Apple, Garmin, Huawei, Samsung, Fossil – Smartwatch-Hersteller gibt es reichlich. Unser Überblick zeigt, welche smarte Uhr am besten um Ihr Handgelenk passt.
Ob Schritte zählen, Nachrichten lesen oder Musik abspielen – keine Frage: Die Smartwatch ist das beliebteste Wearable. Wer sich überlegt, eine neue Smartwatch anzuschaffen, hat die Qual der Wahl: Betriebssysteme, Preise und Funktionen unterscheiden sich oftmals beträchtlich voneinander.
PC-WELT nimmt die beliebtesten Smartwatches unter die Lupe und schafft Überblick. Neben Android-Smartwatches und der Apple Watch mit Watch-OS spielt auch Samsungs eigenes Betriebssystem Tizen hier eine Rolle.
Hinweis: Einen Smartwatch-Testsieger küren wir bewusst nicht. Zu verschieden sind die Anforderungen. Vielmehr steht der Funktions-Vergleich im Fokus.
Für welche Uhr Sie sich entscheiden, hängt vom Einsatzzweck ab.
Unsere Empfehlungen vorab:
Profisportler sollten sich die Garmin Fenix 5 Plus genauer ansehen
Hobbysportler finden mit der Samsung Galaxy Watch Active oder Withings Steel HR Sport preiswerte Alternativen
Für klassische UhrenträgerInnen hat Fossil elegante Uhren im Portfolio
Wer sich für smarte Gesundheitsfunktionen interessiert und ein iPhone besitzt, sollte die Apple Watch in die engere Auswahl aufnehmen
Samsung Galaxy Smartwatches: Zwei aktuelle Top-Modelle
Dass Samsung sein Portfolio im Eilschritt erweitert, ist bekannt. Wir stellen Ihnen die zwei Top-Uhren des koreanischen Herstellers vor:
Galaxy Watch: Leistungsstarke Samsung-Smartwatch – optional mit LTE
Samsung stellte im August 2018 die Galaxy Watch vor. Es gibt sie als reine Bluetooth-Variante und mit LTE. Der Nutzer kann zudem zwischen zwei Größen (42 mm und 46 mm) und drei Farben wählen („Silver“, „Midnight Black“ und „Roségold“). Wie die Konkurrenz bietet auch Samsung wechselbare Armbänder an.
Mit der LTE-Variante können Nutzer auch ohne Smartphone unterwegs Anrufe entgegennehmen, Nachrichten versenden oder Musik hören sowie Nachrichten, Erinnerungen und Wetterinformationen empfangen und ihren Kalender checken.
Ins Auge sticht ein Super-Amoled-Touchscreen mit 1,2 Zoll bzw. 1,3 Zoll (bei der 46-mm-Variante) und die 360 x 360 Pixel-Auflösung sowie die runde, drehbare Lünette. Bis zu 50 Meter tief soll man mit der Uhr tauchen können (Wasserschutz: 5 ATM).
Genug Leistung verspricht der Exynos-9110-Zwei-Kern-Prozessior mit 1,15 GHz. Auch in Sachen Konnektivität ist die Smartwatch ganz vorne mit dabei: Bluetooth 4.2, WLAN, NFC, A-GPS (Glonass) sowie reichlich Sensoren: Beschleunigungssensor, Lagesensor, Barometer, Puls- und Umgebungslichtsensor.
Bis zu vier Tage kommt die Uhr laut Hersteller mit einer Akkuladung aus. Das Aufladen klappt kabellos.
Sie können Android-Smartphones ab Android 5 und iPhones ab Modell 5 und iOS 9 mit der Galaxy Watch koppeln.
Für rund 240 Euro gibt es den intelligenten Handschmuck im Internet.
Galaxy Watch Active für Sportler: Trackt 7 Sportarten automatisch
Samsung mimmt mit der Galaxy Watch Active (seit Februar 2019 auf dem Markt) Sportler ins Visier. Die Uhr fällt mit ihren 39,5 x 39,5 x 10,5 mm und 25 Gramm (mit Standard-Armband 46 Gramm) etwas kleiner aus als die Galaxy Watch (siehe oben). Was auffällt: Samsung verzichtet bei der Galaxy Watch Active auf die drehbare Lünette.
