Die Dateimanager unter Linux Mint: Basics und Tuning

Dateimanager unter Linux können mehr als Dateiobjekte anzeigen, kopieren oder löschen. Unter Linux Mint gibt es drei Dateimanager, die sich in der grundsätzlichen Bedienung sehr ähneln.

Der folgende Artikel zeigt die Basisnutzung und die Optimierung der Standard-Dateimanager von Linux Mint 19. Dabei konzentrieren wir uns auf Eigenschaften, die allen Editionen gemeinsam sind. Alle Mint-Dateimanager stammen wie der Ubuntu-Kandidat Nautilus aus dem Gnome-Umfeld und sind in den wesentlichen Funktionen eng verwandt. Der einfachste, aber funktional komplette Kandidat ist Thunar der XFCE-Edition. Nemo der Cinnamon-Hauptedition und Caja der Mate-Edition haben je eigene Vorzüge.

Die einfache Basisbedienung

Kopieren, Verschieben und Löschen ist überall einfach. Sie markieren mit der Taste Strg (selektive Auswahl) oder Umschalt (zusammenhängende Auswahl) die Dateiobjekte und verwenden nach Rechtsklick die gewünschte Funktion im Kontextmenü. Beim Drag & Drop mit der Maus zwischen zwei geöffneten Dateimanager-Fenstern können Sie mit gedrückter Umschalttaste das Verschieben, mit der Strg-Taste das Kopieren erzwingen. Standardmäßig verschieben Dateimanager Dateiobjekte, wenn sie auf demselben physischen Datenträger bewegt werden, kopieren hingegen, wenn es sich um zwei verschiedene Datenträger handelt.

Ungeachtet der eingestellten Standardansicht (Symbol oder Liste) wechseln Sie über das Menü „Ansicht“ oder noch schneller mit den Hotkeys Strg-1/2/3 jederzeit die Darstellung. Die Größe der Dateiobjekte ist in jeder Ansicht mit den Hotkeys Strg-+ und Strg– sowie Strg-Mausrad bequem zu regeln.

Ein Doppelklick auf eine Datei, deren Inhaltstyp dem System bekannt ist, öffnet diese mit dem Standardprogramm. Nach Rechtsklick und „Öffnen mit –› Andere Anwendung“ werden weitere Programme angeboten.

In den Mint-Dateimanagern gilt überall die Tastenkombination Strg-H, um versteckte Dateiobjekte bei Bedarf ein- und auszublenden. Versteckt oder nicht versteckt – dafür sorgt lediglich ein Punkt (.) am Anfang des Datei- und Ordnernamens. Es handelt sich dabei um eine simple hygienische Ordnungsmaßnahme, nicht um ein Dateirecht oder Attribut.

Alle Dateimanager beherrschen mehrere Ordner-Tabs (Strg-T). Um Dateien zwischen Ordner-Tabs zu kopieren, verwenden Sie Drag & Drop auf die Titelleisten der Tabs. Übersichtlicher für solche Aktionen sind aber meistens zwei geöffnete Dateimanager-Fenster oder der klassische Zwei-Fenster-Modus, den Sie mit der Taste F3 aktivieren und wieder deaktivieren. Diesen praktischen Zwei-Fenster-Modus kennt nur Thunar (XFCE) nicht.

Als wichtige Zentrale dient die Navigationsspalte links, die sich überall mit F9 ein- und ausblenden lässt. Sie zeigt die wichtigsten Home-Ordner, das Wurzeldateisystem „Dateisystem“, ferner alle eingehängten Datenträger unter „Geräte“ und das „Netzwerk“ mit gemounteten Ressourcen und der Option, das Netz nach weiteren Ressourcen zu durchsuchen.

Eigenheiten der Dateisuche

Das Suchfeld blenden Sie in Nemo & Co. über das Lupensymbol in der Werkzeugleiste ein. Es handelt sich bei allen drei Dateimanagern um eine reine Dateisuche nach Dateinamen, nicht nach Dateiinhalten. Dennoch folgt diese Suche nicht den Standards einer Terminalsuche (etwa mit ls oder find). Diese Regeln gelten für alle Dateimanager:

1. Die Suche gilt standardmäßig für den aktuell geöffneten Ordner und für alle dort enthaltenen Unterordner.

2. Die Suche ist – untypisch für Linux – nicht case-sensitiv: Groß- und Kleinschreibung spielen also keine Rolle. Am einfachsten tippen Sie immer alles klein.

