RAM optimieren: So reizen Sie Ihren Arbeitsspeicher aus

Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihren Arbeitsspeicher unter Windows optimal verwalten, um Fehlermeldungen zu vermeiden und nie in Platznot zu geraten.

Der Arbeitsspeicher ist eines der Grundelemente von PCs. Neben dem Betriebssystem lagern Programme ihre Daten in den flotten Speicher aus, damit der Prozessor schnell darauf zugreifen kann. Doch je mehr Programme Sie öffnen, umso knapper werden die Ressourcen: Irgendwann quillt auch der RAM (Random Access Memory) über. Dann wird der PC mit einem Schlag deutlich langsamer. Wir zeigen, wie Sie den Arbeitsspeicher so verwalten, dass immer ausreichend RAM frei bleibt.

RAM-Wissen: So nutzt Windows den Arbeitsspeicher

Windows meldet, wenn der PC nicht mehr über genügend Arbeitsspeicher verfügt. Doch schon vor einer Fehlermeldung gibt es Hinweise, dass der RAM zur Neige geht: Wenn sich Programme nur langsam öffnen, auf Mausklicks eine verspätete oder gar keine Reaktion erfolgt oder leere Fenster angezeigt werden.

Diesem Problem können Sie begegnen, indem Sie zusätzliche Speicherriegel einbauen. Doch zuerst sollten Sie mit Windows-Bordmitteln prüfen, wie knapp das RAM wirklich ist.

Grundsätzlich kann jedes Programm in den RAM auslagern. Ist jedoch nicht genug Speicherplatz verfügbar, verschiebt Windows die Daten temporär auf die Festplatte in die sogenannte Auslagerungsdatei. Die finden Sie im Windows-Verzeichnis, sie heißt Pagefile.sys. Die vorübergehende Auslagerung ist der virtuelle Arbeitsspeicher und kommt zum Einsatz, um eine ordentliche Ausführung von Programmen zu gewährleisten.

Zu Speicherproblemen und entsprechenden Windows-Fehlermeldungen kommt es also erst dann, wenn weder genügend RAM noch ausreichend virtueller Arbeitsspeicher zur Verfügung stehen. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Sie viele Programme parallel ausführen: ein Spiel spielen, währenddessen Musik hören, etwas über den Browser herunterladen, Programmupdates durchführen und noch viele andere Kombinationen. Dieses Problem kann allerdings auch auftreten, wenn Anwendungen den Arbeitsspeicher nicht mehr freigeben. Microsoft nennt dieses Problem Arbeitsspeicherüberlastung oder Arbeitsspeicherverlust. Wie Sie den kostbaren Speicher wieder freigeben, erklären wir im Folgenden.

Wie Sie RAM-Fresser unter Windows entlarven

Um herauszufinden, welche Programme wie viel Arbeitsspeicher beanspruchen, genügt ein Blick in den Task-Manager von Windows. Diesen rufen Sie über die Tastenkombination Strg-Alt-Entf auf, und danach mit einem Klick auf den entsprechenden Eintrag. Ab Windows 8 funktioniert das Ganze etwas einfacher, indem Sie einen Rechtsklick auf das Startsymbol links unten durchführen und den Task-Manager aus dem Kontextmenü wählen. Direkt zum Task-Manager gelangen Sie übrigens über die Tastenkombination Strg-Umschalt-Esc.

Im Task-Manager angekommen, klicken Sie auf die Registerkarte „Prozesse“. Ab Windows 8 kann die Anzeige beim ersten Aufrufen des Task-Managers weniger ausführlich sein und die Option fehlen. Dann klicken Sie links unten auf „Mehr Details“. Mit einem Klick auf „Arbeitsspeicher“ ordnen Sie die Prozesse nach Speicherauslastung und finden so heraus, welches Programm am meisten Speicher frisst.

