10 Fragen und Antworten zur Windows-Lizenz

Microsoft liefert bereits die 4. Version von Windows 10 kostenlos an Windows-Nutzer aus. Kostenlos ist Windows 10 deshalb aber nicht. Zumindest nicht für Anwender ganz ohne Lizenzschlüssel?… Sie sehen schon: Beim Thema Windows-Lizenz gibt es einiges zu wissen.

1. Erhalte ich Windows 10 kostenlos?

Offiziell nein. Microsoft hatte Windows 10 nur bis zum 29. Juli 2016 als kostenloses Update für Windows-Nutzer verteilt. Inoffiziell können Besitzer einer Windows-7-oder -8-Lizenz diese allerdings immer noch bei einer Neuinstallation von Windows 10 eingeben. Und das auch dann, wenn Sie die Lizenz bereits genutzt und aktiviert haben.

So geht’s: Den Lizenzschlüssel (Product Key) von Windows 7 finden Sie entweder auf der Rückseite des Computers aufgeklebt oder auf der Installations-DVD-Hülle von Windows 7 oder 8. Oder Sie nutzen das Tool License Crawler , um den Key aus Windows auszulesen.

Installieren Sie Windows 10 neu auf dem PC und geben Sie den gefundenen Windows-7/-8-Key bei der Anforderung des Lizenzschlüssels ein.

Für Windows-10-Nutzer sind übrigens alle bisherigen Funktionsupdates, etwa das Anniversary Update, kostenlos. Aktuell sieht es so aus, als ob auch die weiteren Funktionsupdates für Windows kostenlos verteilt werden.

2. Wie unterscheiden sich Lizenzschlüssel und digitale Lizenz?

Einen Lizenzschlüssel (Produktschlüssel oder Product Key) benötige an Sie bei der Neuinstallation von Windows oder beim erstmaligen Systemstart eines neuen PCs mit Windows. Es ist eine fünf mal fünfstellige Buchstaben-und Ziffernkombination.

Man erhält ihn unter anderem beim Kauf von Windows 10 auf DVD. Spätestens 30 Tage nach Eingabe der Nummer müssen Sie Ihr Windows noch über die Systemsteuerung „aktivieren“ – also online bei Microsoft registrieren.

Eine digitale Lizenz erhalten Sie, wenn Sie ein laufendes, aktiviertes Windows mit einem Microsoft-Konto verknüpfen. Windows 10 schlägt dieses Vorgehen bei der Einrichtung von Windows und der Eingabe eines Keys automatisch vor. Eine Aktivierung ist später dann nicht mehr nötig. Microsoft weiß ja schon, wer Sie sind und, dass Sie einen Key haben.

Eine digitale Berechtigung erhielten Nutzer automatisch, wenn sie ein Upgrade von Windows 7 oder 8 auf Windows 10 vorgenommen haben und sich dabei nicht mit einem Microsoft-Konto in Windows angemeldet hatten. Bei der digitalen Berechtigung wird ein von der verbauten Hardware abhängiger „Fingerabdruck“ des Computers erzeugt, auf den Servern von Microsoft gespeichert und als digitale Berechtigung zur Aktivierung benutzt.

Einen Überblick darüber, wo Sie Keys für Windows 10 erhalten, liefert eine Site von Microsoft .

3. Warum muss ich Windows aktivieren?

Bei der Windows-Installation verlangt der Setup-Assistent den Produktschlüssel und prüft diesen auf Gültigkeit. Das funktioniert ganz ohne Internetverbindung. Damit auch Microsoft prüfen kann, ob der Produktschlüssel nur einmal bei einer Installation eingegeben wurde, müssen Sie Windows aktivieren. Dafür geht Windows spätestens 30 Tage nach der Installation online und trägt den Schlüssel und die Installation in einer Datenbank bei Microsoft ein. Ist der Schlüssel bereits für einen anderen PC verwendet worden, scheitert die Aktivierung. Alternativ lässt sich Windows auch per Telefon aktivieren. Sie können die Aktivierung selber über „Windows-Symbol –› Einstellungen –› Update und Sicherheit –› Aktivierung“ starten oder darauf warten, bis Windows Ihnen das per Pop-up-Fenster im Infobereich anbietet.

Sollte es Probleme bei der Aktivierung geben, findet sich die Option „Problembehandlung“ unter „Windows-Symbol –› Einstellungen –› Update und Sicherheit –› Aktivierung“. Diese sollte bei der Lösung helfen. Die Option taucht nicht auf, wenn Ihr Windows erfolgreich aktiviert ist.

4. Funktionieren auch sehr billige Lizenzschlüssel?

In einigen Online-Shops gibt es Lizenzschlüssel für Windows 10 Home schon für unter 5 Euro, was die Frage aufwirft, ob es hier mit rechten Dingen zugeht. Schließlich kostet Windows 10 Home im Shop von Microsoft 145 Euro und für Pro sind 259 Euro fällig.

Die billigen Schlüssel stammen meist aus sogenannten Volumenlizenzen von Firmen. In der Regel funktionieren diese Keys. Laut einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom Dezember 2014 (Az. I ZR 8/13) ist der Weiterverkauf von Keys solchen Volumenlizenzen legal, wenn der Erstlizenznehmer diese nicht benötigt. Ob das immer der Fall ist, lässt sich bei den meisten der sehr günstigen Angeboten aber nicht ersehen.

5. Darf ich auch eine gebrauchte Windows-Lizenz erwerben?

Es gibt mehrere Shops, die sich speziell auf den Kauf und Verkauf von „gebrauchten“ Lizenzen spezialisiert haben, etwa www.usedsoft.com . Diese Shops sind in erster Linie auf Firmenkunden ausgerichtet. Microsoft und andere Hersteller haben über mehrere Jahre versucht, diesen Handel zu unterbinden, sind aber damit im Jahr 2012 vor dem Europäischen Gerichtshof gescheitert. Im Gegensatz zu sehr günstigen Angeboten aus einigen Onlineshops (siehe Frage 4) herrscht bei www.usedsoft.com & Co. Rechtssicherheit beim Kauf von Lizenzen.

Sie selber können natürlich auch eine gebrauchte, aber nicht mehr benötigte Softwareverkaufen oder kaufen.

6. Welche Unterschiede gibt es bei den Windows-Versionen?

Windows 10 gibt es in den Versionen S, Home und Pro sowie Enterprise. Letztere richtet sich an Unternehmen und bietet speziell für diese Wartungs-und Sicherheitstools.

Die Version S gibt es nur in Verbindung mit dem Surface Laptop. Auf Windows S laufen keine klassischen Windows-Programme, sondern nur Apps aus dem Windows-Store. Auch Treiber für externe Hardware, etwa für Smartphones oder einen Scanner, lassen sich unter Umständen nicht installieren. Ein Update von Windows S auf Pro ist aktuell noch kostenlos möglich.

Die Unterschiede zwischen den Versionen Home und Pro liegen bei einigen Sicherheits-und Verwaltungstools. Eine Überblickstabelle zu den Funktionen finden Sie hier .

7. Auf wie vielen PCs darf ich Windows installieren?

Wenn Sie eine Lizenz von Windows haben, dann dürfen Sie diese auch nur auf einem Computer einsetzen. Wenn Sie auf diesem PC etwa noch einen virtuellen PC mit dem Betriebssystem Windows einrichten, dann benötigt auch dieser virtuelle Rechner eine eigene Lizenz. Ein zweiter PC sowieso.

8. Wie oft kann ich Windows installieren?

Im Grunde können Sie Windows so oft installieren, wie Sie möchten. Machen Sie dies stets auf demselben PC, wird es auch bei der Aktivierung des Systems keine Probleme geben. Ändert sich die Hardware, etwa weil Sie Windows auf einem neuen PC installieren, wird sich unter Umständen der Aktivierungsassistent melden und eine telefonische Aktivierung vorschlagen. Das klappt spätestens dann gut, wenn Sie sich mit einem Menschen statt mit dem Computer verbinden lassen. Die Lizenz auf dem alten PC müssen Sie bei einem Umzug deaktivieren.

9. Wie deaktiviere ich eine Windows-Installation?

Nutzen Sie Ihren Lizenzschlüssel, um Windows auf einem neuen PC zu installieren, dann sollten Sie die Windows-Lizenz vorher vom alten PC entfernen. Dafür geben Sie den Befehlslmgr /upk in die Eingabeaufforderung ein. Diese öffnen Sie über die Tasten Windows-R, gefolgt von der Eingabe voncmd in das „Öffnen“-Fenster. Den Erfolg der Aktion kontrollieren Sie über „Windows-Symbol –› Einstellungen –› Update & Sicherheit –› Aktivierung“ (Win 10).

10. Kann ich von Windows 10 auf Windows 7 zurück wechseln?

Ja, so lange Microsoft Support für Windows 7 und 8 bietet, dürfen Sie theoretisch eine Windows-10-Lizenz für die Installation von Windows 7 oder 8 nutzen. Praktisch wird das allerdings schwierig, da der Key unter Win 7 und 8 nicht funktioniert und Microsoft für Privatkunden keine Umwandlungsstelle für den Key vorgesehen hat. Eine Firma mit Volumenlizenzvertrag kann sich bei Microsoft online neue Keys fürs alte System besorgen.

Windows reparieren: Das hilft bei Problemen

Windows läuft nicht immer fehlerfrei. Bei Problemen unterstützt Sie das System jedoch mit mehreren Tools und Funktionen. Durch eine besondere Installationsart können Sie Windows sogar vor ungewollten Änderungen schützen.

Bei einem komplexen Betriebssystem wie Windows müssen zahlreiche Komponenten stets reibungslos zusammenarbeiten. Windows- und Treiber-Updates verlaufen jedoch nicht immer ohne Probleme, was zu kleinen Fehlern, aber auch zu einem komplett unbenutzbaren Betriebssystem führen kann. Schadsoftware oder etwa eine fehlgeschlagene Software-Deinstallation können Funktionen des Betriebssystems ebenfalls negativ beeinflussen.

Windows ist den Gefahren jedoch nicht hilflos ausgeliefert. Sollten Systemdateien oder die Konfiguration beschädigt worden sein, helfen mehrere Systemtools und Funktionen aus dem Windows-Lieferumfang weiter. Sie können beispielsweise die Systemdateien prüfen und reparieren lassen, Windows auf einen definierten Zustand zurücksetzen oder eine Reparaturinstallation durchführen.

Es gibt jedoch elegantere Wege, um Windows vor ungewollten Veränderungen zu schützen, beziehungsweise bei Bedarf in einen vorherigen, funktionsfähigen Zustand zurückzuversetzen. Dafür ist jedoch eine andere Methode der Installation erforderlich, die wir ab Punkt 7 beschreiben. Dieser Artikel bezieht sich auf Windows 10 (Version 1809), die Tipps gelten teilweise aber auch für ältere Systeme.

1. Sinnvolle Maßnahmen vor Reparaturversuchen

Bei Problemen mit Windows sollten Sie vorab immer einige einfache Prüfungen durchführen. Denn manchmal liegt der Fehler nicht in den Tiefen des Systems verborgen, sondern hat ganz alltägliche Ursachen, an die man gerade aber nicht denkt. Hier eine kurze Checkliste:

Sind alle Kabel fest mit dem PC verbunden, beispielsweise Netzkabel, Netzwerkkabel, USB-Kabel und das Kabel an Grafikkarte und Monitor?

Stecken die Kabel im Inneren des PCs fest an den dafür vorgesehenen Anschlüssen? Beispielsweise nach einem Transport des Gerätes können sich Kabel gelöst haben.

Schalten Sie alle Geräte komplett aus und trennen Sie sie für kurze Zeit vom Stromnetz. Das gilt auch für Drucker, DSL-Router, NAS und WLAN-Access-Point.

Beenden Sie Windows über „Neu starten“ und nicht über „Herunterfahren“. Bei Windows 8.1 und 10 erfolgt nur dann ein wirklicher Neustart, bei dem die Treiber neu geladen und die Hardware neu initialisiert wird.

Prüfen Sie die Hardware über ein Zweitsystem, etwa das PC-WELT Rettungssystem . Wählen Sie im Bootmenü des Systems „Hauptspeicher testen (RAM)“, um defekte Speicherbausteine zu finden.

