Passwortmanager für Linux im Überblick

Benutzernamen, Kennwörter, PINs: Das alles lässt sich nicht mehr im Kopf aufbewahren, zumal Passwörter komplex sein und sich selten wiederholen sollen. Passwortsafes versprechen, Zugangsdaten sicher und komfortabel zu verwalten.

Wenn gehackte Datenbanken mit Benutzer-Log-ins in die falschen Hände fallen, sind vor allem jene Anwender gefährdet, die identische Log-ins über mehrere Onlinedienste hinweg verwenden. Hacks der Superlative sind gar nicht mehr so selten: Yahoo hat 2014 die Anmeldedaten von 500 Millionen Usern an Hacker verloren, Ebay musste im gleichen Jahr eingestehen, dass die Daten von 145 Millionen Anwendern gestohlen wurden. Letztes Jahr schlug Equifax Alarm, nachdem im Sommer 2017 die Daten von 150 Millionen Zugängen durch eine Sicherheitslücke einsehbar waren.

Pro Dienst ein eigenes Passwort

Wenn jeder Zugang mit einem individuellen Passwort geschützt ist, hält sich das Risiko für die betroffenen Anwender nach einem Hack in Grenzen. Pro Konto ein eigenes, womöglich regelmäßig geändertes Passwort: Diese Regel macht die Nutzung von Onlinediensten sicherer, trägt aber auch zu einer enormen Menge an Log-ins bei, die es zu verwalten gilt. Tatsächlich kommt kaum mehr jemand daran vorbei, sich die wachsende Zahl an Log-ins irgendwie zu notieren. Dann aber bitte sicher und komfortabel zugleich: Browser wie Firefox und Chromium bieten von sich aus an, Web-Log-ins zu sichern. Aber Browser sind nicht der richtige Ort für die zusätzliche Zahl an Linux-Log-ins, SSH-Anmeldungen und Datenbankpasswörtern, die ein Hobby-Admin immer wieder parat haben muss.

Der Beitrag nimmt sich deshalb sicher verschlüsselte Passwortsafes vor, die unter einer Open-Source-Lizenz stehen und mit vertretbarem Aufwand unter populären Linux-Distributionen wie Debian, Ubuntu, Linux Mint eingerichtet sind. Und natürlich am besten auch unter anderen Systemen wie Windows, Mac-OS und Android. Ein kurzer Steckbrief gibt an, was ein Programm neben Linux noch so abdeckt. Der Punkt „Kompatibilität“ gibt an, von welchen anderen Safes ein Programm die Daten importieren kann.

Keepass XC: Neu aufgelegt

„Keepass XC“ ist kein Tippfehler: Es handelt sich nicht um das bekannte Programm Keepass X, sondern um eine neuere Abspaltung. Diese war nach Ansicht einer kritischen Masse von Entwicklern nötig, weil es um Keepass X zu still geworden war. Bugreports und Funktionswünsche blieben monatelang liegen. Die Nutzergemeinde um die Open-Source-Software hat deshalb die Variante Keepass XC ins Leben gerufen, die Änderungen und Verbesserungen schneller aufnimmt.

Das Open-Source-Programm (GPL) erstellt eine lokale Datenbank, die mit AES-256 oder Twofish verschlüsselt ist. Die Oberfläche ist intuitiv und folgt im Aufbau der Keepass-Familie. Ein Rechtsklick auf einen Eintrag kann die dort hinterlegten Daten wie Benutzernamen und das Passwort in die Zwischenablage kopieren; dort bleibt die Zeichenkette aus Sicherheitsgründen nur zehn Sekunden lang, wonach Keepass XC die Zwischenablage automatisch leert. Eine andere Möglichkeit, Log-ins auf Webseiten automatisch auszufüllen, nennt sich „Autotype“. Dazu hinterlegen Sie in einem Datenbankeintrag im Feld „URL“ die Webadresse des Anmeldeformulars.

Systeme: Linux, Windows, Mac-OS

Besonderheiten: Die Abstammung von der Keepass-Familie hat ihre Vorteile: Der Umstieg von den populären Vorgängern Keepass 2 und Keepass X ist ohne Umgewöhnung möglich – perfekt für Desktopanwender.

Installation: Die Projekt-Webseite, liefert fertige Pakete für Debian, Ubuntu, Linux Mint, Fedora, Open Suse Leap, Cent-OS, Arch Linux und Gentoo.

Browserintegration (für Firefox, Google Chrome/Chromium und Opera/Vivaldi): Die Funktion „Autotype“ sucht alle Browserfenster nach der in der Passwortdatenbank hinterlegten URL ab und gibt dann selbständig die Log-in-Daten ein.

Kompatibilität: Keepass XC liest unverschlüsseltes CSV ein und beherrscht lesend wie schreibend die KDBX-Dateien von Keepass X. Auch ältere KDB-Datenbanken können importiert werden.

KDE-Wallet: Passwörter für KDE

Die Programme von KDE sind kontaktfreudig. Allein über die KIO-Slaves, die auf entfernte Dateisysteme über SMB, SSH, Web DAV und FTP zugreifen können, ergibt sich häufig die Nachfrage, ob man wiederkehrende Log-in-Daten speichern will, um sie bei Bedarf wieder abzurufen zu können. KDE-Programme wie Dolphin und Krusader schlagen bei der ersten Eingabe eines Passworts von sich aus vor, diese Log-in-Daten sicher im KDE-Wallet zu speichern. Für die Verwaltung anderer Log-in-Daten außerhalb von KDE-Programmen ist das Programm nicht geeignet. KDE-Wallet ist mit dem Programmaufruf „kwalletmanager5“ einsehbar und die gespeicherten Daten lassen sich dort nach der Entsperrung mittels „Datei –› XML exportieren“ in eine unverschlüsselte XML-Datei sichern. Ein chiffriertes Austausch-und Backupformat bietet die Funktion „Datei –› Verschlüsselt exportieren“.

Bitwarden: Ein Griff in die Cloud

Warum nur lokal eine verschlüsselte Passwortdatenbank speichern? Die meisten Anwender benötigen Passwörter auf mehr als einem System. Bitwarden ist erst einmal nur ein Client, der sich in Form einer Desktopapp oder in Webbrowsern installiert. Statt in einem Programm mit lokaler Datenbank sind hier die Daten in der Cloud gespeichert. Es gibt Bitwarden nicht nur als Browsererweiterung, sondern auch als Desktopapp, aber auch diese verbindet sich mit dem Bitwarden-Server, um dort die verschlüsselte Datenbank zu speichern. Das wäre für misstrauische Nutzer ein Ausschlusskriterium. Aber Bitwarden ist eine hybride Lösung:

Besonders bequem ist Bitwarden als Dienst, der ein fremd gehosteter Ersatz für eine Browsersynchronisierung wie Firefox Sync ist. Weniger bequem, aber dafür komplett unter eigener Kontrolle arbeitet Bitwarden als Server für verschlüsselte Passwortdatenbanken auf einem eigenen Linux-Server im LAN oder im Internet. Dazu ist Bitwarden als freie (GPL) Serverkomponente in Form eines Docker-Containers verfügbar und kann auf einem eigenen Linux-System gehostet werden. Das ist die Variante für anspruchsvolle Anwender, die keiner Cloud trauen und lieber ihren eigenen netzwerkfähigen Passwortsafe im lokalen Netzwerk haben. Davon abgesehen erledigt Bitwarden die Ver-und Entschlüsselung der Datenbank auf dem eigenen Rechner und überträgt sie erst dann an den Server im Netzwerk.

Besonderheiten: Bitwarden ist einerseits ein Clouddienst, anderseits ein Open-Source-Server (GPL). Die Serversoftware lässt sich dank Docker-Images aber auch im LAN oder auf dem eigenen Server einrichten. Es gibt die Möglichkeit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung. Bitwarden finanziert sich als Dienst über einen kostenpflichtigen Premiumdienst.

Installation: Auf der Website gibt es neben Browsererweiterungen auch ein Desktopprogramm, das selbst eine Verbindung zum eigenen Server oder zur Cloud von Bitwarden aufbaut. Für Linux gibt es diese Desktopapp als universelles Appimage.

Systeme: Linux, Windows, Mac-OS

Browserintegration: Alle prominenten Browser werden unterstützt.

Kompatibilität: Bitwarden beherrscht den Import von mehr als zwei Dutzend bekannter Passwortmanagern, dazu auch den Import von Passwörtern aus Firefox und Opera.

Gnome: Der Gnome-Keyring

In Gnome, Unity, Cinnamon, XFCE und Mate kümmert sich im Hintergrund der Dienst Gnome-Keyring um die Verwahrung von Passwörtern. Anders als KDE-Wallet hält sich der Gnome-Keyring dezent im Hintergrund, fragt nicht nach einem initialen Masterpasswort, sondern nutzt das Log-in-Passwort des Anwenders als Kennwort. Diese Übereinstimmung ist nicht zwingend, aber bequem, denn sonst würde der Gnome-Keyring nach der Anmeldung nochmal nach dem gewählten Passwort zum Entsperren der Passwortdatei fragen.

Gnome-Keyring ist ein Hintergrunddienst, der mit der Desktopumgebung Gnome sowie mit Programmen interagiert, die für diesen Dienst entwickelt wurden. Es gibt aber die Möglichkeit, mit dem Programm Seahorse den Gnome-Keyring zu öffnen und einzusehen. Prinzipiell wäre es möglich, mit Seahorse weitere Passwörter manuell im Gnome-Keyring zu speichern, denn über das Menü „Datei -> Neu –› Gespeichertes Passwort“ könnten Sie beliebige neue Log-ins anlegen. Das wäre aber eine Zweckentfremdung des Gnome-Keyrings, der sich vornehmlich um Passwörter innerhalb der Desktopumgebung kümmert und mit Seahorse nur eine rudimentäre Passwortverwaltung zulässt.

Password Gorilla: Das Urgestein

Völlig unterschätzt ist der Passwortmanager Gorilla, zumal es in der Zielsetzung des Programms wenig zu verbessern gibt. Password Gorilla speichert eine Datenbankdatei lokal ab, mit Masterpasswort verschlüsselt. Es ist das einfachste Programm mit grafischer Oberfläche in dieser Aufstellung. Benötigt man einen Log-in, dann muss man diesen per Copy & Paste in das entsprechende Feld eintragen. Der Charme von Password Gorilla ist die Portabilität: Das Open-Source-Programm hat keine Ansprüche und ist plattformunabhängig. Das Masterpasswort dient zur Chiffrierung aller Einträge. Die Verschlüsselung arbeitet mit Twofish und SHA256-Cipher für das Masterpasswort.

Die Programmoberfläche ist schlicht und gibt nach der Erstellung einer Passwortdatenbank deren Inhalt nur über den eingebauten Texteditor preis. Bei Brute-Force-Angriffen verlängert Password Gorilla automatisch die Reaktionszeit in Intervallen und erschwert damit Wörterbuchangriffe. Wer nur wenige Passwörter und Log-ins verwalten muss, diese aber mit möglichst wenig Aufwand sicher verschlüsseln und eine Datenbank zwischen unterschiedlichen Systemen austauschen möchte, ist mit dem Password Gorilla gut beraten.

Besonderheiten: Password Gorilla kann mit mehreren Passwortdatenbanken umgehen. Er liegt als Binary vor und eignet sich damit für den portablen Einsatz auf USB-Sticks. Eine Browseranbindung fehlt.

Installation: Die Seite liefert neben dem Quellcode eine ausführbare Binary, die unter allen Linux-Systemen funktioniert.

Systeme: Linux, Windows, Mac-OS

Browserintegration: keine, einfaches Copy & Paste

Kompatibilität: Password Gorilla ist ein eigenes Tier: Es gibt keine Import-oder Exportmöglichkeiten, die mit anderen Passwortsafes harmonieren.

Lazlock: Nimm mich mit

Auch Lazlock liegt für Linux als ausführbare Binary vor, die unter allen verbreiteten Linux-Systemen läuft. Die Oberfläche ist ausschließlich englischsprachig. Das Programm ist Open Source (MIT-Lizenz) und noch portabler als alle anderen Passwortmanager. Die Verschlüsselung des Safes ist mit AES-128 vorgegeben und damit elaborierten Angriffen nicht gewachsen, aber sicher genug für den Hausgebrauch. Und nur dafür ist Lazlock gemacht. Das Programm zeigt eine intuitive Oberfläche ohne jedwede Rätsel, wie der Safe funktioniert: Beim ersten Aufruf wird ein Passwort verlangt, das dann als Masterpasswort zur Chiffrierung der Datenbank dient. Die Passworteinträge sind nach Kategorien sortiert und es gibt eine Exportfunktion, die alle Einträge als unverschlüsselte Textdatei exportiert. Der Funktionsumfang in Lazlock ist überschaubar – es geht nur um die manuelle Passwortverwaltung. Browsererweiterungen gibt es keine. Anwender müssen sich mit Copy & Paste begnügen.

Besonderheiten: Eine solide Lösung für gespeicherte Passwörter auf Wechseldatenträgern, die zwischen Windows und Linux ausgetauscht werden. Lazlock kann immer nur mit einer Passwortdatenbank umgehen.

Installation: Auf der Seite liegt Lazlock in Form ausführbarer Binaries für Linux vor; eine Installation ist nicht nötig. Das Programm bietet zwei Varianten, einmal mit dem Toolkit GTK (Gnome & Co), ferner mit Qt (KDE) und sollte passend zur Desktopumgebung gewählt werden.

Systeme: Linux, Windows

Browserintegration: keine, einfaches Copy & Paste

Kompatibilität: Lazlock verwendet sein eigenes Format. Die Datenbank kann lediglich als unverschlüsselte CSV-Datei exportiert werden.

Zugangsdaten in Firefox: Zweifel aM Masterpasswort

Firefox war einer der ersten Browser, der einen integrierten Passwortsafe für Formulardaten anbot – erst als lokaler verschlüsselter Speicher auf dem jeweiligen Rechner, später in Zusammenspiel mit der Sync-Funktion, mit der sich Firefox via Mozilla-Server auf mehreren Geräten abgleicht. Von großen Hacks auf die lokalen Firefox-Datenbanken oder gar auf die zentrale Sync-Datenbank, die ein echter Jackpot wäre, war über die Jahre nichts Beunruhigendes zu hören. Die Mozilla Foundation macht ihren Job offenbar gewissenhaft.

Aber es wurden inzwischen Zweifel laut, wie Firefox die lokalen Passwortdaten mit dem optionalen Masterpasswort absichert: Der Add-on-Entwickler Wladimir Palant fand im Quellcode von Mozilla Firefox eine Verschlüsselungsfunktion mit SHA-1. Die nutzt der Browser seit neun Jahren unverändert, obwohl SHA-1 mittlerweile als schwach gilt. Eine Stellungnahme der Mozilla Foundation steht noch aus (Stand Juli 2018). Ganz Vorsichtige werden daher auf Linux-Rechnern mit wichtigen Log-ins eine Verschlüsselung des Datenträgers mittels Luks verwenden, die Ubuntu, Linux Mint und Fedora bei der Installation anbieten.

Asus: Erster tragbarer Monitor mit 240-Hz-Unterstützung

Asus präsentiert auf der Computex den ersten tragbaren Monitor, der Inhalte mit 240 Hertz darstellen kann.

An Gamer richtet sich der ROG Strix 7 XG17, den Asus am Montag auf der Computex in Taiwan vorgestellt hat. Dabei handelt es sich um einen tragbaren Bildschirm, der 17,3 Zoll groß ist und ein IPS-Panel besitzt. Der portable Monitor kann Inhalte mit Full-HD anzeigen und hat eine Reaktionszeit von 3 Millisekunden.

Asus liefert ROG Strix 7 XG17 mit einem Ständer im Gehäuse. An den Monitor können Sie Ausgabegeräte via Mini-HDMI oder USB Typ-C anschließen. Somit eignet sich der tragbare Monitor beispielsweise, um unterwegs eine Nintendo Switch, einen Laptop oder ein Smartphone anzuschließen, um die Spiele mit 240 Hz in einer besseren Bildqualität und einem geringeren Input-Lag zu genießen.