In unserer Abbildung ist der Arbeitsspeicher zu 25 Prozent ausgelastet, wir verwenden einen PC mit 32 GB RAM. Der Google-Browser Chrome ist gleich mehrmals vertreten und mit mehreren hundert Megabytes der absolute Spitzenreiter in Sachen Speicherbedarf! Danach folgt der Spiele-Client Origin von Electronic Arts mit fast 220 MB, obwohl das Programm gerade kein Update durchführt oder ein Spiel gestartet hat. Recht viel Speicher gönnen sich auch Skype und Spotify – also Programme, die bei vielen Anwendern immer im Hintergrund laufen. Zum Vergleich und im Screenshot aufgrund der Sortierung nicht zu sehen: Der installierte Antivirenschutz Avast Free verfügt über einen Echtzeitscanner, die Anwendung führt zwei Prozesse aus – doch zusammen beanspruchen sie lediglich rund 35 MB.

Wenn Sie also das Gefühl haben, Ihr System reagiert träge, oder Sie erhalten sogar die Fehlermeldung über unzureichenden Arbeitsspeicher, dann schließen Sie die Prozesse respektive Programme, die am meisten RAM beanspruchen. In unserem Beispiel also Google Chrome. In diesem Fall klicken Sie rechts auf den Eintrag „Google Chrome (32 bit)“ und anschließend auf „Task beenden“. Damit ist der Speicherplatz in der angegebenen Menge wieder freigeräumt.

Ressourcenmonitor: Alternative zum Task-Manager

Mehr Details zeigt Ihnen der Windows-Ressourcenmonitor an, den Sie über die Eingabe von „resmon“ oder „Ressourcenmonitor“ im Startmenü aufrufen: Dort erhalten Sie eine detaillierte Übersicht über die Auslastung von CPU, RAM, Datenträger und Netzwerk. In der Registerkarte „Arbeitsspeicher“ zeigt Ihnen der Ressourcenmonitor den Speicherverbrauch aller laufenden Prozesse an – vergleichbar mit der Ansicht im Task-Manager. Die Spalte „Zugesichert (KB)“ zeigt Ihnen den Speicher in Kilobyte an, den das Betriebssystem für den jeweiligen Prozess im virtuellen Arbeitsspeicher reserviert hat. Die Spalte „Arbeitssatz (KB)“ gibt Aufschluss darüber, wie viel Kilobyte der Prozess im physikalischen RAM belegt. In der rechten Fensterseite sehen Sie drei Balkengrafiken, die Ihnen in Echtzeit die Auslastung Ihres physikalischen RAMs, des virtuellen RAMs und die Seitenfehler pro Sekunde anzeigen. Letztere Angabe ist kein Grund zur Panik. Die Seitenfehler pro Sekunde sind streng genommen gar keine Fehler, sondern ein ganz regulärer Vorgang. Ein Seitenfehler tritt immer auf, wenn Windows auf Daten im physikalischen Arbeitsspeicher zugreifen möchte, die die Speicherverwaltung jedoch im virtuellen Speicher abgelegt hat. Treten allerdings mehrere hundert Seitenfehler pro Sekunde auf, dann ist das ein Hinweis darauf, dass zu wenig physikalischer Arbeitsspeicher im PC verbaut ist, da das System ständig viele Daten auf die Festplatte auslagern muss.

Der untere Abschnitt „Physischer Speicher“ im Ressourcenmonitor zeigt Ihnen ausführlich die Belegung Ihres eingebauten RAMs an. Der untere Balken in grün zeigt Ihnen Arbeitsspeicher „In Verwendung“ an, also der tatsächlich genutzte Platz von Diensten und Prozessen. Die Angabe „Standby“ in blau informiert darüber, wie viel Speicher Windows für aktive Prozesse reserviert hat, aber aktuell nicht nutzt. In Hellblau zeigt Ihnen der Ressourcenmonitor an, wie viel Speicher vom RAM noch frei ist. Auch hier lassen sich also RAM-lastige Prozesse entlarven und beenden, indem Sie mit einem Rechtsklick auf den Namen das Kontextmenü aufrufen und den Prozess stoppen. Mit gedrückter Strg-Taste lassen sich sogar mehrere Prozesse gleichzeitig beenden.

