Gratis-Tuning für den Windows-Explorer

Gaspedal für Kopiervorgänge, Tabs für den Windows Explorer und alle leeren Ordner mit einem Klick löschen – diese Freeware verbessert Microsoft Windows.

Beim Wort „Windows-Explorer“ denken die meisten zunächst an den Dateimanager in Windows, der sich etwa über einen rechten Mausklick auf den Windows-Start-Button und die entsprechende Option starten lässt. Doch der Begriff bezeichnet zusätzlich die Arbeitsoberfläche – also etwa den Desktop. Unsere Tools verbessern beide Komponenten von Windows. Das Microsoft-OS bringt beispielsweise ein eigenes Zip-Programm mit. Doch dieses als funktionsarm oder nicht allzu schnell zu bezeichnen wäre ein galtter Euphemismus. Versierten PC-Anwendern ist die Open-Source-Alternative 7-Zip natürlich längst ein Begriff. Doch kennen Sie auch FileMenu Tools, Image Resizer und OpenWith Enhanced?

FileMenu Tools erweitert das Kontextmenü in Windows deutlich. Zum Beispiel können Sie Daten gezielt unter Auslassung des Papierkorbs löschen oder eine Datei per Mausklick aufteilen. Ebenfalls möglich: Dateien duplizieren, mit Parametern ausführen, leere Ordner in einem Rutsch löschen und vieles mehr. Damit das Kontextmenü nicht zu unübersichtlich wird, empfehlen wir Ihnen, nur für Sie relevante Optionen per Häkchen in FileMenu Tools zu aktivieren.

Der Image Resizer hingegen beschränkt sich auf ein Anwendungsgebiet: Bilder. Über das Kontextmenü dürfen Sie mit diesem Tool Fotos schnell verkleinern. Das ist praktisch vor dem Upload in Facebook oder dem Verschicken via E-Mail – denn im Original von der Kamera sind die Bilder oft zu groß.

OpenWith Enhanced kümmert sich um ein altes Windows-Problem: Beim Öffnen eines bislang nicht genutzten Dateityps lässt Microsoft seine User oft genug im Regen stehen. Windows schmeißt dem Nutzer einfach ein paar installierte Programme vor die Füße – nach dem Motto „Friss oder stirb!“. der Nutzer muss selbst wählen oder sich auf die Suche nach dem richtigen Programm begeben. OpenWith Enhanced ergänzt die Programm-Liste von Windows mit weiteren Anwendungen und bedient sich dabei einer fortwährend aktualisierten Software-Datenbank. Der Clou: In der Liste werden sowohl bereits am PC installierte Tools als auch passende noch nicht installierte Programme empfohlen.

Windows 10: Sammel-Updates beheben Fehler

Microsoft liefert für nahezu alle Windows-10-Versionen neue kumulative Updates aus. Danach könnten Bluetooth-Geräte nicht mehr funktionieren.

Neben den Sicherheits-Updates zum Patch-Day im Juni liefert Microsoft auch für fast alle Windows-10-Varianten neue kumulierte Updates aus, mit denen auch einige nicht-sicherheitsrelevante Fehler behoben werden. Windows 10 Mai-2019-Update (Windows 10 Version 1903) erhält nach dem 29. Mai zum zweiten Mal ein neues Sammel-Update: Mit KB4503293 erhöht sich die Build-Nummer dieser Windows-10-Version von Build 18362.145 auf Build 18362.175.

Außerdem gibt es jeweils ein Sammel-Update für diese Windows-10-Versionen:

Windows 10 Version 1809: KB4503327 (Build: 17763.557)

Windows 10 Version 1803: KB4503286 (Build: 17134.829)

Windows 10 Version 1709: KB4503284 (Build: 16299.1217)

Windows 10 Version 1703: KB4503279 (Build: 15063.1868)

Windows 10 Version 1607: KB4503267 (Build: 14393.3025)

Windows 10 – erste Version: KB4503291 (Build: 10240.18244)

Nach dem Update weigert sich Windows 10 künftig in allen Versionen, eine Verbindung zu einem als unsicher geltenden Bluetooth-Gerät aufzubauen, wenn dieses beispielsweise öffentlich bekannte Verschlüsselungskeys nutzt. Die entsprechenden Bluetooth-Geräte können nur dann mit einem Windows-10-Rechner gekoppelt werden, wenn die Hersteller ein Update bereitstellen. Microsoft empfiehlt den Nutzern, dieses Update beim Hersteller des Bluetooth-Geräts anzufragen.

Zusätzlich werden zahlreiche von Windows 10 genutzte Komponenten auf einen aktuellen Stand gebracht. Darunter Windows Virtualization, Microsoft Scripting Engine, Internet Explorer, Windows App Platform and Frameworks, Windows Input and Composition, Windows Media, Windows Shell, Windows Server, Windows Authentication und Windows Cryptography.

In älteren Windows-10-Versionen sind auch noch einige Kompatibilitäts-Updates enthalten und es werden intern genutzte Treiber für die Geräteunterstützung aktualisiert. Außerdem wird ein kürzlich entdeckter Fehler behoben, der bei Änderung der Standard-Suchmaschine unter Umständen dazu führte, dass der Internet Explorer 11 nicht mehr startete. Dies betrifft allerdings nur Windows 10 Pro, wo zusätzlich zu Microsoft Edge auch noch der Internet Explorer 11 an Bord ist.

BSI warnt vor fieser Windows-Lücke – eine FAQ

Das BSI erneuert seine Warnung vor der Windows-Schwachstelle „Bluekeep“: Es drohen wurmartige Angriffe. Eine FAQ.

Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt nun eindringlich vor der Windows-Lücke „Bluekeep“. In einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung fordert das BSI die Nutzer und Admins dazu auf, die Windows-Rechner zu aktualisieren. Es drohen wurmartige Angriffe wie mit Wannacry und Notpetya, die im Jahr 2017 weltweit für Millionenschäden gesorgt und einzelne Unternehmen in Existenznöte gebracht hatten, erklärt das BSI.

In dieser FAQ verraten wir Ihnen, was nun zu tun ist:

Was ist passiert? In älteren Windows-Versionen steckt eine gefährliche Sicherheitslücke im Remote-Desktop-Protokoll-Dienst (RDP), die auf den Namen „Bluekeep“ getauft wurde. Die Lücke könnte von Angreifern für großangelegte Attacken ausgenutzt werden, die das Ausmaß der Wannacry-Attacke vor zwei Jahren annehmen könnten. Microsofthatte die Schwachstelle mit einem Patch im Mai bereits geschlossen.

Es gibt einen Patch, wieso dann die Panik? Im konkreten Fall hatte Microsoft bereits im Mai ein Notfall-Update veröffentlicht. Einige Tage später hatte ein Sicherheitsexperte allerdings festgestellt, dass hunderttausende Rechner noch anfällig sind, weil auf ihnen das Update noch nicht installiert wurde. Microsoft hatte daraufhin nochmals zur Installation des Updates aufgefordert. Kurz darauf schloss sich dann auch der US-Geheimdienst NSA an und forderte die Windows-Administratoren zum Handeln auf.

Warum warnt das BSI erst jetzt? Tut es nicht – die Behörde hatte bereits kurz nach Veröffentlichung des Windows-Updates durch Microsoft dazu aufgefordert, die Schwachstelle über Windows Update zu schließen. Seitdem habe man die Situation verfolgt und bisher noch keine aktive Ausnutzung der Schwachstelle festgestellt. Allerdings habe man auch die Entwicklung sogenannter Exploits beobachtet, so dass ein Angriff jederzeit drohen könnte. Daher habe man sich dazu entschlossen, erneut die Öffentlichkeit und damit auch Unternehmen, Institutionen und Behörden vor dieser Gefahr zu warnen.

Welche Gefahr geht von Bluekeep aus? Auch das BSI geht davon aus, dass weltweit über eine Million Rechner, die direkt mit dem Internet verbunden sind, von Bluekeep bedroht sind. In Deutschland schätzt das BSI die Zahl der verwundbaren Rechner auf mindestens 14.000.

Welche Windows-Versionen sind betroffen? Von Bluekeep betroffen sind ausschließlich ältere Windows-Versionen. Konkreter: Windows XP, Windows 7 und Windows Server 2003, Windows Server 2008 R2 und Windows Server 2008.

