SAP-Chef Klein verteidigt vor Aktionären Strategieschwenk

SAP setzt noch stärker auf das Cloud-Geschäft. Aber das kostet viel Geld - und schürte zuletzt den Unmut der Aktionäre. Vorstandschef Klein unterstreicht die Wichtigkeit des Strategiewechsels.

Walldorf (dpa) - SAP-Vorstandschef Christian Klein hat den teuren Strategieschwenk des Softwarekonzerns vor den Aktionären noch einmal verteidigt.

Den Fokus noch stärker auf sogenannte Cloud-Dienste zu richten und dafür viel Geld zu investieren, sei richtig und im Sinne der Kunden gewesen, trotz der Auswirkungen auf die Bilanz und den Aktienkurs, sagte Klein am Mittwoch bei der Online-Hauptversammlung. "Wir können den Erfolg unserer Kunden und unser Wachstumspotenzial nicht opfern, um kurzfristig unsere Marge zu optimieren", betonte er. "Das würde langfristig das Vertrauen in die SAP zerstören."

Die SAP-Aktie war im vergangenen Herbst regelrecht abgestürzt, nachdem der Konzern seine ursprünglich ausgegebenen Ziele zusammengestrichen hatte. Er wisse, dass das für die Aktionärinnen und Aktionäre nicht leicht gewesen sei, versicherte Klein. Aber eine nachhaltige Wertsteigerung habe absoluten Vorrang.

"2020 war trotz der Corona-Krise ein erfolgreiches Jahr", betonte er. "Und das soll auch für 2021 gelten."

Unter dem Strich hatte SAP im vergangenen Jahr 5,28 Milliarden Euro und damit 57 Prozent mehr als im Jahr davor verdient, obwohl der Konzern mit der Corona-Krise zu kämpfen hatte. Allerdings war der Gewinn im Jahr 2019 durch hohe Summen für einen Stellenabbau belastet worden. Und wegen des Kursrückgangs fielen 2020 nicht mehr so hohe Ausgaben für die aktienbasierte Vergütung der Mitarbeiter an. Die Dividende fällt - Zustimmung der Hauptversammlung vorausgesetzt - mit 1,85 Euro je Aktie um 27 Cent höher aus.

Den Ausblick für 2021 hatte SAP nach einem guten Jahresstart schon im April angehoben.