Windows 10: So nutzen Sie den Dateiversionsverlauf

Unter Windows 10 ist es einfach, versehentlich gelöschte oder durch eine Schad-Software beschädigte Dateien zurückzuholen. Das Betriebssystem sichert dazu im Dateiversionsverlauf automatisch bestimmte Dateien. Die Sicherung müssen Sie allerdings erst einschalten.

1. Um den Dateiversionsverlauf in Windows 10 zu aktivieren, öffnen Sie mit dem Tastenkürzel Win-I die Einstellungen und klicken auf „Update und Sicherheit“ und „Sicherung“. Klicken Sie auf „Laufwerk hinzufügen“ und wählen das Sicherungslaufwerk aus. Neben einer zweiten Festplatte akzeptiert Windows auch ein USB-Laufwerk sowie Netzwerklaufwerke.

2. Haben Sie den Dateiversionsverlauf bereits zu einem früheren Zeitpunkt aktiviert, zeigt Windows anstelle des Auswahlfelds „Laufwerk hinzufügen“ die Option „Meine Dateien automatisch sichern“ an. Stellen Sie sicher, dass der Schalter aktiviert ist.

3. Der Dateiversionsverlauf schützt standardmäßig nur Dateien, die Sie in den Windows-Bibliotheken speichern. Weitere Ordner können Sie seit dem Windows 10 Spring Creators Update (1803) in den Sicherungseinstellungen hinzufügen. Klicken Sie auf „Weitere Optionen“ und „Ordner hinzufügen“. Markieren Sie den gewünschen Ordner und wählen Sie „Diesen Ordner auswählen“.

4. Ganz oben in den Sicherungsoptionen legen Sie das Sicherungsintervall (etwa „Stündlich“) und die Aufbewahrungszeit (etwa „1 Monat“) fest. 

5. Zur Dateiwiederherstellung klicken Sie im Explorer mit der rechten Maustaste auf den Ordner, in dem die verlorene Datei gespeichert war. Gehen Sie auf „Vorgängerversionen wiederherstellen“. Sie sehen eine Liste der Sicherungen. Erscheint „Es sind keine vorherigen Versionen vorhanden“, ist kein Backup verfügbar. Markieren Sie die gewünschte Version. Klicken Sie auf den Pfeil neben „Öffnen“ und auf „In Dateiversionsverlauf öffnen“. Nun sehen Sie den gesicherten Inhalt des Ordners. Markieren Sie die Wunschdatei mit einem Klick und gehen Sie dann unten auf den grünen Knopf. Windows stellt die Datei im ursprünglichen Ordner wieder her.

Malware-Guide: Diese Gefahren bedrohen Ihren PC

Sie denken, Sie kennen sich aus mit Malware? Dann überprüfen Sie Ihr Wissen lieber nochmal – wir haben in unserem Malware-Guide die wichtigsten PC-Gefahren zusammengetragen.

Gerade wenn ein neuer Schädling die Runde macht, rätseln viele PC-Besitzer, wie die Gefahr konkret aussieht und wie sie sich davor schützen können. Denn wenn es um PC-Sicherheit geht, bringen viele Anwender die verschiedenen Bezeichnungen für Malware durcheinander. Dabei ist es extrem wichtig, genau zu klassifizieren, mit welcher Malware Ihr Rechner infiziert ist, damit Sie diese auch garantiert wieder loswerden. Lesen Sie also in diesem Artikel, welche Malware-Arten Ihren Rechner bedrohen. Wir haben die gängigsten Gefahren aufgelistet und geben zudem Hinweise, wie Sie die Schädlinge wieder loswerden.

Viren

Ein Computer-Virus zählt bei den meisten Medien heutzutage als Oberbegriff für alle möglichen Malware-Programme, die einen PC heimsuchen können. Glücklicherweise handelt es sich aber bei einem Großteil der Malware eben nicht um einen Virus. Denn ein echter Virus modifiziert eine ansonsten harmlose Datei – oder deren Verknüpfungen – so, dass beim Ausführen der Datei auch der Virus ausgeführt wird.

Reine Viren sind heutzutage ausgesprochen selten zu finden. Weniger als zehn Prozent der gesamten Malware entfällt auf Viren. Und das ist auch gut so, denn ein Virus ist der einzige Malware-Typ, der auch andere Dateien „infizieren“ kann. Das macht sie besonders schwierig zu entfernen – schon früher und heute erst recht. Deshalb begnügen sich die meisten Antiviren-Programme damit, eine infizierte Datei entweder zu löschen oder in Quarantäne zu verschieben – sie haben aber Probleme damit, den ursprünglichen „Herd“ des Infekts auszumachen.

Würmer

Würmer existieren schon deutlich länger als Viren. Ihre Entstehung geht zurück auf die Mainframezeit. Durch Mails wurden sie in den späten 1990er Jahren „modern“ und plagten Sicherheitsexperten seitdem mit Infektionen durch bösartige Mail-Anhänge. Nur eine einzige Person musste versehentlich oder absichtlich den Wurm-Anhang einer Mail öffnen, schon war eine ganze Abteilung oder Firma infiziert.

Hauptmerkmal eines Wurms ist, dass er sich selbst repliziert. Erinnern Sie sich beispielsweise an den berüchtigten „I love you Wurm“: Einmal losgelassen, befiel er in recht kurzer Zeit nahezu jeden E-Mail-Nutzer auf der Welt, brachte Telefonsysteme mit betrügerischen Textnachrichten zur Überlastung und TV-Netzwerke zum Absturz und sorgte sogar dafür, dass Tageszeitungen nicht mehr rechtzeitig gedruckt werden konnten. Einige andere Würmer, unter ihnen der SQL Slammer und MS Blaster , blieben ebenfalls in so negativer Erinnerung, dass Würmer unwiderruflich in die Geschichte der PC-Sicherheit eingingen.

Malware-Wissen: So kommen Viren und Würmer auf Ihren PC

Was einen Wurm so gefährlich macht, ist seine Fähigkeit, sich auch ohne eine Aktion durch den Endnutzer zu verbreiten. Ganz im Gegensatz zu Viren beispielsweise, die zumindest einen Klick durch den Nutzer erfordern, bevor sie aktiv werden. Würmer benutzen stattdessen andere Dateien und Programme für die „Drecksarbeit“. So benutzte der SQL Slammer-Wurm etwa eine Sicherheitslücke in dem Datenbanksystem Microsoft SQL, um so innerhalb von zehn Minuten auf jedem ungepatchten SQL Server einen Pufferüberlauf zu provozieren – ein Geschwindigkeitsrekord, der noch heute als ungeschlagen gilt.