Auch bei der Hardware gibt es leichte Einschränkungen: Der 1,1-Zoll-Corning-Gorilla-Glass-3-Bildschirm mit Super-Amoled-Display löst mit 360 x 360 Pixel auf. Ein 230-mAh-Akku versorgt die Smartwatch mit Strom. Bei normaler Nutzung beträgt die Laufzeit laut Samsung 45 Stunden. 140 Minuten später ist die wasserdichte Uhr (5 ATM) wieder ganz aufgeladen; auch hier kabellos.
Ausreichend Leistung versprechen der Exynos-9110-Dualcore-Prozessor mit 1,15 GHz, die 768 MB RAM sowie der 4 GB große interne Speicher. An Bord ist das neueste Wearable OS 4.0, das auf Samsungs Tizen basiert.
Weitere Daten:
Bluetooth 4.2, WLAN b/g/n, NFC und A-GPS (Glonass)
Sensoren: Accelerometer, Gyroscope, Barometer und Pulsüberwachung
Ein Highlight der Uhr: Dank Bixby können per Sprachfunktion Anrufe getätigt oder Nachrichten versendet werden. Der Nutzer muss dafür das mit der Galaxy Watch Active gekoppelte Smartphone nicht in die Hand nehmen. Ein LTE-Modul wie bei der Galaxy Watch besitzt die Watch Active nicht.
Dafür trackt die Uhr bis zu sieben Sportarten automatisch: Walken, Laufen, Radfahren, Crosstrainer, Rudern, dynamisches Training sowie Schwimmen. Ebenso lassen sich individuelle Trainingseinheiten manuell einstellen und der Kalorienverbrauch tracken.
Funktionen wie Schlafanalyse und ein Gute-Nacht-Modus (schaltet alle Alarme außer dem Wecker auf stumm) sind ebenfalls an Bord. In den USA soll zudem eine Blutdruckmessung über eine Dritt-App möglich sein. Hierzulande steht die Funktion bisher nicht zur Verfügung.
Kompatibel ist die Galaxy Watch Active zur Samsung Galaxy-Reihe und zu Android-Smartphones mit Android 5.0 oder höher mit mindestens 1,5 GB RAM sowie zum iPhone ab iPhone 5 ab iOS 9.0.
Preis: Samsung gibt die UVP mit 249 Euro an; im Internet ist die Uhr bereits ab rund 220 Euro erhältlich. Es gibt die Galaxy Watch Active in den Farben „Silver“, „Black“, „Rose Gold“ und „Sea Green“.
Fossil Venture HR und Explorist HR (4. Generation): Schicke Technik fürs Handgelenk
Fossil setzt bei seinen Premium-Smartwatches auf elegante Optik: Sowohl bei derVenture HR für Frauen als auch bei der Explorist HR für Männer steht das Design im Mittelpunkt.
Gesteuert werden die Fossil-Smartwatches über das LED-Touch-Display und die Knöpfe am Seitenrand. Als OS kommt das kompatible Android Wear 2.0. zum Einsatz. So steht einem Koppeln mit Android- (ab Version 4.4) oder iOS-Geräten (ab Version 9.3) nichts im Wege.
Die Technik ist solide: Das 1,4 Zoll große, runde OLED-Display löst mit dichten 327 dpi auf. Neben einem Beschleunigungs-, Helligkeits- und Lagesensor sind ein Puls- und Höhenmesser an Bord. Dazu kommen WLAN, Bluetooth 4.1 Low Energy und NFC. Ein LTE-Modul fehlt hingegen. Auf dem 4 GB großen internen Speicher finden Apps oder Musik Platz.
Sportler kommen bei Fossil auf ihre Kosten: Mit dem smartphone-ungebundenen GPS lässt sich die gelaufene Strecke ohne Smartphone tracken. Ein Herzfrequenzmesser gibt dabei stets Feedback. – dank des 3 ATM wasserdichten Gehäuses sogar im Pool.
Luft nach oben gibt es bei der Akkulaufzeit: Rund einen Tag hält die Uhr durch, ehe sie wieder an die Steckdose muss. Dank induktiver Ladefunktion klappt das auch hier kabellos.
Sowohl die Explorist HR als auch Venture HR gibt es in verschiedenen Farben und mit wechselbaren Armbändern. Entsprechend variieren die Preise (ca. 255 Euro für dieExplorist HR und 235 Euro für die Venture HR )
Withings Steel HR Sport – Hybrid-Smartwatch für Sportler
So mancher Nutzer könnte sich bei der Withings Stell HR Sport fragen, was er nun genau ums Handgelenk trägt: Analoguhr, Smartwatch oder Fitness-Tracker? Die Antwort: Es ist von allem etwas.