2. Automatische Reparatur, WinRE und abgesicherter Modus

Wenn Windows nicht korrekt startet oder kurz nach dem Start abstürzt, versucht sich das System selbst zu reparieren. Auf dem Bildschirm sehen Sie dabei die Meldung „Automatische Reparatur wird vorbereitet“. Windows kann dann beispielsweise Probleme mit fehlenden oder defekten Treibern oder Defekte im Dateisystem beheben sowie die Bootumgebung reparieren.

Wenn das immer perfekt funktionieren würde, müssten Sie den Rest dieses Ratgebers nicht mehr lesen. Häufig beendet die automatische Reparatur ihre Arbeit jedoch mit der Meldung, dass der PC nicht repariert werden konnte oder dass kein Fehler feststellbar ist. Per Klick auf „Erweiterte Optionen“ gelangen Sie in das Reparatursystem (WinRE), das weitere Funktionen bietet.

Unterschiedliche Wege zu WinRE: Wenn Sie als Windows-8.1- oder -10-Nutzer Win-RE-Funktionen nutzen möchten, auch wenn Windows noch startet, schalten Sie mehrmals den PC aus, sobald das Windows-Logo erscheint, und wieder ein. Damit leiten Sie die automatische Reparatur ein und gelangen am Ende über „Erweiterte Optionen“ in die Wiederherstellungsumgebung.

Sie können auch im Anmeldebildschirm von Windows 8.1 oder 10 oder im Startmenü auf das „Ein/Aus“-Symbol klicken, die Shift-Taste gedrückt halten und im Menü auf „Neu starten“ klicken. Danach wählen Sie „Problembehandlung –› Erweiterte Optionen“. In das Menü für den abgesicherten Modus gelangen Sie über „Starteinstellungen“ und „Neu starten“. Windows startet nun mit einem minimalen Satz an Treibern und Autostart-Programmen. Von hier aus sind weitere Reparaturen möglich (Punkt 4). Drücken Sie F10 und dann F1, um die Wiederherstellungsumgebung zu starten. Bei allen Systemen lässt sich WinRE auch über den Installationsdatenträger (Punkt 7, Schritt 3) starten. Klicken Sie im Startfenster auf „Weiter“ und dann auf „Computerreparaturoptionen“. Mit der Tastenkombination Shift-F10 lässt sich eine Eingabeaufforderung direkt öffnen.

3. WinRE für die Windows-Reparatur nutzen

Wenn Sie WinRE von der Festplatte und nicht vom Installationsdatenträger gestartet haben, sehen Sie nach einem Klick auf „Problembehandlung“ die Option „Diesen PC zurücksetzen“. Im laufenden Windows gelangen Sie zu dieser Funktion über die Einstellungen (Win-I) und „Update und Sicherheit –› Wiederherstellung“. Sie haben die Wahl zwischen „Eigene Dateien behalten“ und „Alles entfernen“. Beide bewirken jedoch eine Radikalkur, denn installierte Programme sowie Apps gehen in jedem Fall verloren. Diese Möglichkeit sollten Sie daher nur in Betracht ziehen, wenn die anderen Maßnahmen dieses Artikels nicht zum Erfolg führen (siehe auch Punkt 6).

Unter „Problembehandlung –› Erweiterte Optionen“ gibt es weitere Funktionen, die Sie für Reparaturen einsetzen können. „System wiederherstellen“ erlaubt die Rückkehr zu einem älteren Wiederherstellungspunkt – wenn vorhanden (Punkt 5). Über „Updates deinstallieren“ lassen sich Qualitäts- oder Funktionsupdates entfernen, sollten diese ein Problem verursachen.

Die Option „Starthilfe“ des Notfallsystems kann die Windows-Bootumgebung reparieren. Dieser Punkt ist dann einschlägig, wenn Ihr Rechner nach dem Einschalten eine Meldung wie „System not found“ anzeigt oder schlicht bei schwarzem Bildschirm und ohne ersichtliche Festplattenaktivität hängt. Die „Starthilfe“ oder „Systemstartreparatur“ erstellt eine neue Bootumgebung, vorausgesetzt, WinRE findet ein Windows auf der Festplatte. Wenn die „Starthilfe“ scheitert, dann nutzen Sie die „Eingabeaufforderung“ von WinRE.

Uefi-Reparatur: In der Eingabeaufforderung wechseln Sie das Laufwerk durch Eingabe von C:, D: oder E:, gefolgt von der Enter-Taste. Welcher Laufwerksbuchstabe vergeben ist, lässt sich über Notepad und „Datei –› Öffnen“ ermitteln.

Tippen Sie diskpart ein und bestätigen Sie mit der Enter-Taste. Mit list vol lassen Sie sich die Volumes anzeigen. Die EFI-Partition ist mit dem Dateisystem „FAT32“ formatiert und etwa 100 MB groß. Ist diese nicht vorhanden, handelt es sich um ein System, das von einer MBR-Festplatte startet (siehe nächsten Abschnitt).

Wenn die EFI-Partition beispielsweise „Volume 3“ heißt, binden Sie sie mit den folgenden zwei Kommandos ein:

sel vol 3

assign letter=b:

Mit exit verlassen Sie diskpart. Führen Sie dann auf der Kommandozeile folgende vier Befehlszeilen aus:

cd /d b:\EFI\Microsoft\Boot

bootrec /fixboot

ren BCD BCD.bak

bcdboot D:\Windows /l de-de /s b: /f UEFI

Den Laufwerksbuchstaben „D:“ ersetzen Sie durch den zuvor für Ihre Windows-Installation ermittelten Buchstaben. Starten Sie den PC neu. Die Uefi-Bootumgebung sollte jetzt wieder funktionieren.

Bios-/MBR-Reparatur: In der Eingabeaufforderung geben Sie folgende vier Befehle ein, jeweils gefolgt von der Enter-Taste:

bootrec /fixmbr

bootrec /fixboot

bootrec /rebuildbcd

bootsect /nt60 X: /mbr

Beim letzten Befehl ersetzen Sie „X:“ durch den ermittelten Laufwerksbuchstaben der Windows-Installation.

4. Windows-Systemdateien prüfen und reparieren

Wichtige Systemdateien können durch fehlgeschlagene Windows-Updates sowie bei der Installation oder Deinstallation von Software beschädigt oder ersetzt werden. In der Folge arbeiten einige Windows-Funktionen nicht mehr korrekt oder es kommt zu Abstürzen.

Windows bietet zwei Kommandozeilentools, über die sich Systemdateien prüfen und reparieren lassen. Öffnen Sie eine Powershell oder Eingabeaufforderung mit administrativen Rechten, beispielsweise über die Tastenkombination Win-X. Klicken Sie auf „Powershell (Administrator)“. Tippen Sie die folgende Befehlszeile ein und bestätigen Sie mit der Enter-Taste:

sfc /scannow

Die Prüfung kann einige Zeit dauern. Sollte das Tool Fehler melden, erfahren Sie über die folgenden beiden Befehlszeilen mehr dazu:

findstr /c:“[SR]“ %windir%\Logs\CBS\CBS.log >“%userprofile%\Desktop\sfcdetails.txt“

notepad „%userprofile%\Desktop\sfcdetails.txt“

Wenn sfc die Fehler nicht beheben kann, verwenden Sie das Tool im abgesicherten Modus (Punkt 2).

Reparatur mit Dism: Sollte auch das nicht zum Erfolg führen, starten Sie nacheinander die folgenden zwei Befehlszeilen:

Dism /Online /Cleanup-Image /ScanHealth

Dism /Online /Cleanup-Image /CheckHealth

Sollte einer der Befehle Fehler melden, verwenden Sie folgende Befehlszeile:

Dism /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth

5. Wiederherstellungspunkte für die Reparatur nutzen

Sollten Fehler nach der Installation neuer Software oder Treiber auftreten, lässt sich der vorherige Zustand über die Systemwiederherstellung rekonstruieren. Das erspart in vielen Fällen eine Neuinstallation oder das Zurücksetzen des PCs. Die Funktion ist in Windows 7 bis 10 vorhanden, bei Windows 10 allerdings standardmäßig deaktiviert.

Um die Systemwiederherstellung einzuschalten, drücken Sie die Tastenkombination Win-Pause und klicken auf „Computerschutz“. Markieren Sie das Laufwerk, auf dem Sie die Funktion nutzen wollen. In der Regel wählen Sie nur das Laufwerk „C:“, auf dem Windows installiert ist. Klicken Sie auf „Konfigurieren“ und auf die Option „Computerschutz aktivieren“. Mit dem Regler unter „Speicherplatzbelegung“ legen Sie fest, wie viel Platz das Betriebssystem für die Sicherungen reservieren soll. Wählen Sie einen zweistelligen Gigabyte-Wert und bestätigen Sie die Änderung mit „OK“. Zurück im vorherigen Fenster, legen Sie über „Erstellen“ eine erste Sicherung an.

Windows legt Wiederherstellungspunkte teilweise automatisch an, etwa vor Updates oder bei der Installation neuer Software. Darauf verlassen können Sie sich allerdings nicht. Deshalb sollten Sie Wiederherstellungspunkte vor größeren Änderungen manuell erstellen.

Zum Wiederherstellungspunkt zurückkehren: Bei Fehlern rufen Sie den „Computerschutz“ über Win-Pause erneut auf und klicken auf „Systemwiederherstellung“. Sollte Windows nicht mehr starten, können Sie die Systemwiederherstellung auch über die Windows-Wiederherstellungsumgebung starten (Punkt 2).

Unter „Empfohlene Wiederherstellung“ wird Ihnen der letzte Wiederherstellungspunkt angezeigt. Klicken Sie auf „Nach betroffenen Programmen suchen“. Die Systemwiederherstellung zeigt Ihnen Programme und Treiber an, die Sie installiert haben, nachdem der Wiederherstellungspunkt erstellt wurde. Merken Sie sich den Inhalt der Liste, damit Sie diese Programme später erneut einrichten können. Allerdings könnte darunter auch die Software sein, die das Problem verursacht hat. Persönliche Dokumente bleiben bei der Wiederherstellung in jedem Fall erhalten. Klicken Sie auf „Schließen“, dann auf „Weiter“ und „Fertig stellen“. Bestätigen Sie den Vorgang mit „Ja“. Windows beginnt mit der Wiederherstellung und startet anschließend neu.

Wenn das Problem damit beseitigt ist, haben Sie den Fehler gefunden. Andernfalls wiederholen Sie den Vorgang, wählen jedoch zu Beginn die Option „Anderen Wiederherstellungspunkt auswählen“ und danach einen älteren Wiederherstellungspunkt. Kontrollieren Sie jeweils über „Nach betroffenen Programmen suchen“, welche Software dadurch entfernt wird.

6. Reparaturinstallation statt „PC zurücksetzen“ verwenden

Bei einem Upgrade etwa von Windows 8.1 auf Windows 10 bleiben Ihre persönlichen Dateien und die installierten Programme erhalten. Dieser Umstand lässt sich für ein Pseudo-Upgrade nutzen, bei dem Sie beispielsweise Windows 10 mit Windows 10 upgraden (Inplace-Upgrade). Anders als bei „PC zurücksetzen“ (Punkt 3) bleiben neben den persönlichen Dateien auch installierte Desktop-Programme und Apps erhalten.

Sie benötigen eine zum installierten System passende Installations-DVD oder eine ISO-Datei davon (Punkt 7, Schritt 3). Ermitteln Sie die Windows-Version über Win-R und Winver. Windows-10-Nutzer können auch eine neuere Version verwenden und bei der Gelegenheit gleich ein Upgrade durchführen.

Öffnen Sie den Download-Ordner im Windows-Explorer und hängen Sie die ISO-Datei über den Kontextmenüpunkt „Bereitstellen“ in das Dateisystem ein. Starten Sie Setup.exe vom bereitgestellten Laufwerk, klicken Sie auf „Weiter“, und folgen Sie den Anweisungen des Setup-Assistenten.

Windows in der VHD-Datei upgraden

Wenn Sie Windows 10 aus einer VHD-Datei starten, schlägt das Upgrade auf die nächste Version fehl. Das Systemupgrade lässt sich jedoch in einer virtuellen Maschine durchführen, etwa in Virtualbox .