3. Für Terminalfreaks ungewöhnlich ist die Tatsache, dass diese Dateisuche die Stellvertreter „*“ und „?“ nicht kennt. Verwenden Sie stattdessen einfach mehrere Strings getrennt durch Leerzeichen, die dann als Und-Verknüpfung gelten: „steuer 2018“ findet Dateien, „steuer*2018“ nicht.

Dateimanager mit root-Recht

Außerhalb vom Verzeichnis „/home“ darf der normale User nicht viel: Wenn Sie mit dem Dateimanager im Dateisystem spazierengehen, erkennen Sie das daran, dass die Optionen „Ordner/Datei anlegen“ inaktiv sind. Alle Mint-Dateimanager bieten daher nach Rechtsklick auf ein Verzeichnis die Option „Als Systemverwalter öffnen“, die alle sudo-berechtigten Konten nutzen können. Nach Eingabe des Systemkennworts startet ein neues Fenster mit root-Recht. Dieses wird zusätzlich gekennzeichnet durch den Hinweis „als Systemverwalter“ oder „Erhöhte Berechtigungen“. In der Tat sollten Sie damit nur bei wirklichem Bedarf hantieren, etwa um über den Dateimanager unter „/etc“ Konfigurationsdateien zu bearbeiten. Versehentliches und unnötiges root-Recht bei der Dateibearbeitung unter „/home“ führt hingegen zu späteren Zugriffsproblemen im normalen Benutzerkontext.

Natürlich können Sie einen Dateimanager auch schon vorab mit root-Recht ausstatten, indem Sie ihn etwa mit

sudo nemo /etc

laden.

Standardprogramme für Dateitypen ändern

Die Dateimanager sind nicht dafür verantwortlich, welches Programm startet, wenn Sie einen bestimmten Dateityp im Dateimanager anklicken. Dies ist in den Systemeinstellungen hinterlegt, lässt sich aber über den Dateimanager individuell umstellen. Um nur ausnahmsweise eine Datei mit einem anderen als dem Standardprogramm zu öffnen, verwenden Sie nach Rechtsklick auf die Datei die Option „Öffnen mit“. Hier sind naheliegende Alternativen vorgeschlagen, die zum Dateityp passen. Sie können aber auch eine komplett andere Software wählen.

„Öffnen mit“ gilt nur einmalig. Wenn Sie einem Dateityp dauerhaft eine andere Software als Standardprogramm zuweisen wollen, verwenden Sie nach Rechtsklick die Option „Eigenschaften“ und hier das Register „Öffnen mit“. Das in dieser Liste ausgewählte Programm gilt dann permanent. Je nach genutztem Mint-Dateimanager können Sie den Vorgang einfach durch den „Schließen“-Button des Dialogs oder mit der Schaltfläche „Als Vorgabe festlegen“ bestätigen.

Wichtige Anpassungen für Nemo & Co.

Unter „Bearbeiten –› Einstellungen“ bieten die Dateimanager unter Linux Mint einen Konfigurationsdialog, der unterschiedlich umfangreich ausfällt. Überall einstellbar ist unter „Ansichten“ die bevorzugte Darstellung, so die informativere „Listenansicht“ (statt Symbole) und die bevorzugte Größe der Objekte. Ferner können Sie unter „Verhalten“ auch den Einfachklick zur Dateibearbeitung einstellen.

Löschbefehl: Beim Löschen mit der Taste Entf verwenden die Dateimanager standardmäßig den Papierkorb – verschieben also in den Papierkorb. Es lohnt sich, unter „Bearbeiten –› Einstellungen –› Verhalten“ folgende Option zu aktivieren: „Einen Löschbefehl bereitzustellen, der den Papierkorb umgeht“. Dieser zusätzliche Befehl erscheint als „Löschen“ im Kontextmenü und löscht unwiderruflich.

