Frühjahrsputz: Platz auf Linux frei machen

Bei SSDs und SD-Karten ist Datenträgerpflege Pflicht, aber auch mechanische Festplatten sind meistens schneller voll als geplant. Mit dem Trio Löschen, Komprimieren, Zusammenfassen wird wieder Platz frei.

Wer sein Desktopsystem auf SSD oder einen Platinenrechner auf SD-Karte betreibt, sollte keinen Platz verschenken. Gerade bei Linux-Systemen, die ohne Neuinstallation über Jahre laufen, sammeln sich auf der Systempartition unnötige Daten im GB-Umfang. Hier ist gezieltes Ausräumen angesagt, wobei dieser Beitrag auf die einfachsten Maßnahmen wie das Deinstallieren von Software nicht näher eingeht. Auf Datenpartitionen und externen USB-Laufwerken wiederum lässt sich viel Platz gewinnen, indem Sie Datenhalden komprimieren oder zusammenlegen.

1. Aktuelle Plattenbelegung analysieren

Ob Aufräumen nötig ist, zeigt eine Analyse der Partitionen. Eine grobe Übersicht erhalten Sie mit folgendem Terminalbefehl:

df -h

Mit einem Grep-Filter ( df -h – | grep /dev/ ) können Sie temporäre Dateisysteme zur besseren Übersicht ausblenden. Vor allem die Prozentzahl („Verw%“) bietet gute Orientierung zum Handlungsbedarf.

Wer genauer wissen will, wo der meiste Platz verbraucht wird, greift zum Terminalwerkzeug du:

du | sort -h

Dies ergibt eine aufsteigend sortierte Liste mit den umfangreichsten Verzeichnissen am Ende. Statt der bytegenauen Aufstellung kann du -h |sort -h die Werte zu MB, GB und TB abkürzen. Der Befehl berücksichtigt sämtliche Unterordner und sollte in dem Verzeichnis gestartet werden, in dem Sie den Platzbedarf messen wollen. Wer es ganz genau wissen will, hat es unter Linux nicht ganz leicht: Es kann nämlich durchaus von Interesse sein, statt der summierten Dateigrößen den tatsächlichen Platzbedarf dieser Dateien auf dem Datenträger zu ermitteln. Bekanntlich entsteht bei jedem Dateisystem ungenutzter „Verschnitt“ dadurch, dass Dateien in logischen Blöcken verwaltet werden, die unter Ext4 typischerweise 4096 Byte umfassen. Bei einer Datei, die nur 100 Byte groß ist, bleiben folglich 3996 Byte des Blocks ungenutzt. Insbesondere in Sammlungen von Zehntausenden kleiner Text- oder Codedateien summiert sich solcher Verschnitt. Grafische Dateimanager zeigen dies nicht an. Der unseres Wissens einzige einschlägige Befehl ist dieser:

du --block-size=1 [Datei]

Um das Kommando rekursiv auf alle Dateien eines Ordners anzuwenden, eignet sich diese Konstruktion:

find . -type f -exec du –block-size= 1 {} \; > liste.txt

Die Ergebnisliste lässt sich dann etwa mit Libre Office Calc gut auswerten und summieren. Unterm Strich sind die Verhältnisse auf Ext4 mit Vier-KB-Blöcken nicht überraschend: Mit zehn Prozent Verschnitt ist bei vielen kleinen Dateien jederzeit zu rechnen.

2. Löschen von Benutzerdaten

Bleachbit: Das Tool Bleachbit ist eine nette grafische Hilfe, um überflüssige Dateien zu entsorgen. Unter Ubuntu 18.04 und Linux Mint 19 ist es in den Standard-Paketquellen und auch im grafischen Paketmanager verfügbar. Das Programm erklärt die einzelnen Löschoptionen, zeigt den zu erwartenden Speichergewinn und warnt vor eventuell riskanten Optionen. Die meisten Löschaktionen finden im Home-Verzeichnis statt (Browser, Mail, Office), jedoch kann Bleachbit auch den Cache der Paketverwaltung löschen (siehe Punkt 3), wenn es mit sudo bleachbit gestartet wurde.

Dateien manuell löschen: Um Dateien anhand des Namens oder der Extension rekursiv zu löschen, ist find das beste Werkzeug. Es bringt seinen eigenen Löschschalter „-delete“ mit:

find ~ -type f -iname "*.pdf" -delete

Dies würde im eigenen Home-Verzeichnis („~“) alle PDF-Dateien löschen.

Das Löschen von Verzeichnissen bestimmten Namens erfordert einen Umweg:

find ~ -type d -iname "BAK" -exec rm -r {} \;

Das Beispiel nimmt an, dass es diverse Backupordner „BAK“ gibt, die samt Inhalt gelöscht werden dürfen. Bei solchen Löschaktionen muss zweifelsfreie Klarheit über den Umfang bestehen.