Klar könnte man auf dem Monitor natürlich auch einfach nur Videos schauen, aber dafür wäre auch ein Bildschirm mit niedrigerer Bildwiederholfrequenz ausreichend. 240 Hz sind für Gaming gedacht. Laut Asus wird das Produkt hierfür auch zusätzlich eine G-Sync-Zertifizierung erhalten.

Bei einer Wiederholrate von 240 Hertz hält der Akku im Monitor bis zu drei Stunden. Bei einer geringeren Rate steigt die Akkulaufzeit. Außerdem können über den USB-Typ-C-Anschluss angestöpselte Geräte im Schnellmodus aufgeladen werden. Asus will für das Gerät auch einen Ständer als Zubehör anbieten, mit dem es als Zweitmonitor genutzt werden kann.

Ab wann genau ROG Strix 7 XG17 erhältlich sein wird und zu welchem Preis, will Asus erst zu einem späteren Zeitpunkt verraten.

Limitless: Lenovo zeigt weltweit ersten 5G-Laptop

Lenovo zeigt auf der Computex mit Project Limitless den Prototypen seines weltweit ersten 5G-Laptops.

Auf der derzeit in Taipeh stattfindenden Elektronik-Messe Computex ist auch der chinesische Technologie-Konzern Lenovo vertreten. Das Unternehmen präsentiert in Kooperation mit Qualcomm, den nach eigenen Aussagen weltweit ersten Laptop mit 5G-Konnektivität . Bei der Hardware handelt es sich derzeit noch um einen Prototypen, der Lenovos Design-Handschrift trägt und an die Yoga-Reihe des Herstellers erinnert.

Im Gehäuse des Project Limitless getauften Windows-10-Laptops werkelt Qualcomms Snapdragon-8cx-Plattform, die mit dem Snapdragon X55 ein 5G-Modem beherbergt. Der Snapdragon 8cx wird im 7-nm-Verfahren gefertigt und bietet acht Kryo-495-CPU-Kerne sowie eine Adreno-680-Grafikeinheit. Lenovo verspricht eine vergleichbare Leistung wie beim Core i5-8250U, bei einer um rund 50 Prozent längeren Akku-Laufzeit. Project Limitless versteht sich als Convertible und kann sowohl als Tablet-PC als auch als vollwertiger Laptop genutzt werden. Zur Ausstattung gehören unter anderem zwei Lautsprecher, zwei USB-C-Ports, ein Fingerabdruck-Scanner, ein großes Trackpad sowie ein 14-Zoll-Monitor. Der Release von Project Limitless soll laut Lenovo allerdings erst 2020 erfolgen. Einen konkreten Termin nennt das Unternehmen noch nicht.

AMD Ryzen: Alle CPUs von 2019, 2018 & 2017 samt Testberichten

Mit Ryzen-CPU für Desktop-PCs, Threadripper, Ryzen-Pro-Prozessoren, Ryzen Mobile und Ryzen-Desktop-APUs ist AMD mit Intel endlich auf Augenhöhe. Alle Testberichte, technische Daten und Codenamen. Plus: Das bringt AMD 2019 und 2020.

Dieser Artikel rund um die Ryzen-Prozessoren von AMD gliedert sich in fünf Teile. Im ersten Teil geben wir einen kurzen Ausblick auf die Ryzen-, Threadripper- und Epyc-Prozessoren des Jahres 2020 . Danach stellen wir in Kapitel 2 die Neuerscheinungen des Jahres 2019 vor. Also die Ryzen-3000-Prozessoren auf Zen-2-Basis (die dritte Generation der Ryzen-CPUs). Im dritten Teil erfahren Sie alles über die AMD-Ryzen-2000-Prozessoren des Jahres 2018 (also die zweite Generation der Ryzen-CPUs). Zu den wichtigsten Ryzen-CPUs liefern wir auch ausführliche Testberichte mit. Im vierten Teil dieses Artikels geben wir einen Rückblick auf das Jahr 2017, in dem AMD die ersteGeneration seiner neuen Ryzen-1000-CPUs erstmals vorgestellt hat. Im fünften Teil schließlich skizzieren wir die Codenamen für die Ryzen-Prozessoren. Tipp: AMD feiert seinen 50. Geburtstag und verkauft bis zum 8.6.2019 ausgewählte CPUs und Grafikkarten mit zwei Top-Gratis-Spielen.

1. AMD-Neuerscheinungen 2020: Ryzen 4000, Zen 3, 7 nm+

Die Informationslage zu den AMD-Ryzen-4000-Prozessoren des Jahres 2020 ist naheliegenderweise noch dünn . Als Architekturbezeichnung wird Zen 3 gehandelt, deren CPUs im 7-nm+-Verfahren gefertigt werden sollen. Als Sockel kommt weiterhin AM4 zum Einsatz.

Mit einem Ryzen Threadripper 4000 mit Sockel TR 4 ist ebenfalls zu rechnen.

Epyc-Server-Prozessoren tragen den Codenamen Milan (Mailand).

AMD liefert außerdem die Ryzen-Prozessoren für die Sony Playstation 5. Dabei soll es sich um Ryzen-CPUs der 3. Generation handeln (im 7-Nanometer-Verfahren gefertigt und mit acht Kernen). Diese sollen ab dem dritten Quartal 2020 für die Playstation 5 verfügbar sein, die Playstation 5 soll dann danach im Laufe des Jahres 2020 erscheinen.

2. AMD-Neuerscheinungen 2019: Ryzen-3000-CPUs, APUs, Epyc, Embedded CPUs

2.1 Ryzen 3000 für Desktop-PCs (3. Generation von Ryzen): Mindestens gleiche Leistung wie Intel, aber deutlich günstiger

Die diesjährigen AMD-Ryzen-Prozessoren tragen die Verkaufsbezeichnung Ryzen 3000 (Codename: Mattise; Zen-2-Architektur, 7nm-Verfahren). AMD hat wie erwartet auf seiner Keynote auf der Computex 2019 in Taiwan diese Ryzen-3000-Prozessoren für den Desktop vorgestellt. Dabei greift AMD den Erzrivalen Intel voll an. Denn die neuen Ryzen-3000-CPUs für Desktop-Rechner sollen mindestens genauso leistungsstark wie Intels beste Desktop-Prozessoren sein, die Ryzen-3000-CPUs kosten aber deutlich weniger und sind zudem spürbar energieeffizienter.

Gegenüber der zweiten Generation der Ryzen-Prozessoren soll die dritte Ryzen-Generation einen Performancegewinn von 15 Prozent bieten, wie AMD erklärt. Diesbezüglich haben sich die im Vorfeld der Computex kursierenden Gerüchte also bestätigt.

Die neu vorgestellten Ryzen-3000-CPUs im Einzelnen:

Ryzen 9 3900x: Topmodell; 12 Kernen/24 Threads; Basistakt: 3,8 GHz/Boosttakt: 4,6 GHz; Cache: 70 MB groß. Thermal Design Power (TDP): 105 Watt (Intel i9-9920X: 165 Watt). US-Preis: 499 Dollar. Der Ryzen 9 3900X tritt gegen Intels 12-Kerne-i9-9920X an, doch der Intel-Prozessor kostet um die 1189 US-Dollar!

Ryzen 7 3800X : 8 Kernen/16 Threads; Basistakt: 3,9 GHz/Boosttakt: 4,5 GHz; 32MB Cache, TDP: 105 Watt. US-Preis: 399 US-Dollar.

Ryzen 7 3700X: 8 Kerne/16 Threads; Basistakt: 3,6 GHz /Boosttakt: 4,4 GHz; 36 MB Cache; TDP: 65 Watt. US-Preis: 329 US-Dollar.

Ryzen 5 3600X: 6 Kerne/12 Threads; Basistakt: 3,8 GHz/Boosttakt 4,4 GHz. TDP: 95 Watt. US-Preis: 249 US-Dollar.

Ryzen 5 3600: 6 Kerne/12 Threads; Basistakt: 3,6 GHz/Boosttakt 4,2 GHz. TDP: 65 Watt. US-Preis: 199 US-Dollar.

Alle neuen Ryzen-CPUs unterstützen PCIe 4.0, das rund 42 Prozent mehr Datenübertragungstempo gegenüber PCIe 3.0 verspricht. Alle technischen Daten zu den fünf neuen Prozessoren finden Sie hier bei AMD.

Verkaufsstart für die neue dritte AMD-Ryzen-Generation mit Zen-2-Architektur (7-nm-Verfahren) für Desktop-PCs, also Ryzen 3000, soll am 7. Juli 2019 sein.

Alle Prozessoren der Zen-2-Architektur lässt AMD im 7-nm-Verfahren (genau gesagt: 7 nm plus 14 nm für I/O) fertigen und zwar von TSMC (Taiwan Semiconductor Manufacturing Company) . Bei TSMC bündelt AMD also die Fertigung aller 7-nm-CPUs und 7-nm-GPUs (Codename: Navi). Wobei aber auch Siliconware Precision Industries (SPIL) und das chinesische Unternehmen Tongfu Microelectronics (TFME) als weitere Produzenten für 7-nm-Chips gehandelt werden. Globalfoundries ist an der 7-nm-Fertigung nicht beteiligt.

Vorteile von 7 nm: Chips, die im 7-nm-Verfahren gefertigt werden, fallen kleiner aus und versprechen mehr Leistung und/oder eine reduzierte Leistungsaufnahme gegenüber 12- oder 14-nm-Verfahren-Prozessoren.

Als Sockel dient weiterhin AM 4, wobei die Ryzen-3000-CPUs abwärtskompatibel zu den bisherigen X470/B450/X370/B350-Hauptplatinen sein sollen. Die Ryzen-3000-Prozessoren bekommen aber auch einen neuen Hauptplatinen-Chipsatz: X570 mit Support für PCIe 4.0 als wesentliche Neuerung, ausgenommen in den B550-Platinen. Wobei AMD Ryzen 3000 aber auch abwärtskompatibel zu X470- und X370-Hauptplatinen sein wird.

Bios-Updates machen ältere Boards kompatibel: Wer noch eine Hauptplatine für AMD Ryzen 1000 (erste Ryzen-Generation) oder Ryzen 2000 (zweite Ryzen-Generation) besitzt, soll nach einem Bios-Update auch die neuen AMD-Ryzen-3000-CPUs darauf verbauen können. Die ersten Mainboard-Hersteller beginnen gerade mit der Bereitstellung der Bios-Updates.

AMD konnte im ersten Quartal 2019 von Intels Lieferengpässen bei Prozessoren profitieren. Einige Hardware-Hersteller verbauten AMD- statt Intel-Prozessoren in ihre Notebooks. Das war anscheinend vor allem bei Einsteiger-Notebooks der Fall. LautGamestar stieg dadurch AMDs Marktanteil im Mobilgerätesegment von 9,8 Prozent im ersten Quartal 2018 auf 15,8 Prozent im ersten Quartal 2019. Das ist für AMD ein All-Time-High bei Notebook-Prozessoren. AMD gewinnt kontinuierlich Marktanteile bei Desktop-CPUs und Notebook-Prozessoren dazu.

2.2 Ryzen Threadripper 3000 für Highendeinsatz

Ebenfalls noch 2019 sollten die AMD Ryzen Threadripper 3000 HEDT CPUs (Codename: Castle Peak) im 7-nm-Verfahren (plus 14 nm für I/O) kommen. Zumindest berichtete das so die Gerüchteküche bis Anfang Mai 2019. Der Threadripper 3000 auf Zen-2-Basis und mit 32 Kernen bleibt unverändert beim Sockel TR 4, wie es schon beim Threadripper 2990X der Fall ist.

Doch Anfang Mai 2019 verschwand der Threadripper 3000 von der AMD-Roadmap.Somit bleibt abzuwarten, ob und wann AMD tatsächlich im Jahr 2019 die nächste Threadripper-Generation „Castle Peak“ vorstellen wird.

2.3 Epyc für Server

Bereits im November 2018 hat AMD am Beispiel des Epyc „Rome“ die Zen-2-Architektur vorgestellt. Wichtig ist die Steigerung der Leistung pro Takt (IPC) gegenüber der vorangegangenen Zen+-Architektur: Von rund 15 Prozent mehr Leistung ist die Rede bei Ryzen 3000, bei Epyc-Prozessoren soll es bis zu 25 Prozent mehr Leistung sein.

Der Serverprozessor Epyc (Codename: Rome) kommt mit bis zu 64 Zen-2-Kernen im 7-nm-Verfahren, die um einen zentralen I/O-Chip (im 14-nm-Verfahren gefertigt) positioniert sind. Konkret heißt das: Bei dem neuen Epyc-Prozessor kombiniert AMD bis zu acht 7-nm-CPU-Dies (die als AMD-CPU-Chiplets bezeichnet werden) mit jeweils acht Kernen um einen 14-nm-I/O-Chip. Der 14-nm-I/O-Chip verwaltet alle Verbindungen zu Speicher, Speicherschnittstellen und PCI-Express. AMD verspricht sich von dieser Anordnung eine Beseitigung der Flaschenhälse beim Speicherzugriff, wie Gamestar schreibt. Die neuen Epyc-Prozessoren „Rome“ unterstützen bis zu 64 Kerne (128 Threads) pro Socket. Acht DDR-DRAM-Interfaces werden unterstützt. Außerdem unterstützt der neue Epyc PCIe 4.0 mit 1 TB/s Bandbreite.

AMD hatte auf der Jahresversammlung der Aktionäre die Erscheinungstermine für Epyc 2 und die neue Grafikchip-Architektur Navi zumindest grob genannt. Die zweite Generation des Serverprozessors Epyc (Codename: Rome) und die neue GPU-Architektur Navi sollen demnach im dritten Quartal 2019 an den Start gehen. Also im Zeitraum von Juli bis September 2019.

2.4 Ryzen für Embedded Einsatz

AMD hat am 17. April 2019 seine Embedded-Produktfamilie um das Ryzen Embedded R1000 SoC (System on a chip) erweitert. Das Dualcore Ryzen Embedded R1000 SoC (ausgestattet mit den Sicherheitsfunktionen Secure Root of Trust und Secure Run Technology sowie Speicherverschlüsselung) kann passiv gekühlt werden und soll für Anwendungen in Displays, Netzwerkgeräten und Thin Clients gedacht sein. R1000 SoC bietet 4K Encoding/Decoding; bis zu drei 4K-Displays lassen sich mit bis zu 60 FPS ansteuern, mit H.265 Encode/Decode(10b) und VP9-Decode-Fähigkeiten. Das neue SOC unterstützt Dual-Gigabit-Ethernet. Das berichtet das taiwanische IT-Branchen-Magazin Digitimes.

Ab dem zweiten Quartal 2019 will AMD diesen Chip an ODMs und OEMs weltweit liefern. Mit dem Ryzen Embedded V1000 SoC hat AMD schon länger einen Ryzen-Prozessor für den Embedded-Einsatz im Angebot.

2.5 Ryzen APU mit integrierter Radeon-Vega-Grafik für Desktop und Notebook

Bereits Anfang 2019 sind Ryzen 3000-APU-Mobile-Chips (Codename: Picasso) mit integrierter Vega-Grafik für Notebooks erschienen , mit Zen+-Architektur und im 12-nm-Verfahren von Globalfoundries gefertigt, mit zwei bis vier Kernen und vier bis acht Threads sowie Taktraten von 2,1 bis 2,6 GHz. Im Turbomodus kommen die Spitzenmodelle Ryzen 7 3700U und 3750U auf bis zu 4 GHz.

Die Ryzen APU für Desktop-PCs („Picasso“, Zen+, 12 nm) sollen im zweiten Quartal 2019 folgen. Laut Computerbase könnte AMD die neuen Ryzen-3000-Prozessoren mit APU auf der Computex 2019 zeigen, als Produktname werden Ryzen 5 3400G (4 Kerne, 8 Threads, 3,7 GHz Basistakt, Turboboost 4,2 GHz, 512 KB L2-Cache pro Kern, 4 MB L3-Cache) und Ryzen 3 3200G (4 Kerne, 4 Threads, Basistakt 3,6 GHz, Turboboost 4,0 GHz, kein Simultaneous Multithreading SMT) gehandelt. Auf der Computex hält AMD am 27.5.2019 eine Präsentation. MSI hat laut Computerbase bereits Bios-Updates für ältere Hauptplatinen veröffentlicht, die damit Picasso-APUs unterstützen sollen. Als Sockel kommt AM4 zum Einsatz.

