PC startet nicht (richtig): So gehen Sie vor

Startet der PC nicht oder nervt Windows 10 mit regelmäßigen Bluescreens, ist guter Rat teuer. Wir zeigen Ihnen, wie Sie bei der Fehlersuche vorgehen sollten, um typischen Computer-Problemen in Eigenregie auf die Schliche zu kommen – und sie zu lösen.

Viele Anwender dürften bereits Erfahrungen mit einem Rechner gemacht haben, der nicht mehr startet oder der sich regelmäßig mit einem Bluescreen verabschiedet. Die Ursachen dafür können vielfältig sein: Ein völlig verstaubtes System oder ein lose sitzendes Verbindungskabel können ebenso die Auslöser sein wie defekte Hardware, ein beschädigter Bootloader oder zu hohe Übertaktung.

Inhaltsverzeichnis

In diesem Beitrag nehmen wir die häufigsten Fehlerquellen unter die Lupe und zeigen Ihnen, wie Sie dem Startproblem respektive der Absturzursache auf die Schliche kommen können. Dabei decken wir alle gängigen Szenarien ab: Der PC lässt sich gar nicht mehr einschalten, der Rechner startet zwar, lädt aber das installierte Betriebssystem nicht, und Windows 10 stürzt regelmäßig ab.

Die wichtigste Info vorweg: Startet Ihr Rechner nicht mehr oder stürzt Windows 10 alle paar Minuten ab, gilt es, kühlen Kopf zu bewahren und die Fehlersuche systematisch in Angriff zu nehmen. Systematisch bedeutet in diesem Zusammenhang, stets nur einen Parameter zu ändern. Haben Sie etwa den Verdacht, dass ein defekter RAM-Riegel für das Problem verantwortlich ist, bringt es nichts, im gleichen Schritt auch die Bios/Uefi-Einstellungen zu verändern, da Sie hinterher nicht wissen, welche Änderung zum Erfolg geführt hat.

1. PC lässt sich gar nicht mehr einschalten

Gibt der PC nach dem Einschalten überhaupt keinen Mucks mehr von sich, die Lüfter fangen nicht an sich zu drehen und die RGB-Beleuchtung bleibt aus, liegt in den meisten Fällen ein Problem mit der Stromversorgung vor. Die Spanne der möglichen Ursachen reicht von einem gelockerten Kabel über einen kaputten Einschalter bis hin zu einem defekten Netzteil.

1.1 Stromversorgung checken

Als Erstes steht die Überprüfung der grundlegenden Stromversorgung an: Sitzt der Kaltgerätestecker, der an der Rückseite des PCs eingestöpselt ist, auch fest? Steckt das andere Ende des Kabels auch wirklich in einer Steckdose? Ist eine eventuell verwendete Mehrfachsteckdose eingeschaltet? Steht der Hauptschalter, über den viele Netzteile verfügen, auf Ein? Um wirklich alle potenziellen Problemquellen auszuschließen, kann es auch nicht schaden, ein anderes Gerät an der Steckdose, an der der Computer hängt, anzuschließen, um zu überprüfen, ob diese überhaupt funktioniert.

1.2 Einschaltknopf und Reset-Button am Rechnergehäuse überprüfen

Um herauszufinden, ob der Einschaltknopf und/oder der Reset-Button Probleme machen, müssen Sie einen Blick auf das Mainboard werfen. Dafür müssen Sie zunächst die Seitenwand des Gehäuses entfernen, um freie Sicht auf die Hauptplatine zu erhalten. Identifizieren Sie die dünnen Kabel, die vom Einschaltknopf und vom Reset-Button zum Motherboard führen und überprüfen Sie, ob die winzigen, zweipoligen Stecker fest auf den jeweiligen Pins sitzen - siehe Bild unten. Bei modernen Motherboards sind die Stecker übrigens beschriftet, was die Identifizierung erleichtert. Ansonsten müssen Sie im Handbuch des Mainboards die Belegung der Pins nachschlagen.

Ziehen Sie den Reset-Stecker ab und drücken Sie den Einschaltknopf. Sollte der Rechner nun starten, hängt das Problem eindeutig mit dem Reset-Button zusammen. Ansonsten ziehen Sie auch den Stecker, der zum Einschaltknopf führt ab, und schließen die zwei Pins kurz, indem Sie eine Büroklammer an die beiden Kontakte halten. Startet der PC, haben Sie das Problem identifiziert: entweder ein Kabelbruch oder ein defekter Anschaltknopf. Wollen Sie sich den Kauf eines neuen Gehäuses ersparen, schließen Sie den Stecker, der zum Reset-Button führt, am Anschluss für den Einschaltknopf an und nutzen Sie zukünftig den Reset-Button zum Ein- und Ausschalten des Rechners. 
Hinweis: Nicht alle Gehäuse verfügen über einen Reset-Button.

1.3 Spannungsversorgung am Mainboard inspizieren

Lässt sich der Rechner immer noch nicht einschalten, steht im nächsten Schritt der Check der Verbindung zwischen Netzteil und Mainboard auf dem Programm. Ziehen Sie den breiten 24-poligen Stecker und den vier- oder achtpoligen 12-Volt-Stecker ab und sehen Sie nach, ob die Komponenten verschmort aussehen oder geschmolzen sind. Ist das der Fall, ist Ihr PC offensichtlich Opfer einer Überspannung geworden. Ob diese durch einen Blitzschlag oder einen Defekt des Netzteils ausgelöst wurde, spielt keine Rolle. Viel wichtiger ist, dass so eine Überspannung im Extremfall alle Systemkomponenten beschädigen kann. In so einer Situation kommen Sie nicht um den Kauf eines neuen Geräts herum.

