Windows 10: Typische Probleme bei Update und Installation lösen

Viele Probleme bei Windows 10 betreffen schon die Installation auf lokale Datenträger sowie die Updates, die sich nicht wie vorgesehen installieren lassen.

Mit Windows 10 hat Microsoft im Juli 2015 das beste Windows aller Zeiten auf den Markt gebracht. Seitdem gibt es neben den monatlichen Updates vier „große Updates“, die das Softwareunternehmen jeweils als neue Versionen einstuft: 1511 im November 2015, 1607 im Juli 2016, 1703 im vergangenen März und zuletzt 1709 im Herbst. Zum Aufspielen und Aktualisieren brauchen Sie im Prinzip gar nichts zu unternehmen – und doch gibt es Probleme.

Installation und Update

In den meisten Fällen ist das Setup von Windows 10 schnell und reibungslos erledigt. Wenn es Probleme gibt, ist die Ursachenforschung und -behebung oft gar nicht so einfach.

PROBLEM: Keine Setup-DVD von Windows 10 vorhanden. Für eine Neueinrichtung von Windows 10 benötigen Sie die Setup-DVD beziehungsweise einen entsprechenden USB-Stick und einen Lizenzschlüssel von Windows 7, 8 oder 10.

LÖSUNG: Die zur Installation benötigten ISO-Dateien können Sie mithilfe des kostenlosen Media Creation Tool von Microsoft erstellen. Verwenden Sie das Programm auf einem beliebigen Rechner mit Windows 10 und wählen Sie im Anschluss daran in der Oberfläche das Betriebssystem aus. Dazu treffen Sie im Feld „Edition“ die passende Auswahl. Bei der Sprache darunter ist in aller Regel Deutsch“ richtig, bei „Architektur“ treffen Sie ebenfalls Ihre Auswahl, also entweder 32- oder 64-Bit. Das klappt übrigens nur, wenn Sie das Häkchen bei „Empfohlene Optionen für diesen PC verwenden“ entfernen. Bestätigen Sie die Einstellungen mit einem Klick auf die Schaltfläche „Weiter“ und legen Sie als Nächstes fest, ob Sie das aktuelle Windows als ISO-Datei herunterladen möchten, um daraus nachfolgend eine Installations- DVD zu brennen, oder ob Sie gleich einen USB-Stick für das Windows-Setup konfigurieren wollen. Dieser erfordert mindestens 4 GByte Speicherplatz. Alternatives Download-Tool: Die ISO-Images können Sie auch mit dem Gratis-Programm Microsoft Windows and Office ISO Download Tool auf Ihren PC herunterladen. Zuerst laden Sie die Software von der Hersteller-Webseite und führen die Datei „Windows ISO Downloader.exe“ aus. Rechts oben im Programmfenster entscheiden Sie sich unter „Software wählen“ für „Windows 10“ und dann im linken Fensterbereich nacheinander für die gewünschte Edition, die Produktsprache und die Architektur (32 oder 64 Bit). Der Download startet und kurze Zeit später ist das ISO auf Ihrer Festplatte.

PROBLEM: Windows 10 verweigert partout das Update auf neue Versionen. Obwohl Updates für das installierte Betriebssystem bereit stehen, lassen sich die Aktualisierungen nicht einspielen.

LÖSUNG: Microsoft hat sein aktuelles Betriebssystem, also Windows 10, vor nunmehr rund zweieinhalb Jahren auf den Markt gebracht. Seitdem gibt es neben den monatlichen Updates vier „große Updates“ als quasi neue Versionen: 1511 im November 2015, 1607 im Juli 2016, 1703 im vergangenen März und zuletzt 1709 im Oktober. Zum Aufspielen und Aktualisieren brauchen Sie im Prinzip gar nichts zu unternehmen, denn spätestens nach einigen Wochen soll die jeweils neue Version im Rahmen der Aktualisierung jeweils am zweiten Dienstag eines Monats aufgespielt werden. Wenn Sie nicht darauf warten und die neuen Funktionen sofort verwenden wollen, dann nutzen Sie einfach den Windows 10 Upgrade Assistenten . Sobald Sie das Tool starten, sehen Sie entweder den Hinweis, dass sich Ihr Rechner bereits auf dem neuesten Stand befindet. Oder der Upgrade Assistent bietet Ihnen über die Schaltfläche „Jetzt aktualisieren“ die direkte Option an, das Betriebssystem auf den aktuellen Stand zu bringen.