In der zweiten Jahreshälfte 2019 sollen APUs mit Zen 2 folgen (Codename: Renoir).

3. AMD-Neuerscheinungen 2018: Ryzen-2000-CPUs der 2. Gen., Zen+, 12 nm

AMDs Ryzen-Prozessoren der zweiten Generation basieren auf der Zen+-Architektur, die im 12-nm-Verfahren beim Globalfoundries gefertigt wird. Dazu gehören AMD-Ryzen 7 2700X, Ryzen 7 2700, Ryzen 5 2600X und Ryzen 5 2600 – also die zweite Generation der Ryzen-Prozessoren – sowie die 2018 erschienenen Threadripper-CPUs. Globalfoundries fertigt alle 12-nm- und 14-nm-Chips für AMD. Anfangs wurden Ryzen-2000-Prozessoren übrigens auch noch mit der Zen-1-Architektur und im 14-nm-Verfahren gefertigt. Als Sockel dient durchgehend AM4.

Ryzen 3 2300X taktet mit bis 4,3 GHz

Laut der Spiele-Webseite Gamestar hat der Ryzen 3 2300X eine maximale Taktrate von 4,3 GHz – sofern er mit einer Wasserkühlung kombiniert wird, was in diesem Preissegment wohl eher selten der Fall sein dürfte. Mit Precision Boost 2 und Luftkühlung liegt die maximale Taktrate des Ryzen 3 2300X immerhin bei 4,2 GHz.

Der reguläre Boost-Takt liegt bei 4,0 GHz und der Basistakt bei 3,5 GHz. Diese Angaben beruhen auf Benchmark-Ergebnissen aus einem chinesischen Internetforum.

Zum Vergleich: Der Ryzen 3 1300X hat einen Basistakt von 3,4 und einen Boost-Takt von 3,6 GHz. Precision Boost 2 unterstützt der Ryzen 3 1300X nicht. Zu dieser Technologielässt sich folgendes sagen: „Precision Boost 2 soll dank eines neuen Algorithmus nicht nur höhere Boost-Taktraten ermöglichen, sondern diese auch öfter erreichen. Die Übertaktung in 25-MHz-Schritten erfolgt immer in Abhängigkeit von der CPU-Spannung, den Temperaturen, maximalen Taktraten und dem Stromverbrauch.“ Der Ryzen 3 1300Xbeziehungsweise dessen Nachfolger Ryzen 3 2300X sind als Vierkern-Prozessoren für den preissensiblen Massenmarkt gedacht.

Ryzen-2000-CPUs im 12-nm-Verfahren (Ryzen-Desktop-CPUs der 2. Generation)

Im April 2018 erschien die zweite Generation der Ryzen-CPUs, die auf der damals neuen 12-nm-„Zen+“-Architektur basierte. Mehr dazu lesen Sie hier: AMD Ryzen 2. Generation Desktop-CPUs ab sofort verfügbar : AMD-Ryzen 7 2700X (8 Kerne), Ryzen 7 2700, Ryzen 5 2600X und Ryzen 5 2600.

Der Ryzen 7 2700X verfügt über acht Kerne und einen Basistakt von 3,7 GHz und einen Turbomodus mit 4,3 GHz. Zum Vergleich: Der Basistakt des Vorgängers Ryzen 7 1700X liegt bei 3,4 GHz und der Turbotakt bei 3,8 GHz. Zudem fertigt Globalfoundries für AMD die neue Ryzen-Generation im 12-Nanometer-Verfahren; der Vorgänger wurde noch im 14-nm-Verfahren von Globalfoundries produziert. Das 12-Nanometer-Verfahren senkt Stromverbrauch und Abwärme.

AMDs erfolgreiches Comeback auf dem CPU-Markt zahlt sich auch in barer Münze aus:AMD machte im ersten Quartal 2018 81 Millionen US-Dollar Gewinn.

Die Einführung von Ryzen Pro Mobile für leistungsstarke Notebooks plant AMD für das zweite Quartal 2018. Notebook-Prozessoren besitzen einen integrierten Radeon-Vega-Grafikchip.

In der 2. Hälfte 2018 folgen außerdem neue und leistungsgesteigerte Ryzen-Pro-CPUsfür den professionellen Desktop-Einsatz.

Threadripper 2. Generation mit Zen+-12-nm-Architektur und TR-4-Sockel

Die zweite Generation Ryzen Threadripper folgte dann im zweiten Halbjahr 2018 im August. D er Ryzen Threadripper 2990X kommt mit 32 Kernen und 64 Threads sowie 3,4 GHz Basistakt und kann mit bis zu 4,2 GHz getaktet werden. Die TDP liegt bei 250 Watt.

PC-WELT-Test: Ryzen Threadripper 2990WX schlägt Intel Core i9

Wir haben die neue Super-CPU von AMD getestet: 32 Kerne: AMD Ryzen Threadripper 2990WX zerschreddert Intels Core i9 im Test . Sie können den Ryzen Threadripper 2990WX hier bestellen.

Neben dem 32-Kern-Top-Modell 2990WX erschienen 2018 noch diese drei Threadripper-Versionen:

Der AMD Ryzen Threadripper 2970WX (24 Kerne, 48 Threads, Boost Takt: 4,2 GHz, Basis Takt: 3.0 GHz, TDP: 250 Watt). Unser ausführlicher Testbericht dazu und daraus ein Kurzfazit: „Hauptsächlich eine CPU für Anwender, die entwickeln, designen und Projekte bearbeiten oder eben Programme nutzen, die von vielen Kernen profitieren. Nicht immer kann die 24-Kern-Threadripper-CPU ihre Stärke ausspielen, weil das stark von der jeweiligen Anwendung abhängt.“

Der AMD Ryzen Threadripper 2950X (16 Kerne, 32 Threads, Boost Takt: 4,4 GHz, Basis Takt: 3,5 GHz). Rund 800 Euro. Wir haben diese Monster-CPU getestet, unser Fazit: „Der AMD Ryzen Threadripper 2950X macht so ziemlich alles besser als sein Vorgänger 1950X. Selbst in Sachen Multi-Threading können wir einen Leistungsanstieg messen. Und da es nur wenig Anwendungen gibt, die die Anzahl der Kerne respektive Threads tatsächlich ausreizen, ist noch kein Performance-Limit in Sicht. Aber auch die höheren Taktraten machen sich deutlich bemerkbar und sorgen somit auch für höhere Bildraten in Spielen.“

Der AMD Ryzen 2920X (12 Kerne, 24 Threads, Boost Takt: 4,3 GHz, Basis Takt: 3,5 GHz) ab Oktober 2018 verfügbar. Für unter 600 Euro. Wir haben diesen kleinsten Threadripper-Prozessor der zweiten Generation getestet: “ Der 2920X eine sehr empfehlenswerte, vergleichsweise günstige CPU und ist ein toller Einstieg in Sachen Threadripper-Prozessoren.“

Alle Threadripper basieren auf Sockel TR 4.

Threadripper-2000-CPUs kommen in attraktiven Boxen

Die neuen Verkaufsverpackungen unterscheiden sich von denen der Vorgänger Threadripper 1000. Sie sind größer, schicker und attraktiver, wie videocardz urteilt. Der Prozessor befindet sich hinter einem durchsichtigen Sichtfenster. Der Kunde öffnet die Box von vorne und findet dann zusätzlich Werkzeuge, Aufkleber und Anleitungen.

AMD hatte auch schon neue APUs (also Desktop-CPUs mit integriertem Grafikchip) angekündigt: Ryzen 5 2400GE und Ryzen 3 2200GE.

Ryzen Pro Desktop CPUs für Unternehmenrechner: AMD hat am 7.9.2018 mitgeteilt, dass die zweite Generation der Ryzen-Pro-Desktop-Prozessoren auf Sockel AM4 verfügbar ist. Dabei handelt es sich um Ryzen 7 Pro 2700X, Ryzen 7 Pro 2700 und Ryzen 5 Pro 2600. Sie sind für den Einsatz in Rechnern im kommerziellen, unternehmensinternen und öffentlichen Sektor gedacht. Darüber hinaus kündigte AMD die Verfügbarkeit des Athlon Pro 200GE Desktop-Prozessors an. Er besitzt genauso wie die Ryzen Pro keine integrierte Vega-Grafik.

Die neuen Einsteiger-Prozessoren Athlon Desktop mit integrierter Radeon Vega-Grafik – AMD Athlon 200GE, Athlon 220GE und Athlon 240GE Prozessor – wiederum sollen für alltägliche PC-Anwender gedacht sein. Sie kombinieren die Zen-CPU- und Vega-Grafik-Architekturen in einem System-on-Chip (SOC). Die Leistung dieser Athlon-Prozessoren liegt unter der der Ryzen-Prozessoren.

Alle technischen Details wie zum Beispiel die Anzahl der Kerne finden Sie in dieser Grafik:

Seit dem 18. September 2018 ist der AMD Athlon 200GE-Prozessor bei globalen Fachhändlern und Systemintegratoren erhältlich. Die Athlon 220GE- und 240GE-Prozessormodelle sollen laut AMD voraussichtlich im vierten Quartal 2018 auf den Markt kommen. Die Desktop-Prozessoren AMD Athlon Pro 200GE und 2nd Gen Ryzen Pro werden unter anderem in Dell-, HP- und Lenovo-Systemen erhältlich sein, abhängig von den jeweiligen Einführungsplänen der OEMs. Die Athlon-Prozssoren nutzen den Sockel AM4.

4. 2017: Mit diesen neuen Ryzen-CPUs (Zen 1/14 nm) gelang AMD das Comeback

Das Jahr 2017 war ausgesprochen erfolgreich für AMD: Die neue Prozessor-Architektur Ryzen – Ryzen CPUs für Desktop-Rechner, Ryzen Threadripper, Ryzen-Pro-Prozessoren, Ryzen Mobile und Ryzen-Desktop-APUs – mit über 20 unterschiedlichen Chips rockt mit bis zu 52 Prozent mehr Leistung gegenüber der Vorgänger-Generation. Die ewige Nummer 2 hinter Intel schrieb endlich wieder schwarze Zahlen und kann vor allem auch technisch mit ihren Produkten überzeugen.

Wir geben einen kurzen Rückblick auf die Ryzen-Prozessoren des Jahres 2017 (Zen-1-Architektur, 14-nm-Verfahren, AM4-Sockel) und liefern zu fast jedem neuen Prozessor einen Testbericht. So sehen Sie auf einen Blick, was die jeweilige Ryzen-CPU tatsächlich kann. Außerdem können Sie sich in unserem Preisvergleich über die günstigsten Angebote für Ihre Traum-CPU informieren.

Im März 2017 stellte AMD die Ryzen-Prozessoren für Desktop-Rechner vor. Den Anfang machte der Ryzen 7. Im April folgten die Ryzen-5-Desktop-Prozessoren.

Im Juni 2017 kündigte AMD die Ryzen Pro-Desktop-Prozessoren an. Sie sind für den Einsatz im professionellen Umfeld gedacht.

Im Juli komplettierte AMD dann die Ryzen Desktop-PC-Reihe mit dem Ryzen 3 . Er soll den Mainstream-Desktop-PC-Nutzer adressieren.

Den Sommermonat August nutzt AMD für die Vorstellung der Hochleistungs-CPUsRyzen Threadripper .

Der Rückblick endet mit den Ryzen Desktop-APUs im Februar 2018: Ryzen 5 2400G und Ryzen 3 2200G. Sie vereinen die leistungsstarke Radeon-Vega-Architektur mit Zen-CPU-Kernen. AMD bezeichnet vergleichsweise preiswerte CPUs mit integriertem Grafikchip für Desktop-Rechner als APU. Das APU steht für Accelerated Processing Unit. Windows-7-Nutzer aufgepasst: Die neuen AMD-APUs sind inkompatibel zu Windows 7 !

5. Codenamen für AMD-Prozessoren

Die Desktop-CPUs von 2017 heißen Summit Ridge. 2018 folgten Desktop-CPUs mit dem Codenamen Pinnacle Ridge . 2019 heißen die Desktop-CPUs dann Matisse (Ryzen 3000) und für die 2020er-Desktop-CPus kommt der Codename Vermeer zum Einsatz.

Die APUs (also Desktop-CPUs mit integrierter Vega-Grafik) trugen in der ersten Generation 2017 noch keinen Codenamen. Die 2018er-APUs auf Basis von Ryzen 2000 trugen den Codenamen Raven Ridge. Die 2019er-Generation der APUs mit Ryzen 3000 heißt Picasso und die 2020er mit Ryzen 4000 soll Renoir heißen. Vega ist wiederum die Bezeichnung für die GPUs von AMD, die 2019 von Navi abgelöst werden. Die Navi-GPUs werden erstmals durchgehend im 7-nm-Verfahren produziert, während Vega-GPUs noch im 14- und 12-nm-Verfahren gefertigt wurden. Lediglich die letzte Vega-GPU, die Radeon VII, wurde erstmals im 7-nm-Verfahren produziert.

Auf Threadripper im Jahr 2017 folgte 2018 „Threadripper 2. Generation“ und 2019 Castle Peak (AMD Ryzen Threadripper 3000 HEDT CPUs). Ab 2020 soll die Monster-CPU von AMD dann NG HEDT (Next Generation Highend Desktop) heißen.

Bei den Server-Prozessoren Epyc lauten die Codenamen folgendermaßen: 2017 Naples, 2018 Naples, 2019 Rome und 2020 Milan.

Taskleiste in Windows nach Maß anpassen

Die Taskleiste von Windows lässt sich bis ins letzte Detail an Ihre Wünsche anpassen. Wir zeigen die Grundlagen.

Die Taskleiste nimmt zwar nicht den gleichen Stellenwert ein wie das Startmenü, doch auch dieses Systemelement trägt zum Bedienkomfort bei. Dies gilt insbesondere dann, wenn Sie die Taskleiste an Ihre Wünsche anpassen. Klicken Sie hierzu mit der rechten Maustaste an eine freie Stelle der Taskleiste, um das Kontextmenü zu öffnen. Über „Symbolleisten“ können Sie anschließend festlegen, ob auch ein Eingabefeld für URLs („Adresse“), Lesezeichen aus der Favoritenleiste („Link“) und der „Desktop“ angezeigt werden sollen. In der Praxis interessant ist besonders die letztgenannte Symbolleiste, da Sie hierüber nicht nur auf die Icons, welche auf dem Desktop verankert sind, zugreifen können. Der direkte Aufruf der klassischen Systemsteuerung, der Windows-Bibliotheken und der Benutzerordner ist ebenfalls möglich.

Um zu verhindern, dass die Taskleiste zu überfrachtet wirkt, können Sie einige der standardmäßigen Elemente deaktivieren. Potenzielle Streichkandidaten sind hierbei „Kontakte auf der Taskleiste anzeigen“ sowie die beiden Systray-Elemente „Windows Ink-Arbeitsbereich anzeigen (Schaltfläche)“ und „Bildschirmtastatur anzeigen (Schaltfläche)“. Möchten Sie auch die Anzeige des Suchfelds unterbinden, wählen Sie im Kontextmenü „Cortana –› Ausblenden“. An die Taskleisten-Einstellungen gelangen Sie, indem Sie im Kontextmenü den gleichnamigen Befehl wählen. In diesem Dialog können Sie zum Beispiel die Position der Taskleiste festlegen, die Anzahl der Kontakte, die angezeigt werden sollen, angeben und bestimmen, ob die Taskleiste im Tablet-Modus ebenfalls eingeblendet werden soll.

Digitalen Ausweis am Smartphone auslesen

Man sollte nicht gleich in Euphorie verfallen. Ein paar Dinge aber lassen sich inzwischen mit dem elektronischen Personalausweis (E-Perso) über das Internet erledigen, für die man bislang persönlich „aufs Amt“ musste oder die man schriftlich beantragen musste.

Die Legitimierung bei manchen Banken und Versicherungen wie auch bei der Bundesagentur für Arbeit, beim PostIdent-Verfahren, bei der elektronischen Steuererklärung Elster, beim Zentralen Punkteregister in Flensburg, bei verschiedenen kommunalen Behörden und für manches mehr funktioniert nun bequem und schnell auch online.