1.4 Netzteil unter die Lupe nehmen

Sehen Steckverbindungen und Motherboard hingegen unbeschädigt aus, bleibt im Grunde nur noch eine Fehlerquelle übrig: das Netzteil. Eine Info vorweg: Dass das Netzteil seinen Geist aufgibt, kommt wesentlich häufiger vor, als man denkt. Meist hat der Defekt thermische Gründe. Verstaubte Lüfter verhindern etwa, dass die Komponenten sachgerecht gekühlt werden können, was zu einer dauerhaften Überhitzung führt. Aber auch die in Netzteilen verbauten, kurz als Elkos bezeichneten, Elektrolytkondensatoren stellen potenzielle Ursachen dar, da diese Komponenten nur eine begrenzte Lebensdauer haben. Schaltet sich Ihr PC urplötzlich aus, ist das ebenfalls ein Zeichen, dass mit dem Netzteil etwas nicht stimmt.

Die einzige Möglichkeit, um herauszufinden, ob das Netzteil defekt ist, führt über einen Austausch. Lediglich Nutzer, die das entsprechende Equipment besitzen und über das nötige Wissen verfügen, können messen, wie es um die Ausgangsspannung bestellt ist.
Nicht vergessen: Aus Sicherheitsgründen dürfen Sie das Netzteil keinesfalls aufschrauben. Eine Reparatur kommt aus Kostengründen ohnehin nicht in Frage – gute Standard-ATX-Netzteile mit 400 Watt gibt es schon unter 40 Euro. 

Beim Kauf eines Netzteils sollten Sie auf gar keinen Fall zu einem "China-Böller" greifen, sondern zu einem Marken-Netzteil mit den notwendigen Schutzschaltungen. Viele PSU verfügen außerdem über 80-PLUS-Zertifizierungen, die einen höheren Efizienzgrad bescheinigen. Empfehlenswerte Netzteil-Hersteller sind be quiet! , Corsair oder Seasonic . Die gute Nachricht: Der Ausbau eines Netzteils stellt nicht einmal für Anwender, die handwerklich nicht so begabt sind, eine Herausforderung dar. Denn im Grunde genommen müssen Sie lediglich vier Schrauben lösen und ein paar Stecker von der Hardware abziehen. Hierbei merken Sie sich am besten, welche Kabel wo angesteckt waren oder notieren es sich, um später kein Kabel zu vergessen.

Bei der Suche nach einem Austauschnetzteil müssen Sie lediglich wissen, welche Leistung die Komponente liefern soll und welche Anschlüsse Sie benötigen. Sind Sie sich nicht sicher, packen Sie das ausgebaute Netzteil einfach in eine Tüte und nehmen es in den Laden mit, damit der Verkäufer weiß, was Ihr PC benötigt. Bevorzugen Sie hingegen das Online-Shopping, werfen Sie einen Blick auf den Aufkleber, der am Netzteil angebracht ist, um die in Watt angegebene Leistung und den Formfaktor, meist ATX, in Erfahrung zu bringen. Alternativ können Sie auch einfach die Modellbezeichnung googeln.

Der Ausbau des defekten Netzteils und der Einbau des Ersatznetzteils ist in der Regel in weniger als zehn Minuten erledigt. Setzen Sie die Komponente an der dafür vorgesehenen Stelle ein und schrauben Sie das Netzteil am Gehäuse an. Schließen Sie dann die erforderlichen Stecker an. Im Normalfall sind das der bereits angesprochene, 24-polige Stecker und ein oder zwei vier- beziehungsweise achtpolige 12-Volt-Stecker. Verlangt Ihre Grafikkarte nach einer zusätzlichen Stromversorgung, schließen Sie auch dieses Kabel an. Vergessen Sie außerdem nicht, die Festplatten, SSDs oder Laufwerke mit dem Netzteil zu verbinden. Überprüfen Sie noch einmal alle Kabelverbindungen, stöpseln Sie den Kaltgerätestecker am Netzteil an und setzen Sie den Hauptschalter der Komponente auf Ein. Nach einem Druck auf den Einschaltknopf sollte der Rechner wieder starten.

Hinweis: Ältere Motherboards verfügen oft über einen 20-poligen Anschluss. Das ist kein Problem, da die 24-poligen Stecker so konzipiert sind, dass sie auch mit den alten Anschlüssen genutzt werden können.

2. PC geht an, fährt aber nicht hoch

Der Rechner geht an, doch anstatt den Bootvorgang wie gewohnt fortzusetzen, gibt das Gerät laute Signaltöne von sich oder gibt bei den Status-LEDs des Mainboards einen Fehlercode aus. Verantwortlich dafür ist das BIOS (Basic Input/ Output System), respektive das wesentlich modernere UEFI (Unified Extensible Firmware Interface), das während des Starts einen schnellen Check der wichtigsten Komponenten durchführt und bei Problemen Alarm schlägt. Das kann entweder in visueller oder in akustischer Form geschehen. 

Sollte auf dem Mainboard ein Piepser verbaut sein, meldet sich das Bios/Uefi mit bestimmten Tonfolgen: Je nachdem, wie oft sich ein Piepser wiederholt oder wie lange der Ton in welcher Reihenfolge anhält, erklärt sich dann auch der Fehler. In den Tabellen unten haben wir die Pieptöne sowie potenzielle Ursachen und mögliche Fehlerbehebungen für Award/Phoenix und AMI aufgelistet. Infos zu den Komponenten anderer Hersteller, etwa Intel und AMD, finden Sie im Mainboard-Handbuch und auf den jeweiligen Supportseiten. Nutzen Sie hingegen einen vorkonfigurierten Rechner, etwa von Acer, Dell oder HP, finden Sie diese Infos auf den Hersteller-Webseiten. 

