Daten über eine webbasierte Oberfläche wiederhergestellt werden. Die Datenübertragung erfolgt verschlüsselt, sodass die einzelnen Daten vor einem fremden, unerwünschten Zugriff geschützt sind.

Ein weiterer Vorteil dieses Vorgehens besteht darin, dass Sie eine Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen können. Allerdings gehen mit den vielen Vorteilen dieser Speichervariante auch Nachteile einher. Unter anderem dauert die Datenspeicherung vergleichsweise lange, da die Upload-Raten im Vergleich zu den Download-Raten relativ gering sind. In der Regel liegen diese bei 10 MB/s, sodass ein Upload von 100 Megabyte etwa 80 Sekunden dauert. Bei einer Upload-Rate von lediglich 1 MB/s dauert die Übertragung sogar 13 Minuten.

Je nachdem für welchen Anbieter Sie sich entscheiden, betragen die Kosten für einen solchen Cloud-Dienst etwa 30 bis 100 Euro. Dabei werden die Extremwerte bei Microsoft und Dropbox erreicht. Für diesen Preis bekommen Sie allerdings einen zuverlässigen Datensicherungsdienst, bei dem Sie sich nicht mehr selbst um die Datensicherung kümmern müssen. Ein weiterer Vorteil ist, dass alle Daten von jedem Ort auf der Welt aus abgerufen werden können.

Der größte Vorteil dieses Vorgehens besteht allerdings darin, dass die Daten nahezu ewig gespeichert werden. Das ist jedoch nicht kostenlos möglich, weswegen diese Lösung die zweitteuerste nach den NAS-Systemen darstellt. Dafür ist diese Lösung sehr flexibel, denn die Daten können in der Regel über alle erdenklichen Kanäle wie PCs, Notebooks und Smartphones abgerufen werden.

Fazit

Die Auswahl an Speichermedien könnte kaum größer sein. Deshalb ist es wichtig, genau zu wissen, für welches Einsatzgebiet das jeweilige Gerät vorgesehen sein soll, um eine sinnvolle Auswahl treffen zu können. Bei der Entscheidung sollten Sie daher auch unbedingt solche Aspekte wie Verfügbarkeit, Sicherheit und Haltbarkeit berücksichtigen.