Allerdings existiert keine Übersicht aller Behörden, Dienste sowie Firmen, auch die„offizielle“ Liste ist lückenhaft. So bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als für Ihr individuelles Anliegen zu googeln beziehungsweise bei der Verwaltung Ihrer Stadt oder Gemeinde nachzufragen.

Was aber ist nun zu tun, damit sich solche Dinge mithilfe des E-Perso erledigen lassen? Der weitaus größte Teil der Bundesbürger besitzt längst die elektronische Ausweisvariante und hat damit auch die beschriebenen Möglichkeiten – zumindest prinzipiell. Denn die Voraussetzung dafür ist, dass die elektronische Identifizierungsmöglichkeit (eID oder „Online-Ausweisfunktion“) freigeschaltet ist. Wer diese beim Abholen des Ausweises deaktivieren ließ, kann die Funktion für einen Betrag von 6 Euro auch nachträglich wieder einschalten lassen.

Die zweite Voraussetzung neben der Online-Ausweisfunktion ist ein „Kartenleser“. Außer einem speziellen Lesegerät eignen sich inzwischen auch verschiedene Android-Smartphones zum Kommunizieren per RFID mit dem elektronischen Ausweis. Zwingende Voraussetzung dafür ist ein Mobilgerät mit NFC-Chip, tatsächlich funktionieren aber nicht alle. Denn die Normen für NFC im Telefon und RFID auf dem Ausweis stimmen nicht exakt überein. Welche NFC-Smartphones funktionieren, entnehmen Sie bitte der ständig aktualisierten, nach unseren Tests durchaus zuverlässigen Liste kompatibler Telefone: Die darin mittels grünem Haken markierten Geräte unterstützen die Ausweisfunktion, die rot gekennzeichneten trotz NFC-Chip nicht.

Besitzen Sie ein passendes Android-Gerät, laden und installieren Sie die Ausweisapp 2aus dem Play Store. Nach dem Starten halten Sie Ihren elektronischen Personalausweis an die Rückseite des Smartphones und wählen fürs erste Ausprobieren die Funktion „Meine Daten einsehen –› Jetzt ausweisen“. Jetzt müssen Sie noch Ihre persönliche sechsstellige (!) PIN eintippen, und schon sehen Sie die persönlichen Daten. Genauso können Sie nun über die App-Funktion „Anbieter“ den E-Perso für andere Dienste benutzen. Allerdings ist auch die in der App hinterlegte Dienste- und Anbieterliste keineswegs vollständig, sodass Sie gegebenenfalls bei Ihrer Kommune fragen oder im Internet nach Möglichkeiten suchen sollten. In München, am Sitz der Redaktion der PC-WELT, kann man über das Internet unter anderem sein Auto abmelden, eine Meldebescheinigung oder den Ferienpass für die Kinder beantragen oder eine Verlustanzeige an das Fundbüro schicken.

Hinweis: Wenn Sie Ihren elektronischen Personalausweis das erste Mal benutzen, müssen Sie die fünfstellige Transport-PIN zuerst einmal in die sechsstellige normale PIN ändern.

Tipps & Tricks: Der richtige Platz für Server

Worauf sollte man bei der Standort-Wahl für den eigenen Server achten? PC-WELT sagt, wie Sie Ihren Server richtig aufstellen und Server-Ausfälle vermeiden.

Wenn mehrere Server benötigt werden, fasst man diese meist in speziellen Räumen zusammen, den Serverräumen. In Großunternehmen werden dafür sogar Rechenzentren eingerichtet. Aber auch in kleineren Unternehmen oder im SoHo sollte der Server nicht einfach unter dem Schreibtisch platziert werden. Wenngleich der Heimanwender sicherlich keine eigenen Räume eines Rechenzentrums betreiben wird, so sollten dennoch einige Aspekt beim Einsatz der Server beachtet werden. Diese wollen wir hier aufzeigen.

Spezielle Server-Hardware

Warum aber werden überhaupt spezielle Server benötigt und worin unterscheiden sich diese von den Desktop-Rechnern? Könnte man nicht einen normalen Desktop-PC auch als Server verwenden? Diese Frage ist keineswegs abwegig und führt oftmals zu Irritationen im Zusammenhang mit dem Einsatz von IT im kleineren Unternehmen. Die Grundlage für alle gängigen Anwendungen, egal ob diese auf einem Server oder Desktop ausgeführt werden, stellen immer der x86-Befehlssatz der CPU und die Architektur des Rechners dar. Und in diesen prinzipiellen Aspekten unterscheiden sicher Server tatsächlich nicht von Arbeitsplatzgeräten und Desktops. Aus diesem Grund sind typische Serveranwendungen meist auch auf einem Desktop zu betreiben und umgekehrt. Der gravierendste Unterschied zwischen einem typischen Server und einem Desktoprechner liegt, wie zu erwarten, in der Leistung. Wenn aber die Leistung eines Standard-PCs für die „Serveranwendung ausreicht, so kann die Serveranwendung auch auf einem Desktop-Rechner betrieben werden.

Ein zweiter Unterscheid betrifft vor allem die Ausfallsicherheit, die Redundanz oder etwa die Sicherheit des Gesamtsystems. In dieser Hinsicht weisen spezielle Serversysteme ein Plus auf, das weit über die Eigenschaften der Desktop-Rechner hinausgeht. Wenn also die Anwendungen, die Sie benötigen, keine besonderen Anforderungen an die Leistung oder den Ausfallschutz stellt, so kann sie auch auf einem Standardrechner betrieben werden. Sie benötigen in diesem Fall keine spezielle Server-Hardware. Dennoch sollte dieses Gerät eine besondere Aufmerksamkeit erhalten. Diese beginnt beim Ort an dem der Server steht, und setzt sich fort über die Absicherung gegen Ausfall oder Diebstahl und endet bei den Datenschutztechniken.

Der richtige Platz für Ihren Server

Statt den Server – wie einen Desktop-PC – einfach unter dem Schreibtisch zu platzieren, sollten Sie ihm besser einen eigenen Raum oder zumindest, wenn das nicht möglich ist, einen eigenen Bereich im Büro spendieren. Da Servern oftmals mehr Leistung abverlangt wird als normalen Arbeitsplatz-Rechnern, entwickeln sie meist auch mehr Abwärme. Diese führt oftmals zu einem höheren Luftdurchsatz des Lüfters und damit zu mehr Lärm im Büro. Alleine aus diesem Grund mag es sich schon empfehlen, den Server von den Desktop-Maschinen zu trennen und an einem entfernten Platz aufzustellen. Ein geeigneter Platz, an dem die Warmluft ungehindert abfließen kann, sollte daher vorhanden sein.

Eine Trennung des Servers von den Desktop-PCs empfiehlt sich aber auch aus Sicherheitsgründen. Die Bedrohungen für Server in den Kleinunternehmen sind meist Unachtsamkeit durch Benutzer, Hardwareausfall, Diebstahl oder ein Ausfall aufgrund von Wassereinbruch, Feuer oder dergleichen. Dabei muss es sich nicht gleich um eine Überschwemmung handeln, es reicht auch wenn Platzregen durch ein offenes Fenster dringt und auf den Server trifft. Auch ein plötzlicher Windstoß, der Türen oder Fenster zuschlagen lässt, kann den Server treffen, der oftmals lieblos in der Ecke steht.

Versehentliches Abschalten verhindern

Server werden meist rund um die Uhr betrieben. Sie stellen den Serverdienst für alle Benutzer im Büro dar. Auch die Clientanwendungen verlangen oftmals nach einem „Partner“, dem Serverdienst, im Backend. Der Server muss daher immer zur Verfügung stehen. Um ihn gegen versehentlichen Neustart oder Abschalten zu sichern, ist eine Trennung von dem Desktopsystemen daher sinnvoll. Sie sollten ihm auch eine eigene Stromversorgung gönnen. Ungünstig wäre es, den Server an die einzige allgemein zugängliche Steckdose im Raum anzuschließen. Immer wieder werden Fälle bekannt bei denen die Putzfrau, in Ermangelung einer Stromanschlusses, den Server kurzerhand absteckt. Wenn möglich sollte der Server einen eigenen Stromkreis, getrennt von den andern Geräten erhalten.

Diebstahlschutz

Ein weiterer Aspekt betrifft den Diebstahlschutz. Anders als bei Großunternehmen wird man einen Server im SoHo oder Kleinunternehmen kaum entwenden und um an die Daten zu kommen, aber ein Einbrechern wird dieses Gerät vermutlich kurzerhand trotzdem mitnehmen.

Wenn, wie erwähnt, kein eigener Raum für den oder die Server vorhanden ist, so kann man sich vielleicht mit abschließbaren Rollcontainer oder dergleichen behelfen. Dabei muss man aber wieder an die Lüftung der Geräte denken.

Datensicherung gegen Diebstahl oder Ausfall

Ein Schutz gegen Datendiebstahl oder Ausfall der Serverdaten ist die Datensicherung, das Backup. Sie darf in keinem Fall vernachlässigt werden. Mittlerweile gibt es dazu auch eine Vielzahl an Hilfen und Werkzeuge, die auch für den Kleinunternehmer im SOHO angemessen sind. Sie müssen also nicht gleich ein Bandlaufwerk anschaffen, eine separate USB-Platte tut es zur Not auch. Achten sollten Sie auf das Volumen und die Geschwindigkeit. Ein Terabyte oder mehr gehört hierbei zum Standard. Wenngleich diese Kapazität anfangs als groß erscheinen mag, so sollten Sie daran denken, immer auch mehrere Versionen ihrer gesicherten Daten bereitzuhalten. Im Gegensatz zu den professionellen Sicherungstools bedient man sich bei kleineren Lösungen oftmals auch mit einfacheren Kopiervorgängen. Dabei werden die Daten jedes Mal vollständig gesichert. Dies bläht das Datenvolumen erneut auf.

Schnelle Anschlüsse

Um den Zugriff bei der Datensicherung schnell zu gestalten sollten Sie ein schnelles Interface verwenden. USB 2 ist seit Jahren Standard, Sie werden kaum mehr andere (langsamere) Platten finden. Bei den neuerenexternen Platten allerdings setzt auf USB 3, aber auch eSATA-Anschlüsse finden sich bei vielen Rechnern.

Backup-Dateien sicher aufbewahren

Wichtig bei der Sicherung der Daten sind aber zwei Aspekte: Prüfen Sie gelegentlich, ob sich die vermeintlich gesicherten Daten auch wieder rekonstruieren lassen. Und deponieren Sie die Sicherungsplatte getrennt von dem eigentlichen Server. Diese ist auch ein wirksamer Schutz gegen Datendiebstahl, Brand oder Wassereinbruch.

Die besten USB-Tipps und -Tools

USB kommt überall vor: am PC, am Smartphone, an Drucker und TV. Mit unseren Tipps und Tools sowie dem technischen Know-how nutzen Sie die Schnittstelle in allen ihren Variationen stets optimal.

USB ist die am meisten verbreitete Schnittstelle überhaupt. Sie finden sie am Rechner genauso wie am Smartphone, dem Tablet oder an externen Geräten wie Festplatten, Druckern, Sticks, Kartenlesern, Tastaturen oder Mäusen. Dazu gibt es noch jede Menge Gadgets, die auf den Port vertrauen, etwa Ventilatoren oder Lampen. Allerdings ist USB nicht gleich USB. Denn die unterschiedlichen Typen unterscheiden sich in Form und Spezifikation.

Dabei sind alle Fassungen des Standards noch in Gebrauch. Kein Wunder, dass deshalb nicht immer alles rund läuft. Haben Sie Probleme beim Verbinden oder können das Tempo des USB-Geräts nicht komplett ausreizen, geben Ihnen unsere Tipps die passenden Lösungen an die Hand. Dazu finden Sie im Technikteil die unterschiedlichen Standards erklärt und erfahren, was hinter den vielen USB-Logos steckt – inklusive des aktuellen Steckers USB Typ C. Nach der Lektüre wissen Sie alles Wichtige über diese Schnittstelle und ihr Nachrüsten mit Adaptern und Steckkarten.

USB-Tipps

Eigentlich ist es ganz einfach: Sie stecken ein USB-Gerät an, Windows erkennt es, installiert die passenden Treiber – und Sie können es verwenden. Falls es nicht so funktioniert, gibt es meist vier Gründe für den Fehler: Es liegt an den Treibern, am USB-Kabel, an der Buchse oder an der Stromversorgung. Unsere Tipps helfen Ihnen nicht nur, wenn es um die Verbindung geht, sondern auch bei Tempo- und Sicherheitsproblemen mit USB.

Sie schließen ein USB-Gerät am PC an, doch es tut sich nichts

Lösung: Findet Windows keinen passenden Treiber für das Gerät, taucht es im Geräte-Manager als unbekanntes Gerät mit einem Ausrufezeichen oder mit einer Fehlerbeschreibung auf. Dann sollten Sie auf der Webseite des Herstellers nach aktuellen Treibern suchen. Kennen Sie den Hersteller nicht, weil Sie kein Handbuch mehr haben oder der Name nicht auf dem Gerät steht, kann der Geräte-Manager weiterhelfen: Gehen Sie zu „Details“, und wählen Sie den Eintrag „Hardware-IDs“ aus.

Erkennt Windows das Gerät überhaupt nicht, kann der Fehler am Kabel oder an der Buchse liegen. Verwenden Sie zum Anschließen ein anderes, möglichst kurzes USB-Kabel. Wird das USB-Gerät an einer Buchse nicht erkannt, stecken Sie es in eine andere ein. Haben Sie nur einen USB-Port, testen Sie, ob er stabil und wackelfrei im Gehäuse sitzt und ob die Kunststoffzungen in der Buchse gerade liegen.

Macht eine externe Festplatte Probleme, kann es daran liegen, dass der USB-Anschluss zu wenig Strom liefert. Über USB 2.0 bekommt ein USB-Gerät maximal 500 Milliampere (mA) – das kann vor allem beim Hochdrehen der Platte zu wenig sein. Hier hilft es, die Platte per Y-Kabel an zwei USB-Ports anzuschließen oder sie mit einem externen Netzteil zu verbinden.

Wie zeigen Sie alle Geräte an, die mit dem PC verbunden waren?

Lösung: Diese Aufgabe erledigt das Tool USBDeview . Installieren Sie die passende Version für 32- oder 64-Bit-Windows. Nach dem Start sehen Sie alle derzeit und früher angeschlossenen USB-Geräte: Die aktiven Geräte sind grün markiert – dabei kann es sich auch um interne USB-Geräte handeln. In der Spalte „Device Type“ führt das Tool auf, um welche Art von USB-Gerät es sich handelt: Mass Storage umfasst beispielsweise USB-Sticks und -Festplatten, HID bezeichnet Mäuse und Tastaturen. Die Spalte Last Plug / Unplug Date informiert Sie darüber, wann das USB-Gerät zuletzt mit dem Rechner verbunden war. Um einen problematischen Treiber zu entfernen, sollten Sie nun alle aktuell nicht angeschlossenen Geräte deinstallieren.

Markieren Sie dazu die entsprechenden Einträge in USB Deview, indem Sie die Strg-Taste dabei gedrückt halten. Anschließend wählen Sie „File -> Uninstall Selected Devices“.

Das Smartphone wird nicht vom PC am USB-Port erkannt

Lösung: In diesem Fall sollten Sie das Smartphone vom USB-Kabel entfernen und es ausschalten.

Stecken Sie nun das Smartphone wieder ans Kabel, und schalten Sie es ein – nun sollte Windows es erkennen und den passenden Treiber installieren. Wird Ihr Smartphone weiterhin nicht erkannt, liegt möglicherweise ein Treiberkonlikt vor. Löschen Sie deshalb die vom PC gespeicherten USB-Einträge aller jemals an den Computer angeschlossenen Geräte. Dazu setzen Sie bei Windows unter „Start -> Systemsteuerung -> Geräte-Manager -> Ansicht“ den Haken bei „Ausgeblendete Geräte anzeigen“. Tippen Sie dann auf den Punkt „USB-Controller“, suchen Sie den USB-Eintrag Ihres Smartphones, und löschen Sie diesen. Starten Sie den Computer neu, und schließen Sie das Handy wieder per USB an den PC an. Der Windows Updater sollte nun die Treiber automatisch bei bestehender Internetverbindung suchen und installieren.

