SSD statt Festplatte: So zieht Windows 10 ohne Neu-Installation um

Wer eine alte Windows-10-Installation von der Festplatte auf eine neue SSD übertragen will, muss dabei einige Besonderheiten beachten.

Eine SSD bietet gegenüber einer herkömmlichen Festplatte zahlreiche Vorteile. Die Speicherzellen lassen sich direkt adressieren, was zu sehr kurzen Zugriffszeiten führt. Das wirkt sich vor allem positiv auf die Startzeiten von Windows 10 aus. SSDs bieten außerdem höhere Transferraten als Festplatten, benötigen weniger Energie, produzieren kaum Abwärme und sind mechanisch robust.

Der Wechsel von einer Festplatte zur SSD – ohne dass Sie Windows 10 (oder eine ältere Windows-Version) neu installieren müssen – stellt mit den richtigen Tools in der Regel keine große Herausforderung dar. Das Gleiche gilt auch für den Umzug von einer Festplatte auf eine andere. Bevor wir Ihnen erklären, wie Sie die Festplatte auf eine SSD spiegeln, beschreiben wir, wie Sie die Geschwindigkeit des bisherigen Systems ermitteln, um einen Vorher/Nachher-Vergleich zu haben, und welche Vorbereitungen wichtig sind, insbesondere wenn die neue SSD kleiner als die bisherige Festplatte ist.

1. Vor dem Umzug: Die richtige SSD finden

Für das Umrüsten von Desktop-PCs und Notebooks ist eine SSD im 2,5-Zoll-Format in den meisten Fällen die richtige Wahl. In dieser Bauform gibt es das größte Angebot und deshalb finden Sie hier auch die günstigste SSD-Variante, um sie in einen vorhandenen Rechner einzubauen.

Daneben gibt es kompaktere Formfaktoren wie M.2 oder mSATA. Eine Übersicht zu den Spielarten von SSDs und deren Einsatzgebiete finden Sie im Kasten „Übersicht: Bauformen von SSDs“.

Die passende Kapazität der SSD hängt vom Einsatzzweck ab. Soll die Flashplatte ausschließlich als schnelles Laufwerk für Windows und ausgewählte Anwendungen dienen, reicht eine Größe von 128 GB eigentlich aus. Empfehlenswerter jedoch sind selbst in diesem Fall 250-GB-Platten, damit Sie gerüstet sind für kommende Windows-Updates.

Leistungstechnisch erfüllen die günstigen SSD-Varianten ihren Zweck, Abstriche müssen Sie jedoch im Lieferumfang in Kauf nehmen, der sich bestenfalls auf einen Adapterrahmen beschränkt. Auch die Garantiezeit ist oft auf nur drei Jahre verkürzt. Bei kostspieligeren SSDs sind dagegen bis zu zehn Jahre Herstellergarantie möglich, denn die Hersteller setzen hier bessere Flashbausteine und leistungsfähigere Controller ein.

Wollen Sie mit der SSD die bestehende Festplatte komplett ersetzen, ist eine möglichst hohe Kapazität Pflicht. Die Grenze bestimmt hier der Geldbeutel, jedoch sollten Sie nicht unter einen TB gehen. Beachten Sie bei der Ermittlung der Kapazität: Hersteller geben die Größe einer Festplatte/SSD in Gigabyte oder Terabyte auf der Basis 1 Kilobyte=1000 Byte an. Computer rechnen jedoch in Kibibyte (1024 Byte). Die tatsächlich nutzbare Kapazität beispielsweise einer 4-TB-Festplatte oder SSD lässt sich mit 4000 GB * 0.91 (gerundet) = 3640 GiB (Gibibyte) oder 3,6 TiB (Tebibyte) errechnen. Bei 1 TB stehen auf dem Laufwerk tatsächlich nur 910 GiB zur Verfügung. Der Windows-Explorer zeigt die Speicherkapazität eines Laufwerks korrekt in Tebibyte an, verwendet jedoch die Abkürzung TB statt TiB.

Übersicht: Bauformen von SSDs

Solid State Disks begegnen uns in verschiedenen Bauformen. Die gängigste ist 2,5 Zoll mit SATA-III-Anschluss. Aber es gibt auch schmalere und längere Varianten mit und ohne speziellen Einsatzzweck.

mSATA: Das Kürzel steht für mini-SATA. Vor allem Mini-PCs und Notebooks besitzen Steckplätze für mSATA-SSDs. Physisch handelt es sich dabei um den gleichen Anschluss wie bei PCI Express Mini, der den WLAN-Adapter nutzt, allerdings werden die Leitungen elektrisch wie SATA-Kabel angesteuert. Deshalb lassen sich WLAN-Karten nicht einfach durch mSATA-SSDs ersetzen. Auch die Geschwindigkeit von mSATA-Karten orientiert sich am SATA-Standard und liegt in der dritten Generation (SATA-III) bei einer Netto-Datentransferrate von 600 MB/s.

M.2: Die SSD im Steckkartenformat ist noch schmaler als die mSATA-Variante, kann aber länger sein. Gängig sind die Bauformen 2242, 2260 und 2280 mit unterschiedlichen Schraubpositionen. Dabei steht 22 für die Breite, die folgenden Zahlen für die Länge in Millimetern. Das Mainboard Ihres Rechners entscheidet über die passende M.2-SSD-Größe und Steckerform. Die Anbindung kann über das langsamere SATA oder schnelles PCIe erfolgen. Da dieser SSD-Typ nicht nur zwei, sondern auch vier PCIe-Lanes (Peripheral Component Interconnect Express) bereitstellen kann, kommt er theoretisch bei PCIe 3.0 x4 auf eine Transferrate von vier GB pro Sekunde. M.2-SSDs sind teurer als 2,5-Zoll-Varianten und meist in Ultrabooks oder Notebooks zu finden. M.2-NVMe-SSDs (Non-Volatile Memory Express) nutzen zudem ein schnelleres Protokoll statt AHCI, wodurch sich Latenz und Overhead verringern lassen.

Nachrüsten lassen sich M.2-SSDs auch in Standard-Notebooks zusätzlich zu einer bereits vorhandenen SSD, wenn ein M.2-Steckplatz vorhanden ist. Bietet die Hauptplatine jedoch nur M.2-SATA und kein M.2-PCIe, ergibt sich kein Geschwindigkeitsvorteil.

SATA-DoM: Disks-on-Module sind besonders kompakt und passen ohne Kabel direkt auf SATA-Ports. Sie kommen in erster Linie als Bootmedien für Embedded Systeme und Server zum Einsatz.

eMMC-Flash: Diese Module sind eigentlich für Smartphones gedacht und finden sich gelegentlich in günstigen Notebooks. Sie sehen wie ein einziger Chip aus und sind aufgelötet. Deshalb lassen sie sich nicht austauschen.

2. Vor dem Einbau: Anschluss und Bauhöhe checken

Die Mehrheit der gängigen SSDs im 2,5-Zoll-Format bietet eine SATA-III-Schnittstelle. Die offizielle Bezeichnung lautet Serial ATA 6,0 GBit/s oder SATA Revision 3.x. Manchmal lesen Sie auch SATA-600. Die Zahl steht für die Netto-Datenrate in MByte/s. Ist der PC, in den Sie die Flashplatte einbauen wollen, etwas älter, kann noch eine SATA-II-Schnittstelle vorhanden sein. Sie können trotzdem SATA-III-SSDs einbauen. Meist lohnt sich das Aufrüsten durch eine SATA-6G-Steckkarte nicht, um das Anschlusstempo zu erhöhen, da Sie den Tempounterschied in der Praxis nicht merken. Der eigentliche Temposchub kommt vom Wechsel von Magnetfestplatte auf Flash und der damit verbundenen Verringerung der Zugriffszeiten. Sind Sie sich nicht sicher, welcher Anschluss vorhanden ist, nutzen Sie ein Hardware-Diagnose-Tool, beispielsweise Speccy . Hier sehen Sie unter „Storage“ und „SATA Type“, welche Schnittstelle vorliegt.

Als eine größere Hürde als die Schnittstelle kann sich die Bauhöhe der SSD erweisen, insbesondere, wenn Sie ein Notebook aufrüsten wollen. In den meisten Fällen passen in den Mobilrechner 2,5-Zoll-SSDs mit sieben Millimetern Gehäusehöhe. Ältere Mobilrechner können auch noch einen 9,5-Millimeter-Schacht haben. Gleichen Sie den Unterschied mit den Adapterrahmen zum Aufkleben aus, die in der Regel im Lieferumfang der SSD enthalten sind. Kniffliger wird es bei Ultrabooks, denn in ihnen können entweder 2,5-Zoll-SSDs mit fünf Millimetern Bauhöhe oder gar 1,8-Zoll-Flashplatten stecken. Sind Sie sich nicht sicher, wie viel Platz bei Ihrem Mobilrechner vorhanden ist, sehen Sie in den technischen Daten nach, bevor Sie die neue Solid State Disk besorgen.

3. Vor dem Umbau: Windows-10-Startzeiten und Benchmark

Windows protokolliert selbst, wie lange die Vorgänge Starten und Beenden dauern. Diese Informationen lassen sich über die Ereignisanzeige abrufen. Drücken Sie die Tastenkombination Win-R, geben Sie eventvwr ein, und klicken Sie auf „OK“. Im linken Bereich des Fensters gehen Sie auf „Anwendungs-und Dienstprotokolle -> Microsoft -> Windows -> Diagnostics-Performance -> Betriebsbereit“. Sortieren Sie die Liste per Klick auf den Spaltenkopf „Datum und Uhrzeit“. Die Ereignis-ID 100 bezieht sich auf Startvorgänge, 200 auf das Herunterfahren. Klicken Sie eine der Meldungen mit der ID 100 an und gehen Sie im unteren Bereich auf die Registerkarte „Details“. Hinter „MainPathBootTime“ sehen Sie die Zeit, die Windows für den Start benötigt. Zusammen mit „BootPostBootTime“, das ist die Zeit, die Dienste und Autostart-Anwendungen benötigt haben, ergibt sich der Gesamtwert hinter „BootTime“. Für die Ereignis-ID 200 notieren Sie sich den Wert hinter „ShutdownTime“.

Aussagekräftiger ist ein Durchschnittswert, etwa der letzten 20 Start- und Herunterfahr-Vorgänge. Diesen ermitteln Sie mit dem Tool PC-WELT-Performance . Entpacken Sie das ZIP-Achiv in ein beliebiges Verzeichnis und starten Sie aus diesem die Datei RunAsAdmin.cmd. Das Script gibt in einem Fenster hinter „Boot Time“ die letzte Startzeit aus. Es berechnet außerdem den Durchschnitt maximal der letzten 20 Start- und Herunterfahr-Vorgänge. Die durchschnittliche Windows-Startzeit sollte bei einem einigermaßen aufgeräumten und durchschnittlich leistungsstarken System zwischen 30 und 60 Sekunden liegen. Kommt eine SSD zum Einsatz, sind Startzeiten von 15 Sekunden zu erreichen.

Geschwindigkeit der Festplatte und der SSD ermitteln: Mit AS SSD Benchmarkkönnen Sie Transferraten und Zugriffszeiten Ihrer Laufwerke messen. Nach dem Start wählen Sie oben links das gewünschte Laufwerk aus und klicken dann auf „Start“. Ist der Test abgeschlossen, sehen Sie in der Zeile „Seq“ die Lese- und Schreibleistung des Laufwerks. Bei Festplatten liegen diese um die 100 MB pro Sekunde. SSDs kommen auf etwa 500 MB pro Sekunde oder mehr. Festplatten erreichen beim Lesen von Daten typische Zugriffszeiten von 10 bis 16 Millisekunden, SSDs dagegen benötigen meist nur 0,05 Millisekunden.

4. Vorbereitungen für das Klonen auf die Solid State Disk

Wenn Sie Festplatten klonen oder umbauen, besteht nur ein geringes Risiko Daten zu verlieren. Trotzdem sollten Sie vor Arbeiten mit Festplatten oder Partitionen immer ein Backup wenigstens der persönlichen Daten erstellen. Dafür genügt es Ordner wie „Dokumente“ und „Bilder“ aus den Benutzerprofilen (unter „C:\Benutzer\[Benutzername]“) auf eine externe Festplatte zu kopieren.

Wer ganz sicher gehen will, erstellt ein vollständiges Image-Backup, etwa mit der Free-Version von Macrium Reflect , die wir später (siehe Punkt 6) auch zum Klonen verwenden. Mit dem Tool erstellen Sie eine Sicherungskopie der Systemfestplatte oder einzelner Partitionen etwa auf einem externen Datenträger oder einem Netzwerklaufwerk. In Macrium Reflect finden Sie über das Menü „Other Tasks -> Create Rescue Media“ eine Funktion, über die Sie einen Rettungsdatenträger erstellen. Damit stellen Sie Windows wieder her, selbst wenn das System nicht mehr starten sollte.

Festplatte aufräumen: Meist wird Ihre bisherige Festplatte eine größere Kapazität bieten als die neue SSD. Was Sie nicht ständig benötigen, lagern Sie auf eine zweite Festplatte aus. Löschen Sie außerdem temporäre Dateien und deinstallieren Sie ungenutzte Anwendungen. Einen umfangreichen Ratgeber zum Thema „ Windows 10 aufräumen “ haben wir natürlich auch parat. Die meisten Tipps und Tools lassen sich auch unter Windows 7 und 8 verwenden.

Verlagerte Ordner: Wenn Sie die Benutzerprofile oder einzelne Ordner aus Ihrem Profil auf eine andere Partition oder ein anderes Laufwerk verschoben haben, machen Sie diese Änderungen rückgängig. Das gleiche gilt für Programme, die Sie auf einem anderen Laufwerk als „C:“ installiert haben. Andernfalls müssen Sie auch diese Partition auf die SSD klonen. Hat diese nur eine geringe Kapazität, ist das jedoch wenig sinnvoll.

Erforderliche Treiber installieren: Eine SSD an einem der Standard-SATA-Ports benötigt keinen besonderen Treiber. Der bisherige Treiber für die Festplatte genügt. Für M.2/NVMe-Laufwerke kann ein zusätzlicher Treiber erforderlich sein. Bauen Sie die M.2-SSD in den Computer ein und installieren Sie den Treiber vom Hersteller, bevor Sie das System klonen. Bei älteren Geräten kann auch ein Bios-Update nötig sein, damit die M.2-SSD erkannt wird.

Automatischen Neustart abschalten: Wenn Windows aufgrund eines Hardware- oder Treiberproblems abstürzt, sehen Sie eine Fehlermeldung auf blauem Hintergrund (Bluescreen). Standardmäßig erscheint der Bluescreen nur sehr kurz und Windows startet neu. Sie haben dann nicht genügend Zeit die Meldung zu lesen. Das wäre aber wichtig, etwa für den Fall, dass Windows die Start-Festplatte oder SSD aufgrund eines fehlenden oder deaktivierten Treibers nicht findet (siehe nächster Abschnitt).

Um die Einstellung zu ändern, drücken Sie die Tastenkombination Win-Pause. Auf dem Bildschirm erscheint der Bereich „System“ aus der Systemsteuerung. Klicken Sie auf „Erweiterte Systemeinstellungen“ und unter „Starten und Wiederherstellen“ auf „Einstellungen“. Entfernen Sie unter „Systemfehler“ das Häkchen vor „Automatischen Neustart durchführen“. Schließen Sie die Einstellungen jeweils per Klick auf „OK“.

Bios/Firmware-Einstellungen prüfen: SSDs liefern nur dann die maximale Leistung, wenn der SATA-Controller im AHCI-Modus arbeitet. Bei neueren PCs oder Notebooks mit vorinstalliertem Windows 8 oder 10 ist dieser Modus in der Regel standardmäßig aktiv, bei Geräten mit Windows 7 jedoch nicht immer. Kontrollieren Sie die Einstellung im Bios/Firmware-Setup. Rufen Sie es kurz nach dem Start des PCs über Tasten wie Esc, F2 oder Entf (bzw. Del) auf. Nutzer von Windows 8 oder 10 klicken vor der Anmeldung im Startbildschirm rechts unten auf das Symbol mit dem Ausschaltknopf. Halten Sie die Shift-Taste gedrückt, klicken Sie im Menü auf „Neu starten“, und gehen Sie im Menü auf „Problembehandlung -> Erweiterte Optionen -> UEFI-Firmwareeinstellungen“.

Die SATA-Einstellungen finden Sie meist unter Menüs wie „Advanced“ oder „Integrated Peripherals“. Ist hier beispielsweise „IDE“ konfiguriert, stellen Sie stattdessen „AHCI“ ein.

Sollte Windows danach nicht starten, machen Sie die Änderung rückgängig und starten Windows neu. Nun drücken Sie die Tastenkombination Win-R, tippen regedit ein und klicken auf „OK“. Gehen Sie unter Windows 7 auf den Schlüssel „Hkey_Local_Machine\System\CurrentControlSet\services\msahci“. Ändern Sie den Wert „Start“ auf 0.

