Android 11: Das bringt die neue Version

Googles Betriebssystem Android 11 (Entwicklungsname R) gibt es in einer neuen Version. Ein erster Blick auf die Neuerungen.

Welche Smartphones die neue Android-Version bekommen werden, hängt vom Hersteller ab. Moderne Geräte wie das Samsung Galaxy S10 und neuer erhalten Android 11, das gilt natürlich auch für Google Pixel 2 und die aktuellen Xiaomoi-, Huawei-, LG-, Nokia- sowie One-Plus-Geräte.

Wie schon in Android 10 gibt es auch in Android 11 keine spektakulären Neuerungen. Das liegt zum Teil daran, dass Google neue Funktionen meistens direkt in Apps integriert. Ein Beispiel dafür ist die neue Funktion „Go“ in Google Maps. Diese soll das Navigieren mit Google Maps erleichtern, indem Routen oder Orte angepinnt werden können, ohne eine Adresse dafür eingeben zu müssen.

Dennoch bietet auch Android 11 Neues, das durchaus einen Blick wert ist. Vor allem die Sicherheit und der Datenschutz werden in der neuen Version verbessert.

Updates kommen schneller

Ab Android 11 laufen Aktualisierungen einfacher ab. Wenn Android 11 Updates erhält, speichert das Smartphone die aktuellen Anmeldedaten und Apps. Nach dem Neustart des Gerätes sind diese wesentlich schneller einsatzbereit als bisher. Die Funktion trägt die Bezeichnung „Resume on Reboot“. Ab Android 11 sollen Updates auch wesentlich schneller auf den einzelnen Android-Geräten zur Verfügung stehen.

Mehr Datenschutz und bessere Integration der Corona-Warn-App

Ab Version 11 hat Google die Standortverfolgung von der Bluetooth-Verbindung getrennt. Das ist wichtig für die Corona-Warn-App. Diese benötigt Bluetooth-Zugriff. Bis Android 10 musste hier die Standort-Nachverfolgung ebenfalls mit aktiviert werden. Das ist seit Version 11 nicht mehr notwendig.

Von den Bluetooth-Neuerungen in Android 11 profitieren auch Anwender, die den Flugmodus häufiger aktivieren. Wenn aktive Bluetooth-Verbindungen existieren, zum Beispiel zu Kopfhörern, dann bleiben die Verbindungen jetzt auch nach der Aktivierung des Flugmodus aktiv.

Von den Verbesserungen im Datenschutz profitieren aber nicht nur Anwender der Corona-Warn-App. Generell kann beim Erteilen von Berechtigungen für Apps jetzt auch eingestellt werden, dass die Rechte nur so lang gelten wie die App aktuell in Benutzung ist. Beim Schließen der App werden die Berechtigungen dann wieder zurückgesetzt.

Dadurch können Sie Apps bei jedem Start bestimmte Rechte gewähren oder diese verweigern. Android 11 erkennt außerdem, wenn Apps lange nicht verwendet wurden und setzt die App-Rechte zurück. Starten Sie eine solche App, müssen Sie die Berechtigungen neu erteilen.

Faltbare und gebogene Displays werden besser unterstützt

Mit Android 11 integrieren die Entwickler eine bessere Unterstützung für die kommenden faltbaren Displays, ebenso für gebogene Displays. Dadurch erkennen Entwickler, ob ihre App auf diesen speziellen Displays auch richtig angezeigt wird. Das soll vermeiden, dass neue Apps oder neue Versionen von Apps auf modernen Displays unschön aussehen und es zu Verzerrungen kommt.

Mehr Überblick für Anwender

Mit Android 11 werden die Benachrichtigungen übersichtlicher nach Kategorie angezeigt. Gehen neue Nachrichten ein, stehen diese weiter oben in der Liste. Unterstützen Apps diese Funktion, bündelt Android alle eingehenden Benachrichtigungen ganz oben in einem eigenen Bereich.

Zusätzlich kann eingestellt werden, dass bestimmte Benachrichtigungs-Apps innerhalb der Benachrichtigungen weiter priorisiert und oben angezeigt werden. Der Benachrichtigungsverlauf zeigt eine Übersicht zu allen eingegangenen Benachrichtigungen an. Damit die Funktion genutzt werden kann, müssen Sie in „ Apps und Benachrichtigungen “ den „ Benachrichtigungsverlauf “ erst aktivieren.

Auch das Teilen von Daten und Dokumenten ist in Android 11 einfacher. Anwender können selber festlegen, welche Apps vorn in der Liste zum Teilen von Daten angezeigt werden sollen. Dazu wird die entsprechende App „gedrückt“ und ausgewählt.

Nutzen Sie verschiedene Plattformen für die Kommunikation, etwa Twitter, Whatsapp und Instagram, dann kennen Sie sicher auch das Problem: Sie haben eine Information und möchten diese auf einer oder mehreren Plattformen teilen. Nach dem Anklicken des Teilen-Symbols müssen Sie erst einmal eine Weile suchen, bis Sie den passenden Dienst gefunden haben. Das soll sich mit den neuen Funktionen besser steuern lassen.

Wer Smart-Home-Geräte mit Google-Anbindung nutzt, kann diese im neuen Power-Menü direkt ansprechen, ohne über die Google-Home-App gehen zu müssen. Dazu halten Sie den Ein-/Ausschalter länger gedrückt, bis dessen Menü aktiviert wird. Neben dem Ausschalten und Neustarten stehen hier noch mehr Funktionen zur Verfügung, wenn Google Home im Einsatz ist.

Bildschirmaufnahmen als Video speichern und neue Abspieloberfläche

In Android 11 können Sie neben Screenshots auch ein Video aufnehmen. Dazu wischen Sie auf dem Bildschirm nach unten, um die Schnelleinstellungen anzuzeigen, und wählen die Kachel für die Aufnahme aus. Dabei handelt es sich um eine Möglichkeit, alle Interaktionen auf Ihrem Bildschirm aufzuzeichnen und anschließend als Video beliebig oft wiederzugeben. Gerade für Demos oder Erklärvideos ist diese Funktion hervorragend geeignet, und Sie sparen sich die Installation einer zusätzlichen App. Gesteuert wird die Funktion über die Schnelleinstellungen, allerdings muss das entsprechende Symbol erst noch hinzugefügt werden.

In den Schnelleinstellungen, die durch Wischen von oben nach unten geöffnet wird, ist auch die neue Wiedergabesteuerung zu finden. Diese haben die Entwickler aus der Nachrichtenzentrale in die Schnelleinstellungen verschoben. Hier kann auch festgelegt werden, wo die Wiedergabe stattfinden soll. Auf diesem Weg können Wiedergaben auch auf andere Geräte gestreamt oder auf externen Kopfhörern/Lautsprechern wiedergegeben werden.

Dunkles Design nach Zeitplan steuern

In den Einstellungen des dunklen Designs kann jetzt festgelegt werden, dass dieses zu bestimmten Zeiten oder von Sonnenuntergang bis -aufgang aktiviert wird.