Zwölf Tipps: So erweitern Sie CPU und Mainboard

Auf die Performance Ihres PCs hat der Prozessor einen wesentlichen Einfluss. Wir erklären Ihnen, wie Sie diesen und gleichzeitig das Mainboard tauschen.

Sie haben in den ersten Leistungstests ein Gesamtbild Ihres Computers bekommen. Jetzt gilt es, dieses im Rahmen der einzelnen Bauteile genauer zu analysieren. Dabei wird die CPU als Erstes untersucht, also der Prozessor Ihres Rechners. Wenn es dann an eine weitergehende Aufrüstung der Performance geht, muss automatisch das Mainboard unter die Lupe genommen werden. Mehr dazu im weiteren Verlauf.

Ermittlung des Status quo
Anfangs ist es von Bedeutung, dass der aktuelle Stand Ihres Mainboards und Ihres Prozessors ermittelt wird. Wenn Sie trotz vorhandener Benchmarks und Analysen noch nicht über genügend Einzelheiten verfügen, könne Sie das Programm CPU-Z verwenden. Mit dessen Hilfe bekommen Sie alle wichtigen Daten Ihres Prozessors heraus.
Für die nächsten Schritte sind der Produzent der CPU, der Sockel und der Modellname von besonderer Bedeutung. Sie finden diese in den Feldern "Package" und "Name".
Darüber hinaus ist es für das spätere Aufrüsten Ihres Rechners wichtig, einiges mehr über die vorhandene Hauptplatine zu erfahren. Wie der Sockel des Prozessors hat diese ebenso einen großen Einfluss auf die maximale Erweiterungsstufe.
Einige Grundlagen der CPU
Das Aufrüsten einer CPU innerhalb eines vorhandenen Mainboards muss sich auch lohnen. Aus diesem Grund sollte ein deutlicher Leistungssprung im Bereich des Möglichen liegen. Ansonsten ist es ratsam, hier auch gleich die Hauptplatine auszutauschen. Diese kann möglicherweise einen direkten Einfluss auf den Hauptspeicher haben.Mehrere Rahmenfaktoren beeinflussen den Leistungswert einer CPU. Hierzu zählen die Taktfrequenz, die Anzahl der Kerne oder die Fertigungsgeneration.Ein Mehrkernprozessor weist in einen Chip mehr als einen vollständigen Hauptprozessorkern auf. Damit ist es ihm möglich, deutlich schneller zu arbeiten, da er mehrere Aktionen komplett unabhängig voneinander ausführen kann. Zeitgemäße Prozessoren wie der AMD FX-9590 oder der Intel i7-5960X verfügen über insgesamt acht Prozessorkerne. Allerdings macht sich dies im Preis entsprechend bemerkbar und sollte beim Kauf mitberücksichtigt werden. Vor allem in den oberen Leistungsbereichen ist der Preisverfall besonders deutlich spürbar.
Aufrüstungsempfehlung
Beim neuen Prozessor sollte - damit sich eine Aufrüstung lohnt - mindestens eine der drei folgenden Bedingungen erfüllt sein:Sie bekommen einen Prozessor der nächsten Prozessorgeneration. Die Taktfrequenz lässt sich um wenigstens 1000 MHz steigern. Die Anzahl der Prozessorkerne lässt sich verdoppeln.Sie können natürlich - für den Fall, dass Ihnen diese Analyse zu umständlich sein sollte - auf die direkten Leistungswerte wie im CPU-Index von Passmark zurückgreifen.
Die Leistungsdaten Ihres Mainboards
Der Weg sieht etwas anders aus, wenn Sie den Aufwand möglichst niedrig halten und lediglich den Prozessor tauschen möchten. Zunächst sollten Sie herausfinden, welche Prozessoren Ihr Mainboard unterstützt. Sollten Sie schon wissen, welches Mainboard in Ihrem PC eingebaut ist, können Sie sofort auf die Seite des Produzenten gehen. Sollte dies nicht der Fall sein, verwenden Sie das vorher installierte CPU-Z und wählen die Registerkarte "Mainboard" an. Bei einem Marken-Board sehen Sie den Typ, das Chipset und den Hersteller.
AMD oder Intel
Wenn Sie den Plan gefasst haben, stellt sich die Frage: Welcher Prozessorhersteller ist geeignet - AMD oder Intel? Die beiden Produzenten bestimmen den Markt. Im Desktop-Bereich gibt es für sie keine ernstzunehmenden Wettbewerber.In den Benchmarks ab dem mittleren Preissektor ist Intel im Desktop-Bereich marktführend. Sie erhalten in der Preisklasse bis 200 Euro eine sinnvolle Alternative von AMD, die meist sogar mehr Leistung für das Geld liefert. Besonders wichtig ist daher, was Sie mit Ihrem PC vorhaben.
Die CPU und ihre Grafikkarte
