Die Frage, ob das Herunterfahren oder der Energiesparmodus besser ist für den Computer, hat schon zu einigen Debatten geführt. Dabei sagen die einen, dass ein ständiges Ein- und Ausschalten die Komponenten zusätzlich belastet, während die anderen behaupten, im Energiesparmodus werde Strom verschwendet. Bei diesem Thema scheiden sich also die Geister. Grund genug, für Durchblick zu sorgen.
Was passiert beim Herunterfahren des PCs? Um dieser Frage genauer auf den Grund zu gehen, klären wir zunächst, was mit Ihrem Computer geschieht, wenn Sie ihn herunterfahren. Denn dabei erhalten alle offenen Anwendungen vom Betriebssystem eine Art Benachrichtigung, dass sie keine Daten mehr lesen oder schreiben dürfen. Das System hält die laufenden Prozesse an und verhindert so den Verlust von Informationen. Auch Treiber und Komponenten erhalten diese Benachrichtigung, um langsam die Leistung zu reduzieren. Der Vorgang endet mit dem kompletten Stillstand. Insgesamt handelt es sich um ein kontrolliertes Abschalten des Systems, das nicht abrupt abläuft. Schalten Sie Ihren PC hingegen über längeres Drücken des Power-Schalters aus, erzwingen Sie einen sofortigen Abbruch aller Prozesse, was im schlimmsten Fall sogar zu Schäden an Dateien und Komponenten führen kann.
So funktioniert der Energiesparmodus: Versetzen Sie Ihren Computer in den Energiesparmodus, können Sie diesen Zustand wie ein kurzes Nickerchen für das System betrachten. Die geöffneten Dateien werden im Arbeitsspeicher zwischengespeichert, der sich in einem Niedrigleistungszustand befindet, bei dem er permanent etwas Strom benötigt. Auch die geöffneten Programme sowie die Komponenten befinden sich in einem leistungsreduzierten Zustand, in dem sie ein wenig Energie benötigen. Vorteil: Das System kommt schnell wieder zum Einsatz – ein Tastendruck auf der Tastatur oder eine Bewegung mit der Maus reichen dazu aus. Der Energiesparmodus ist für Ihren Computer also nur als kurzzeitige Auszeit gedacht.
Vorteile beim Herunterfahren
Auch wenn der Energiesparmodus deutlich vorteilhafter klingt, spricht in Sachen Leistungsaufnahme einiges mehr für das Herunterfahren. Denn der verbrauchte Reststrom liegt im ausgeschalteten Zustand wesentlich niedriger als im Energiesparmodus. Schließlich wendet das System keinen Strom auf, um noch aktive Komponenten wie etwa den Arbeitsspeicher zu versorgen. Beim Thema Strom spricht ein weiterer Punkt für das Herunterfahren des PCs: Denn im Energiesparmodus sind Spannungsspitzen möglich, die sowohl Dateien als auch einzelne Hardware-Komponenten beschädigen können. Im ausgeschalteten Zustand passiert ein solcher Defekt eher weniger.
Außerdem ermöglicht nur das geordnete Herunterfahren einen sauberen Neustart. Denn während des Ausschaltvorgangs erhält der PC die Chance, sich quasi selbst zu bereinigen und kann dabei kleine Systemprobleme wie zum Beispiel Bugs und ungenutzte Netzwerkverbindungen beheben. Zudem benötigen einige Updates einen Neustart und sind erst nach einem erneuten Einschalten vollständig durchgeführt.
Vorteile beim Ruhemodus
Für den Anwender ist es wesentlich komfortabler, den PC in den Energiesparmodus zu versetzen. Immerhin spart er sich damit die Zeit, die der PC für den Bootvorgang benötigt.
Außerdem kann der Computer wichtige Wartungsarbeiten im Hintergrund durchführen. Diese sind standardmäßig für die Abendstunden eingeplant und würden nur dann tagsüber stattfinden, wenn Sie diese Einstellung ändern.
Was ist nun besser? Am besten verwenden Sie eine Mischung aus beiden Vorgängen: Sollten Sie Ihren PC zum Beispiel nachts oder auch einige Tage lang nicht nutzen, fahren Sie ihn auf jeden Fall komplett herunter. Wenn Sie hingegen nur für ein paar Stunden abwesend sind, versetzen Sie ihn in den Energiesparmodus. In dieser Kombination können im Hintergrund Wartungsarbeiten beziehungsweise Updates laufen, und Sie verhindern über längere Phasen einen übermäßigen Stromverbrauch oder mögliche Schäden durch Spannungsspitzen