Lesezeichen: „Lesezeichen“ in der Navigationsspalte bieten einen schnellen Weg zu wichtigen Ordnern, Medien und Webservern. Um ein neues Lesezeichen anzulegen, gehen Sie in das gewünschte Verzeichnis und wählen „Lesezeichen hinzufügen“. Noch schneller geht’s mit dem Hotkey Strg-D. Außerdem gibt es den Menüpunkt „Lesezeichen –› Lesezeichen bearbeiten“ oder „Datei –› Lesezeichen“, um diese Ordnerfavoriten zu verwalten. Lediglich Thunar unter XFCE bietet keine Lesezeichen.

Spalten der Listenanzeige: Die ausführliche Listenanzeige der Dateien präsentiert standardmäßig vier Spalten. Dies lässt sich über „Ansicht –› Anzuzeigende Spalten“ aktuell ändern, über „Bearbeiten –› Einstellungen –› Listenspalten“ auch dauerhaft. Als weitere Infos stehen etwa „Ort“ (kompletter Pfad) und „Zugriffsrechte“ zur Auswahl.

Umbenennen: Bei allen Dateimanagern ist die Taste F2 beziehungsweise der Menüpunkt „Bearbeiten –› Umbenennen“ für das Umbenennen von Dateiobjekten zuständig. Nemo unter Cinnamon zeigt sich Windowskonform, indem er zusätzlich ein Umbenennen nach verzögertem Doppelklick vorsieht: Danach wird der Dateiname editierbar. Wenn Sie dieses „Windows-Verhalten“ unter Nemo stört, können Sie es über „Bearbeiten –› Einstellungen –› Verhalten –› Zweimal mit einer Pause klicken […]“ abschalten

Terminalstart im aktuellen Ordner: Nemo bietet eine Terminalschaltfläche in der Werkzeugleiste. Diese Option ist nicht Standard, kann aber unter „Bearbeiten –› Einstellungen –› Werkzeugleiste“ aktiviert werden.

Auflistung aller Laufwerke: Mit der Eingabe von computer:/// in das Adressfeld des Dateimanagers (Strg-L wechselt bei Bedarf zum editierbaren Adressfeld) erreichen Sie eine Übersicht aller angeschlossenen physischen Laufwerke. Nemo und Caja bieten diese Übersicht aber auch in der Werkzeugleiste als Button.

Caja-Spezialitäten (Mate-Desktop)

Der Dateimanager am Mate-Desktop hat diverse Anpassungsspezialitäten an Bord. Caja kann das Erscheinungsbild einzelner oder aller Ordner verändern. Zum Ändern des Hintergrunds eines Ordners wählen Sie „Bearbeiten –› Hintergründe und Symbole“ und ziehen Muster oder Farbe auf den Ordner. Bei Verwendung der rechten Maustaste können Sie entscheiden, ob die Aktion nur für den einen Ordner oder generell gelten soll. Um eine falsche Wahl zu korrigieren, ziehen Sie den Eintrag „Zurücksetzen“. Die Anpassung wirkt sich ausschließlich in der Symbolansicht aus – in der Listenansicht bleibt der Ordner neutral und lässt sich hier auch nicht anpassen.

Die Navigationsspalte (F9) in Caja ist multifunktional und kann außer dem Standard „Orte“ jede Menge mehr. Das Drop-down-Menü über der Spalte zeigt unter anderem die weiteren Optionen „Baum“ (Verzeichnisbaum), „Verlauf“ (zuletzt genutzte Ordner) und „Notizen“. Diese „Notizen“ beziehen sich immer auf den aktuellen Ordner. Das eröffnet die Möglichkeit, Zusatzinformationen über den Status und den Inhalt von Verzeichnissen abzulegen. Wenn für einen Ordner „Notizen“ existieren, erscheint über der Navigationsspalte ein kleines Notizensymbol.

Netzressourcen im Dateimanager

Als besonders mächtig erweisen sich Linux-Dateimanager bei der Einbindung von Netzfreigaben, FTP-, Webdav- und SSH-Servern. Der Zugang auf Freigaben und Server ist damit so einfach, dass Spezialprogramme wie Filezilla größtenteils hinfällig werden. Wenn Sie in der Navigationsspalte (mit F9 einblenden, falls nötig) auf „Netzwerk“ gehen, werden die Netzrechner angezeigt, Windows- und Samba-Freigaben unter „Windows-Netzwerk“. Bei einem Klick auf eine Ressource werden Sie eventuell nach den Verbindungsdaten gefragt (Konto und Passwort), und neben „Domäne“ tragen Sie den Namen des Netzservers ein. Wenn Sie bei den Passwortoptionen „Nie vergessen“ wählen, entfällt künftig die Abfrage der Kontodaten.