Der Großteil des Displays der hybriden Uhr ist analog. Eine kleine, integrierte OLED-Anzeige informiert den Nutzer über zurückgelegte Schritte oder die Herzfrequenz. Wirklich smart wird die Uhr mit der App Health Mate, die Einblicke in die getrackten Informationen liefert. Ob Apple Health, Fitbit, Google Fit oder Amazon Alexa – in Sachen Kompatibilität spielt die Steel HR Sport ganz vorne mit. So können Sie beispielsweiseAlexa fragen , wie viele Kilo Sie seit dem Sommer zugenommen haben.
Neben allerhand Sensoren – etwa für das Tracking des Schlafverhaltens oder 30 verschiedener Sportarten – ist die Uhr auch bis 50 Meter Wassertiefe dicht.
Wenn es um die Ausdauer geht, macht der Withings Steel HR Sport, die rund 200 Euro kostet , keine Smartwatch etwas vor. Bis zu 25 Tage soll eine Ladung durchhalten, ehe die Uhr wieder an die Steckdose muss.
Apple Watch Series 4: Funktionen für das Gesundheits-Tracking – optional mit LTE
Apple nimmt mit seiner Watch Series 4 vermehrt das Gesundheits-Tracking ins Visier – auch wenn einige der neuen Funktionen hierzulande noch nicht nutzbar sind, etwa die Erstellung des EKGs.
Wie von Apple gewohnt, ist an der Hardware wenig zu meckern: Der eingebaute S4-Prozessor verspricht eine flüssige Bedienung. Musik und Apps finden auf dem 16 GB großen internen Speicher Platz. Beim Display setzt Apple auf Oled-Technologie (368 x 448 Pixel Auflösung). Darüber hinaus stehen reichlich Schnittstellen wie NFC (etwa für Apple Pay), Bluetooth, WLAN und GNSS (globales Satelliten-Navigationssystem) bereit. Zahlreiche Sensoren (u.a. Lage- und Beschleunigungssensoren) sowie ein Pulsmesser bieten neue Anwendungsmöglichkeiten im Bereich des Gesundheits-Trackings.
Auch Schwimmen im seichten Wasser ist mit der Uhr möglich; Sporttauchen sollte man hingegen nicht (ISO Norm 22810:2010).
Die Einstiegspreise von 420 Euro (40 mm) und 435 Euro (44 mm) für die GPS-Version (die LTE-Uhren kosten jeweils 100 Euro mehr ) mögen abschreckend wirken. Wie aber seinerzeit das iPhone 5 bringt die Apple Watch Series 4 vor allem ein Mehr an Information auf den größeren Bildschirm.
Im September 2019 erscheint vermutlich die Apple Watch Series 5. In der Gerüchteküche heißt es, dass neben einem Micro-LED-Display und besseren Akku auch eine Sensorik zum Messen des Blutzuckers an Bord sein könnten.
Huawei Watch 2: Allrounder-Smartwatch für Android-Fans
Genau wie die Apple Watch Series 3 setzt auch Huawei auf Autarkie. So gibt es die Huawei Watch 2 ebenfalls mit und ohne SIM-Kartenslot. Auch in Sachen Farbvielfalt und wechselbare Armbänder gibt es eine Parallele, wobei Huawei hier Apple nicht das Wasser reichen kann.
Was hingegen die Basisfunktionen betrifft, steht die Huawei Watch 2 den Smartwatches von Samsung und Apple in nichts nach: Schicke Optik, wechselbare Armbänder, und ein GPS-Sensor ist mit an Bord.
Im Vergleich zur Samsung Gear S3 monieren einige Nutzer die längeren Suchzeiten des GPS-Sensors. In Sachen Wasserdichte befindet sie sich auf dem gleichen Level (IP68). Händewaschen oder Duschen sollte also kein Problem sein. Hervorzuheben ist das hochauflösende Oled-Display mit Helligkeitssensor. Auch die Steuerung der Uhr mit dem Betriebssystem Android Wear überzeugt: So hinterlässt die Kombination aus Touch und den zwei Knöpfen am Seitenrand einen guten Eindruck.