Erstellen Sie in Virtualbox über die Schaltfläche „Neu“ eine virtuelle Maschine für Windows 10. Folgen Sie den Anweisungen des Assistenten. Im Fenster „Platte“ aktivieren Sie die Option „Vorhandene Festplatte verwenden“ und klicken auf das Ordnersymbol rechts daneben. Über „Hinzufügen“ binden Sie die VHD-Datei ein. Wenn Sie eine Differenz-VHD verwenden, fügen Sie auch diese hinzu. Nach Abschluss des Assistenten starten Sie die VHD-Datei in der virtuellen Maschine. Führen Sie das Upgrade über das automatische Windows-Update durch oder verwenden Sie dafür eine ISO-Datei (Punkt 7, Schritt 3), was deutlich schneller geht.

7. Windows-Installation in einer VHD-Datei durchführen

Regelmäßige Backups sind ein Weg, über den sich ein bestimmter Zustand des Systems jederzeit wiederherstellen lässt (siehe Kasten). Eine komfortable Alternative sind Virtualisierung und virtuelle Festplatten („VHD native boot“). Mit beiden Verfahren lässt sich der aktuelle Systemzustand bequem sichern. Für ein virtualisiertes Windows ist jedoch eine eigene Lizenz erforderlich, und die mangelhafte Grafikleistung reicht beispielsweise nicht für PCSpiele aus. Wird Windows 10 dagegen aus einer VHD-Datei gebootet, ist zwar die Festplatte virtuell, die restliche Hardware steht jedoch wie gewohnt zur Verfügung. Da es sich um eine zweite Windows-Installation auf der gleichen Hardware handelt, aktiviert sich Windows automatisch ohne zusätzliche Lizenz.

Der Nachteil: Windows in einer VHD-Datei wird zwar mit Updates versorgt, ein Upgrade auf die nächste Windows-10-Version ist jedoch nur über Umwege möglich (siehe Kasten unten).

Einen Überblick über Virtualisierungssoftware und wie man Windows in einer virtuellen Maschine installiert, gibt unser Ratgeber . Im Folgenden beschreiben wir nur die VHD-Methode.

Schritt 1: Erstellen Sie eine virtuelle Festplatte über die Datenträgerverwaltung. Dazu drücken Sie die Tastenkombination Win-R, tippen

diskmgmt.msc

ein und klicken auf „OK“. Gehen Sie auf „Aktion –› Virtuelle Festplatte erstellen“. Geben Sie unter „Speicherort“ den Pfad für die neue VHD-Datei an, beispielsweise C:\Win10.vhd, oder wählen Sie ihn über „Durchsuchen“ aus. Unter „Format der virtuellen Festplatte“ wählen Sie „VHD“. Hinter „Größe der virtuellen Festplatte“ legen Sie die Kapazität der VHD-Datei fest. Wählen Sie den Wert nicht zu klein. Theoretisch reichen etwa 32 GB aus, aber mit ein paar zusätzlichen Programmen und nach Updates wird der Platz schnell knapp. Entscheiden Sie sich daher besser für 100 GB oder deutlich mehr, wenn Ihre Festplatte groß genug ist. Aktivieren Sie die Option „Feste Größe (empfohlen)“ und klicken Sie auf „OK“. Warten Sie, bis Windows die VHD-Datei erstellt hat. Den Fortschrittsbalken sehen Sie am unteren Fensterrand der Datenträgerverwaltung.

Schritt 2: Die neue virtuelle Festplatte erscheint danach ganz unten in der Liste. Klicken Sie diese in der linken Spalte – hier steht: „Nicht initialisiert“ – mit der rechten Maustaste an, und wählen Sie im Menü „Datenträgerinitialisierung“. Aktivieren Sie die Option „MBR“, und bestätigen Sie mit „OK“. Wählen Sie im Kontextmenü der VHD-Partition in der rechten Spalte „Neues einfaches Volume“. Folgen Sie den Anweisungen des Assistenten, und übernehmen Sie dabei jeweils die Standardvorgaben. Danach gehen Sie im Kontextmenü auf „Partition als aktiv markieren“. Die virtuelle Festplatte ist jetzt mit dem Dateisystem NTFS formatiert, hat einen Laufwerksbuchstaben erhalten und ist bootfähig.

Schritt 3: Sie benötigen ein Installationsmedium mit der gewünschten Windows-Version. Die zurzeit aktuelle Version 1809 laden Sie über das Media Creation Tool für Windows 10herunter. Für unseren Zweck genügt es, die ISO-Datei zu speichern, Sie können aber auch eine DVD oder einen Installationsstick erstellen. Alternativ verwenden Sie das ToolWindows ISO Downloader , über das Sie aktuelle und ältere Windows-Versionen herunterladen können. Klicken Sie die heruntergeladene ISO-Datei im Windows-Explorer mit der rechten Maustaste an und wählen Sie im Kontextmenü „Bereitstellen“. Es öffnet sich automatisch der Ordner mit der eingebundenen ISO-Datei. Kopieren Sie die Datei „Install.wim“ aus dem Ordner „sources“ auf die Festplatte, beispielsweise in den neu erstellten Ordner „C:\src“.

Suchen Sie im Startmenü nach cmd, klicken Sie die Fundstelle „Eingabeaufforderung“ mit der rechten Maustaste an und wählen Sie „Als Administrator ausführen“. Starten Sie diese Befehlszeile:

dism /Get-Wiminfo /wimfile:c:\src\install.wim

Das Tool gibt Indexnummern jeweils gefolgt vom Systemnamen aus. Windows 10 Home kann beispielsweise den Index „1“ besitzen und Windows 10 Pro den Index „5“.

Schritt 4: Die folgende Befehlszeile kopiert das System aus der WIM-Datei auf das Laufwerk der VHD-Datei:

dism.exe /apply-image /imagefile:C:\src\install.wim /index:5 /applydir:E:\

Passen Sie Laufwerksbuchstaben, Pfade und die Indexnummer für Ihr System an.

Schritt 5: Installieren Sie die Bootumgebung in der VHD-Datei. Das ist nötig, damit sich das System später auch in einer virtuellen Maschine starten lässt (siehe Kasten):

bcdboot E:\Windows /l de-de /s E: /f BIOS

bootsect /nt60 E: /mbr

Auch hier passen Sie die Laufwerksbuchstaben für Ihr System an. Danach nehmen Sie das VHD-System in den Bootmanager des bereits installierten Systems auf:

bcdboot E:\Windows /d /addlast /l de-de

Damit Sie die Einträge im Bootmenü besser unterscheiden können, legen Sie eine neue Bezeichnung fest. Starten Sie zuerst

bcdedit

ohne weitere Optionen. In der Ausgabe sehen Sie unter „Windows-Startladeprogramm“ einen Block, bei dem die Zeile „device“ auf die VHD-Datei verweist. Markieren (Strg-M) und kopieren (Enter-Taste) Sie die hinter „Bezeichner“ angegebene ID inklusive geschweifter Klammern.

bcdedit /set {guid} description „VHD-Boot“

Statt „{guid}“ fügen Sie mit Strg-V die zuvor kopierte ID mit Klammern ein.

Zusätzlich können Sie für die Anzeige des Bootmanagers die klassische Textmodus-Ansicht einstellen. Das Menü erscheint dann schneller als beim grafischen Bootmenü, dass bei Windows 10 Standard ist. Dafür verwenden Sie diese Befehlszeile:

bcdedit /set {default} bootmenupolicy legacy

Schritt 6: Starten Sie Windows neu und wählen Sie im Bootmenü „VHD-Boot“. Ein Assistent führt Sie durch die Ersteinrichtung. Beim automatischen Neustart während der Installation müssen Sie diesen Eintrag noch einmal wählen, weil sonst das bisherige System startet. Richten Sie alle Programme ein, die Sie standardmäßig benötigen, und installieren Sie alle verfügbaren Windows-Updates.

8. Unzerstörbares Windows dank Differenz-Datei

Bisher leistet das Zweitsystem aus der VHD-Datei nicht mehr als ein standardmäßig installiertes System. Sie können allerdings jederzeit eine Kopie der VHD-Datei erstellen. Dann lässt sich der ursprüngliche Zustand bei Bedarf wiederherstellen.

Mehr Komfort bietet eine zusätzliche VHD-Datei, in der Windows nur die Unterschiede zur Basis-VHD-Datei speichert. Davon kann es auch mehrere geben, die unterschiedliche Systemzustände enthalten. Die Basis-Datei bleibt unverändert, und das System wird damit am Erstellungstag eingefroren.

Schritt 1: Starten Sie das Windows-Standardsystem (nicht die VHD-Installation), und öffnen Sie eine Eingabeaufforderung mit administrativen Rechten (siehe Punkt 7). Geben Sie nacheinander die Zeilen

diskpart

create vdisk file=“C:\Win10-Differenz-1.vhd“ parent=“C:\Win10.vhd“

exit

ein und bestätigen Sie jeweils mit der Enter-Taste.

Schritt 2: Ermitteln Sie die ID des VHD-Eintrags wie in Punkt 7 beschrieben. Binden Sie die neue Datei „C:\Win10-Differenz-1.vhd“ statt der bisherigen VHD-Datei in das Windows-Startladeprogramm ein:

bcdedit /set {guid} device vhd=[Locate]\Win10-Differenz-1.vhd

bcdedit /set {guid} osdevice vhd=[Locate]\Win10-Differenz-1.vhd

Ersetzen Sie „{guid}“ durch die zuvor ermittelte ID. Die interne Variable „[Locate]“ sorgt dafür, dass der Bootloader auf allen Laufwerken nach der angegebenen Datei sucht. Bei Bedarf erstellen Sie einfach eine neue Differenz-VHD, über die Sie wieder das ursprüngliche System starten.

Wichtiger Hinweis: Starten Sie nicht abwechselnd das Original und die Differenzdatei. Sonst kommt es zu Schäden am Dateisystem der VHD-Dateien, und das Zweitsystem startet nicht mehr.

Statt Reparatur: Backup wiederherstellen

Welche Backup-Methode die richtige ist, hängt von der individuellen Nutzung des Computers ab. Auf einem kleinen Notebook, auf dem vielleicht nur eine Bildbearbeitung und ein Office-Programm installiert sind, genügt es, die persönlichen Daten zu sichern. Die Windows-Neuinstallation und Rücksicherung der Daten gehen schneller als Backup und Restore. Duplicati ist eine komfortable Software, über die sich Dateien auf eine zweite Festplatte, auf einen Server im lokalen Netzwerk und auch auf Cloudspeicher wie Google Drive oder Dropbox sichern lassen.

Ein weiteres nützliches Tool ist Macrium Reflect Free . Damit sichern Sie die komplette Festplatte in eine Abbild-Datei und danach nur die Änderungen (differenzielles Backup). Die Backups lassen sich über den Windows-Explorer öffnen, wenn Sie nur einzelne Dateien zurücksichern wollen. Macrium Reflect kann außerdem eine Festplatte auf eine andere Festplatte oder SSD klonen . Das funktioniert auch mit einer virtuellen Festplatte (VHD) als Ziel, die Sie dann als identisches Zweitsystem booten können.

Festplatten & SSDs: Tipps zum Umgang unter Linux

Festplatten und SSDs erfüllen ihre Aufgaben im Optimalfall still im Hintergrund. Bei Auffälligkeiten prüfen Sie die Konfiguration oder planen den Umzug auf ein neues Laufwerk.

Festplatten, SSDs und auch externe USB-Laufwerke arbeiten unter Linux wie unter allen anderen Betriebssystemen. Besonderheiten sind weder bei einer Linux-Neuinstallation noch im Betrieb zu beachten. Es ist jedoch ratsam zu kontrollieren, ob Linux die Festplatte optimal eingerichtet hat und ob das Laufwerk Fehler aufweist, die zu einem baldigen Ausfall führen können. Der Umzug auf eine SSD oder eine andere Festplatte ist unter Linux ohne großen Aufwand möglich. Dafür benötigt man allerdings ein unabhängiges Zweitsystem, damit sich die Dateien ohne Zugriffskonflikt kopieren lassen.