Viele Mainboards haben an Stelle des Piepsers sogenannte Diagnostic LEDs verbaut, die direkt Auskunft darüber geben, ob der Prozessor, die Grafikkarte oder der Massenspeicher das Problem verursachen. Bei hochwertigeren Mainboards gibt es zusätzlich die Möglichkeit, dass das Bios/Uefi über eine kleine Segmentanzeige beziehungsweise ein Display auf der Hauptplatine zweistellige Codes anzeigt – was diese jeweils bedeuten, schlagen Sie einfach im Handbuch Ihres Motherboards nach.
Vollkommen unabhängig davon, welchen Weg Ihr Mainboard zur Fehlerausgabe verwendet, lässt sich dadurch die Fehlerquelle auf den Arbeitsspeicher, den Prozessor, die Grafikkarte, den Systemspeicher oder das Mainboard selbst einschränken.

Wie Sie weiter vorgehen sollen, wenn Sie das Problem lokalisiert haben, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten: Mainboard , Prozessor , Arbeitsspeicher , Grafikkarte und Systemspeicher

2.1.1 Das Mainboard auf Standardeinstellungen zurücksetzen

Weist die Fehlermeldung auf einen Fehler hin, der durch das Bios/Uefi selbst entsteht, sollten Sie das Mainboard auf Werkseinstellungen zurücksetzen. Wenn der Bildschirm noch angeht und der PC mit dem booten beginnt, dann drücken Sie sofort nach dem Einschalten eine bestimmte Taste. Welche Taste Sie drücken müssen, hängt vom Bios/Uefi-Hersteller ab. Ein Blick auf die nach dem Einschalten des Rechners angezeigten Bildschirmmeldungen oder in das Mainboard-Handbuch gibt Aufschluss. Im Normalfall funktioniert eine der Tasten F2 , Entf oder Esc . In der Konfigurationsmaske suchen Sie dann nach einer Funktion zum Zurücksetzen - siehe Bild. Hierbei werden alle benutzerdefinierten Einstellungen gelöscht.

Kommen Sie hingegen überhaupt nicht mehr in die Bios/Uefi-Konfigurationsmaske, führt kein Weg daran vorbei, die Komponente auf die harte Tour zurückzusetzen – per CMOS-Reset. CMOS ist die Abkürzung für „Complementary Metal-Oxide Semiconductor“ und bezeichnet einen flüchtigen Speicherchip, in dem das Bios/Uefi seine Parameter sichert. Dieser Chip verliert seine Einstellungen, sobald Sie die Knopfbatterie entfernen und damit die Spannungsversorgung trennen. 

Gehen Sie dabei folgendermaßen vor: Zuallererst trennen Sie den PC komplett vom Stromnetz. Erden Sie sich dann an einem Heizkörper und entfernen Sie die Seitenwand des Gehäuses. Lokalisieren Sie die kleine Knopfzelle auf dem Mainboard - siehe Bild. Eventuell müssen Sie dafür eine Komponente wie die Grafikkarte ausbauen, weil diese die Batterie verdeckt. Die Knopfzelle wird mit einem Einrastmechanismus im Sockel gehalten. Um Sie zu entfernen, müssen Sie den kleinen Hebel zur Seite drücken und die Batterie herauslösen. Ein kleiner Schlitzschraubendreher kann dabei sehr hilfreich sein, vermeiden Sie die Verwendung von scharfen Gegenständen wie einem Messer. Warten Sie etwa zehn Minuten bis Sie die Knopfzelle wieder einsetzen, damit keine Restspannung mehr anliegt, nur dann resettet sich der CMOS-Baustein.

Hinweis : Bei manchen hochwertigen Mainboards müssen Sie die Knopfzelle gar nicht entfernen, um einen CMOS-Reset durchzuführen, da der Hersteller einen Clear-CMOS-Button intern oder extern verbaut hat.

2.1.2 CMOS-Batterie austauschen

Wie schon erwähnt, besitzt die Hauptplatine eine Knopfzellenbatterie, damit die Bios/ Uefi-Einstellungen auch bei abgeschaltetem Rechner erhalten bleiben. Die CMOS-Batterie wird im Gerätebetrieb stets aufgeladen und hält viele Jahre durch. Ist die Batterie jedoch am Ende, vergisst der PC permanent Uhrzeit sowie Boot- und Peripherieoptionen. Hinzu kommen Fehlermeldungen beim Systemstart wie „CMOS Read Error“. 

In solchen Fällen sollten Sie den PC ausschalten, vom Stromnetz trennen, das Gehäuse öffnen und die Knopfzelle ausfindig machen. Meistens handelt es sich um Lithium-Knopfzellen vom Typ CR2032 (3 Volt, 225-230 mAh). Ein flacher Schraubendreher genügt, um die alte Batterie herauszulösen. Solche Batterien, die unter anderem auch in Uhren und Kfz-Schlüsseln zum Einsatz kommen, sind ab 1,50 Euro in jedem Supermarkt und an Tankstellen zu finden.

2.2 Prozessor wird zu heiß 

Zeigt die Fehlermeldung des Mainboards, dass der Prozessor Probleme macht, sind Ihre Eingriffsmöglichkeiten sehr stark eingeschränkt. Denn die CPU lässt sich nicht so einfach aus ihrem Sockel nehmen und in einem anderen System testen, wenn Sie nicht gerade mehrere Geräte zur Hand haben. Die einzige Möglichkeit, die Ihnen hierbei zur Auswahl steht, ist das Zurücksetzen des Bios/Uefi, so, wie im vorigen Abschnitt beschrieben. Unabhängig davon sollten Sie einen Blick auf den Prozessorkühler werfen. Ist die Komponente stark verstaubt, sollten Sie den Kühlkörper umgehend säubern. 