Während man in den allermeisten Fällen einfach warten muss, bis die neue Version heruntergeladen und installiert ist, verweigert Windows bisweilen das Update hartnäckig. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Bei manchen Systemen genügt es schon, alle nicht unbedingt erforderlichen USB-Geräte zu entfernen und den Virenscanner vorübergehend auszuschalten. Andere Rechner verweigern jedoch selbst dann die Aktualisierung mit einer wenig aussagekräftigen Fehlermeldung. In diesem Fall kann es helfen, veraltete Programme zunächst mal aus dem Autostart zu entfernen oder ganz zu deinstallieren. Ist die aktuelle Windows-Version erst einmal installiert, so lassen sich diese Anwendungen in aller Regel ebenfalls wieder benutzen.

PROBLEM: Beim Update von Windows 10 friert der Rechner ein. Auch nach einem Neustart sowie mehreren Versuchen ist das Ergebnis immer gleich – das Update wird nicht zu Ende gebracht.

LÖSUNG: Die Ursache ist meistens ein im Hintergrund laufender Virenscanner, der keine Veränderungen an den überwachten Systemdateien zulässt. Damit das Update klappt, müssen Sie das Security-Programm also beenden. Einige dieser Tools starten jedoch nach wenigen Minuten automatisch wieder neu. Die einzige Lösung in diesem Fall ist, die Software vorübergehend zu deinstallieren. Schutzlos sind Sie trotzdem nicht, weil Windows nun seinen Virenscanner Defender aktiviert, mit dem es beim Update keinerlei Probleme geben sollte.

PROBLEM: Defekter Patch verhindert ein Update. Beim Windows-Update können die Patch-Dateien beschädigt oder unvollständig übertragen werden, etwa weil der Rechner versehentlich ausgeschaltet oder vom Stromnetz getrennt wurde. Anschließend installiert Windows das Update stets wieder neu und meldet auch einen erfolgreichen Abschluss. Doch nach dem nächsten Start beginnt der Vorgang wieder von vorne.

LÖSUNG: Abstellen können Sie die ständigen Update-Versuche, indem Sie einfach den Windows-Update-Cache vom Datenträger löschen. Dort lagert Windows nämlich nicht nur die Patch-Dateien, sondern auch die bisherigen Installationen. Der Cache liegt in dem Ordner „SoftwareDistribution“ im Windows-Verzeichnis. Beim Versuch, das Verzeichnis zu löschen, erhalten Sie zunächst allerdings nur die Meldung „Die Aktion kann nicht abgeschlossen werden, weil der Ordner (oder eine Datei darin) in einem anderen Programm geöffnet ist“.

Um den Zugriff auf den Ordner zu beenden, rufen Sie in der Systemsteuerung über „Verwaltung“ die „Dienste“ auf oder geben das Stichwort „Dienste“ in das Suchfeld des Startmenüs ein. Klicken Sie im jetzt folgenden Schritt in der Liste der Dienste mittels der rechten Maustaste auf den Eintrag „Windows Update“ und wählen Sie im Kontextmenü „Beenden“. Genauso verfahren Sie dann mit dem Eintrag „Intelligenter Hintergrundüberwachungsdienst“. Nun lässt sich der Ordner „SoftwareDistribution“ löschen, Windows legt ihn später automatisch wieder an. Gehen Sie wieder zu „Dienste“ und klicken Sie die beiden deaktivierten Einträge nacheinander mit der rechten Maustaste an. Daraufhin wählen Sie die Option „Starten“. Rufen Sie im Startmenü die „Einstellungen“ auf und öffnen Sie als Nächstes „Update und Sicherheit“. Klicken Sie dort auf „Nach Updates suchen“. Windows stellt dann die Informationen über schon vorhandene sowie noch fehlende Updates neu zusammen, was eine Weile dauern kann. Schließlich lädt es den fehlgeschlagenen Patch neu herunter und installiert ihn danach.

Windows-Store & Apps

Im Windows Store gibt es einige interessante Apps von Microsoft und von Drittanbietern. Nicht immer klappt mit dem Store alles nach Wunsch.

