Moderne USB-Sticks haben Kapazitäten von 16, 32, 64 Gigabyte oder mehr. Für ein Linux-Livesystem ohne eigenes Größenwachstum ist das luxuriöser Überfluss. Es bietet sich an, solche Sticks mit einem ganzen Werkzeugkasten zu füllen.
Tools wie Multisystem, Unetbootin, Yumi, Rufus und Universal USB-Installer befördern ein Systemabbild bootfähig auf einen USB-Stick. Auf große USB-Datenträger passt natürlich wesentlich mehr, zum Beispiel ein Installationsarchiv der wichtigsten Linux-Distributionen oder eine komplette Sammlung von Reparatur- und Zweitsystemen. Es gibt einschlägige Tools unter Linux beziehungsweise Windows, um solche Multiboot-Sticks bequem zusammenzubauen. Wir erläutern nachfolgend die von uns bevorzugten Tools Multisystem für Linux und Yumi für Windows .
Was bietet ein Multiboot-Stick in der Praxis und was nicht?
Multisystem und Yumi arrangieren im Handumdrehen eine stattliche mobile Sammlung von Distributionen für Reparatureinsätze und Wartungsaufgaben. Die durchaus mögliche echte Multiboot-Installation mehrerer Linux-Systeme ist zwar auch auf USBmöglich, aber ungleich zeitaufwendiger.
Ein mit Multisystem oder Yumi erstellter Multiboot-Stick enthält allerdings ausschließlich Linux-Livesysteme. Dies sind bekanntlich eingefrorene Systeme, die keine oder nur begrenzte Anpassungen zulassen. Installationen und Anpassungen sind nur mit einem zusätzlichen Speicherbereich möglich (Persistenz). Multisystem kann für Ubuntu-basierte Systeme persistenten Speicher einrichten, zusätzlich für ein beliebiges weiteres der transferierten Systeme. Yumi bietet Persistenz nur für Ubuntu-basierte Systeme. Persistenz macht Livesysteme zwar deutlich flexibler, aber Livesysteme bleiben sie dennoch. Ein Multiboot-Stick ist daher nicht unbedingt erste Wahl für individuell eingerichtete Desktopsysteme, aber umso mehr für einen pragmatischen Werkzeugkasten.
Multisystem unter Linux
Multisystem ist eine umfangreiche Toolsammlung, die meist über 250 MB abhängiger Pakete nach sich zieht. Die Oberfläche wird sichtlich und dies auch ohne Scham als grafisches Hilfsmittel verstanden, um die darunterliegenden Kommandozeilentools auszulösen. Der Umgang mit Multisystem ist daher mit häufigem Wechsel zu Terminals verbunden, die in der Regel das sudo-Kennwort verlangen. Installieren Sie das Tool in einem Terminalfenster über die folgenden vier Zeilen:
echo deb http://liveusb.info/multisystem/depot all main | sudo tee /etc/apt/sources.list.d/multisystem.list wget -q http://liveusb.info/multisystem/depot/multisystem.asc -O- | sudo apt-key add - sudo apt update sudo apt install multisystem
Starten Sie dann Multisystem und wählen Sie den USB-Stick in der Liste aus. Wird kein Stick angezeigt, mounten Sie diesen erst mit dem Dateimanager. Klicken Sie dann in Multisystem auf den Eintrag des Datenträgers und dann auf „Überprüfe“. Die Installation des Grub2-Bootloaders quittieren Sie hier standardmäßig mit „OK“. Dann ziehen Sie die ISO-Datei des gewünschten Linux-Systems vom Dateimanager auf den Bereich unter „Drag and Drop ISO/img“ im Fenster von Multisystem und bestätigen die Kopieraktion mit Ihrem root-Passwort. Diese Aktion wiederholen Sie für jedes System, das Sie von USB-Stick starten möchten.
Achtung: Obwohl explizit angeboten, funktionieren Mausaktionen per Drag and Drop zum Einfügen der ISO-Images nicht überall zuverlässig. Für diesen Fall gibt es das CD-Symbol im selben Unterfenster. Nach einem Klick darauf können Sie die gewünschte Datei auf Festplatte auswählen. Wenn die ISO-Dateien noch nicht lokal vorliegen, kann Multisystem diese aus dem Internet abholen. Unter „Menüs –› Live-CD herunterladen“ hat das Tool Livesysteme in dreistelliger Zahl verlinkt.