Bei älteren Smartphones und Windows 7 kann tatsächlich der passende Treiber fehlen: Windows hat ihn weder parat noch kann das Betriebssystem ihn per Windows-Update herunterladen. Suchen Sie dann auf der Webseite des Herstellers nach einem Windows-USB-Treiber für das Smartphone.

Wichtig ist, dass das Smartphone als Mediengerät erkannt wird. Dann nutzt Windows das Media Transfer Protocol, um die Speicherinhalte anzuzeigen. Ziehen Sie dazu auf dem Android-Phone die Statusleiste herunter. Tippen Sie auf den Eintrag mit dem USB-Symbol, und markieren Sie „Mediengerät (MTP)“.

Das Smartphone wird per USB nur geladen, aber nicht angezeigt

Lösung: Wechseln Sie das Kabel und verwenden Sie am besten das Kabel, das mit dem Smartphone geliefert wurde. Manche Micro-USB-Kabel sind nämlich nur zum Aufladen gedacht: Ihnen fehlen die Datenleitungen.

Warum funktioniert ein 4G-Stick nicht an Ihrem Android-Tablet?

Lösung: Wie auch unter Windows benötigt USB-Peripherie unter Android passende Treiber, um zu funktionieren. Allerdings lassen sich diese Treiber nicht herunterladen und nachträglich installieren, sondern sind in das Android-Betriebssystem integriert. Je nachdem, welche Version auf Ihrem Tablet läuft und wie der Tablet-Hersteller diese Version angepasst hat, kann der passende Treiber für das 4G-Modem vorhanden sein oder nicht. Hier hilft wirklich nur Ausprobieren. Oder Sie fragen beim Tablet-Hersteller nach. Ähnliches gilt, wenn Sie einen WLAN-Stick über die USB-Schnittstelle mit einem Fernseher verbinden wollen, um diesen ins Funknetz einzubinden. Viele Hersteller bieten unter eigenem Namen einen passenden WLAN-Adapter an. Doch diese Modelle sind meist teurer als Sticks von Drittanbietern: Hier können Sie sparen, wenn Sie vorher recherchiert haben, ob der WLAN-Stick an Ihrem Fernseher funktioniert.

Eine USB-3.0-Festplatte arbeitet zu langsam. Was können Sie tun?

Lösung: Ab Windows 8 sehen Sie direkt im Windows-Explorer, ob ein USB-3.0-Gerät mit maximalem Tempo arbeiten kann. Wählen Sie dazu in der linken Spalte des Explorers den Computer aus und in der Spalte daneben die USB-Festplatte. Markieren Sie nun in der Menüleiste des Explorers „Ansicht -> Details“. Nun sehen Sie ganz rechts, ob die Festplatte tatsächlich per USB 3.0 verbunden ist. Oder der Explorer zeigt unter dem Festplattensymbol den Hinweis „Das Gerät kann eine höhere Leistung erzielen, wenn es mit einem USB 3.0-kompatiblen Anschluss verbunden wird.“

Der SD-Karten-Leser im PC arbeitet auffällig langsam

Lösung: Aktuelle Speicherkarten erreichen in der Praxis sequenzielle Schreib- und Leseraten von rund 100 MB/s. Arbeitet der Kartenleser maximal mit USB-2.0-Tempo, wird er zum Flaschenhals bei der Dateiübertragung. Um herauszuinden, was der Kartenleser in Ihrem Notebook leisten kann, schauen Sie ins Handbuch. Oder Sie installieren das Tool USB Device Tree Viewer : Es zeigt alle extern und angeschlossene USB-Geräte in einer Baumstruktur. Klicken Sie in der linken Spalte den Port an, mit dem der Kartenleser verbunden ist. In der rechten Spalte suchen Sie den Abschnitt „Connection Information“ und anschließend die Zeile „Device Bus Speed“.

Steht dort in Klammern „High-Speed“, arbeitet der Kartenleser maximal nur mit dem Tempo von USB 2.0, ist also für aktuelle Speicherkarten zu langsam.

Taucht der Kartenleser nicht in der Übersicht von Device Tree Viewer auf, liefert er wahrscheinlich ausreichendes Tempo, weil er per PCI-Express mit dem System verbunden ist. Sie überprüfen das im Geräte-Manager: Wählen Sie „Ansicht -> Geräte nach Verbindung“. Öffnen Sie den Pfad „ACPI x64-basierter PC -> Microsoft ACPI-konformes System -> Stammkomplex für PCI-Express“. Wenn der Kartenleser unter einem der PCI Express Root Ports auftaucht, ist er intern per PCI-Express angebunden. Diese Schnittstelle liefert selbst in Version 2.0 und einer Lane (Übertragungskanal) mit maximal 500 MB/s genug Bandbreite für eine schnelle Speicherkarte.

Eine korrekt angeschlossene USB-3.0-Festplatte ist zu langsam

Lösung: Es genügt nicht, wenn der Rechner USB-Ports mit Version 3.0 besitzt. Damit der Datentransfer darüber mit der entsprechenden Geschwindigkeit abläuft, muss der dazugehörige USB-3.0-Controller im Chipsatz beziehungsweise auf der Hauptplatine aktiviert sein. Bei einigen Platinen müssen Sie ins Bios-Setup, um das zu überprüfen. Ein USB-3.0- Controller arbeitet mit dem Standard Extensible Host Controller Interface (xHCI). Deshalb darf eine Einstellung wie „xHCI Modus“ im Bios-Setup nicht auf „Disabled“ stehen.

Passt die Einstellung im Bios-Setup, das Festplattentempo steigt aber nicht, liegt es am Treiber. Starten Sie erneut Device Tree Viewer: Zeigt das Tool, dass die externe Festplatte mit einem Port verbunden ist, der in der linken Spalte unter einem EHCI-Controller steht, arbeitet die Platte nur mit USB 2.0. Installieren Sie deshalb aktuelle Treiber für den USB-3.0- Controller: Meist sind sie in den Chipsatz-Treiber integriert. Deshalb finden Sie die passenden Treiber beim Hersteller der Hauptplatine oder des Chipsatzes, also etwa Intel oder AMD. Nach einem Neustart des Systems sollte der xHCI-Controller arbeiten: USB Device Tree Viewer zeigt nun an, dass sie an einem Port hängt, den der xHCI-Controller verwaltet.

Beim USB-WLAN-Stick bricht immer wieder die Verbindung ab

Lösung: Möglicherweise ist ein fehlerhafter Energiesparmodus dafür verantwortlich: Der Stick verabschiedet sich in den Standby, obwohl noch eine Übertragung läuft, oder wacht nicht rechtzeitig daraus auf, um einen neuen Datentransfer abzuwickeln. Falls ein aktueller Treiber nichts bewirkt, sollten Sie deshalb den Sparmodus des USB-Ports deaktivieren. Gehen Sie dafür zu „Energieoptionen -> Energiesparplaneinstellungen bearbeiten -> Erweiterte Energieeinstellungen ändern“. Dort wählen Sie „USB-Einstellungen -> Einstellung für selektives USB-Energiesparen“ und setzen die Einträge auf „Deaktiviert“ – nur für Akku- oder Netzstrombetrieb oder für beide. Bei einem Notebook müssen Sie diese Einstellung möglicherweise auch bei einem anderen Energiesparplan ändern, wenn ihn der Laptop beim Ein- oder Ausstecken des Stromsteckers wechselt.

Windows mag einen USB-Stick nicht sicher entfernen lassen

Lösung: Damit Sie den Stick problemlos abziehen können, müssen alle Programme geschlossen sein, die auf den Stick zugreifen: Das können Tools sein, die Sie vom Stick aus gestartet haben, oder Anwendungen, die für eine geöffnete Datei zuständig sind, die auf dem Stick gespeichert ist. Schneller geht es unter Windows 7 mit dem Tool USB Disc Ejector . Das Tool zeigt die angeschlossenen USB-Sticks an: Die können Sie per Doppelklick auf das Symbol oder per Enter-Taste entfernen. Sie können das Menüfenster des Tools frei positionieren oder ihn fest in eine Ecke des Desktops andocken: Wählen Sie dazu „More -> Options -> Positioning“. Im Menü „Hotkeys“ lassen sich außerdem Tasten als Shortcuts festlegen, mit denen Sie USB-Geräte direkt entfernen können.

Übersicht: Von USB 1.0 bis 3.1

Die Übersicht fasst zusammen, was die einzelnen USB-Logos bedeuten – von den Anfängen mit USB 1.0 über das immer noch verbreitete USB 2.0 bis zum aktuellen USB 3.1 Gen 2.

USB 1.0: Das USB Implementers Forum (USB-IF) bringt USB 1.0 ab 1996 auf den Weg. Zum USB-IF gehören Intel, Microsoft und Compaq als Gründungsmitglieder. Der Standard ist als Anschlussmöglichkeit für Peripherie gedacht und setzt sich gegen eine Vielzahl von Schnittstellentypen wie SCSI durch. Ein Grund: Per USB lassen sich externe Geräte wie Drucker, Scanner und Sticks während des Betriebs anstecken – Hot Swapping. Die Datenübertragungsrate liegt anfangs bei 1,5 MBit/s als Low-Speed-Variante. Der Full-Speed-Modus erreicht maximal 12 MBit/s.

USB 1.1: Die überarbeitete Fassung wird 1998 vorgestellt, behebt Fehler von USB 1.0, ändert jedoch nichts am Übertragungstempo, das bei 1,5 MB/s (Low Speed) beziehungsweise 12 MBit/s (Full Speed) liegt.

USB 2.0: Die USB-Version wird 2000 eingeführt und ist die wohl bekannteste Revision des Standards. Der High-Speed-Modus erhöht die Übertragungsrate auf 480 MBit/s. So reicht das Tempo für den Anschluss von externen Festplatten aus. Bis dato setzen Drucker auf diesen Standard. USB-2.0-Geräte sind abwärtskompatibel, erreichen dann allerdings nur die Geschwindigkeit des jeweils niedrigeren Standards.

USB 3.0: Seit 2008 gibt es diese Fassung des Standards, der neue Kabel, Stecker und Buchsen mit sich bringt, die dank der blauen Einfärbung auch farblich herausstechen. Das Logo kennzeichnet Geräte mit Super-Speed-Modus. Sie erreichen mit maximal 4,8 Gbit/s eine zehnmal höhere Geschwindigkeit wie USB 2.0. Das Tempoplus verdankt USB 3.0 zusätzlichen Datenleitungen – vier statt der zwei Leitungen der Vorgängerversion. Im Jahr 2015 erhält diese Version mit USB 3.1 Gen 1 (Generation 1) eine neue Bezeichnung.

USB 3.1: Die aktuelle Version des Standards gibt es seit 2013. Das „Plus“ im Logo nach Super Speed weist auf die Geschwindigkeit von nun maximal 10 GBit/s hin. Allerdings kommen nur Geräte auf das Übertragungstempo, die den Zusatz USB 3.1 Gen 2 (Generation 2) tragen. Der Standard nutzt dieselben Datenleitungen und dieselben Kabel wie Super Speed. Zusätzlich ist jedoch die Steckverbindung Typ C eingeführt worden – ein verdrehsicherer Steckverbinder mit mehr Kontakten. Er ermöglicht höhere Ladeströme und transportiert Audio- und Videosignale wie Displayport oder Thunderbolt. Die Spielarten von USB Typ C finden Sie im Kasten „Der neue USB-Stecker: Typ C“ zusammengefasst.

Das Symbol zum sicheren Entfernen fehlt in der Taskleiste

Lösung: Klicken Sie auf den Pfeil links neben dem Infobereich in der Taskleiste. Im Fenster, das sich nun öffnet, sehen Sie das Symbol für das sichere Entfernen. Ziehen Sie es nun mit der Maus auf die Taskleiste, um es permanent anzuzeigen.

USB-Technik

So gängig der USB-Anschluss ist, so viele Varianten des Universal Serial Bus gibt es. Der Technikteil erklärt die unterschiedlichen Standards, Stecker und Logos und hilft dabei, immer die beste Verbindung zu finden.

USB-Geschwindigkeit: Spezifikation gibt Tempo vor

Eines der wichtigsten Unterscheidungskriterien bei den verschiedenen USB-Standards ist die Übertragungsgeschwindigkeit. Sie reicht von 1,5 MBit/s bei USB 1.0 Low Speed bis zu 10 GBit/s bei USB 3.1 Super Speed Plus. Ein schneller Port schafft damit auch immer eine optimale Ausgangslage für den Betrieb eines USB-Geräts. Allerdings lässt es sich aufgrund des Anschlusses nicht tunen. Denn Grundlage bleibt die ursprüngliche Spezifikation. Und selbst wenn die Schnittstelle eines Geräts beispielsweise mit USB 2.0 angegeben ist, heißt das nicht unbedingt, dass es die Datenrate auch wirklich maximal ausschöpft. Volles Tempo dürfen Sie nur erwarten, wenn das Logo den Zusatz „Certified USB Hi-Speed“ trägt.

Auf welche USB-Version die Geräte in und an Ihrem Rechner ausgelegt und tatsächlich angeschlossen sind, stellen Sie beispielsweise mit dem Gratis-Tool USB Device Tree Viewer fest. Es greift auf Informationen des Windows-Geräte-Managers zurück und gibt sowohl den Standard des Ports als auch den des angeschlossenen Geräts an. Beim Check werden Sie feststellen, dass bis heute auch alte USB-Versionen zum Einsatz kommen. Ein Beispiel: Maus und Tastatur eines Arbeitsplatzrechners nutzen oft nur USB 1.0 in der Low-Speed-Version mit 1,5 MBit/s, obwohl sie an einem Port hängen, der der USB-2.0-Spezifikation entspricht. Sie benötigen und nutzen die schnellere Infrastruktur jedoch nicht. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei Druckern, Multifunktionsgeräten und Scannern. Sie sind mit USB-2.0-Schnittstellen ausgestattet. Deshalb erzielen Sie kein Tempoplus, wenn Sie sie am USB-3.0-Port betreiben.

Umgekehrt können unterdimensionierte USB-Ports Geräte bremsen. So hat sich etwa bei externen Festplatten USB 3.0 als gebräuchliche Schnittstelle durchgesetzt. Hängt das Speichermedium am USB-2.0-Anschluss, drosselt diese den Datentransfer von theoretischen 4,8 GB/s auf 480 MBit/s – ein merklicher Unterschied, besonders beim Überspielen von großen Datenmengen wie Backups. Das gilt selbst dann, wenn die tatsächlichen Übertragungsraten deutlich unter den theoretischen liegen.

Verschiedene Steckertypen je nach USB-Version

Für die Zeit vor USB gibt es eine ganze Reihe von Schnittstellen wie Parallelport oder SCSI (Small Computer System Interface), um Scanner und Drucker mit dem Rechner zu verbinden. Der Universal Serial Bus löst diese mehr und mehr ab. Das liegt nicht zuletzt an den Steckern, die sich vergleichsweise einfach handhaben und für mehrere Gerätearten einsetzen lassen. Die ersten und immer noch verwendeten Typen sind A und B – die flache und die quadratische Variante der Verbindung. Die flache Buchse ist im Rechner, die quadratische beispielsweise im Drucker oder Scanner eingebaut. Typisch sind die vier äußeren Kontakte für die Versorgungsspannung. Dahinter liegen die Datenleitungen. Mobile Geräte machen kleinere Versionen des Typs B – Mini- und Micro-USB – notwendig, die Smartphones und Tablets mit Strom versorgen und für die Verbindung zum Rechner sorgen.

Mit dem USB-Standard 3.0 ändern sich Stecker und Kabel – sowohl äußerlich als auch innerlich. Denn die zusätzlichen Datenleitungen machen auch mehr Pins als bisher in den Steckverbindungen nötig. Außerdem sind die Stecker und Kabel blau eingefärbt. Beim Typ-A-Stecker lassen sich die neuen Kontakte so anordnen, dass sie mit alten USB-Versionen kompatibel bleiben. Typ-B-Steckverbindungen erhalten einen Aufbau. Damit passen zwar die alten USB-Kabel in den quadratischen Teil des Anschlusses, neue Kabel jedoch nicht in Typ-B-Ports der Generationen 1.0 und 2.0. Mini-USB-Stecker fallen bei der dritten Version komplett unter den Tisch. Dafür gibt es nun Micro-B-USB-3.0-Stecker, deren Blech in der Mitte etwas eingekerbt ist. In die breitere Seite passen alte Micro-USB-Stecker, die dann allerdings auch nur mit maximal USB-2.0-Tempo arbeiten. Die schmalere Seite ist für die Super-Speed-Signale zuständig.