Trojaner

Würmer wurden mittlerweile mehr oder weniger ersetzt durch Trojanische-Pferde. Diese Trojaner tarnen sich als vermeintlich harmlose Programme, enthalten aber bösartigen Code. Zwar existieren Trojaner de facto sogar schon länger als Computer-Viren, doch erst heute infizieren sie Computer weltweit so häufig wie keine andere Malware.

Ein Trojaner muss – ähnlich wie ein Virus – zunächst von seinem Opfer ausgeführt werden, bevor er seine Arbeit verrichtet. Trojaner erreichen den Nutzer meistens via Mail oder beim Besuch einer infizierten Webseite. Der beliebteste Trojaner-Typ ist das gefälschte Antiviren-Programm: Es meldet sich, gaukelt dem Nutzer vor, sein PC wäre infiziert und rät ihm, ein spezielles Programm zu starten, um den Computer zu bereinigen. Sobald die Nutzer darauf hereinfallen, kann der Trojaner auf dem Rechner Wurzeln schlagen.

Die Verteidigung gegen Trojaner ist aus zwei Gründen schwierig: Zum einen sind sie einfach zu programmieren (Cyber-Kriminelle stellen immer wieder Trojaner-Bastel-Kits zur Verfügung) und verbreiten sich, indem sie ihr Opfer an der Nase herumführen. Das kann auch kein Patch, keine Firewall und kein Anti-Malware-Programm verhindern. Malware-Programmierer erschaffen mehrere Millionen Trojaner pro Monat. Anti-Malware-Programme versuchen zwar ihr Bestes, bei dieser Fülle an immer neuen Trojanern auf dem neuesten Sicherheitsstand zu bleiben, doch mittlerweile gibt es einfach zu viele Signaturen, als dass das funktioniert.

Hybriden und exotische Formen

Heutzutage besteht Malware meist nicht mehr nur aus einer einzigen Bedrohungsart, sondern ist meist eine Kombination aus traditionellen Schadprogrammen mit Bestandteilen von Trojanern und Würmern, hin und wieder auch Teilen eines Virus‘. Normalerweise erscheint dem Nutzer ein solcher Hybrid als Trojaner, doch sobald er einmal losgelassen ist, infiziert er andere Opfer übers Netzwerk wie ein Wurm.

Viele Malware-Programme werden als Rootkits oder Stealth-Software angesehen. Das heißt, sie sind darauf ausgelegt, das zugrunde liegende Betriebssystem so zu modifizieren, dass sie die volle Kontrolle darüber erlangen und sich problemlos vor Anti-Malware-Programmen verstecken können. Zu solchen Schädlingen zählen auch Bots: Im Wesentlichen Trojaner-Wurm-Kombinationen, die einzelne Opfer einem großen, bösartigen Netzwerk hinzufügen. Ein Botmaster besitzt meistens einen oder mehrere „Command and Control“-Server, in die sich die Bots einchecken, um neue Instruktionen zu erhalten.

Sogenannte Bot-Netzwerke – oder Botnets – variieren in der Größe zwischen einigen tausend infizierten Computern und mehrere Hunderttausend Systemen, die unter der Kontrolle eines einzigen Botmasters stehen. Botnets werden nicht selten auch an andere Cyber-Kriminelle „vermietet“, die sie wiederum für eigene kriminelle Zwecke nutzen.

Spyware und Adware

Wenn Sie Glück haben, sind Sie bislang lediglich mit Adware in Kontakt gekommen: Adware versucht, den kompromittierten Endnutzer mit ungewollter und potenziell schadhafter Werbung zu konfrontieren. Ein gewöhnliches Adware-Programm kann zum Beispiel die Webbrowser-Suche eines Nutzers auf eine optisch ähnliche Seite umleiten, die bestimmte Produkte bewirbt.

Eine Unterkategorie von Adware ist Spyware, die vor allem dann zum Einsatz kommt, wenn die PC-Aktivitäten eines oder mehrerer Nutzer überwacht werden wollen. Im kriminellen Rahmen können so durch Speichern der Tastaturaktivitäten per Keylogger Passwörter oder geistiges Eigentum ausspioniert werden. Adware und Spyware sind von allen Malware-Programmen noch am einfachsten wieder zu entfernen. Auch, weil sie meistens deutlich weniger aggressiv und gefährlich sind als ihre Malware-Kollegen. Sie müssen nur die bösartige Anwendung auf Ihrem PC ausfindig machen und sie daran hindern, sich selbst zu starten – fertig.

Kampf der Bedrohung

Heutzutage beginnen viele Malware-Programme ihre „Karriere“ als Trojaner oder Würmer, verbinden sich aber dann mit einem Bot-Netzwerk und gewähren menschlichen Hackern und Cyber-Kriminellen Zugang zum Rechner und Netzwerk des Opfers. Ein Großteil dieser Malware wird dazu eingesetzt, Geld zu stehlen – zum Beispiel direkt von einem Bankkonto oder indirekt, indem Passwörter und Identitäten entwendet werden.

Mit etwas Glück sind solche Schädlinge mit Programmen wie Microsofts Autoruns oder SilentRunners auffindbar. Wenn sich die Malware tarnt, müssen Sie zunächst die Tarn-Komponente aus dem Systemspeicher entfernen – sofern möglich – und dann den Rest des Programmes extrahieren. Hilfreich ist es, den PC dafür im „Abgesicherten Modus“ zu starten, die verdächtige Tarn-Komponente zu entfernen (manchmal hilft auch eine einfache Umbenennung der Datei) und einen guten Anti-Malware-Scan ein paar Mal laufen zu lassen. So werden Sie auch hartnäckige Überbleibsel los.

Unglücklicherweise artet es oft in ziemliche Sisyphus-Arbeit aus, einzelne Malware-Programme und -Komponenten ausfindig zu machen. Schnell können Fehler gemacht und Komponenten übersehen oder vergessen werden. Außerdem kann man sich nie sicher sein, ob die Malware das System schon so modifiziert hat, dass es unmöglich ist, es wieder vollständig zu bereinigen.

Wenn Sie nicht gerade ein Experte im Entfernen von Malware sind, sichern Sie zunächst Ihre Daten, formatieren Sie dann die Festplatte und installieren Sie Programme und Dateien neu. Sorgen Sie dann dafür, dass Ihr System und alle Programme auf dem neuesten Stand sind. Nur so bekommen und erhalten Sie ein vertrauenswürdiges Computersystem, das auch zukünftigen Risiken trotzen kann.

Daten unwiderruflich von der Festplatte löschen

Das Löschen von Dateien scheint nicht viel Aufmerksamkeit zu erfordern. Doch beim Überprüfen erweist sich der Vorgang als recht komplex. Sorgfältiges Vorgehen ist vor allem dann wichtig, wenn Sie einen Datenträger entsorgen oder verkaufen möchten.