Bei Windows 8 oder 10 gehen Sie auf „Hkey_Local_Machine\System\CurrentControlSet\Services\storahci“. Ändern Sie auch hier den Wert „Start“ auf 0. Wenn es den Schlüssel „Hkey_Local_Machine\System\CurrentControlSet\Services\storahci\StartOverride“ gibt, setzen Sie den Wert „0“ auf 0.

Suchen Sie bei allen Systemen unter „Hkey_Local_Machine\System\CurrentControlSet\Services\“ nach „iaStorV“, „iaStorAV“ und „iaStorAVC“. Für „Start“ legen Sie jeweils den Wert 0 fest. Wenn der Unterschlüssel „StartOverride“ vorhanden ist, setzen Sie den Wert „0“ jeweils auf 0. Sollte einer der genannten Schlüssel nicht vorhanden sein, müssen Sie auch nichts ändern.

Danach sollte Windows 10 auch im AHCI-Modus starten. Eine Garantie gibt es dafür aber nicht, insbesondere wenn spezielle Herstellertreiber für den SATA-Adapter installiert sind. In diesem Fall stürzt Windows mit einem Bluescreen und der Fehlermeldung „STOP 0x0000007B INACCESSIBLE_BOOT_DEVICE“ ab. Windows kann also das Boot-Laufwerk nicht finden oder ansprechen. Suchen Sie dann im Internet nach Informationen über die Hauptplatine oder das Notebook und dem verwendeten SATA-Treiber, beziehungsweise nach seiner Bezeichnung unter „Hkey_Local_Machine\System\CurrentControlSet\Services\“. Ändern Sie dann die Werte für „Start“ und „StartOverride“ wie oben beschrieben.

Wer auf eine M.2/NVMe-SSD umsteigt, muss die genannten Werte auch bei „Hkey_Local_Machine\System\CurrentControlSet\Services\stornvme“ prüfen und gegebenenfalls ändern (Windows 10). Bei älteren Systemen und Treibern von Hardwarehersteller kann die Bezeichnung des Schlüssels abweichen.

5. Die SSD mit dem Desktop-PC oder dem Notebook verbinden

Am einfachsten und schnellsten ist es, wenn der PC über einen freien SATA-Port verfügt, an den Sie die SSD anschließen können. Sollte das nicht möglich sein, verwenden Sie einen USB-SATA-Adapter, vorzugsweise für den USB-3.0-Port. Im Fach- und Versandhandel finden Sie passende Geräte für etwa 10 bis 30 Euro. Einfache Adapter bestehen nur aus einem SATA- und Stromversorgungsstecker sowie zwei USB-Steckern. Etwas robuster sind Docking-Stationen für ein oder mehrere 2,5- oder 3,5-Zoll-Laufwerke. Die Investition lohnt sich in jedem Fall, wenn Sie die ausgebaute Festplatte über den USB-SATA-Adapter als externes Laufwerk weiterverwenden.

Wenn die Hauptplatine eine Raid-Funktion bietet, könnten Sie auch zwei kleinere SSDs einbauen und als Raid 0 zusammenschalten. Der verfügbare Speicherplatz ergibt sich dann aus der Summe der Kapazitäten beider SSDs. Da abwechselnd auf beide Laufwerke geschrieben wird, verdoppelt sich die Transfer-Rate in etwa. In der Praxis ist der Geschwindigkeitsvorteil jedoch bei den meisten Anwendungen kaum spürbar und auch Windows startet nicht schneller, weil die Zugriffszeit gleich bleibt.

Bei einem Raid 0 erhöht sich zudem das Ausfallrisiko, denn ist auch nur eine der SSDs defekt, gehen alle Daten verloren. Ältere Chipsätze beziehungsweise Raid-Treiber unterstützen außerdem die Trim-Funktion nicht, die für die Optimierung der SSDs nötig ist. Aus diesen Gründen können wir ein SSD-RAID nicht empfehlen. Verwenden Sie besser eine SSD mit der gewünschten Kapazität.

6. Festplatte mit Freeware spiegeln: Partitionen von Festplatte auf die schnelle SSD übertragen

Einige Hersteller liefern SSDs mit einem Umzugstool auf CD aus. Wer eine Samsung-SSD besitzt, kann die kostenlose Software Samsung Data Migration über die Download-Seite bei Samsung herunterladen. Das Programm funktioniert jedoch nicht mit SSDs von anderen Herstellern.

Ist kein Tool vom SSD-Hersteller verfügbar, laden Sie Macrium Reflect Free herunter. Es handelt sich um einen Web-Installer bei dem Sie zuerst auf „Download“ klicken. Danach startet die eigentliche Installation, bei der Sie den Anweisungen des Setup-Assistenten folgen. Im Dialog „Registration“ lässt sich die nicht erforderliche Registrierung überspringen, indem Sie das Häkchen vor „Register this Installation of Macrium Reflect?“ entfernen.

Partitionen prüfen: Nach dem Start von Macrium Reflect sehen Sie auf der Registerkarte „Backup“ eine Übersicht mit den Laufwerken und Partitionen. Die Situation kann auf jedem PC anders sein, je nachdem, ob Sie Windows selbst installiert haben oder ein vorinstalliertes Windows verwenden. Bei neueren Computern, die mit Windows 8 oder 10 ausgeliefert wurden, gibt es eine FAT32-Efi-Partition mit 100 MB. Danach folgen die kleine MSR-Partition mit 16 MB, die Macrium Reflect als „Unformated Primary“ anzeigt, und die Systempartition („C:“). Bei der Festplatte taucht die Beschreibung „GPT Disk“ auf. Der GPT-Partitionsstil (GUID Partition Table) wird bei allen Uefi-PCs unabhängig von der Festplattengröße verwendet. Dazu kommen meist noch eine oder mehrere Wiederherstellungspartitionen und manchmal auch eine eigene Datenpartition.

Bei älteren PCs (Windows 7) kommt der MBR-Partitionsstil (Master Boot Record) zum Einsatz. Am Anfang der Festplatte liegt eine kleine Partition für den Bootloader („System-reserviert“), danach folgt die Systempartition („C:“). Zusätzlich kann es eine Wiederherstellungspartition und eine Datenpartition geben.

Der Partitionsstil und die Anzahl der Partitionen sind für Macrium Reflect unerheblich. Das Programm kann mit allen Varianten umgehen. Wichtig ist nur, dass die Summe des belegten Speicherplatzes die Gesamtkapazität der SSD nicht überschreitet. Macrium Reflect zeigt bei jeder Partition den verwendeten Speicherplatz und darunter die verfügbare Kapazität an. Sollte die SSD weniger Speicherplatz bieten als die bisherige Festplatte, passt Macrium Reflect die Größe der Systempartition auf dem Ziellaufwerk automatisch an.

Kopiervorgang starten: Klicken Sie die Systemfestplatte an, dann im Bereich darunter auf „Clone this disk…“ und anschließend auf „Select a disk to clone to…“ Klicken Sie die Zielfestplatte an, also die neue SSD. Standardmäßig hat Macrium Reflect bei jeder Partition der Quellfestplatte ein Häkchen gesetzt. Das sollten Sie auch nicht ändern, außer es gibt eine zusätzliche Daten-Partition, die Sie nicht klonen wollen.

Nach einem Klick auf „Next“ lässt sich ein Zeitplan erstellen, wenn Sie eine Festplatte häufiger automatisch klonen wollen. Klicken Sie auf „Next“, wenn Sie die Festplatte für einen Umzug auf SSD nur einmalig klonen. Danach sehen Sie eine Übersicht mit den anstehenden Aufgaben. Ist alles richtig eingestellt, klicken Sie auf „Finish“. Im nächsten Dialog lässt sich die Definition der Sicherung für eine spätere Wiederholung speichern. Für unseren Zweck ist das nicht erforderlich, weshalb Sie das Häkchen vor „Save backup and schedules as an XML Backup Definition File“ entfernen und mit „OK“ bestätigen. Sollten auf der SSD bereits Partitionen vorhanden sein, bestätigen Sie die Löschung mit „Continue…“. Danach beginnt Macrium Reflect mit dem Klonen, was abhängig von der Größe der Partitionen einige Zeit dauern kann.

7. SSD in Desktop-PC oder Mobilrechner einbauen

War die SSD per USB-Kabel mit dem Computer verbunden, bauen Sie das Laufwerk in das Gerät ein. Schalten Sie den PC ab und entfernen das Netzkabel, bevor Sie das Gehäuse öffnen. Hat Ihr PC keinen speziellen Einschub für eine 2,5-Zoll-SSD, nutzen Sie einen Einbaurahmen, der entweder der SSD beiliegt oder für etwa sechs Euro separat erhältlich ist. Legen Sie die SSD in den Rahmen und schrauben Sie sie dort fest. Danach fixieren Sie den Rahmen im Festplattenschacht des Computers.

Bevor Sie die SSD in Ihr Notebook einbauen, fahren Sie den Mobilrechner herunter und entfernen den Akku. Sehen Sie im Datenblatt oder Handbuch nach, wo genau die Festplatte untergebracht ist. Drehen Sie das Notebook um und schrauben Sie die Abdeckung ab. Entfernen Sie Strom- und Datenkabel von der alten Festplatte, und heben Sie sie aus der Aussparung. Stecken Sie anschließend die Kabel an die neue SSD und legen Sie sie in den Freiraum. Schrauben Sie die Abdeckung wieder an. Manche Notebooks bieten Platz für eine zusätzliche SSD im M.2-Format. Beachten Sie die Länge und den Anschluss im Notebook – siehe Kasten „Übersicht: Bauformen von SSDs“. In diesem Fall müssen Sie nur das System auf die SSD umziehen und sparen sich den Umweg über einen Adapter oder eine Dockingstation.

8. Nach dem Klonen: Der erste Start von Windows 10

Haben Sie die alte Festplatte durch eine SSD ersetzt, erkennt Windows 10 die neue Platte in der Regel automatisch. Bei älteren Rechnern empfiehlt es sich, den Flashspeicher an den SATA-Anschluss der alten Platte anzuschließen, da ältere Bios-Versionen sonst die Startsequenzen verwechseln. Es kann auch sein, dass sich das Bios eventuell beim ersten Hochfahren meldet und die neue Platte anzeigt. Sie bestätigen sie einfach – und Windows startet wie gewohnt.

Wenn Sie die alte Platte im Rechner belassen, kommt es vor, dass der Rechner auch weiterhin von dieser bootet. Das Ändern der Bootreihenfolge im Bios-Setup löst das Problem. Rufen Sie das Setup kurz nach dem Start des PCs über Tasten wie Esc, F2 oder Entf auf. Die Taste variiert je nach Rechner. Sie erfahren sie aus dem Handbuch des PCs oder des Mainboards. Die Booteinstellungen finden Sie im Menü „Advanced BIOS Features“, „Boot Features“ oder „Speicher“. Suchen Sie dort nach einer Option wie „HDD Boot Priority“ oder „Boot-Reihenfolge“, und setzen Sie die SSD an die erste Stelle. Bestätigen Sie die Einstellung mit der entsprechenden Taste – etwa F10.

9. Umzugsprobleme ermitteln und beheben

Der Transfer von einer Festplatte auf eine SSD funktioniert mit Macrium Reflect in der Regel zuverlässig. Sollte Windows trotzdem nicht von der SSD starten, prüfen Sie die folgenden Punkte.

Absturz mit Bluescreen : Windows-Fehlermeldungen vor blauem Hintergrund weisen immer auf ein Treiber-Problem hin. Lauter der Fehler „INACCESSIBLE_BOOT_DEVICE“ (siehe auch Punkt 4), prüfen Sie, ob die SSD tatsächlich an demselben SATA-Anschluss hängt, wie zuvor die Festplatte. Einige Hauptplatinen enthalten mehrere SATA-Chipsätze, die jeweils einen eigenen Treiber benötigen. M.2-SSDs benötigen teilweise ebenfalls einen Treiber, den Sie bereits vor dem Klonen installieren müssen (siehe Punkt 4).

Andere Fehlermeldungen: Sollte Windows nicht starten und einen schwarzen Bildschirm zeigen, beispielsweise mit der Meldung „Boot Failure“ oder ähnlich, ist die Bootumgebung defekt oder die MBR-Boot-Partition ist nicht als aktiv gekennzeichnet (bei Partitionen im GPT-Stil ist das nicht erforderlich). Für die Reparatur verwenden Sie die Windows-Installations-DVD oder einen Windows-Setup-Stick. Die nötigen Schritte haben wir im Artikel Windows 10: Boot-Manager anpassen und reparieren beschrieben.

Umzug auf andere Hardware: Wir gehen in diesem Artikel davon aus, dass Sie die Festplatte Ihres PCs durch eine SSD ersetzen wollen, sich sonst aber nichts ändert. Im Prinzip können Sie die SSD nach dem Klonen auch in einen anderen PC einbauen. Bei ähnlicher Hardware funktioniert das oft, weil insbesondere Windows 10 die nötigen Treiber bereits enthält. Die Treiber-Ausstattung von Windows 8.1 und Windows 7 ist für neue Hardware jedoch schlechter, womit die Wahrscheinlichkeit steigt, dass einzelne Komponenten des PCs nicht funktionieren. Solange Windows startet, stellt das jedoch kein Problem dar, denn Sie können die fehlenden Treiber nachinstallieren – jedenfalls wenn es die passenden Treiber für Windows 8.1 oder Windows 7 für Ihre Hardware gibt. Eine Einschränkung gibt es bei Computern mit aktuellen AMD-Ryzen- oder Intel-Kaby-Lake-CPUs. Hier erhalten Sie unter Windows 8.1 oder 7 die Meldung, dass die Hardware nicht unterstützt wird. Weitere Informationen finden Sie in Punkt 10 des ArtikelsWindows schneller bedienen: Tipps für mehr Komfort .

10. Nutzungstipps für die alte HDD und die neue SSD

Nachdem der Rechner mit der neuen SSD auch nach ein paar Tagen problemlos läuft, können Sie nicht mehr benötigte Partitionen auf der alten Festplatte löschen und das Laufwerk als Datenspeicher intern oder extern weiterverwenden. Drücken Sie die Tastenkombination Win-R, tippen Sie diskmgmt.msc ein und klicken Sie auf „OK“. Partitionen, die Sie löschen möchten, klicken Sie mit der rechten Maustaste an und wählen im Kontextmenü „Volume löschen“. In dem entstanden freien Bereich wählen Sie im Kontextmenü „Neues einfaches Volume“ und folgen den Anweisungen des Assistenten.

Einstellungen des Defragmentierers prüfen: Eine SSD muss nicht defragmentiert werden. Stattdessen sorgt der Trim-Befehl dafür, dass nicht mehr genutzte Speicherblöcke freigegeben sind. Das erkennt Windows seit 7 eigentlich automatisch. Zur Sicherheit prüfen Sie jedoch die Defragmentierung. Drücken Sie dazu die Tastenkombination Win-R, tippen Sie dfrgui ein und bestätigen mit „OK“. Bei Windows 7 sollte beim Systemlaufwerk in der Spalte „Zuletzt ausgeführt“ die Bemerkung „Nie ausgeführt“ stehen. Wollen Sie ganz sicher sein und haben nur eine SSD im Einsatz, klicken Sie auf „Zeitplan konfigurieren“ und entfernen Sie das Häkchen bei „Ausführung nach Zeitplan (empfohlen)“. Mit einem Klick auf „OK“ schließen Sie eine Defragmentierung aus.

Bei Windows 8 und 10 sehen Sie statt Defragmentierung „Laufwerke optimieren“. Als Medientyp ist „Solid-State-Laufwerk“ angegeben. Für die Laufwerkspflege mit dem Trim-Befehl sorgt das Betriebssystem automatisch. Sie können eine Optimierung sofort anstoßen oder ein Intervall einstellen, wann das System einen Optimierungsvorgang vornehmen soll, indem Sie bei „Geplante Optimierung“ auf „Einstellung ändern“ klicken. Zur Wahl stehen die Optionen „Täglich“, „Wöchentlich“ und „Monatlich“.

Was ist besser: Windows-Kopie oder Neuinstallation?

Den Umstieg auf eine SSD können Sie auch für eine Neuinstallation des Systems nutzen. Ein frisch aufgesetztes Windows ist von dem Ballast befreit, der sich mit der Zeit im System angesammelt hat. Es läuft wahrscheinlich zuverlässiger und schneller als eine Kopie des Systems. Ist auf dem PC jedoch viel Software installiert, kann die Neueinrichtung sehr zeitaufwendig werden. Teilweise müssen Sie Seriennummern neu eintippen oder Software beim Hersteller erneut aktivieren.