Bios-Einstellungen prüfen

Die meisten Einstellungen im Bios- beziehungsweise Uefi-Setup wirken sich nicht auf die Leistung des Linux-Systems aus – abgesehen von den Übertaktungsoptionen. Eine Ausnahme ist die Konfiguration des SATA-Adapters. Rufen Sie das Bios/ Firmwaresetup auf und kontrollieren Sie, ob der AHCI-Modus (Advanced Host Controller Interface) für den SATA-Adapter aktiv ist. Alternativ ist auch die Einstellung „RAID“ möglich.

Sie finden die Option meist in Menüs wie „Advanced –› Integrated Peripherals“, „SATA Configuration“ oder „PCH Storage Configuration“. Bei älteren Hauptplatinen gibt es neben „AHCI“ die Option „IDE“. Damit lassen sich Funktionen, die den Datendurchsatz der Festplatten erhöhen, nicht nutzen. Wird nur „IDE“ angeboten, müssen Sie bei diesem PC auf die SATA-Optimierung verzichten.

Auf einer Übersichtseite („System Status“ oder ähnlich) finden Sie meist Informationen, an welchen SATA-Port die Festplatten angeschlossen sind. Auf neueren Hauptplatinen gibt es nur SATA-Ports mit schnellen sechs GBit/s (SATA III) und Sie können jeden Port verwenden. Ältere Modelle sind auch mit langsameren Ports ausgestattet (SATA I, SATA II), an denen die Systemfestplatte besser nicht hängen sollte. Im Handbuch der Hauptplatine können Sie nachlesen, welche Anschlüsse SATA III bieten.

Geschwindigkeit eines Laufwerks messen

Ob die Festplatte oder SSD ordnungsgemäß arbeitet, erkennen Sie auch an der erreichbaren Datentransferrate. Die Messung führen Sie im Terminal durch. Sollten mehrere Festplatten vorhanden und in das Dateisystem eingehängt sein, wechseln Sie mit cd in ein Verzeichnis, das auf der Festplatte liegt, die Sie prüfen wollen. Verwenden Sie dort diese drei Befehlszeilen:

dd if=/dev/zero of=tempfile bs=1M count=1024 conv=fdatasync,notrunc

echo 3 | sudo tee /proc/sys/vm/drop_ caches

dd if=tempfile of=/dev/null bs=1M count=1024

Die erste Zeile erzeugt eine Datei mit einer Größe von 1,1 GB und gibt die Schreibgeschwindigkeit aus. Danach wird der Cache gelöscht, um dann die Lesegeschwindigkeit zu ermitteln. Durchschnittliche Festplatten (SATA III) lesen und schreiben mit circa 100 MB pro Sekunde. SSDs bringen es auf ungefähr 500 MB/s beim Lesen, während die Transferrate beim Schreiben meistens 50 bis 100 MB/s niedriger liegt. Sollten die Werte bei Ihnen deutlich niedriger ausfallen, hängt das Laufwerk entweder nicht an einem SATA-III-Port oder das SATA-Kabel ist von minderer Qualität oder defekt.

Linux auf ein anderes Laufwerk umziehen

Bei einem Ubuntu/Mint-Umzug kopieren Sie alle Dateien vom alten auf das neue Laufwerk, passen die Konfiguration an und richten die Bootumgebung neu ein. Das funktioniert jedoch nur, solange sich noch alle Dateien lesen lassen. Handeln Sie daher rechtzeitig, wenn der Datenträger SMART-Fehler meldet (siehe Kasten).

Schritt 1: Räumen Sie Ihre Festplatte auf. Löschen Sie alle unnötigen Dateien und verlagern Sie selten benutzte und besonders große Dateien auf eine externe Festplatte. Ist die Zielfestplatte kleiner als bisher, etwa beim Wechsel auf eine SSD, darf nur so viel Platz belegt sein, wie das neue Laufwerk aufnehmen kann.

Schritt 2: Schließen Sie die neue Festplatte oder SSD per SATA-Kabel oder SATA-USBAdapter an den PC oder das Notebook an.

Schritt 3: Booten Sie ein externes Linux – etwa ein Ubuntu-Live- und Installationssystem oder ein Rettungssystem. Wir gehen hier davon aus, dass Sie die LinuxWelt-Rettungs-DVD verwenden.

Schritt 4: Starten Sie das Tool Gparted und sehen Sie sich die Partitionen der bisherigen Festplatte an. Erstellen Sie auf dem neuen Laufwerk die gleichen Partitionen, je nach verfügbarem Platz jedoch proportional kleiner oder größer.

Schritt 5: Wir gehen in unserem einfachen Beispiel davon aus, dass sich auf dem alten und neuen Laufwerk jetzt jeweils eine Systempartition („sda1“, „sdb1“) und eine Swappartition („sda2“, „sdb2“) befinden. Erstellen Sie die erforderlichen Verzeichnisse und binden Sie die Partitionen ein:

mkdir /mnt/neu /mnt/alt

mount /dev/sda1 /mnt/alt

mount /dev/sdb1 /mnt/neu

Danach kopieren Sie alle Dateien von der alten auf die neue Festplatte:

rsync –stats –progress –numericids -axAhHSP /mnt/alt/ /mnt/neu

Beachten Sie unbedingt die Groß-Klein-Schreibung und den abschließenden Schrägstrich bei „/mnt/alt/“.

Schritt 6: Über das Tool

blkid

ermitteln Sie die IDs aller Partitionen. Öffnen Sie die Datei „fstab“ der neuen Festplatte in einem Editor

nano /mnt/neu/etc/fstab

und ändern Sie die Werte hinter „UUID=“ für die neue Festplatte entsprechend der Ausgabe von blkid.

Schritt 7: Nun brauchen Sie noch den Bootloader Grub auf der neuen Festplatte, wiehier unter „Bootmanager Grub reparieren“ beschrieben. Passen Sie die Pfade für unser Beispiel an („/mnt/neu/ dev“, „/mnt/neu/sys“ und so weiter). Der Zielpfad für grub-install ist die neue Festplatte„/ dev/sdb“.

Schritt 8: Starten Sie den PC neu und stellen Sie die neue Festplatte als Bootlaufwerk ein, entweder über das Bios-Setup oder im Bootmenü des Bios. Prüfen Sie, ob alles korrekt funktioniert. Anschließend bauen Sie die alte Festplatte aus oder formatieren Sie neu, um sie künftig als Datenspeicher zu nutzen.

Tipp: Bei einer komplexeren Aufteilung der Partitionen oder bei mehreren Betriebssystemen auf der Festplatte verwenden Sie das Tool Clonezilla der LinuxWelt Rettungs-DVD , das auch mit Windows-Partitionen umgehen kann.

Informationen zu Clonezilla und Gparted finden Sie dort über das Desktopicon „Anleitungen“.

Den Zustand der Festplatte prüfen

Festplatten und SSDs protokollieren automatisch etliche Statusinformationen. Diese SMART-Werte (Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology) lassen sich auslesen und geben Hinweise auf Defekte. Starten Sie das Tool gnome-disks, indem Sie bei Ubuntu über die „Aktivitäten“ oder bei Linux Mint im Startmenü nach „Laufwerke“ suchen. Klicken Sie das gewünschte Laufwerk auf der linken Seite des Fensters an und drücken Sie die Taste S.

Die Tabelle unter „SMART-Attribute“ zeigt die einzelnen Werte, beispielsweise die aufsummierten „Betriebsstunden“. Hinter „Allgemeine Einschätzung“ sollte stehen „Das Laufwerk ist in Ordnung“. Wenn nicht, ist es Zeit, an einen Austausch zu denken. Bei SSDs steht hinter „wear-leveling-count“ in der Spalte „Normalisiert“ ein aussagekräftiger Wert. Neue SSDs starten bei „100“ und der Wert reduziert sich mit der Zeit. Sobald er nahe „0“ ist, müssen Sie das Laufwerk ersetzen.

Screenshots von langen Webseiten erstellen

Heutzutage muss man fast auf jeder Webseite scrollen, um alles im Blick zu haben. So lichten Sie Webseiten trotzdem in ihrer Gänze ab.

Wer beim Onlineshopping und beim Erstellen von neuen Benutzerkonten ganz auf Nummer sicher gehen will, fertigt von den Seiten, auf denen er Eingaben tätigt, zur Beweissicherung einen Screenshot an. Auch die AGB, die man akzeptieren muss, sollte man auf diese Art archivieren.

Mit den Windows-Bordmitteln – die Druck-Taste betätigen und den Screenshot in Paint einfügen – ist das allerdings arg umständlich, denn die wenigsten Formulare und Vertragsbedingungen passen auf eine Bildschirmseite. Man muss also ständig scrollen, einen weiteren Screenshot erstellen, abspeichern, weiter scrollen…

Screenshot mit Firefox erstellen

Seit Firefox 56.0 hat der Browser eine eigene Funktion zum Erstellen von Screenshots. Klicken Sie hierzu auf die drei Pünktchen rechts in der Adresszeile und anschließend auf „Bildschirmfoto aufnehmen“. Alternativ können Sie die Funktion auch über einen Rechtsklick auf die Seite aufrufen. Sie können nun einen Screenshot der gesamten Seite, des ausgewählten Bereiches oder des sichtbaren Bereich erstellen und anschließend als PNG-Datei speichern.

Screenshots mit dem Tool FireShot erstellen

Das Tool FireShot bietet die Option, einen Screenshot der kompletten im Browser geöffneten Seite anzulegen. Beim Speichern haben Sie die Wahl zwischen mehreren Bildformaten und dem PDF-Format. Außerdem lässt sich der Screenshot im integrierten Editor noch mit Anmerkungen versehen. Nachdem Sie Fireshot installiert haben, finden Sie in der Symbolleiste einen blauen Button mit einem weißen „S“. Wenn Sie darauf klicken, öffnet sich ein Menü, in dem sie die Wahl haben zwischen „Ganze Seite aufnehmen“, Sichtbaren Bereich aufnehmen“ oder „Ausgewählten Bereich aufnehmen“. Alternativ können Sie das Menü auch über einen Rechtsklick auf der Seite aufrufen.

Windows.old: So löschen Sie den System-Ordner richtig

Der Ordner Windows.old belegt nach einem Windows-Upgrade wertvollen Speicherplatz. So werden Sie den Ordner wieder los.

Beim Wechsel auf eine neue Windows-Version verschiebt die Installationsroutine von Windows automatisch die bisher genutzte Windows-Version samt Programmen und Einstellungen in den Systemordner mit der Bezeichnung windows.old. Dieser Ordner kann viele Gigabyte an Daten enthalten und ein einfaches Löschen im Explorer ist nicht möglich.

Auch beim Upgrade von Windows 7 oder Windows 8 auf Windows 10 wird der Ordner windows.old angelegt. Nachdem nun einige Zeit vergangen ist, sollten Sie sich überlegen, ob der Ordner wirklich noch benötigt wird.

Einige Gründe, die für das Löschen von windows.old sprechen:

Sie sind mit Windows 10 absolut zufrieden und planen keinen Wechsel mehr zurück

Es sind mittlerweile 10 Tage (früher: 30 Tage) seit dem Wechsel auf Windows 10 vergangenen und eine direkte Rückkehr zu der direkt davor verwendeten Windows-Version über die in Windows 10 integrierte Rollback-Funktion ist nicht mehr möglich.

Sie legen ohnehin regelmäßig ein komplettes Backup des Systemlaufwerks an und können dieses jederzeit zur Wiederherstellung des Systems verwenden.

Alle persönlichen Dokumente und Einstellungen wurden von der vorherigen Windows-Version korrekt zu Windows 10 übernommen.

So entfernen Sie den Ordner windows.old:

Starten Sie den Explorer (Windows-Taste + E)

Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Icon der Festplatte, auf der Windows installiert ist. Im Kontext-Menü wählen Sie „Eigenschaften“ aus.

Im neuen Fenster klicken Sie im Reiter „Allgemein“ auf „Bereinigen“.

Windows ermittelt nun, ob und welche Dateien von der Festplatte gelöscht werden können. Das kann einige Zeit lang dauern.

Im Fenster „Datenbereinigung“ klicken Sie nun unten links auf den Button „Systemdateien bereinigen“.

Windows ermittelt nun erneut, ob und welche Systemdateien von der Festplatte gelöscht werden können. Auch dies kann eine Zeit lang dauern.

Wichtig ist im Fenster „Datenbereinigung“ der Eintrag „Vorherige Windows-Installation(en)“, mit dem das Verzeichnis windows.old gemeint ist. Direkt rechts daneben sehen Sie, wie viel Festplattenspeicherplatz bei einer Bereinigung freigegeben wird.