Während Ihrer Suche werden Sie auch CPUs mit integrierter Grafikeinheit finden. Bei Einsteiger-Notebooks sind diese heute sehr gebräuchlich. Allerdings haben Sie bei einem Desktop-PC normalerweise genügend Steckplätze frei und im Einsteigerberich sind die Kosten für eine Grafikkarte moderat. Abhängig vom Hersteller bekommen Sie eine ordentliche Grafikkarte wie die GT610 von Nvidia ab etwa 45 Euro.
Das Übertakten der CPU
Sollten Sie hinterher noch planen, Ihre CPU zu übertakten, kann dies auch den Ausschlag für die Kaufentscheidung geben. Fast jede CPU lässt sich durch die Veränderung der Taktrate und die Verbesserung von Spannung zu mehr Leistung bewegen. Ferner bieten AMD und Intel aber auch besondere Prozessorfamilien an, bei denen dies schon vorgesehen ist. Auf den Websites von AMD und Intel finden Sie entsprechende Informationen.
Das richtige Motherboard
Wenn Sie den für Sie geeigneten Prozessor ausgewählt haben, sollten Sie das passende Mainboard aussuchen. Zwischen den Anbietern und ihren Modellen gibt es dabei deutliche Unterschiede. Hierbei differieren unter anderem die Anzahl der Schnittstellen und der Treiber-Support für zukünftige Betriebssysteme. Sie sollten eine Aufstellung Ihrer Kriterien machen, die Preisvorstellung festlegen und den Auswahlprozess starten. Wenn sich die wesentlichen Chipsätze gleichen, ist schließlich die Ausstattung ausschlaggebend.
Die Bauform Ihres aktuellen Gehäuses ist bei der Auswahl des Mainboards ebenfalls wichtig. Am gebräuchlichsten ist das ATX-Format. Allerdings gibt es auch für kompakte Gehäuse kleinere Formate - vor Ihrer Bestellung müssen Sie prüfen, ob Sie das passende ausgewählt haben. Sollten Sie unsicher sein, messen Sie einfach Ihr eigenes Board ab. Normalerweise ist der Standard bei einem ATX-Mainboard 305 x 244 Millimeter. Sie finden auf Wikipedia eine vollständige Auflistung aller derzeit erhältlicher Formfaktoren für Hauptplatinen.
Lediglich den Prozessor tauschen
Der Austausch kann unter Umständen ziemlich schnell gehen, wenn Ihr Mainboard ebenfalls den neuen Prozessor unterstützt. Allerdings hängt dies stark davon ab, wie gut zugänglich die CPU ist und über welche Art von Gehäuse Sie verfügen.Im ersten Schritt trennen Sie Ihren Rechner komplett vom Strom. Danach öffnen Sie das Gehäuse und verschaffen sich einen Überblick darüber, wie der Lüfter angebracht ist und wo sich der Prozessor befindet. Im Anschluss entfernen Sie behutsam den Prozessorlüfter. Diese sind entweder mit Schrauben, Klammern oder mit einer Kombination mit Mainboard und Prozessor verbunden.
Der Austausch des Mainboards
Es wird jedoch etwas aufwendiger, wenn Sie das Mainboard vollständig tauschen müssen. Dann ist es notwendig, alle anderen Geräte vom Mainboard zu trennen und schließlich das Mainboard auszubauen. Vorher sind je nach der Form Ihres Gehäuses weitere Arbeiten wichtig, wie beispielsweise der Abbau der Laufwerksbefestigungen.
Bios korrekt konfigurieren
Beim ersten Booten checken Sie, ob Bios die neue Hardware korrekt erkennt. Bei den meisten Mainboard-Produzenten sind die wichtigsten Werte auf "Auto" gestellt. Nun werden die Leistungswerte der Komponenten ausgelesen und dementsprechend vom Mainboard genutzt. Oft ist dies korrekt. Dennoch sollten Sie die zentralen Werte - besonders die für den Speicher - von Hand eintragen.
Schwierigkeiten mit Windows im Griff
Nachdem die Hardware von Ihrem Mainboard erkannt wurde, kann es möglicherweise beim ersten Start Ihres Windows-Betriebssystems Schwierigkeiten geben. Normalerweise fordert Microsoft beim Austausch des Mainboards eine erneute Aktivierung des Betriebssystems. In der Regel ist dies über das Internet kein Problem. Bei der telefonischen Freischaltung klappt es dann auch beim Rest.
Fazit

Beim Austausch einer CPU ist die Vorgehensweise stark davon abhängig, wie Ihre Lage ist und für welchen Verwendungszweck Sie Ihren Computer aufrüsten möchten. Meist ist es aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll, Mainboard, CPU und Speicher gleichzeitig auszutauschen.