Letzteres stellt zumindest für Windows kaum ein Problem dar. Bei Rechnern mit vorinstalliertem Windows 8.1 oder 10 erfolgt die Aktivierung in der Regel automatisch. Das gilt auch für Geräte, bei denen Sie das kostenlose Upgrade auf Windows 10 durchgeführt haben. Microsoft erkennt, dass Windows 10 bereits einmal auf der Hardware installiert wurde, und aktiviert automatisch. Seit dem Version 1511 (Build 10586) lässt sich Windows 10 auch mit einem Lizenzschlüssel von Windows 7, 8 und 8.1 neu installieren. Die ISO-Datei für die Neuinstallation können Sie über dasMicrosoft Media Creation Tool kostenlos herunterladen. Das Gratis-Upgrade auf Windows 10 war offiziell nur bis zum August 2016 möglich. Es funktioniert nach unseren Tests jedoch auch heute noch ohne besondere Tricks (Stand Januar 2019). Wie lange das so bleibt, ist jedoch nicht bekannt.

PC-WELT Rettungs-DVD: Auf den Notfall vorbereitet

Das PC-WELT Rettungssystem bietet einen nützlichen Werkzeugsatz für die Suche nach Schadsoftware auf der Festplatte, Problemanalysen und Windows-Reparaturen.

Für einige Windows-Reparaturen, die Datenrettung oder für ausführliche Untersuchungen des PCs benötigen Sie ein Zweitsystem. Unter einem installierten Windows lassen sich viele Arbeiten nicht durchführen, weil das System Ihnen den Zugriff auf etliche Dateien und Ordner verwehrt und damit Reparaturen oder genauere Analysen verhindert. Ein Zweitsystem ist ebenfalls nützlich, wenn Sie die Vermutung haben, dass Schadsoftware Ihren Rechner infiziert hat. Ein Virenscanner, der von einem unabhängigen und schreibgeschützten Medium startet, kann den Verdacht auf Virenbefall ausräumen oder bestätigen.

In unserem Downloadbereich finden Sie das bootfähige PC-WELT Rettungssystem mit hilfreichen Tools für die Windows-Reparatur, Datensicherung und -Wiederherstellung sowie die Fehleranalyse. Mit dabei sind ebenfalls vier Virenscanner von Avira, Eset, Sophos und ClamAV. Verwenden Sie den Virenscanner Ihrer Wahl oder einen zweiten, um eine weitere Analyse durchzuführen. Bei Windows-Problemen booten Sie den Rechner von einer DVD oder einem USB-Stick mit dem Rettungssystem. Danach benutzen Sie die enthaltenen Tools für die Diagnose und Reparatur.

1. Die PC-WELT Rettungs-DVD starten

Das Rettungssystem lässt sich im Bios- oder Uefi-Modus booten. Auf Uefi-PCs müssen Sie allerdings Secure Boot abschalten, ansonsten startet das System nicht. Grundsätzlich empfehlen wir, immer den Bios-Modus zu nutzen, der sich auch auf neueren Computern aktivieren lässt. Das Bootmenü bietet mehr Optionen, die Sie beispielsweise bei der Nutzung des Systems auf einem USB-Stick benötigen (siehe Punkt 2).

In welchem Modus Ihr Computer arbeitet, erfahren Sie, indem Sie die Tastenkombination Win-R drücken, msinfo32 eintippen und auf „OK“ klicken. Hinter „BIOS-Modus“ steht bei Systemen im Bios-Modus „Vorgängerversion“, andernfalls „UEFI“. Die Angabe hinter „Sicherer Startzustand“ informiert Sie über den Status von Secure Boot. Steht hier „Nicht unterstützt“, ist die Funktion in der Firmware des PCs deaktiviert oder nicht vorhanden.

Rufen Sie nun das Uefi-Firmware-Setup auf. Klicken Sie bitte im Windows-Anmeldebildschirm rechts unten auf die „Herunterfahren“- Schaltfläche oder nach der Anmeldung in Windows 8.1 auf die Schaltfläche „Ein/Aus“ (Win-C, „Einstellungen“). Bei Windows 10 nutzen Sie „Ein/Aus“ im Startmenü. Halten Sie die Shift-Taste gedrückt und klicken Sie im Menü der Schaltfläche auf „Neu starten“. Gehen Sie auf „Problembehandlung –› Erweiterte Optionen –› UEFI-Firmwareeinstellungen“ und klicken Sie im Anschluss daran auf „Neu starten“.

Bei älteren PCs oder Notebooks rufen Sie das Bios-Setup kurz nach dem Einschalten des Computers über Tasten wie Esc, Entf (Del), F2, F8 oder F10 auf.

Die Einstellungen für Secure Boot finden Sie meistens unter einem Menü wie „Boot“, „Bios Features“, „Security“ oder ähnlich. Setzen Sie die Option auf „Disabled“. Häufig gibt es eine Option wie „OS Type“, die Sie auf „Other OS“ setzen und damit Secure Boot ebenfalls abschalten. Auf die Funktion von Windows hat die Änderung keinen Einfluss. Für mehr Sicherheit sollten Sie Secure Boot allerdings wieder aktivieren, nachdem Sie das Rettungssystem verwendet haben. Für den Bios-Modus suchen Sie nach Optionen wie „CSM“, „Uefi and Legacy“ oder „Legacy Boot“, die zumeist unter Menüs mit Namen wie etwa „Boot“ oder „Boot Order“ zu finden sind. Die Bios-Emulation CSM (Compatibility Support Module) sorgt dafür, dass der PC sowohl im Uefi als auch im Bios-Modus booten kann.

Kontrollieren Sie im Bios/Firmware-Setup außerdem die Bootreihenfolge. Setzen Sie das DVD-Laufwerk an die erste Stelle. Alternativ verwenden Sie das Bootmenü der PC-Firmware. Es lässt sich meist über Tasten wie Esc, F8 oder F12 aufrufen. Wählen Sie den Eintrag ohne vorangestelltes „Uefi“, um im Bios-Modus zu booten.

Sobald der PC von der DVD gebootet hat, sehen Sie das Auswahlmenü des Rettungssystems. Wenn Sie nichts weiter unternehmen, dann startet der erste Menüeintrag automatisch nach zehn Sekunden. Im System stehen Ihnen jetzt die Virenscanner von Avira, Eset und ClamAV zur Verfügung. Wenn Sie auch die Sophos-Software verwenden möchten, wählen Sie den zweiten Menüpunkt. Das empfiehlt sich aufgrund des Umfangs der Signatur-Updates jedoch nur auf Computern ab 8 GB Hauptspeicher.

2. Probleme beim Start der Rettungs-DVD beheben

Der PC sollte nach dem Start das Menü des Rettungssystems anzeigen. Wenn nicht, prüfen Sie noch einmal die Bootreihenfolge im Bios/Firmware-Setup. Drücken Sie die Enter-Taste zur Auswahl des ersten Menüeintrags mit den Standardeinstellungen. Wenn die grafische Oberfläche nicht erscheinen oder Darstellungsfehler zeigen sollte, schalten Sie den PC aus und booten Sie das System erneut. Diesmal gehen Sie im Menü auf „Sicherer Start“ und wählen nun „Sichere ACPI-Einstellungen – VESA graphics 1024×786“. Hilft das nicht, probieren Sie die nachfolgenden Menüeinträge aus.

Alle veränderlichen Dateien des Systems landen beim Start von der DVD im Hauptspeicher. Die Updates der Virenscanner benötigen zusätzlichen Platz, was bei Geräten mit 8 GB oder weniger RAM zu Problemen führen kann. Die Speicherbelegung können Sie auf dem Bildschirm unterhalb des Diagramms mit der Prozessorauslastung hinter „RAM usage“ beobachten. Ist der freie Speicher zu gering, kann das System abstürzen. In diesem Fall gehen Sie im Bootmenü auf „Optionen für Virenscanner“ und wählen den letzten Eintrag, um nur Avira zu verwenden. Es gibt auch Optionen für den Start ohne Sophos- oder ohne Eset-Virenscanner. Beide Programme benötigen für die Virensignaturen jedoch viel Hauptspeicher, weshalb die Verwendung nur auf einem USB-Stick ratsam ist. Updates lassen sich dann auf dem Stick speichern.

Zugriff auf Festplatten und Windows-Partitionen

Wenn Sie auf eine Windows-Partition zugreifen möchten, klicken Sie auf das Desktop-Icon „Festplatten einbinden“. Sie sehen im Fenster „Laufwerke“ die gefundenen Festplatten und darunter Schaltflächen, die jeweils für eine Partition stehen. „Partition 1 (sda1, ntfs) einbinden“ beispielsweise bezieht sich bei einer Windows-Standardinstallation auf die Bootpartition. Der zweite Eintrag („Partition 2 (sda2, ntfs) einbinden“) bezeichnet in der Regel die Windows-Systempartition. Ein USB-Stick trägt meist die Gerätebezeichnung „sdb1“ oder „sdc1“.

Setzen Sie ein Häkchen vor „schreibbar?“, wenn Sie Dateien auf der Partition ändern möchten. Klicken Sie die gewünschten Schaltflächen an. Die zugehörigen Partitionen werden in das Dateisystem unterhalb von „/media/disk“ jeweils in eigene Ordner eingehängt („sda2“, „sdc1“), der Dateimanager öffnet sich automatisch und Sie können auf den Inhalt zugreifen.

Der Schreibzugriff ist jedoch nur möglich, wenn Sie Windows zuvor vollständig heruntergefahren haben. Andernfalls werden die Partitionen nur schreibgeschützt eingebunden. Der „Ruhezustand“ bei Windows 7 verhindert den Schreibzugriff ebenfalls. Das lässt sich nur über das noch startfähige Windows 8.1 oder 10 beheben, indem Sie Windows mit „Neu starten“ beenden und nicht über „Herunterfahren“. Wenn das nicht realisierbar ist, können Sie die Partitionen nur schreibgeschützt einbinden. Das geschieht aus Sicherheitsgründen. Der Schnellstartmodus beziehungsweise der Ruhezustand sorgen für einen schnellen Systemstart, speichern jedoch nicht alle Änderungen im Dateisystem. Bei Schreibzugriffen von einem Zweitsystem aus können daher Dateien zerstört werden.

3. Netzwerkverbindung herstellen und Internet nutzen

Das PC-WELT Rettungssystem baut automatisch eine Internetverbindung auf, wenn der PC über ein Ethernet-Kabel angeschlossen ist. Sie kontrollieren und konfigurieren die Netzwerkverbindungen über das Tool Connman. Starten Sie es über „Menü –› Internet –› Netzwerk einrichten“. Wenn eine Ethernet-Netzwerkverbindung vorhanden ist, dann sehen Sie unter „Wired“ den Status „Connected“ und die automatisch konfigurierten IP-Adressen.

Wenn das Notfall-System einen WLAN-Adapter erkannt hat, so zeigt Ihnen Connman unter „Wireless“ die drahtlosen Netzwerke in der Umgebung. Klicken Sie einfach das gewünschte Netzwerk an und danach auf „Connect“. Tippen Sie das Passwort für das WLAN ein und klicken Sie auf „OK“. Bei erfolgreicher Verbindung erscheint nun unter „WiFi“ der Hinweis „Connected“.

Sollte Connman keine WLAN-Netzwerke anzeigen, wird der Adapter von Linux nicht unterstützt. In diesem Fall müssen Sie den PC oder das Notebook für die Reparaturen per Netzwerkkabel verbinden.

4. Schadsoftware auf dem PC suchen und beseitigen

Computerviren können auf dem Rechner unterschiedliche Arten von Schaden anrichten. Windows kann abstürzen, sich ungewöhnlich verhalten oder es kommt zu unerklärlichen Netzwerkzugriffen, etwa wenn der Rechner zum Teil eines Botnetzes geworden ist. Der installierte Virenscanner meldet möglicherweise nichts, weil ihn eine Schadsoftware längst außer Gefecht gesetzt hat. Oder der Virenscanner zeigt Ihnen ei- ne Bedrohung an und Sie sind sich nicht sicher, ob es sich dabei möglicherweise um einen Fehlalarm handelt.

In diesen Fällen ist es empfehlenswert, eine zweite Meinung einzuholen. Die PC-WELT Rettungs-DVD ist mit vier Virenscannern ausgestattet, zwischen denen Sie nach einem Klick auf die Schaltfläche „Rettungswerkzeuge“ wählen können. Beginnen Sie mit Avira , weil dieses Tool vergleichsweise wenig RAM benötigt. Die Open-Source-Lösung ClamAV schont ebenfalls die Ressourcen, bietet aber keine besonders gute Erkennungsleistung. Bevor Sie den Eset – oder Sophos -Virenscanner verwenden, starten Sie jeweils das System neu, damit mehr freier Hauptspeicher verfügbar ist.

Die Lizenz für den Avira-Virenscanner gilt bis zum 29. Mai 2019, bei Eset NOD32 ist es der 21. Oktober 2019. ClamAV und Sophos benötigen keine Lizenzschlüssel und lassen sich daher dauerhaft nutzen.

Nach dem Start der Virenscanner von Avira, Sophos oder ClamAV müssen Sie zuerst die aktuellen Virensignaturen herunterladen. Klicken Sie auf „OK“, um den Download zu bestätigen. Der Eset-Virenscanner lädt Updates beim Start automatisch herunter und Sie müssen nichts bestätigen.

Wurde das System von der DVD gestartet, dann lassen sich die Dateien nicht permanent speichern, und Sie müssen die Virensignaturen bei der nächsten Verwendung des Systems erneut herunterladen. Beim USB-Stick laden Sie dagegen nur die inzwischen aktualisierten Dateien herunter, was entsprechend schneller geht.

Nach dem Update erscheint das Fenster „Laufwerke einbinden“. Wählen Sie die Option „Alle NTFS- und FAT-Laufwerke automatisch nur lesbar einbinden“. Oder Sie binden die Partitionen, die Sie überprüfen möchten, vorher manuell ein (siehe Kasten). Die Virenscanner von Avira, ClamAV und Sophos sind allerdings standardmäßig ohnehin so eingestellt, dass sie auf der Festplatte nichts verändern.

In der Benutzeroberfläche der Virenscanner von Avira, Sophos und ClamAV ist unter „Starte in Ordner:“ der Pfad „/media“ voreingestellt. Darunter hat das System sämtliche NTFS- und FAT-Partitionen eingehängt. Nach einem Klick auf die Schaltfläche „…“ wählen Sie eine Festplatte oder ein Verzeichnis gezielt für die Prüfung aus. Für einen schnellen Test genügt es, nacheinander Ordner wie „Windows“, „Program Files“ und „Program Files (x86)“ untersuchen zu lassen. Die Virenscanner durchsuchen die komplette Festplatte, wenn Sie beispielsweise „/media/disk/sda2“ wählen. Der genaue Pfad hängt dabei von der Partitionierung Ihrer Festplatte ab. Sehen Sie sich den Verzeichnisinhalt an, um das Windows-Laufwerk zu ermitteln.

Eset NOD32 zeigt beim Start eine eigene Oberfläche. Gehen Sie auf „Computer scan“ und klicken Sie auf „Custom scan“. Wählen Sie nun die Windows-Partition unter „Computer/ media/disk“, setzen Sie ein Häkchen vor „Scan without cleaning“ und klicken Sie auf die Schaltfläche „Scan“.

Maßnahmen bei Virenalarm: Sollte ein Virenscanner fündig werden, müssen Sie entscheiden, wie Sie weiter vorgehen. Zuerst einmal informieren Sie sich im Inter- net über die Funktion der Schadsoftware. Im Rettungssystem verwenden Sie hierfür den Browser Firefox. Laden Sie die betroffene Datei für zusätzliche Untersuchungen bei virustotal hoch. Sollten lediglich wenige Virenscanner Schadsoftware erkennen, handelt es sich wahrscheinlich um einen Fehlalarm.

In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, die betroffene Partition mit Schreibzugriff einzubinden (siehe Kasten) und dem Virenscanner die Bereinigung zu überlassen. Die Optionen dafür setzen Sie auf der Registerkarte „Erweiterte Optionen“.

Meist lässt sich jedoch nicht sicherstellen, dass tatsächlich alle Bedrohungen restlos entfernt wurden. Darüber hinaus können wahrscheinlich nur Sicherheitsexperten ermitteln, auf welchem Weg ein Virus auf den PC gelangt ist und über welche Methoden er sich automatisch reaktiviert. Aus diesem Grund hilft oft nur die Radikalkur: Sichern Sie alle persönlichen Dateien auf einem zweiten Laufwerk, formatieren Sie die Festplatte und installieren Sie Windows neu.

Dateien aus Wiederherstellungspunkten kopieren

Windows 7 und 8.1 legen automatisch Wiederherstellungspunkte (Schattenkopien) vor Updates oder der Installation neuer Treiber an. Windows 10 nutzt diese Funktion nicht, es sei denn, Sie haben die Systemwiederherstellung selbst aktiviert . Über „Menü –› Weitere Wartungswerkzeuge –› VSS-Zugriff“ und Klick auf „Alle einbinden“ hängen Sie die Schattenkopien – wenn welche vorhanden sind – in das Dateisystem ein. Suchen Sie dann nach verlorenen Dateien und kopieren Sie diese beispielsweise auf ein USB-Laufwerk.Z

5. Dateien von der Windows-Partition kopieren

Wenn Windows nicht mehr startet oder ständig abstürzt, ist nicht immer Zeit, sich sofort um die Reparatur zu kümmern. Sie wollen vielleicht nur eine Word-Datei von der Festplatte retten und an einem anderen Rechner weiterarbeiten. Sollte ein Virenbefall das Problem sein, dann können Sie über die PC-WELT Rettungs-DVD Ihre persönlichen Dateien vor der Neuinstallation auf ein anderes Laufwerk kopieren.