Das können Sie entweder vorsichtig mit einem Staubsauger oder mit Druckluft machen, die Rotorblätter des Lüfters sollten Sie dabei festhalten. Am besten bauen Sie dazu den Lüfter oder gleich den ganzen Kühlkörper aus. Im gleichen Zug sollten Sie auch überprüfen, ob die Wärmeleitpaste eingetrocknet ist. Ist dies der Fall, entfernen Sie die Reste mit einer Küchenrolle. Tragen Sie anschließend einen etwa Erbsengroßen Klecks neuer Wärmeleitpaste in der Mitte der CPU auf. Verstreichen Sie die Wärmeleitpaste und montieren Sie anschließend wieder den Kühlkörper. Vergessen Sie dabei nicht, das Lüfterkabel am Mainboard anzuschließen. Haben Sie Glück, startet das System anschließend wieder, ansonsten müssen Sie die CPU austauschen.

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2.3 Auch der Arbeitsspeicher kann den PC-Start stoppen

Weist die Fehlermeldung auf den Arbeitsspeicher hin, können Sie die Funktionsfähigkeit ganz einfach checken. Trennen Sie zunächst den Netzstecker von Ihrem PC und erden Sie sich an einem Heizkörper. Kommt in Ihrem Rechner nur ein RAM-Riegel zum Einsatz, lösen Sie vorsichtig die Verriegelung, stecken Sie die Komponente in einen anderen Slot, sodass sie hörbar einrastet, und starten Sie den Rechner neu. Überprüfen Sie auf diese Weise alle vorhandenen Slots. Ändert sich das Startverhalten nicht, können Sie die Kontaktflächen des Arbeitsspeicher noch vorsichtig mit Isopropanolalkohol reinigen. Hilft auch das nicht, dann werfen Sie einen Blick auf den Aufkleber, der am Riegel angebracht ist, und erwerben Sie einen neuen RAM-Block mit den identischen Spezifikationen. Scheitert der Start dann immer noch, ist das Mainboard kaputt.

Ist das Motherboard mit zwei oder mehr RAM-Riegeln bestückt, führen Sie diesen Test mit jedem RAM-Block einzeln durch. Diese Vorgehensweise ist zwar zeitaufwendig, allerdings finden Sie schlussendlich heraus, welcher RAM-Riegel defekt ist. Führt diese Überprüfung hingegen nicht zum gewünschten Erfolg, hat das Motherboard seinen Geist aufgegeben. Schließlich ist es sehr unwahrscheinlich, dass alle vier RAM-Blöcke gleichzeitig kaputtgehen. In diesem Fall führt kein Weg am Kauf eines neuen Mainboards herum. Am einfachsten kaufen Sie sich das gleiche Modell noch einmal, ansonsten müssen Sie darauf achten, dass Sie ein Mainboard mit dem passenden Sockel erwerben.

2.4 Die Grafikkarte überprüfen

Weist die Fehlermeldung des Mainboards auf das Grafikausgabegerät hin, gibt es zwei Möglichkeiten. Bei günstigen PCs ist oftmals keine separate Grafikkarte verbaut, sondern die Grafikeinheit sitzt im Prozessor. In diesem Fall sollten Sie so vorgehen wie beim Abschnitt über den Austausch der CPU . Verfügt ihr PC über eine dedizierte GPU, bauen Sie diese zunächst einmal aus. Bevor Sie mit der Hardware in Kontakt kommen, sollten Sie nicht vergessen, sich an einem Heizkörper zu erden. Sollte der Kühlkörper der Grafikkarte verstaubt sein, reinigen sie diesen vorsichtig mit einem Staubsauger oder Druckluft. Zum reinigen der Kotaktflächen der GPU können Sie Isopropanolalkohol verwenden. Bauen Sie die Hardware anschließend wieder ein und vergessen Sie nicht, eventuell benötigte Stromkabel und das Monitorkabel an der Grafikeinheit wieder anzuschließen.

Tritt der Fehler nach wie vor auf, ist es möglich, dass nicht die Grafikkarte selbst, sondern entweder einer der Displayausgänge oder der Slot des Mainboards defekt ist. Für ersteren Fall sollten Sie auf jeden Fall alle Displayausgänge der GPU ausprobieren, ob einer funktioniert. Wenn ihr Mainboard über mehrere PCIe-Slots x16 verfügt, können Sie die GPU auch in diesem austesten, um einen Defekt des Mainboards auszuschließen. Verfügt ihr Mainboard über keinen weiteren PCIe-Slot, ist es sinnvoll, die Grafikkarte noch in einem anderen PC zu prüfen. Wenn die GPU auch dann nicht funktioniert, müssen Sie sich wohl nach einem Ersatz umsehen.

2.5 Augen auf beim Mainboard-Kauf

Wenn alles auf das Mainboard hindeutet, bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als dieses auszutauschen. Hier sollten Sie sich aber zunächst die wichtige Frage beantworten, ob ein neues Mainboard überhaupt noch Sinn macht, oder ob Sie gleich in ein neues System investieren sollten. Das hängt in erster Linie vom Alter Ihres PCs ab. Wenn Ihr Computer schon vier, fünf Jahre oder sogar noch mehr auf dem Buckel hat, dürfte es sehr schwer werden, noch ein passendes Mainboard aufzutreiben. Das Motherboard muss nämlich zwingend den passenden Sockel für Ihren Prozessor montiert haben und diesen auch BIOS-seitig unterstützen. Ein neuerer Sockel ist mit älteren Prozessoren nicht abwärstkompatibel, das bedeutet, dass Sie eventuell auch einen neuen Prozessor benötigen. Im Worst Case ist in Ihrem PC noch DDR3-Arbeitsspeicher verbaut, den Sie auf einem neuen Mainboard mit DDR4-Slots auch nicht mehr einsetzen können. In solch einem Fall ist der Bau eines komplett neuen PCs oftmals sinnvoller.