3. Löschen und Reduzieren von Systemdaten

Apt-Cache: Die Paketverwaltung von Debian/ Ubuntu/Mint speichert die heruntergeladenen Pakete bei Installation und Aktualisierung dauerhaft unter „/var/cache/apt/archives“. Dieses Verzeichnis dient als Cache, falls ein Update abbricht oder dasselbe Paket später erneut installiert werden soll. Diese Sammlung, die über Monate und Jahre erheblich anwachsen kann, leeren Sie mit

sudo apt-get clean

am besten regelmäßig.

Reserve für root: Das Dateisystem Ext4 reserviert auf jeder Partition einen Speicherbereich für das Konto root. Dieser Platz steht für Daten nicht zur Verfügung. Das soll gewährleisten, dass sich root auch auf voller Systempartition noch anmelden kann. Aus historischen Gründen liegt der reservierte Platz bei fünf Prozent, da sind bei einer 120-GB-SSD immerhin sechs GB. Die Reserve können Sie gefahrlos verringern. Das gelingt mit dem Programm tune2fs: Der als root oder mit sudo ausgeführte Befehl

tune2fs -m 2 /dev/sda1

verringert die Anzahl der reservierten Blöcke auf „/dev/sda1“ auf zwei Prozent.

Auslagerungsdatei verkleinern: Ubuntu 18.04 und Linux Mint 19 verwenden eine Auslagerungsdatei, deren Ort und Größe Sie über den Befehl

swapon -s

in Erfahrung bringen. Vier oder acht GB sind je nach Größe leicht zu gewinnen, indem Sie die Auslagerung kurz abschalten und dann die Datei verkleinern:

sudo swapoff -a sudo fallocate -l 4G [Pfad/Name]
sudo mkswap [Pfad/Name]
sudo swapon [Pfad/Name]

Wenn Sie als „[Pfad/Name] „den Ort des bisherigen Swapfiles beibehalten, sind keine weiteren Maßnahmen in der Datei „/etc/ fstab“ erforderlich.

4. Benutzerdateien komprimieren und zusammenlegen

Auf reinen Datenhalden ist signifikant Platz zu gewinnen, wenn Dateien in Archive komprimiert werden. Um den „Verschnitt“ zu vermeiden (siehe Punkt 1), genügt es sogar schon, die Dateien unkomprimiert zusammenzulegen. Für Letzteres eignet sich unkomprimiertes tar oder das ISO-Format. Da ISO-Abbilder ohne zusätzliche Software mit jedem Betriebssystem unkompliziert zu mounten und zu benutzen sind, beschreiben wir an dieser Stelle, wie Sie aus einem Dateiordner ein ISO-Image erstellen. Diese Methode ist aber nur für abgeschlossene Projekte zu empfehlen, da sich das ISO-Image nicht ändern lässt. Mit einem Werkzeug wie Brasero ist die Aufgabe ganz einfach: Sie klicken auf „Daten-Projekt“ und ziehen den Ordner der Dateisammlung in das Brasero-Fenster. Nachdem Brasero die Projektgröße errechnet hat, klicken Sie recht unten auf „Brennen“, vergeben den Namen für die ISO-Datei und klicken auf „Abbild erstellen“.

Je nach Datenmaterial wesentlich effizienter als bloßes Zusammenlegen ist zusätzliche Komprimierung. Hierfür ist das schnelle Tar auf der Kommandozeile erste Wahl. Ein typischer tar-Befehl zum Einpacken beginnt mit einigen Optionen, nennt dann das Zielarchiv und zuletzt Ordnerpfad oder Dateimaske der zu sichernden Daten:

tar -czvf depot.tar.gz Depot
tar -czvf pdf.tar.gz *.pdf

Die Beispiele gehen davon aus, dass sich tar bereits im richtigen Verzeichnis befindet. Die Nutzung von gepackten „tar.gz“-Archiven ist unter Desktop-Linux mit der Archivverwaltung praktisch genauso komfortabel wie der Umgang mit unkomprimierten Daten im Dateimanager. Es ist also keineswegs nötig, die Daten für jede Nutzung auszupacken. Unter Windows ist dafür allerdings das zusätzliche Werkzeug 7-Zip erforderlich.

Hinweis: Beachten Sie, dass sich Komprimieren vor allem bei Textsammlungen lohnt. Bei vielen Audio-, Film- und Bildformaten ist das Packen wenig erfolgversprechend. Solche Multimedia-Dateiformate lassen sich oft nicht mehr nennenswert verkleinern, weil sie bereits intern komprimiert sind.

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