Größer, stärker, teurer: Das Samsung Galaxy S9 Plus ist der große Bruder des Galaxy S9 – und gleichzeitig das teuerste Galaxy aller Zeiten. Lohnt sich der Preis und was bringt die Dual-Kamera? Der Labor-Test!
Testfazit: Das müssen Sie wissen
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Die S-Klasse kommt wieder im Doppelpack: Neben dem normalen Samsung Galaxy S9 hat Samsung das Galaxy S9 Plus (von Samsung auch S9+ oder „SM-G965“ genannt) vorgestellt. Ist es das bisher beste Galaxy? Ist der Unterschied zum Vorgänger überhaupt messbar? Darüber hat sich die Redaktion lange Debatten geliefert. Damit ist jetzt Schluss: Die Ergebnisse des großen Labor-Tests dürften manche überraschen!
Galaxy S9 Plus: Design und Größe
Die Plus-Variante sieht genauso edel aus wie das Galaxy S9. Das Display beeindruckt mit Farben, Kontrast und dem seitlich gewölbten Edge-Design. Der Unterschied zum S9: Das Display ist noch einmal ein gutes Stück größer, misst in der Diagonale 6,2 statt 5,8 Zoll. So wächst das Galaxy S9 Plus auch in der Größe: Von den Maßen 147,7x 68,7 (S9) auf 158,1×73,8 Millimeter (S9 Plus). Für ein Gerät mit einem so großen Display ist das sehr wenig. Dennoch: Einhändig lässt sich das S9 Plus nicht mehr vernünftig bedienen. Der optionale Einhandmodus ist hier nur eine Notlösung. Gegenüber dem Vorgänger Galaxy S8 Plus offenbaren die Messungen: Das S9 Plus hat leicht zugelegt, ist gut einen halben Millimeter dicker und etwas schwerer (185 Gramm statt 173 Gramm). Und auch wenn man es nicht sieht: Genaue Nachmessungen zeigen, dass der Gehäuserahmen um das Display tatsächlich um Haaresbreite schmaler geworden ist. Ergebnis: Der Display-Gehäuse-Anteil steigt um ein Prozent gegenüber dem S8 Plus von 83 auf 84 Prozent.
Der Gehäuserahmen des S9 Plus ist gegenüber dem S8 Plus tatsächlich noch dünner geworden, schrumpft von 8,9 auf 8,8 Millimeter.
Galaxy S9 Plus: Geht das Display noch besser?
Heller, kontraststärker, mehr Dynamik: Bislang hat Samsung die Qualität der Displays mit jeder Galaxy-S-Generation weiter gesteigert. Kann das S9 Plus hier noch eine Schippe drauflegen? Nach der Auswertung der Labormessungen steht fest: Ja, es kann. Die Helligkeit steigt von exzellenten 770 Candela je Quadratmeter auf enorme 893 Candela, wobei das kleinere S9 im Test mit 918 Candela sogar noch etwas besser war. Auch in Sachen Kontrast hat das S9 Plus deutlich, bei Farbtreue leicht zugelegt. In letzteren Punkten ist das hauseigene Note 8 allerdings noch etwas besser.
Galaxy S9 Plus: Der Fingerabdrucksensor
Von vorn ist das Galaxy S9 Plus kaum vom Vorgänger Samsung Galaxy S8 Plus zu unterscheiden. Das ändert sich, wenn man es umdreht: Wie beim S9 befindet sich der Fingerabdrucksensor nicht mehr direkt neben, sondern mittig unter der Kamera. Beim Blick auf die Kamera fällt neben der Größe zweite wichtige Unterschied zum normalen S9-Modell auf: Nur das S9 Plus kommt mit zwei Kamera-Linsen. Die sind vertikal untereinander angeordnet. Das hat den Nebeneffekt, dass der Fingerabdruck noch ein Stück weiter nach unten rückt als bei einer Konstruktion mit Single-Kamera. So ist er zumindest für große Hände noch mit dem Zeigefinger erreichbar, wenn man das S9 Plus in der Hand hält. Wem auch das zu umständlich ist, der kann den Fingerabdrucksensor auch links liegen lassen: Mit dem neuen Intelligent Scan funktionierte im Praxis-Test auch die Entsperrung per Gesicht überraschend zuverlässig und schnell, zumindest wenn man sich das Smartphone frontal vor das Gesicht hält. Beim Intelligent Scan kombiniert Samsung die normale (relativ unsichere) Gesichtserkennung mit dem sicheren, aber trägen Iris-Scan. Allerdings ist die Sicherheit nicht auf demselben Niveau wie die Face ID-Entsperrung des iPhone X, funktioniert zudem im Dunkeln nicht immer beim ersten Versuch. Für maximale Sicherheit muss man weiterhin den teils etwas zickigen Iris-Scan, den Fingerabdruck oder eben eine sichere PIN bemühen.