3. PC startet, bringt aber Fehlermeldungen

In der Praxis kommt es immer wieder vor, dass der nach dem Start durchgeführte Bios/Uefi-Check problemlos durchläuft, das System den Bootvorgang dann aber doch noch unterbricht. Meist ist dafür die Festplatte verantwortlich.

3.1 Beim Rechnerstart wird kein Boot-Laufwerk gefunden

Meldet das Bios/Uefi, dass kein Boot-Laufwerk gefunden wurde, ist das natürlich eine fatale Nachricht. Gleichzeitig erleichtert dieser Hinweis die Fehlersuche aber ungemein, da es im Grunde genommen nur drei Ursachen geben kann: Die Festplatte wird nicht erkannt, die Boot-Reihenfolge ist durcheinander gekommen oder das Boot-Laufwerk ist tatsächlich kaputt.

Wird die beanstandete Festplatte nicht erkannt, kann es sein, dass sich ein Kabel gelöst hat. Öffnen Sie die seitliche Abdeckung Ihres PCs nachdem Sie sich an einer Heizung geerdet haben und überprüfen Sie die Strom- und Datenverbindungen der Festplatte(n). Sitzen alle Stecker fest? Nehmen Sie auch die Steckverbindungen am Motherboard unter die Lupe. Wird das Laufwerk nach einem Neustart im Bios/Uefi immer noch nicht in der Liste der Boot-Laufwerke angezeigt, fahren Sie den Rechner runter. Stehen Ihnen zusätzliche Steckplätze am Mainboard zur Verfügung, schließen Sie die beanstandete Festplatte an einem anderen SATA-Anschluss des Motherboards an. Falls vorhanden, tauschen Sie auch das Datenkabel der Festplatte aus. Zur Not können Sie die Kabel einer anderen Festplatte oder eines optischen Laufwerks nutzen, da es hierbei primär darum geht, die Funktionsfähigkeit des Systemlaufwerks festzustellen. Bringt das nicht das gewünschte Ergebnis, können Sie noch versuchen, die Festplatte an einem anderen Rechner anzuschließen. 

Wenn das BIOS das gewünschte Laufwerk zwar anzeigt, Windows aber trotzdem nicht startet, dann sollten Sie die Boot-Reihenfolge bei Ihrem PC überprüfen. Schalten Sie hierfür Ihren Rechner an und öffnen Sie die Bios/Uefi-Konfigurationsmaske, um zu überprüfen, ob die Reihenfolge der Boot-Laufwerke korrekt ist. Im Normalfall müssen Sie während des Boot-Vorgangs eine der Tasten F2 , Entf oder Esc drücken, um in das BIOS-Menü zu gelangen. Wenn keine der Tasten funktionieren, schlagen Sie die korrekte Eingabe im Handbuch Ihres Mainboards nach. Ab und an kann es vorkommen, dass der Rechner – aus welchen Gründen auch immer – plötzlich versucht, von einem am PC angeschlossenen USB-Laufwerk hochzufahren. Stellen Sie also sicher, dass Ihr Systemlaufwerk auf Position 1 in der Boot-Reihenfolge steht. Stimmt die Reihenfolge der Boot-Laufwerke hingegen, weist das auf einen defekten Bootloader hin. Um aber auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie alle per USB und/oder PCIe am Rechner angeschlossenen Komponenten abstöpseln und einen Neustart durchführen.

3.2 Bootloader reparieren und Daten von Festplatte retten

Wenn die Festplatte in einem anderen Rechner funktioniert hat, sollten Sie die darauf gespeicherten Daten am besten gleich in Sicherheit bringen, da ein Dateisystemfehler oder gar ein Hardwaredefekt droht. Das können Sie einfach mit einem USB-Stick oder einer externen Festplatte bewerkstelligen, in dem Sie die Daten von Ihrem Systemlaufwerk auf das externe Medium kopieren. Wenn Sie keinen zweiten Rechner zur Hand haben, gibt es auch einen alternativen Weg. Dazu bauen Sie die Platte wieder in Ihren Rechner, starten ein Rescue-System, beispielsweise unsere PC-WELT Notfall-DVD , und kopieren die Daten auf einen ausreichend großen USB-Speicher. Anschließend steht das Reparieren des Bootloaders auf dem Programm.

Legen Sie hierfür ein Windows-Installationsmedium in Ihr DVD-Laufwerk ein und starten Sie den PC. Sollten Sie keine Windows-DVD besitzen oder Ihr PC über kein Laufwerk verfügen, können Sie alternativ die Windows-Reparatur auch von einem USB-Stick aus starten. Wie sie einen bootfähigen USB-Stick mit Windows 10 erstellen, erfahren Sie in diesem Ratgeber . Fahren Sie dann den Rechner von Ihrem Windows-Installationsmedium hoch. Hierfür öffnen Sie gleich nach dem Start das Bios/Uefi-eigene Boot-Menü durch einen Druck auf die entsprechende Taste (F2, Entf oder Esc) und wählen als Boot-Option das DVD-Laufwerk respektive den USB-Stick aus. Nach einem Klick auf „Weiter“ wechseln Sie zu den „Computerreparaturoptionen“ und wählen „Problembehandlung“. Klicken Sie dann auf "Erweiterte Optionen" und zuletzt auf „Eingabeaufforderung“. Tippen Sie den Befehl bootrec /fixMBR ein und bestätigen Sie mit der Eingabetaste. Nach detaillierte Informationen zu dem Vorgang, können Sie in diesem Artikel finden.

