DIE APPLE FAMILIENFREIGABE - SO FUNKTIONIERT SIE

Ein Account, sechs User – mit der Familienfreigabe könnt ihr Apps, Musik, Filme und Services mit der ganzen Familie teilen.

Die Familienfreigabe von Apple hat viele Vorteile. Doch wie lässt sie sich einrichten und für wen ist sie interessant? Das erfahrt ihr in diesem Beitrag.

Was ist die Familienfreigabe?
Mit der Familienfreigabe von Apple können sich bis zu sechs Familienmitglieder Musik, Filme, TV-Sendungen, Apps, Bücher, einen iCloud-Speicherplan, Abonnements und mehr gemeinsam nutzen – alles ohne gemeinsame Nutzung einer Apple-ID. Dazu stellt eine erwachsene Person – der Familienorganisator – die Funktion Familienfreigabe ein und bestimmt die Zugriffsmöglichkeiten, die die anderen Familienmitglieder haben sollen, etwa das Einrichten einer Apple-ID für Kinder, das Entfernen von Berechtigungen, das Festlegen der Bildschirmzeit oder die Genehmigung von Kaufanfragen und Downloads. Auch Apple-Dienste wie Apple Music, Apple TV+ und Apple Arcade können alle Teilnehmer gemeinsam und gleichzeitig nutzen. Jedes einzelne Familienmitglied bleibt dabei mit seiner eigenen Apple-ID mit der iCloud verbunden, ohne umständlich in einen anderen oder gemeinsamen Account wechseln zu müssen.

Für wen ist Familienfreigabe interessant?
Die Familienfreigabe ist in erster Linie für Familien geeignet, in denen eine erwachsene Person Inhaber einer Kreditkarte ist und ein Auge auf die Einkäufe – insbesondere der minderjährigen Familienmitglieder – hat. Das ist zwar unter Freunden oder WG-Mitgliedern auch möglich, aber umständlich. Neben dem Familienorganisator könnt ihr auch andere Gruppenmitglieder als „erziehungsberechtigt“ einstufen. Dieses Familienmitglied kann dann ebenfalls Einkäufe genehmigen und selbst ohne gesonderte Genehmigung einkaufen. Es kommt also nicht darauf an, dass die Gruppenmitglieder miteinander verwandt sind, sondern dass sie sich bei Kauf- und Abrechnungsvorgängen vertrauen und absprechen. Nicht notwendig ist, dass die Familienmitglieder in einem Haushalt leben, sie müssen aber im selben Land bei Apple angemeldet sein. Das Zusammenlegen eines US- und eines DE-Accounts ist daher nicht möglich. Auch Kinder unter 13 Jahren können an der Familienfreigabe teilnehmen. Da jedoch alle Familienmitglieder eine eigene Apple-ID benötigen und Kinder unter 13 Jahren selbst keine Apple-ID erstellen können, ist das die Aufgabe des Familienorganisators oder „Erziehungsberechtigten“.

Wie richtet ihr die Familienfreigabe ein?
Technische Voraussetzung für den Familienorganisator und die Mitglieder sind neben einer bei iCloud registrierten Apple-ID ein Apple-Gerät mit mindestens iOS 8 oder alternativ ein Mac mit mindestens OS X Yosemite. Der Familienorganisator erstellt und verwaltet die Familiengruppe über die Profilseite. Wichtig zu wissen: Als Familienorganisator könnt ihr immer nur einer Familiengruppe angehören.
So richtet ihr die Familienfreigabe ein:

iPhone/iPad/iPod

Öffnet auf eurem iPhone oder iPad die Einstellungen.

Tippt auf euren Namen, Apple-ID, iCloud, iTunes & App Store am oberen Bildschirmrand.

Tippt auf Familienfreigabe einrichten und geht auf Erste Schritte.

Wählt die Funktionen aus, die mit den Familienmitgliedern geteilt werden sollen.

Bestätigt den Account.

Gebt eure Zahlungsmethode an.

Fügt über das Plus-Symbol die Familienmitglieder hinzu.
Befindet sich das Familienmitglied in der Nähe, kann es sein Apple-ID-Passwort direkt auf dem Gerät des Familienorganisators eingeben, um die Einladung anzunehmen. Ihr könnt dem Familienmitglied auch eine Einladung senden, die es dann auf seinem Gerät annehmen kann.

