Microsoft: Kommt das Windows-10-Zwangs-Update zurück?

Immer mehr Nutzer klagen über ungewollte Windows-Upgrades. Ob Microsoft zum umstrittenen Zwangs-Update zurückkehrt, verrät COMPUTER BILD.

Als Microsoft im Jahr 2015 Windows 10 veröffentlichte, machte sich das Unternehmen mit einer aggressiven Vertriebsstrategie unbeliebt. Um das neue Betriebssystem zulasten älterer Windows-Versionen zu stärken, setzte Redmond auf sogenannte „Zwangs-Updates“, die Windows 10 ohne Einwilligung der Besitzer auf Millionen PCs überspielten. Nachdem Microsoft erst 2017 im Zuge einer Unterlassungsklage auf die umstrittene Praxis verzichtet hat, scheint sich die Geschichte nun zu wiederholen. Immer mehr Nutzer älterer Windows-10-Versionen melden plötzliche Upgrades aufs aktuelle Windows 10. Was dahintersteckt, verrät COMPUTER BILD.

Ungefragte Installation des Fall Creators Update

Wie das IT-Portal Computerworld berichtet, klagen immer mehr Nutzer älterer Windows-10-Versionen über ungewollte Upgrades auf das Windows 10 Fall Creators Update (Version 1709). So berichtet ein Leser, dass trotz abgeschalteter Windows-Update-Funktion Hinweise auf wichtige Sicherheits-Updates erschienen seien, die einen sofortigen Umstieg auf das Fall Creators Update erfordert hätten. Im Anschluss sei der PC zwar mit dem neuen Windows gestartet, dies sei aber beschädigt gewesen und habe unter anderem keinen Ton abgespielt. Auch bei COMPUTER BILD häufen sich Klagen über automatische Upgrades und nachfolgende Probleme. So schreibt ein Leser, dass Microsoft schon im Dezember 2017 und Februar 2018 bei ihm ein Tool installiert habe, welches Windows selbstständig aktualisiert habe. Anschließend seien persönliche Einstellungen geändert, installierte Programme zum Teil verschwunden und Windows unbrauchbar gewesen, sodass er das System jedesmal neu aufsetzen musste.

Microsoft nimmt Sicherheits-Updates zum Anlass

In einer kürzlich veröffentlichten Support-Mitteilung räumt Microsoft freimütig ein, dass Nutzer der Alt-Versionen 1507 (Windows 10), 1511 (Herbst Update), 1607 (Anniversary Update) und 1703 (Creators Update) eine Aufforderung erhalten, die neuesten Sicherheits-Updates zu installieren – bei entsprechender Erlaubnis aber ein komplettes System-Upgrade bekommen. Der Haken: Während die ersten zwei Windows-10-Versionen inzwischen das Support-Ende erreicht haben und daher keine Sicherheit-Patches mehr erhalten, sind diese für das Anniversary- und das Creators Update nach wie vor lieferbar. Ein Zwangs-Upgrade kommt da den sprichwörtlichen Kanonen gleich, mit denen das Unternehmen auf Spatzen schießt. Dennoch sei das Vorgehen bei den neueren Versionen unverzichtbar, um weiterhin den Schutz vor aktuellen Bedrohungen zu gewährleisten, so Microsoft in der etwas schwammigen Begründung.

Schuld ist der Windows 10 Update Assistent

Für die eigentliche Arbeit sorgt der von Microsoft heimlich installierte Windows 10 Update Assistent, der als Hintertür zum Gratis-Update auf Windows 10 bislang eher als Sympathieträger galt. Der Assistent will nicht nur Veteranen wie Windows 7 und 8 auf den neuesten Stand bringen, sondern offensichtlich auch alle Windows-10-Versionen vor dem Fall Creators Update. Um das zu verhindern, brechen Sie den Upgrade-Prozess ab und deinstallieren das lästige Tool. Dazu öffnen Sie die Windows-Einstellungen und klicken auf Apps, Windows 10 Update Assistent und Deinstallieren.

Erfolg für Verbraucherschützer

Dass nicht jeder Windows-Nutzer auf die neueste Version umsteigen will, störte Microsoft bei der Vermarktung von Windows 10 wenig. Auch wer einem kostenlosen Upgrade nicht zustimmte, bekam bis zu 6 Gigabyte große Installationsdateien auf seinen Rechner aufgespielt. Sehr zum Ärger deutscher Verbraucherschützer: Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg klagte schon 2015 wegen des Zwangs-Updates gegen den Software-Konzern. Erst im August 2017 gab der überraschend eine Unterlassungserklärung ab und versprach, künftig nicht mehr ungefragt Installationsdateien für Windows 10 zu überspielen. Trotz des späten Einlenkens werteten die Verbraucherschützer die Unterlassungserklärung als Erfolg. „Wir gehen davon aus, dass Microsoft und andere Software-Hersteller in Zukunft genauer darauf achten werden, welches Vorgehen zulässig ist und welches nicht“, sagte Cornelia Tausch, Vorstand der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Mit juristischen Winkelzügen hatte Microsoft den Rechtsstreit zuvor in die Länge gezogen. Der Hersteller argumentierte, die Klage sei nicht wirksam, weil sie an die Tochtergesellschaft statt an die Zentrale in den USA gegangen war. Doch das Oberlandesgericht München hob das Urteil der Vorinstanz auf.

Kunden überlesen brisante Klausel

Experten der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hatten sich die Datenschutzklauseln des Betriebssystems genauer angeschaut und kamen zu dem Ergebnis, dass diese unzureichend sind. Das Upgrade klappt nur, wenn Kunden beim Umstieg von Windows 7, 8 oder 8.1 die Lizenzbestimmungen von Windows 10 akzeptieren. Die Verbraucherschützer kritisieren, dass Microsoft in einer seitenlangen Datenschutzerklärung die Einwilligung in die Erhebung und Nutzung von Daten für alle Funktionen und Dienste verlangt. Doch das Unternehmen hebt die brisante Klausel optisch nicht hervor, sodass Kunden nicht erkennen, worin sie einwilligen. Die Nutzer sind auch nicht in der Lage, einzelne Bereiche abzulehnen. Übernimmt ein Kunde bei der Ersteinrichtung von Windows 10 die Einstellungen, erhält Microsoft Zugriff auf Spracheingaben, Kalendereinträge, Kontakte, Standort und Browserverlauf. Die Verbraucherschützer mahnten Microsoft ab und forderten, die umstrittene Klausel nicht mehr zu verwenden. Als das Unternehmen sich weigerte, eine Unterlassungserklärung abzugeben, reichte die Verbraucherzentrale Anfang 2016 Klage vor dem Landgericht München ein.

Tool gegen (Microsoft-)Spionage

Seit Längerem steht Microsoft wegen seiner Datenschutzbestimmungen in der Kritik. Auch COMPUTER BILD hat schon früh auf den Datenhunger von Windows 10 hingewiesen. Um sich gegen mögliche Spionage zu schützen, finden Sie im Download-Bereich mit dem COMPUTER BILD-Spionage-Stopper ein AntiSpy-Tool, das die Schnüffelei verhindert.

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