Wo erhalte ich das Update? Microsoft hat Bluekeep so gefährlich eingeschätzt, dass sogar für das lange nicht mehr unterstützte Windows XP ein Update ausgeliefert wurde. Sicherheits-Updates sind für Heimanwender über Windows Update erhältlich. Heimanwender und Admins können das Update aber auch auf dieser Microsoft-Seite manuell herunterladen.

Reicht es, wenn ich das Update später installiere? Nein – das Update sollte sofort installiert werden. Auch das BSI rät allen Anwendern dazu, „den jeweiligen Patch möglichst umgehend einzuspielen“, und es wird hinzugefügt: „Nötige Kompatibilitätsprüfungen, etwa in Produktivnetzen, sollten mit Blick auf die Bedrohungslage möglichst beschleunigt durchgeführt werden.“

Ok – ich habe das Update nun installiert, danke! Bitte, gerne geschehen.

Thinkpads: Firmwareupdates mit Linux leicht gemacht

Vor fast 15 Jahren hat Lenovo die Marke „Thinkpad“ von IBM übernommen und ist den hohen Qualitätsansprüchen an diese Businesslaptops bisher gerecht geworden. Die Thinkpad-Modelle haben auch unter Linux-Anwendern einen guten Ruf, weil sich die Geräte meist prächtig mit Linux-Distributionen verstehen. Auch zum Firmware- und Bios-Update brauchen die meisten Thinkpads kein Windows mehr.

Lenovo liefert zur Auffrischung der Firmware auf Thinkpad ein kleines bootfähiges System in Form einer ISO-Datei aus, die einen Rechner unabhängig vom installierten Betriebssystem aktualisiert. Ein laufendes Windows-System ist bei Thinkpads zum Bios-Update also nicht nötig.

1. Um die passende Bios-Version für das verwendete Thinkpad-Modell zu finden, dient in einem Terminalfenster folgender Befehl:

sudo dmidecode -t bios|grep Vers

2. Die angezeigte Versions- und Modellnummer, beispielsweise „G7ET31WW“, geben Sie auf der Seite lenovo support in das Suchfeld ein. Das Suchergebnis führt dann auf die Seite des Thinkpad-Modells, die ältere und verfügbare Bios-Versionen auflistet und das neueste Bios-Update als ISO-Datei zum Download anbietet.

3. Die angebotenen ISO-Dateien (30 bis 50 MB) sind nur zum Brennen auf CD/DVD geeignet, nicht aber für USB-Sticks. Wer also einen DVD-Brenner und Rohlinge hat, kann sofort loslegen und ein bootfähiges Medium erzeugen.

4. Wenn das Thinkpad kein optisches Laufwerk hat, kann das Tool geteltorito die ISO-Datei durch eine Konvertierung des Bootsektors für die Übertragung auf USB-Stick aufbereiten. Dieses Kommandozeilentool ist im Paket „genisoimage“ enthalten, das die meisten Linux-Distributionen in ihren Paketquellen bereithalten. In Debian, Ubuntu & Co. ist es mit

sudo apt-get install genisoimage

nachinstalliert. Nach dem Anschließen eines USB-Sticks benötigen Sie dessen Laufwerkskennung, die der Befehl

lsblk

ermittelt, beispielsweise /dev/ sdc. Das Kommando

sudo geteltorito -o /dev/sdc [Name].iso

überträgt dann das ISO-Image für das Thinkpad bootfähig auf den USB-Stick.

Der Stick bootet übrigens nur im Uefi-Modus. Während des Updates startet der Rechner einige Male neu.

IP-Kamera im Eigenbau: So geht’s mit dem Raspberry Pi

Günstig und sicher: Mithilfe des Raspberry Pi bauen Sie sich eine eigene IP-Kamera, die weniger kostet und mehr kann als ein Standardgerät.

Wir beschreiben im Folgenden, wie Sie eine einfache Webcam als IP-Cam auf Basis des Raspberry Zero Pi W und der originalen Pi-Cam aufbauen. Dafür benötigen Sie lediglich sehr wenig Hardware: Der Minirechner inklusive passendem Kameramodul plus Stromversorgung reichen aus.

Für die Verbindung zur IP-Cam in einem kompakten Gehäuse gibt es mittlerweile sehr kurze Flachkabel, die auch in der Breite auf den neuen Anschluss des Raspberry Zero abgestimmt sind. Damit der Minicomputer ins Netz kommt, müssen Sie sich als Erstes um die Einstellungen für die Verbindung und die Firmware kümmern. Wir nutzen als Basis für dieses Projekt das aktuelle W-Modell des Raspberry, das WLAN schon an Bord hat. Es kostet rund 20 Euro.

Ohne einen LAN-Anschluss müssen Sie den Raspberry zum Vorkonfigurieren entweder an einen Bildschirm und eine Tastatur anschließen oder Sie bringen ihn idealerweise gleich ins eigene WLAN. Hierfür laden Sie sich zunächst ein aktuelles Image (Raspian Stretch) herunter und speichern es auf eine Micro-SD-Karte. Das Image für die SD-Karte des Zero Pi holt man sich am besten von der offiziellen Download-Seite. Die aktuelle Version „Stretch“ funktioniert auch auf dem kleinen Pi. Benötigen Sie keinen grafischen Desktop, können Sie auch die Version „Raspian Lite“ nehmen.

Schritt 1: Bringen Sie den Raspi ins WLAN

Nun müssen Sie in der Bootpartition der SD-Karte zwei Dateien anlegen, damit der Minicomputer aus dem eigenen Netzwerk starten kann. Zum einen ist das eine leere Datei ssh: Damit wird von Anfang an der ssh-Zugriff erlaubt, denn dieser ist in den letzten Distributionen standardmäßig abgeschaltet. Des Weiteren benötigt der Minirechner die Datei „wpa_supplicant.conf“ mit folgendem Inhalt:

ssid=“ssid des eigenen Netzwerks“

psk=“Passwort“

key_mgmt=WPA-PSK

}

Nach dem Neustart des Pi wird diese Datei dann in das Verzeichnis „/etc/wpa_supplicant/“ übertragen und die eingetragene Konfiguration darin übernommen. Damit kommt der Pi in Ihr WLAN. Im Routermenü sollte sich unter den sichtbaren Geräten im Funknetzwerk jetzt ein Eintrag mit dem Namen „raspberrypi“ befinden.

Starten Sie nun unter Linux eine Terminal-Sitzung und verbinden Sie sich mit dem Pi. Von einem Windows-Rechner aus nutzen Sie für die SSH-Verbindung am besten das Open-Source-Tool Putty. Geben Sie im Anschluss daran den folgenden Befehl ein:

ssh pi@raspberrypi

Das korrekte Passwort lautet raspberry. Als Nächstes richten Sie den Raspi mit dem Config-Tool ein, das Sie starten mit

sudo raspi-config

Vergeben Sie bitte ein neues Benutzerpasswort, damit der Standardbenutzer pi auch geschützt ist und ändern Sie den Hostnamen: Bei uns soll er im Folgenden ipcam heißen. Sie können danach auch gleich alle anderen Einstellungen zur Neueinrichtung des Pi erledigen, wie Lokalisierung und Expandieren des Filesystems.

In den „Interfacing Options“ muss natürlich die Kameraverbindung eingeschaltet werden. Bei den Bootoptionen benötigen wir das CLI mit dem automatischen Log-in des Standardbenutzers. Das ist sicherheitstechnisch zwar nicht besonders schick, aber erforderlich, damit die IP-Cam jeden Tag ohne Eingabe in einem gewissen Zeitfenster hochfahren kann.

Nachdem die Grundeinstellungen erledigt sind, kann es wie immer nicht schaden, die Codebasis auf den aktuellen Stand zu bringen. Das erledigen Sie mit den Befehlen

sudo apt-get update

sudo apt-get upgrade

Schritt 2: Erstellen Sie eine Firmware für die Kamera

Jetzt geht es darum, neben dem Betriebssystem eine echte Firmware für die IP-Cam zu schreiben. Sie enthält die Aufgaben, die die Kamera erledigen soll. Angelehnt an die eigenen Wünsche sollte man sich dafür vorher ein Konzept zurechtlegen. In unserem Projekt geht es darum, dass die Webcam dreimal am Tag ein Bild vom Standort aus aufnehmen und für die weitere Verwendung bereitstellen soll. Dafür braucht sie aber nicht permanent online zu sein.