Entscheiden Sie nun, ob und welche andere Häkchen unter „Datenbereinigung“ gesetzt werden sollten.

Hinweis: Überlegen Sie nun nochmal ganz genau, ob Sie Windows.old löschen möchten – der folgende Schritt erfolgt auf eigene Gefahr. Überlegen Sie dabei auch, ob in Windows.old noch persönliche Dateien sind, die unbedingt vorher gesichert werden sollten.

Nach einem Klick auf „Ok“ wird die gewünschte Bereinigung der Festplatte durchgeführt.

Windows.old nach größeren Windows-10-Updates entfernen

Der Ordner windows.old wird auch verwendet, wenn Sie innerhalb von Windows 10 zu einer neuen, größeren Version wechseln. Also beispielsweise beim Update von Windows 10 April 2018 Update (erschien im Frühling 2018) auf das jüngste Windows 10 Oktober 2018 Update. Auch in diesem Szenario können Sie binnen 10 Tagen zur vorherigen Version zurück, falls Probleme auftauchen sollten.

Über Einstellungen -> Update & Sicherheit und Wiederherstellung können Sie zu der früheren, funktionierenden Windows-10-Version zurück. Das funktioniert aber nur, solange der Windows.old-Ordner und dessen Inhalt noch existiert. Oder anderes ausgedrückt: Nach einem größeren Windows-10-Update, sollten Sie den Windows.old-Ordner nicht anfassen. Warten Sie lieber ein paar Tage ab, ob nicht doch noch Fehler auftreten oder das System plötzlich instabil wird.

Alternativ können Sie die Wiederherstellung übrigens auch wie folgt anstoßen, falls es zu Problemen kommt: Halten Sie die Shift-Taste auf der Tastatur gedrückt und klicken Sie dann auf den Start-Button unten links. Hier wählen Sie (bei weiterhin gedrückt gehaltener Shift-Taste) den Eintrag „Neu starten“ aus. Nach dem Neustart landen Sie im abgesicherten Modus und können über die erweiterten Optionen zur vorherigen Windows-10-Version wechseln.

Im abgesicherten Modus können Sie übrigens auch nach Ablauf der 10 Tage den Ordner Windows.old komplett löschen, falls nach der oben beschriebenen Methode noch Dateien übrig geblieben sein sollten.

Windows.old sichern zur Wiederherstellung – lohnt es sich?

Sie könnten alternativ natürlich auch Windows.old auf ein externes Laufwerk auslagern. Allerdings ist das nicht zu empfehlen, weil Windows.old viel Daten-Müll enthält und darin gespeicherte System-Dateien schnell veralten. Windows.old sollte daher nur dazu genutzt werden, um innerhalb einer kurzen Zeit von einer neuen Version zur Vorgängerversion zu wechseln, etwa wenn Probleme auftauchen. Ansonsten sollte eine Reparatur- oder gar Neu-Installation von Windows 10 durchgeführt werden. Wie das funktioniert,

Erste BIOS-Updates für Ryzen 3000 CPUs

Wer noch ein altes Board für Ryzen 1000 oder Ryzen 2000 besitzt, kann per BIOS-Updates auch kommende CPUs verwenden.

Wenn in diesem Jahr die neuen Ryzen 3000 Prozessoren von AMD erscheinen, ist für Aufrüster nicht zwingend ein neues Komplett-System nötig: Laut AMD sollen die neuen CPUs auch auf Boards der ersten und zweiten Ryzen-Generation funktionieren. Hierfür sind jedoch BIOS-Updates nötig, von denen die ersten nun ausgeliefert werden . Für Mainboards mit den Chipsätzen B350, B450 und A320 stehen entsprechende Updates zwar noch nicht bereit. Dafür versorgen die Board-Hersteller Platinen mit den Chipsätzen X370 und X470 schon jetzt mit entsprechenden Updates. In den Patchlogs von ASUS und MSI ist zwar nicht konkret von den Ryzen-3000-CPUs die Rede, mit dem Hinweis auf „neue“ und „kommende“ CPUs sind wohl aber genau diese Chips gemeint.

Wann genau AMD seine neue Ryzen-3000-CPUs in den Handel bringen will, ist noch unklar. Bislang ist nur von einer Veröffentlichung im Sommer 2019 die Rede. Die neuen Prozessoren sollen deutlich gestiegene Taktraten sowie bis zu 16 Kerne bieten. Intel dürfte mit Comet Lake kontern. Dabei handelt es sich aber nur um eine CPU mit maximal 10 Kernen, die noch im 14-Nanometer-Verfahren gefertigt wird. Da Intel Schwierigkeiten mit der Umstellung auf die Fertigung mit 10 Nanometern hat, verzögern sich neue CPU-Modelle. Gut möglich, dass Intel direkt auf das 7-Nanometer-Verfahren umsteigen wird.

Windows reparieren: Das hilft bei Problemen

Windows läuft nicht immer fehlerfrei. Bei Problemen unterstützt Sie das System jedoch mit mehreren Tools und Funktionen. Durch eine besondere Installationsart können Sie Windows sogar vor ungewollten Änderungen schützen.

Bei einem komplexen Betriebssystem wie Windows müssen zahlreiche Komponenten stets reibungslos zusammenarbeiten. Windows- und Treiber-Updates verlaufen jedoch nicht immer ohne Probleme, was zu kleinen Fehlern, aber auch zu einem komplett unbenutzbaren Betriebssystem führen kann. Schadsoftware oder etwa eine fehlgeschlagene Software-Deinstallation können Funktionen des Betriebssystems ebenfalls negativ beeinflussen.

Windows ist den Gefahren jedoch nicht hilflos ausgeliefert. Sollten Systemdateien oder die Konfiguration beschädigt worden sein, helfen mehrere Systemtools und Funktionen aus dem Windows-Lieferumfang weiter. Sie können beispielsweise die Systemdateien prüfen und reparieren lassen, Windows auf einen definierten Zustand zurücksetzen oder eine Reparaturinstallation durchführen.

Es gibt jedoch elegantere Wege, um Windows vor ungewollten Veränderungen zu schützen, beziehungsweise bei Bedarf in einen vorherigen, funktionsfähigen Zustand zurückzuversetzen. Dafür ist jedoch eine andere Methode der Installation erforderlich, die wir ab Punkt 7 beschreiben. Dieser Artikel bezieht sich auf Windows 10 (Version 1809), die Tipps gelten teilweise aber auch für ältere Systeme.

1. Sinnvolle Maßnahmen vor Reparaturversuchen

Bei Problemen mit Windows sollten Sie vorab immer einige einfache Prüfungen durchführen. Denn manchmal liegt der Fehler nicht in den Tiefen des Systems verborgen, sondern hat ganz alltägliche Ursachen, an die man gerade aber nicht denkt. Hier eine kurze Checkliste:

Sind alle Kabel fest mit dem PC verbunden, beispielsweise Netzkabel, Netzwerkkabel, USB-Kabel und das Kabel an Grafikkarte und Monitor?

Stecken die Kabel im Inneren des PCs fest an den dafür vorgesehenen Anschlüssen? Beispielsweise nach einem Transport des Gerätes können sich Kabel gelöst haben.

Schalten Sie alle Geräte komplett aus und trennen Sie sie für kurze Zeit vom Stromnetz. Das gilt auch für Drucker, DSL-Router, NAS und WLAN-Access-Point.

Beenden Sie Windows über „Neu starten“ und nicht über „Herunterfahren“. Bei Windows 8.1 und 10 erfolgt nur dann ein wirklicher Neustart, bei dem die Treiber neu geladen und die Hardware neu initialisiert wird.

Prüfen Sie die Hardware über ein Zweitsystem, etwa das PC-WELT Rettungssystem . Wählen Sie im Bootmenü des Systems „Hauptspeicher testen (RAM)“, um defekte Speicherbausteine zu finden.

2. Automatische Reparatur, WinRE und abgesicherter Modus

Wenn Windows nicht korrekt startet oder kurz nach dem Start abstürzt, versucht sich das System selbst zu reparieren. Auf dem Bildschirm sehen Sie dabei die Meldung „Automatische Reparatur wird vorbereitet“. Windows kann dann beispielsweise Probleme mit fehlenden oder defekten Treibern oder Defekte im Dateisystem beheben sowie die Bootumgebung reparieren.

Wenn das immer perfekt funktionieren würde, müssten Sie den Rest dieses Ratgebers nicht mehr lesen. Häufig beendet die automatische Reparatur ihre Arbeit jedoch mit der Meldung, dass der PC nicht repariert werden konnte oder dass kein Fehler feststellbar ist. Per Klick auf „Erweiterte Optionen“ gelangen Sie in das Reparatursystem (WinRE), das weitere Funktionen bietet.

Unterschiedliche Wege zu WinRE: Wenn Sie als Windows-8.1- oder -10-Nutzer Win-RE-Funktionen nutzen möchten, auch wenn Windows noch startet, schalten Sie mehrmals den PC aus, sobald das Windows-Logo erscheint, und wieder ein. Damit leiten Sie die automatische Reparatur ein und gelangen am Ende über „Erweiterte Optionen“ in die Wiederherstellungsumgebung.

Sie können auch im Anmeldebildschirm von Windows 8.1 oder 10 oder im Startmenü auf das „Ein/Aus“-Symbol klicken, die Shift-Taste gedrückt halten und im Menü auf „Neu starten“ klicken. Danach wählen Sie „Problembehandlung –› Erweiterte Optionen“. In das Menü für den abgesicherten Modus gelangen Sie über „Starteinstellungen“ und „Neu starten“. Windows startet nun mit einem minimalen Satz an Treibern und Autostart-Programmen. Von hier aus sind weitere Reparaturen möglich (Punkt 4). Drücken Sie F10 und dann F1, um die Wiederherstellungsumgebung zu starten. Bei allen Systemen lässt sich WinRE auch über den Installationsdatenträger (Punkt 7, Schritt 3) starten. Klicken Sie im Startfenster auf „Weiter“ und dann auf „Computerreparaturoptionen“. Mit der Tastenkombination Shift-F10 lässt sich eine Eingabeaufforderung direkt öffnen.

3. WinRE für die Windows-Reparatur nutzen

Wenn Sie WinRE von der Festplatte und nicht vom Installationsdatenträger gestartet haben, sehen Sie nach einem Klick auf „Problembehandlung“ die Option „Diesen PC zurücksetzen“. Im laufenden Windows gelangen Sie zu dieser Funktion über die Einstellungen (Win-I) und „Update und Sicherheit –› Wiederherstellung“. Sie haben die Wahl zwischen „Eigene Dateien behalten“ und „Alles entfernen“. Beide bewirken jedoch eine Radikalkur, denn installierte Programme sowie Apps gehen in jedem Fall verloren. Diese Möglichkeit sollten Sie daher nur in Betracht ziehen, wenn die anderen Maßnahmen dieses Artikels nicht zum Erfolg führen (siehe auch Punkt 6).

Unter „Problembehandlung –› Erweiterte Optionen“ gibt es weitere Funktionen, die Sie für Reparaturen einsetzen können. „System wiederherstellen“ erlaubt die Rückkehr zu einem älteren Wiederherstellungspunkt – wenn vorhanden (Punkt 5). Über „Updates deinstallieren“ lassen sich Qualitäts- oder Funktionsupdates entfernen, sollten diese ein Problem verursachen.

Die Option „Starthilfe“ des Notfallsystems kann die Windows-Bootumgebung reparieren. Dieser Punkt ist dann einschlägig, wenn Ihr Rechner nach dem Einschalten eine Meldung wie „System not found“ anzeigt oder schlicht bei schwarzem Bildschirm und ohne ersichtliche Festplattenaktivität hängt. Die „Starthilfe“ oder „Systemstartreparatur“ erstellt eine neue Bootumgebung, vorausgesetzt, WinRE findet ein Windows auf der Festplatte. Wenn die „Starthilfe“ scheitert, dann nutzen Sie die „Eingabeaufforderung“ von WinRE.

Uefi-Reparatur: In der Eingabeaufforderung wechseln Sie das Laufwerk durch Eingabe von C:, D: oder E:, gefolgt von der Enter-Taste. Welcher Laufwerksbuchstabe vergeben ist, lässt sich über Notepad und „Datei –› Öffnen“ ermitteln.