Darüber hinaus spendiert Huawei seiner Uhr eine eigene Fitness-App, die verschiedene Trainingsmodi beinhaltet und zeigt, in welchem Pulsbereich man trainiert, wie viele Kalorien verbrannt werden oder welche Strecke man zurücklegt.
In Sachen Akkulaufzeit pendelt sich die Uhr im Mittelfeld ein. Je nachdem wie oft GPS und LTE aktiv sind, hält der Akku ein bis anderthalb Tage. Ab zirka 170 Euro gibt es die Standardvariante . Die LTE-Version kostet nochmal rund 60 Euro mehr.
Preis-Tipp: Etwas neuer und günstiger ist die Huawei Watch GT. Hier setzt der chinesische Hersteller erstmals auf ein eigenes Betriebssystem und verabschiedet sich von Wear OS. Daraus resultieren eine längere Akkulaufzeit (bis zu 2 Wochen) und eine intuitive Bedienung.
Dafür kommen neue Kompatibilitätseinschränkungen in Sachen Google-Dienste auf die Nutzer zu. So sind auf der Uhr keine Apps installierbar.
Für rund 150 Euro hat die wasserdichte (5 ATM) Huawei GT jedoch einiges an Bord: 1,39-Zoll-Amoled-Touchscreen, GPS, einen Herzfrequenzmesser und weitere Sensoren und Schnittstellen.
Garmin Fenix 5 Plus: Smartwatch für Profisportler
Garmin löst sich mit der Fenix 5 Plus immer mehr vom Smartphone. So macht nicht nur die Navigation dank des schnellen GPS auf der vorinstallierten Topo Active Europakarte Spaß. Auch mobiles Bezahlen (Garmin Pay) ist mit der NFC-fähigen Uhr möglich. Laut Hersteller benötigen Nutzer zunächst ein Konto für den Dienst Garmin Pay , bevor die Uhr mit dem Kartenlesegerät kommuniziert.
Darüber hinaus sind – wie von Garmin gewohnt – unzählige Profi-Tracking-Funktionen an Bord: vom Stress- und Schlaftracking über zurückgelegte Stockwerke bis hin zum Kalorienverbrauch. Besonders Profi-Sportlern liefert die Uhr wertvolle Einblicke: beispielsweise Marathon-Laufprognosen samt verbleibende Regenerationszeit.
Das Auslesen der Informationen klappt wahlweise über das 1,2 Zoll Display an der Uhr direkt oder mit der Garmin-Connect-App via Smartphone. Gesteuert wird die Uhr allerdings nicht über Touch, sondern mit den Tasten am Rand des Uhrengehäuses.
Ganz vorne dabei ist die Fenix 5 Plus auch in Sachen Verarbeitung und Ausdauer: Mit einer Wasserdichte von 10 ATM ist die Uhr der Spitzenreiter in unserem Vergleich. Darüber hinaus sind bis zu 12 Tage mit einer Akkuladung möglich. Durchschnitt ist hingegen der 4 GB große Speicher.
Mit 580 Euro ist die Garmin Fenix 5 Pluss allerdings kein Schnäppchen.
Yamay Bluetooth Smartwatch: Funktionsprotz für kleine Geldbeutel
Mit nicht einmal 40 Euro zieht die Yamay Bluetooth Smartwatch die Blicke auf sich. Sogar ein SIM-Karten-Slot ist in der Uhr verbaut. Und wäre das nicht schon genug, ist noch eine Kamera integriert. Mit ihren 0,2 Megapixeln erinnern deren Fotos jedoch an die Aufnahmen der ersten Handykameras vor vielen Jahren.
Unter den zahlreichen Apps befinden sich ein Fitness-Tracker, Taschenrechner, Kalender und viele weitere nützliche Helfer. Mit dem passenden Bluetooth-Headset können Sie sogar – ganz ohne iPhone oder Android-Smartphone – über die Uhr Musik hören oder telefonieren.
Wunder in Sachen Displayqualität sind in dieser Preisklasse nicht zu erwarten. Und auch ein Blick ins Menü zeigt, dass das Gesamtpaket aus Soft- und Hardware nicht so harmonisch wirkt wie bei der hochpreisigen Konkurrenz. Darüber hinaus verwendet die Uhr den veralteten und akkuzehrenden Bluetooth-3.0-Standard. Ebenso muss der Träger die Uhr beim Duschen abnehmen, da das Gehäuse nicht wasserdicht ist.