Die Aufnahme der Fotos soll hier das Script „ipcam.sh“ bewerkstelligen, über das dann die Pi-Cam eingebunden ist. Das Script erstellen wir in Schritt 3. Zuvor müssen Sie verschiedene Einträge in der Crontab für root tätigen, damit die Kamera die Bilder tatsächlich zu bestimmten Zeitpunkten aufnimmt. Rufen Sie Crontab mit dem folgenden Befehl auf:

sudo crontab -e

Dort tragen Sie die folgenden Zeilen ein:

0 9 * * * /home/pi/ipcam.sh

0 13 * * * /home/pi/ipcam.sh

0 17 * * * /home/pi/ipcam.sh

In unserem Beispiel nimmt die Kamera also drei Bilder pro Tag auf, jeweils eines um 9, 13 und 17 Uhr. Die Zeiten kann jeder an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Bei unserem Projekt war unter anderem eine gute Verteilung über den Tag wichtig. Die Anzahl der Fotoaufnahmen kann man an dieser Stelle auch gerne vervielfachen. Allerdings bringt es nichts, in den Nachtstunden eine Menge dunkler Aufnahmen zu machen.

Für die Kamerafirmware brauchen Sie zusätzliche Tools wie das Commandline-Tool convert. Es stammt aus dem Paket imagemagick, das Sie wie folgt installieren:

$ sudo apt-get install imagemagick

Zudem holen Sie sich den komfortablen und übersichtlichen lftp-Client mittels

$ sudo apt-get install lftp

Schließlich brauchen Sie noch einen Schriftfont für die Bildbeschriftung: Wir wählen den Droidsans-Font , den Sie herunterladen und im unten definierten Fontverzeichnis ablegen.

Schritt 3: Script für die Kameraaufnahmen schreiben

Nun zum Shell-Script, das jedes Mal startet, wenn der Pi angeschaltet wird. Es beinhaltet alle Aufnahmefunktionen. Der erste Teil stellt sicher, dass wir im Home-Verzeichnis sind, und baut für das aufgenommene Foto Ausgabenamen (rname) und Pfad (rpath) mit Zeitstempel zusammen. Daneben erfolgt die Beschriftung für das aktuelle Image (stamp), die in das unbeschriftete Original (opath) eingetragen wird:

01| #!/bin/bash -x

02| cd /home/pi

03| rname=`date +%Y-%m-%d_%H-%M-%S`“.jpg“

04| rpath=“/home/pi/“$rname

05| stamp=“Beispiel-Bildbeschriftung mit Datum und Zeit„`date +%d.%m.%Y`“ „`date +%H:%M`“ Uhr“

06| opath=“/home/pi/orig.jpg“

Danach folgen die Angaben zur Aufnahme mit dem Befehl raspistill. In unserem Beispiel sind Auflösung und Qualität so gewählt, dass auf den Bildern das Motiv gut erkennbar ist, aber die Dateigröße nicht ausufert. Die aktuelle Pi-Cam schafft deutlich höhere Werte. Sie können deshalb gerne bei den Parametern für Höhe (-h) und Breite (-w) variieren, je nachdem, wie viel Platz Sie im Zielverzeichnis haben.

07| raspistill -h 945 -w 1680 -rot 90 -awb auto -q 90 -o $opath

08| sleep 6

Auch bei der Größe und beim Seitenverhältnis der gewünschten Aufnahme herumzuprobieren, lohnt sich – nicht alle Parameter bringen jedoch gute Ergebnisse. Nach der Aufnahme fügen wir im Script des Weiteren eine kurze Pause ein, denn raspistill braucht etwas Zeit zum Arbeiten. In der Folge wird das Foto noch mit einer Bildbeschriftung versehen. Hier kommen das Tool convert sowie der Droidsans-Font zum Einsatz, die Sie zuvor schon heruntergeladen haben.

09| FONT=/usr/share/fonts/truetype/droid/DroidSans.ttf

10| convert -font $FONT -pointsize 22 -fill white -draw „text 10,935 ‚$stamp‘“ „$opath“ „`basename „$rpath“`“

Nunmehr haben wir also ein Bild von unserer Cam mittels raspistill erzeugt und mit Text versehen.

Schritt 4: Bilder der Webkamera sicher speichern

Bleibt noch die Übertragung mittels SFTP. Damit das automatisiert gelingt, soll das Tool lftp zum Einsatz kommen. Der Parameter auto-confirm wird bei uns gesetzt, da wir auf einen Host übertragen, bei dem wir nur eingeschränkte Konfigurationsmöglichkeiten haben und mit dieser Einstellung Authentifizierungsfehler vermeiden können.

11| HOST=‘mein sftp host‘

12| USER=‘mein sftp user‘

13| PASSWD=‘mein sftp passwd‘

14| lftp<<END_SCRIPT

15| open sftp://$HOST

16| set sftp:auto-confirm yes

17| user $USER $PASSWD

18| put $rname

19| bye

20| END_SCRIPT

An dieser Stelle möchte ich noch darauf hinweisen, dass jeder Nutzer natürlich selber für die Sicherheit der Log-in-Daten sorgen muss. Dazu gehören die Erreichbarkeit und die Leserechte des Scripts selbst, wo wir der Einfachheit halber auch das Passwort im Klartext eingetragen haben. Alternativ lässt sich lftp dazu bewegen, sich die Nutzernamen und das Passwort aus den Bookmarks oder der Datei „.netrc“ zu holen. Das ist allerdings mitunter nicht ganz unproblematisch und erfordert deshalb meist eine Einarbeitung mithilfe verschiedener Anleitungen aus dem Internet.

Damit nicht jedes einzelne Bild auf der SD-Karte des Pi verbleibt und Platz belegt, behelfen wir uns im Script mit dem Befehl

21| mv $rpath /home/pi/swcam.jpg

Dabei wird jede gemachte Aufnahme nach der erfolgreichen Übertragung auf ein „Last Image“ namens „swcam.jpg“ zurückgeführt. Das kommt einem Löschen der letzten Aufnahme mit Zeitstempel gleich, denn wir benötigen kein Aufnahmearchiv auf der SD-Karte. Sie können das aktuelle Bild außerdem an einen alternativen Ablageort übertragen. Dort kann dann beispielsweise wie in unserem Projekt eine Webanwendung darauf zugreifen. Daher ergänzen wir das Script noch entsprechend: Das gerade umbenannte Bild (swcam.jpg), das der letzten Aufnahme mit immer gleichem Dateinamen ohne Zeitstempel entspricht, wird so an einen weiteren Host übertragen.

22| HOST2=‘mein alternativer sftp host‘

23| USER2=‘mein sftp user2‘

24| PASSWD2=‘mein sftp passwd2‘

25| lftp<<END_SCRIPT

26| open sftp://$HOST2

27| set sftp:auto-confirm yes

28| user $USER2 $PASSWD2

29| put $swcam.jpg

30| bye

31| END_SCRIPT

32| sudo shutdown -h now

Mit der letzten Zeile fährt das Script den Pi herunter, die Zeitschaltuhr schaltet binnen weniger Minuten ab und den Rechner zur nächsten Fotoaufnahme wieder rechtzeitig ein. Danach startet der Crontab-Eintrag das Script von Neuem – in unserem Projekt regelmäßig dreimal am Tag.

Das Herunterfahren durch den Befehl shut down now bewährt sich unserer Erfahrung nach, um Beschädigungen an der SD-Karte des Pi zu vermeiden. Denn erst wenn der PC komplett heruntergefahren ist, wird ihm die Betriebsspannung entzogen. Für Testzwecke kann man die letzte Zeile oben vorerst auskommentieren und

sudo ./ipcam.sh

im Terminal aufrufen. Bei uns sind wir dazu im Home-Verzeichnis des Nutzers pi. Gerne kann man alles aber auch in einem eigenen Unterordner unterbringen.