Geben Sie dann das Kommando

bootrec /fixBoot

ein und drücken Sie erneut auf Eingabe. Ändert sich das Startverhalten nach einem Neustart nicht, klicken Sie sich ein weiteres Mal zur „Eingabeaufforderung“ durch, tippen den Befehl

bootrec /rebuildBCD

ein, bestätigen mit der Eingabetaste und starten den Rechner neu. Fährt Windows nach einem Neustart immer noch nicht hoch, ist scheinbar das Dateisystem der Festplatte defekt und Sie müssen Windows 10 tatsächlich neu installieren. Dazu verwenden Sie aber besser eine andere Festplatte, da dem aktuellen Datenträger nicht mehr zu trauen ist.

4. PC startet, doch der Monitor zeigt kein Bild

Sie drücken den Einschaltknopf, hören, dass die Lüfter sich drehen und sehen, dass die Dioden und die RGB-Beleuchtung am Rechner leuchten – dennoch bleibt der Bildschirm schwarz. Das Mainboard spuckt aber keinen Fehlercode aus. Diese Symptome weisen auf ein Problem mit der Grafikkarte, dem Monitor oder dem Display-Kabel hin.

4.1 Grundlegende Überprüfungen

Die erste Maßnahme, die Sie ergreifen, ist, die Stromversorgung des Bildschirms zu checken. Sitzen alle Stecker fest? Ist die Mehrfachsteckdose funktionsfähig? Passt alles, überprüfen Sie, ob der Monitor überhaupt eingeschaltet ist. Bei Modellen, die sich per Berührung ein und ausschalten lassen, kommt es in der Praxis schließlich immer wieder vor, dass der Kontakt schlichtweg nicht registriert wurde. Die Diode, die anzeigt, dass der Monitor eingeschaltet ist, hilft bei der Fehlersuche ebenfalls weiter: Leuchtet sie nicht, dürfte das Gerät keinen Strom bekommt oder defekt sein. Blinkt die Diode hingegen, zeigt das an, dass kein Eingangssignal vorhanden ist. Eine fehlerhafte Grafikkarte ist im Normalfall auszuschließen, da sich – wie im zweiten Abschnitt beschrieben – der PC während des Bootvorgangs sonst durch einen Fehlercode gemeldet hätte.

4.2 Eingänge der Reihe nach checken

Verfügt Ihr Monitor über mehrere Eingänge, zum Beispiel HDMI, DVI, DisplayPort oder VGA, sollten Sie zunächst einmal checken, ob nicht aus Versehen ein anderer Eingang eingestellt ist. Dazu drücken Sie am Monitor einfach die entsprechende Taste, beispielsweise „Source“ und warten einige Sekunden ab. Normalerweise informieren Monitore durch eine On-Screen-Einblendung über den aktuell gewählten Eingang. Haben Sie alle Eingänge erfolglos durchgeschaltet, können Sie noch ein anderes Kabel ausprobieren, um dieses ausschließen zu können. Führt auch das nicht zum Erfolg, gibt es noch die Möglichkeit ein anderes Gerät anzuschließen. Ist der PC etwa per HDMI-Kabel mit dem Monitor verbunden, können Sie einen Blu-ray-Player, eine Videospielkonsole oder einen Streaming-Stick wie Google Chromecast oder Amazon Fire-TV am HDMI-Port des Monitors anschließen, um zu ermitteln, ob der Anschluss defekt ist. Wird bei anderen Geräten mit dem gleichen Kabel ein Bild angezeigt, kann es nur noch an dem Display-Ausgang des PCs oder der Grafikeinheit selbst liegen. Bleibt das Display hingegen auch beim Anschluss eines externen Geräts schwarz, ist mit ziemlicher Sicherheit der HDMI-Eingang oder das Gerät selbst defekt.

Wollen Sie kein Geld in ein neues Display investieren, haben Sie noch eine Chance, den Monitor auch weiterhin nutzen zu können. Ist Ihre Grafikkarte mit zwei verschiedenen Ausgängen bestückt, können Sie noch versuchen, die Verbindung über einen anderen Anschluss herzustellen. Aktuelle Modelle verfügen oft über HDMI- und DVI-Ausgang, ältere Grafikkarten bieten DVI- und VGA-Ports. Kurzum: Läuft die aktuelle Verbindung über HDMI, nutzen Sie den DVI-Anschluss. Kommt bei Ihnen ein älteres Modell zum Einsatz, das die Signale per DVI übermittelt, probieren Sie den VGA-Anschluss aus.

4.3 Grafikkarte austauschen

Wenn der Monitor an einem anderen Gerät funktioniert und auch ein anderes Kabel nicht für Abhilfe gesorgt hat, bleibt als Verdächtiger nur noch die Grafikkarte übrig. Wie Sie in diesem Fall vorgehen sollten, haben wir bereits oben beschrieben. Haben die Tests bestätigt, dass die GPU wirklich defekt ist, müssen Sie eine neue einbauen. Der Austausch einer Grafikkarte ist nicht kompliziert. Erden Sie sich zunächst an einem Heizkörper und öffnen Sie dann das Gehäuse. 

Um die defekte Karte zu entfernen, müssen Sie bei den meisten Gehäusen zuerst die betreffende(n) Schraube(n) mit einem Schraubendreher entfernen. Danach lässt sich die Karte bei gleichzeitigem Drücken des kleinen Plastikhebels aus dem Slot ziehen. Die neue Karte drücken Sie senkrecht in den PCI-Express-Slot und setzen die Schraube(n) wieder ein. Einfache Grafikkarten beziehen Strom via PCI-Slot, hochwertigere benötigen eine externe Stromversorgung über sechspolige oder achtpolige Stecker, die die meisten Netzteile bereitstellt. Vor dem Kauf einer neuen Grafikkarte sollten Sie also auf jeden Fall die Anschlüsse und die Wattleistung Ihres Netzteils überprüfen. 