Macht allein durch die Größe schon einiges her: Das Samsung Galaxy S9 Plus im Test der Redaktion!
Die Kamera(s) im Galaxy S9 Plus
Die interessanteste Neuerung beim Galaxy S9 Plus ist die Kamera: Erstmals findet sich auch auf der Rückseite einer S-Klasse eine Dual-Kamera. Mit ihrer vertikalen Anordnung ähnelt sie der des Samsung Galaxy Note 8, ist aber technisch verbessert. Die Haupt-Kamera (12 Megapixel, bei Handys gängiger Weitwinkel) nutzt jetzt Dual-Pixel-Technologie und arbeitete im Test deutlich schneller als beim Vorgänger (0,15 statt 0,25 Sekunden für Auslöseverzögerung inklusive Autofokus). Dazu gibt es hinten auch ein Telelinse mit doppeltem optischen Zoom (ebenfalls 12 Megapixel). Für Aufnahmen bei schlechter Beleuchtung hat die Hauptkamera wie beim S9 eine besonders lichtstarke Blende (f=1.5). Im Test machte die Bildqualität bei wenig Licht gegenüber dem Vorgänger tatsächlich einen gewaltigen Sprung, zog mit iPhone X und iPhone 8 gleich. Auch die Fotoqualität bei Tageslicht hat sich noch einmal leicht verbessert und lag zumindest unter den Testbedingungen auf dem Fotostand nur noch einen Hauch hinter iPhone X/8. Bei den Kollegen von DxOMark schob sich das S9 Plus sogar knapp vor andere Top-Foto-Smartphones wie Google Pixel 2, iPhone X oder Huawei Mate 10 Pro (beide 97 Punkte). Wie auch immer: Bei der Fotoqualität hat Samsung mit dem S9 (Plus) jetzt definitiv zur Spitzengruppe aufgeschlossen, selbst im harten COMPUTER BILD-Fototest. Bei der Blende gibt es eine kleine Weltneuheit: Sie ist variabel, kann für andere Situationen auf eine kleinere Blende (f=2.4) wechseln, was etwa andere Tiefenschärfe-Eigenschaften ermöglicht. Diese variable Blende gibt es bei beiden S9-Varianten. Die nur im S9 Plus verfügbare Tele-Linse dagegen ist fest auf die vergleichbar lichtschwache Blende f=2.4 eingestellt, hat aber andere Vorteile: Ein doppeltes Heranzoomen ist ohne Schärfeverlust möglich. Wie leider auch bei früheren Smartphones mit Tele-Zoom üblich wird die Tele-Linse allerdings nur bei guten Beleuchtungsverhältnissen genutzt. Bei Dunkelheit wechselt auch das S9 Plus automatisch auf den verlustbehaftetenen digitalen Zoom. Außerdem bietet nur das S9 Plus dank der zweiten Linse die Möglichkeit, ausreichend Tiefeninformationen zum Spiel mit der Hintergrundschärfe zu erhalten: Im sogenannten Live-Fokus (entspricht dem Portrait-Modus beim iPhone) kann man per virtuellem Schieberegler einstellen, wie unscharf der Hintergrund werden soll.
Vergleich der Testbilder aus dem Labor bei wenig Licht: Das Bild des S8 Plus wirkt aufgehellt, doch die Detailschärfe fehlt. Das Bild vom S9 Plus ist zwar dunkler, aber schärfer und zeigt mehr Motiv-Feinheiten.