Ein kurzer Druck auf die „Entf“-Taste – und weg ist die Datei. Das kennt und macht jeder Computerbenutzer, manchmal sogar an einem Tag mehrfach. Manche bevorzugen auch die Maus, klicken die Datei mit der rechten Taste an und gehen im Kontextmenü auf „Löschen“. Alternativ zieht man die zu löschenden Inhalte einfach in den Papierkorb. Auf jeden Fall ist das Löschen eine der ersten Sachen, die der Anwender lernt, wenn er sich mit dem Rechner vertraut macht. Jeder versteht, was da passiert – oder glaubt es jedenfalls.

Doch tatsächlich ist das Löschen eine recht komplizierte Angelegenheit, bei der Sie verschiedene Möglichkeiten haben. Welche Form des Löschens in welchem Fall die beste oder geeignetste ist, gilt es im Vorfeld zu klären: Warum möchten Sie eine bestimmte Datei beziehungsweise mehrere Dateien überhaupt löschen? Denn dafür kann es mehrere Gründe geben:

Sie brauchen die Inhalte nicht mehr und wollen auf Ihrem Computer für mehr Übersicht sorgen.

Sie wollen Platz schaffen, da der freie Platz auf der Festplatte zur Neige geht.

Sie wollen eine alte Festplatte oder SSD entsorgen und zuvor alle vertraulichen Daten davon entfernen.

Je nachdem, was für Sie zutrifft, sollten Sie beim Löschen anders vorgehen. Denn jedes Betriebssystem unterstützt verschiedene Arten des Entfernens von Dateien und Ordnern. Hinzu kommt noch ein wichtiger technischer Aspekt: Falls Sie Dateien und deren Inhalte sicher löschen möchten, müssen Sie zwischen herkömmlichen Magnetfestplatten und SSD-Flashspeichern unterscheiden (siehe Kasten weiter unten).

Aus den Augen: Dateien in den Papierkorb verschieben

Wenn Sie Dateien, Ordner oder beispielsweise auch Desktop-Icons in Windows löschen, landen diese automatisch im Papierkorb. Auf diese Weise sind sie nicht wirklich verschwunden oder gar gelöscht, vielmehr hat das Betriebssystem sie lediglich in einen eigenen Ordner verschoben.

Um sie zurückzuholen, öffnen Sie den Papierkorb mit einem Doppelklick, markieren den gewünschten Inhalt, klicken mit der rechten Maustaste darauf und wählen „Wiederherstellen“. Die Datei erscheint daraufhin wieder an der ursprünglichen Stelle. Der Papierkorb stellt also eine Sicherheitsfunktion dar, die den Anwender vor versehentlichem Löschen noch benötigter Daten bewahren soll.

Erst wenn Sie mit der rechten Maustaste eine Datei oder den gesamten Papierkorb anklicken und „Löschen“ beziehungsweise „Papierkorb leeren“ wählen, sind die Daten tatsächlich „weg“. Doch Vorsicht, der Windows-Papierkorb reagiert nicht in allen Situationen wie beschrieben. Denn wenn Sie über das Netzwerk Daten von einem verbundenen Computer entfernen, werden diese sofort gelöscht und tauchen weder auf Ihrem noch auf dem anderen Rechner im Papierkorb auf. Auch beim Löschen von Dateien mit dem Befehl „del“ in der Eingabeaufforderung landen die Dateien sofort im Nirwana. Und ist eine Datei größer als die eingestellte Größe des Papierkorbs – zum Überprüfen rufen Sie nach einem Rechtsklick auf das Papierkorb-Icon die „Eigenschaften“ auf – wird sie ebenfalls sofort gelöscht. Ist schließlich der Abfallbehälter randvoll, werden die ältesten Inhalte beim Hinzufügen neuer Files automatisch rausgeworfen und überschrieben.

Der normale Löschvorgang in den Papierkorb ist also eine praktische Lösung, wenn Sie auf Ihrer Festplatte oder SSD mehr Übersicht oder auch Platz schaffen wollen. Falls Sie dabei einen noch benötigten Inhalt versehentlich löschen, können Sie ihn in vielen Fällen einfach zurückholen. Das fest eingestellte Volumen des Papierkorbs verhindert, dass Sie immer mehr Platz auf dem Datenträger mit Ihren alten Dateien verschwenden. Dazu ein Tipp: Sie können den Papierkorb auch direkt umgehen, indem Sie beim Löschen einer Datei die „Shift“-Taste drücken.

Duplikate verbrauchen Platz und erschweren die Übersicht

Wenn es Ihnen darum geht, durch das Löschen von Dateien Platz auf dem Datenträger zu schaffen, sollten Sie sich Gedanken über eventuell noch vorhandene Kopien machen. Bei der alltäglichen Arbeit am PC speichert man die Dateien häufig in unterschiedlichen Versionen in verschiedenen Ordnern – gerade auch bei privaten Fotos. Bei Office-Formaten kann man den Platzverlust meist vernachlässigen, bei der Arbeit mit Musikstücken, Fotos und Videos sind die Datenmengen oft riesig.

Für die Suche nach Duplikaten verwenden Sie am besten ein spezialisiertes Tool wie etwa Anti-Twin . Es erkennt doppelte Dateien nicht nur am Namen, sondern auch am Inhalt, und kann Bilder sogar anhand der Pixel vergleichen. Auf Wunsch lässt es die doppelten Versionen gleich im Papierkorb verschwinden.

Weitere Kopien stecken oft in Backup-Sätzen. Daran sollten Sie vor allem dann denken, wenn Sie Dateien – wie weiter unten beschrieben – sicher und dauerhaft löschen wollen. Beachten Sie, dass auch Windows selbst Dateien sichert. Dazu hält es zum einen in der Systemsteuerung unter „System und Sicherheit“ den Dateiversionsverlauf bereit, der allerdings per Voreinstellung deaktiviert ist. Ferner bringt Windows 10 mit „Sichern und Wiederherstellen“ wieder das Backup-Tool von Windows 7 mit. Und drittens ist da noch die Systemwiederherstellung, erreichbar in der Systemsteuerung über „Wiederherstellung“. Mit dem Freeware-Tool Shadow Explorer überprüfen Sie, welche Dateien und Versionen in den Sicherungen des Programms enthalten sind.

Dateiverweise entfernen, Spuren und Daten vom PC löschen

Allerdings speichert Windows an mehreren Stellen immer noch Hinweise auf Dateien, auch wenn die Daten bereits gelöscht sind. Zwar lässt sich auf diese Weise der Inhalt nicht mehr rekonstruieren, aber allein schon Dateinamen wie etwa „Bewerbung.docx“ sind manchmal aussagekräftig. So zeigt etwa der Explorer per Voreinstellung die 20 zuletzt geöffneten Dateien an, das Gleiche gilt für Word und andere Programme. Des Weiteren speichert der PC Ihre letzten Suchvorgänge nach Dateien, Ordnern oder auch Computern und legt diese Informationen in der Registry ab.