5. Windows startet, stürzt aber immer wieder ab 

Stürzt der Rechner immer dann ab, wenn die Last steigt? Etwa bei der Wiedergabe eines Videos oder beim Öffnen einer Anwendung? Oder führt das Anschließen eines Peripheriegeräts zu einem Bluescreen? Es gibt mehrere Möglichkeiten, um die Fehlerquellen zu ermitteln und die Probleme anschließend zu lösen.

5.1 Permanente Abstürze bei Last

Urplötzliche Abstürze, bei denen nicht einmal ein Bluescreen eingeblendet wird, weisen auf ein thermisches Problem hin, für das im Großteil aller Fälle ein komplett verstaubter oder defekter Lüfter verantwortlich ist. Eine im PC verbaute Komponente wird dabei so heiß, dass sich der Rechner aus Gründen des Selbstschutzes sofort ausschaltet. Mit dem kostenlosen Programm HWiNFO können Sie ganz einfach die Daten sämtlicher thermischen Sensoren in Ihrem PC auslesen. Alternativ können Sie das PC-Gehäuse öffnen und einen Blick in das Innere des Rechners werfen. Stellen Sie fest, dass der Prozessor-, Netzteil- oder Grafikkartenlüfter verstaubt ist, steht das Säubern auf dem Programm. Reinigen sollten Sie aber auch alle sichtbaren Kühlrippen, etwa mithilfe einer Zahnbürste oder ganz vorsichtig mit einem Staubsauger beziehungsweise Druckluft. Am besten bauen Sie die Komponenten davor aus und halten die Lüfterblätter des Fans dabei fest.

Dreht sich ein Lüfter gar nicht, ist das Teil mit großer Sicherheit defekt. Überprüfen Sie dennoch, ob das dünne Kabel korrekt am Mainboard angeschlossen ist und ob die Lüftersteuerung im Bios/Uefi eingeschaltet ist. Passt alles, müssen Sie einen neuen Lüfter erwerben und die Komponente einbauen. Einfach gehaltene Gehäuselüfter mit einer Rahmenbreite von 120 Millimetern sind schon ab zwei Euro zu haben; Modelle, die besonders leise sind, kosten um die sechs Euro. Muss der Prozessorlüfter ausgetauscht werden, ist beim Kauf eines neuen Kühlers darauf zu achten, dass er zum CPU-Sockel auf dem Mainboard passt. Die Preise für Prozessorlüfter, die auf aktuelle Intel- und AMD-CPUs abgestimmt sind, beginnen bei fünf Euro. Leise Modelle können Sie ab etwa 30 Euro erwerben.

5.2 Absturz des Rechnern beim Anschluss eines Geräts

Tritt der Absturz stets beim Anschluss eines Zubehörs auf, kommen zwei Fehlerquellen in Frage: Anschluss oder Gerät. Verbinden Sie das Gerät zunächst einmal mit einem anderen Port, um einen defekten Anschluss als Ursache ausschließen zu können. Stürzt der Rechner wieder ab, fällt den Anschluss als Ursache raus. Kommt in Ihrem Haushalt ein weiterer Rechner zum Einsatz, können Sie das Zubehör testweise an diesem PC anschließen, um herauszufinden, ob es funktioniert.

Um das Gerät wieder nutzen zu können, sollten Sie versuchen, die Treiber zu aktualisieren. Alternativ dazu kann auch das Zurücksetzen des Treibers zum Erfolg führen. Öffnen Sie dazu die „Systemsteuerung“ und wechseln Sie zum „Geräte-Manager“. Klicken Sie das entsprechende Gerät mit der rechten Maustaste an und wählen Sie „Eigenschaften –› Treiber –› Vorheriger Treiber“. Sollte das Gerät nicht aufgeführt sein, klicken Sie auf den Menübefehl „Ansicht“ und wählen auf den Menüeintrag „Ausgeblendete Geräte“ anzeigen.

5.3 Sporadische Abstürze 

Treten die Abstürze nur sporadisch auf, kann es nicht schaden, die wichtigsten Systemkomponenten einem Check zu unterziehen. Dazu gehören Arbeitsspeicher, Festplatten, Prozessor und Grafikkarte. Wie das funktioniert, haben wir weiter oben erläutert, eventuell kann auch eine nahezu leere CMOS-Batterie für Abstürze und häufige Neustarts die Ursache sein.

5.4 Absturzursachen mit den Windows-Bordmitteln finden

Mit der Ereignisanzeige verfügt das Betriebssystem über ein integriertes Werkzeug, das Ihnen die Suche nach der Absturzursache erleichtern kann. Tippen Sie „Ereignis“ in das Taskleisten-Suchfeld und klicken Sie unter „Höchste Übereinstimmung“ auf den Eintrag „Ereignisanzeige“. Doppelklicken Sie in der linken Spalte auf „Windows- Protokolle“, öffnen Sie den Bereich „System“ und suchen Sie nach einem Eintrag, der mit einem Ausrufezeichen in einem roten Kreis gekennzeichnet ist und in der Spalte „Quelle“ den Vermerk „Bug- Check“ zeigt. Im Fenster „Allgemein“ sollte ein Fehlercode in Hexadezimalschreibweise angezeigt werden: Diesen können Sie als Ausgangspunkt für eine Online-Recherche nutzen. Da Windows sehr viele Systemereignisse protokolliert, orientieren Sie sich bei der Suche am besten am Datum des letzten Absturzes.

Allerdings gilt auch für die Bluescreens unter Windows 10, was sich schon über die Fehlerangaben in älteren Windows-Versionen sagen ließ: Sie sind meist so allgemein gehalten, dass sich ein ganz bestimmter Fehler damit nicht eingrenzen lässt. Allerdings steht mit Blue Screen View ein pfiffiges Tool bereit, das Ihnen weiterhilft. Profis können zur detaillierten Fehlersuche das von Microsoft als Teil des Windows 10 SDK bereitgestellte Debugging Tool for Windows nutzen.