Ein Klick auf das „Augen“-Symbol des Hauptfensters (im oberen Bereich links) blendet zahlreiche weitere Optionen ein. Bei Ubuntu-Systemen können Sie über die Schaltfläche mit dem Disk-Symbol den bereits erwähnten persistenten Speicher einrichten. Mit weitere Optionen verändern Sie die Reihenfolge der Systeme im Multiboot-Menü oder ändern die Beschriftung der Grub-Menüeinträge. Um zu erfahren, was sich hinter einer Schaltfläche des relativ unübersichtlichen Tools verbirgt, hilft ein Mouse-Over – ohne zu klicken. Dann zeigt Multisystem eine knappe, aber klare Erklärung der Funktion an.
Yumi unter Windows
Das englischsprachige Yumi für Windows – Your Universal Multiboot Installer – kann mehrere Linux-Systeme auf einen USB-Stick befördern, diesen bootfähig ausstatten und die Livesysteme beim Booten in einem Auswahlmenü anbieten. Die Linux-Variante des Tools wird nicht mehr weitergepflegt: Der Entwickler verweist auf zuverlässiges Funktionieren der Windows-Version unter Wine. Dies haben wir nicht getestet, da mit Multisystem eine taugliche Alternative bereitsteht.
Yumi benötigt unter Windows keine Installation – einfach herunterladen, die ausführbare Datei starten und loslegen. Die wenigen Schritte sind ähnlich wie bei Unetbootin : In diesem Fall wählen Sie in „Step 1“ das gewünschte Ziellaufwerk, in „Step 2“ die Distribution und im letzten Schritt „Step 3“ das ISO-Image der gewünschten Linux-Distribution. Bei der Auswahl der ISO-Datei zeigt Yumi nur Dateiobjekte an, die zur Distribution passen, die Sie vorher in „Step 2“ gewählt haben (es sei denn, Sie aktivieren die Option „Show all ISOs“).
Dies ist deswegen notwendig, weil Yumi zwar sehr viele, aber nicht beliebige Linux-Systeme booten kann. Wählen Sie daher in „Step 2“ immer präzise aus, damit Yumi die passende Bootumgebung einrichtet. Systeme, die hier nicht aufgelistet sind, können Sie unter Angabe eines technisch verwandten Systems ausprobieren, aber der Erfolg ist ungewiss.
Bei Ubuntu-basierten Systemen erscheint nach „Step 3“ ein zusätzlicher „Step 4“, mit dem Sie dem System einen persistenten Speicher und damit begrenzte Anpassungsfähigkeit spendieren können.
Auch Yumi kann wie Multisystem noch fehlende ISO-Images aus dem Internet laden. Dazu wählen Sie mit „Step 2“ die Distribution und aktivieren dann das Kästchen „Download Link“.
Nach absolvierter Kopie fragt Yumi jedes Mal automatisch nach: „Would you like to add more ISOs…“. Mit „Ja“ oder „Yes“ können Sie dann nach demselben Strickmuster weitere Systeme aufnehmen, solange der Platz des Datenträgers reicht. Beim Booten des Datenträgers erscheint der Yumi-Bootloader: Der bietet das normale Booten von der Festplatte an sowie unter „Linux Distributions“ die eingerichteten Systeme auf USB. Standardmäßig lädt Yumi nach 30 Sekunden Wartezeit das festinstallierte System der ersten Festplatte.
Yumi kann auf einem früher erstellten Multiboot-Stick nachträglich Systeme hinzufügen oder entfernen. Beim Erweitern gehen Sie einfach so vor wie oben beschrieben. Sie erhalten dabei zwar keinen Hinweis auf die bereits vorhandenen Systeme, aber diese bleiben unangetastet. Für das Löschen aktivieren Sie die Option „View or Remove Installed Distros“. Der Rest ist selbsterklärend.
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