Die richtige Kamera für den Raspi

Das passende Kameramodul für den Raspi gibt es als Revision 1.3 und in der neueren Version 2.1 (rund 25 Euro). Wie andere Nutzer, die die neue Pi-Cam frühzeitig erworben hatten, hatte auch ich mit dem voreingestellten Fokus zu kämpfen. Der war unterschiedlich und nicht auf die Ferne eingestellt. Dieses Problem lässt sich entschärfen, indem Sie mit leichtem Druck den Fokusring aus seiner Klebeverankerung lösen und ihn etwas nach rechts im Uhrzeigersinn drehen. Trotzdem war die Qualität des neuen Kameramoduls nicht überzeugend: Daher kommt im vorgestellten Projekt die ältere Kamerahardware zum Zug.

Schritt 5: Die Raspi-Hardware richtig aufstellen

Um Fotos aufzunehmen und diese zu verteilen, reicht der kleinste Pi völlig. Für das Projekt haben wir den Minirechner hinter einem Fenster platziert. Von dort soll er die Außenwelt aufnehmen. Dies hat den Vorteil, dass der Rechner nicht den Temperaturschwankungen ausgesetzt ist, mit denen er bei einer Installation draußen zu kämpfen hätte. Das kleine Objektiv der Pi-Cam sollte aber ohne großen Abstand zur Fensterscheibe platziert sein, sonst funktioniert der Fokus nicht mehr.

Zur Anbringung am Fenster haben wir einfach einen Schwanenhals einer gebräuchlichen Navi-Halterung für das Auto genutzt. Statt des Saugfußes ist alles permanent am Rahmen angebracht und klappt bei Bedarf zusammen mit dem Fenster auf.

Darauf ist dann der Kameraaufsatz aufgesteckt. Um ihn präziser auszurichten, sind außerdem zwei Gewindestäbe angebracht. Damit es keine unerwünschten Reflexionen bei unserer Hinterglasinstallation gibt, ist außerdem ein dunkles Gehäuse erforderlich. Da wir das Originalgehäuse des Zero Pi mit vorbereiteter Aussparung für das Objektiv verwendet haben, ist das Ganze deshalb nachträglich geschwärzt worden.

Mithilfe dieser Webcam-Lösung im Eigenbau können Sie sich also aus dem eigenen Netzwerk auf dem Gerät einloggen, es bei Bedarf fernsteuern und ganz individuelle Abläufe festlegen. Da kann eine käufliche IP-Cam lediglich bedingt mithalten. Denn zum einen ist sie teurer als der Eigenbau und zum anderen sind die Funktionen immer auf das beschränkt, was die eingebaute Benutzeroberfläche hergibt.

Schritt 6: Die Eigenbau-Kamera flexibel erweitern

Die vorgestellte Lösung funktioniert grundsätzlich auch mit einem älteren Raspberry Pi 1. Doch mit der aktuellen Hardware lässt sich der Aufbau noch kompakter erledigen: Es braucht keinen zusätzlichen WiFi-Adapter am USB-Anschluss mehr. Der im Zero Pi W eingebaute Chipsatz nebst Antenne verbindet sich beispielsweise stabiler mit dem Router im Stockwerk darunter.

Erweiterungen lassen sich auch implementieren. Mit einem alternativen Script lassen sich beispielsweise in kurzen Zeitabständen Bilder aufnehmen, die in einem Film zusammengefasst werden können. So kann man einen Tag oder eine Woche im Zeitraffer ablaufen lassen, wie man das beispielsweise von diversen Baustellen-Cams kennt. Dazu muss die Kamera allerdings permanent am Stromnetz bleiben. Alternativ können Sie die einfache Zeitschaltuhr aus diesem Projekt zum Beispiel durch eine zeitgesteuerte Smart-Home-Schaltsteckdose ersetzen. Damit binden Sie die IP-Kamera des Raspi dann in eine bestehende Hausautomatisierung ein.

So spart die Eigenbau-Cam Strom

Sind die Aufnahmezeitpunkte per Crontab-Eintrag großzügig über den Tag verteilt und auch in der Nacht keine Aufnahmen vorgesehen, lohnt es sich, die Anlage in der Zwischenzeit stromlos zu machen, um Energie und Kosten zu sparen. Das erreichen Sie, indem Sie den Pi an einem Zwischenstecker mit Zeitschaltuhr betreiben. Damit das Ganze auch bei diversen Ungenauigkeiten über einen längeren Zeitraum funktioniert, sollte man ein größeres Zeitfenster vorsehen. Am besten schaltet die Zeitschaltuhr dann eine Viertelstunde vor und nach dem nächsten im Crontab festgehaltenen Fototermin das System ein und aus.

AMD Ryzen 9 3950X: Neue Gaming-CPU mit 16 Kernen

AMD hat mit Ryzen 9 3950X eine neue Gaming-CPU vorgestellt, die über 16 Kerne verfügt. Muss Intel sich jetzt fürchten?

AMD startet einen neuen Angriff, um den leichten Vorteil von Intel bei Gaming-CPUs zu brechen: Auf der Spielemesse E3 hat AMD-Chefin Lisa Su den neuen Ryzen 9 3950Xvorgestellt. Dabei handelt es sich laut Angaben von AMD um die weltweit erste Gaming-CPU mit 16 Kernen. Die 7-Nanometer-CPUs der Ryzen-3000-Familie sollen laut AMD mindestens die gleiche Leistung im Gaming wie die höher getakteten Intel-CPUs bieten, vor allem im Multitasking.

Der Ryzen 9 3950X wird ab September 2019 erhältlich sein. Die CPU besitzt 16 Kerne (32 Threads), die mit 3,5 Gigahertz getaktet sind. Der Boost-Takt liegt bei 4,7 GHz. Hinzu kommen üppige 72 Megabyte Cache. Den TDP (Thermal Design Power, thermische Verlustleistung) gibt AMD mit 105 Watt an.

Zusätzlich werden ab Juli die folgenden Ryzen-CPUs erhältlich sein:

Ryzen 9 3900X (12 Kerne / 24 Threads, 105 W): 499 US-Dollar

Ryzen 7 3800X (8 Kerne / 16 Threads, 95 W): 399 US-Dollar

Ryzen 7 3700X (8 Kerne / 16 Threads, 65 W): 329 US-Dollar

Ryzen 5 3600X (6 Kerne / 12 Threads, 95 W): 249 US-Dollar

Ryzen 5 3600 (6 Kerne / 12 Threads, 65 W): 199 US-Dollar

Der größte Leistungszuwachs im Vergleich zur Ryzen-2000-Serie ergibt sich bei der Ryzen-3000-Serie durch den Wechsel von der 12-Nanometer- auf die verkleinerte 7-Nanometer-Fertigung, bei gleichzeitiger Erhöhung der Taktung. Dadurch sind die neuen CPUs auch energieeffizienter. So soll der Ryzen 7 3700X bis zu 75 Prozent mehr Performance als der Ryzen 7 2700X bieten, wobei AMD dabei den Cinebench-R20-Multi-Threaded-Test als Grundlage für die Messung nennt. Bei diesem Test verbrauche der Ryzen 7 3700X auch nur 135 Watt im Vergleich zu den 195 Watt, die der Ryzen 7 2700X benötige.

Für eine Verbesserung der Performance sorgen auch der überarbeitete x86-Kern, der Befehle schneller abarbeiten kann. Der 7-Nanometer Zen 2, so AMD, habe damit im Vergleich zum Zen+ (12 nm) eine verdoppelte Leistung bei Fließkommaberechnungen. Bei gleichem Energieverbrauch steige die Leistung damit um 25 Prozent.

Ebenfalls für eine Performance-Verbesserung sorgt die Unterstützung von DDR4/3600 statt DDR4/2667. Hinzu kommt bei den Ryzen-3000-CPUs die Verdoppelung des L2-Caches.

Die verbesserte Gaming-Leistung bei den Ryzen-3000-CPUs hängt laut AMD aber auch mit Änderungen in Windows 10 zusammen. Gemeinsam mit Microsoft habe man Optimierungen für Windows 10 entwickelt. Das lässt wiederum den Schluss zu, dass Windows 10 mit älteren Ryzen-CPUs nicht zurechtkam und deren Leistung nicht voll ausgeschöpft werden konnte. Die AMD-Optimierungen sind ab Windows 10 Mai-2019 -Update in Windows 10 enthalten. Das Windows 10 Mai-2019-Update wird seit letzter Woche an immer mehr Nutzer ausgeliefert.