5.5 Gezielte Bluescreen-Analyse mit einem Freeware-Tool durchführen

Sobald sich Windows mit einem Bluescreen verabschiedet, sammelt das Betriebssystem alle relevanten Informationen und speichert sie in einer Datei. Diese, auch als Speicherabbild bezeichnete, Datei wird standardmäßig unter der Bezeichnung Memory. dmp im Hauptverzeichnis der Boot-Festplatte abgelegt.

Öffnen Sie die „Systemsteuerung“, klicken Sie auf „System“ und wählen Sie in der linken Spalte den Eintrag „Erweiterte Systemeinstellungen“. Im daraufhin angezeigten Dialog bringen Sie das Register „Erweitert“ nach vorne und klicken unter „Starten und Wiederherstellen“ auf „Einstellungen“. Im Bereich „Systemfehler“ können Sie mithilfe des Ausklappmenüs, das unter „Debuginformationen“ zu finden ist, den Detailgrad des Speicherabbilds festlegen. Sechs Varianten stehen Ihnen zur Auswahl: „(Kein)“, „Kleines Speicherabbild (256 KB)“, „Kernelspeicherabbild“, „Vollständiges Speicherabbild“, „Automatisches Speicherabbild“ und „Aktives Speicherabbild“. Microsoft selbst rät, sich für „Kleines Speicherabbild (256 KB)“ zu entscheiden, weil hierbei alle zur Fehlersuche benötigten Informationen in einer Datei namens Minidump.dmp gespeichert werden. Dazu gehören unter anderem die Stop-Meldung, eine Liste der geladenen Treiber und die Kernelmodus-Aufrufliste für den Thread, der beendet wurde.

Da sich DMP-Dateien mit Bordmitteln nicht öffnen lassen, benötigen Sie das englischsprachige Freeware-Tool Blue Screen View , das ohne Installation lauffähig ist. Nach dem Start des Tools bestätigen Sie den Hinweis der „Benutzerkontensteuerung“ mit „Ja“. Das Tool lädt daraufhin automatisch alle gefundenen Speicherabbilder und zeigt deren Inhalte an. Notieren Sie sich die Angaben in den Spalten „Bug Check String“ und „Bug Check Code“. Sie helfen am ehesten bei der Fehlerrecherche im Internet, etwa auf der englischsprachigen Microsoft-Seite Bug Check Code Reference . Darüber hinaus können Sie per Rechtsklick eine schnelle Google-Suche starten.

Aber auch die Angaben in der Spalte „Product Name“ sind interessant, da sie zeigen, welche Software für den Bluescreen verantwortlich war. Taucht in dieser Liste ein Programm regelmäßig auf, sollten Sie sich überlegen, ob es nicht besser wäre, die Anwendung zu deinstallieren.

5.6 Bluescreen-Analyse für Profis: Windows Debugger

Die zweite Möglichkeit, die allerdings primär für Entwickler und PC-Profis interessant ist, führt über das von Microsoft zur Verfügung gestellte Tool Windows Debugger, das Teil des Windows 10 Software Development Kits ist. Klicken Sie auf „Download the installer“ und speichern Sie die EXE-Datei auf dem Rechner. Wechseln Sie dann zum Speicherordner und doppelklicken Sie auf die Datei winsdksetup.exe. Im daraufhin geöffneten Dialog können Sie den Installationsordner anpassen. Klicken Sie auf „Next“, geben Sie an, ob Daten an Microsoft gesendet werden dürfen und bestätigen Sie die Lizenzbedingungen. Im Dialog „Click the features you want to install“ entfernen Sie alle Häkchen bis auf „Debugging Tools for Windows“. Mit einem Klick auf „Install“ spielen Sie die rund 440 MB große Entwicklerkomponente ein.

Nach Abschluss der Installation geben Sie cmd in das Suchfeld ein und starten die Eingabeaufforderung mit Administratorrechten. Wechseln Sie dann mithilfe des Befehls

cd \Program Files (x86)\Windows Kits\10\Debuggers\x64\

zum standardmäßigen Installationsverzeichnis. Tippen Sie den Befehl

windbg.exe -IA

ein und bestätigen Sie mit Eingabe, damit DMP-Dateien zukünftig nach einem Doppelklick mit Debugging Tools for Windows geöffnet werden. Der Debugger wird daraufhin gestartet und blendet einen Hinweis ein, der Sie darauf aufmerksam macht, dass die Dateiverknüpfung erfolgreich war. Schließen Sie den Dialog mit „OK“ – Debugging Tools for Windows wird ebenfalls geschlossen. Starten Sie das Tool dann wie gewohnt über das Windows-Startmenü.

Klicken Sie auf den Menübefehl „File“, wählen Sie „Symbol File Path“, tippen Sie den Befehl

SRV*C:\SymCache*http://msdl.microsoft.com/download/symbols

ein und bestätigen Sie mit „OK“. Dieser Schritt ist nötig, damit der Debugger weitere Daten laden kann. Über „File –› Save Workspace“ sichern Sie die Änderung. Um ein Speicherabbild zu laden, genügt ein Doppelklick auf eine DMP-Datei. Alternativ dazu wählen Sie im Debugger „File –› Open Crash Dump“. Nach einer kurzen Wartezeit gibt das Tool eine ganze Reihe von Meldungen aus. Mithilfe der Tastenkombination STRG-F rufen Sie die Suchfunktion auf, sodass Sie gezielt nach „Probably caused by“ suchen können, um dem Bluescreen-Verursacher auf die Schliche zu kommen. Wenn Sie fündig geworden sind kann die Seite Bug Check Code Reference bei der Behebung des Fehlers helfen. Alternativ können Sie den Fehlercode auch einfach googeln.