CPU-Z: Informationen über die eingebaute Hardware

Für mehr Details zum RAM empfehlen wir das englischsprachige Gratistool CPU-Z . Nach der Installation erhalten Sie über die Registerkarte „Memory“ mehr Details zu Ihrem RAM, wie zum Beispiel den DDR-Typ, den aktiven Channel-Modus sowie die Taktfrequenz und die Latenzen. Im Reiter „SPD“ gibt es sogar noch mehr Informationen: Das Programm listet die einzelnen Speicherriegel auf und zeigt deren Eigenschaften an. Dazu zählen beispielsweise der Speicherhersteller sowie die Anzeige der eingebetteten Taktfrequenzen und Timings (XMP-Profil). Diese detaillierten Infos benötigen Sie, wenn Sie den Arbeitsspeicher aufrüsten und die gleichen Module nachkaufen möchten.

Kleine SSDs und der virtuelle Arbeitsspeicher

Den virtuellen Arbeitsspeicher kann Windows allerdings nur anlegen, wenn die Festplatte ausreichend groß ist. Bei aktuellen Festplattengrößen im Terabyte-Bereich sollte hier kein Problem auftreten. Aber wenn Sie eine SSD haben, die nur 128 GB oder kleiner ist, können Sie an Platzgrenzen stoßen. Denn Windows legt neben dem virtuellen Arbeitsspeicher auch eine Ruhezustandsdatei an – sie heißt Hiberfil.sys. In dieser Datei speichert Windows den Systemzustand des Rechners, bevor Sie ihn in den Ruhezustand schicken.

Haben Sie neben der SSD, auf der zum Beispiel nur das Betriebssystem und die wichtigsten Programme installiert sind, eine weitere Festplatte im System, können Sie die Auslagerungsdatei dorthin verschieben. Rufen Sie dazu über die Tastenkombination Windows-R das Ausführen-Fenster auf, geben Sie dort den Befehl sysdm.cpl ein, und bestätigen Sie die Eingabe. Im Fenster „Systemeigenschaften“ klicken Sie unter dem Register „Erweitert“ und „Leistung“ auf „Einstellungen“. Im folgenden Fenster „Leistungsoptionen“ klicken Sie auf die Registerkarte „Erweitert“ und dort im Abschnitt „Virtueller Arbeitsspeicher“ auf „Ändern…“. Um den Platz für die Auslagerungsdatei selbst zu bestimmen, entfernen Sie den Haken bei „Auslagerungsdateigröße für alle Laufwerke automatisch verwalten“. Standardmäßig legt Windows den virtuellen Arbeitsspeicher auf der Festplatte an, auf dem sich auch Ihr Betriebssystem befindet – im Normalfall also auf dem C-Laufwerk. Klicken Sie also auf C: und aktivieren etwas weiter unten die Option „Keine Auslagerungsdatei“ und daneben auf „Festlegen“. Die nachfolgende Warnung bestätigen Sie mit „Ja“.

Nun richten Sie das System so ein, dass Windows die Auslagerungsdatei auf einer anderen Partition anlegt, beispielsweise auf D:. Klicken Sie dafür auf den entsprechenden Eintrag und aktivieren anschließend wieder etwas weiter unten den Punkt „Größe wird vom System verwaltet“. Nun übernehmen Sie die Einstellung mit „Festlegen“. Mit einem Klick auf „OK“ und nach einem Neustart des PCs hat Windows die Änderungen übernommen und lagert fortan den virtuellen Arbeitsspeicher auf die D-Partition aus.

Mehr virtueller Speicher: Vergrößern Sie die Auslagerungsdatei

Bei Bedarf lässt sich die Auslagerungsdatei manuell vergrößern, damit Probleme durch nicht ausreichenden Arbeitsspeicher gar nicht erst entstehen. Doch leider kann es dabei auch passieren, dass Programme dadurch zwar genügend zwischenspeichern dürfen, aber etwas langsamer ausgeführt werden – schließlich ist der echte, physikalische Arbeitsspeicher um einiges schneller als der virtuelle Speicher auf der langsameren Festplatte.

Um die Größe anzupassen, navigieren Sie zum Fenster „Virtueller Arbeitsspeicher“ (siehe voriger Abschnitt). Entfernen Sie den Haken für die automatische Größenverwaltung, aktivieren Sie „Benutzerdefinierte Größe“ und geben Sie dort einen Mindest-und Maximalwert ein. Windows legt die Größen folgendermaßen fest: Die Anfangsgröße entspricht dem eingebauten physikalischen Arbeitsspeicher, während die Maximalgröße dem dreifachen Umfang des RAMs entspricht. Die Größenangaben müssen in Megabyte erfolgen. Bei einer Vergrößerung der Werte ist kein Neustart erforderlich, bei einer Verkleinerung jedoch schon.