Tippen Sie diskpart ein und bestätigen Sie mit der Enter-Taste. Mit list vol lassen Sie sich die Volumes anzeigen. Die EFI-Partition ist mit dem Dateisystem „FAT32“ formatiert und etwa 100 MB groß. Ist diese nicht vorhanden, handelt es sich um ein System, das von einer MBR-Festplatte startet (siehe nächsten Abschnitt).

Wenn die EFI-Partition beispielsweise „Volume 3“ heißt, binden Sie sie mit den folgenden zwei Kommandos ein:

sel vol 3

assign letter=b:

Mit exit verlassen Sie diskpart. Führen Sie dann auf der Kommandozeile folgende vier Befehlszeilen aus:

cd /d b:\EFI\Microsoft\Boot

bootrec /fixboot

ren BCD BCD.bak

bcdboot D:\Windows /l de-de /s b: /f UEFI

Den Laufwerksbuchstaben „D:“ ersetzen Sie durch den zuvor für Ihre Windows-Installation ermittelten Buchstaben. Starten Sie den PC neu. Die Uefi-Bootumgebung sollte jetzt wieder funktionieren.

Bios-/MBR-Reparatur: In der Eingabeaufforderung geben Sie folgende vier Befehle ein, jeweils gefolgt von der Enter-Taste:

bootrec /fixmbr

bootrec /fixboot

bootrec /rebuildbcd

bootsect /nt60 X: /mbr

Beim letzten Befehl ersetzen Sie „X:“ durch den ermittelten Laufwerksbuchstaben der Windows-Installation.

4. Windows-Systemdateien prüfen und reparieren

Wichtige Systemdateien können durch fehlgeschlagene Windows-Updates sowie bei der Installation oder Deinstallation von Software beschädigt oder ersetzt werden. In der Folge arbeiten einige Windows-Funktionen nicht mehr korrekt oder es kommt zu Abstürzen.

Windows bietet zwei Kommandozeilentools, über die sich Systemdateien prüfen und reparieren lassen. Öffnen Sie eine Powershell oder Eingabeaufforderung mit administrativen Rechten, beispielsweise über die Tastenkombination Win-X. Klicken Sie auf „Powershell (Administrator)“. Tippen Sie die folgende Befehlszeile ein und bestätigen Sie mit der Enter-Taste:

sfc /scannow

Die Prüfung kann einige Zeit dauern. Sollte das Tool Fehler melden, erfahren Sie über die folgenden beiden Befehlszeilen mehr dazu:

findstr /c:“[SR]“ %windir%\Logs\CBS\CBS.log >“%userprofile%\Desktop\sfcdetails.txt“

notepad „%userprofile%\Desktop\sfcdetails.txt“

Wenn sfc die Fehler nicht beheben kann, verwenden Sie das Tool im abgesicherten Modus (Punkt 2).

Reparatur mit Dism: Sollte auch das nicht zum Erfolg führen, starten Sie nacheinander die folgenden zwei Befehlszeilen:

Dism /Online /Cleanup-Image /ScanHealth

Dism /Online /Cleanup-Image /CheckHealth

Sollte einer der Befehle Fehler melden, verwenden Sie folgende Befehlszeile:

Dism /Online /Cleanup-Image /RestoreHealth

5. Wiederherstellungspunkte für die Reparatur nutzen

Sollten Fehler nach der Installation neuer Software oder Treiber auftreten, lässt sich der vorherige Zustand über die Systemwiederherstellung rekonstruieren. Das erspart in vielen Fällen eine Neuinstallation oder das Zurücksetzen des PCs. Die Funktion ist in Windows 7 bis 10 vorhanden, bei Windows 10 allerdings standardmäßig deaktiviert.

Um die Systemwiederherstellung einzuschalten, drücken Sie die Tastenkombination Win-Pause und klicken auf „Computerschutz“. Markieren Sie das Laufwerk, auf dem Sie die Funktion nutzen wollen. In der Regel wählen Sie nur das Laufwerk „C:“, auf dem Windows installiert ist. Klicken Sie auf „Konfigurieren“ und auf die Option „Computerschutz aktivieren“. Mit dem Regler unter „Speicherplatzbelegung“ legen Sie fest, wie viel Platz das Betriebssystem für die Sicherungen reservieren soll. Wählen Sie einen zweistelligen Gigabyte-Wert und bestätigen Sie die Änderung mit „OK“. Zurück im vorherigen Fenster, legen Sie über „Erstellen“ eine erste Sicherung an.

Windows legt Wiederherstellungspunkte teilweise automatisch an, etwa vor Updates oder bei der Installation neuer Software. Darauf verlassen können Sie sich allerdings nicht. Deshalb sollten Sie Wiederherstellungspunkte vor größeren Änderungen manuell erstellen.

Zum Wiederherstellungspunkt zurückkehren: Bei Fehlern rufen Sie den „Computerschutz“ über Win-Pause erneut auf und klicken auf „Systemwiederherstellung“. Sollte Windows nicht mehr starten, können Sie die Systemwiederherstellung auch über die Windows-Wiederherstellungsumgebung starten (Punkt 2).

Unter „Empfohlene Wiederherstellung“ wird Ihnen der letzte Wiederherstellungspunkt angezeigt. Klicken Sie auf „Nach betroffenen Programmen suchen“. Die Systemwiederherstellung zeigt Ihnen Programme und Treiber an, die Sie installiert haben, nachdem der Wiederherstellungspunkt erstellt wurde. Merken Sie sich den Inhalt der Liste, damit Sie diese Programme später erneut einrichten können. Allerdings könnte darunter auch die Software sein, die das Problem verursacht hat. Persönliche Dokumente bleiben bei der Wiederherstellung in jedem Fall erhalten. Klicken Sie auf „Schließen“, dann auf „Weiter“ und „Fertig stellen“. Bestätigen Sie den Vorgang mit „Ja“. Windows beginnt mit der Wiederherstellung und startet anschließend neu.

Wenn das Problem damit beseitigt ist, haben Sie den Fehler gefunden. Andernfalls wiederholen Sie den Vorgang, wählen jedoch zu Beginn die Option „Anderen Wiederherstellungspunkt auswählen“ und danach einen älteren Wiederherstellungspunkt. Kontrollieren Sie jeweils über „Nach betroffenen Programmen suchen“, welche Software dadurch entfernt wird.

6. Reparaturinstallation statt „PC zurücksetzen“ verwenden

Bei einem Upgrade etwa von Windows 8.1 auf Windows 10 bleiben Ihre persönlichen Dateien und die installierten Programme erhalten. Dieser Umstand lässt sich für ein Pseudo-Upgrade nutzen, bei dem Sie beispielsweise Windows 10 mit Windows 10 upgraden (Inplace-Upgrade). Anders als bei „PC zurücksetzen“ (Punkt 3) bleiben neben den persönlichen Dateien auch installierte Desktop-Programme und Apps erhalten.

Sie benötigen eine zum installierten System passende Installations-DVD oder eine ISO-Datei davon (Punkt 7, Schritt 3). Ermitteln Sie die Windows-Version über Win-R und Winver. Windows-10-Nutzer können auch eine neuere Version verwenden und bei der Gelegenheit gleich ein Upgrade durchführen.

Öffnen Sie den Download-Ordner im Windows-Explorer und hängen Sie die ISO-Datei über den Kontextmenüpunkt „Bereitstellen“ in das Dateisystem ein. Starten Sie Setup.exe vom bereitgestellten Laufwerk, klicken Sie auf „Weiter“, und folgen Sie den Anweisungen des Setup-Assistenten.

Windows in der VHD-Datei upgraden

Wenn Sie Windows 10 aus einer VHD-Datei starten, schlägt das Upgrade auf die nächste Version fehl. Das Systemupgrade lässt sich jedoch in einer virtuellen Maschine durchführen, etwa in Virtualbox .

Erstellen Sie in Virtualbox über die Schaltfläche „Neu“ eine virtuelle Maschine für Windows 10. Folgen Sie den Anweisungen des Assistenten. Im Fenster „Platte“ aktivieren Sie die Option „Vorhandene Festplatte verwenden“ und klicken auf das Ordnersymbol rechts daneben. Über „Hinzufügen“ binden Sie die VHD-Datei ein. Wenn Sie eine Differenz-VHD verwenden, fügen Sie auch diese hinzu. Nach Abschluss des Assistenten starten Sie die VHD-Datei in der virtuellen Maschine. Führen Sie das Upgrade über das automatische Windows-Update durch oder verwenden Sie dafür eine ISO-Datei (Punkt 7, Schritt 3), was deutlich schneller geht.

7. Windows-Installation in einer VHD-Datei durchführen

Regelmäßige Backups sind ein Weg, über den sich ein bestimmter Zustand des Systems jederzeit wiederherstellen lässt (siehe Kasten). Eine komfortable Alternative sind Virtualisierung und virtuelle Festplatten („VHD native boot“). Mit beiden Verfahren lässt sich der aktuelle Systemzustand bequem sichern. Für ein virtualisiertes Windows ist jedoch eine eigene Lizenz erforderlich, und die mangelhafte Grafikleistung reicht beispielsweise nicht für PCSpiele aus. Wird Windows 10 dagegen aus einer VHD-Datei gebootet, ist zwar die Festplatte virtuell, die restliche Hardware steht jedoch wie gewohnt zur Verfügung. Da es sich um eine zweite Windows-Installation auf der gleichen Hardware handelt, aktiviert sich Windows automatisch ohne zusätzliche Lizenz.

Der Nachteil: Windows in einer VHD-Datei wird zwar mit Updates versorgt, ein Upgrade auf die nächste Windows-10-Version ist jedoch nur über Umwege möglich (siehe Kasten unten).

Einen Überblick über Virtualisierungssoftware und wie man Windows in einer virtuellen Maschine installiert, gibt unser Ratgeber . Im Folgenden beschreiben wir nur die VHD-Methode.

Schritt 1: Erstellen Sie eine virtuelle Festplatte über die Datenträgerverwaltung. Dazu drücken Sie die Tastenkombination Win-R, tippen

diskmgmt.msc

ein und klicken auf „OK“. Gehen Sie auf „Aktion –› Virtuelle Festplatte erstellen“. Geben Sie unter „Speicherort“ den Pfad für die neue VHD-Datei an, beispielsweise C:\Win10.vhd, oder wählen Sie ihn über „Durchsuchen“ aus. Unter „Format der virtuellen Festplatte“ wählen Sie „VHD“. Hinter „Größe der virtuellen Festplatte“ legen Sie die Kapazität der VHD-Datei fest. Wählen Sie den Wert nicht zu klein. Theoretisch reichen etwa 32 GB aus, aber mit ein paar zusätzlichen Programmen und nach Updates wird der Platz schnell knapp. Entscheiden Sie sich daher besser für 100 GB oder deutlich mehr, wenn Ihre Festplatte groß genug ist. Aktivieren Sie die Option „Feste Größe (empfohlen)“ und klicken Sie auf „OK“. Warten Sie, bis Windows die VHD-Datei erstellt hat. Den Fortschrittsbalken sehen Sie am unteren Fensterrand der Datenträgerverwaltung.

Schritt 2: Die neue virtuelle Festplatte erscheint danach ganz unten in der Liste. Klicken Sie diese in der linken Spalte – hier steht: „Nicht initialisiert“ – mit der rechten Maustaste an, und wählen Sie im Menü „Datenträgerinitialisierung“. Aktivieren Sie die Option „MBR“, und bestätigen Sie mit „OK“. Wählen Sie im Kontextmenü der VHD-Partition in der rechten Spalte „Neues einfaches Volume“. Folgen Sie den Anweisungen des Assistenten, und übernehmen Sie dabei jeweils die Standardvorgaben. Danach gehen Sie im Kontextmenü auf „Partition als aktiv markieren“. Die virtuelle Festplatte ist jetzt mit dem Dateisystem NTFS formatiert, hat einen Laufwerksbuchstaben erhalten und ist bootfähig.