Aber auch das von Windows bevorzugt verwendete Dateisystem NTFS speichert Dateiinformationen auf der Festplatte. Die Master File Table (MFT) ist eine Datenbank, die sämtliche Dateien und Ordner inklusive ihrer Attribute verzeichnet. Aus der MFT weiß Windows beispielsweise, welche Files schreibgeschützt sind. Die MFT selbst können Sie mit Windows nicht erreichen, sie liegt in einem geschützten Bereich der Festplatte. Forensiker haben jedoch die Möglichkeit, darauf zuzugreifen. Wenn Sie einen Datenträger ausmustern und zuvor sämtliche enthaltenen Informationen sicher entfernen möchten, sollten Sie ihn inklusive Betriebssystem komplett überschreiben. Eine Neuformatierung oder -partitionierung reicht in der Regel nicht aus.

Zum Überschreiben bauen Sie die Festplatte aus und stecken Sie sie in einen zweiten Rechner. Dort können Sie sie dann per Software überschreiben. Mehrere Tool-Pakete bringen zu diesem Zweck eine Funktion mit, welche die freien Bereiche eines Datenträgers mit Nullen füllt. In Ccleaner beispielsweise finden Sie sie unter „Extras -> Festplatten Wiper“. Die dortigen Voreinstellungen können Sie übernehmen, ein einfaches Überschreiben genügt. Ebenso eignet sich das Tool Secure Eraser , das speziell für sichere Löschaktionen konzipiert wurde.

Alternativ dazu können Sie die gesamte Platte verschlüsseln, beispielsweise mit dem in Windows enthaltenen Bitlocker . Der Verschlüsselungsalgorithmus des Programms ist so stark, dass Sie sich über die Sicherheit Ihrer Daten keine Sorgen mehr zu machen brauchen. Außerdem haben Sie so noch eine Hintertür, falls Sie später doch noch auf die Inhalte zugreifen möchten.

Unterschiede zwischen Festplatten und SSDs

Wenn Sie die beschriebene Ccleaner -Funktion auf SSDs anwenden wollen, erscheint eine Warnung, die besagt, dass die Disk durch ein sicheres Löschen vorzeitig verschleißen kann.

Damit spielt Hersteller Piriform darauf an, dass die Speicherzellen von SSDs lediglich eine begrenzte Zahl von Schreibvorgängen vertragen, dann sind sie kaputt. Doch einmal abgesehen davon, dass wir hier von mehreren tausend Schreibvorgängen sprechen, während Sie die unbenutzten Bereiche nur einmal mit Nullen füllen wollen – ein solches endgültiges Löschen führt man üblicherweise erst dann aus, wenn man die Disk entsorgen oder verkaufen will. Dann jedoch kann Ihnen der Verschleiß egal sein. Lassen Sie die Aktion also ruhig zu.

Allerdings ist die Gefahr, dass gelöschte Daten noch lange Zeit einfach wiederherstellbar auf der Disk liegen, bei SSDs ohnehin erheblich geringer als bei herkömmlichen Magnetfestplatten. Denn weil jeder Schreibvorgang ein klein wenig von der Lebensdauer der Speicherzellen abknapst, verteilt der Controller der SSD die Schreibzugriffe möglichst gleichmäßig über die als frei gekennzeichneten Zellen hinweg. Sobald nun also nach dem einfachen Löschen einer Datei mit dem Explorer Windows die entsprechenden Blöcke als frei meldet, werden sie in nicht allzu ferner Zukunft für die Ablage anderer Files genutzt. Sobald das geschieht, sind die vorherigen Inhalte des Speichers verschwunden und nicht mehr rekonstruierbar. Hinzu kommt, dass es aus technischen Gründen bei SSDs sehr schwierig ist, ohne ein aktuelles Dateiverzeichnis direkt in die Flash-Speicherzellen hineinzuschauen.

Dateien definitiv löschen, um das Wiederherstellen zu verhindern

Streng genommen ist der Begriff „Löschen“ für das Entfernen von Dateien aus der Übersicht des Explorers und aus dem Papierkorb nicht ganz korrekt. Denn tatsächlich werden die Files dabei nicht von der Festplatte getilgt, stattdessen entfernt Windows lediglich ihre Verwaltungseinträge aus dem Dateisystem und markiert ihren Speicherplatz wieder als frei. Die Daten sind also nach wie vor vorhanden – zumindest bis der Platz anderweitig wieder genutzt oder überschrieben wird.

Bis dahin lassen sich mit Tools wie Recuva oder Photorec die Files problemlos wiederherstellen. Eines dieser beiden Programme, im Zweifelsfall Recuva, sollten Sie daher gleich nach dem Einrichten von Windows installieren. Auf diese Weise müssen Sie es nach einem Datenverlust, etwa durch Löschen in der Eingabeaufforderung, nicht erst installieren. Denn das birgt immer die Gefahr, dass Sie beim Kopieren der Programmdateien auf die Festplatte gerade die Daten, die Sie eigentlich retten wollen, überschreiben.

Damit auch Tools wie Recuva nicht mehr an die Daten herankommen, können Sie die freien beziehungsweise als frei gekennzeichneten Bereiche Ihrer Festplatte auch selbst mit anderen Daten überschreiben.

Ryzen 3000 Boost-Bug: Bios-Update soll Problem beheben

AMD hat ein Bios-Update angekündigt, mit dem das Boost-Problem der Ryzen-3000-CPUs behoben werden soll.

Update vom 11.09.2019: AMD hat eine neue AGESA-Version in der Pipeline, die auch den problematischen Boost-Bug der Ryzen-3000-Prozessoren in den Griff bekommen soll. Die AGESA (AMD Generic Encapsulated Software Architecture) Combo-AM4 1.0.0.3abba sowie das SMU (System Management Unit) Firmware-Update 46.49.00 sollen dabei einiges richten. Laut zwei AMD-Blogeinträgen sollen die Fehler im Bios behoben werden und die CPUs dann durch neue Microcodes zwischen 25 und 50 MHz höher takten – je nach System. AMD geht von einer Veröffentlichung am 30. September 2019 aus. 

