Frühjahrsputz: So wird Ihr PC sicher und sauber

Ein unordentlicher Rechner ist nicht nur langsam, sondern birgt auch Sicherheitsrisiken. Wir helfen Ihnen, Ihren Rechner wieder auf Vordermann zu bringen.

Eine vermüllte Festplatte ist unübersichtlich und langsam – und sie kann auch zu einem enormen Sicherheitsrisiko werden. Das gilt vor allem für installierte Software, die Sie – wenn überhaupt – nur sehr selten benutzen. Zum Beispiel einmal installierte, kostenlose Demoversionen oder Spiele, die Sie bereits durchgespielt haben und nicht mehr anrühren. Denn Software, die Sie nicht aktiv nutzen, hat oft nicht die neuesten Updates und Patches und kann damit ein offenes Tor für Viren und andere Malware darstellen.

Genauso, wie Sie also (hoffentlich) regelmäßig abgelaufene Lebensmittel aus dem Kühlschrank entfernen, sollten Sie auch regelmäßig Ihren PC von unnützen und unbenutzten Programmen befreien. Es schadet auch nie, alte Dateien auszusortieren, die Sie ohnehin nie wieder benötigen. Wir haben einige Tipps für Sie zusammengetragen, wie der Frühjahrsputz am PC am besten zu bewältigen ist.

Unbenutzte Programme

Wenn Sie Windows nutzen, öffnen Sie die Systemsteuerung und wechseln Sie in den Bereich „Programme“. Hier wird Ihnen eine Liste aller installierten Programme auf Ihrem PC angezeigt. Zum Deinstallieren wählen Sie einfach ein Programm aus der Liste per Mausklick aus und klicken oben auf „Deinstallieren“. Geht es Ihnen „nur“ darum, ein bisschen Festplattenspeicher frei zu räumen, sollten Sie sich auf die Software konzentrieren, die den meisten Speicherplatz einnimmt. Ansonsten deinstallieren Sie von dort einfach alles, was Sie nicht mehr benötigen.

Allerdings ist dieses eingebaute Windows-Tool nicht die beste Lösung zum Löschen. Manchmal hinterlässt der Deinstallationsprozess doch noch Spuren und Elemente des gelöschten Programms auf der Festplatte. Für eine gründlichere Säuberung Ihres PCs sollten Sie daher auf Drittanbieter-Software zurückgreifen – etwa den Revo Uninstaller.Er scannt Ihr System auf der Suche nach Überresten, die der Standard-Uninstaller hinterlassen hat: verwaiste Windows-Services, Datei-Verknüpfungen, Shell-Erweiterungen und andere Komponenten. Wird Revo fündig, löscht er restlos. Eine kostenlose, abgespeckte Version der Software ist erhältlich, für die gründlichste und sauberste Reinigung bedarf es allerdings des Revo Uninstaller Pro für knapp 30 Euro.

Unnötige Dienste

Windows-Dienste sind ebenfalls Programme, gehören aber nicht zu denen, die von Ihnen aktiv genutzt werden. Sie laufen im Hintergrund und starten und beenden sich meistens automatisch. Sie halten zahlreiche Kernfunktionen des Systems am Laufen und unterstützen andere Programme dabei, mit dem Betriebssystem auf verschiedene Weise zu interagieren.

Herauszufinden, welcher Dienst was tut und ob er wirklich benötigt wird, ist eine echte Herausforderung. Denn wenn Sie einen Dienst entfernen, den Ihr System wirklich braucht, kann das negative Auswirkungen auf Ihren PC und die anderen Anwendungen haben, die Sie benutzen. Säubern Sie hier also nur mit großer Vorsicht!

Sie finden alle Windows-Dienste, indem Sie „services.msc“ in das Eingabefeld im Startmenü eintippen (ohne Anführungszeichen). Insgesamt gibt es vier Dienste, die von kaum jemandem wirklich benötigt werden und überdies Ihren PC einem unnötigen Sicherheitsrisiko aussetzen. Wenn Sie beispielsweise keine Bluetooth-Geräte mit Ihrem PC verbinden wollen, gibt es für Sie auch keinen Grund, den „Bluetooth-Unterstützungsdienst“ aktiviert zu lassen. Wenn Sie kein Remote-Desktop benutzen, brauchen Sie die drei dazugehörigen Dienste ebenfalls nicht („Remotedesktopdienste“, „Remoteprozeduraufruf“ und „Remoteregistrierung“).