Mac

Öffnet die Systemeinstellungen

Klickt auf iCloud.

Klickt auf Familienfreigabe einrichten.

Nun werdet ihr gefragt, ob ihr der „Organisator“ sein möchtet.

Ihr müsst die Kreditkarte eintragen.

Fügt über das Plus-Symbol Familienmitglieder hinzu.

Die Familienmitglieder erhalten Einladungen, die sie auch ablehnen können.

Wählt die Funktionen aus, die mit den Familienmitgliedern geteilt werden sollen.

Tipp: Wenn ihr mehrere Apple-IDs im iTunes Store und im App Store nutzt, könnt ihr auch eure anderen Accounts zur Gruppe einladen und dann mit diesen Apple-IDs getätigte Einkäufe für eure Familie freigeben.

Was könnt ihr beim „Family Sharing“ teilen?
Ob Musik, Fernsehsendungen und Filme oder Spiele, mit der Familienfreigabe können eure Gruppen dieselben Abos von Apple TV+, Apple Music oder Apple Arcade gemeinsam nutzen. Das gilt auch für Apple One, das alle Dienste in einem einfachen Abo kombiniert.

Außerdem teilt ihr einen einzigen iCloud Speicherplan, der groß genug für eure Fotos, Videos und andere Dateien ist. Wichtig: Die Dateien und Dokument von allen bleiben privat. Der Familienorganisator sieht nur, wer wie viel Speicher belegt.

Habt ihr das Teilen von Käufen eingerichtet, haben alle in der Gruppe sofort Zugriff auf die Songs, Alben, Filme, TV-Sendungen, Bücher und Apps, die Familienmitglieder gekauft und für die Freigabe ausgewählt haben. Wichtig für Eltern mit Kindern: Mit der Option „Vor dem Kaufen nachfragen“ hat die organisierende Person immer das letzte Wort. Kauft ein Kind dann etwas, erhält sie eine Benachrichtigung und kann von ihrem Gerät aus den Download erlauben – oder ablehnen. Das gilt für Einkäufe sowie für kostenlose Downloads.

Ebenfalls für Eltern interessant: Wenn ihr Bildschirmzeit zusammen mit der Familienfreigabe nutzt, könnt ihr dir die Aktivitätsberichte eurer Kinder ansehen und von eurem Gerät aus Zeitlimits für bestimmte Apps einrichten. Außerdem könnt ihr mit der Funktion „Wo ist?“ immer sehen, wo sich die anderen Gruppenmitglieder aufhalten – sofern sie der Weitergabe des Signals zugestimmt haben. Das funktioniert sogar, wenn die Geräte offline sind.

iOS 12 App Limits Screentime Notification | Credit: Apple

Auf einen Blick: Die Vorteile der Familienfreigabe
Durch das Teilen von Einkäufen mit den Familienmitgliedern spart ihr Geld.

Auch Kinder können an der Familienfreigabe teilnehmen.

Ihr könnt bestimmte heruntergeladene Apps oder Einkäufe, die nicht für Kinder oder andere Mitglieder bestimmt sind, ausblenden.

Jedes Mitglied erhält Zugriff auf bereits gekaufte Apps.

Fotobibliotheken können freigegeben und ein Familienkalender aktiviert werden.

Für Abonnementdienste wie Apple Music und Apple News+ gibt es separate Freigabemöglichkeiten, sodass ihr diese unabhängig von Kauffreigaben teilen könnt.

Nach der Trennung aus der Familienfreigabe können Mitglieder Einkäufe, die der Familienorganisator gekauft hat, weiterhin nutzen.

Das sind die Nachteile der Familienfreigabe
Ohne eine gültige Kreditkarte kann die organisierende Person keine „Familie“ gründen.

Nur der Familienorganisator und ein weiteres als „erziehungsberechtigt“ eingestuftes Familienmitglied können Einkäufe genehmigen und selbst tätigen.

Nach der Trennung aus dem Family Sharing müssen In-App-Käufe, die von einer anderen Person gekauft wurden erneut gekauft werden.