News vom 04.09.2019 – AMD bestätigt Boost-Bug in Ryzen-CPUs der 3. Generation:AMD hat einen Bug in den Ryzen-Prozessoren der 3. Generation bestätigt, durch den diese nicht in der Lage sind, die angegebenen Boost-Geschwindigkeiten unter allen Bedingungen zu erreichen. Das berichtet unsere US-Schwesterpublikation PC-World. In einem Tweet von AMD heißt es: „Während die Prozessor-Boost-Frequenz von vielen Variablen wie Workload-System-Design und Kühllösung abhängt, haben wir das Feedback unserer Kunden genauestens überprüft und ein Problem in unserer Firmware identifiziert, das die Boost-Frequenz in einigen Situationen reduziert.“ AMD wird am 10. September ein Bios-Update an die Mainboard-Partner ausliefern, mit dem das Problem gelöst wird. 

In den vergangenen Wochen und Monaten hatten sich die Käufer der 3. Generation der Ryzen-CPUs immer wieder über Probleme mit der Boost-Taktfrequenz auf Reddit und in anderen Kanälen beschwert. Beim Ryzen 5 3600X ist der maximale Boost-Takt beispielsweise mit 4,4 Gigahertz von AMD angegeben. Einige Käufer erklärten aber, dass bei ihnen nur ein niedriger Takt erreicht werde. Unterstützt wurden diese Beschwerden durch einen Bericht von Tom´s Hardware , in dem erklärt wurde, dass bei einem Ryzen 5 3600X Sample die 4,4-Gigahertz-Boost-Geschwindigkeit nur auf einem der sechs Kerne erreicht wurde.

Eine Umfrage des Youtube-Kanals von der8auer hat die Vermutung, dass etwas mit den AMD-CPUs nicht stimmt, weiter erhärtet. der8auer forderte die Nutzer dazu auf, zu berichten, welchen Boost-Takt ihre Ryzen-CPUs der 3. Generation erreichten und fasste die Ergebnisse zusammen. Im Falle des 3600X beispielsweise erreichte eine beträchtliche Anzahl – weit mehr als 50 Prozent – Taktfrequenzen von weniger als den von AMD beworbenen 4,4 GHz. Das galt auch für die CPUs 3700X und die 3800X. PC-World hatte den 3900X selbst früher getestet und konnte zumindest bei seinem vorliegenden Sample keine Probleme feststellen. 

Die gute Nachricht ist, dass die Prozessoren selbst nicht defekt zu sein scheinen. Die Käufer müssen jetzt nur noch warten, bis der Mainboard-Hersteller das von AMD ab dem 10. September bereitgestellte Bios-Update auch an sie ausliefert. AMDs Angaben zufolge wird das Bios-Update auch „zusätzliche Leistungsoptimierungen“ bieten. 

Update auf Chrome 77 schließt 52 Sicherheitslücken

Mit der neuen Browser-Version Chrome 77 schließt Google 52 Sicherheitslücken, darunter auch eine als kritisch eingestufte Schwachstelle.

Google hat seinen Browser Chrome in der neuen Version 77.0.3865.75 freigegeben. Darin haben die Entwickler einige Neuigkeiten für Web-Entwickler umgesetzt und alte Zöpfe abgeschnitten. Vor allem jedoch haben sie zahlreiche Sicherheitslücken der Vorversionen beseitigt. 

Im Chrome Release Blog hat Lakshmana Pamarthy diejenigen 36 von insgesamt 52 Schwachstellen aufgeführt, die durch externe Sicherheitsforscher entdeckt und an Google gemeldet wurden. Google schüttet im Gegenzug Bug-Prämien in einer Gesamthöhe von mehr als 30.000 US-Dollar aus. Diese Summe dürfte noch weiter anwachsen, denn für etliche Lücken hat Google die Prämie noch nicht festgelegt (TBD: to be determined) – namentlich für die als kritisch eingestufte, die etliche tausend Dollar einbringen dürfte. Neben dieser als kritisch geltenden Lücke (CVE-2019-5870) stuft Google weitere acht als hohes Risiko ein. Über die intern gefundenen Schwachstellen äußert sich Google wie immer nicht. 

Die Schnittstelle WebVR 1.1 gilt nunmehr als Auslaufmodell (deprecated), sie wurde nie zum Web-Standard erhoben. Mit Chrome 79 soll WebVR aus dem Browser verschwinden. Ersetzen soll sie die WebXR Device API, die mit Chrome 78 (22. Oktober) ausgeliefert werden soll. Die Nutzung von Web MIDI ist hingegen ab sofort auf Web-Anwendungen sicherer Herkunft beschränkt und erfordert eine ausdrückliche Erlaubnis des Benutzers. 

Ebenfalls in Chrome 78 will Google Versuche mit DNS-over-HTTPS (DoH) starten. Dabei soll Chrome prüfen, ob der durch den Anwender genutzte DNS-Anbieter auf einer Liste der DNS-Provider steht, die DoH bereits unterstützen. Dann wird DoH genutzt, andernfalls bleibt es beim bisherigen Verhalten. DoH soll DNS-Anfragen („Welche IP-Adresse hat www.xyz.de?“), die bislang noch immer unverschlüsselt gesendet werden, mittels HTTPS vor Dritten verbergen. Dies dient dem besseren Schutz der Privatsphäre. Auch Mozilla wird noch in diesem Monat bei Firefox 69 mit DoH loslegen, jedoch zunächst nur in den USA. 

Auch Chrome 77 für Android (77.0.3865.73) ist bereits erschienen und wird in den nächsten Tagen als Update auf die Android-Geräte verteilt. 

Mi 9 Pro 5G: Neues 5G-Smartphone von Xiaomi

Das neue Mi 9 Pro 5G vom chinesischen Hersteller Xiaomi lädt mit 30 Watt und unterstützt den neuen Mobilfunkstandard 5G.

Der Elektronik-Hersteller Xiaomi hat heute über den chinesischen KurznachrichtendienstWeibo erste Details zu seinem neuen Smartphone Mi 9 Pro 5G enthüllt. Das Gerät unterstützt den neuen Mobilfunkstandard 5G und bietet eine besonders schnelle Lade-Technik. Über ein 30-Watt-Netzteil kann das Mi 9 Pro 5G in nur 25 Minuten auf 50 Prozent aufgeladen werden können. Ein kompletter Ladevorgang soll laut Hersteller-Angaben nur 70 Minuten dauern.