Die derzeit aktuellste Variante ist der Stecker mit der Bezeichnung USB Typ C. Sein wichtigstes Merkmal: Er ist verdrehsicher konstruiert. Ähnlich wie beim Apple-Lightning-Anschluss gibt es so kein „Falschherum“ beim Einstecken mehr. Im Inneren finden sich mehr Kontakte, die höhere Ladeströme und Spannungen als bisher erlauben, um neben USB auch Thunderbolt, Displayport, PCI Express und analoge Audiosignale zu transportieren. Allerdings gibt es zahlreiche Varianten. Denn Typ C steht nicht automatisch für den Support des aktuellsten USB-3.1-Standards. Im Kasten „Der neue USB-Stecker: Typ C“ finden Sie die einzelnen Symbole erklärt, an denen Sie die Talente der jeweiligen Fassung erkennen. Die Kabel haben bei Typ C auf beiden Seiten denselben Stecker. Hier entfällt erstmals bei USB die Unterscheidung in Geräte- und Hostseite.

Nachrüsten von USB-Anschlüssen: Adapter und Karten

Fehlt eine USB-Schnittstelle, lässt sie sich auf mehreren Wegen nachrüsten. Wollen Sie etwa Anschlüsse im PC oder Notebook unterbringen, nehmen Sie Steckkarten beziehungsweise Controllerkarten für den Expresscard-Einschub. Steckkarten für USB-3.0-Ports kosten mit zwei Ports rund 20 Euro und finden im Rechner in einem freien PCIe-Slot Platz. USB-2.0-Karten lassen sich genauso unterbringen und sind nur halb so teuer. Die Controllerkarten fürs Notebook bieten einen bis vier zusätzliche USB-Anschlüsse und sind im Schnitt kostspieliger als interne Karten. So kommt eine Karte mit zwei USB-3.0-Ports auf gut 40 Euro. Die USB-2.0-Pendants gibt es zumindest noch bei Ebay für rund 10 Euro. Am teuersten kommen Sie Steckkarten für USB Typ C mit gut 40 Euro für einen Anschluss.

Ist die USB-Schnittstelle am Gerät nur einmal vorhanden, reicht das oft nicht aus, um alle Peripheriegeräte wie externe Festplatten, Kartenleser oder auch USB-Displays anschließen zu können. Hubs beheben das Schnittstellendefizit. In der Regel erweitern sie die Anzahl der USB-Ports oder liefern sogar noch andere Anschlüsse wie Gigabit-Ethernet dazu. Preislich liegen sie bei etwa 25 Euro für USB 3.0 und 15 Euro für USB 2.0.

Zwingend notwendig wird die Porterweiterung bei Notebooks wie dem Apple Macbook12, das außer USB Typ C keine weiteren Anschlüsse aufweist, oder dem Dell XPS 13, das zwar mit USB Typ C ausgestattet ist, dem aber wichtige Schnittstellen wie HDMI oder Ethernet fehlen. Beide Hersteller bieten Originalzubehör an, allerdings gibt es zum Dell-Adapter zum Recherchezeitpunkt noch keine Details zu den Schnittstellentypen.

Anders bei Apple: Der USB-C-Digital-AV-Multiport-Adapter weist drei Anschlüsse auf – HDMI 1.4b, USB 3.1 Gen 1 und USB Typ C. Wie das Apple-Notebook unterstützt auch der Adapter damit nur Superspeed, nicht Superspeed Plus. Außerdem überträgt der USB-Typ-C-Anschluss des Adapters nur Strom, keine Daten. Das gilt auch für die Variante mit VGA anstelle von HDMI. Beide Adapter kosten je 89 Euro.

Spezialfall: Smartphone wird zum PC

Über manche USB-Typ-C-Verbindungen lassen sich parallel zum USB-Daten- und -Ladestrom auch Audio- und Videodaten übertragen. Sie sind mit einem kleinen „D“ oder einem Blitzsymbol gekennzeichnet. Dabei unterstützt USB Typ C die Übertragungsprotokolle von Displayport, PCI Express und Thunderbolt. Die Logos und ihre Bedeutung erklärt der Kasten, „Der neue USB-Stecker: Typ C“.

Dieses Talent lässt sich bei Smartphones unter Windows 10 Mobile nutzen, um sie per Adapter zu einem großen PC auszubauen – so etwa die Kombination der Smartphone-Modelle Microsoft Lumia 950 oder 950 XL mit dem „Display Dock“ des Herstellers. Das Kästchen ist mit HDMI, Displayport und drei USB-Anschlüssen bestückt und kostet 109 Euro. Dank USB Typ C mutiert das Smartphone zum vollwertigen Rechner, an den Sie Bildschirm, Maus und Tastatur anschließen können. Das Docking-Kästchen übernimmt die korrekte Skalierung von Office-Anwendungen oder Outlook auf dem großen Bildschirm. Das Smartphone lässt sich auch im angeschlossenen Zustand für Handy-Funktionen wie SMS oder Telefonie nutzen und wird gleichzeitig aufgeladen.

Stromversorgung und Laden per USB

Ein großer Vorteil von USB: Über die Schnittstelle laufen nicht nur Daten, sondern auch Strom. In den Spezifikationen bis USB 2.0 sind maximal 500 Milliampere (mA) zugelassen. Ab USB 3.0 erhöht sich die Gesamtstromstärke auf 900 mA. Die Strommenge verteilt sich auf alle Geräte, die am Port hängen. Das ist etwa bei Hubs wichtig, da daran mehrere USB-Geräte angeschlossen sind. Das Quellgerät (Host) gibt vor, welche weiteren Geräte mit Energie versorgt werden. Die Steuerung der Stromstärke übernimmt der Hostcontroller. Bei USB bis zur Version 2.0 bezieht der Low-Powered-Port 100 mA, nur ein High-Powered-Port ist auf bis zu 500 mA ausgelegt. Die Einschränkungen haben zur Folge, dass etwa externe Festplatten extra Stromquellen benötigen – entweder über einen weiteren USB-Anschluss via Y-Kabel oder ein externes Netzteil.

Mehr Strom gibt es über eine USB-Typ-C-Steckverbindung, die Geräte bis zu einer Leistungsaufnahme bis 100 Watt ohne zusätzliche Stromquellen betreiben kann – etwa Monitore oder sogar Notebooks. Der Wert entspricht 5 Ampere bei 20 Volt. In der Spezifikation nennt sich das Verfahren USB Power Delivery (PD). Dabei handeln die Geräte aus, wer Strom liefert und wer ihn aufnimmt. Damit nicht jeder Hersteller individuell definiert, wie sein Gerät geladen wird, gibt der Standard fünf Profile vor, die von 5 Volt bei 2 Ampere bis zu den maximalen 20 Volt bei 5 Ampere reichen.

Der neue USB-Stecker: Typ C

Mit der aktuellen USB-Version 3.1 hält auch eine neue Steckverbindung Einzug: Typ C. Dank der flachen Bauweise eignet sie sich für Rechner und Unterhaltungselektronik genauso wie für Tablets und Smartphones. Der Typ-C-Anschluss ist auf mindestens 10.000 mechanische Steckvorgänge ausgelegt und lässt sich verdrehsicher einstecken. Es gibt ihn allerdings in unterschiedlichen Ausführungen, die jeweils durch Symbole neben den Steckern gekennzeichnet sind.

Sehen Sie am Anschluss das USB-Symbol mit den beiden „S“ und der hochgestellten „10“, erreicht der Port die maximale Datenübertragung von 10 GBit/s, also die volle Super-Speed-Plus-Geschwindigkeit. Ist diese Kombination in eine kleine Batterie eingepackt, kommt die schnelle Ladefunktion USB Power Delivery (USB PD) dazu. Sie erreicht bis zu 20 Volt und 5 Ampere, also 100 Watt. Allerdings setzt sie entsprechende Kabel (Full Featured) voraus.

Steht neben dem Symbol für USB Typ C noch ein „D“, lässt sich der Anschluss als Displayport nutzen: Er kann damit auch Video- und Audiodaten verarbeiten. Das Logo gibt es in zwei Varianten: Links ohne der hochgestellten „10“ bedeutet das, dass der Anschluss an sich USB 3.1 Gen 1 unterstützt, also eigentlich USB 3.0 mit 5 GBit/s. Findet sich – wie auf dem rechten Bild – zusätzlich die hochgestellte 10, entspricht der Anschluss Super-Speed-Plus-Tempo mit 10 GBit/s. Die Variante gibt es noch mit kleinen Batteriesymbolen. Dann ist die flotte Ladefunktion integriert.

Der Blitz für Thunderbolt neben dem Typ-C-Anschluss sieht vergleichsweise mager aus, birgt aber eine Fülle an Funktionen: Denn nun unterstützt der Anschluss neben Thunderbolt auch Displayports und USB PD (Power Delivery). Außerdem gibt es diesen Anschluss nur in der Super-Speed-Plus-Variante.

Den USB-Typ-C-Stecker gibt es auch als Anschluss mit USB-2.0-Geschwindigkeit, also mit maximal 480 MBit/s. Dann findet sich nur ein USB-Symbol neben dem Port. Ist es in einer Batterie eingepackt, wird Power Delivery unterstützt. Eine Variante mit Displayport-Support gibt es hier allerdings nicht. Auch Thunderbolt-Geräte werden hier nicht erkannt.

Grafikkarte backen: So reparieren Sie defekte Hardware-Platinen

Eine Grafikkarte lässt sich nach Transportschäden oder alterungsbedingter Lötzinnverformung kinderleicht reparieren – indem Sie sie im Backofen backen. Wir zeigen Ihnen, wie das geht.

Grafikkarte defekt, die Aufregung ist groß. Ist zudem die Gewährleistung oder Garantie des Herstellers nicht mehr gültig, scheint die Karte wohl reif für den Elektroschrott zu sein. Doch es gibt noch letzte Rettungsversuche! Bevor Sie sich eine neue Karte kaufen, sollten Sie versuchen, Ihre alte Grafikkarte im Backofen zu backen.

Was zunächst wie ein schlechter Scherz klingt, hat schon oft Wunder gewirkt. Der Grund: Die Leiterbahnen auf den Platinen verschleißen aufgrund von Korrosion sehr schnell. Hitze kann den Lötzinn auf den Platinen leicht verformen – und defekte Leiterbahnen wieder zusammenfügen. Defekte Grafikkarten lassen sich mithilfe des Backofens zu Hause wieder reparieren. Diese Methode hilf oft auch bei erschütterungsbedingten Transportschäden an den Leiterbahnen. Wir zeigen, wie es geht.

Grafikkarte reparieren: So backen Sie Ihre Grafikkarte gesund!

Vergewissern Sie sich zunächst, ob die Grafikkarte wirklich defekt ist. Liegt das Problem am Monitor, wäre es ärgerlich, wenn Sie die intakte Grafikkarte in den Backofen schieben. Können Sie ein Defekt anderer Computerkomponenten ausschließen? Sind keine möglichen Treiberprobleme vorhanden?

Beachten Sie: Diese Anleitung sollte nur von jenen durchgeführt werden, die sich mit Hardware auskennen. Besteht noch die gesetzliche Gewährleistung oder die Herstellergarantie der Grafikkarte, erlischt diese nach dem Backvorgang möglicherweise.Und: Die Durchführung geschieht auf eigene Gefahr! Für entstandene Schäden übernehmen wir keine Haftung.

Grafikkarte backen – Schritt für Schritt

Halten sie Wärmeleitpaste parat. Ohne diese sollten Sie die reparierte Grafikkarte nicht testen.

1. Heizen Sie den Backofen auf 100 Grad Celsius (Ober-/Unterhitze) vor. Bereiten Sie die derweil die ausgebaute Grafikkarte für den Backvorgang vor: Kunststoffteile und Kühler demontieren und die Wärmeleitpaste auf dem Grafikchip (GPU) entfernen.

2. Wenn die Backofen-Temperatur erreicht wurde: Grafikkarte auf einen mit Backpapier ausgelegten Backofenrost legen und diesen in die mittlere Schiene des Ofens schieben. Die Grafikkarte nun für genau 30 Minuten backen. Entstehen dabei Gerüche von Lötzinn, ist das ganz normal.

3. Anschließend die Grafikkarte abkühlen lassen. Bauen Sie sie erst wieder in den Computer ein, wenn sie einigermaßen kalt ist. Das Auftragen neuer Wärmeleitpaste nicht vergessen!

4. Testen Sie die Grafikkarte. Funktioniert sie wieder, funktioniert sie störungsfrei? Glückwunsch! Wurde das Problem nicht beseitigt? Dann empfiehlt es sich, die Grafikkarte abermals zu backen. Ein weiterer Versuch ist es wert, die Karte vor dem Mülleimer zu retten.

So gehen Sie bei zusätzlichen Backvorgängen vor

Gehen Sie auch bei weiteren Backvorgängen wie in dieser Anleitung vor – erhöhen Sie dieses Mal jedoch die Temperatur. Probieren Sie, Ihre Grafikkarte für 30 Minuten bei 130 Grad Celsius zu reparieren. Manche Tüftler wagen sogar Temperaturen bis zu 220 oder gar 250 Grad.

Wir raten: Fangen Sie klein an und gehen Sie kleine Schritte! Aufgrund der empfindlichen Bauteile an einer Grafikkarte, sollte man nicht ohne Grund direkt auf eine hohe Temperatur setzen. 100 Grad Celsius bei 30 Minuten sind für den ersten Versuch genau richtig. Ist das Problem nicht beseitigt, erhöhen Sie die Temperatur beim nächsten Vorgang um 30 Grad Celsius. Bei weiterem Defekt abermals um 30 Grad und so weiter. Funktioniert die Grafikkarte auch nach mehreren Backversuchen nicht, dann ist sie leider wirklich defekt.

Ein weiterer Tipp für weitere Backversuche: Testen Sie, ob die Verwendung von Alufolie bessere Erfolge erzielt. Einfach die Grafikkarte komplett in Alufolie wickeln. Die Hitzeverteilung innerhalb des Alumantels kann ggf. Wunder wirken.

Und immer das 30-Minuten-Limit beachten!

Funktioniert die Grafikkarte wieder, sollten Sie abschließend übrigens nicht vergessen, den Backofen zu reinigen.

Abschließend: Zur Haltbarkeit der gebackenen Grafikkarte

Diese Methode ist keine Lösung für ein ewiges Leben. Man rettet die Grafikkarte vor dem Wegwerfen – möglicherweise auch nur für ein paar Wochen oder Monate. Vielleicht aber auch für ein ganzes Jahr.

Auch können Sie den Vorgang durchaus wiederholen, wenn die Grafikkarte nach einer gewissen Zeit wieder defekt sein sollte. Die Praxis zeigt jedoch: Die Spanne zu einem weiteren Defekt verkürzt sich in der Regel. Überlebt die gebackene Karte ein ganzes Jahr, ist es wohl wahrscheinlich, dass diese nach einem weiteren Backen nicht mehr so lang überleben wird. Wer seine Grafikkarte noch eine Zeit lang nutzen möchte, kann mit diesem Prinzip aber vielleicht den Neukauf um viele Monate hinauszögern.

So verlängern Sie die Akku-Leistung bei Smartphone und Notebook

Wir zeigen, wie Sie die Lebensdauer Ihres Akkus erhalten, schwächelnde Akkus wieder regenerieren und Strom sparen.

Wird der Akku Ihres Notebooks oder Smartphones immer zu schnell leer? Mit unseren Tipps hält Ihr Akku länger durch. Zunächst liefern wir Ihnen Tipps, um die Akkulaufzeit bei Smartphones zu verlängern. Anschließend folgen ab dem Abschnitt „Teil 2: So verlängern Sie die Akku-Laufzeit bei Notebooks“ viele Tipps, die Ihnen dabei helfen, länger mobil mit dem Laptop arbeiten zu können.

Warum nimmt die Kapazität Ihres Akkus immer mehr ab?