Die Dateimanager hängen die Ressource automatisch unter „/run/user/1000/gvfs/[…]“ in das Dateisystem ein. Das gilt für alle drei Gnome-affinen Oberflächen Cinnamon, Mate und XFCE – GVFS steht für Gnome Virtual File System. Im Dateimanager nutzen Sie die Ressource dann wie ein lokales Verzeichnis, in anderen Programmen, etwa im Terminal, müssen Sie dazu den Mountpunkt unter „/run/user…“ aufsuchen.

Über die Adresszeile (editierbar nach Strg-L) können Sie direkte Serveradressen eingeben. Bei Windows- und Samba-Freigaben verwenden Sie „smb://[Server]/[Freigabename]“, wobei statt „[Rechner]“ immer auch die IP-Adresse des Servers funktioniert. Bei FTP-Servern stellen Sie „ftp://“ voran, gefolgt vom FTP-Servernamen oder seiner öffentlichen-IP-Adresse. Analoges gilt für Webdav („dav://“) und SSH („ssh://“). Speziell bei der Fernwartung von Servern mit SSH bieten Dateimanager oft komfortablere Bearbeitungsmöglichkeiten als das SSH-Terminal. Eine typische Adresse im Dateimanager könnte so lauten:

ssh://root@192.168.0.8[:Port]

Die Angabe der Portnummer ist nur notwendig, wenn der Port vom Standard „22“ abweicht. Nach der Anmeldung kopieren und bearbeiten Sie Daten bequem und sicher direkt im Dateimanager über das Protokoll SFTP.

Anpassen der Kontextmenüs

Alle Mint-Dateimanager erlauben den individuellen Ausbau der Funktionen. Dabei gibt es aber große Unterschiede beim Komfort.

Nemo (Cinnamon): Unter „Bearbeiten –› Module“ können Sie vorhandene Erweiterungen für Kontextmenüs aktivieren oder deaktivieren. Auch für eigene Kontextmenüs hat der Dateimanager von Cinnamon alles an Bord, verzichtet dabei aber auf ein grafisches Tool. Hier müssen Sie mit Konfigurationsdateien hantieren, deren Aufbau jedoch nicht allzu kompliziert ist. Die Dateien liegen unter „/usr/share/nemo/actions/“ (global) und im Home-Verzeichnis unter „~/.local/share/nemo/actions/“ (benutzerspezifisch und priorisiert). Die Dateien an dieser Stelle müssen immer die Endung „.nemo_action“ besitzen. Unter „/usr/share/nemo/actions/“ finden Sie vordefinierte Dateien wie „mintstick.nemo_action“, die Sie als Vorlage für eigene Aktionen verwenden können.

Unter Umständen genügen schon Anpassungen für die gewünschte Funktion: Möchten Sie etwa ein Mint-Tool wie die Integritätsprüfung mint-md5sum auf 7z-Archive und EXE-Dateien erweitern, so kopieren Sie die Datei „mint-md5sum.nemo_action“ von „/usr/share/nemo/actions/“ nach „~/.local/nemo/actions“ und tragen in der Zeile „Extensions“ neben „iso;img;“ die zusätzlichen Erweiterungen „7z;exe;“ ein.

Für komplett eigene Kontextmenüs müssen Sie etwas tiefer einsteigen. Entscheidend ist immer die Anweisung „exec=…“ mit dem Programmaufruf. Die Zeile „selection=“ bestimmt darüber, ob die Aktion bei einem Rechtsklick auf allen Dateiobjekten („any“), einem einzelnen („s“ für single) oder mehreren („m“ für multiple“) aktiv wird. Wenn das Kontextmenü nur für bestimmten Dateitypen angezeigt werden soll, verwenden Sie das bereits erwähnte „extensions=…“. Weitere Möglichkeiten wie etwa den Rechtsklick im Ordnerhintergrund nennt die Kurzdokumentation „sample.nemo_action“.