Mehr RAM: Wie viel Arbeitsspeicher braucht Ihr PC?

Da die Preise für RAM-Module weiterhin sinken und sie sich recht einfach einbauen lassen, ist es eine sinnvolle Lösung, bei Speicherplatzproblemen seinen Arbeitsspeicher aufzurüsten. Und das ist im Prinzip auch richtig, denn in erster Linie entscheidet die Kapazität des Hauptspeichers über die Menge der auszulagernden Daten – je größer, desto mehr Daten lassen sich puffern. Doch bevor Sie sich nun ans fröhliche RAM-Shoppen machen, sollten Sie erst einmal feststellen, wie viel Arbeitsspeicher Sie wirklich benötigen. Stellen Sie vorab auch sicher, dass Ihre installierte Windows-Version überhaupt mit mehr Arbeitsspeicher umgehen kann: Denn einer 32-Bit-Variante von Windows ist es nicht möglich, mehr als 4 GB RAM zu adressieren – auch wenn es im Internet einige Anleitungen und selbst programmierte Patches gibt, die den Kernel editieren. Davon raten wir jedoch ab.

Mit einem 64-Bit-Windows ist das allerdings kein Problem mehr. Um herauszufinden, welche Architektur Ihr Windows nutzt, drücken Sie die Tastenkombination Windows-Pause/Untbr. Im nun geöffneten Fenster „System“ steht die Bit-Version unter „Systemtyp“.

Doch nicht nur das Betriebssystem kann Ihnen einen Strich durch die RAM-Aufrüstung machen, sondern auch der Prozessor. Vor allem bei günstigen Netbooks ist oft eine Unterstützung jenseits der 4 GB nicht gegeben. Dazu zählen beispielsweise viele Prozessoren der Intel-Atom-Serie wie die Cedarview-Generation (Atom-N-und D-2000-Modelle) von 2011, die höchstens 4 GB Arbeitsspeicher unterstützen. Auch die Nachfolger der Z-Reihe aus dem Jahr 2013 können nur mit einem bis zwei Gigabyte RAM umgehen. Doch auch günstigere Desktop-Prozessoren wie zum Beispiel der Intel Celeron N2920 kann maximal mit 8 GB RAM arbeiten. Deshalb sollten Sie auch hier vorab prüfen, ob eine Unterstützung gegeben ist. Informationen dazu finden Sie entweder in den entsprechenden Handbüchern oder im Internet auf den Hersteller-Webseiten. Intel bietet beispielsweise auf der Seite ark.intel.com eine Datenbank mit den Spezifikationen aller Chipsätze und CPUs an, die unter anderem auch den jeweils maximalen Arbeitsspeicher anzeigt. Für AMD-Chips gibt es so eine Datenbank (noch) nicht, weshalb hier etwas stärkere Recherchearbeit notwendig ist. Ein guter Anlaufpunkt sind allerdings auch Online-Shops, die in den technischen Daten entsprechende Angaben auflisten.

RAM für Büro, Gaming und Multimedia

Die Auswahl an Arbeitsspeichern auf dem Markt ist groß. Sie unterscheiden sich nicht nur vom Hersteller, sondern auch in vielen weiteren Details. Und diese sind wichtig für verschiedene Einsatzbereiche. Wer den PC als reines Arbeitsgerät fürs Büro einsetzt und im Internet surft, dem genügt ein vier Gigabyte großer Arbeitsspeicher. Kommen allerdings noch andere Aufgaben wie das Bearbeiten der Urlaubsfotos und -videos sowie weniger aufwendige Spiele hinzu, dann sollten es mittlerweile schon acht Gigabyte sein. Nur PC-Gamer, Multimedia-Profis oder gar Computer für wissenschaftliche Berechnungen brauchen immer mindestens 8 GB RAM, um ihre Anwendungen flüssig und flott ausführen zu lassen. In teureren Gaming-Systemen kommt nun auch immer häufiger 16 GB oder mehr zum Einsatz, die sich besonders in komplexen Spielen wie Open-World-Titeln oder aufwendigen Multimedia-Programmen positiv niederschlagen. Viel RAM ist auch wichtig für Nutzer, die virtuelle Maschinen einsetzen wollen oder eine RAM-Disk anlegen möchten.