Verbinden Sie ein USB-Laufwerk mit dem Rechner und binden Sie die Partitionen ein, wie im Kasten beschrieben. Gehen Sie danach in das Verzeichnis, aus dem Sie Daten kopieren möchten. Das Kopieren funktioniert im Linux-Dateimanager mit der Tastenkombination Strg-C oder über den Kontextmenüpunkt „Kopieren“. Wechseln Sie in das Zielverzeichnis und starten Sie den Kopiervorgang per Strg-V oder den Kontextmenüpunkt „Einfügen“.

Tipp: Die Sicherung auf ein Netzwerklaufwerk ist gleichfalls möglich. Im Dateimanager steuern Sie über „Netzwerk durchsuchen“ die gewünschte Netzwerkfreigabe an. Die Funktion steht nicht zur Verfügung, wenn Sie den Dateimanager mit administrativen Rechten als „root“ gestartet haben.

6. Gelöschte Dateien oder Partitionen wiederherstellen

Gelöschte Dateien stellen Sie mit Photorec wieder her. Binden Sie als Erstes die Partition ein, auf der Sie die wiederhergestellten Dateien speichern möchten (siehe dazu auch den Kasten). Die Partition mit den gelöschten Dateien darf nicht eingebunden sein. Gehen Sie auf „Rettungswerkzeuge –› Daten retten“ und folgen Sie jetzt den Anweisungen des Assistenten.

Wenn versehentlich eine Partition gelöscht wurde, gehen Sie auf „Rettungswerkzeuge –› Partition retten“. Gehen Sie nachfolgend auf „No Log“ und drücken Sie daraufhin die Enter-Taste. Wählen Sie die Festplatte, auf der das vermisste Laufwerk sich befand, und sodann „Proceed“. Danach bestimmen Sie den Typ der verlorenen Partitionen. Da Testdisk ihn selbst ermittelt, können Sie die Vorgabe in den allermeisten Fällen übernehmen. Nun wählen Sie „Analyse“, „Quick Search“ sowie „Continue“. Mit p lassen Sie sich die enthaltenen Dateien anzeigen, mit q geht es wieder zurück. Drücken Sie Pfeil-Rechts, um die Partition zur Wiederherstellung auszuwählen, und dann die Enter-Taste. Abschließend legen Sie die Partitionstabelle über „Write“ neu an.

7. Festplatten klonen oder Backup-Images erstellen

Clonezilla speichert Abbilder von Festplatten als Backup (Imaging) oder es überträgt den Inhalt einer Festplatte auf eine andere (Klonen). Beim Klonen spielt es keine Rolle, ob es sich bei Quelle oder Ziel um Festplatten oder SSDs handelt. Wichtig ist nur die Größe des Ziellaufwerks. Ist es gleich groß oder größer, gehen Sie wie folgt vor:

Starten Sie Clonezilla zuerst über das Desktop-Icon im PC-WELT Rettungssystem. Wählen Sie „device-device“, daraufhin „Beginner“ und anschließend „disk_to_local_disk“. Geben Sie die Festplatte an, die Sie klonen wollen. Nun wählen Sie das Ziellaufwerk. Die folgenden beiden Dialoge bestätigen Sie mittels Enter-Taste, um die Voreinstellungen zu übernehmen. Folgen Sie den weiteren Anweisungen des Assistenten. Prüfen Sie die Einstellungen und bestätigen Sie mit y, wenn Sie dazu aufgefordert werden.

Nachdem Clonezilla seine Arbeit beendet hat, kontrollieren Sie die Partitionen auf dem neuen Laufwerk mit Gparted. Den freien Platz auf der Festplatte nutzen Sie, indem Sie die letzte Partition vergrößern.

Sollte das Ziellaufwerk kleiner sein als das Quelllaufwerk – beispielsweise beim Umzug auf eine SSD –, so ist der Ablauf etwas komplizierter. Sie müssen genügend Platz schaffen, damit die Daten auf die neue Festplatte passen, die Partitionen verkleinern und eine passende Partitionsstruktur auf der Zielfestplatte manuell anlegen. Eine ausführliche Beschreibung dazu finden Sie im Rettungssystem, indem Sie den Ordner „Anleitungen“ auf dem Desktop und dann die Datei „Clonezilla.pdf“ öffnen. Ebenfalls enthalten sind Anleitungen für das Backup (Imaging) auf eine andere Festplatte oder ein Netzwerklaufwerk.

8. Vergessenes Windows-Anmeldepasswort zurücksetzen

Wenn Sie unter Windows 8/10 ein lokales Konto für die Windows-Anmeldung konfiguriert haben, dann lässt sich das Passwort über das PC-WELT Notfallsystem löschen. Bei einem Microsoft-Onlinekonto gehen Sie bitte im Webbrowser auf live account password reset , um das Passwort zurückzusetzen.

Klicken Sie nun auf „Rettungswerkzeuge“ und daraufhin auf „Kennwort neu“. Sollten sich mehrere Windows-Installationen auf den Festplatten befinden, so wählen Sie unter „1. Schritt“ die gewünschte aus. Unter „2. Schritt“ sehen Sie eine Liste mit den gefundenen Nutzerkonten. Wählen Sie einen Benutzer mit administrativen Rechten aus, dessen Kennwort Sie ändern möchten. Klicken Sie auf „Zurücksetzen“. Bestätigen Sie das Backup der Nutzerdatenbank per Klick auf „Ja“. Wenn Sie jetzt Windows starten, können Sie sich ohne Passwort anmelden und dann ein neues Passwort festlegen.

Intel, Qualcomm boykottieren Huawei – Infineon aber nicht

Die US-Chip-Hersteller Intel, Qualcomm und Broadcom liefern laut US-Medienberichten keine Chips mehr an Huawei. Doch Huawei soll vorgesorgt haben. Update: Infineon schließt sich dem Boykott nicht an und liefert größtenteils weiter an Huawei.

Die US-Chip-Hersteller Intel, Qualcomm und Broadcom liefern keine Chips mehr an Huawei. Das berichtet Bloomberg. Intel liefert unter anderem Server- und Notebook-Prozessoren an Huawei. Qualcomm wiederum beliefert Huawei vor allem mit Modem-Prozessoren.

Der Lieferstopp der drei Chip-Giganten trete demnach mit sofortiger Wirkung und bis auf weiteres in Kraft. Auch das US-Unternehmen Xilinx Inc. will laut Bloomberg keine Chips mehr an Huawei liefern. Außerdem sollen die Speicherchip-Produzenten Micron Technology und Western Digital keine Komponenten mehr an Huawei liefern.

Update 14.50 Uhr: Infineon liefert weiter an Huawei

In Deutschland soll sich der Chip-Hersteller Infineon Technologies dem Lieferstopp anschließen, wie Nikkei aus gut informierten Quellen erfahren haben will. Infineon wolle in dieser Woche die Situation intern diskutieren und dann weiter entscheiden. Infineon lieferte bisher Mikrocontroller und Powermanagement-Schaltkreise an Huawei.

Wir haben Infineon um eine Stellungnahme gebeten. Gregor Rodehueser, Pressesprecher von Infineon, antwortete uns folgendermaßen:

„Am 16. Mai 2019 kündigte der US-Handelsminister eine Änderung der US-Exportbestimmungen an (Export Administration Regulations, EAR), wonach die Huawei Technologies Co. (Huawei) und ausländische Tochtergesellschaften von Huawei in die sogenannte Entity List aufgenommen werden.

Aufgrund dieser Bestimmung treten Compliance-Maßnahmen in Kraft, nach denen Infineon die Lieferung von Waren mit Ursprungsland USA beenden muss.

Einige Medien berichten, Infineon habe die Lieferungen an Huawei eingestellt (z.B.Nikkei, 20. Mai, 14.00 JST). Diese Aussage können wir jedoch nicht bestätigen.

In allen Märkten, in denen Infineon tätig ist, halten wir uns strikt an alle geltenden gesetzlichen Bestimmungen, Gesetze und Vorschriften. Gleichzeitig unternimmt Infineon alles Erforderliche, um die zuverlässige Erfüllung der Kundenanforderungen zu gewährleisten.

Aktuell unterliegt die überwiegende Mehrheit der Produkte, die Infineon an Huawei liefert, nicht den gesetzlichen Beschränkungen der US-Exportkontrolle. Somit werden diese Lieferungen fortgesetzt.

Mit umfassenden Mechanismen beobachten wir, wo sich in unseren jeweiligen Märkten rechtliche Rahmenbedingungen ändern könnten, so dass Anpassungen in unserer internationalen Lieferkette möglich sind.

Dies ermöglicht es uns, im Bedarfsfall effizient und proaktiv gegenzusteuern, um unsere Lieferfähigkeit wo immer möglich dem Bedarf anzupassen.“ Zitat und Update Ende

Der Entscheidung der Chip- und Speicher-Hersteller aus den USA ging Googles Entscheidung voran, dass Huawei keinen Zugriff mehr auf Googles mobiles Betriebssystem Android und auf Google Play haben soll.

Huawei fertigt aber auch eigene Prozessoren und Modem-Chips und könnte einen Boykott vermutlich zumindest teilweise abfangen. Huawei habe Bloomberg zufolge außerdem vorgesorgt und in der Vergangenheit bereits größere Stückzahlen an Prozessoren aufgekauft und diese gelagert. Damit soll der chinesische Smartphone- und Netzwerkgeräte-Hersteller mindestens drei Monate Lieferstopp überbrücken können.

Ubuntu 19.04 in Windows 10 über Hyper-V installierbar

Über den Hyper-V-Schnellmanager können Windows-10-Nutzer nun schnell und einfach Ubuntu 19.04 installieren und nutzen.

Microsoft hat die Unterstützung von Ubuntu Linux in Windows 10 weiter verbessert und die Nutzung der Ubuntu-Distribution vereinfacht. Wer Windows 10 Pro verwendet, kann nun über Hyper-V schnell und einfach einen virtuellen Rechner erstellen, auf dem wahlweise Ubuntu 18.04.2 LTS oder Ubuntu 19.04 installiert wird.

Für die Installation von Ubuntu 19.04 bzw. Ubuntu 18.04.2 LTS können Sie die Hyper-V-Schnellerstellungs-App verwenden. Geben Sie einfach rechts unten im Schnellsuch-Feld von Windows 10 die Begriffe „Hyper-V Schnellerstellung“ ein und drücken Sie dann „Enter“. Wie Sie unter Windows 10 Pro die Hyper-V-Unterstützung aktivieren und einen virtuellen PC mit Hyper-V erstellen und verwenden können, erläutern wir ausführlich in diesem Grundlagen-Artikel.

Bei Ubuntu 19.04 handelt es sich um die jüngste Ubuntu-Version, die seit April unter dem Codenamen „Disco Dingo“ erhältlich ist. Zu den wichtigsten Neuerungen gehören Kernel 5 und Gnome 3.32. Bei der Generierung des virtuellen Hyper-V-PCs mit Ubuntu 19.04 werden zunächst 1,6 Gigabyte an Daten aus dem Internet heruntergeladen.

Erhalten Huawei-Laptops noch Windows-Updates?

Liefert Microsoft weiterhin Updates für Huawei-Laptops? Wir haben bei Microsoft nachgehakt – die ernüchternde Antwort…

Google hat Huawei die Android-Lizenz entzogen, darüber haben wir bereits ausführlich berichtet. Aber wie sieht es eigentlich mit Windows-Updates von Microsoft für Huawei-Laptops wie dem Huawei Matebook X Pro aus? Wir haben bei Microsoft nachgefragt und eine ernüchternde Antwort erhalten. Die Antwort von der Microsoft Deutschland Pressestelle lautet: „Vielen Dank für Ihre Anfrage, doch hierzu gibt es von Microsoft keinen Kommentar.“

Der Hintergrund bei Android ist, dass Googles Mutterkonzern Alphabet damit auf die von der Trump-Regierung getroffene Entscheidung reagiert hat, die es dem chinesischen Unternehmen Huawei verbietet, Geschäfte in den USA zu machen. US-Präsident Trump hatte Ende vergangener Woche unter Berufung auf einen nationalen Notstand einen entsprechenden Erlass gegen Huawei unterzeichnet.

Die Anordnung gilt natürlich nicht nur für Android, sondern letztendlich auch für Windows und damit Microsoft. Wie sich Microsoft in diesem Fall verhalten wird, lässt sich derzeit nach dem uns vorliegenden „Kein Kommentar“-Statement nicht absehen.

Denkbar wäre, dass die Geräte über Windows Update weiterhin alle Windows-10-Aktualisierungen erhalten. Das Statement schließt aber auch nicht aus, dass die Geräte vielleicht nur noch sicherheitsrelevante oder gar überhaupt keine Updates mehr erhalten.

Im Interesse von Microsoft, der Anwender und des Windows-10-Ökosystems dürfte es aber sein, wenn die Geräte zumindest weiterhin alle Sicherheitsupdates erhalten – nicht gepatchte Windows-10-Systeme in freier Laufbahn gefährden die Sicherheit aller Rechner.

Im PC-WELT-Test hatten wir dem Huawei-Notebook Matebook X Pro noch die Note Gut mit einer Punktzahl von 1,73 gegeben. Aus dem Fazit: „Das Huawei Matebook X Pro bietet Top-Leistung zu einem verhältnismäßig moderaten Preis. Vor allem der herausragende Bildschirm und die gute Akkulaufzeit machen es zu einer empfehlenswerten Alternative zu Highend-Notebooks wie dem Surface Book 2 13.5 oder dem Lenovo Thinkpad X1 Carbon.“

Windows-Auslagerungsdatei auslagern

Wenn auf Ihrer Festplatte oder SSD der Platz knapp zu werden droht, können Sie die Auslagerungsdatei von Windows auf ein anderes Laufwerk verschieben.

Das Betriebssystem nutzt dieses File als Erweiterung des Arbeitsspeichers und legt dort vorübergehend Programme und Daten ab, für die kein Platz mehr im RAM ist. Die Größe passt es dynamisch und jeweils nach Bedarf an. In der Voreinstellung liegt die Auslagerungsdatei mit der Bezeichnung pagefile.sys im Root-Ordner von Laufwerk C: und kann dort eine Größe von mehreren Gigabytes annehmen. Abschalten sollten Sie sie nicht, selbst wenn Ihr PC großzügig mit Arbeitsspeicher ausgestattet ist, denn dadurch kann das System instabil werden.

Sie können die Datei jedoch bis auf einen kleinen Rest auf ein anderes Laufwerk verlegen. Ob es sich dabei um eine Festplatte oder eine SSD handelt, spielt so gut wie keine Rolle – aufgrund der SATA-Schnittstelle sind beide erheblich langsamer als das RAM. USB-Festplatten sind allerdings tatsächlich ungeeignet. Falls Windows merklich lahmt, da es laufend auf die Auslagerungsdatei zugreift, bleibt als einziger Ausweg nur die Erweiterung des Arbeitsspeichers. Um die Auslagerungsdatei zu verschieben, rufen Sie in der Systemsteuerung „System und Sicherheit –› System“ auf. Klicken Sie auf der linken Seite auf „Erweiterte Systemeinstellungen“ und im folgenden Fenster auf den obersten Button „Einstellungen“. Wechseln Sie zum Register „Erweitert“ und klicken Sie auf „Ändern“. Entfernen Sie das Häkchen vor „Auslagerungsdateigröße für alle Laufwerke automatisch verwalten“, und markieren Sie darunter das Laufwerk, das die Datei aufnehmen soll. Aktivieren Sie „Größe wird vom System verwaltet“ und bestätigen Sie mit „Festlegen“. Auf keinen Fall sollten Sie eine benutzerdefinierte Größe festlegen, das kann bei der Arbeit mit Windows zu Problemen führen.

Etwas Auslagerungsspeicher muss allerdings auf Laufwerk C: verbleiben. Wie viel das sein soll, erfahren Sie, indem Sie Laufwerk C: markieren, die Option „Keine Auslagerungsdatei“ aktivieren und auf „Festlegen“ klicken. Sie erhalten nun eine Warnmeldung, die Ihnen unter anderem die Mindestgröße der Auslagerungsdatei für Ihren Computer nennt. Klicken Sie in der Meldung auf „Ja“, aktivieren Sie „Benutzerdefinierte Größe“ und tragen Sie neben „Anfangsgröße (MB)“ und „Maximale Größe (MB)“ jeweils den Wert aus der Warnung ein. Bestätigen Sie dann mit „Festlegen“ und schließen Sie das Fenster mit „OK“.

Es erscheint nun eine Meldung, dass der Rechner neu gestartet werden muss. Klicken Sie auf „OK“, schließen Sie auch die restlichen Fenster mit „OK“, und klicken Sie zum Schluss auf „Jetzt neu starten“.