PROBLEM: Defektes Microsoft-Konto. Nach der Installation des Anniversary Update erscheint bei einigen Anwendern in der Benachrichtigungssektion der Taskleiste die Meldung: „Sie müssen Ihr Microsoft-Konto für Apps auf anderen Geräten reparieren, um Apps zu starten und die Oberfläche auf diesem Gerät weiter verwenden zu können.“

LÖSUNG: Die Meldung tritt bei Benutzern auf, die sich mit einem lokalen Konto bei Windows anmelden und in der Vergangenheit Apps aus dem Microsoft-Store installiert hatten. Woher die Meldung stammt, ist unklar, da das Microsoft-Konto offensichtlich in Ordnung ist und wie gewünscht funktioniert. Um sie zu beseitigen, genügt es, sich einmal mit einem Microsoft-Konto bei Windows und dem App-Store anzumelden.

PROBLEM: Der Store von Windows 10 startet nicht mehr. Falls lediglich eine Fehlermeldung erscheint oder das Programm sofort nach dem Aufruf wieder verschwindet, gibt es verschiedene Möglichkeiten für eine Reparatur.

LÖSUNG: Zunächst sollten Sie es mit dem Universalwerkzeug versuchen, einem Reboot des Systems. Dabei sollten Sie allerdings nicht den Schnellstart verwenden, bei der Windows Treiber und andere Komponenten aus dem Cache holt. Besser ist es, wenn die Treiber komplett neu geladen werden. Dazu schließen Sie zunächst alle Anwendungen und stellen sicher, dass der aktuelle Stand der geöffneten Dokumente gespeichert wird. Danach geben Sie in das Suchfeld in der Taskleiste den Befehl „shutdown -g -t 0“ ein und drücken [Enter]. Damit lösen Sie einen Reboot von Windows aus. Mit etwas Glück ist anschließend auch der Store wieder verfügbar. Falls nicht, probieren Sie folgendes: Mit dem Creators Update hat Microsoft eine Funktion zum Zurücksetzen des Store eingeführt. Sie finden sie, indem Sie im Startmenü die „Einstellungen“ aufrufen und „Apps“ öffnen. Markieren Sie in der Liste unter „Apps & Features“ den Eintrag „Store“ und klicken Sie dort auf „Erweiterte Optionen“. Im folgenden Fenster finden Sie dann den Button „Zurücksetzen“. Nach dem Klick darauf werden der Verlauf und weitere Inhalte gelöscht, danach funktioniert das Programm in den meisten Fällen wieder problemlos.

Alternativ dazu können Sie auch den Befehl „wsreset.exe“ ins Suchfeld eingeben und [Enter] drücken. Es erscheint nun für einige Sekunden die Eingabeaufforderung, anschließend taucht (hoffentlich) der Store wieder auf.

PROBLEM: Überflüssige-Windows-Apps entfernen. Windows 10 installiert eine ganze Reihe von Apps, kleine Programme, die auf dem PC genauso funktionieren wie auf den Tablets und Smartphones von Microsoft. Sie liegen auf der Festplatte in den Ordnern „C:\Programme\Windows- Apps“ und „C:\Windows\SystemApps“, wobei das zweite Verzeichnis gesperrt ist.

LÖSUNG: Falls Sie eines dieser Tools nicht benötigen, können Sie es einfach entfernen. Dafür gibt es zwei Methoden: um einen können Sie es im Startmenü mit der rechten Maustaste anklicken und mit „Deinstallieren“ entfernen. Zum anderen finden Sie sämtliche Apps auch in den „Einstellungen“ von Windows unter „System –> Apps & Features“. Nach Markieren des Programms können Sie es mit „Deinstallieren“ löschen. Allerdings bleiben die Programmdateien dabei im App-Ordner erhalten; lediglich die Verknüpfung im Startmenü verschwindet. Um eine App wieder zurückzuholen, rufen Sie im Startmenü den Store auf und geben den Namen des benötigten Programms ins Suchfeld ein. Einige Apps lassen sich jedoch nicht löschen; bei ihnen ist der Button „Deinstallieren“ ausgegraut. Dabei handelt es sich um Systemprogramme, die Windows teilweise selbst benötigt, die teilweise aber auch einfach nicht entfernbar sein sollen. Um sie aus dem Startmenü zu entfernen, können Sie auf das Tool Windows 10 App Remover zurückgreifen. Es erfordert keine Installation, sondern wird einfach über seine EXE-Datei gestartet. Doch Vorsicht: Beim Deinstallieren von System-Apps kann Windows instabil werden. Sie sollten daher auf jeden Fall ein Image des Betriebssystems als Backup speichern, beispielsweise mit Easeus Todo Backup Free .

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