Super-Zeitlupe mit 960 fps im Galaxy S6 Plus
Live in Aktion beeindruckte die neue Super-Zeitlupen-Funktion, die sich aber nicht vom normalen S9 unterscheidet: Sie liefert hochwertige Zeitlupenaufnahmen, wie sie bislang etwa von Apple iPhone 8, iPhone 8 Plus und iPhone X bekannt waren, aber mit 960 Bildern pro Sekunde. Zum Vergleich: iPhones kommen auf 240 Bilder pro Sekunde, schaffen die seit dem iPhone 8 aber in Full-HD-Auflösung (1080p). Allerdings kann das iPhone Zeitlupenvideos ohne Längenbegrenzung aufnehmen, während bei Samsung schon nach 0,2 Sekunden Schluss ist. Hier ähnelt die S9-Klasse der Zeitlupe in neueren Sony-Geräten. Anders als bei Sony kann das Samsung S9/S9 Plus jedoch automatisch erkennen, wann der richtige Zeitpunkt für die Zeitlupe gekommen ist: Man definiert vor Aufnahme-Beginn einen Bildausschnitt im Sucherbild. Wird dort eine Bewegung registriert, startet die Zeitlupe. So gelangen im Praxis-Test beeindruckende Detail-Aufnahmen vom Platzen eines mit Wasser gefüllten Luftballons.
Superzeitlupe in Aktion: So sieht die Zeitlupenaufnahme von einem platzenden Wasserballon aus.
Galaxy S9 Plus: Dolby Atmos
Mit dem tollen, riesigen Display und der Möglichkeit, Videos (etwa in der Netflix-App) mit erweitertem Kontrastumfang in HDR anzuzeigen, ist das Galaxy S9 Plus perfekt für ein optisch beeindruckendes Mäuse-Heimkino. Hinzu kommt eine verbesserte Soundwiedergabe. Hinkte die S8-Generation mit Mono-Lautsprechern der Konkurrenz noch hinterher, gibt es jetzt endlich zwei Lautsprecher. Und dank eingebauter Dolby Atmos-Technik und dem großen Display macht der Filmgenuss auf dem Galaxy S9 Plus durchaus Spaß. Im Test war der Unterschied zwischen Dolby-Atmos-Raumklang und normalem Stereo-Klang deutlich hörbar. Am besten kommt der Effekt bei Dolby-Atmos-Filmen zur Geltung, doch auch bei Filmen mit Stereo-Ton kann das S9 (Plus) einen Raumklang simulieren.
Das neue DeX Pad ermöglicht es, das S9 Plus an einen PC-Monitor anzuschließen und gleichzeitig als Mausersatz zu benutzen.
Das Galaxy S9 Plus als PC-Ersatz
Schon das Galaxy S8 Plus ließ sich per DeX Station an einen PC-Monitor anschließen. Beim S9 (Plus) hat Samsung diese Funktion verbessert. Zum einen durch neue Hardware: Im neuen DeX Pad, das erst später in den Handel kommen wird, liegt das Smartphone flach, ist parallel zum PC-Modus weiter nutzbar. So angeschlossen, kann man den Handy-Touchscreen auch als Mausersatz nutzen. Verbesserungen gab es auch bei der Software: So kann man automatisch bestimmte DeX-Konfigurationen etwa mit ausgewählten Unternehmens-Anwendungen starten, optional reicht dazu sogar das Auflegen eines festgelegten Fingers auf den Fingerabdrucksensor. Die Sicherheitssoftware Knox ist integriert. Das Multitasking wurde verbessert.
Galaxy S9 Plus: Großes Plus beim Speicher
Bei den inneren Werten entspricht das S9 Plus dem normalen S9, hat aber zwei wichtige Pluspunkte: So ist der Arbeitsspeicher mit 6 Gigabyte (GB) deutlich größer als beim normalen Galaxy S9 (4 GB). Davon profitieren insbesondere aufwendige Anwendungen, das Multitasking und der PC-Ersatzmodus DeX. Beim internen Speicher hat das S9 Plus ebenfalls mehr zu bieten: Denn während das S9 in Deutschland vorerst nur mit 64 Gigabyte verfügbar ist, gibt es das Plus-Modell auch als Variante mit üppigen 256 GB Speicher. In allen Modellen kann man den Speicher außerdem per microSD-Karte erweitern.