Laut AMD vergingen bisher etwa 30 Millisekunden, ehe seine CPUs auf höhere Frequenzen hochtakteten. Dank der Windows-10-Optimierungen und mit neuen Chipsatz-Treibern vergehen nur noch maximal 2 Millisekunden. Bei einigen Spielen mache sich dies durch eine Erhöhung der Performance um bis zu 15 Prozent bemerkbar.

Ryzen-3000-CPUs: Wirklich schneller im Gaming?

AMD zeigt sich mit den neuen Ryzen-3000-CPUs sicher darüber, dass sie sich nicht mehr von Intels CPUs bei 1080p-Gaming verstecken müssen und mindestens die gleiche Leistung bieten. Die Betonung liegt auf „1080p-Gaming“. Wie schnell die neuen Ryzen-3000-CPUs tatsächlich sind, müssen erst mal unabhängige Tests ermitteln. Erst dann lässt sich auch abschätzen, wie gut sich die Windows-10-Optimierungen auf die Rechenleistung in Spielen auswirken.

Wifi: So wechseln Sie den Router-Kanal für besseren Empfang

Wenn Ihre WLAN-Verbindung zu langsam ist oder unterbrochen wird, können Sie auf einen anderen Kanal Ihres Routers wechseln.

Obwohl Sie vielleicht wissen, dass Ihr Router 2,4 GHz für 802.11n und 5 GHz für 802.11ac und 802.11n verwendet, wissen Sie möglicherweise nicht, dass es auf jeder Frequenz eine Auswahl an „Kanälen“ gibt. Bei der ersten Einrichtung wählen viele Router einen davon oder einen Standardkanal, basierend darauf, welche anderen Netzwerke im lokalen Bereich senden.

Der beste Wifi-Kanal ist ein Kanal, der nicht von allen Nachbarn genutzt wird. Durch Ihren manuellen Wechsel auf einen weniger überfüllten Kanal oder einen Kanal, der gerade von keinem anderen Netzwerk genutzt wird, sollte Ihr WLAN deutlich besser laufen.

Wenn Ihre Nachbarn ihren Router wechseln, bleibt Ihr Router wahrscheinlich beim Standardkanal oder dem Kanal, den er bei der ersten Einrichtung gewählt hat. Deshalb kann Ihre WLAN-Geschwindigkeit an einem Tag gut und am nächsten schlecht sein. Einige Router, etwa die Home Hubs von BT, können den Kanal wechseln, um Interferenzen zu vermeiden. Vielleicht möchten Sie trotzdem prüfen, ob es nicht noch einen besseren Kanal mit weniger Interferenzen gibt. Wie das geht, lesen Sie weiter unten.

Wenn sich mehrere Wifi-Netzwerke überschneiden, können so viele Störungen auftreten, dass letztlich alle ein langsames WLAN haben – das Laden von Webseiten dauert länger und Videos ruckeln beim Streaming.

Wenn es sich um eine schlechte Wifi-Abdeckung handelt, könnten Sie das Problem durch den Kauf eines Mesh-Wi-Fi-Kits beheben – ein Beispiel dafür ist das Linksys Velop Dualband .

Zeigt Ihr Gerät jedoch ein starkes Wifi-Signal, können langsame Geschwindigkeiten auf Störungen zurückzuführen sein.

Den besten Wifi-Kanal finden

Der beste Wifi-Kanal ist der, der nicht von allen Nachbarn genutzt wird. Finden Sie zunächst heraus, welche Kanäle in der Nähe von Netzwerken verwendet werden – dafür können Sie eine kostenlose App nutzen.

Wir haben dafür ein Android-Tablet und die kostenlose Wifi Analyzer App verwendet, die es auch für Windows 10 gibt.

Für iOS ist kein direktes Äquivalent verfügbar, und Apps im App Store von Apple dürfen auch keine Signalstärke melden. Daher verwenden Sie am besten Android- oder Windows-Apps.

Stellen Sie zunächst sicher, dass Ihr Smartphone oder Tablet mit Ihrem Wifi-Netzwerk verbunden ist (im Gegensatz zu 3G oder 4G) und öffnen Sie dann die App. Wenn Ihr Router über separate Netzwerke für 2,4 GHz und 5 GHz verfügt, verbinden Sie sich nacheinander damit und prüfen Sie, ob eines davon weniger genutzt wird.

Eine Grafik stellt die Wifi-Netzwerke in der Nähe in unterschiedlichen Farben dar. Sie können die Kanäle sehen, die die Netzwerke gerade verwenden, zusammen mit der Signalstärke (eine höhere Kurve ist ein stärkeres Signal). Auf diese Weise erhalten Sie eine Vorstellung davon, ob Ihr Netzwerk ein starkes oder schwaches Signal hat und ob der Kanal derzeit überlastet ist oder nicht.

Von 13 Kanälen überlappen sich alle außer 1, 6 und 11. Wählen Sie nach Möglichkeit einen Kanal, der so weit wie möglich von den Nachbarn entfernt ist.

Der Scheitelpunkt (höchster Punkt) der Parabel gibt an, welcher Kanal benutzt wird. Im Beispiel sehen Sie, dass die 2,4-GHz-Frequenz sehr voll ist und dass es keine offensichtliche „beste“ Kanalnummer gibt. Unser Netzwerk ist auf Kanal 6 eingestellt und hat das stärkste Signal, aber drei weitere Netzwerke überlappen es immer noch.

Auf Routern, die auch 5 GHz unterstützen, lohnt es sich, Ihr Smartphone oder Tablet mit diesem Netzwerk zu verbinden, um zu sehen, ob es weniger genutzt wird. Einige Router haben zwei separate Netzwerknamen. Damit ist einfach zu erkennen, was was ist. Andere senden einen einzigen Namen und Ihr Smartphone entscheidet, in welches Netzwerk es sich verbindet – aber das werden Sie nicht kontrollieren können.

Wenn möglich, suchen Sie nach einer Einstellung in den Wifi-Optionen Ihres Routers (siehe unten), ob Sie erzwingen können, dass er die 2,4-GHz- und 5-GHz-Netzwerke separat anzeigt, damit Sie sich manuell mit dem 5-GHz-Netzwerk verbinden können.

Sowohl Ihr Router als auch Ihr Smartphone müssen 5-GHz-Wifi unterstützen, damit dies funktioniert. Es wird in der Spezifikationsliste jedoch oft als „Dualband“-Wifi bezeichnet und nicht als 5 GHz.

Wenn Sie Ihr Telefon oder andere Geräte (beispielsweise Ihren Laptop) daran hindern möchten, sich automatisch mit dem 2,4-GHz-Wifi Ihres Routers zu verbinden und nur 5 GHz verwenden, müssen Sie herausfinden, wie Sie das 2,4-GHz-Netzwerk auf Ihrem speziellen Gerät „vergessen“ können.

Danach sollte es sich nur noch mit dem 5-GHz-Netzwerk verbinden.

So wechseln Sie den Wifi-Kanal

Sie müssen auf die Web-Oberfläche Ihres Routers zugreifen. Öffnen Sie dazu den Web-Browser und geben Sie die IP-Adresse des Routers ein. Diese Nummer steht entweder in der Dokumentation Ihres Routers oder möglicherweise auf der Geräte-Unterseite.

Wenn nicht, öffnen Sie eine Eingabeaufforderung in Windows (Powershell in späteren Versionen) und geben ipconfig ein. Suchen Sie im Text nach der Standard-Gateway-Adresse. Das ist die IP-Adresse Ihres Routers, sie wird ähnlich wie 192.168.1.1.1 lauten.

Geben Sie diese mit dieser Standard-Gateway-Adresse in die Suchleiste Ihres Browsers ein und die Admin-Seite Ihres Routers sollte angezeigt werden.

Als nächstes werden Sie aufgefordert, ein Passwort (möglicherweise auch einen Benutzernamen) einzugeben. Das wiederum finden Sie entweder auf dem Router selbst, auf einem mitgelieferten Aufkleber oder einer Karte oder im Handbuch. Im Idealfall sollten Sie das Standard-Kennwort ändern, um zu verhindern, dass andere Personen auf die Einstellungen zugreifen.