RAM-Riegel erkennen: Diese Formfaktoren gibt es

Aktueller Arbeitsspeicher existiert in zwei Formaten: In PCs kommen DIMMs zum Einsatz; dieser Begriff steht für „Dual Inline Memory Module“. Speicherriegel im Format SO-DIMM (Small Outline DIMM) sind kleiner – sie werden in Notebooks verbaut. Tatsächlich unterscheiden sich diese beiden RAM-Typen nur in der Größe, die Technik bleibt die gleiche. Allerdings lassen sich die jeweiligen Module nicht in die Steckplätze des anderen Formats einsetzen.

Auch innerhalb der Formate gibt es Unterschiede: Die meisten PCs nutzen DDR3-RAM, aktuelle Rechner sind mit DDR4 bestückt. Beim Neukauf müssen Sie deshalb darauf achten, welches RAM verbaut ist, weil Sie nur diesen Standard nachrüsten können: In die Steckplätze für den Arbeitsspeicher auf der Hauptplatine passen nur die richtigen Module. DDR steht übrigens für „Double Data Rate“. Diese Technik überträgt Daten jeweils bei steigender und fallender Flanke des grundlegenden Taktsignals – die effektive Taktrate eines DDR-Speichers, dessen Systemtakt 100 MHz beträgt, liegt also bei 200 MHz. DDR2 und DDR3 lesen dabei vier beziehungsweise acht Datenbits auf einmal aus (Prefetch) und erhöhen somit die Datenrate noch einmal. Auch DDR4-Speicher ermöglichen acht Transfers, allerdings können die neueren Module mit höheren Taktraten betrieben werden. Die Kombination aus effektiver Taktrate und dem Prefetch ergibt die theoretische Gesamtdatenrate des Speichermoduls.

RAM-Tempo: So erkennen Sie Unterschiede

Die Hersteller von RAM-Riegeln nutzen zwei Bezeichnungen, an denen Sie erkennen, um welche Art Arbeitsspeicher es sich handelt. Bei den meisten Händlern finden Sie die Bezeichnung für die Speicherchips, die auf dem RAM-Modul sitzen, zum Beispiel DDR3-1600. Aus dieser geht der Speicherstandard (DDR3) und die effektive Datenrate hervor – in diesem Fall 1600 MHz –, die sich aus der Taktrate von 200 MHz und dem 8-fachen Prefetch ergeben. Alternativ oder zusätzlich finden Sie häufig auch noch eine Bezeichnung für das Modul, etwa PC3-12800. PC3 steht für den DDR3- Standard, die Zahl dahinter gibt die maximale Datenrate an, hier 12800 MB/s. Sie berechnet sich aus der effektiven Datenrate mal Busbreite des RAM-Moduls, das 8 Byte beträgt.

Die Speicherfrequenz von RAM-Modulen wird in Megahertz angegeben; eine höhere Frequenz erlaubt also auch schnelleren Zugriff auf die Daten im Speicher. Die Latenzen (oder auch Timings) hingegen stehen für die Dauer zwischen der Anforderung und der Ausführung einer Aufgabe. Je niedriger also die Latenzen sind, desto besser ist das. Entscheidende Leistungsvorteile spüren Sie durch die niedrigen Latenzzeiten aber nicht. Diese Werte sind im Prinzip nur für ausgewiesene Experten wie Übertakter interessant. Die Latenzzeiten des Moduls sind üblicherweise im Datenblatt des Moduls angegeben, zum Beispiel 10-10-10-27. Sie zeigen an, wie viele Takte das RAM für eine bestimmte Speicheraktion braucht, in diesem Fall 10 Takte für die CAS-Latenz: So lange dauert es, bis der Arbeitsspeicher die an einer bestimmten Stelle gespeicherten Daten bereitstellt.