Neben dem herkömmlichen Laden am 30-Watt-Netzteil soll das Mi 9 Pro 5G auch drahtlos geladen werden können – auf diese Weise natürlich deutlich langsamer als über die Schnelllade-Technik. In Notsituationen, soll das Smartphone laut Xiaomi außerdem selbst als drahtlose Powerbank fungieren können. Ein iPhone XS soll so innerhalb von 30 Minuten mit 20 Prozent Akku-Ladung versorgt werden können. Xiaomi arbeitet eigenen Aussagen zufolge auch an einer neuen 40-Watt-Technik für drahtloses Laden. Ob dieses Feature allerdings bereits im Mi 9 Pro 5G zum Einsatz kommt, steht noch nicht fest. Ebenso unklar ist, ob und wann das Mi 9 Pro 5G in Deutschland erhältlich sein wird. Details zum Preis stehen ebenfalls noch aus.

iPhone 11: Preis, Design, Technik, Kamera

Das Nachfolgemodell des iPhone XR hört auf den Namen iPhone 11 und hat nun zwei Kameras und einen schnelleren Prozessor.

Das iPhone 11 gibt es wie das iPhone XR in sechs Farben, wobei es nicht dieselben sind wie beim Vorgänger. Erhältlich ist es in Weiß, Schwarz, Grün, Gelb, Violett und Rot (Product Red). Das LCD-Display (Liquid Retina HD) misst weiterhin 6,1-Zoll in der Diagonale und hat dieselben Werte wie beim iPhone XR: Großer P3-Farbraum, True-Tone-Display und eine Helligkeit von 625 Nits. Verbessert hat sich laut Apple die Festigkeit des Glases auf der Front- und auf der Rückseite. Außerdem ist das iPhone 11 nach IP 68 klassifiziert und kann 30 Minuten bis zu einer Wassertiefe von zwei Metern überstehen. Bei den Geräteabmessungen und dem Gewicht hat sich im Vergleich zum iPhone XR nichts geändert.

Upgrade auf zwei Kameras

Anstatt einer sind jetzt zwei Kameras auf der Rückseite eingebaut: Eine Weitwinkelkamera (26 mm) mit f/1,8,12 Megapixel und optischer Stabilisierung sowie eine Ultra-Weitwinkelkamera (13 mm) mit f/2,4 und ebenfalls 12 Megapixel. Diese bietet einen Blickwinkel von 120 Grad.

Bei Videoaufnahmen kann man zwischen beiden Kameras während der Aufnahme umschalten. Und wer schnell ein Video aufnehmen möchte, muss nicht mehr vom Foto- in den Videomodus umschalten. Es genügt, den Auslöser einfach gedrückt zu halten, was Apple mit Quick Take bezeichnet. Verbessert hat Apple den HDR-Modus und der Porträt-Modus funktioniert nun auch bei Haustieren. Neu ist zudem der Nachtmodus für Aufnahmen in Situationen mit geringer Beleuchtung. Dieser schaltet sich automatisch ein. Die Frontkamera hat nun ebenfalls 12 Megapixel. Mit dieser lassen sich jetzt 4K-Videoaufnahmen und Zeitlupenaufnahmen machen.

Neuer Prozessor arbeitet schneller und sparsamer

Im Inneren des iPhone 11 arbeitet der A13 Bionic Chip mit einer Neural Engine der dritten Generation, der sowohl bessere CPU- als auch Grafik-Leistung bietet als der A12-Chip im iPhone XR. Der Prozessor hat 8,5 Milliarden Transistoren und verbraucht weniger Strom als das Vorgängermodell. Eine Stunde länger als das iPhone XR soll das iPhone 11 darum durchhalten. Bei der Drahtlostechnologie unterstützt das iPhone 11 Gigabit-fähiges LTE sowie den WLAN-Standard 802.11ax mit MIMO und bei der Tonausgabe eine räumliche Wiedergabe sowie Dolby Atmos.

Erhältlich ist das iPhone 11 in drei Speichergrößen: 64 GB, 128 GB und 256 GB. Für das Modell mit 64 GB muss man 799 Euro bezahlen, 128 GB sind für 849 Euro zu haben, und für 256 GB sind 969 Euro an Apple abzugeben. Bestellen kann man das iPhone 11 ab dem 13. September, 14 Uhr.

Wir werden in Bälde an dieser Stelle einen ausführlichen Test des iPhone 11 veröffentlichen. 

iPhone 11 Pro: Drei Kameras und extrastarker Akku

Wie jeden September hat Apple die neuen iPhones vorgestellt. Neben einem ungewöhnlich günstigen XR-Nachfolger hat Apple auch das iPhone 11 Pro und das 11 Pro Max vorgestellt. Vor allem im Kampf um die beste Smartphone-Kamera möchte Apple damit zurückschlagen.

Auch dieses Jahr hat uns Apple nicht enttäuscht und auf der Keynote im Steve Jobs Theater neue iPhones präsentiert. Darunter ein neues Einsteiger-iPhone, anzusehen als Nachfolger des iPhone XR. Es hört ganz einfach auf den Namen iPhone 11, alles dazu lesen Sie hier.

Dazu hat Apple zwei weitere Modelle vorgestellt, die das iPhone XS und XS Max als Spitzenmodelle ablösen. Das iPhone 11 Pro und Pro Max.

Nicht nur das iPhone 11 erinnert stark an den Vorgänger, auch das iPhone 11 Pro (Max) ist von vorne kaum vom Vorgänger zu unterscheiden. Wer das XS mochte, wird auch das 11 Pro mögen. Einziger möglicher Streitpunkt: Die Rückseite. Denn aufgrund der neu dazugekommenen Kameras hat sich Apple etwas einfallen lassen: Eine viereckige, an den Kanten abgerundete Ausbuchtung. Darin sind die drei Kameras sowie ein Mikrofon und der Blitz verbaut. Das Design ist bereits so lange als Gerücht im Umlauf, dass es nur die wenigsten überrascht haben dürfte. Gewöhnungsbedürftig ist es allemal. Jedoch schafft es Apple dank der hochwertigen Verarbeitung (die rückseitige Abdeckung ist, inklusive Ausbuchtung, aus dem gleichen Stück Glas), dass das neue Design gar nicht so aus dem Raster fällt, wie einige Render-Bilder aus der Gerüchteküche befürchten ließen.

Das iPhone 11 Pro (Max) kommt in vier Farben. Neben Silber, Space Grau und Gold gibt es die neue Farbe Nachtgrün. Die Farben können Sie im Titelbild bewundern. 

Prozessor setzt auf künstliche Intelligenz und verlängert Batterielaufzeit

Das iPhone 11 Pro ist das erste iPhone mit dem Zusatz „Pro“. Das hob Apple während der Keynote besonders hervor. Deshalb soll es den Anforderungen von Profis in jeder Hinsicht gerecht werden. Die entsprechende Rechenstärke soll der neue Prozessor A13 Bionic bereitstellen. Bereits der Vorgänger sei zum aktuellen Zeitpunkt die schnellste GPU und CPU auf dem Markt und der A13 Bionic übertrifft laut Apple den A12 nochmals um bis 20 Prozent.