Um etwa für alle Dateien, aber nicht für Ordner den Mint-Editor xed anzubieten, verwenden Sie folgende Einträge:

Exec=/usr/bin/xed „%F“
Selection=S
Extensions=nodirs;

Außer dem Header „[Nemo Action]“, der am Beginn stehen muss, ist die Reihenfolge der Einträge egal. Natürlich lässt sich als Exec-Befehl auch ein Shell-Script verwenden, wie das abgebildete Beispiel demonstriert. Diese „Terminal hier…“-Aktion funktioniert bei allen Dateiobjekten – Ordner wie Dateien. Dabei ermittelt ein Shell-Script, ob ein Ordner oder eine Datei vorliegt, und startet dann das Gnome-Terminal im Ordner oder im Eltern-Ordner der geklickten Datei.

Caja (Mate): Diverse Kontextmenüs in Caja sind als Erweiterungen integriert und können auch abgeschaltet werden, um das Rechtsklickmenü zu vereinfachen. Sie finden die Module unter „Bearbeiten –› Einstellungen“ im Register „Erweiterungen“. Wenn Sie zum Beispiel Mailanhänge stets direkt im Mailprogramm auswählen, ist die Erweiterung „Senden an“ überflüssig.

Voraussetzung für den Einbau eigener Kontextmenüs ist ein Zusatztool, das in den Paketquellen bereitsteht:

sudo apt-get install caja-actions

Das Tool erscheint dann als „Einstellungen für Caja-Aktionen“ im Hauptmenü. Trotz grafischer Bedienung ist es nicht ganz trivial, den Dateimanager damit zu erweitern. Verwenden Sie zunächst nur die wichtigsten Registerkarten „Aktion“ und „Befehl“: Unter „Aktion“ muss „Eintrag im Auswahl-Kontextmenü anzeigen“ aktiviert und ferner ein Name („Kontextbezeichner“) definiert sein. Unter „Befehl“ geben Sie den Programmnamen oder den kompletten Pfad zum gewünschten Programm ein.

„Parameter“ sind je nach Programm sinnvoll bis notwendig. Die Schaltfläche „Legende“ zeigt, welche Variablen das Tool weitergeben kann: Eindeutig am wichtigsten sind mit „%d“ der Pfadname für einen rechtsgeklickten Ordner, mit „%f“ der Pfadname einer Datei. Um etwa ein Terminal nach Rechtsklick am Dateiobjekt zu öffnen, genügt als Befehl „gnome-terminal“ und als Parameter „–working-directory=%d“. Im Feld „Arbeitsordner“ sollte die Variable „%d“ nie fehlen, da viele Programme die Arbeit sonst einfach kommentarlos verweigern.

Unter „Basisnamen“, „MIME-Typen“, „Ordner“ lassen sich die Kontextmenüs gezielt filtern: Wird für ein Kontextmenü etwa als Basisname „*.zip“ eingestellt, so erscheint die Menüoption nur bei „zip“-Dateien.

Eine globale Option finden Sie unter „Bearbeiten –› Einstellungen“: Dort lässt sich ein „Basismenü“ für die Optionen anlegen oder eben nicht. Das Basismenü fasst alle selbst erstellen Menüs unter „Nautilus-Actions“ zusammen, andernfalls landen die zusätzlichen Optionen einzeln im Kontextmenü.

Thunar (XFCE): Auch Thunar kennt eine Option „Bearbeiten –› Benutzerdefinierte Aktionen“. Der dadurch gestartete grafische Dialog zeigt die durch zusätzliche Module eingebauten Kontextmenüs, die Sie löschen oder bearbeiten können. Das Einrichten eigener Menüs bietet nicht so spezielle Möglichkeiten, wie den Ordnerhintergrund mit einer Kontextaktion zu belegen, ist aber hier einfacher und bequemer als bei allen anderen Kandidaten: Über das Plus-Symbol kommen Sie zum Dialog „Neue Aktion erstellen“. Das Fenster ist selbsterklärend und zeigt unten alle Stellvertretervariablen für den maßgeblichen „Befehl“. Den gewünschten Dateityp, wo das Kontextmenü aktiv werden soll, definieren Sie auf der Registerkarte „Dateizuordnung“ mit einer Dateimaske wie „*“ und mindestens einem Inhaltstyp wie „Videodateien“.

Navigation im Dateisystem

Die wesentlichen Unterordner, die zum Betrieb eines Linux-Systems unabdingbar sind, folgen stets dem gleichen Schema.