So finden Sie den optimalen Speicher

Sie möchten den Speicher Ihres PCs oder Notebooks erweitern? Dann brauchen Sie ein zusätzliches Speichermedium. Da die Auswahl hier beträchtlich ist, helfen wir Ihnen dabei herauszufinden, welches für Sie am besten geeignet ist.

Festplatte oder SSD? Diese Frage stellt sich jedem, der seinen Rechner oder sein Notebook hinsichtlich Speicherplatz aufrüsten will. Hinzu kommt noch die Entscheidung, ob Sie den neuen Datenträger einbauen oder als externe Lösung betreiben möchten. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen die Vor- und Nachteile einer jeden Möglichkeit, sodass Sie am Schluss das für Sie optimale Speichermedium finden.

Interne HDDs: Bieten viel Platz und sind sehr günstig

Die herkömmliche Festplatte (HDD) ist ein magnetisches Speichermedium und eignet sich vor allem dazu, möglichst kostengünstig viel Speicherplatz nachzurüsten. Dabei finden die 3,5-Zoll-Ausführungen, die es für den Privatgebrauch derzeit mit bis zu 10 TB und für Business-Lösungen mit bis zu 12 TB gibt, vor allem in PCs beziehungsweise NAS oder Servern Platz, dann auch aus Sicherheits- und Geschwindigkeitsgründen meistens im Raid-Verbund.

Die wesentlich kompakteren 2,5-Zoll-Varianten eignen sich hingegen perfekt für Notebooks und bieten in aller Regel bis zu 2 TB Kapazität, vereinzelt sogar bis 4 TB. Preislich liegen interne HDDs zwischen 0,03 und 0,06 Euro/GB.

Am Mainboard des Rechners oder Notebooks lassen sich aktuelle interne Festplatten besonders über SATA III (auch SATA/600 genannt) anschließen. Hier sind theoretisch Datenraten bis 6 GB/s möglich. Was die Rotationsgeschwindigkeit anbelangt, so arbeiten Standard-HDDs meist mit 5400 Umdrehungen pro Minute. Performance-Modelle setzen hingegen eher 7200 Umdrehungen in der Minute ein, wodurch das Arbeitstempo zwar verbessert wird, allerdings häufig auch die Hitzeentwicklung und der Stromverbrauch steigen. Die Cache-Größe einer Festplatte hängt von ihrer Kapazität ab. Sie variiert zwischen 16 und 256 MB.

Ein Nachteil mechanischer Festplatten ergibt sich aus der Tatsache, dass diese mit beweglichen Teilen arbeiten. Das bedeutet, dass sie sensibel gegenüber Erschütterungen sind und die beweglichen Teile außerdem recht schnell verschleißen.

Interne SSDs: Arbeiten sehr schnell und sind robust

Der größte Vorteil einer internen SSD gegenüber einer internen HDD liegt in der Geschwindigkeit, die bis zu dreimal so hoch sein kann. Hier liefert der IOPS-Wert (Input and Output operations per second, Eingabe- und Ausgabeoperationen pro Sekunde) des Herstellers Ihnen einen ersten Anhaltspunkt: Er gibt an, wie viele Ein-/Ausgabeanforderungen eine SSD verarbeiten kann. Je höher dieser Wert ist, desto schneller läuft das Laufwerk. Wenn das Laufwerk jedoch für längere Zeit in Betrieb ist, dann nimmt der IOPS-Wert mit steigender Anzahl der auszuführenden Operationen ab.

Neben der Geschwindigkeit punktet eine interne SSD auch mit ihrem komplett geräuschlosen Betrieb, weil sie keinerlei bewegliche Teile mitbringt. Das macht diesen Plattentyp auch sehr robust, was insbesondere für mobil eingesetzte Rechner wie etwa Notebooks oder All-in-One-Geräte von entscheidendem Vorteil ist.

Doch neben diesen Vorteilen gibt es ebenfalls einige Nachteile: So lässt sich eine SSD nicht beliebig oft beschreiben, da die verbauten Speicherzellen einer gewissen Abnutzung unterliegen.

Eine Herstellerangabe, die Ihnen Auskunft über die Langlebigkeit einer SSD gibt, ist der MTBF-Wert (Mean Time Between Failures, mittlere Betriebsdauer zwischen Ausfällen), das heißt die voraussichtliche Laufzeit zwischen zwei Systemausfällen während des Betriebes. Sie errechnet sich aus der Summe der Betriebszeiten geteilt durch die Anzahl der beobachteten Ausfälle.

Die Angabe zu den TBW (Terabytes Written, geschriebene Terabyte) ist ebenfalls eine vom Hersteller gemachte Aussage über die Lebensdauer einer SSD. In Verbindung mit der Garantie lassen sich daraus die Drive Writes Per Day (DWPD) berechnen, also wie oft Sie eine SSD pro Tag beschreiben können. Die Formel lautet:

DWPD = (TBW in TB x 1000) / (356 Tage x Garantiezeit x SSD-Kapazität in GB)

Der größte Nachteil einer SSD gegenüber einer HDD ist jedoch der Preis: Im Vergleich zu HDDs sind sie deutlich teurer und bieten zum gleichen Preis weniger Speicherkapazität – derzeit sind Modelle mit bis zu 1 TB erhältlich. Im Schnitt liegen interne SSDs preislich bei 0,35 bis 0,47 Euro/GB – sie sind also wesentlich teurer als interne HDDs.

Interne SSDs: Anschlussvielfalt kann überfordern

Interne SSDs lassen sich derzeit auf drei Arten anschließen: Modelle mit SATA-Buchse (meist SATA/600) kommen wie interne HDDs an eine freie SATA-Schnittstelle des Mainboards. Die etwas exotischeren M.2- Steckkarten sind dagegen in unterschiedlichen Größen erhältlich, ihre Steckplätze werden auf dem Mainboard mittels SATA oder PCI-Express (PCIe) angebunden. Hier müssen Sie also beim Kauf darauf achten, dass die Platine über einen M.2-Steckplatz verfügt. Zusätzliche Kabel oder spezielle Treiber brauchen Sie für M.2-SSDs nicht.

In Abhängigkeit von der Anbindung des M.2-Steckplatzes auf dem Mainboard fallen die Datenraten entsprechend aus: Über SATA angeschlossene Steckplätze können bis zu 600 MB/s erreichen. Höhere Datenraten sind bei PCI-Express zu finden: Bei einer x2-Anbindung sind es über die beiden Lanes bis zu 1000 MB/s, bei einer maximal möglichen x4-Anbindung klettert die Datenrate aufgrund der vier Lanes auf satte 2000 MB/s. Die künftigen M.2-Karten, die die dritte PCI-Express-Generation unterstützen und voll angebunden sind, werden es sogar auf bis zu 4000 MB/s bringen.

M.2-Karten, die per PCIe angebunden werden, tragen auch oft die Bezeichnung „PCIe NVMe“ mit Generationsbezeichnung und Anzahl der Lanes. NVMe bezeichnet dabei die Steckverbindung.

Wie viele Lanes ein über PCIe angebundener M.2-Steckplatz nutzt, können Sie an den Kerben erkennen, den sogenannten Keys B und M: B-markierte Verbinder kommunizieren über SATA oder PCIe-x2. M-markierte Stecker unterstützen hingegen neben SATA auch PCIe-x4 und somit die theoretisch aktuell maximale Geschwindigkeit.

Was die Größe beziehungsweise die Maße der M.2-Karten anbelangt, so erkennen Sie diese bereits an der Bezeichnung der SSD: So ist beispielsweise eine „M.2 2280“-Karte 22 Millimeter breit und 80 Millimeter lang. Breite und Länge der Karte können variieren, derzeit sind M.2-SSDs zumeist 22 Millimeter breit sowie 42, 60 oder 80 Millimeter lang. Je länger ein Modul ist, desto mehr Speicherchips lassen sich darauf unterbringen, was wiederum zu einer höheren Speicherkapazität führt.

Die dritte Methode, eine interne SSD einzubauen, ist über den mSATA-Steckplatz. Dieser ähnelt optisch dem M.2-Slot, hat allerdings keine Keys. In der aktuellen Version 3.0 überträgt mSATA bis zu 6 GBit/s, was SATA/600 entspricht.

Was die Verfügbarkeit anbelangt, so lassen sich die meisten internen SSDs am SATA-Port eines Mainboards betreiben. M.2-Karten sind mittlerweile jedoch auch weit verbreitet, viele Hersteller bieten ihre SSDs in zwei Varianten an, sodass der Benutzer die Wahl hat. mSATA ist hingegen eher wenig vertreten, hier werden Sie beispielsweise bei Samsungund Kingston fündig.

Externe HDDs: Zwei Größen für zwei Einsatzgebiete

Externe HDDs sind in zwei Formfaktoren erhältlich: 2,5 Zoll sowie 3,5 Zoll. Externe 2,5-Zoll-Platten eignen sich besonders für den mobilen Einsatz beziehungsweise zum unkomplizierten Transport von Daten. Externe 2,5-Zoll-Platten sind in verschiedenen Designs und aktuell mit Kapazitäten bis zu 4 TB erhältlich. Eine zusätzliche Stromversorgung benötigen diese Platten meistens nicht, da sie den erforderlichen Strom über den USB-Port bekommen.

Die größeren externen 3,5-Zoll-Platten mit eigener Stromversorgung sind optimal als stationäre Backup-Lösungen geeignet, weil sie häufig auch mit Cloudfunktionen ausgestattet sind. Ihre Kapazitäten reichen derzeit bis 16 TB. Preislich sind externe HDDs ähnlich wie ihre internen Kollegen einzuordnen – also mit 0,03 bis 0,08 Euro/GB.

Die meisten externen Festplatten – egal ob 2,5 oder 3,5 Zoll – haben in ihrem Inneren ein SATA/600-Laufwerk verbaut. Die Rotationsgeschwindigkeit variiert dabei überwiegend zwischen 5400 und 7200 Umdrehungen pro Minute, die Cache-Größe zwischen 16 und 64 GB, je nach Preisklasse. Die Anbindung an das Gehäuse erfolgt über USB 3.0 oder 3.1. Die Buchse am Gehäuse, über die Sie das Gerät schließlich am Rechner oder Notebook anschließen, ist entweder vom Typ-A oder Typ-C. Teilweise legen die Hersteller auch Typ-A-auf-Typ-C-Kabel bei, sodass Sie für alle Fälle gerüstet sind. Ansonsten haben externe HDDs die gleichen Nachteile wie interne: Die darin verbauten beweglichen Teile sind sensibel gegenüber Erschütterungen und verschleißen recht schnell. Um dem entgegenzuwirken, hat beispielsweise Lacie mit der Rugged-Serie besonders robuste externe HDDs im Gummigehäuse im Sortiment.

Externe SSDs: Für schnellen Transfer und große Geldbeutel

Wie bei einer „normalen“ externen Festplatte (HDD), die auf einem internen magnetischen Speichermedium basiert, steckt auch in einer externen SSD eine interne SSD, die per SATA an das Gehäuse angebunden ist. Die Verbindung zum Rechner oder Notebook erfolgt hauptsächlich über USB 3.0 oder 3.1, und als Buchsen kommen – wie auch bei den externen HDDs – USB Typ-A oder Typ-C zum Einsatz.

Doch während in (günstigeren) externen HDDs durchaus noch vereinzelt SATA/300- Laufwerke zu finden sind, basieren externe SSDs meist auf SATA/600-Flash-Speicher. So liegt auch bei externen SSDs der wohl größte Vorteil gegenüber externen HDDs im Tempo, das bis zu dreimal so hoch ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass externe SSDs in der Regel kleiner, kompakter und auch robuster als externe HDDs sind.

Gegen die Speichermedien spricht allerdings der stolze Anschaffungspreis von 0,3 bis 0,6 Euro/GB. Somit richten sich externe SSDs insbesondere an Benutzer, die Daten um jeden Preis möglichst schnell und sicher übertragen beziehungsweise transportieren wollen, beispielsweise für schnelle Backups und andere Datentransfers, die flott über die Bühne gehen sollen.

Besondere Funktionen: Mehr Sicherheit für Ihre Daten

Die Hauptfunktion eines Speichermediums ist, wie der Name bereits verrät, das Speichern von Daten. Doch zahlreiche Festplatten und SSDs, intern wie extern, kommen mit zusätzlichen Funktionen. Diese sorgen entweder dafür, dass Ihre Daten sicherer verwahrt werden oder dass Sie komfortabler darauf zugreifen respektive den Datenträger bequemer nutzen können.

In erstere Kategorie fällt zum Beispiel die Möglichkeit, abgelegte Daten verschlüsseln zu können. Meistens kommt dafür das AES-Verfahren mit 256-Bit-Schlüssel zum Einsatz, etwa bei Samsung-SSDs der 860-Serie . Noch einen Schritt weiter geht Verbatim, indem es sein Store ‚n‘ Go Secure Portable Hard Drive mit einem Tastenfeld ausstattet. Über dieses müssen Sie einen zuvor festgelegten Code eingeben, bevor Sie Zugriff auf die Festplatte erhalten und der Inhalt entschlüsselt wird. Gibt jemand den Code zu oft falsch ein, formatiert sich die Platte automatisch und zerstört so die Daten.

Auch der Betrieb eines Speichermediums im Raid-Verband eines NAS dient der Datensicherheit. Hier sind allerdings aus Kapazitäts- sowie Kostengründen HDDs den SSDs vorzuziehen. So bietet beispielsweise Seagate mit der Ironwolf-Serie oder Western Digital mit dem WD Red NAS Hard Drive spezielle interne NAS-Festplatten, die sich durch höhere Lebenszyklen, geringeren Stromverbrauch und größere Robustheit beziehungsweise Zuverlässigkeit auszeichnen. Fertige NAS-Systeme mit mehreren Festplatten, die Sie per LAN-Kabel in Ihr Netzwerk integrieren, sind unter anderem von Synology und Qnap erhältlich.

Besondere Funktionen: Mehr Komfort und Extras

Eher in den Bereich „Komfort“ fallen dagegen sogenannte Hybrid-Festplatten wie etwa die Seagate Firecuda . Sie bestehen aus einer HDD und Flash-Speicher, wodurch sie das Beste aus beiden Welten vereinen: die großen Kapazitäten einer HDD und die Geschwindigkeit einer SSD.

Ebenfalls sehr nützlich – besonders für den Einsatz unterwegs – sind WLAN-Festplatten, die es in HDD- und in SSD-Ausführung gibt. Sie arbeiten komplett kabellos und haben einen Akku integriert, der sich per USB laden lässt. Über diesen können Sie bei manchen Modellen sogar zusätzliche Geräte mit Strom versorgen, sodass die Platte zur Powerbank wird. Die Verbindung zum Mobilgerät stellen Sie per WLAN her – das Speichermedium kann dann also zum Beispiel im Rucksack bleiben, während Sie über das Smartphone Musik davon hören oder Fotos darauf sichern. Der Einsatz als Medienserver via Plex, DLNA & Co. ist damit gleichfalls möglich. Einige Modelle wie beispielsweise die WD My Passport Wireless Pro verfügen des Weiteren über einen SD-Kartenslot, sodass Sie etwa die Bilder Ihrer Digitalkamera direkt darauf übertragen können.

Bei einem Speichermedium für den mobilen Einsatz empfiehlt es sich, auf jeden Fall darauf zu achten, dass das Gehäuse ausreichend robust ist. Lacie hat mit seinen bereits erwähnten Rugged-Modellen externe HDDs und SSDs im Sortiment, die in einem knallorangefarbenen Gehäuse aus Gummi stecken, das gegen Spritzwasser und Staub geschützt ist. Die von dem schottischen Designer Neil Poulton entworfenen Geräte sind mit diversen Anschlüssen ausgestattet und bieten verschiedene Kapazitäten.

Anwender, die eine besonders große Festplatte für den Serverbetrieb suchen, sollten sich nach Helium- gefüllten Modellen umsehen, wie sie beispielsweise Hitachi, Seagate und Western Digital anbieten. Der Einsatz von Helium statt Luft im Inneren der Laufwerke ermöglicht den Einbau einer weiteren Datenscheibe, was zu höheren Kapazitäten bei den Laufwerken führt.

Fazit: Einsatzgebiet und Geldbeutel sind entscheidend

Wer sich eine neue Festplatte kaufen möchte, sollte sich genau darüber im Klaren sein, welche Ansprüche das Gerät erfüllen soll. Möchten Sie Ihren PC oder Ihr Notebook günstig um richtig viel Speicherplatz erweitern, greifen Sie am besten zu einer HDD im 3,5- beziehungsweise 2,5-Zoll-Format. Soll der Datenträger auch unterwegs eingesetzt werden, ist eine externe 2,5-Zoll-HDD optimal. Für stationäre Backups empfiehlt sich dagegen eine externe 3,5-Zoll-Ausführung, eventuell sogar mit Raid-Funktionalität.

Wenn Sie ein möglichst schnelles Speichermedium wollen, Geld keine Rolle spielt und die zu speichernden Daten nicht allzu umfassend sind, ist eine SSD für Sie die richtige Wahl. Auch hier können Sie zur externen Ausführung greifen, falls Sie das Speichermedium mobil einsetzen möchten.