Der Akku in Notebook und Smartphone ist ein Verschleißteil: Je länger er in Betrieb ist, desto weniger Energie kann er aufnehmen, speichern und wieder an das Mobilgerät abgeben. Akkus mit Lithium-Ionen-Technik, wie sie derzeit in fast allen mobilen Geräten genutzt werden, verlieren in rund zwei Jahren Betrieb etwa die Hälfte ihrer Kapazität. Entsprechend verkürzt sich die Akkulaufzeit des Gerätes. Diesen Alterungsprozess des Akkus können Sie nicht aufhalten, jedoch mit den richtigen Pflegemaßnahmen deutlich verlangsamen.

Wann wird der Akku zum Garantiefall? Für den Akku gilt meistens eine kürzere Garantiezeit als für das Notebook oder Smartphone selbst. Üblich sind 12 Monate Akkugarantie bei einer Gerätegarantie von 24 Monaten. Wann innerhalb dieses Zeitraums der Garantiefall eintritt, unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller: Applegarantiert beim iPhone zum Beispiel, dass die Akkukapazität bei 500 kompletten Ladezyklen nicht unter 80 Prozent fällt, ebenso Samsung bei den Galaxy-Smartphones. Häufig fehlen aber eindeutige Angaben zu den Kapazitätsgrenzen, ab denen die Akkugarantie greift.

Viele Hersteller liefern Akku-Checktools mit, die den Akkuzustand überprüfen können: Nur wenn sie innerhalb des Garantiezeitraums einen Fehler anzeigen, gilt der Akku als beschädigt und wird kostenlos ausgetauscht.

Muss ein Ersatzakku vom Gerätehersteller kommen? Den neuen Akku müssen Sie nicht beim Hersteller kaufen – allerdings haben Sie dann im Reklamationsfall bessere Chancen als bei einem Drittanbieter. Außerdem müssen Sie sich bei einem Drittakku darauf verlassen, dass er, wie beschrieben, auch tatsächlich zu Ihrem Notebook passt, denn es gibt keine öffentlichen Listen der Laptop-Hersteller zu den geprüften Akkus für ein bestimmtes Modell. Auf jeden Fall sollten Sie bei auffällig günstigen Angeboten Vorsicht walten lassen, denn es gibt immer wieder Berichte über gefälschte und minderwertige Akkus, die als offizielle Ersatzteile von Drittanbietern verkauft werden.

Wie erkennen Sie den Kapazitätsverlust Ihres Akkus? Laden Sie zunächst den Akku auf 100 Prozent. Installieren Sie anschließend das Gratis-Tool Passmark Batterymon . Klicken Sie nach dem Start des Tools auf das dritte Symbol von links „Battery Information“, und achten Sie auf die Angaben in den Zeilen „Design Capacity“ und „Full Charge Capacity“. Erstere gibt an, wie groß die Kapazität des Akkus in Milliwattstunden (mWh) laut Hersteller sein soll, zweitere wie hoch seine derzeitige Kapazität bei voller Ladung ist. Die Differenz ist der Kapazitätsverlust. Die Akkukapazität lässt sich aber auch mit einem Windows-Bordmittel prüfen: Starten Sie die Eingabeaufforderung (etwa über das Windows-Startmenü), und geben Sie den Befehl powercfg/batteryreport in der Kommandozeile ein. Nach Drücken der Eingabetaste zeigt Ihnen Windows an, wo er den „Bericht zur Akkulaufzeit“ abgespeichert hat, den Sie mit diesem Befehl angefordert haben. Öffnen Sie die HTML-Datei per Doppelklick: Auch hier stehen die relevanten Informationen bei „Design Capacity“ beziehungsweise „Full Charge Capacity“.

Teil 1: So verlängern Sie die Akku-Laufzeit bei Smartphones

Erinnern Sie sich noch an den „Memoryeffekt“ bei Nickel-Cadmium-Akkus? Er sorgte dafür, dass es vor einigen Jahren für Akkus nur eine Regel gab: Entlade den Akku immer vollständig vor dem Aufladen, sonst merkt sich der Akku den Stand und lädt nicht mehr komplett auf. Mittlerweile gehört diese Regel der Vergangenheit an, und Forscher haben herausgefunden, dass genau das Gegenteil für den Akku zuträglich ist. Auf den nächsten Seiten erklären wir Ihnen alles, was Sie über Akkupflege wissen müssen.

Dabei hilft, die technischen Daten des Akkus zu kennen. Sie finden sie als Aufdruck oder Aufkleber direkt auf dem Gerät, etwa„3.8 V Li-ion Batterie“, „5.70 Wh“ und „4.35 V“. In unserem Fall hat der Lithium-Ionen-Akku eine Nennspannung von 3,8 Volt, eine Kapazität von 5,70 Wattstunden und eine Ladeschlussspannung von 4,35 Volt. Sie können den Akku also mit einem Ladegerät laden, das zwischen 3,8 und 4,35 Volt bereitstellt.

Außerdem ist auf einem Akku seine elektrische Ladung in Milliamperestunden (mAh) abgedruckt. Sie gibt sozusagen die Menge an Strom an, die dem Akku pro Stunde entzogen werden kann. In der Praxis wird sowohl diese wie auch der Wattstundenwert als „Kapazität“ bezeichnet.

Allgemeine Akku-Tipps

In modernen Smartphones kommt meist eine von zwei Akkutechniken zum Einsatz: Lithium-Ionen oder Lithium-Polymer. Der Unterschied liegt im Elektrolyten, der bei Lithium-Ionen-Akkus flüssig ist, bei Lithium-Polymer-Ausführungen aus einer gelartigen Folie auf Polymerbasis besteht. Dadurch sind Lithium-Polymer-Akkus in verschiedenen Bauformen möglich, sogar gewinkelt oder gebogen. Doch egal, welcher Akku Ihr Mobilgerät antreibt – es gibt einige Grundregeln, die Sie im Umgang damit einhalten sollten.

Ladestand und Lagerung des Akkus

Da ein Akku umso schneller altert, je höher seine Zellenspannung ist, sollten Sie den Stromspender Ihres Smartphones nicht ständig auf 100 Prozent Ladekapazität halten. Im Allgemeinen nimmt man an, dass eine Ladung von 55 bis 75 Prozent optimal ist. Dazu kommt, dass Sie den Akku möglichst kühl bei 10 bis 15 Grad verwahren sollten. Zum Vergleich: Bei Zimmertemperatur (etwa 20 Grad) verliert ein Akku pro Monat etwa 3 Prozent seiner Ladung.

Akku laden über USB oder Netzstecker?

Es gibt grundsätzlich zwei klassische Methoden, um das Smartphone aufzuladen: mit dem beiliegenden USB-Kabel über die USB-Buchse am PC oder direkt an der Steckdose über einen Ladeadapter und ein USB-Kabel beziehungsweise ein Ladenetzteil. Dabei bestehen allerdings einige wesentliche Unterschiede, was das Ladetempo angeht: Direkt über die Steckdose laden Sie am schnellsten auf, genauer gesagt, etwa dreimal so schnell wie beim Laden über den USB-Port des Computers.

Der Grund: Ein USB-2.0-Anschluss liefert nur maximal 500 mA aus. Daher dauert das Laden entsprechend lange, weil die Kapazität aktueller Smartphone-Akkus sehr viel höher ist. Mit USB 3.0 wurde die Stromstärke auf 900 mA erhöht, wodurch Sie das Gerät geringfügig schneller laden.

Das sollten Sie bei den Ladevorgängen beachten: Die optimale Ladespannung für Lithium- Ionen-Akkus liegt bei 4,2 Volt. Die meisten Ladegeräte liegen mit einer Ladespannung von etwa 5 Volt noch im Toleranzbereich, wodurch die Akkus nicht beschädigt werden. Darüber hinaus geben sie in der Regel eine Stromstärke zwischen 700 und 1000 mA weiter.

Der Ladestrom sollte ferner ungefähr das 0,6- bis 1-Fache der Akkukapazität in mAh aufbringen. Höhere Stromstärken können die Lebensdauer des Akkus reduzieren, niedrigere Stärken das Ladegerät überhitzen.

Wie sehr belasten Schnell-Ladetechniken den Akku?

Vor allem bei Smartphones werben die Hersteller häufig mit Schnell-Lade-Techniken wie Fast Charging oder Quick Charge, die den Akku in kürzester Zeit aufladen sollen. Grundsätzlich belastet das Laden bei hohen Spannungen und Temperaturen den Akku. Die Smartphone-Hersteller wiederum verweisen darauf, dass sie beim schnellen Laden Spannung und Stromfluss so regulieren können, dass für den Akku keine schädlichen Temperaturen entstehen. Außerdem wird der Akku nur bis zu einem bestimmten Niveau sehr schnell geladen, zum Beispiel bis rund 60 Prozent, um den Akku nicht für längere Zeit zu belasten. Dafür müssen Akku und Ladegerät allerdings für das entsprechende Schnell-Ladeverfahren geeignet sein.

Tiefentladung – was tun?

Jeder Akku hat eine so genannte Entladeschlussspannung, also eine definierte Spannung, bei der die Entladung des Akkus automatisch beendet wird. Bei Lithium-Ionen-Akkus liegt die Entladeschlussspannung in der Regel bei etwa 2,50 Volt, bei Lithium-Polymer-Akkus bei 3,30 Volt. Da der Wert jedoch vom Hersteller vorgegeben wird, kann er auch anders ausfallen.

Fällt die Spannung unter diesen Wert, spricht man von Tiefentladung. Dieser Zustand kann den Akku dauerhaft schädigen, weil sich dadurch im Akku Kupferbrücken bilden können, die unter Umständen einen Kurzschluss verursachen, sobald Sie den Akku wieder aufladen möchten.

Gründe für die Tiefentladung können etwa ein fehlerhaftes Ladegerät oder ein veralteter Akku sein. Es kann aber auch vorkommen, dass die „Abschaltautomatik“ des Akkus nicht ordnungsgemäß funktioniert. Möchten Sie einen tiefentladenen Akku wieder in Betrieb nehmen, sollten Sie dabei aus den genannten Gründen äußerst vorsichtig zu Werk, um Schäden zu vermeiden.

Der richtige Umgang mit Akkus im Winter

Bei niedrigen Temperaturen reduziert sich die Akkulaufzeit. Um den Akkuverbrauch Ihres Mobilgeräts von Haus aus möglichst gering zu halten, lohnt es sich, die Energieoptionen des Smartphones zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Dann sind alle nicht benötigten Funktionen wie WLAN und Bluetooth ausgeschaltet, die die Akkulaufzeit unnötig verkürzen.

Sie können die Akkulaufzeit auch erhöhen, indem Sie Ihr Smartphone in eine Hülle mit Zusatzakku stecken. Beispielsweise gibt’s das Mophie Juice Pack für das Samsung Galaxy S4, S6, S6 und das S6 Edge in verschiedenen Farben. Kosten: zwischen 100 und 110 Euro. Eine Besonderheit für einige Samsung-Mobilgeräte bringt iPower heraus: So bietet der Hersteller für das Galaxy Note S3 und S5 sowie für das Galaxy Note 3 und 4 Hüllen mit eingebautem Akku an, der sich zum Teil per Solarpanel laden lässt. Auf Knopfdruck versorgen die Hüllen dann Ihr Smartphone mit Strom.

Wer sein Smartphone nicht unbedingt in die Sonne legen möchte, um von Solarenergie zu profitieren, der sollte sich von der österreichischen Firma Sunnybag das extrem kompakte und dünne Solarpanel Leaf für 99 Euro ansehen. Es eignet sich besonders für Skifahrer und Bergwanderer, da es sich am Rucksack befestigen lässt. Es wiegt gerade mal 180 Gramm und hat einen integrierten 2200-mAh-Akku, der wiederum seine Ladung per USB an Ihr Smartphone abgibt. Speziell für Smartphones geeignet ist auch dasPowertab , ein DIN-A4 großes Solarpanel zum Aufstellen (mit integrierter Leselampe), das eine Kapazität von 6000 mAh bietet. Einführungspreis: 65 Euro. Aber auch Rucksäcke und Taschen mit integrierten Solarpanels bietet Sunnybag an.

Möchten Sie auf spezielle Hüllen oder Solar-Gadgets zur Stromversorgung lieber verzichten? Dann nehmen Sie Ihren „Reservestrom“ am besten in Form einer Powerbankmit, also eines externen Akkus, der Ihr Smartphone je nach Kapazität bis zu dreimal wieder auflädt. Die Powerbank sollten Sie möglichst warm transportieren, damit sie ihre Ladung nicht verliert. Mehr zu Powerbanks verraten wir Ihnen in diesem Ratgeber .
Übrigens: Verfällt ein Akku in Kältestarre, wärmen Sie ihn mit den Handflächen auf. So können Sie ihm die restliche Ladung entlocken.

Akku schonen im Alltag

Neben dem richtigen Umgang mit dem Akku selbst, also der Hardware, gibt es auch unter Android verschiedene Einstellungen und Funktionen, mit denen Sie die Lebenszeit und die Arbeitsweise des Akkus deutlich optimieren können.

Energiefresser ausfindig und unschädlich machen

Damit der Akku möglichst lange durchhält, sollten Sie die größten Energieverbraucher bei Nichtgebrauch deaktivieren oder die Arbeitsintensität einzelner Features manuell herunterschrauben. Als Erstes reduzieren Sie in den Einstellungen manuell die Bildschirmhelligkeit. In Innenräumen reicht eine verringerte Helligkeit völlig aus. Gehen Sie ins Freie, können Sie die Helligkeit wieder leicht erhöhen.

Darüber hinaus können Sie die Ortung deaktivieren, solange Sie keine Navigation oder Ähnliches planen. Falls doch, und es nicht so genau sein muss, können Sie zumindest die Präzision verringern. Passen Sie dazu die Ortungsart unter „Einstellungen –> Standorte –> Modus“ an. Wählen Sie die „Stromsparfunktion“, damit das Smartphone nur via aktivem WLAN und 3G-Netz Ihren Standpunkt sucht. GPS verbraucht nämlich deutlich mehr Strom.

Sind Sie unterwegs und surfen dort über das 3G-Netz im Internet, brauchen Sie kein WLAN. Also sollten Sie die WLAN-Funktion ausschalten. Denn gehen Sie an Wohnhäusern, Restaurants oder öffentlichen Hotspots vorbei, scannt das Smartphone ständig die WLAN-Netze, um sich mit einem dieser verbinden zu können – und ja, auch das verbraucht unnötig Strom.

Weil Sie in der Regel nachts schlafen und nicht gestört werden wollen, können Sie sogar den Flugmodus Ihres Handys aktivieren. Daraufhin werden alle Funkverbindungen, darunter auch Bluetooth und NFC, die Sie im Normalfall ebenfalls stets deaktiviert haben sollten, gekappt.

Denken Sie unbedingt daran, die Vibration beim Tippen und die Tastentöne auszustellen. Vor allem wenn Sie viel chatten oder produktiv mit dem Gerät arbeiten wollen, verbrauchen Sie damit unnötig viel Strom. Sie könnten sogar noch mehr Funktionen einschränken, aber wir wollen den Energiesparmodi die Arbeit nicht ganz abnehmen.

Energiesparmodus „Doze“ in Android

Google hat mit Android 6 Lollipop auch eine neue Akkutechnik namens Doze vorgestellt. Diese kommt zum Tragen, wenn Sie ihr mobiles Device vom Ladegerät trennen, dieses nicht bewegen und auch der Bildschirm nicht aktiv ist. In diesem Fall geht das Smartphone oder Tablet in den Stromsparmodus, und das Betriebssystem unterbindet auch die Netzwerkkommunikation der Apps. Die Akkulaufzeit des Geräts hat in diesem Fall oberste Priorität. Sobald Sie das Gerät wieder aufwecken, funktionieren alle Apps weiter wie gewohnt. Auf diese Weise soll die Akkulaufzeit deutlich verbessert und teilweise sogar verdoppelt werden.

