Nationale Cyber-Sicherheitsbehörde eröffnet neuen Standort

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik will seine Expertise beim Thema Künstliche Intelligenz ausbauen. Dazu arbeitet es am neuen Standort in Saarbrücken eng mit der Forschung zusammen.

Saarbrücken (dpa) - Künstliche Intelligenz (KI) soll künftig sicherer gemacht und zudem verstärkt zur Abwehr von Cyber-Angriffen eingesetzt werden.

Daran will das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) an seinem neuen Standort in Saarbrücken arbeiten. "Wir haben eine sehr angespannte Cyber-Sicherheitslage", sagte BSI-Präsident Arne Schönbohm am Montag bei der Eröffnung.

In der Corona-Krise habe man viel von zu Hause gearbeitet und Sicherheitsbedenken zunächst zurückgestellt. "Wir haben gesagt "digital first, Bedenken second"." Jetzt gehe es um die Frage: Wie kann man das sicherer machen? Eine Gefahr sei beispielsweise der Einsatz von KI bei sogenannten "Deep Fakes", bei denen unter anderem Politikern brisante Äußerungen in manipulierten Videos in den Mund gelegt werden. Das sei "kein Zukunftsszenario" mehr.

Mit professionellem Know-how und krimineller Energie bestünden Möglichkeiten zur gezielten Desinformation: "Dass es dazu nicht kommt, dafür stehen wir. Das wollen wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln verhindern", sagte Schönbohm.

Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) freute sich über die Ansiedlung des BSI mit 30 Mitarbeitern auf dem Uni-Campus. In Saarbrücken sind bereits das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) und das Cispa Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit angesiedelt. Das BSI will die Arbeiten zur KI zusammen mit den Forschungseinrichtungen deutlich intensivieren, teilte die nationale Cyber-Sicherheitsbehörde mit.