Der A13 ist außerdem besonders auf maschinelles Lernen ausgelegt. Apple bleibt damit seinem Kurs treu, immer mehr Aufgaben des Prozessors durch Künstliche Intelligenz zu unterstützen und somit effizienter zu machen. Dadurch, und durch viele weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Effizienz, erhöhe sich die Akkulaufzeit des Pro gegenüber dem XS um bis zu vier Stunden. Bei den Max-Versionen sogar um fünf Stunden. Ob das auch durch eine vergrößerte Kapazität des Akkus bewerkstelligt wurde, wurde nicht preisgegeben.

Touch ID heimlich abgeschafft: Das Super Retina XDR Display

Das neue Display des iPhone 11 Pro (Max) ist (laut Apple) so revolutionär, dass es direkt einen eigenen Namen verpasst bekommen hat: Super Retina XDR Display. Wie bei den Vorgängern handelt es sich um ein OLED-Display mit einer Pixeldichte von 458 ppi und einer Display-Diagonale von 5,8 Zoll (Max: 6,5 Zoll). Da auch die Displaygrößen im Vergleich zum Vorgänger gleich geblieben sind, hat sich an der Auflösung nichts geändert. Allerdings ist das Kontrastverhältnis mit 2.000.000:1 doppelt so groß wie beim XS, auch die Helligkeit ist höher. Eine Änderung, die uns nicht so sehr gefällt, ist das Verschwinden der 3D-Touch-Funktion. Stattdessen kommt, wie beim iPhone XR, Haptic Touch zum Einsatz. Dabei handelt es sich um eine Art simuliertes 3D-Touch, das aber nicht auf die Stärke des Fingers reagiert, sondern auf die Dauer des Tippens.

Mit Triple-Cam zurück in die obere Liga

Die Reputation der iPhone-Kamera hat in den letzten zwei Jahren etwas gelitten. Das liegt nicht etwa daran, dass das iPhone keine exzellenten Kameras verbaut hat, sondern vielmehr an der extrem starken Konkurrenz aus Asien. Die Vorstellung der Triple-Kamera des iPhone 11 Pro (Max) erinnert an das Motto „Das Imperium schlägt zurück“: Mit drei Kameras möchte Apple wieder zurück an die Spitze der Smartphone-Fotografie aufsteigen. Verbaut sind ein Teleobjektiv mit einer Blende von ƒ/2,0, ein Weitwinkelobjektiv mit ƒ/1,8, und ein Ultra-Weitwinkelobjektiv mit ƒ/2,4. Die drei Kameras zusammen ergeben eine Triple-Kamera mit 12 Megapixel. Neu ist das Ultra-Weitwinkelobjektiv, das gab es zuvor noch in keinem iPhone. Interessanterweise ist diese Linse nicht das Alleinstellungsmerkmal gegenüber dem günstigeren iPhone 11, das mit „nur“ zwei Objektiven kommt. Exklusiv hat das iPhone 11 Pro (Max) die Telelinse mit zweifachem optischem Zoom.

Neu ist auch der Nachtmodus, der Fotografieren in sehr dunklen Umgebungen ermöglicht. Dafür nutzt das iPhone die Lichtstärke aller Objektive und künstliche Intelligenz, um Rauschen im Bild zu reduzieren. Und auch Smart HDR nutzt Maschinelles Lernen, um Objekte im Bild zu erkennen und die Belichtung zu optimieren. Die Selfie-Kamera hat ebenfalls ein Upgrade bekommen und kann jetzt Videos in 4K mit 60 fps aufnehmen und sogar Slowmotion-Aufnahmen in 120 fps.

Preise und Verfügbarkeit

Das iPhone 11 Pro startet bei 1.149 Euro mit 64 GB (Pro Max: 1.249 Euro). 256 Gigabytekosten 1.319 Euro (Pro Max 1.419 Euro) und für 512 Gigabyte schlagen 1549 Euro zu Buche (Pro Max: 1649 Euro). Die Vorbestellung startet am 13. September um 14 Uhr, die Auslieferung am 20. September. 

iPhone 11 (Pro): Alles über die Kameras

Drei Kameras nutzt das iPhone 11 Pro auf seiner Rückseite, das iPhone 11 zwei. Klingt zunächst wie erwartet. Doch mit einigen Details überraschte uns Apple dennoch. Erfahren Sie, welche

Es ist viel darüber spekuliert worden, wie Apple den Nachfolgern des iPhone XS und XR einen neuen Will-haben-Effekt einhaucht. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Kamera. Apple muss hier aufholen um seinen Anspruch weiter halten zu können, die Spitzenklasse der Smartphone-Kameras zu bieten. Einige Details waren schon im Vorfeld bekannt. So der Name der neuen iPhones: Das iPhone 11 und das iPhone 11 Pro . 

Sind drei Kameras schlechter als fünf?

Nun ist es amtlich: Das iPhone 11 nutzt zwei Hauptkameras, das iPhone 11 Pro deren drei. Das ist allerdings nichts ungewöhnliches: So nutzt etwa das Huawei P20 Pro ebenfalls drei Kameras, Huawei Mate 20 Pro ( Test PC Welt ) oder Oppo R17 . Gleich vier Hauptkameras bietet das aktuelle Samsung Galaxy A9 (2018) – das Nokia 9 Pureviewsogar sagenhafte fünf Kameras. Und das aktuelle Spitzenmodell von Huawei, das P30 Pro, verwendet als einziges Smartphone eine Kamera mit im Gehäuse integrierten 5-fachem Zoomobjektiv. Apple muss also einiges bieten, möchte es mit der starken Konkurrenz mithalten. Apple hat geliefert: Das kleinere Modell iPhone 11 nutzt zwei Hauptkameras, das iPhone 11 Pro drei Hauptkameras. Wie Apples Präsentation es vermuten lässt: Die Anzahl der Kameras alleine ist kein Qualitätsmerkmal. Vielmehr entscheidet das Zusammenspiel aus Kameras, dem Prozessor mit künstlicher Intelligenz und der Kamera-App über die Qualität der Aufnahmen. Apple überrascht hier mit einigen Details. 

Mehrere Kameras erhöhen den Einsatzbereich einer Smartphone-Kamera. Beispielsweise verwenden die iPhone-Modelle mit Dualcam zwei Kameras mit unterschiedlichen Objektiven. Das eine Objektiv nutzt ein für Smartphone-Kameras übliches Weitwinkel-Objektiv, während die zweite Kamera eine längere Brennweite um die 50 mm im Vergleich zum Kleinbildformat nutzt. Damit ist die zweite Kamera ideal für Porträt-Aufnahmen geeignet. Dank der beiden Kameras kann man mit dem iPhone auch einen 10-fachen Zoom verwenden. Bei unseren Tests mit einem iPhone XS Max ist auch bei hohem Zoom die Qualität erstaunlich gut. Das dürfte sich zumindest mit dem iPhone 11 Plus nicht geöändert haben. Sobald wie das iPhone 11 und iPhone 11 Pro zum testen erhalten, werden wir darüber berichten, wie sich die Kameras im Praxiseinsatz schlagen.