Haben Sie sich für einen Festplattentyp entschieden, gilt es, die geeignete Schnittstelle zu finden. Hier hilft zumeist ein Blick in das Handbuch der Hauptplatine respektive auf die verfügbaren Anschlüsse am Rechner oder Notebook. Besondere Eigenschaften wie etwa WLAN, ein robustes Gehäuse oder die Raid-Funktionalität sollten Sie ebenfalls bei Ihrer Wahl berücksichtigen. Haben Sie all diese Aspekte berücksichtigt, finden Sie garantiert das Speichermedium, das am besten zu Ihren Bedürfnissen passt.

Die neuen WLAN-Standards: So schnell wird Ihr Netz

Mehr Tempo fürs Funknetz: Dafür sollen künftige WLAN-Standards sorgen. Die setzen mit neuer Technik auf Geschwindigkeits-Tricks, die Sie jedoch jetzt schon umsetzen können.

Schneller, schneller, immer schneller: In den letzten Jahren versuchten WLAN-Anbieter ihre neuen Geräte vor allem mit dem Argument des höheren Tempos zu verkaufen. Doch damit liefen sie in eine Falle, die auf ähnliche Weise schon bei CPU-Herstellern wie Intel zugeschnappt hatte. Denn die meisten Anwender haben keinen Bedarf für schnellere WLAN-Geräte, sondern fordern mehr Reichweite und stabilere Verbindungen im Funknetz. Diesen Trend haben zuletzt Mesh-WLAN-Systeme bestärkt, die vor allem damit werben, für alle Geräte im WLAN eine ausreichende Datenrate sicherzustellen. Auch in puncto Sicherheit tat sich zuletzt nicht viel: WPA2 galt als unknackbar. Diesen Eindruck änderte der Krack-Angriff vom Oktober 2017 nachhaltig: Forscher fanden heraus, dass das WPA2-Verfahren grundsätzlich anfällig für Attacken ist.

Mit den neuen Standards 11ax und WPA3 will die Wi-Fi Alliance, das wichtigste Firmengremium im WLAN-Bereich, diesen neuen Herausforderungen begegnen. 11ax soll dafür sorgen, dass auch in WLANs mit vielen Geräten jedes einzelne ausreichend schnell Daten übertragen kann. WPA3 soll die Sicherheit so weit verbessern, dass sich selbst Funknetze mit einem schwachen Passwort kaum mehr angreifen lassen. Wir erläutern die Details der neuen Verfahren und sagen Ihnen, wie Sie schon heute von ihren Vorteilen profitieren können.

11ax: Endlich schnelles WLAN für alle Geräte im Heimnetz

Mit 11ax tritt der sechste WLAN-Standard an. Er ist der direkte Nachfolger des aktuellen Standards 11ac. Das wichtigste Ziel von 11ax: Mehr Tempo für jedes einzelne Gerät auch in einem großen WLAN – daher die offizielle Bezeichnung „High Efficiency WLAN“. Dabei sollen zahlreiche Neuerungen helfen: Von bis zu acht parallelen Datenströmen und der effizienteren Modulation 1024-QAM profitieren 4K- und 8K-Videostreaming sowie VR- und AR-Anwendungen, die nicht nur hohe Bandbreite, sondern auch eine unterbrechungsfreie Übertragung verlangen. Mit OFDMA-Multiplexing und MU-Mimo im Up- und Downlink sollen sich mehrere Geräte das umkämpfte Medium Funk besser teilen können. Ein verbessertes Interferenzmanagement verhindert, dass Funknetze aus der Nachbarschaft das Tempo im eigenen WLAN zu stark einbremsen. Und WPA3 kümmert sich mit neuen Stromsparmechanismen wie Target-Wakeup-Time und speziellen Übertragungsverfahren um mobile und vernetzte Kleingeräte im Smart Home, für die nicht hohes Tempo, sondern große Reichweite, stabile Übertragung und lange Akkulaufzeit entscheidend sind.

Trotz der Änderungen bleibt 11ax kompatibel zu allen Vorgängerstandards: Gemischte WLANs mit neuen und alten Geräten sind also kein Problem. Allerdings können Sie die meisten Vorteile von 11ax nur nutzen, wenn zumindest der Router und ein Client den Standard unterstützen.

11ax: So soll der neue Standard fast 10 GBit/s schaffen

Bis zu 9,6 GBit/s sollen mit 11ax über die 5-GHz-Frequenz möglich sein. Das klingt zunächst beeindruckend, doch schon mit dem Vorgängerstandard 11ac waren theoretisch über 5 GHz knapp 7 GBit/s möglich. Geräte mit diesem Tempo wird es aber nicht geben, denn die dafür notwendige Unterstützung von acht parallelen Datenströmen erfordert viele Antenne, eine leistungsfähige CPU und ein aufwendiges Platinendesign, was den Preis eines entsprechenden Routers in unerschwingliche Höhen treiben würde. In der Praxis wird eine Maximalgeschwindigkeit von 4,8 GBit/s üblich sein, die sich mit vier Antennen, 160 MHz breiten Funkkanälen und der neuen 11ax-Modulation 1024-QAM erreichen lässt. Für angekündigte 11ax-Router versprechen die Hersteller zwar werbewirksam Datenraten von rund 11 GBit/s. Das ist aber die Summe aus dem möglichen Tempo der drei unterstützen Frequenzen (zweimal 4,8 GBit/s über 5 GHz plus 1,15 GBit/s über 2,4 GHz), nicht einer einzigen.

In der Praxis lassen sich außerdem 160 MHz breite Funkkanäle kaum ohne erhebliche Störungen nutzen. Denn damit können eigentlich schon zahlreiche aktuelle 11ac-Router arbeiten, zum Beispiel auch die Fritzbox 7590 mit Fritz-OS 7. So bleibt als einziges Tempoplus von 11ax, das sich auch in der Praxis niederschlägt, die neue Modulation 1024-QAM: Damit lassen sich die übertragenen Informationen enger packen, sodass sich eine um 25 Prozent höhere Datenrate als bei der 256-QAM-Modulation von 11ac ergibt. Allerdings ist dieses Verfahren auch störanfälliger, sodass seine Vorteile nur über kurze Entfernungen zum Tragen kommen.

Smartphones und Notebooks mit 11ax werden wie bisher mit 2 x 2 Datenströmen arbeiten, weil für mehr Antennen in diesen Geräten kein Platz ist. Das WLAN-Tempo steigt damit über die 5-GHz-Frequenz von 867 MBit/s auf knapp 1,2 GBit/s.

Mehr Daten werden gleichzeitig übertragen

11ax soll ein grundsätzliches Problem der WLAN-Technik in den Griff bekommen: Den Streit um einen freien Funkkanal. Denn eigentlich dürfen WLAN-Geräte nur übertragen, wenn die Funkstrecke frei ist – je mehr Geräte in einem Funknetz unterwegs sind, umso heftiger wird um die knappe Ressource gestritten; für jedes Gerät bleibt weniger davon übrig, was zu geringerem Tempo führt. Die Lösung von 11ax: Mehrere Geräte dürfen das Funkmedium gleichzeitig nutzen.

Einen ersten Schritt hat bereits 11ac mit MU-Mimo (Multi-User-Mimo) gemacht: Ein Router kann damit an mehrere Geräte gleichzeitig Daten übertragen. Mit 11ax klappt das jetzt auch in der Gegenrichtung von mehreren WLAN-Clients zum Router. Außerdem nutzt mit 11ax erstmals auch die WLAN-Technik das Verfahren OFDMA (Orthogonal Frequency Division Multiple Access), das bereits bei LTE zum Einsatz kommt. Damit können WLAN-Geräte das Funkmedium noch kleinteiliger gemeinsam nutzen: Bisher teilte der Router den Clients einen bestimmten Zeitraum zu, in dem sie übertragen durften. Mit Mimo lässt sich eine Übertragung in einzelne Datenströme unterteilen, die gleichzeitig über die verschiedenen Antennen von Router und Gegenstelle ausgetauscht werden. Mit 11ax kann der Router nun auch diese einzelnen Datenströme unterteilen, um verschiedene Gegenstellen gleichzeitig zu bedienen: Das Funkmedium wird also sehr effizient genutzt. Das funktioniert auch in Gegenrichtung, indem der Router festlegt, welche Gegenstellen ihm zu einem bestimmten Zeitpunkt Daten senden dürfen.

11ax sorgt dafür, dass Störsignale weniger stören

Durch enge Abstimmung zwischen Router und Gegenstellen soll das eigene WLAN mit 11ax also schneller werden. Doch meist funkt nicht nur Ihr WLAN, sondern auch zahlreiche Netze in der Nachbarschaft funken: Wenn sie denselben Funkkanal wie Ihr WLAN nutzen, reicht es nicht, die Geräte im eigenen Netz zu koordinieren, denn sie müssen sich auch mit denen in den anderen Netzen um das Übertragungsmedium streiten. Diese sogenannte CCI (Co-Channel-Interference) entschärft 11ax dadurch, dass Geräte Datenpakete für das eigene Funknetz erkennen und die aus anderen Funknetzen ignorieren. Dazu markieren die Router ihre Datenpakete mit zusätzlichen Bits: So wissen die Empfänger, dass sie zum eigenen WLAN gehören. Mit dieser „Einfärbung“ können die Geräte in einem WLAN ihre Signalstärken so aufeinander abstimmen, dass sie nur reagieren, wenn das Medium durch ein Gerät aus dem eigenen WLAN belegt ist und Übertragungen anderer Funknetze ignorieren. Allerdings funktioniert dieses Verfahren am besten, wenn alle Clients nahe am Router stehen, deshalb ist es für verwaltete Unternehmens- WLANs geeigneter als für private Heimnetze.

So geht’s: 11AX-Tempo schon jetzt

Bestehende WLAN-Geräte lassen sich nicht auf 11ax aufrüsten, der neue Standard erfordert auch neue Hardware. Doch einige Merkmale, die dem neuen Standard zu mehr Tempo verhelfen sollen, können Sie in einigen Routern schon jetzt nutzen.

1. MU-Mimo einsetzen: Unterstützt Ihr Router das parallele Übertragen an mehrere Geräte, sollten Sie im WLAN entsprechende Clients einsetzen. Viele aktuelle Notebooks und Smartphones beherrschen MU-Mimo. Da der Router Daten schneller an diese Gegenstellen versenden kann, kommen Geräte ohne MU-MIMO schneller zum Zug, sodass sich das Tempo im gesamten WLAN erhöht.

2. Band Steering aktivieren: Mit dieser Technik verschieben aktuelle Router Dualband-fähige Clients auf die jeweils schnellere oder stabilere Frequenz. Dazu müssen das WLAN über 2,4 GHz und das über 5 GHz den gleichen Namen (SSID) haben. Sie können die WLANs für jede Frequenz auch unterschiedlich benennen, um Geräte manuell über die optimale Frequenz zu verbinden: WLAN-Gegenstellen, die kein Top-Tempo, aber dafür hohe Reichweite benötigen, sollten dann über 2,4 GHz funken. WLAN-Clients, die Sie für Videostreaming nutzen, sind im 5-GHz-WLAN besser aufgehoben.

3. Störsignale umgehen: Aktuelle Router prüfen regelmäßig die Signale im WLAN, um bei schlechter Qualität auf einen stabileren Kanal umzuschalten. Manuell prüfen Sie mit einem Tool wie Inssider Lite oder im Menü der Fritzbox, über welche Kanäle WLANs in der Umgebung funken. Legen Sie anschließend im Router den Kanal als Übertragungsmedium fest, auf dem keine oder nur sehr wenige Fremd-WLANs funken: So reduzieren Sie die Störwirkung von Co-Channel-Interference.

Längere Akkulaufzeiten für Smartphone & Co.

11ax bereitet das WLAN darauf vor, dass nicht nur PCs und Smartphones kabellos Daten übertragen: Künftig wird ein Netzwerk vor allem aus IoT-Geräten bestehen, die keine große Bandbreite benötigen, aber aufgrund ihres kleinen Akkus sehr sparsam funken sollen. Das regelt im neuen Standard das Verfahren Target-Wakeup Time (TWT): Jeder einzelne WLAN-Client vereinbart mit dem WLAN-Router, wie oft er aufwachen muss, um Daten rechtzeitig und regelmäßig zu erhalten. Auf diese Weise vermeidet das Gerät unnötige Aktivitäten und verlängert seine Akkulaufzeit.

Router & Repeater: Wann gibt es 11ax-Geräte zu kaufen?

Der 11ax-Standard wird erst Ende 2019 offiziell verabschiedet. Doch den Vorentwurf Draft 3.0 gibt es bereits seit Mai. Auf dessen Basis haben WLAN-Chip-Hersteller wie Broadcom, Quantenna und Dualcomm bereits Produkte entworfen, die in Routern, PCs und Smartphones eingesetzt werden. Routerhersteller haben bereits 11ax-Geräte angekündigt: Von Asus kommt zum Beispiel der RT-AX88U, von D-Link der DIRX9000 und von TP-Link der Archer AX11000. Preise und Verfügbarkeit stehen für diese Produkte noch nicht fest; es wird wahrscheinlich Frühjahr 2019 werden, bis Sie diese Router in Deutschland kaufen können. AVM hat noch keine konkreten Pläne für 11ax-Router.

WPA3: Mehr Sicherheit für WLANs mit schwachem Passwort

Mitte 2018 hat die Wi-Fi-Alliance den neuen Sicherheitsstandard WPA3 vorgestellt. Auch er trägt dem Trend Rechnung, dass immer mehr Anwender immer mehr Geräte in einem WLAN nutzen: Deshalb soll WPA3 vor allem die Sicherheit in Netzwerken mit einem schwachen Passwort verbessern, Anwender besser schützen, die in einem öffentlichen WLAN surfen, und dafür sorgen, dass auch Geräte, denen ein Display oder eine Benutzeroberfläche fehlt, mit einem starken WLAN-Passwort versehen werden können.

WPA3 ist vor allem aber eine Reaktion auf die Krack-Attacke, die im Oktober 2017 WLAN-Nutzer verunsicherte: Forscher stellten fest, dass sich das etablierte WPA2- Schutzverfahren grundsätzlich aushebeln lässt. Die Folgen stellten sich aber dann als wesentlich weniger dramatisch heraus, weil Software-Updates das Angriffsszenario so weit erschwerten, dass es praktisch kaum mehr umsetzbar war, und weil die meisten betroffenen Hersteller diese Updates schnell verfügbar machten.

Deshalb fällt WPA3 weniger umfangreich aus als ursprünglich geplant: Viele vorgeschlagene Schutzverfahren sind jetzt nur noch optionale Teile des Standards oder wurden in andere Schutzstandards verschoben.

Auch bei WPA3 wird es eine Variante für das Heimnetz geben, die ein gemeinsames Passwort für alle WLAN-Geräte in einem Netzwerk erfordert (WPA3-Personal). Unternehmen nutzen ein Verfahren, das eine zentrale Sicherheitsverwaltung für das WLAN erlaubt (WPA3-Enterprise).

Der Übergang von WPA2 zu WPA3 wird langsam und schrittweise erfolgen: Beide Verfahren sind kompatibel, sodass auch ein WLAN, in dem Geräte mit beiden Schutzmechanismen vertreten sind, optimal gesichert werden kann. WPA3-Geräte nutzen dann den sogenannten Transition Mode, den auch WPA2-Geräte verstehen. WPA2 bleibt so lange verpflichtend für die Wi-Fi-Zertifizierung, bis die Mehrzahl der neuen WLAN-Produkte mit WPA3 arbeiten. Experten rechnen damit, dass dies noch rund zwei Jahre dauern wird.

WPA3-Personal: Der neue Schutz für das WLAN zu Hause

Für Sie wird sich mit WPA3 nicht viel ändern: Denn es gilt weiterhin, dass Sie Ihr Netzwerk mit einem möglichst komplexen Passwort schützen sollten. Daraus berechnen die WLAN-Geräte dann weitere Schlüssel, die die Datenübertragung gegen Lauscher absichern sollen. Allerdings nutzen WPA3-Geräte dafür nicht mehr das aktuelle Verfahren PSK (Pre-Shared-Key), sondern SAE (Simultaneous Authentication of Equals). Denn SAE behebt eine grundsätzliche Schwachstelle von WPA2: Um passende Schlüssel berechnen zu können, müssen die beiden WLAN-Gegenstellen das Passwort (Pre-Shared-Key, PSK) austauschen, das Sie bei beiden eingegeben haben. Das passiert zwar ebenfalls verschlüsselt: Doch Angreifer können diesen Austausch abhören und anhand dieser Informationen versuchen, den PSK mit einer Wörterbuch-Attacke zu erraten.

SAE erfüllt dagegen den sogenannten Zero- Knowledge-Proof: Router und Gegenstelle können sich gegenseitig bestätigen, dass sie das gemeinsame Passwort kennen, ohne es austauschen zu müssen. Der PSK ist also nicht mehr in den Datenpaketen enthalten, die zwischen beiden hin und her gehen.

