Neue Grafikkarte? Darauf müssen Sie beim Austausch achten

Eine Grafikkarte stellt besondere Anforderungen an die Leistung eines Rechners, was sich insbesondere bei aktuellen Spielen oder beim Schnitt von HD-Filmen zeigt.

Die Einsatzbereiche einer Grafikkarte sind vielfältig. Seien es Office- und Internetnutzern, die ihre Arbeit selbst an einem hochauflösenden Monitor mit einer den Standards entsprechenden Grafikkarte für weniger als 100 Euro verrichten. Oder aber Nutzer, die für ein aktuelles Spiel mit fotorealistischer Grafik in Echtzeit mindestens 2 GB Hauptspeicher und einen Prozessor mit 800 MHz benötigen. Eine Auflösung von 4K mit einer entsprechenden Farbtiefe ist bei Grafikkarten mit hohen Leistungswerten problemlos erreichbar. Die Kosten für eine derartige Grafikkarte werden in der Regel noch unter 200 Euro angesetzt.

Vor dem Kauf die Voraussetzungen prüfen

Zuallererst müssen Sie einige Rahmenfaktoren hinsichtlich der Leistung Ihrer CPU und auch des vorhandenen Platzes in Ihrem Gehäuse berücksichtigen, bevor Sie sich in den Kauf einer Grafikkarte stürzen. Grundsätzlich sollte eine Grafikkarte stets zu den restlichen Komponenten des PCs passen. Die vorhandene Leistung kann nicht umgesetzt werden, wenn die Grafikkarte unterdimensioniert ist. Daher ist es wenig sinnvoll, viel Geld in einen leistungsstarken Prozessor zu investieren und den Rechner nur mit einer 100-Euro-Grafikkarte zu versehen oder umgekehrt eine Highend-Grafikkarte mit einem i3 zu kombinieren. Die Website von Passmark bietet Ihnen in diesem Zusammenhang eine umfangreiche Übersicht von Testergebnissen - sowohl von CPUs als auch von GPUs, anhand derer Sie nach Grafikkarten mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis suchen können.

Darüber hinaus gibt es eine Reihe baulicher Faktoren, die es bei der Auswahl Ihrer neuen Grafikkarte zu berücksichtigen gilt. Besonders bei kleinen Gehäusen kann nicht jede Karte in jeden Slot integriert werden. Denn bei langen oder breiten Karten, die über mehrere Slots reichen, ist oftmals ein Kühler oder ein anderes Bauelement im Weg. Sie brauchen die genauen Maße des Ihnen zur Verfügung stehenden Platzes. Dies sollten Sie unbedingt bei Ihrer Recherche berücksichtigen. Weitere bedeutende Faktoren sind der Stromanschluss sowie der Strombedarf einer Grafikkarte. Eine Highend-Karte kann einen Energiebedarf von 200 Watt oder mehr aufweisen. Beachten Sie daher, ob Ihr Netzteil ausreichen Strom für alle Komponenten bereitstellt. Zuletzt sollten Sie noch die vorhandenen Schnittstellen auf Ihrem Mainboard kontrollieren, denn aktuelle Grafikkarten setzen eine PCI-Express-Schnittstelle voraus, die bereits seit Jahren Standard ist. Falls Sie im Besitz eines noch älteren Mainboards sind, dann steht Ihnen in der Regel lediglich ein PCI-Slot zur Verfügung. In diesem Fall wäre ein kompletter Austausch von Mainboard, CPU und Grafikkarte eine Überlegung wert.

Die besonderen Anforderungen an die Grafikkarte

Zu den zentralen Eigenschaften einer Grafikkarte zählen die Leistung des Prozessors sowie die Größe und die Eigenschaften des Speichers. Bei der GPU, dem Prozessor der Grafikkarte, sind aktuell die drei marktbestimmenden Hersteller Intel, AMD und Nvidia vertreten. Davon erreicht Intel mit mehr als 60% den größten Marktanteil. Dass eine Intel-GPU in eine Intel-CPU integriert wird, überrascht daher nicht. Jedoch sind Intel-GPUs eher selten auf aktuellen Grafikkarten zu finden, da sich die Hersteller AMD und Nvidia diesen Bereich untereinander aufteilen. Weder in Bezug auf die Leistung noch auf die Eigenschaften der Grafikkarten existieren Ausreißer in die eine oder die andere Richtung. Daher bekommen Sie bei aktuellen Spielen stets eine Empfehlung, die Mindestanforderung betreffend - sowohl für eine Grafikkarte von AMD als auch Nvidia. Darüber hinaus nimmt der Speicher auf den Grafikkarten immer weiter zu, sodass bei aktuellen Einsteigerkarten im Preissegment bis 150 Euro 2 GB Speicher inzwischen Standard sind. Im Highend-Segment werden sogar Speichergrößen von 4 GB und mehr erreicht.