Ultraweitwinkel-Objektiv für iPhone 11 und iPhone 11 Pro

Eines hat sich nicht geändert, und das ist gut so: Die Auflösung der Kameras. Sie beträgt wie bei den Vorgängermodellen für jede Kamera auf der Rückseite zwölf Megapixel. Apple hat dennoch einen Trumpf parat: Beide neu vorgestellte iPhone-Modelle nutzen eine Superweitwinkel-Kamera, das hat keiner vorhergesagt. Sie bietet einen 120 Grad weiten Bildwinkel, das entspricht einer Brennweite von 13 Millimeter im Vergleich zum Kleinbildformat. Die Blende beträgt vergleichsweise schwache F2.4, Smartphone-Kameras sind üblicherweise etwas lichtstärker.

Die Kamera mit Standard-Brennweite von 26 Millimeter im Vergleich zum Kleinbildformat, der beim iPhone 11 und iPhone 11 Plus ebenfalls zum Einsatz kommt, bietet dagegen eine Lichtstärke von F1.8. Zudem nutzt das Objektiv dieser Kamera einen optischen Bildstabilisator.

Das iPhone 11 Pro kommt zusätzlich mit einer dritten Kamera, dessen Objektiv eine Brennweite von 52 Millimeter im Vergleich zum Kleinbildformat bietet. Das ist ideal geeignet für Porträtaufnahmen. Auch dieses Objektiv nutzt einen optischen Bildstabilisator, die Lichtstärke beträgt F2.0.

Fotofunktionen

In Zusammenspiel der Kameras und der verbesserten künstlichen Intelligenz des A13-Bionic-Chips gelingen dem iPhone 11 und iPhone 11 Plus erstaunliche Fotos, zumindest bei den Beispielbildern während der Präsentation. Beeindruckend ist der neue Nachtmodus, der im Vergleich zum herkömmlichen Modus deutlich mehr Details und eine ausgewogene Belichtung zeigt. Wir sind gespannt, ob sich der Nachtmodus auch in einem kommenden Praxistest von uns bewährt. Auch der Porträtmodus wurde verbessert. Neu ist der High-Key Mono-Effekt für Schwarzweißbilder mit weißem Hintergrund, die laut Apple in Studioqualität sein sollen. Außerdem kann man mit dem iPhone 11 Pro dank seiner drei Kameras auch die 26-mm-Brennweite für den Porträtmodus nutzen, ideal für Gruppenaufnahmen. Bisher war das nur mit der längeren Brennweite von 50 Millimetern möglich.

Die neue Smart-HDR-Funktion erkennt Bildmotive und passt die Belichtung entsprechend an. Neu ist auch Deep Fusion. In diesem Modus setzt die Kamera eine hochauflösende Aufnahme aus neun Einzelbildern zusammen: Vier der Bilder erstellt das iPhone vor dem Auslösen, eines mit einer längeren Belichtung bei Betätigen des Auslösers und vier weitere Aufnahmen danach. 

Frontkamera mit neuen Funktionen

Die Frontkamera des iPhone 11 und 11 Pro löst zwölf Megapixel auf. Neu ist die Möglichkeit, auch mit der Selfie-Kamera Zeitlupenvideos aufzunehmen – in der Apple-Keynote scherzhaft als Slofies bezeichnet. Auch der Porträtmodus mit seinen Porträtlichtern kann man verwenden, ebenso wie die neue Smart HDR Funktion.

Videos bis 4K und 60 fps

Alle Kameras der beiden iPhone-Modelle können Videos bis zu 4K-Auflösung bei 60 Bildern pro Sekunde aufnehmen – auch die Selfie-Kameras. Dabei braucht man nicht in den Videomodus wechseln: Hält man den Auslöser im Foto-Modus längere Zeit gedrückt, kann man so eine Videoaufnahme starten. Durch Wischen lässt sie sich stoppen beziehungsweise zur Serienbildaufnahme von Fotos wechseln. Interessant ist die App Filmic, die der Entwickler auf der Keynote gezeigt hat. Mit dieser App lassen sich mit mehreren Kameras des iPhone 11 (Pro) gleichzeitig Videos aufnehmen. Filmic soll Ende diesen Jahres im App Store erhältlich sein.

Erster Eindruck der iPhone-Kameras

Apple hat geliefert: Etwas mehr als erwartet, aber eben keine Revolution, die sich traditionell viele im Vorfeld einer Apple-Keynote erhoffen. Gut gefällt die Ultraweitwinkel-Kamera, die das Sichtfeld deutlich erweitert. Auch das Zusammenspiel zwischen den Kameras und der künstlichen Intelligenz verbessert die Fotofunktionen weiter. Wir sind gespannt auf die ersten Praxistests. Lesen Sie auch unsereZusammenfassung der Keynote . 

Leak: Neue Details zum Xiaomi Mi Mix 4

Die neue Smartphone-Flaggschiff von Hersteller Xiaomi soll eine 100-MP-Kamera und ein Waterfall-Display bieten.

Noch vor der offiziellen Ankündigung des neuen Mi Mix 4 von Xiaomi sind heute über ein chinesischen News-Portal im Internet mutmaßliche Details zum Smartphone geleaked. Wie Gizmochina.com berichtet , soll das neue Mi Mix 4 über den sogenannten „Waterfall Screen“ verfügen, der auch im neuen Vivo Nex 3 zum Einsatz kommen soll. Der Bildschirm löst mit 2K auf und hat eine Bildwiederholfrequenz von 90 Hz.

Dem Leak zufolge wird das neue Xiaomi-Flaggschiff außerdem eine Hauptkamera mit einer stattlichen Auflösung von 100 Megapixeln mitbringen. Die Selfie-Kamera an der Front wird Xiaomi laut den Gerüchten in einem Pop-Up-Mechanismus unterbringen. Zur weiteren Ausstattung des Smartphones sollen außerdem eine Schnelllade-Technik mit 40 Watt und eine Rückseite aus Keramik zählen. Im Gehäuse des Mi Mix 4 sollen ein Snapdragon 855 Plus von Qualcomm, bis zu zwölf Gigabyte RAM sowie bis zu ein Terabyte interner Speicher werkeln. Das Flaggschiff soll außerdem den neuen Mobilfunkstandard 5G unterstützen. Den Mutmaßungen zufolge soll das Mi Mix 4 noch in diesem Monat offiziell enthüllt werden.