Ein weiterer Wert ist die Spannungsangabe der Speicherriegel in Volt. Der ist bei handelsüblichen RAM fast schon zu vernachlässigen, da der Wert wieder nur für Profis von echter Relevanz ist. Allerdings sollten Sie auch nicht blind zu irgendeinem Speicher greifen, da zu hohe Spannungen sogar den Speicher-Controller auf dem Mainboard beschädigen können. Stellen Sie vor dem RAM-Kauf also sicher, mit welchen Spannungen Ihr Mainboard zurechtkommt. Hierfür werfen Sie am besten einen Blick ins Handbuch.

Einbau und Betrieb von Arbeitsspeicher im PC

Der Einbau von RAM-Modulen sowie die Aufrüstung des Speichers ist einfach, erfordert aber ein paar Grundkenntnisse. Um die Speicherriegel einzubauen, öffnen Sie zunächst das PC-Gehäuse. Suchen Sie die Steckplätze für das RAM auf der Hauptplatine – auch hier hilft Ihnen das Platinen-Handbuch weiter. Öffnen Sie nun die seitlichen Klammern der Speicherbänke. Danach stecken Sie das Modul mit den vergoldeten Kontakten in die Speicherbänke, wobei Sie auch noch darauf achten müssen, dass die untere Einkerbung entsprechend der Schnittstelle auf der Hauptplatine ausgerichtet ist. Drücken Sie die Riegel herunter, bis die seitlichen Klammern mit einem hörbaren Klicken in die seitlichen Einkerbungen einrasten.

RAM-Tuning: So machen Sie den Arbeitsspeicher schneller

Haben Sie Arbeitsspeicher eingebaut, der von Ihrer Hautplatine unterstützt wird, sollte der Rechner ihn ohne weitere Eingaben sofort erkennen und die Gesamtkapazität nutzen. Eine Ausnahme gilt hier nur, wenn der Chipsatz nicht für diese Speichermenge ausgelegt ist. Das ist aber nur ein Problem für ältere Windows-Tablets oder sehr alte Notebooks, deren Chipsätze mit maximal 2 oder 4 GB zurechtkommen. Bei halbwegs aktuellen Systemen liegt die maximale RAM-Kapazität bei 32 GB.

Entscheidender ist die Frage, ob der neue Speicherriegel auch mit seinem höchsten Tempo arbeiten kann. Das kann zum Beispiel der Mischbetrieb von Modulen mit unterschiedlichem Arbeitstakt verhindern: Hier arbeitet dann der gesamte Arbeitsspeicher mit den Geschwindigkeiten (Taktfrequenzen und Timings) des langsamsten Moduls. Ansonsten lassen sich Speicherriegel mit verschiedenen Taktraten und von unterschiedlichen Herstellern problemlos nebeneinander betreiben, solange es sich um den gleichen DDR-Standard und Formfaktor handelt. Haben Sie Speicherriegel eingesetzt, die alle mit den gleichen Timings arbeiten, können Sie im Bios-Setup überprüfen, ob der Rechner die bestmöglichen Einstellungen für das RAM nutzt. Es gibt vor allem für Übertakter und Spieler auch spezielle Speicher, die nicht den RAM-Standards entsprechen, welche das Standardisierungsgremium JEDEC festlegt, weil sie niedrigere Timings oder schnellere Taktraten nutzen. Hier müssen Sie meist im Bios-Setup die besten Einstellungen manuell festlegen.

Eine weitere Besonderheit gibt es im Betriebsmodus: Mit mindestens zwei RAM-Riegeln ist der sogenannte Dual-Channel-Modus möglich, der die theoretische Datentransferrate des Arbeitsspeichers verdoppelt, weil der Speichercontroller die Module jedes Channels gleichzeitig ansprechen kann. Diese Technik müssen auch Prozessor und Hauptplatine unterstützen, was aber eigentlich alle halbwegs aktuellen Systeme tun. Um diesen Modus zu nutzen, müssen Sie darauf achten, die Riegel in die korrekten Speicherbänke einzusetzen. Mainboard-Hersteller greifen den Nutzern oft unter die Arme und kennzeichnen die jeweils passenden RAM-Sockel in der gleichen Farbe. Weiterhin existiert auch der Quad-Channel-Modus, der für eine Vervierfachung der Transferraten sorgen kann. Dieser ist derzeit allerdings nur Oberklassen-CPUs und -Hauptplatinen vorbehalten, wie beispielsweise dem Intel Core i9-7900X für runde 1000 Euro oder den kommenden Threadripper-Modellen von AMD.