Suchen Sie auf der angezeigten Webseite nach den Wifi-Einstellungen. Die Kanalnummer sollte über ein Dropdown-Menü wählbar sein. Beachten Sie, dass Sie, wenn Ihr Router mit 2,4 GHz und 5 GHz arbeitet, den Kanal für jedes Netzwerk separat auswählen müssen.

Wo genau Sie die Einstellungsmöglichkeit finden, hängt vom Hersteller des Routers ab. Wir haben einen D-Link-Router verwendet und haben die Kanal-Einstellungen beispielsweise durch Anklicken von „Erweitert“ auf der Hauptseite gefunden.

Achten Sie darauf, dass Sie die Einstellungen speichern – Ihr Router kann neu starten, um die Änderung zu übernehmen.

Mit einem Kanalwechsel könnte Ihr WLAN schneller werden.

An Orten wie Wohnblocks beispielsweise, wo es viele Netzwerke in unmittelbarer Nähe gibt, könnten Sie mit dem Versuch, einen besseren Kanal zu finden, allerdings auch scheitern.

AMD Radeon RX 5700 (XT): Navi-Grafikkarten schneller & günstiger als Nvidia GeForce RTX

Mit der Veröffentlichung der Radeon RX 5700 XT und Radeon RX 5700 will AMD beim WQHD-Gaming Nvidia Paroli bieten. Dort treten die beiden Grafikkarten gegen die GeForce RTX 2070 und RTX 2060 an. Laut AMD sollen die 5700er-Grafikchips nicht nur schneller, sondern auch günstiger als die Nvidia-GPUs sein.

Spieleleistung: AMD vergleicht in zehn Spieletests die Radeon RX 5700 mit der NvidiaGeforce RTX 2060 sowie die RX 5700 XT mit der RTX 2070. Laut AMD ist die 5700 im Schnitt rund 10 Prozent und die 5700 XT rund 6 Prozent schneller als die Nvidia-Konkurrenten. In den Spielen Metro Exodus und Battlefield 5 gibt AMD sogar rund 15 respektive gut 20 Prozent Mehrleistung an. Da die Daten von AMD selbst kommen und unabhängige Tests fehlen, sind sie AMD-Angaben mit Vorsicht zu genießen.

Die unverbindliche Preisempfehlung von 379 Dollar für die AMD Radeon RX 5700 – das dürfte in etwa auch dem Brutto-Preis in Euro entsprechen – unterbietet den aktuellen Preis der RTX 2060 knapp (Stand 11.06.2019). Der von AMD ausgerufene Preis für die Radeon RX 5700 XT von 449 Dollar (respektive Euro mit Mehrwertsteuer) liegt zwar etwas höher als der aktuelle Preise für Grafikkarten mit RTX 2070, könnte aber angesichts der in Aussicht gestellten Mehrleistung durchaus gerechtfertigt sein. Beide AMD-Grafikkarten sollen ab dem 7. Juli 2019 im Handel verfügbar sein.

Technische Daten des AMD Radeon RX 5700 (XT)

Die Radeon RX 5700 XT verfügt über 40 Compute Units mit 2560 Stream-Prozessoren und kann dabei auf 8 GB GDDR6 Speicher zurückgreifen, der mit einem 256-bit breiten Speicherinterface angebunden ist. Daraus ergibt sich eine rechnerische Speicherbandbreite von 448 GB/s. Die rohe Rechenleistung beziffert AMD mit 9750 GFLOPS bei einfacher Genauigkeit (RTX 2070: 7880 GFLOPS). Zur Stromversorgung verfügt die Grafikkarte jeweils über einen 6-poligen und einen 8-poligen PCIe-Stromstecker und darf dabei bis zu 225W aus der Steckdose ziehen.

Das kleine Schwestermodell Radeon RX 5700 besitzt 36 Compute Units, 2304 Stream-Prozessoren und die gleiche Speicherausstattung. Die Rechenleistung liegt bei 7950 GFLOPS (RTX 2060: 6451 GFLOPS).
Auch wenn die Grafikkarten standardmäßig weiterhin mit einem Blower-Kühler ausgestattet sind, verspricht AMD dennoch einen deutlich leiseren Betrieb.

Taktraten der AMD Radeon RX 5700 (XT)

Bei bisherigen AMD-Grafikkartengeneration ist immer sowohl ein Base- als auch ein Boost-Takt angegeben. Da zweiterer nur über einen sehr kurzen Zeitraum anliegt, führt AMD den neuen Begriff „Game-Clock“ ein. Dieser Wert beziffert den, in einer großen Auswahl an Spielen getesteten, durchgehend anliegende Mindesttakt. Dadurch erhalten speziell Gamer einen genaueren Anhaltspunkt zur erwartenden Leistung der Grafikkarten. Bei Nvidia wiederum ist der genannte Boost-Clock mit dem neuen Game-Clock von AMD gleichzusetzen.

Wann kommt Ray-Tracing von AMD?

Da die neue Generation über keine Raytracing-Cores verfügt, dienen die Shadereinheiten der Grafikkarten als Ersatz bei der Berechnung. Mit der der nächsten Generation RDNA (der offizielle Name für die nachfolgende Architektur) sollen AMD-Grafikprozessoren dann auch Echtzeit-Raytracing unterstützen, die Nvidia bereits mit der aktuellen RTX-Generation eingeführt hat.

Neue Software-Funktionen für eine schönere & flottere Darstellung

Neben der neuen Hardware stellt AMD außerdem neue Software-Funktionen vor. Radeon Image Sharpening (kurz: RIS) ist für die Echtzeitkantenglättung zuständig. Dieses wird speziell in Bildausschnitten mit geringem Kontrast angewendet, um bessere Ergebnisse zu erzielen als mit herkömmlicher Kantenglättung.

Am interessantesten klingt AMD Anti-Lag, welches den Input-Lag von der Eingabe an Maus oder Tastatur bis zum Output auf dem Monitor um bis zu 30% reduziert. Dieser Input-Lag tritt dann auf, wenn die CPU auf die Bildberechnungen der GPU warten muss. Mit AMD Anti-Lag arbeiten die Grafikkarte und der Prozessor durch intelligente Pausen synchron.

Das neue Gimp 2.10: Tipps für den Linux-Einsatz

Die Entwickler haben Gimp mit Version 2.10 einen neuen Unterbau spendiert, der für mehr Geschwindigkeit und Komfort sorgt. Außerdem gibt es etliche neue und spannende Funktionen.

Gimp, das GNU Image Manipulation Program ist neben Libre Office und Firefox eines der wichtigsten Open-Source-Großprojekte für den Desktop. Die Bildbearbeitung genügt auch professionellen Ansprüchen bei der Erstellung, Gestaltung und Bearbeitung von Grafikdateien. Es eignet sich für alle Nutzer, die unter Windows beispielsweise Adobe Photoshop verwenden, auch wenn Gimp dessen Funktionsumfang noch nicht erreicht. Nach sechsjähriger Entwicklungszeit steht Gimp 2.10 seit Ende 2018 endlich zum Download bereit. Sechs Jahre sind eine lange Zeit, entsprechend üppig fallen auch die Neuerungen gegenüber der Vorgängerversion aus.

1. Gimp 2.10.2 installieren

Es gibt mehrere Wege, Gimp unter Linux einzurichten. Wenn Sie Gimp über ein herkömmliches DEB-Paket neu installieren wollen, verwenden Sie ein PPA (Personal Package Archive). Ist Gimp bereits installiert, lässt sich das Programm damit aktualisieren. Die bisherige Version steht dann nicht mehr zur Verfügung. Führen Sie die folgenden drei Befehlszeilen aus:

sudo add-apt-repository ppa:otto-kesselgulasch/gimp

sudo apt-get update

sudo apt-get install gimp

Flatpak: Die Gimp-Entwickler empfehlen die Installation als Flatpak. Dabei handelt es sich um Softwarepakete, die eine eigene Laufzeitumgebung unabhängig vom installierten Betriebssystem verwenden. Der Vorteil: Sie können bei Bedarf auch die ältere Gimp-Version aus dem Repositorium der Distribution weiterverwenden und Sie erhalten schneller Updates. Neben Gimp müssen für Flatpak jedoch zahlreiche Pakete der Laufzeitumgebung eingerichtet werden, was insgesamt etwa ein GB Speicherplatz auf der Festplatte belegt. Flatpack-Apps benötigen zumindest für den ersten Start etwas länger und belegen mehr Systemressourcen. Ein weiterer Nachteil: Da Flatpak-Apps abgeschottet in einer Sandbox laufen, ist der Datenaustausch mit anderen Programmen nicht möglich, beispielsweise beim Import von RAW-Dateien (siehe Punkt 4).