Energiesparmodi bei älteren Android-Versionen

Ab Werk bieten Android 5 und darunter keinen besonderen Energiesparmodus. Unter „Einstellungen –> Akkuschonfunktion“ können Sie jedoch zumindest die Synchronisation der im Hintergrund laufenden Anwendungen ausschalten. Beispielsweise beziehen Spiele, auch wenn Sie nicht aktiv ausgeführt werden, Daten aus dem Internet, um Ihnen etwa Werbungen oder Spielezusätze per Benachrichtigung anzuzeigen. Dieser ständige Datenaustausch kostet Strom, obwohl Sie das Gerät nicht aktiv nutzen. Deshalb gibt es Energiesparmodi, die den Stromverbrauch auf ein Minimum durch Abschaltung großer Energiefresser reduzieren.

Ultra-Energiesparmodus von Samsung

Mit dem Galaxy S5 hat Samsung vor einiger Zeit seinen neuen Ultra-Energiesparmodus eingeführt. Unter „Einstellungen –> System –> Energiesparmodus“ aktivieren Sie die Sparfunktion. Dabei wechseln Sie von der farbenfrohen Normalansicht und eine Schwarz-Weiß-Umgebung, in der Sie zwar bloß eingeschränkt, aber stromsparend arbeiten können. So steht nur noch ein abgespeckter Homescreen zur Verfügung, auf dem Sie ausgewählte Apps wie Telefon, SMS und Internet ablegen können, die daraufhin noch nutzbar sind. Alle anderen Anwendungen sind nicht ausführbar, und auch die Funkstandards werden abgestellt – außer das 3G-Netz, damit Sie weiterhin erreichbar bleiben, denn darum geht es schließlich. In der Praxis funktioniert der Modus tatsächlich sehr gut und lohnt sich vor allem, wenn lange keine Steckdose in Sicht ist, Sie aber für wichtige Anrufe erreichbar sein müssen.

Energiesparmodi bei HTC

HTC bietet einen ähnlichen Service in Form des extremen Energiesparmodus. Aktivieren Sie ihn in den Einstellungen unter „Power“. Tippen Sie auf „Extremer Energiesparmodus“, dann können Sie nachfolgend den Akkustand bestimmen, bei dem die Akkuschonung aktiviert werden soll. Zur Auswahl stehen 20, 10 und 5 Prozent.

Ist der Modus aktiviert, fährt die CPU ihre Leistung zurück, die Vibration schaltet sich ab, und nur dringend benötigte Apps sind ausführbar. Wie bei neuen Samsung-Smartphones blicken Sie nun auf eine neue Ansicht, allerdings in Farbe. Im extremen Energiesparmodus nutzen Sie, wie erwähnt, nur noch wichtige Anwendungen wie die Telefon- und Nachrichten-Funktion. Sie wollen schließlich trotz niedrigen Akkustandes erreichbar bleiben – dafür ist der Modus gedacht!

Energiesparmodi bei LG

Der Energiesparmodus von aktuellen LG-Smartphones lässt sich individuell anpassen. Unter „Einstellungen –> Allgemein –> Akku –> Energiesparmodus“ wählen Sie aus, bei welchem Akkustand dieser aktiviert werden soll. Entweder Sie starten ihn manuell sofort, oder Sie lassen ihn automatisch starten, wenn der Stand mindestens unter 50 Prozent fällt – spätestens aber bei 10 Prozent. Darüber hinaus können Sie die Funktionen auswählen, die abgestellt und verändert werden sollen, wenn sich die Ladung dem Ende zuneigt. Setzen Sie den Haken hinter den entsprechenden Elementen, werden diese deaktiviert. Darunter sind auch viele Features, die Sie manuell einstellen und anpassen können – wie wir bereits unter „Energiefresser ausfindig und unschädlich machen“ erklärt haben.

TEIL 2: SO VERLÄNGERN SIE DIE AKKU-LAUFZEIT BEI NOTEBOOKS

Natürlich wird Ihr Notebook-Akku genau dann leer, als Sie den letzten Feinschliff an Ihrer Power-Point-Präsentation machen. Vermeiden Sie diesen Ärger und befolgen Sie unsere fünf Tipps um die Laufzeit Ihres Laptops zu verbessern:

1. Einstecken wann immer es geht

Eine todsichere Methode sicherzugehen, dass Ihr Laptop immer bereit ist: Stecken Sie ihn so oft wie möglich in eine Steckdose. Das Gerät immer zu 70 bis 90 Prozent geladen zu halten, macht es weitaus wahrscheinlicher, dass sie immer ausreichend Saft haben, um Ihre Arbeit zu vollenden. Erwerben Sie auf jeden Fall mindestens ein zusätzliches Ladegerät, damit Sie immer eines in der Arbeit und eines in Ihrer Tasche für unterwegs haben. Falls Sie häufig zu Hause arbeiten, kaufen Sie sich ein weiteres Ladegerät.

Eines allerdings sollte Sie vermeiden: Das Notebook ständig an der Steckdose hängen zu lassen. In diesem Fall sollten Sie den Akku vorher entfernen. Das hilft auf jeden Fall, die Lebensdauer des Akkus zu verlängern. Allerdings ist das im Alltag nicht immer sinnvoll – sofern es überhaupt möglich ist, denn bei vielen aktuellen Laptops lässt sich der Akku gar nicht mehr ausbauen. Außerdem berauben Sie sich einer praktischen unterbrechungsfreien Stromversorgung, wenn Sie den Akku ausbauen: Denn ohne den Energiespender müssen Sie den Laptop immer herunterfahren, wenn Sie ihn an einem anderen Ort nutzen wollen, statt einfach nur das Ladekabel zu ziehen. Einen ausgebauten Lithium- Ionen-Akku lagern Sie an einem kühlen und trockenen Ort bei rund 15 Grad Temperatur. Er sollte dabei einen Ladestand von rund 40 Prozent haben.

Moderne Lithium-Zellen können Sie weder überladen, noch nehmen diese sonstwie Schaden. Und sie fangen auch nicht Feuer fangen, wenn sie ständig am Ladegerät hängen. Litihum-Ionen-Batterien hören von selbst auf sich weiter zu laden, sobald sie einmal aufgeladen sind.

Allerdings sollten Sie es zur Sicherheit vermeiden, dass sich der Notebook-Akku zu sehr entlädt, also bis unter zehn Prozent. Ebenso sollten Sie das ständige Vollladen vermeiden. Ideal ist eher ein Ladezustand von so um die 70 Prozent. Vermeiden Sie also einen ganz vollen oder einen ganz leeren Akku.

2. Stellen Sie die Bildschirmhelligkeit ein

Moderne Bildschirme mit LED-Technik sind eine enorme Verbesserung gegenüber den alten Röhrenbildschirmen, sowohl durch die bessere Bildqualität als auch durch den verringerten Energieverbrauch. Aber der Monitor verbraucht immer noch einen Großteil des Stroms, den das System benötigt. Deshalb kann es die Laufzeit Ihres Laptops erheblich erhöhen, wenn Sie die Helligkeit niedrig stellen. Sie sollten auch darauf achten, wo Sie arbeiten. Eine niedrige Helligkeit ist weit angenehmer in einem sanft beleuchteten Café als in einem hell erleuchtetem Raum.

Eine andere Möglichkeit den Energieverbrauch des Bildschirms zu senken, ist die automatischen Energiesparoptionen von Windows einzustellen. Öffnen Sie hierfür „Systemsteuerung, Hardware und Sound, Energieoptionen“ und wählen Sie dort das für Sie passende Schema beziehungsweise legen Sie von Hand fest, wie lange es zum Beispiel dauern soll, bis der Monitor bei Nichtbenutzung abgedunkelt wird.

3. Schließen Sie unbenutzte Programme und Anwendungen

Ein Übeltäter, der oft die Akkus leer saugt, sind Programme, die im Hintergrund unverhältnismäßig viel Energie benötigen. Ungenutzte Tools im Hintergrund oder eine nicht mehr richtig ausgeführte Anwendung kann auch diesen Effekt hervorrufen. Webbrowser sind anfällig dafür, da sie mit vielen Plug-Ins, Rendering- und Skriptmodulen ausgestattet sind.

Moderne CPUs sparen Energie, indem sie ihre Geschwindigkeit dynamisch an das minimal Mögliche anpassen. Aber das funktioniert nur wenn keine Anwendungen aktiv sind. Wenn Sie fehlerhafte Anwendungen nicht stoppen können, verbrauchen diese nicht nur Strom, sondern verlangsamen auch Ihr gesamtes System. Ein Indiz für eine laufende Anwendung ist, dass Ihr Kühler schnell läuft, obwohl das Gerät eigentlich ruhig sein sollte.

Die Lösung für dieses Problem ist relativ einfach: Drücken Sie Strg+Alt+Entf, starten Sie den Windows Task Manager und nutzen Sie diesen, um Prozesse zu finden, die eine unerklärbar hohe CPU-Auslastung anzeigen. Falls ein Programm sich nicht normal beenden lässt, schließen Sie den Prozess mit einem Rechtsklick und wählen Sie „Prozess beenden“. Bei Internet-Browsern sollte das in der Regel funktionieren. Falls das aber auch nicht hilft, führen Sie einen Systemneustart durch.

4. Schließen Sie strom-intensive Hintergrundanwendungen

Sie sollten auch Hintergrundprozesse, die den Prozessor oder das Netzwerk sehr beanspruchen, beenden, wenn Ihr Notebook nicht angesteckt ist. Sie sollten sicherstellen, dass Windows-Update oder andere Update-Programme nicht versuchen große Mengen Daten herunterzuladen.

Die Windows-Updatefunktion zu deaktivieren ist ganz klar zu drakonisch (ganz besonders wenn Sie vergessen diese danach wieder zu aktivieren). Aber Sie sollten hin und wieder nachsehen, wann Sie erhöhten Traffic haben und so rechtzeitig große Datentransfers unterbinden, um damit wertvolle Minuten der Batterielaufzeit zu retten.

5. Deaktivieren Sie unnötige Funktionen

Sie können unbenutzte Hardware-Optionen oder Anschlüsse deaktivieren, um ein paar Minuten mehr aus Ihrem Akku herauszuholen. Allerdings gibt es diese Möglichkeit nicht bei jedem Laptop. Fangen Sie an unnötige Kabellosverbindungen wie eingebaute Modems, WLAN und Bluetooth abzuschalten.

Das DVD-Laufwerk ist ein weiterer Energieverschwender, der die Batterie schnell entleeren kann. Lassen Sie deshalb keine DVD oder Blue-Ray im Laufwerk, wenn Sie diese nicht benötigen. Viele aktuelle Notebooks haben beleuchtete Tastaturen, welche großartig sind wenn Sie in dunkler Umgebung arbeiten, aber auf die Sie, wenn Sie im Batteriebetrieb arbeiten, verzichten sollten.

6. Längere Akku-Laufzeit am Notebook erzwingen

Bei einem Windows-Notebook oder -Tablet legen Sie in den Energieoptionen fest, wie es sich bei einer bestimmten Akkuladung verhält. Mit den richtigen Einstellungen können Sie hier eine längere Akkulaufzeit herausholen.

Wann ein Notebook Sie vor einem niedrigen Akkustand warnt, sich in den Ruhezustand begibt oder herunterfährt, richtet sich nach den Vorgaben in den Erweiterten Energieeinstellungen. Dort steht im Abschnitt „Akku“ unter „Niedrige Akkukapazität“ der Akkustand in Prozent, bei dem Sie eine erste Windows-Warnung erhalten, das Notebook an eine Stromquelle anzuschließen. Sie können die Zahl, die im Feld hinter „Auf Akku (%)“ steht beliebig verändern – je nachdem, bei welcher noch verbleibenden Akkukapazität Sie Windows über den Akkustand benachrichtigen soll. Wollen Sie überhaupt keine Windows-Meldung bekommen, stellen Sie die Option „Benachrichtigung bei niedriger Akkukapazität“ auf „Aus“.

Wichtiger ist die Einstellung bei „Kritische Akkukapazität“. Hat der Akku nur noch die dort angegebene Restladung, löst Windows umgehend eine bestimmte Aktion aus. Welche das ist, legen Sie unter „Aktion bei kritischer Akkukapazität“ fest. Hier stehen meist die Optionen „Ruhezustand“ oder „Herunterfahren“ zur Auswahl. Wollen Sie nun in bestimmten Situationen noch ein wenig mehr Akkulaufzeit herauskitzeln, können Sie den Prozentwert bei „Kritische Akkukapazität“ reduzieren.

Bei den meisten Notebooks wird das nicht funktionieren, da der Hersteller einen Minimalwert fest vorgibt: Sobald Sie die Zahl in den Energieeinstellungen ändern und auf „Übernehmen“ klicken, wird die Anzeige wieder auf den vorherigen Prozentwert springen. Die meisten Hersteller legen fünf Prozent als kritische Kapazität fest. In diesem Fall können Sie versuchen, den Wert über das Tool Powercfg.exe zu verändern. Öffnen Sie dafür die Eingabeaufforderung mit Admin-Rechten. Geben Sie folgenden Befehl ein, wenn Sie zum Beispiel das kritische Akkulevel für das derzeit verwendete Energieschema auf 3 Prozent ändern wollen:

powercfg -setdcvalueindex SCHEME_CURRENT SUB_BATTERY BATLEVELCRIT 3

Nach einem Neustart sollten Sie nun “3” beim Wert für die kritische Akkukapazität eingeben können.

Mit einem ähnlichen Befehl lässt sich auch die Aktion anpassen, die das Notebook ausführt, wenn es den kritischen Akkulevel erreicht. Sie können damit das Notebook anweisen auch beim Erreichen des kritischen Akkulevels keine Aktion auszuführen. In diesem Fall können Sie zwar dann wirklich bis zum letzten Moment im Akkubetrieb am Notebook arbeiten. Es wird sich dann aber einfach abschalten, wenn der Akku leer ist – Zeit, um Dateien zu speichern oder Programme zu schließen bleibt Ihnen dann nicht mehr.

Folgender Befehl fügt die Option „Nichts unternehmen“ beim aktuell verwendeten Energieschema hinzu:

powercfg -setdcvalueindex SCHEME_CURRENT SUB_BATTERY BATACTIONCRIT 0

Allerdings sollten Sie diese Tipps nur in Situationen anwenden, in denen Sie wirklich auf jede Minute Akkulaufzeit angewiesen sind. Denn wenn Sie den Akku ständig fast völlig entladen, verkürzen Sie die Lebensdauer des Akkus: Die Regel, den Akku immer möglichst vollständig zu füllen und zu entladen, gilt für aktuelle Lithium-Ionen-Akkus nicht.

7. Opera: Energiesparfunktion schont Notebook-Akku

Der Browser Opera besitzt seit der Anfang Juni 2016 erschienen Version 38 für Windows und MacOS eine Energiesparfunktion. Die neue Funktion soll beim Einsatz des Browsers den Akku des Notebooks schonen. Die Funktion schaltet sich automatisch ein, sobald sich der Laptop im Akkumodus befindet.

Laut Angaben der Opera-Entwickler kann die Aktivierung des Energiesparmodus die Akkulaufzeit des Notebooks um bis zu 50 Prozent verlängern. Außerdem erhitze sich das Gerät weniger, was in den Sommermonaten wichtig ist. Bis zu 3 Grad kühler bleibe der Laptop, wenn die Funktion genutzt werde.

Die Entwickler betonen, dass das Einschalten der Funktion keinerlei Auswirkungen auf die Surfgeschwindigkeit habe. Die Nutzer surfen also gewohnt schnell mit Opera. Geschont werde der Akku durch eine Reihe von Optimierungen im Hintergrund. So würden beispielsweise die Systemaufgaben wie Hintergrund-Tabs und andere Browseraktivitäten reduziert.

Blick in die Zukunft: Kommt bald der viel bessere Akku?

Kaum eine Woche vergeht, in der keine Meldung über einen neuen Superakku die Runde macht. Doch Alternativen zum Lithium- Ionen-Akku sind bisher entweder teurer als die aktuelle Technik oder unsicherer oder beides. Die Entwicklung konzentriert sich deshalb darauf, die Lithium-Ionen-Technik zu verbessern: Akkus sollen durch neue Materialien für Anode, Kathode und Elektrolyt besser formbar sein, durch höhere Ladespannungen schneller laden und dank höherer Energiedichte eine längere Laufzeit bei gleicher Größe bieten. Doch bis zur Serienreife von wie Lithium-Schwefel-Akkus, Lithium-Luft-Akkus oder Festkörperakkus dauert es noch.