Bei der Auswahl des RAMs sollten Sie sich also grundsätzlich nach den technischen Angaben richten und auch die Kompatibilität Ihres Systems kennen. Teure Arbeitsspeicher besitzen in der Regel einen Kühlkörper aus Aluminium, um die entstehende Abwärme abzuleiten. Zwingend notwendig ist dieser aber nicht, da der Hauptspeicher sich weder im regulären, noch im Gaming- oder Produktivbetrieb bis zum Defekt erhitzen kann, sofern er im normalen Luftstrom im PC-Gehäuse sitzt. Deshalb sind auch zusätzliche Luft- oder sogar Wasserkühlungen unnötig. Eine Ausnahme bilden hier wieder Systeme, die übertaktet werden sollen.

Smartphone und Tablet: Arbeitsspeicher aufrüsten

Bei Smartphones und Tablets handelt es sich im Prinzip um kleine PCs, bei denen sogenannte SOCs (Systems-on-a-Chip) die Rechenleistung liefern. Auch die mobilen Geräte benötigen Arbeitsspeicher wie ein großer Rechner. Und ähnlich wie bei einem PC limitiert die RAM-Kapazität die Anzahl der Apps, die Sie gleichzeitig nutzen können, ohne dass sich das System verlangsamt. Das merken Sie beispielsweise meist dann, wenn Sie das Phone oder Tablet über einen langen Zeitraum hinweg nicht neu gestartet haben. Allerdings lässt sich der Arbeitsspeicher in Mobilgeräten nicht wie beim PC erweitern, da er fest auf den Platinen verlötet ist.

Deshalb müssen Sie mit Tricks dafür sorgen, dass das Mobilgerät den vorhandenen Arbeitsspeicher effektiv ausnutzt, ohne ihn zu überreizen. Grundsätzlich ist es so, dass mobile Betriebssysteme wie Android und iOS den Arbeitsspeicher in Smartphones oder Tablets recht voll laden, um dem Nutzer lange Wartezeiten beim Wechsel zwischen den Apps zu ersparen. Ist der Speicher voll, wird das System automatisch tätig und schließt länger ungenutzte Anwendungen. Deshalb bringen Drittanbieter-Apps, die versprechen, das RAM beser zu verwalten, in Wahrheit keine Besserung. Denn nach der Säuberung muss das System die benötigten Daten wieder in den RAM packen, was eine gewisse Rechenleistung nach sich zieht und somit auch auf die Akkuleistung geht. Das manuelle Schließen von Apps macht nur Sinn, wenn Darstellungsfehler vorliegen oder die Anwendung eingefroren ist. Oft reicht aber das einfache „Wegwischen“ der App in der Multitasking-Anzeige nicht: Hierfür müssen Sie in die Einstellungen navigieren und die entsprechende App zum Stoppen zwingen.

Um herauszufinden, wie viel Arbeitsspeicher noch frei ist und welche App am meisten RAM konsumiert, bietet Android eine Übersicht in den Einstellungen. Rufen Sie dort den Eintrag „Apps“ oder „Anwendungen“ auf – je nach Benutzer-Interface kann die Bezeichnung abweichen. Tippen Sie auf den Eintrag „Aktiv“, um die erwähnte Übersicht zu erhalten. Dort lassen sich auch Anwendungen gezielt beenden.

Um in iOS den RAM zu leeren, halten Sie die Standby-Taste des Geräts gedrückt, bis der Ausschalt-Slider erscheint. Lassen Sie die Tasten dann los, und halten Sie stattdessen den Homebutton so lange gedrückt, bis Sie das System wieder zurück auf den Homescreen leitet. Eine Meldung über die erfolgreiche Löschung gibt es nicht, aber dieser Vorgang sorgt auf dem iPhone für einen gewissen Geschwindigkeitsschub. Ein weiterer Tipp unter iOS ist folgender: Deinstallieren Sie eine App, und installieren Sie sie über den Store erneut. Auf diese Weise gehen zwar der Log-in und eventuell gespeicherte Inhalte verloren (sofern Sie nicht in der Cloud sind), allerdings werden Sie so auch Datenballast los.

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