LG gram 17 im Test: Mit 1300 Gramm das leichteste 17-Zoll-Notebook der Welt

Mit dem 17-Zoll-Laptop LG gram 17 kehrt der Hersteller auf den deutschen Notebook-Markt zurück. Der Test zeigt: Das Comeback ist gelungen!

Das LG gram 17 ist mit knapp über 1300 Gramm nicht nur das leichteste 17-Zoll-Notebook im Test. Es ist auch kaum schwerer als ultramobile 13-Zoll-Notebooks wie das Microsoft Surface Laptop 3 oder das Dell XPS 13. Beim ersten Anfassen hat man deshalb das Gefühl, dass dem Notebook etwas fehlt, etwa der Akku nicht eingebaut ist.

Das LG gram 17 bringt Groß und Leicht perfekt zusammen - und zwar ohne Kompromisse: Denn seine Rechenleistung überzeugt ebenso wie Displayqualität und Akkulaufzeit. Eine absolute Empfehlung, wenn Sie auch unterwegs gerne an einem großen Bildschirm arbeiten wollen.

Pro

+ sehr leicht

+ sehr lange Akkulaufzeit

+ viele Anschlüsse

+ leiser Lüfter

Contra

- mäßige CPU-Leistung unter Last

Unfassbar leicht, trotzdem alles dran

Aber nichts da: Beim LG-Notebook ist alles dran und mit 18 Millimetern Bauhöhe ist es außerdem noch angenehm flach. Allerdings schlägt nach kurzer Zeit die Begeisterung über das leichte Gehäuse in die Sorge um, ob es für den Alltag ausreichend robust ist: Der dünne Deckel lässt sich mit sehr geringem Kraftaufwand verbiegen und auch die Handballenablage macht keinen stabilen Eindruck.

LG hält entgegen, dass gerade wegen dieser Eigenschaften für das Gehäuse eine Karbon-Magnesium/Lithium-Magnesium-Verbindung gewählt wurde, die leicht und trotzdem solide ist. Außerdem federt der nachgebende Deckel Druck auf das Notebook besser ab, wenn das LG gram 17 in einer Tasche, im Rucksack oder im Koffer untergebracht ist. Gleiches gilt für die Gehäuseunterseite.

Ein paar Nachteile gibt es trotzdem: Den Deckel öffnet man aufgrund des geringen Material-Widerstandes oft etwas zu weit, sodass man Angst um die Displayscharniere haben muss. Außerdem wackelt das dünne Display immer heftig, wenn Sie das geöffnete Notebook anheben oder den Deckel weiter aufmachen.

Sehr leise im Betrieb

Das dünne und leichte Gehäuse macht das LG gram 17 zum ultramobilen Notebook: Auf leistungsstarke Komponenten, die in einem 17-Zoll-Notebook üblicher Größe Platz finden würden, wie zum Beispiel eine zusätzliche Grafikkarte, müssen Sie verzichten. Doch dank des neuen Core i7-1065G7, 16 GB RAM und einer flotten 1-TB-NVMe-SSD von Samsung gehört das LG-Notebook zu den schnellsten Leichtgewichten.

Lediglich bei Tests, die über eine längere Zeit hohe CPU-Leistung fordern, liegt es zurück: Im Cinebench R20 zum Beispiel arbeitet das LG rund 30 Prozent langsamer als andere Notebooks mit der gleichen CPU. Auch bei CPU-lastigen Programmen fürs Rendering ist die Konkurrenz 15 bis 20 Prozent schneller. Aber davon abgesehen gibt es keine Leistungsprobleme.

Außerdem bleibt der Lüfter auch unter Last immer sehr leise, meist ist er sogar unhörbar. Trotzdem liegt die CPU-Temperatur stets im unkritischen Bereich und das Gehäuse erwärmt sich kaum. Das macht den Leise-Modus, der sich über ein vorinstalliertes Hersteller-Tool aktivieren lässt, eigentlich überflüssig: Zwar läuft das Notebook noch einen Tick ruhiger, aber die CPU zuckelt dann mit weniger als 1 GHz vor sich hin.

Lange Laufzeit dank großem Akku

Keine Kompromisse macht das LG gram 17 bei der Akkulaufzeit: Weil ein großer 78-Wattstunden-Akku ins Gehäuse passt, arbeitet es nicht sparsamer, aber länger als die meisten 13-Zoll-Notebooks. Im WLAN-Test schafft es rund 15 Stunden. Nachteil: Nach einer Stunde am Netzteil ist der Akku nur zur Hälfte geladen.

Im LG-Notebook sitzt ein 17-Zoll-IPS-Bildschirm mit der Auflösung 2560 x 1600. Wie viele aktuelle Laptops setzt auch das gram 17 auf ein Seitenverhältnis von 16:10, das sich aufgrund der zusätzlichen Pixel in der Höhe besser für Office- und Webanwendungen eignet. Die Punktedichte von 178 ppi entspricht dabei einer Auflösung von 1920 x 1200 auf einem 13-Zoll-Notebook. Die Messwerte sprechen mit knapp 400 cd/qm Helligkeit, einem Kontrast von 1030:1 und einer guten Farbraumabdeckung für eine hohe Bildqualität, die aber in dieser Preisklasse üblich ist. Allerdings ist das Display auch sehr gleichmäßig ausgeleuchtet, was besonders bei der großen Bildschirmfläche wichtig ist.

Das Gehäuse bietet unter der Tastatur viel Platz für die Hände. Allerdings liegt in der 10-Finger-Grundposition der rechte Handballen auf dem Touchpad. Passiert das, bevor Sie anfangen zu tippen, kommen keine Tasteneingaben an. Das Tasten-Feedback geht in Ordnung, ebenso der Hub und auch schnelles Tippen erzeugt keine hohe Lautstärke. Einige Anwender könnte die einzeilige Enter-Taste stören, dafür hat das gram 17 aber einen Ziffernblock, dessen Tasten etwas schmaler sind als die im Hauptbereich. Das große Touchpad erkennt Mehrfinger-Gesten schnell und präzise, der Mauszeiger lässt sich dank der recht glatten Oberfläche schnell bewegen.

Das getestete Modell des LG gram 17 hat die Top-Ausstattung mit 16 GB RAM und 1 TB SSD. Die günstigere Variante für 1450 Euro hat halb so viel Arbeitsspeicher und SSD-Platz sowie den Core i5-1035G7. Bei den Anschlüssen setzt das LG-Notebook auf eine sinnvolle Mischung aus alten und neuen Schnittstellen: Neben einem HDMI-Ausgang und zwei USB-3.0-Buchsen (Typ-A) gibt es einen Typ-C-Anschluss mit Thunderbolt 3. Außerdem liegt ein passender Adapter mit Ethernet-Buchse bei. Über einen Sensor im Einschalttaste können Sie sich per Fingerabdruck anmelden.