Das schützt vor allem vor Wörterbuch-Attacken auf WLANs mit einem schwachen Passwort: Denn üblicherweise schneidet ein Angreifer den Datenverkehr mit, nachdem er einen Client veranlasst hat, sich vom Router abzumelden. Beim Abhören der erneuten Kontaktaufnahme zwischen Router und Client bekommt er dann auf jeden Fall Datenpakete, die den PSK-Austausch enthalten. Damit führt er eine sogenannte Offline-Wörterbuch-Attacke durch, indem er mit hoher Rechnerleistung – zum Beispiel per Cloudserver – verschiedene Passwörter durchprobiert. Je schwächer der ursprüngliche PSK, desto schneller ist er am Ziel und kann den kompletten Datenverkehr entschlüsseln oder sich ins WLAN einklinken.

Mit SAE soll sich dieses Verfahren selbst bei höchster Rechenleistung nicht in einer überschaubaren Zeitdauer durchführen lassen und deshalb einen Angriff praktisch sinnlos machen. Außerdem bietet SAE Perfect Forward Secrecy (PFS, vorwärts gerichtete Geheimhaltung): Selbst, wenn ein Angreifer den Schlüssel herausfinden sollte, lassen sich damit zuvor mitgeschnittene Datenpakete nicht mehr entschlüsseln.

Wi-Fi Easy Connect: Sicherheit für Smart Home und IoT

Wenn sich ein WLAN am besten mit einem komplexen Passwort schützen lässt, sollte es auf jedem Gerät auch einfach einzutragen sein. Bei WLAN-Clients mit einem kleinen oder gar keinem Display oder ohne Tasten ist das schwierig, weshalb dafür aktuell das WPS-Verfahren (Wi-Fi Protected Setup) genutzt wird. Allerdings hat WPS einige Schwachstellen. Deshalb soll es künftig durch das Device Provisioning Protocol (DPP) ersetzt werden, das die Basis für das Verfahren Wi-Fi Easy Connect bildet. Dieser Standard schreibt vor, wie Smart- Home-Geräte, etwa Steckdosen, Lampen, Heizungsthermostate und Sensoren, einen sicheren Zugangsschlüssel für das WLAN erhalten können.

Das kann zum Beispiel über eine Smartphone-App geschehen, in der sich ein Passwort für das Gerät eingeben lässt beziehungsweise die den QR-Code auf dem Gerät einliest oder den das Gerät am Smartphone erkennt. Auch per NFC oder Bluetooth kann der Erstkontakt für einen sicheren Verbindungsaufbau erfolgen.

Viele Hersteller, zum Beispiel von IP-Kameras, nutzen diesen Weg schon für die Vernetzung ihrer Geräte. Mit Wi-Fi Easy Connect soll aber sichergestellt werden, dass sich auch Geräte unterschiedlicher Hersteller auf diese Weise verbinden lassen.

Wi-Fi Enhanced Open: Einfacher Schutz im öffentlichen WLAN

Öffentliche WLANs sind eine bequeme Alternative zum Surfen über das Mobilfunknetz. Allerdings sind sie meist entweder völlig unverschlüsselt, oder der WLAN-Schlüssel ist gut sichtbar auf einem Plakat notiert. So können Sie sich zwar schnell verbinden, aber ein Angreifer kann ebenso bequem den Datenverkehr abhören.

Das Verfahren Wi-Fi Enhanced Open soll die Sicherheit in frei verfügbaren WLANs zumindest etwas erhöhen. Dafür nutzt es OWE (Opportunistic Wireless Encryption): Damit kommt ein Gerät ohne Passwort in ein öffentliches WLAN, handelt mit dessen Router aber eine individuelle Verschlüsselung für die Datenverbindung aus. Ein passiver Lauscher am Nebentisch oder im Nebenzimmer bekommt dann nichts mehr mit.

Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sowohl der Router des WLANs wie auch das WLAN-Gerät, das sich verbinden will, OWE unterstützen. Denn während der Anmeldung müssen beide signalisieren, dass sie das Verfahren kennen, um anschließend auf diese Weise einen sicheren Verbindungsschlüssel aushandeln zu können.

Wie lassen sich WLAN-Geräte mit WPA3 aktualisieren?

WPA3 und die anderen neuen Sicherheitsstandards lassen sich grundsätzlich über ein Software-Update nachrüsten, da sie keine neue Hardware voraussetzen. Einige Experten gehen bei WPA3 davon aus, dass der SAE-Schlüsselaustausch weniger Rechenleistung als PSK erfordern soll, also auch für ältere Geräte möglich ist. Ob und wann aber Hersteller ein WPA3-Upgrade anbieten und ob sie das für alle ihre Geräte tun werden, ist unklar. Wahrscheinlich wird das erst dann der Fall sein, wenn die Nachfrage nach WPA3 so stark ist, dass sich WPA2-Geräte nicht mehr gut verkaufen lassen. Die meisten WLAN-Hersteller, die Geräte für das Heimnetz verkaufen, sehen WPA2 derzeit als ausreichend sicher an, sofern alle entsprechenden Firmware-Updates installiert sind.

Einen verpflichtenden Teil des WPA3-Standards bieten einige WLAN-Geräte schon jetzt: Protected Management Frames (PMF) sollten Schutz vor gefälschten Steuerungspaketen bieten. Damit lässt sich verhindern, dass ein Angreifer Clients absichtlich vom Router trennt, um sie anschließend auf einen eigenen Router umzuleiten oder ihre erneute Verbindung mit dem Router zu belauschen, um an das WLAN-Passwort zu kommen. Bei einer Fritzbox mit Fritz-OS 7 zum Beispiel aktivieren Sie PMF unter „WLAN –› Sicherheit –› Verschlüsselung“.

So geht’s: Sicherer WLAN-Zugang

WPA3soll es vor allem erleichtern, eine sichere Verbindung im Funknetz einzurichten. Mit den richtigen Sicherheitsvorkehrungen können Sie Angreifern aber schon jetzt die Attacke auf Ihr WLAN so erschweren, dass es sich für sie nicht lohnt.

1. Nutzen Sie ein starkes Passwort: Nutzen Sie eine Wort-Ziffern-Kombination mit mindestens acht Zeichen. Sie sollte nicht einem Wörterbuch zu finden sein und sich nicht aus Informationen zusammensetzen, die von Ihnen bekannt sein können – etwa eigener Name, Name von Kindern oder Tieren sowie Geburtsdatum. Spielen Sie außerdem immer sofort neue Firmware-Versionen ein, sobald sie verfügbar sind. Auch ein voreingestelltes Passwort sollten Sie ändern, denn es ist meist auf dem Routergehäuse aufgedruckt und daher nicht nur für Sie zugänglich.

2. Schützen Sie den Zugang zum Routermenü: Ein Router speichert das WLAN-Passwort im Klartext. Kommt jemand in das Menü, hat er das Passwort: Dazu muss er sich nicht in Ihrem WLAN befinden. Die meisten Remote-Attacken auf Netzwerke beruhen darauf, dass der Angreifer einfach das Standardpasswort für das Menü nutzt.

3. Sichern Sie Smart-Home-Geräte besonders. Bei dieser Geräteklasse wird die Update-Pflege oft vernachlässigt – entweder vom Anwender oder sogar vom Hersteller. Damit sie kein Einfallstor in Ihr WLAN bilden, sollten Sie sie in ein logisch getrenntes Netzwerk auslagern. Wie’ s geht, lesen Sie hier .

4. VPN im öffentlichen WLAN nutzen. So lange OWE kein Standard in öffentlichen WLANs ist – und auch dann –, ist ein VPN der sicherste Weg, sich in einem ungeschützten Netz zu bewegen. Damit ist der gesamte Datenverkehr verschlüsselt, den Sie über den Hotspot schicken: Angreifer können ihn dann belauschen, aber nichts damit anfangen.

Spezial-USB-Sticks sichern den Windows-Login

Für die verschlüsselte Datenspeicherung, das sichere Anmelden an Windows und die Verwaltung von Passwörtern gibt es spezielle USB-Sticks. Wie Sie diese Modelle als USB-Wächter für mehr Sicherheit nutzen, erfahren Sie hier.

In Unternehmen mit hoher Sicherheitsstufe sind sie schon lange üblich: sogenannte Hardware-Token, also Hardware-Sticks für den USB-Anschluss. Nur wer den Stick besitzt, kann sich am zugehörigen PC anmelden oder auf bestimmte Dateien zugreifen. Wir stellen fünf Hardware-Sticks vor, die auch für Privatanwender in Frage kommen.

Solche fertige Sicherheits-Sticks haben gegenüber selbst gemachten USB-Sticks mit Tools aus dem Internet einen großen Vorteil: Sie arbeiten mit einem Kryptochip, in dem ein wichtiger Teil der Verschlüsselungstechnik steckt. Das macht die Sticks gegenüber einer reinen Softwareverschlüsselung zum einen deutlich schneller, zum anderen sind die geschützten Dateien zumindest in manchen Fällen schwerer zu knacken.

Für dieses Plus an Geschwindigkeit und Sicherheit zahlt man bei fertigen Sticks allerdings auch den höheren Preis.

Phrase-Lock: Passworte perfekt geschützt dank Stick und Handy

Der kleine USB-Stick Phrase-Lock ist zwar mit knapp 50 Euro nicht gerade günstig, dafür bekommen Sie aber ein besonders gut geschütztes System für die Passwortverwaltung und für einfache Log-ins am PC. Die Log-in-Daten für Ihre Webdienste, aber auch für viele andere Log-ins am PC, etwa die Anmeldung in Ihr Windows-Benutzerkonto, speichern Sie auf Ihrem Smartphone in der Phrase-Lock-App. Verschlüsselt werden die Daten mit einem Key, der auf dem USB-Stick gespeichert ist. Das Smartphone verbindet sich per Bluetooth mit dem Stick, wenn dieser am PC angesteckt ist. Die Log-in-Daten aus der App lassen sich per Fingerwisch in den geöffneten Internetbrowser am PC übergeben. Im Test funktionierte das reibungslos. Nur das einmalige Eingeben der Log-ins finden wir etwas umständlich. Zur Sicherheits-App gehört auch ein Passwortgenerator, der komplexe Passworte automatisch generieren kann.

So geht’s: Nach dem Start der App müssen Sie diese mit Ihrem USB-Key verbinden. Dazu scannen Sie mit der App den QR-Code, der in der Produktverpackung enthalten ist. Die Verbindung von Smartphone und USB-Stick läuft über Bluetooth, das entsprechend auf Ihrem Handy aktiviert sein muss. Der PC benötigt kein Bluetooth, da die nötige Hardware bereits im Phrase-Lock-Stick integriert ist.

Das gefällt uns: Wir halten Phrase-Lock für eine sichere und komfortable Log-in-Verwaltung. Sie ist für Nutzer empfehlenswert, die einen Passwortmanager vor allem für den PC suchen. Der USB-Stick kann am PC verbleiben, während man das Smartphone mit sich trägt. So sind die Passwortdatenbank und der Schlüssel fürs Entschlüsseln unterwegs von einander getrennt. Wer das System auf zwei PCs nutzt, etwa in der Arbeit und zu Hause, kann auch zwei Sticks mit der App verbinden.

Die Passworteingabe funktioniert übrigens auch auf dem Smartphone, auf dem die Phrase-Lock-App installiert ist, allerdings nur, wenn sich der zugehörige USB-Stick in der Nähe befindet und mit Strom versorgt wird, etwa über ein OTG-Kabel am Handy. Das Passwort lässt sich dann per Copy & Paste aus der App in einen Browser bringen. Der Sicherheitsvorteil, den die Trennung von Log-in-Datenbank und USB-Key mit sich bringt, ist dann natürlich nicht mehr gegeben.

Tipp: Eleganter Windows-Log-in per USB-Stick

Fido U2F Security Key: Log-in-Schutz für Google & Co.

Der Fido U2F Security Key ist bereits für unter 10 Euro erhältlich. Dafür bekommen Sie einen guten zusätzlichen Schutz für Ihr Google-Konto. Bei diesem Schlüssel handelt es sich um einen kleinen Stecker für den USB-Anschluss. Nur wenn der Schlüssel im Rechner oder Notebook steckt, können Sie sich bei Google anmelden. Auf diese Weise lassen sich alle Dienste von Google schützen, die mit einem Log-in versehen sind, etwa Gmail, Kalender, Google Docs oder die Fitnessdaten der Google-App Fit.

So geht’s: Damit der besondere Schutz wirken kann, müssen zusätzlich zum Stick zwei Voraussetzungen erfüllt sein: Sie verwenden Google Chrome als Browser, und Sie haben die Zwei- Wege-Authentifizierung in Ihrem Google-Konto aktiviert. Die Zwei-Wege-Authentifizierung für Ihr Google-Konto aktivieren Sie auf https:// accounts.google.com im Punkt „Bei Google anmelden -> Bestätigung in zwei Schritten“.

Wenn Sie Google-Dienste auch auf einem Smartphone im Einsatz haben, gilt die aktivierte Zwei-Wege-Authentifizierung dort ebenfalls. Der Sicherheitsschlüssel lässt sich aber nicht auf einem Smartphone oder Tablet mit Android oder iOS nutzen. Deshalb sollten Sie zunächst nur die Zwei-Wege-Authentifizierung per SMS-Code aktivieren.

Melden Sie sich nach der Aktivierung der Zwei- Wege-Authentifizierung mit Ihren Mobilgeräten bei Ihrem Google-Konto an. Setzen Sie den Haken im Feld „Auf diesem Gerät nicht mehr nach Codes fragen“. Wenn Sie danach den Sicherheitsschlüssel im Google-Konto aktivieren, betrifft das die Mobilgeräte nicht mehr.

Alternativ können Sie sich auf Geräten ohne USB-Anschluss künftig per SMS-Code anmelden. Loggen Sie sich unter https://accounts.google.com ein. Wählen Sie „Bei Google Anmelden -> Bestätigung in zwei Schritten -> Sicherheitsschlüssel -> Sicherheitsschlüssel hinzufügen“. Die Webseite prüft, ob in Ihrem Konto bereits die Zwei-Wege-Authentifizierung eingeschaltet ist. Trifft das zu, können Sie auf „Registrieren“ klicken und dann den Sicherheitsschlüssel in einen USB-Anschluss des Rechners stecken. Nach kurzer Zeit meldet die Webseite „Registriert“, und Sie können den Vorgang nachfolgend mit einem Klick auf den Button „Fertig“ abschließen.

Von da an werden Sie beim Log-in nach dem Klick auf „Anmelden“ nicht mehr nach einem SMS-Code gefragt, sondern nach dem Sicherheitsschlüssel. Für den Fall, dass dieser schon im PC steckt, müssen Sie ihn ab-und wieder anstecken. Nach wenigen Sekunden lädt die Webseite Ihr Google-Konto, und Sie können den Stick abziehen. Wenn Sie sich an einem Gerät ohne USB-Anschluss anmelden oder einen anderen Browser verwenden, müssen Sie ersatzweise einen SMS-Code eingeben. Haben Sie die Verbindung hergestellt, können Sie die App mit Ihren Log-in-Daten füttern. Einmal eingegeben, fügt sie der USB-Stick auf Kommando der App Benutzername und Passwort in Ihren Browser am PC ein.

Sie können sicherheitshalber ein verschlüsseltes Backup aller Log-in-Daten aus der App erstellen. Dafür vergeben Sie zuerst über „Einstellungen -> USB-Key verschlüsseln“ ein Passwort für die Log-in-Datenbank. Danach lassen sich die Daten in die Cloud sichern.

Identos ID50 Password-Safe: Praktischer Passwort-Manager

Der rund 40 Eure teure USB-Stick Identos ID50 Password-Safe speichert Ihre Log-in-Daten und verschlüsselte sie per Kryptochip mit dem AES-Algorithmus mit 128 Bit (Advanced Encryption Standard). Zusammen mit dem USB-Stick kommen Plug-ins für die Internetbrowser Google Chrome und Mozilla Firefox. Diese Plug-ins übernehmen die Anmeldedaten vom USB-Stick und fügen sie automatisch in die passenden Eingabefelder auf den entsprechenden Websites ein. Die Daten auf dem Stick schützen Sie mit einem vier- bis sechsstelligen PIN-Code. Wird diese PIN vier Mal falsch eingegeben, löscht der Stick automatisch sämtliche gespeicherten Daten. Dieses rigorose Vorgehen soll ein Brute-Force-Angriff abgewehrt werden.

Safe To Go: USB-Sticks mit eingebauter Verschlüsselung

Der USB-Stick Safe To Go überträgt Daten nach dem USB-3.0-Standard. Die rechenaufwendige Ver- und Entschlüsselung mit 256 Bit starkem AES übernimmt die Hardware im Stick. So nutzen Sie das volle Schreib-und Lesetempo des Sticks ohne Zeitverlust aus. Die nötige Software fürs Aufschließen der Dateien befindet sich auf dem Stick und läuft ohne Installation. Den Stick gibt es ab 8 GB Größe für rund 40 Euro.