Flatpak ist beispielsweise in Fedora seit Version 25 oder in Linux Mint seit 18.3 standardmäßig installiert. Bei Ubuntu 16.04 oder 18.04 fehlt die Software. Für die Installation führen Sie in einem Terminalfenster diese drei Befehle aus:

sudo add-apt-repository ppa:alexlarsson/flatpak

sudo apt update

sudo apt install flatpak

Bei Ubuntu 18.04 können Sie zusätzlich mit

sudo apt install gnome-software-plugin-flatpak

Flatpak in Ubuntu-Software integrieren und Flatpak-Pakete dann auch über die grafische Oberfläche installieren oder wieder entfernen. Die aktuelle Gimp-Version – zur Zeit 2.10.2 – installieren Sie dann mit dieser Zeile:

flatpak install https://flathub.org/repo/appstream/org.gimp.GIMP.flatpakref

Beantworten Sie alle Fragen mit „y“ und bestätigen Sie mit der Eingabetaste.

Installation als Snap-App:Ab Ubuntu 16.04 sind die für Snap erforderlichen Komponenten bereits vorinstalliert. Snap-Apps funktionieren ähnlich wie Flatpak-Pakete und haben die gleichen Vor-und Nachteile. Für die Installation starten Sie Ubuntu-Software, suchen nach Gimp und klicken auf den ersten Eintrag im Suchergebnis. Unter „Details“ steht hinter „Quelle“ die Angabe „Snap-Store“. Wenn nicht, haben Sie die Seite für die Installation aus dem Ubuntu Repositorium aufgerufen („Quelle: ubuntu-bionic-universe“, zur Zeit Version 2.8.22-1). In diesem Fall blättern Sie zu Seite mit dem Suchergebnis zurück und wählen einen anderen Eintrag.

Klicken Sie hinter „Kanal“ auf die Schaltfläche „stable“. Sie sehen dann, welche Versionen verfügbar sind. Bei Fertigstellung dieses Artikels ließ sich die aktuellste Version „2.10.8“ hinter „edge“ per Klick auf „Switch“ auswählen. Klicken Sie anschließend auf „Installieren“. Nach Abschluss der Installatiown klicken Sie auf „Berechtigungen“. Aktivieren Sie „Dokumente ausdrucken“ und „Lese/Schreibe Dateien auf mobilen Datenträgern“, wenn Sie diese Funktionen nutzen möchten.

Bei unseren Tests Ende Juni 2018 fehlte der Snap-App von Gimp mindestens eine Funktion: Es war nicht möglich, „heic“-Dateien zu öffnen, weil die dafür nötige Programmbibliothek fehlte (siehe Kasten „Unterstützung für Apples HEIF-Bildformat“). Das Problem wird aber wahrscheinlich durch eins der nächsten Updates behoben.

Gimp aufrufen:Starten Sie Gimp über eine Suche im Dash (Ubuntu 16.04) oder in den „Aktivitäten“ (Ubuntu 18.04). Sollte die Suche direkt nach der Installation nicht fündig werden, melden Sie sich bei Ubuntu ab und wieder an.

2. Änderungen bei Oberfläche und Bedienung

Gimp zeigt nach dem Start eine weitestgehend deutschsprachige Oberfläche. Vereinzelt stoßen Sie auf englischsprachige Beschriftungen. Über „Bearbeiten –› Einstellungen“ können Sie im Bereich „Oberfläche“ auch eine andere Sprache oder „English [en_US]“ einstellen. Das kann hilfreich sein, wenn Sie englischsprachige Gimp-Tutorials nachvollziehen wollen.

Standardmäßig startet das Programm im Einzelfenster-Modus. Wenn Sie frei positionierbare Fenster bevorzugen, entfernen Sie das Kreuzchen unter „Fenster –› Einzelfenster-Modus“. Bei der Aufteilung der Gimp-Benutzeroberfläche gibt es keine grundlegenden Änderungen, außer dass jetzt ein graues statt einem weißen Thema zum Einsatz kommt. Gimp versucht für hochauflösende Monitore die optimale Einstellung zu finden, damit die Elemente gut sichtbar sind. Über „Bearbeiten –› Einstellungen“ können Sie unter „Oberfläche –› Thema“ die Darstellung ändern und auch ein helles Thema auswählen. Unter „Oberfläche –› Symbol Thema“ stellen Sie die dafür passenden Icons ein und ändern bei Bedarf die Symbolgröße. Für einige Abbildungen in diesem Artikel haben wir das Thema „System“ und das Symbolthema „Legacy“ aktiviert.

Wer sich in Gimp bereits auskennt, wird die neue Suchfunktion zu schätzen wissen, die sich über das Menü „Hilfe –› Einen Befehl suchen und ausführen“ aufrufen lässt. Tippen Sie einen Suchbegriff ein, beispielsweise „Transform“. Per Doppelklick auf ein Suchergebnis in der Liste gelangen Sie sofort zur gewünschten Funktion, etwa zum neuen Werkzeug „Vereinheitlichte Transformation“ (siehe Punkt 5). Die Ergebnisliste passt sich dynamisch an. Häufig genutzte Funktionen erscheinen weiter oben in der Liste.

3. Die neue GEGL-Grafikbibliothek

Zu den wichtigsten Neuerungen von GIMP 2.10 zählt die GEGL Image Processing Engine. Die Engine führt Pixelberechnungen deutlich schneller und genauer durch und ermöglicht neue Funktionen. Gimp 2.8 konnte nur mit acht Bit pro Farbkanal rechnen, bei Gimp 2.10 sind es bis zu 32 Bit. Es ist daher jetzt möglich, HDR-Formate wie PSD, TIFF, PNG, EXR und RGBE zu öffnen und zu exportieren. Über „Bild –› Genauigkeit“ können Sie bei einem geöffneten Foto die Farbtiefe einstellen, beispielsweise auf „32-Bit-Fließkommazahl“. Importierte RAW-Fotos besitzen in der Regel dieses Format (siehe Punkt 4). Durch Umwandeln wird ein Standardbild mit acht Bit natürlich nicht besser, aber mit 32 Bit lassen sich feinere Details herausarbeiten, etwa wenn Sie Filter anwenden.

Eine weitere Beschleunigung erreicht Gimp durch verbessertes Multithreading, wobei Aufgaben auf mehrere Prozessorkerne verteilt werden. Das kommt zwar nicht bei allen Gimp-Funktionen zum Einsatz, wird aber teilweise durch GEGL und Programmcode in Gimp realisiert. Zur Verbesserung der Leistung kann Gimp auch den Prozessor der Grafikkarte (GPU) verwenden. Die Optionen dafür finden Sie über „Bearbeiten –› Einstellungen“ unter „Systemressourcen“. Passen Sie die Anzahl der Threads bei Bedarf an und setzen Sie für die Nutzung der GPU unter „Hardware-Beschleunigung“ ein Häkchen vor „OpenCL verwenden“.