/bin ist das Verzeichnis jener ausführbarer Dateien (Binaries), die das System benötigt und die schon nach dem Start verfügbar sein müssen. Das Verzeichnis „/sbin“ ergänzt diese Dateien um jene Programme, die grundsätzlich root-rechte erfordern.

/boot enthält Dateien, mit welchen Linux bootet, also mindestens den Bootloader und den Kernel. Außerdem ist eine Ram-disk namens „initramrd“ vorhanden, die Dateien und Treiber für die Initialisierung des Systems enthält.

/dev ist das Systemverzeichnis für Gerätedateien. Diese sind eine Besonderheit von Linux, denn sämtliche erkannte Geräte und deren Eigenschaften sind, strikt nach Unix-Philosophie, als Datei abgebildet.

/etc beherbergt alle systemweiten Konfigurationsdateien. Hier liegen in weiteren Unterverzeichnissen und Einzeldateien die Einstellungen der Systemkomponenten und Serverdienste. Mit den Dateien unter „/etc“ hat man bei der Administration eines Systems häufig zu tun.

/home/[Konto] oder abgekürzt „~“ ist der Ordner für die tägliche Arbeit. Jeder Benutzer erhält unter „/home“ sein eigenes Verzeichnis, in dem er sämtliche Zugriffsrechte hat. Hier liegen aber nicht nur die persönlichen Dateien, Medien, Bilder, sondern auch die benutzerspezifischen Konfigurationsdateien (teils unter „/home/[Konto]“, teils unter „/home/[Konto]/.config“). Außer root hat kein anderer Benutzer Zugriff auf das Home-Verzeichnis, das bei der Erstellung von Benutzerkonten automatisch angelegt wird.

/lib sowie /lib32 und /lib64 sind für Anwender kaum von Bedeutung. Hier lagert das System gemeinsam genutzte Programmbibliotheken aller Art.

/lost+found gibt es auf jeder Partition einmal. Dorthin kommen bei einer Dateisystemhavarie wiederhergestellte Dateien und Rohdaten nach einer Festplattenprüfung.

/media und /mnt enthalten als Unterverzeichnisse eingehängte externe Datenträger – etwa eine DVD oder einen USB-Stick. Laufwerksbuchstaben gibt es unter Linux nicht. Physikalische Speicherorte werden allesamt als Unterverzeichnisse eingebunden – theoretisch an beliebiger Stelle, meist aber unter „/media“.

/opt steht für „optional“ und ist der Ort für nachträglich installierte Programme, die nicht zum Standardrepertoire einer Linux-Distribution gehören. Hier dürfen sich Binaries und auch deren eigene Bibliotheken nach Belieben ausbreiten.

/proc ist ein virtuelles Verzeichnis für Echtzeitdaten, die das System selbst pflegt und die aktive Prozesse abbilden. Jedes ausgeführte Programm legt hier eine Datei mit dem aktuellen Zustand ab. Zudem legt der Kernel hier wichtige Hardwareund Systeminfos ab.

/tmp enthält temporäre Dateien, die während des Betriebs entstehen und die anschließend verworfen werden können.

/usr hat mit Benutzern wenig zu tun, auch wenn der Name dies nahelegt. Stattdessen ist es das Verzeichnis für Programme, die vom System selbst nicht unbedingt zur grundlegenden Funktion benötigt werden. Interessant für Anpassungen ist der Unterordner „/usr/share/applications“ mit Verknüpfungen (.desktop) für das Hauptmenü und sonstige Starter.

/var versammelt alle Dateien, die von Serverdiensten oder vom System selbst im laufenden Betrieb erstellt, beschrieben und eventuell auch wieder gelöscht werden, jedoch nicht nur temporär sind. Hier finden sich wichtige Logdateien, der Druckerspooler und die Arbeitsverzeichnisse eines Mailservers.

/run/user/[Kennziffer]/gvfs/ ist der Mountordner für Netzwerkfreigaben, die der Dateimanager automatisch einhängt.

/root ist das Home-Verzeichnis des Pseudo-Benutzers „root“, den es auf jedem Linux-System gibt, der aber kein reguläres Benutzerkonto ist. In Linux Mint ist die Anmeldung als root deaktiviert. Das Verzeichnis ist für Notfälle unverzichtbar, im täglichen Betrieb aber unerheblich.

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