Alternative: Der Speicherhersteller Kingston bietet mehrere USB-Sticks mit eingebauter Verschlüsselung an. Als besonders sicher preist der Hersteller das Modell Data Traveler 2000 Encrypted an. Auf dem Stick findet sich eine Tastatur, über die Sie Ihre PIN eingeben. So haben Keylogger auf dem PC keine Chance, das Passwort abzufangen. Dieser Stick ist nicht ganz billig: Für das 32-GB-Modell sind 140 Euro fällig, 64 GB gibt’s für rund 170 Euro.

Blackberrys zweites Smartphone auf Android-Basis hört auf den etwas sperrigen Namen DTEK 50. Es soll über die kompletten Sicherheits-Funktionen des Vorgängers Blackberry Priv verfügen. Der Hersteller behauptet sogar es wäre „das weltweit sicherste Android-Smartphone“. Was hinter dieser Ankündigung steckt und wie das DTEK 50 ausgestattet ist, erfahren Sie in diesem Video unseres Partner-Kanals mobiwatch.

Windows-10-Backup ohne Dritt-Software erstellen

Ist Windows beschädigt, startet nicht mehr oder sind wichtige Daten erst mal weg, ist der Ärger groß. Beugen Sie daher vor und sichern Sie Ihre Daten und Ihr System mit Bordmitteln.

Die eigenen Dokumente regelmäßig zu vervielfältigen und an anderen Orten zu speichern, ist aus zwei Gründen unerlässlich: Einerseits, um bei eigenen Fehlern als auch bei Defekten des Systems gewappnet zu sein. Denn immer wieder passiert es, dass man wichtige, noch benötigte Dateien endgültig löscht, dass ein Festplattendefekt eine komplette Windows-Installation unbrauchbar macht oder dass Daten auf externen Datenträgern überschrieben werden. Zum anderen häufen sich in letzter Zeit die Meldungen über den Befall von Rechnern mit Erpressersoftware, sogenannter Ransomware. Das sind spezielle Virenprogramme, die die Festplatte verschlüsseln und die Daten erst nach Zahlung eines Lösegeldes wieder freigeben.

Beide Male ist der tatsächlich entstandene Schaden überschaubar, wenn Sie auf eine Datensicherung zurückgreifen können. Im schlimmsten Fall müssen Sie Windows und Ihre Anwendungen neu installieren, Ihre gespeicherten Informationen sind jedoch unbeschädigt verfügbar. Dann ist es praktisch, wenn Sie eine Systemsicherung abrufbar haben, mit der Sie Ihre vorherige Konfiguration wieder im Originalzustand auferstehen lassen. Doch ganz gleich, ob Sie nun einzelne Dateien oder das gesamte System sichern wollen: Windows 10 selbst bringt die passenden Tools dafür mit.

Falls Sie aus Versehen Dateien löschen, finden Sie sie in den meisten Fällen im Papierkorb wieder. Was aber, wenn Sie ein Dokument bearbeitet und gespeichert haben und später feststellen, dass Sie die Originalversion noch benötigt hätten? Dann hilft Ihnen der Dateiversionsverlauf von Windows weiter. Er ist bereits seit Version 8 Bestandteil des Betriebssystems und hat nur einen Nachteil: Sie müssen ihn zunächst aktivieren, in der Voreinstellung ist er ausgeschaltet.

Der Dateiversionsverlauf ersetzt die Schattenkopien, die es noch in Windows 7 gab. Diese Funktion arbeitete etwas anders und sicherte bei bearbeiteten Dokumenten die verschiedenen Versionsstände, indem sie lediglich die veränderten Teile der Datei speicherte. Dafür verwendete sie das Laufwerk, auf dem sich die Files selbst befanden, was natürlich keinen Schutz bei Beschädigungen bot. Der Dateiversionsverlauf hingegen verlangt für seine Sicherungen explizit ein separates physisches Laufwerk wie etwa eine zweite Festplatte, ein USB-Laufwerk oder eine Netzwerkfreigabe. Sie können natürlich auch ein NAS-Laufwerk als Sicherungsziel angeben, sogar der interne NAS-Speicher einer Fritzbox wird akzeptiert.

Sie finden die Funktion in der Systemsteuerung. Klicken Sie doppelt auf „Dateiversionsverlauf“ und wählen Sie „Laufwerk hinzufügen“. Markieren Sie das gewünschte Sicherungsmedium, und bestätigen Sie mit „OK“. Windows überträgt nun Kopien Ihrer Dateien auf das ausgewählte Laufwerk und legt sie im Ordner „FileHistory“ ab. Dabei versieht es sie automatisch mit dem aktuellen Datum. Sobald die Files verändert werden, erzeugt es weitere Kopien. Die vorherige Version finden Sie dann immer auf dem Sicherungslaufwerk.

Wichtig: Der Dateiversionsverlauf schützt lediglich die Dateien, die Sie in Ihren Bibliotheken abgelegt haben. Sie finden sie im Windows-Explorer, die Unterordner tragen Bezeichnungen wie „Bilder“, „Dokumente“, „Eigene Aufnahmen“. Öffnen Sie diese Ordner, und sehen Sie nach, welche Unterordner darin enthalten sind. Falls Sie Ihre Dateien in anderen Verzeichnissen speichern, können Sie die Bibliotheken und damit die Sicherungen des Dateiversionsverlaufs damit erweitern. Klicken Sie dazu eine der Bibliotheken wie etwa „Dokumente“ mit der rechten Maustaste an, gehen Sie auf „Eigenschaften“ und klicken Sie im folgenden Fenster auf „Hinzufügen“. Markieren Sie das gewünschte Verzeichnis, klicken Sie auf „Ordner aufnehmen“ und schließen Sie das Fenster mit „OK“.

Microsofts Cloudspeicher nutzen: Onedrive als Sicherungsmedium

Onedrive ist der Cloudspeicher für private Anwender von Microsoft. Sie bekommen beiOneDrive insgesamt 5 GB freien Speicherplatz kostenlos, für zwei Euro im Monat gibt es 50 GB. Ein Abonnement von Office 365 umfasst sogar ein Terabyte Speicher.

Die Verbindung zu Onedrive ist in Windows 10 fest integriert und wird bei der Installation per Voreinstellung aktiviert. Überprüfen können Sie das über die in Windows integrierte Onedrive-App: Tippen Sie „Onedrive“ in das Suchfeld ein, und starten Sie das gleichnamige Desktop-Tool. Folgen Sie anschließend den Anweisungen des Assistenten. Sie benötigen für Onedrive ein Microsoft-Konto, das Sie eventuell noch einrichten müssen. Danach sind Sie startbereit.

Windows 10 bietet eine Synchronisationsfunktion für Onedrive an. Sämtliche Dateien und Ordner, die Sie im Verzeichnis „Onedrive“ ablegen – Sie finden es im Windows-Explorer als Unterordner von „Desktop“ sowie über den Pfad C:\Benutzer\[Benutzername]\Onedrive – werden nach dem Start der App mit dem Onlinedienst abgeglichen und aktualisiert. Es genügt also nicht, dass Sie Ihre Dateien einfach in das Onedrive-Verzeichnis kopieren, Sie müssen auch das Programm explizit aufrufen.

Den Fortschritt sehen Sie dann nach Überfahren des Onedrive-Icons im Systray der Taskleiste. Nach einem Rechtsklick darauf können Sie über „Einstellungen -> Konto -> Ordner wählen“ einzelne Verzeichnisse in Ihrem Onedrive-Ordner von der Synchronisation ausnehmen. Gemäß Voreinstellung werden auch die Inhalte in Ihren Bibliotheken „Bilder“, „Dokumente“ und „Musik“ nach Onedrive kopiert, doch das können Sie abschalten.

Der große Nachteil von Onedrive gegenüber anderen Sicherungsmedien ist die langsame Geschwindigkeit: Microsoft hat offenbar eine Bandbreitenbegrenzung eingebaut. Eine regelmäßige Sicherung größerer Datenmengen scheidet damit aus, für Textdokumente und einige Bilder ist der Dienst jedoch durchaus zu gebrauchen. Wenn Sie also etwa in Word den Onedrive-Ordner als Standard-Speicherort definieren, besitzen Sie immer eine Sicherungskopie Ihrer Arbeit.

In wenigen Minuten zurück zur heilen Systemkonfiguration

Wenn bei der Installation eines Treibers etwas schiefgegangen ist oder eine schlampig programmierte Software Systemfehler verursacht und die Deinstallation verweigert, dann ist das ein Fall für die Systemwiederherstellung . Dieses altbekannte Programm sichert im Hintergrund Images der aktuellen Windows-Konfiguration. Jedes Mal, wenn ein Update oder ein Patch eingespielt wird, legt es zuvor ein Abbild an. Aber auch externe Programme wie etwa der Revo Uninstaller greifen auf die Funktion zu. Bei größeren oder schwerwiegenden Änderungen an Windows ist es ebenfalls ratsam, selbst einen Wiederherstellungspunkt anzulegen.

Sie erreichen die Systemwiederherstellung, indem Sie „Wiederherstellung“ in das Suchfeld eintippen und anschließend auf „Systemwiederherstellung öffnen“ klicken. Nach einem Klick auf „Weiter“ erreichen Sie die Übersicht der Wiederherstellungspunkte. Windows reserviert für die Sicherungen einen kleinen Teil der Festplatte. Sobald dieser Speicherplatz voll ist, werden die ältesten Sicherungen überschrieben. Achtung: Falls auf der Platte nicht mehr genügend freier Platz ist, wird die Systemwiederherstellung deaktiviert.

So geht’s: In der Übersicht der Wiederherstellungspunkte aktivieren Sie die Option „Weitere Wiederherstellungspunkte anzeigen“. Markieren Sie einen Eintrag, klicken Sie auf „Weiter“ und „Fertig stellen“. Windows startet neu und stellt beim Hochfahren die alte Umgebung wieder her. Dabei restauriert das Programm neben Registry, Systemdateien und Treibern auch die installierten Anwendungen. Ihre Dokumente dagegen rührt es nicht an. Die Systemwiederherstellung ist damit gut geeignet für die Reparatur eines nicht mehr einwandfrei funktionierenden Windows-Rechners. Als Ersatz für ein Backup geht sie nicht durch.

Eine Variante der Systemwiederherstellung ist das Anlegen eines Wiederherstellungslaufwerks. Dabei handelt es sich quasi um eine externe Systemsicherung, die auf einem USB-Stick abgelegt wird. Windows macht diesen Stick zudem bootfähig, so dass Sie Ihre aktuelle Konfiguration in einem Rutsch wieder zum Leben erwecken können. Sie benötigen dafür einen USB-Stick mit einer Kapazität von mindestens 8 GByte. Stecken Sie ihn ein und geben Sie den Befehl „Wiederherstellungslaufwerk erstellen“ in das Suchfeld ein. Setzen Sie ein Häkchen vor „Sichert die Systemdateien auf dem Wiederherstellungslaufwerk“, und folgen Sie den weiteren Anweisungen des Assistenten.

Das klassische Backup mit „Sichern und Wiederherstellen“

In Windows 7 existierte noch ein Standardprogramm fürs Backup , das Microsoft jedoch bei Windows 8.x zugunsten des Dateiversionsverlaufs herausnahm. Nach Protesten der Anwender wurde es in Windows 10 wieder aufgenommen. Sie erreichen es, indem Sie „Sichern und Wiederherstellen (Windows 7)“ ins Suchfeld der Taskleiste eingeben und auf den Eintrag des gleichnamigen Programms klicken.

Das folgende Fenster bietet gleich drei Sicherungsfunktionen an: Auf der rechten Seite führt Sie ein Klick auf „Sicherung einrichten“ zu einem klassischen Backup inklusive Image-Datei. In der linken Spalte sehen Sie dagegen zum einen die Verknüpfung „Systemabbild erstellen“, über die Sie einfach nur ein Image Ihrer Systempartition anlegen. Zum zweiten finden Sie dort den Befehl „Systemreparaturdatenträger erstellen“, mit dem Sie eine bootfähige CD oder DVD erzeugen, die Ihnen beim Wiederherstellen einer defekten Windows-Installation hilft.

Klicken Sie auf „Sicherung einrichten“ und wählen Sie aus der folgenden Liste ein Laufwerk aus. Das Programm akzeptiert alle internen und externen Datenträger mit einer gewissen Mindestgröße. Falls Sie Ihre externe Festplatte noch nicht angeschlossen hatten, sollten Sie das jetzt erledigen und anschließend auf „Aktualisieren“ klicken. Über den Button „In Netzwerk speichern“ können Sie auch eine Sicherung auf einer Netzwerkfreigabe einrichten. Sie können die Sicherung sogar auf DVD brennen, Windows verteilt die Daten in diesem Fall auf mehrere Rohlinge. Achtung: Im Fall von größeren Installationen können das mehrere Dutzend sein!

Sobald Sie sich für ein Sicherungsziel entschieden haben, klicken Sie auf „Weiter“. Im nächsten Fenster sollten Sie nicht die „Auswahl durch Windows“ übernehmen, sondern „Auswahl durch Benutzer“ markieren. Nach einem Klick auf „Weiter“ können Sie dann genau angeben, welche Ordner das Programm sichern soll. Oft ist es besser, die Häkchen unter „Datendateien“ zu löschen und unter „Computer“ gezielt die Ordner mit den tatsächlich noch benötigten Files auszuwählen.

Darunter sehen Sie die Option „Systemabbild von Laufwerken einschließen“. Damit weisen Sie Windows an, ein Image Ihrer Systempartition anzulegen. Dafür spricht, dass Sie damit Ihre komplette Windows-Installation wiederherstellen können. Bedenken Sie jedoch, dass ein solches Image sehr viel Platz einnimmt, der Kopiervorgang auf USB-und andere externe Medien mehrere Stunden bis hin zu einem Tag dauern kann und die Sicherungen durch Updates und die Installation neuer Programme sehr schnell veralten.

Im letzten Fenster des Assistenten können Sie nach einem Klick auf „Zeitplan ändern“, wann die Sicherung wiederholt werden soll. Durch Deaktivieren von „Sicherung auf Basis eines Zeitplans ausführen“ können Sie sich aber auch für ein einmaliges beziehungsweise unregelmäßiges Backup entscheiden.

Klicken Sie dann auf „Einstellungen speichern und Sicherung ausführen“, um mit dem Vorgang zu beginnen. Windows speichert das Backup nun auf dem angegebenen Laufwerk in einem Ordner mit dem Namen „WindowsImageBackup“. Während des Kopiervorgangs können Sie normal weiterarbeiten.

Windows-Backup und Image zurückspielen

Um Daten eines Windows-Backups wiederherzustellen, klicken Sie unter „Sichern und Wiederherstellen (Windows 7)“ auf „Eigene Dateien wiederherstellen“. Wie können Sie nun aber ein Image wieder zurückspielen? Falls Ihr Windows-System noch funktioniert, rufen Sie den internen Reparaturmodus auf. Öffnen Sie das Startmenü, klicken Sie auf „Ein/Aus“, halten Sie die Shift-Taste gedrückt und klicken Sie auf „Neu starten“. Windows bootet nun neu und präsentiert Ihnen anschließend einen blauen Auswahlbildschirm. Wählen Sie dort „Problembehandlung -> Erweiterte Optionen -> Systemimage-Wiederherstellung“. Windows startet noch einmal neu und zeigt wieder einen blauen Bildschirm. Wählen Sie dort Ihr Benutzerkonto aus, geben Sie Ihr Kennwort ein, und klicken Sie auf „Fortsetzen“. Im folgenden Fenster zeigt Ihnen Windows Informationen zu Ihrem letzten Image an. Markieren Sie „Systemabbild auswählen“, falls Sie auf eine andere Sicherung zurückgreifen möchten. Nach einem Klick auf „Weiter“ können Sie weitere Optionen einstellen, normalerweise können Sie jedoch die Voreinstellungen übernehmen. Nach Klicks auf „Weiter“ und „Fertig stellen“ beginnt Windows dann mit dem Überspielen des Image.

Achtung: Beim Kopieren eines Systemabbilds werden sämtliche Dateien überschrieben, also auch eventuell neuere Dokumentenversionen durch die Versionen im Image. Falls möglich, sollten Sie diese Files daher zuvor auf ein anderes Laufwerk kopieren.

Images kommen aber häufig dann zum Einsatz, wenn wegen eines Defekts oder Neukaufs der Umzug auf eine neue Festplatte ansteht. In diesem Fall müssen Sie bei der Wiederherstellung anders vorgehen, denn Sie benötigen ein bootfähiges Medium, das zudem etwas mit Ihrer Image-Datei anfangen kann. Dieses Medium heißt unter Windows „Systemreparaturdatenträger“ und wird als bootfähige DVD angelegt. Dabei hilft Ihnen ein Assistent, Sie finden ihn im Fenster „Sichern und Wiederherstellen (Windows 7)“ auf der linken Seite. Falls Windows dann nicht mehr startet, booten Sie von der DVD, stellen Deutsch als Sprache ein und wählen die Option zum Zurückspielen eines Systemabbilds aus.