Schritt 3: Sie benötigen ein Installationsmedium mit der gewünschten Windows-Version. Die zurzeit aktuelle Version 1809 laden Sie über das Media Creation Tool für Windows 10herunter. Für unseren Zweck genügt es, die ISO-Datei zu speichern, Sie können aber auch eine DVD oder einen Installationsstick erstellen. Alternativ verwenden Sie das ToolWindows ISO Downloader , über das Sie aktuelle und ältere Windows-Versionen herunterladen können. Klicken Sie die heruntergeladene ISO-Datei im Windows-Explorer mit der rechten Maustaste an und wählen Sie im Kontextmenü „Bereitstellen“. Es öffnet sich automatisch der Ordner mit der eingebundenen ISO-Datei. Kopieren Sie die Datei „Install.wim“ aus dem Ordner „sources“ auf die Festplatte, beispielsweise in den neu erstellten Ordner „C:\src“.

Suchen Sie im Startmenü nach cmd, klicken Sie die Fundstelle „Eingabeaufforderung“ mit der rechten Maustaste an und wählen Sie „Als Administrator ausführen“. Starten Sie diese Befehlszeile:

dism /Get-Wiminfo /wimfile:c:\src\install.wim

Das Tool gibt Indexnummern jeweils gefolgt vom Systemnamen aus. Windows 10 Home kann beispielsweise den Index „1“ besitzen und Windows 10 Pro den Index „5“.

Schritt 4: Die folgende Befehlszeile kopiert das System aus der WIM-Datei auf das Laufwerk der VHD-Datei:

dism.exe /apply-image /imagefile:C:\src\install.wim /index:5 /applydir:E:\

Passen Sie Laufwerksbuchstaben, Pfade und die Indexnummer für Ihr System an.

Schritt 5: Installieren Sie die Bootumgebung in der VHD-Datei. Das ist nötig, damit sich das System später auch in einer virtuellen Maschine starten lässt (siehe Kasten):

bcdboot E:\Windows /l de-de /s E: /f BIOS

bootsect /nt60 E: /mbr

Auch hier passen Sie die Laufwerksbuchstaben für Ihr System an. Danach nehmen Sie das VHD-System in den Bootmanager des bereits installierten Systems auf:

bcdboot E:\Windows /d /addlast /l de-de

Damit Sie die Einträge im Bootmenü besser unterscheiden können, legen Sie eine neue Bezeichnung fest. Starten Sie zuerst

bcdedit

ohne weitere Optionen. In der Ausgabe sehen Sie unter „Windows-Startladeprogramm“ einen Block, bei dem die Zeile „device“ auf die VHD-Datei verweist. Markieren (Strg-M) und kopieren (Enter-Taste) Sie die hinter „Bezeichner“ angegebene ID inklusive geschweifter Klammern.

bcdedit /set {guid} description „VHD-Boot“

Statt „{guid}“ fügen Sie mit Strg-V die zuvor kopierte ID mit Klammern ein.

Zusätzlich können Sie für die Anzeige des Bootmanagers die klassische Textmodus-Ansicht einstellen. Das Menü erscheint dann schneller als beim grafischen Bootmenü, dass bei Windows 10 Standard ist. Dafür verwenden Sie diese Befehlszeile:

bcdedit /set {default} bootmenupolicy legacy

Schritt 6: Starten Sie Windows neu und wählen Sie im Bootmenü „VHD-Boot“. Ein Assistent führt Sie durch die Ersteinrichtung. Beim automatischen Neustart während der Installation müssen Sie diesen Eintrag noch einmal wählen, weil sonst das bisherige System startet. Richten Sie alle Programme ein, die Sie standardmäßig benötigen, und installieren Sie alle verfügbaren Windows-Updates.

8. Unzerstörbares Windows dank Differenz-Datei

Bisher leistet das Zweitsystem aus der VHD-Datei nicht mehr als ein standardmäßig installiertes System. Sie können allerdings jederzeit eine Kopie der VHD-Datei erstellen. Dann lässt sich der ursprüngliche Zustand bei Bedarf wiederherstellen.

Mehr Komfort bietet eine zusätzliche VHD-Datei, in der Windows nur die Unterschiede zur Basis-VHD-Datei speichert. Davon kann es auch mehrere geben, die unterschiedliche Systemzustände enthalten. Die Basis-Datei bleibt unverändert, und das System wird damit am Erstellungstag eingefroren.

Schritt 1: Starten Sie das Windows-Standardsystem (nicht die VHD-Installation), und öffnen Sie eine Eingabeaufforderung mit administrativen Rechten (siehe Punkt 7). Geben Sie nacheinander die Zeilen

diskpart

create vdisk file=“C:\Win10-Differenz-1.vhd“ parent=“C:\Win10.vhd“

exit

ein und bestätigen Sie jeweils mit der Enter-Taste.

Schritt 2: Ermitteln Sie die ID des VHD-Eintrags wie in Punkt 7 beschrieben. Binden Sie die neue Datei „C:\Win10-Differenz-1.vhd“ statt der bisherigen VHD-Datei in das Windows-Startladeprogramm ein:

bcdedit /set {guid} device vhd=[Locate]\Win10-Differenz-1.vhd

bcdedit /set {guid} osdevice vhd=[Locate]\Win10-Differenz-1.vhd

Ersetzen Sie „{guid}“ durch die zuvor ermittelte ID. Die interne Variable „[Locate]“ sorgt dafür, dass der Bootloader auf allen Laufwerken nach der angegebenen Datei sucht. Bei Bedarf erstellen Sie einfach eine neue Differenz-VHD, über die Sie wieder das ursprüngliche System starten.

Wichtiger Hinweis: Starten Sie nicht abwechselnd das Original und die Differenzdatei. Sonst kommt es zu Schäden am Dateisystem der VHD-Dateien, und das Zweitsystem startet nicht mehr.

Statt Reparatur: Backup wiederherstellen

Welche Backup-Methode die richtige ist, hängt von der individuellen Nutzung des Computers ab. Auf einem kleinen Notebook, auf dem vielleicht nur eine Bildbearbeitung und ein Office-Programm installiert sind, genügt es, die persönlichen Daten zu sichern. Die Windows-Neuinstallation und Rücksicherung der Daten gehen schneller als Backup und Restore. Duplicati ist eine komfortable Software, über die sich Dateien auf eine zweite Festplatte, auf einen Server im lokalen Netzwerk und auch auf Cloudspeicher wie Google Drive oder Dropbox sichern lassen.

Ein weiteres nützliches Tool ist Macrium Reflect Free . Damit sichern Sie die komplette Festplatte in eine Abbild-Datei und danach nur die Änderungen (differenzielles Backup). Die Backups lassen sich über den Windows-Explorer öffnen, wenn Sie nur einzelne Dateien zurücksichern wollen. Macrium Reflect kann außerdem eine Festplatte auf eine andere Festplatte oder SSD klonen . Das funktioniert auch mit einer virtuellen Festplatte (VHD) als Ziel, die Sie dann als identisches Zweitsystem booten können.

Windows 7: Nutzer erhalten ein Nerv-Update zum Support-Ende

Windows 7 erhält ein Update, nachdem die Nutzer regelmäßig auf das nahende Support-Ende hingewiesen werden.

Für ein sterbendes Betriebssystem erhält Windows 7 in den letzten Tagen ziemlich viel Aufmerksamkeit von Microsoft: Nach dem Zwangs-Update vor wenigen Tagen , wird nun mit KB4493132 ein weiteres Update an alle Windows-7-Nutzer ausgeliefert. Das Update hat nur eine Aufgabe: Den Nutzer von Windows 7 regelmäßig daran zu erinnern, dassdie Unterstützung von Windows 7 für Privatanwender am 14. Januar 2020 ausläuft. Wir hatten darüber bereits berichtet.

„Nach 10 Jahren der Wartung, ist der 14. Januar 2020 der letzte Tag, an dem MicrosoftSicherheitsupdates für Rechner anbieten wird, auf denen Windows 7 SP1 installiert ist. Dieses Update aktiviert Erinnerungen über das Support-Ende für Windows 7“, erklärt Microsoft.

Vom Verhalten her wird also mit KB4493132 eine Funktion in Windows 7 eingeführt, die manche vielleicht noch vom GWX-Update her kennen, welches Microsoft für Windows 7 und Windows 8 ausgeliefert hatte. Nach diesem GWX-Update (Get Windows 10 Update) wurden die Nutzer regelmäßig zum kostenlosen Wechsel zu Windows 10 aufgefordert, was auf Dauer ziemlich nervte…

Für private Anwender, die das Support-Ende von Windows 7 betrifft, hat Microsoft eine ausführliche FAQ eingerichtet. Hier empfiehlt Microsoft den Wechsel zu Windows 10. Bei älteren Rechnern wird der Kauf eines neuen Windows-10-Geräts empfohlen. „Denn heutige PCs sind schneller, einfach, noch leistungsstärker und sicherer“, so das Argument. Außerdem sei der durchschnittliche Preis für diese Geräte deutlich geringer als noch vor acht Jahren. Strikt abgeraten wird davon, Windows 7 auch noch nach dem 14. Januar 2020 zu verwenden. „Wenn Sie Windows 7 nach Ablauf des Supports weiterhin verwenden, ist Ihr PC anfälliger für Sicherheitsrisiken und Viren. Windows wird weiterhin funktionieren, aber Sie erhalten keine weiteren Softwareupdates von Microsoft, auch keine Sicherheitsupdates“, so die Warnung.

Sie fühlen sich von KB4493132 einfach nur genervt?

Microsoft stuft KB4493132 – zumindest derzeit noch – als „empfohlenes“ Update, wodurch es sich auf dem Rechner nur installiert, wenn Sie Windows Update auf automatisch gestellt haben. Sollte sich dadurch – oder versehentlich manuell – das Update KB4493132 bei Ihnen installiert haben, dann können sie das Update auch einfach über die Systemsteuerung und installierte Updates deinstallieren.

iCloud-Speicher ist voll? So räumen Sie auf

Wer für den zusätzlichen Speicherplatz in iCloud nichts zahlt, merkt recht bald, dass fünf Gigabyte recht wenig sind. So kommen Sie auch damit problemlos aus.

Seit Oktober 2011, dem Start von iCloud, hat sich nichts geändert: Fünf Gigabyte kostenlosen Speicher gibt Apple zu jedem Konto hinzu. Für den Anfang reicht das, aber schon bald läuft das Cloud-Fass über. Vor allem dann, wenn man in Fotos die iCloud-Fotomediathek eingeschaltet hat, 5 GB sind mit Bildern und Videos schnell beieinander. Auch der iCloud-Desktop beansprucht recht schnell viel Speichervolumen. Apple hat zwar seit dem Start von iCloud vor sieben Jahren die kostenpflichtigen Zusatzangebote im Preis reduziert, respektive die Volumina für gegebene Preise erhöht, aber weiterhin nicht den freien Bereich vergrößert.

Das ist insbesondere deshalb ärgerlich, weil seit der Zeit einige nützliche Funktionen in den Systemwelten zwischen Mac, iPhone und iPad hinzugekommen sind. So etwa die erwähnte iCloud-Fotomediathek , mit deren Hilfe man all seine Bilder und Videos auf Apples Servern sicher speichern und beliebig auf alle Endgeräte herunterladen kann, die mit der gleichen Apple ID verknüpft sind. Zuletzt wanderte iMessage in die iCloud, der Nachrichtendienst kann auch locker ein Gigabyte an iCloud-Speicher belegen.

„Andere“ im iCloud-Speicher verstehen

Wenn man den iCloud-Speicher aufräumen will, muss man zunächst wissen, wo man am besten anfängt. Doch was tun, wenn eine ominöse Datenart „Andere“ viel Speicher im iCloud belegt? Apple erklärt nun, was es unter „Andere“ meint . Die zwei größten Datenarten bzw. Anwendungen, woher die Datenarten stammen, werden auf dem iPhone und auf dem Mac direkt angegeben, beispielsweise „Backups“ und „Mail“. Alle restlichen Daten fasst iOS und macOS aus Platzgründen im Menü-Fenster zusammen und tituliert sie „Andere“. Etwas genauer aufgedrößelt werden die Daten im Bildschirm „Speicher verwalten“. Dort blendet sich nicht nur eine Balkengrafik mit der Speicherbelegung, sondern auch eine Liste mit allen Daten bzw. Apps, die in iCloud landen, sowie deren Größe. Ein guter Tipp ist immer, mit den Apps und Daten oben in der Liste anzufangen, so lassen sich schnell größere Datenmengen löschen und so der iCloud-Speicher aufräumen.

