Die neuen Funktionen von Android 12

Es ist kein Geheimnis, dass Google fleißig am Smartphone-Betriebssystem Android 12 und dessen neuen Features arbeitet. Aber was dürfen wir davon erwarten? Wir haben das Wichtigste zusammengefasst.

Android 11 wurde zwar erst im September 2020 ausgerollt, dennoch steht die Version 12 "ante portas". Die ersten Entwickler-Versionen wurden im Februar und März dieses Jahres veröffentlicht. Das Endprodukt wird wahrscheinlich erst in einigen Monaten fertig sein, dennoch zeigen erste Leaks bereits, welche neuen Funktionen Sie erwarten können.

Diese neuen Funktionen bringt Android 12:
Anpassbare Farbgebung von System und Apps

Der "Dark Mode" kann seit Android 10 aktiviert werden. Das bedeutet, dass zahlreiche Teile des Systems nicht mehr in weißer Farbe, sondern dunkel dargestellt werden. Das sieht cool aus und schont die Augen. Unter Android 12 soll es aber möglich sein, für das Design eine Akzent- und eine Primärfarbe zu bestimmen, wie 9to5Google bekanntgab. Das wäre dann analog zur bereits bekannten Technologie bei den Google-Pixel-Geräten zu sehen. App-Entwickler können für Ihre Apps diese Farbänderungen zulassen - dadurch würden die Tools in derselben Farbe wie das System dargestellt werden. Es ist davon auszugehen, dass verschiedene Smartphone-Produzenten herstellerabhängige Farbpaletten vorgeben werden. Eigene Farbumgebungen können - nach derzeitigem Wissensstand - nicht eingestellt werden.

Apps im Winterschlaf, um Speicherplatz zu sparen

Das Problem mit der Speicherkapazität ist altbekannt - irgendwann ist jedes Handy "voll". Der Nutzer kann dann nur noch ungenutzte Apps entfernen oder Daten löschen. Das ist nicht wünschenswert, da die Apps ja doch wieder einmal verwendet werden sollen. Das neue Feature, das von den XDA Developers im Code gefunden wurde, ist somit durchaus nützlich: In Android 12 soll ein neuer Systemdienst, der Apps in den "Ruhestand" schicken kann, integriert werden. Das bedeutet, dass der Speicher für jene Apps, die nicht genutzt werden, optimiert wird, um so wertvollen Platz zu sparen.

Dem Code ist zu entnehmen, dass die Cache-Dateien der jeweiligen App gelöscht werden. Die Menge des Speichers, der so freigegeben wird, ist von der App abhängig, aber wenn wir an Streaming- oder Messengerdienste denken, die durchaus mehrere hundert Megabyte zwischenspeichern, ist klar, dass dieses Feature durchaus sinnvoll ist. Die Cache-Löschung ist aber noch nicht alles: Das System greift auch auf Paketebene ein und komprimiert Apps, um deren Volumen zu reduzieren. Bisher ist aber nicht bekannt, ob dieser "Winterschlaf-Modus" automatisch oder nur auf Nutzerwunsch aktiviert werden kann.

WLAN-Passwort teilen mit "Nearby Share"

Seit Android 10 ist es komfortabel geworden, das WLAN-Passwort mit anderen Nutzern zu teilen. Sie lassen sich am Display einen QR-Code ausgeben, der andere User scannt diesen - und schon steht die Verbindung. Das soll mit "Nearby Share" - dabei handelt es sich um eine Funktion, die es schon gibt - noch einfacher möglich sein. XDA Developers haben - wie schon erwähnt - den Code analysiert und dabei entdeckt, dass die Wi-Fi-Share-Ansicht den neuen "Nearby-Sharing-Button" enthalten soll. Damit kann der Zugang zum drahtlosen Netz mit jedem beliebigen Nutzer, der sich in der Nähe befindet, geteilt werden. Das mühselige Kennwort abtippen oder QR-Code scannen entfällt, und die beiden Nutzer können sich sogar im Abstand von mehreren Metern zueinander befinden. Die Verbindung kommt nur dann zustande, wenn beide Teilnehmer das auch wollen - daher gilt diese Variante als sicher.

Splitscreen mit App-Paaren

Die Funktion "App-Paare" - oder "App-Pairs" ist nicht neu, sie wird bereits von Samsung oder LG verwendet, die dieses Feature auf ihren Smartphones anbieten. Kurz gesagt ist es damit möglich, zwei Apps zur gleichen Zeit zu öffnen und nebeneinander zu betreiben. Das ist natürlich nur bei entsprechend großen Displays praktikabel, aber bei faltbaren Smartphones durchaus eine nützliche Option. Unter Android 11 gibt es diese Funktion zwar schon, aber sie ist mehr als umständlich. 9to5Google berichtet nun, dass dieses Feature verbessert werden soll. Der Nutzer kann dann zwei Apps definieren, die gemeinsam gestartet und angezeigt werden sollen.

Double Tap

Bereits in einer frühen Betaversion von Android 11 wurde die "Double Tap"-Funktion entdeckt, die dann aber nicht umgesetzt wurde. Nun soll sie aber mit Android 12 Einzug auf den Pixel-Smartphones von Google halten. Wenn Sie dann auf die Rückseite des Geräts tippen, öffnet sich eine vorab definiert Anwendung, beispielsweise der Google Assistant. Auch das Läuten des Handyweckers soll auf diese Art und Weise rasch beendet werden können. Das Feature wird "Columbus" genannt und soll vermutlich "Active Edge", bei dem der Rahmen zusammengedrückt wird, ersetzen.