Ein weiterer Vorteil von GEGL ist, dass Sie jetzt im linearen RGB-Farbraum und auch im an die Wahrnehmung angepassten Farbraum arbeiten können. Sie sehen das beispielsweise, wenn Sie für Farbanpassungen auf „Farben –› Kurven“ gehen. In der Zeile hinter „Kanal:“ gibt es die zwei neuen Schaltflächen „Adjust curves in linear light“ und „Kurve nach Wahrnehmung anpassen.“

Dank GEGL sehen Sie jetzt nicht nur ein kleines Vorschaubild, etwa bei „Filter –› Weichzeichnen –› Gaußscher Weichzeichner“, sondern Gimp wendet die Einstellungen im Filter direkt auf das Bild an. Sehr praktisch ist in diesem Dialog auch „Ansicht teilen“. Wenn Sie hier ein Kreuzchen setzen, teilt eine vertikale Linie das Bild. Sobald Sie die Werte für den Weichzeichner ändern, erscheint im linken Bildbereich eine Vorschau der Einstellung, die Sie direkt mit dem unveränderten rechten Teil des Bildes vergleichen können. Die Vorschaufunktion und „Ansicht teilen“ gibt es auch in anderen Dialogen, die GEGL verwenden, beispielsweise „Farben –› Farbabgleich“, „Farben –›Belichtung“ oder „Filter –› Licht und Schatten –› Schlagschatten“.

4. Bilder im RAW-Format öffnen

Bilder im RAW-Format lassen sich in Gimp weiterhin nicht direkt öffnen. Hierzu muss Darktable ab Version 1.7 oder Rawtherapee ab Version 5.2 aushelfen. Sie finden beide Programme über den Paketmanager Ihrer Linux-Distribution. Ist beispielsweise Darktable installiert, gehen Sie in Gimp auf „Datei –› Öffnen“ und wählen die gewünschte RAW-Datei. Die Datei öffnet sich in Darktable und Sie bearbeiten das Bild nach Ihrem Geschmack. Wenn Sie Darktable schließen, öffnet sich das Bild automatisch in Gimp. Bei unseren Tests funktionierte die Zusammenarbeit mit Darktable nur bei der PPA-Version von Gimp (siehe Punkt 1). Das ist auch nicht weiter verwunderlich, da Snap-und Flatpak-Apps keinen Zugriff auf die Daten anderer Programme haben. Die Installation von Darktable als Snap-oder Flatpak-App ändert daran erwartungsgemäß nichts. Eine denkbare Lösung wäre es, dass die Entwickler Gimp und Darktable zusammen in einem Paket ausliefern.

5. Neue Tools für die Bildtransformation

Unter „Werkzeuge –› Transformationen“ finden Sie Funktionen, um eine Ebene, eine Auswahl oder einen Pfad zu verändern. Ein typisches Beispiel zeigt das Bild auf der nächsten Seite mit dem Notebook. So wie das Gerät steht, laufen in der Perspektive die Linien schräg nach hinten auf einen Fluchtpunkt zu. Im fertigen Bild soll das Notebook einen anderen Inhalt auf dem Bildschirm zeigen als im Original. Dazu öffnen Sie das Bild mit dem Notebook in Gimp und dann über „Datei –› Als Ebenen öffnen“ das Bild, das Sie einbauen möchten. Sollte es zu groß oder klein sein, bringen Sie es zuerst über „Werkzeuge –› Transformationen –› Skalieren“ ungefähr auf die passende Größe. Danach rufen Sie die neue Funktion über „Werkzeuge –› Transformationen –› Vereinheitlichte Transformation“ auf. Über die großen Quadrate an den Ecken und die etwas kleineren am Rand lassen sich Höhe und Breite ändern (skalieren). Die auf der Spitze stehende Quadrate am Rand stellen das Bild schräg (scheren, kippen) und wenn Sie die kleinen Quadrate innerhalb des größeren an den Ecken ziehen, ändern Sie die Perspektive. Das Symbol am Mauszeiger ändert sich abhängig von der Funktion.

Das hört sich kompliziert an, aber letztlich müssen Sie es nur schaffen, das Bild so zu verzerren, dass die Ecken des Bildes genau auf den Ecken des Notebookbildschirms liegen. Die richtige Perspektive ergibt sich dabei automatisch. Wenn Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind, klicken Sie auf „Transformation“.

Der Punkt „Werkzeuge –› Transformationen –› Gitter Transformation“ ist ebenfalls neu. Die englischsprachige Bezeichnung „Handle Transform Tool“ beschreibt die Funktion etwas genauer. Per Mausklick setzen Sie einen Handle, also einen Anfasser, beispielsweise an der linken Seite in das Bild. Wenn Sie diesen mit der Maus ziehen, verschieben Sie das Bild. Klicken Sie mit der Maustaste weiter rechts in das Bild. Wenn Sie den zweiten Anfasser ziehen, skalieren oder drehen Sie es. Mit einem dritten Anfasser lässt sich das Bild scheren.

6. Verbesserungen bei den Farbverläufen

Eine der wichtigsten Neuerungen ist eine bessere Bearbeitung des Farbverlaufs. Bisher konnten Sie einen Farbverlauf nur einfach zwischen zwei Punkten aufziehen und Gimp hat das Bild oder die Auswahl sofort mit dem eingestellten Verlauf gefüllt. In Gimp 2.10 gibt es mehr Optionen, um Farbverläufe besser und auch nachträglich anzupassen.

So nutzen Sie die neue Funktion: Laden Sie zuerst das zu bearbeitende Foto in Gimp und duplizieren Sie die Ebene über „Ebene –› Ebene duplizieren“. Fügen Sie eine neue Ebene über „Ebene –› Neue Ebene“ hinzu und wählen Sie dabei in den Eigenschaften der Ebene den Modus „Weiche Kanten“ und als Füllung „Transparenz“. Danach klicken Sie diese Ebene auf dem Reiter „Ebenen“ an und verwenden in der Werkzeugkiste den „Farbverlauf“. Alternativ drücken Sie die G-Taste. Ziehen Sie den Farbverlauf über den gewünschten Bereich – von der einen zur anderen Ecke – und betrachten Sie das erste Ergebnis. Wenn Sie das Werkzeug anwenden, sehen Sie den Dialog „Farbverlauf“, in dem Sie die Parameter ändern können, beispielsweise die Vordergrund-und die Hintergrundfarbe des Farbverlaufs. Sollte der Dialog nicht erscheinen, blenden Sie ihn per Doppelklick auf das Werkzeug „Farbverlauf“ ein.

Durch Bewegen der beiden Kreuze im Bild lässt sich der Farbverlauf individuell anpassen. Darüber hinaus können Sie per Mausklick auf die Verlaufslinie eine beliebige Anzahl von Stopp-Punkten setzen. Damit legen Sie den Farbverlauf für einen Abschnitt des Bildes fest. An jedem Stopp-Punkt sind neue Definitionen für die Vorder-und Hintergrundfarbe möglich, außerdem lassen sich die Stopp-Punkte auf der Farbverlaufslinie beliebig hin-und herschieben.

US-Bann: Huawei stellt Produktion von Matebooks ein

Aus Insiderkreisen ist zu erfahren, dass Huawei die Produktion seiner Matebooks aufgrund des US-Banns vorerst gestoppt hat.

Neben Android-Smartphones und Mobilfunk-Technologie vertreibt das chinesische Unternehmen Huawei auch Notebooks. Diese sind noch stärker vom US-Bann betroffen als Huawei-Smartphones, da die Notebooks auf Technologien von Microsoft und Intel setzen. Berichten zufolge hat Huawei die Produktion sowie die Auslieferung komplett gestoppt.

Laut Insider-Informationen hat Huawei demnach Partner bereits darüber informiert, dass die Produktion der Matebooks, wie Matebook 13, Matebook 14 und Matebook X Pro sowie des Magicbooks der Tochtermarke Honor, vorerst gestoppt beziehungsweise komplett eingestellt worden ist, das berichtete die Digitimes.

Huawei-Notebooks setzen auf Microsoft und Intel

Ob die Produktion wieder aufgenommen wird oder Huawei an neuen Modellen arbeitet, ist unklar. Huawei hat ab dem 19. August 2019 keinen Zugang mehr zu US-Technologie, dann läuft die Übergangsfrist von 90 Tagen für das Unternehmen aus, die aktuell noch erlaubt, für bereits bestehende Geräte und Dienste Kooperationen mit US-Unternehmen weiterzuführen. Aktuell setzen die Huawei-Notebooks auf Microsoft-Software sowie Intel-Hardware. Alternativen sind dabei rar: Aktuell ist nur von Google bekannt, eine Ausnahme bei der US-Regierung beantragt zu haben, so dass Google und Huawei weiterhin im Android-Bereich kooperieren könnten.

Von Unternehmens-Seite gibt es bisher noch keine Bestätigung der Gerüchte.