Seit macOS Sierra verlagert sich das Mac-Betriebssystem immer mehr in die Cloud, der iCloud-Desktop erlaubt es, all seine (wichtigen) Daten überall parat zu haben. Mit den eher mickrigen 5 GB kommt man nicht weit und wird weder iCloud-Fotomediathek noch iCloud-Desktop nutzen können. Immerhin erlaubt es Apple seit iOS 11 und High Sierra,in der Familie den iCloud-Speicher aufzuteilen . Anstatt vier- oder fünfmal 200 GB zu mieten, kauft man eben 2 TB Speicher und teilt ihn sich auf. Den ausführlichen Ratgeber hierzu haben wir oben verlinkt.

Apple will mit seinen Services Kundschaft anlocken und verkauft Speicher-Upgrades für Intensivnutzer. Die Preise (Stand März 2019): 50 GB kosten 0,99 Euro, 200 GB kosten 2,99 Euro und für 2 TB sind 9,99 Euro fällig, jeweils monatlich. Teilen mit der Familie ist jedoch erst ab 200 GB möglich.

Lokale Sicherung mit Time Machine

Daten in Apples Cloud zu speichern hat Vorteile, vor allem dann, wenn es um wertvolle Erinnerungen wie Fotos und Videos gibt. Die Originale sind auf Apples Servern gespeichert, auf Endgeräten sieht man nur Thumbnails, bis man sich die Bilder in voller Auflösung herunterlädt. Verzichtet man auf diese Bequemlichkeit, muss man sich über Backups wieder intensivere Gedanken machen. Denn wenn die Platte des Rechners versagt und sich Fotos aus mehreren Jahren und Jahrzehnten nicht mehr wiederherstellen lassen, ist das Leid groß. Immerhin hat macOS mit Time Machine eine zuverlässige und einfache Backupfunktion direkt in das System integriert . Bei wertvollen Daten ist es aber unerlässliche, mehr als ein Backup anzufertigen und die Platten am Besten an unterschiedlichen Orten zu lagern. Auch hält keine Festplatte ewig, von Zeit zu Zeit sollte man also auch die Backup-Volumes erneuern. Spätestens dann, wenn man sich einen neuen Mac anschafft.

iCloud-Speicher voll? Aufräumen hilft!

Verzichten wir aber darauf, unsere Fotos und Dokumente in der Cloud zu speichern und kümmern uns um das Backup unserer Daten jeweils lokal , können wir mit den kostenlosen 5 GB durchaus auskommen. Dafür müssen wir aber selbst etwas tun.

Denn mit ein klein wenig Aufräumen schrumpfen wir unseren Platzbedarf schnell unter die Gratis-Grenze und verzichten dankend auf ein kostenpflichtiges Upgrade. iCloud speichert zwar viele Daten wie unsere Kontakte, iWork-Dokumente, Termine, Aufgaben und Spielstände von iOS-Apps, aber nur zwei Arten von Daten rauben wirklich viel Platz: E-Mail-Postfächer und iOS-Backups. Sieht man einmal von dem Sonderfall iCloud-Fotomediathek ab.

iCloud: Was zählt, was nicht?

Der iCloud-Speicher wird von E-Mails, iCloud-Dokumenten und iOS-Backups gefüllt.

Fotostream , den automatische Abgleich von bis zu 1000 Bildern, zieht Apple uns nicht vom Speicherplatz ab. Es lohnt sich also nicht, Fotostream abzuschalten, um iCloud zu entlasten. Fotostream belegt jedoch unter Umständen mehrere Gigabyte Speicher auf dem iPhone oder iPad, da diese die Bilder lokal speichern. Die iCloud-Fotomediathek hingegen geht den umgekehrten Weg: Originale werden in der Cloud gespeichert, auf den angeschlossenen Geräten landen niedrigere Auflösungen.

Kalendereinträge , das Adressbuch und Erinnerungen speichert Apple ebenfalls auf den iCloud-Servern. Diese nehmen jedoch so wenig Platz weg, dass Apple deren Platzbedarf nicht einmal anzeigt.

Auch iTunes in the Cloud geht nicht vom Speicherplatz ab. Apple erlaubt es, gekaufte Videos, Bücher, Apps oder Musik jederzeit wieder erneut herunter zu laden. Das hat jedoch nichts mit unserem iCloud-Speicher zu tun.

Die E-Mails der vergangenen Jahre aufzuräumen, ist mühselig, dauert ewig und ist letztlich nur mäßig effektiv, falls Sie jedoch mit Mail-Ordnern arbeiten, lohnt es sich, diese ab und zu komplett zu löschen. Ab iOS 12 gibt es einen Trick, alle Mails auf einmal vom iPhone zu bereinigen. Dies haben wir in diesem Tipp beschrieben.

iOS-Backups machen es uns dagegen ganz einfach, schnell viel Platz in der iCloud zu schaffen. In den iCloud-Einstellungen auf dem iPhone, iPad und auch am Mac können wir genau sehen, was wie viel Speicherplatz verbraucht.

Aufräumen am Mac

Unter macOS stecken die Einstellungen unter: „Systemeinstellungen > iCloud > Verwalten“. Dort sehen wir, welche Anwendungen und Datentypen wie viel Speicher belegen. E-Mails können wir nur direkt in Mail aufräumen. Gerade für Nutzer, die gerne ihre komplette Mail-Geschichte in einem iCloud-Mailarchiv aufbewahren, kann es sich an dieser Stelle lohnen, die Archive lokal statt in der Cloud abzulegen: Dafür wählen wir in Mail das entsprechende Postfach aus der Seitenleiste aus und wählen per Rechtsklick den Befehl „Postfach exportieren“ und bestimmen, wo das Archiv abgelegt werden soll. Im Anschluss an den Speichervorgang können wir das iCloud-Mail-Archiv leeren und so Speicherplatz zurückgewinnen.

Tipp vom Leser Dirk Volkmann

Kleiner Tipp: Garageband Dokumente und Ordner, die schnell weit über ein GB Speicherplatz belegen, lassen sich nur löschen, wenn das Programm Garageband auch auf dem Rechner installiert ist. Hat man es irgendwann mal gelöscht, ist die Löschoption deaktiviert.

Um die Daten trotzdem los zu werden, muss man Garageband erneut herunterladen, installieren und dann kann man löschen. Anschließend Garageband wieder löschen, und das Problem ist gelöst.

Wichtig: nach der Installation keine Updates, Instrumente und ähnliches laden, sonst kann man wieder von vorn anfangen.

Andere Programme räumen wir direkt im iCloud-Speichermenü von macOS auf. Das gilt auch für Dokumente und Daten, also Pages-Dokumente, Keynote-Präsentationen, Numbers-Spreadsheets, Dokumente aus Textedit oder Bilder und PDFs aus Vorschau. Vorsicht: Daten aus einer dieser Apps lassen sich nur komplett löschen. Will man nur einen Teil der Daten loswerden, hilft ein Blick in den Ordner „iCloud Drive“. Dort sind alle Dokumente sortiert nach Programm sichtbar, die auf iCloud Platz belegen.

Unter „Backups“ sehen wir auch in den macOS-Einstellungen Sicherungen aller iOS-Geräte. Diese können wir hier komplett löschen, beispielsweise, wenn eines der gesicherten Geräte längst verkauft ist. Auch wenn wir unser iPhone zwischendurch neu eingerichtet haben, legt iCloud ein neues Backup an und behält das alte. Um die Backups im Detail auszumisten, müssen Sie dies direkt auf dem jeweiligen iOS-Gerät machen.

Aufräumen am iPhone und iPad

Da Fotobackups vom iPhone der größte Datenfresser sind, lohnt sich dieser Schritt besonders: Der effektivste Punkt ist das Backup von Foto- und Videoaufnahmen. Alle unsere Aufnahmen werden in den Standardeinstellungen in das iCloud-Backup gesichert – zusätzlich zum Fotostream. Wenn wir das Backup für Aufnahmen ausschalten, werden alleine dadurch schnell mehrere Gigabyte frei. Der einzige Haken: Stellt man sein iPhone aus einem iCloud-Backup wieder her, ist „Aufnahmen“ anschließend leer.

Die Details zum iOS-Backup finden Sie wie folgt: Öffnen Sie zunächst die App „Einstellungen“ und tippen Sie dann auf Ihren Namen ganz oben in der Liste. Wenn Sie nun auf „iCloud“ tippen, sehen Sie ganz oben unter dem Stichwort „Speicher“ eine Grafik, die anzeigt, wie viel Platz mit Daten welcher Art belegt ist. Darunter befindet sich die gesuchte Option „Speicher verwalten“. Unter dem Punkt „Backups“ sehen Sie nun ein Symbol Ihres Gerätes und daneben die Größe des Backups. Tippen Sie für mehr Informationen darauf.

Im nächsten Bildschirm listet iOS auf, welche Apps wie viel Backup-Platz verbrauchen. Legen Sie einen der virtuellen Schalter um, löscht iCloud das Backup für dieses Programm und sichert es in der Zukunft nicht erneut. Neben der Kamera-App gibt es einige weitere Anwendungen, die unter Umständen viel Platz im iCloud-Backupbelegen: Dazu zählen beispielsweise Apps, die Videos aus dem Internet herunterladen oder Apps, die Videos aufzeichnen und nicht in den „Aufnahmen“, sondern im eigenen Nutzerordner speichern. Bei Videos können hier schnell mehrere Gigabyte zusammen kommen.

Anwendungen, die besonders viel Speicher fressen, listet iOS in der Backup-Übersicht ganz oben auf. Wenn wir eine dieser Apps vom Backup ausschließen, warnt iOS und fragt nach, ob wir die Daten wirklich löschen wollen. Dies löscht nur das Backup der Daten aus der iCloud, auf dem iPhone bleiben sie vorhanden. Stellen wir das iPhone jedoch später aus dem iCloud-Backup wieder her, sind die Daten verloren. Wichtige Daten sollten deshalb in jedem Fall Teil des Backups bleiben.

Haben wir mehrere iOS-Geräte im Einsatz, müssen wir das Backup für bestimmte Daten wie Fotos auf allen einzeln ausschalten. Das geht nur vom jeweiligen Gerät aus, nicht zentral für alle gleichzeitig.

Android: Nutzer können Suchmaschine und Browser selbst wählen

Google will Android-Nutzern in Europa künftig die Wahl lassen, welchen Browser und welche Suchmaschine sie nutzen möchten.

Im vergangenen Jahr hatte die EU-Kommission eine Strafe in Höhe von 4,3 Milliarden Euro gegen Google verhängt . Der Vorwurf: Der Konzern zwinge Android-Nutzern seine Suchmaschine und seinen Browser auf. So mussten Dritthersteller bislang ein komplettes Google-App-Paket auf ihren Smartphones vorinstallieren, wenn sie einzelne Google-Services nutzen wollten. Wollte ein Smartphone-Hersteller beispielsweise auf seinen Geräten den Play Store anbieten, musste er zusätzlich die Google-Suche und den Browser Chrome vorinstallieren.

Google geht nun auf die Forderungen der EU-Kommission ein. Das Unternehmen kündigte heute in einem Blogbeitrag an, dass Android-Nutzer in Europa künftig gefragt werden sollen, welchen Browser und welche Suchmaschine sie auf ihren Mobilgeräten nutzen wollen. Wann das neue Verfahren umgesetzt werden soll, steht bislang allerdings noch nicht fest.

Im Zuge der Rekordstrafe hatte Google im vergangenen Jahr außerdem sein Lizenzmodell angepasst. Dritthersteller können damit nun auch nur ausgewählte Google-Dienste auf ihren Geräten vorinstallieren – ohne Chrome und die Google-Suche. Für diese Version fallen allerdings Lizenzgebühren an. Werden Chrome und die Google-Suche mitinstalliert, bleibt Android kostenlos. Googles Erklärung dazu: Chrome und die Suchmaschine finanzieren die Entwicklungskosten für Android. Verzichten Gerätehersteller auf deren Installation, erhält Google keine durch diese Apps generierten Einnahmen. Aus diesem Grund müssten Dritthersteller diesen Verlust über eine Lizenzgebühr für Google kompensieren.