Um einen Dienst zu deaktivieren, rechtsklicken Sie darauf und wählen Sie „Eigenschaften“. In der Mitte der „Allgemeinen Eigenschaften“ finden Sie ein Feld namens „Starttyp“. Wenn hier der Starttyp „Automatisch“ festgelegt ist, ändern Sie ihn in „Manuell“ oder „Deaktiviert“. Knapp darunter finden Sie außerdem den Bereich „Dienststatus“. Stellen Sie sicher, dass der aktuele Status auf „Beendet“ steht. Tut er das nicht, beenden Sie den Dienst über den Button darunter. Klicken Sie abschließend noch auf OK, um Ihre neuen Einstellungen zu speichern.

Verwahrloste Dateien

Die meisten Leute sind echte Daten-Messies – sie horten Daten auf ihrem PC, teilweise ohne es wirklich zu wissen. Womöglich haben auch Sie doppelte und dreifache Kopien von Musik oder Fotos, vielleicht auch von Word-Dokumenten, die Sie vor Jahren geschrieben haben; dazu kommen temporäre und gecachte Dateien, die möglicherweise mehrere Gigabyte Festplattenspeicher verschlingen.

Festplatten sind relativ günstig zu haben und es ist nicht unüblich, dass PCs heutzutage mit einem oder mehreren Terabyte Festplattenspeicher ausgestattet sind. Sehr viele Dateien auf seinem PC zu haben scheint also erstmal kein großes Problem zu sein. Der PC verlässt sich allerdings auf ungenutzten Speicherplatz als Erweiterung seines RAM-Speichers. Wird der Platz auf Ihrer Festplatte also knapp (oder wird sie besonders unordentlich), schlägt sich das auf die Leistung des PCs nieder.

Windows bringt sein eigenes Tool mit, um eine unordentliche Festplatte wieder zu bereinigen. Rechtsklicken Sie im Windows Explorer einfach auf die Festplatte, die Sie aufräumen wollen, und wählen Sie „Eigenschaften“. Im Reiter „Allgemein“ finden Sie neben dem Bild Ihrer Festplatte den Button „Bereinigen“. Klicken Sie darauf, damit Windows die Festplatte nach unbenutzten oder überflüssigen Dateien scannt, die Sie gefahrlos entfernen können. In der Liste, die Sie angezeigt bekommen, können Sie nach Wunsch noch Dateien deaktivieren, die Sie doch lieber behalten möchten. Anschließend reicht ein Klick auf „OK“ und Ihre Festplatte wird vollautomatisch bereinigt.

Im „Tools“-Reiter der Festplatten-Eigenschaften haben Sie auch die Option, die Festplatte zu defragmentieren. Im Laufe der Zeit werden Dateien quer über Ihre Festplatte verteilt, während Windows Daten auf verschiedenen Orten der Platte liest und schreibt. Diese Daten zu defragmentieren hilft Windows dabei, benötigte Dateien schneller und effizienter zu finden. Das reduziert gleichzeitig auch die Bewegung der beweglichen Festlpattenkomponenten und beschert der traditionellen HDD so möglicherweise ein längeres Leben.

Einen radikaleren Ansatz gibt es mit Drittanbieter-Tools, etwa Disk Space Fan. Selbst, wenn Sie das hauseigene Windows-Tool bereits benutzt haben, wird Disk Space Fan noch weitere Dateien aufspüren, die Sie oder Ihr System vermutlich nicht mehr benötigen. Disk Space Fan identifiziert auch doppelte Dateien und bietet eine einfache Möglichkeit, die überflüssigen Datenhaufen zu beseitigen.

Ganz egal, ob Ihnen nur 100 Megabyte oder 3 Terabyte an Speicherplatz zur Verfügung stehen: Es gibt keinen Grund, sich und den PC unter Datenmüll zu begraben. Nehmen Sie sich also am besten regelmäßig ein wenig Zeit, Ihren PC zu säubern – Sie optimieren damit seine Leistung und sind gleichzeitig besser vor Angriffen geschützt.

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