Ein leiser Rechner: Custom Layout oder Referenzdesign?

Ein signifikanter Faktor bei der Auswahl der Grafikkarte ist die Geräuschentwicklung, ausgelöst durch die Anzahl der Lüfter. Der Zeitschrift GameStar hat dieses Kriterium seit Längerem als festen Bestandteil in ihre Tests integriert. Ein potenzieller Faktor für Geräuschentwicklung ist die Bauform einer Karte, die beim Referenzdesign der Hersteller in der Regel höher ausfällt als bei dem Custom Design der Partner von AMD und Nvidia, die wesentlich stärker hierauf Rücksicht nehmen. Dies treibt zwar die Kosten für die Karten in die Höhe, dafür erhalten Sie allerdings deutlich leisere Lüfter und folglich einen geräuschärmeren Rechner.

Der richtige Anschluss für optimale Qualität

Aktuelle Grafikkarten verfügen heutzutage meist über mehrere Anschlüsse. Bei einigen Einsteiger-Grafikkarten ist sogar noch ein VGA-Anschluss vorhanden, bei dem das Bildsignal noch analog übertragen wird - was zu einem deutlich schlechteren Ergebnis führt. Daher haben die meisten Karten ab dem mittleren Preissegment diesen Anschluss nicht mehr integriert. Den Standard bilden derzeit der DVI- und der HDMI-Anschluss. Die Datenübertragung mit DVI erfolgt rein digital, sodass die Bilder ohne Qualitätsverlust auf Ihrem Monitor erscheinen. HDMI und HDMI Mini ermöglichen die Übertragung von Ton und Bild per Kabel. Dementsprechend haben viele aktuelle Grafikkarten heute zusätzlich einen Soundchip verbaut. Diese Karten offerieren jedoch nicht die gleiche Klangqualität wie eine dezidierte Soundkarte. Die digitale Übertragung der Signale macht HDMI und DVI im Endergebnis vergleichbar. Sollten Sie allerdings einen AV-Receiver an Ihrem Fernsehgerät nutzen, dann ist ein HDMI-Anschluss empfehlenswert.

Die Grafikkarte korrekt einbauen

In der Regel bereitet der Einbau der Grafikkarte keine großen Schwierigkeiten, sofern genügend Platz in Ihrem Gehäuse vorhanden ist und Sie die Abmessungen der neuen Hardware im Vorfeld berücksichtigt haben. Derzeitige Grafikkarten verfügen dabei über einen PCI-Express-Anschluss. Trennen Sie zum Einbau der Karte Ihren PC vom Stromnetz, nehmen Sie daraufhin die alte Karte heraus und setzen im Anschluss die neue ein. Dabei schieben Sie die Karte senkrecht in den passenden Slot und drücken leicht. Dann sollte die Karte einrasten. Im nächsten Schritt können Sie die Stromversorgung wieder herstellen und den Rechner neu starten.

Immer aktuelle Treiber nutzen

Grafikkarten liegen für gewöhnlich CDs oder DVDs mit Treibern bei. Die darauf befindlichen Installationsprogramme haben meist eine automatische Update-Funktion und suchen nach der aktuellsten Treiberversion im Internet. Sollte dies bei Ihrer Karte nicht der Fall sein, werden Sie höchstwahrscheinlich auf der Website des Herstellers fündig. Ansonsten können Sie auch mit Programmen wie zum Beispiel Drivebooster oder Slimdrivers nach den neuesten Treibern Ausschau halten.

Empfehlung

Wenn Sie Ihren Rechner mit einer Grafikkarte aufrüsten wollen, behalten Sie immer die CPU im Blick. Auf diese Weise können Sie die optimale Lösung für Ihr Budget, Ihre Ansprüche und Nutzungsart finden.