Unterschiede von Galaxy S9 und S9 Plus
Galaxy S9 | Galaxy S9 Plus | |
---|---|---|
Display-Diagonale | 5,8 Zoll | 6,2 Zoll |
Akku-Kapazität | 3.000 mAh | 3.500 mAh |
RAM | 4 GB | 6 GB |
Abmessungen | 147,6×68,7×8,5 mm | 158,1×73,8×8,5 mm |
Hauptkamera | 12 MP | Dual-Kamera mit 2×12 MP |
Heiße Sache: Note-7-Akkus im S9 Plus?
Samsungs neuer Exynos-9810-Prozessor soll dank acht Kernen (4×2,7 GHz und 4×1,7 GHz) gegenüber dem S8-Prozessor deutlich schneller sein und außerdem effektiver mit dem Strom haushalten. Im Test zeigten sich interessante Ergebnisse. So bleibt der Tempozuwachs in den praxisorientierten COMPUTER BILD-Tests nur minimal. Ob es am Prozessor liegt oder verbesserten Stromsparmechanismen von Android 8.0: Obwohl der Akku mit 3.500 Milliamperestunden (mAh) genauso groß ist wie beim Vorgänger, hielt das S9 Plus beim Anwendungsmix im Labor deutlich länger mit einer Akkuladung durch – und zwar drei Stunden länger! Mit 13 Stunden und 31 Minuten ist die Laufzeit zudem größer als beim normalen S9 (zwölf Stunden und sechs Minuten) und als beim iPhone X (neun Stunden und 45 Minuten) oder iPhone 8 Plus (elf Stunden und 38 Minuten). An die Akku-Laufzeit des Huawei Mate 10 Pro (gut 14 Stunden) allerdings kommt Samsung auch mit dem S9 Plus nicht heran. Für die Akku-Messung öffnet das COMPUTER BILD-Labor das Gehäuse, erhält so Zugriff auf den Akku – genau wie die Reparatur-Spezialisten von iFixit. Und die haben beim Auseinanderbauen des Galaxy S9 Plus nun herausgefunden, dass die Spezifikationen des Akkus identisch mit denen des Note 7 sind. Eine Brandkatastrophe ist dennoch nicht zu erwarten: Laborfotos zeigen, dass der Akku im S9 Plus zusätzlich geschützt ist. Außerdem hat Samsung die Note-7-Akkus vernichtet und seitdem die Sicherheitsstandards bei der Akku-Produktion erhöht. Und: Nur weil die Spezifikationen ähnlich sind, muss es sich keineswegs um dieselben Akkus handeln.
Samsung Galaxy S9 Plus: Dual-SIM als Standard
Ein kleiner Schritt für die Technik, doch ein großer Schritt für die Samsung-Flaggschiffe auf dem deutschen Markt: Laut Samsung werden in Deutschland alle Modelle, die ohne Provider in den freien Handel gelangen, mit Dual-SIM-Funktion kommen. Allerdings ist Dual-SIM nur per Hybrid-Slot realisiert. So muss man beim Einlegen einer zweiten SIM auf eine Speicherkarte verzichten. Beim Kauf sollte man genau darauf achten, welche Variante man erhält. Leider wird die Dual-SIM-Variante nur bei wenigen Händlern auch ausdrücklich als Duos-Variante ausgewiesen.
Samsung Galaxy S9 Plus: Preis
Apple und Google ebneten 2017 den Weg für Smartphones mit vierstelligem Preis: iPhone X und Google Pixel 2 XL überschreiten die 1.000-Euro-Marke. Tatsächlich zieht jetzt auch Samsung mit: Die 256-GB-Variante des S9 Plus ist mit 1.049 Euro das teuerste Galaxy-Smartphone, das es bisher gab. Wem das zu viel ist, der kommt mit der 64-GB-Variante für 949 Euro davon. In Deutschland gibt es folgende Farben: Lila (Lilac Purple), Schwarz (Midnight Black), Metallic-Blau (Coral Blue).
Von hinten erkennen Sie das Galaxy S9 Plus an der Dual-Kamera – das Galaxy S9 (die beiden linken Geräte) hat nur eine Linse. Alle vier Farben gibt es für beide Modelle.
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