Rettungs-Stick: Das Notfall-System zum Mitnehmen

Das PC-WELT-Notfall-System basiert auf Linux. Im Nu erstellen Sie damit einen startfähigen USB-Stick und nutzen etwa praktische Tools zur Windows-Reparatur.

Ein unabhängiges Zweitsystem ist nützlich bis notwendig. Sie können damit etwa Dateien auf eine externe Festplatte kopieren, wenn das installierte System nicht mehr startet. Eine defekte Festplatte kann den Windows-Start verhindern, und ein vergessenes Anmeldepasswort oder auch Schadsoftware machen die Windows-Benutzung unmöglich. Gegen die genannten Probleme und vieles mehr hilft das PC-WELT-Notfall-System.

Notfall-System auf einen USB-Bootstick übertragen

Das System startet von einem USB-Stick schneller als von DVD. Außerdem speichert das System Dateien aus dem Home-Verzeichnis verschlüsselt auf dem Stick. Neu erstellte Dateien und die Konfiguration etwa von Firefox bleiben daher auch nach einem Neustart erhalten. Das ermöglicht die Nutzung des Systems über Reparaturaufgaben hinaus als sichere Umgebung zum Beispiel für das Online-Banking. Der USB-Stick muss für das PC-WELT-Notfall-System partitioniert und formatiert werden. Sichern Sie deshalb alle darauf befindlichen Dateien. Den USB-Stick erstellen Sie dann am einfachsten aus dem laufenden System. Gehen Sie im Menü auf „Zubehör –› Installation auf USB-Laufwerk“. Wählen Sie jetzt das Ziellaufwerk, legen Sie die Größe für das verschlüsselte Home-Verzeichnis fest und klicken Sie daraufhin auf „Installation starten“.

Alternativ verwenden Sie unter Windows das Gratis-Tool Rufus . Starten Sie das Programm, klicken Sie auf das CD-Icon in der Zeile „Startfähiges Laufwerk erstellen mit“ und wählen die ISO-Datei „pcwRescue58.iso“ aus. Klicken Sie danach auf „Start“ und bestätigen Sie alle Meldungen. Ist der Vorgang abgeschlossen, ist der USB-Stick bereit. Der auf dem Stick nicht benötigte Platz steht als FAT32-Partition für den Datenaustausch zur Verfügung. Hier liegt auch das Verzeichnis „scancl“ mit den Virensignaturen von Avira Free Antivirus. Unter Windows benutzen Sie „avupdate.bat“ zur Aktualisierung der Signaturen.

Notfall-System vom USB-Stick entfernen: Windows sieht auf dem Notfall-Stick lediglich die FAT32-Partition. Wenn Sie den Stick für andere Aufgaben benutzen wollen, entfernen Sie alle Partitionen zum Beispiel mithilfe von Minitool Partition Wizard Free .

Netzwerk und Internet verbinden

Ist das PC-WELT-Notfall-System gestartet, sehen Sie eine grafische Oberfläche mit einer Leiste am oberen Bildschirmrand. Mittels der Symbole können Sie die wichtigsten Programme erreichen, und mit einem Klick ganz links auf „Menü“ klappen Sie ein Menü auf, über das Sie sämtliche Tools und Rettungswerkzeuge erreichen. Das System baut automatisch eine Internetverbindung auf, wenn der Computer über ein Ethernet-Kabel angeschlossen ist und der DSL-Router IP-Adressen über DHCP verteilt (Dynamic Host Configuration Protocol). Die Netzwerkverbindung lässt sich über das Programm Wicd kontrollieren und konfigurieren. Sie starten das Programm entweder nach einem Klick auf die Menüschaltfläche und „Internet –› Wicd Network Manager“ oder über das siebte Icon in der Leiste am oberen Bildschirmrand. Ist eine Netzwerkverbindung vorhanden, zeigt Wicd dies in der Statusleiste an. Über „Properties“ konfigurieren Sie bei Bedarf eine statische IP-Adresse oder einen DNS-Server.

Verbindung über WLAN: Hat das Notfall-System einen WLAN-Adapter erkannt, zeigt Wicd die drahtlosen Netzwerke in der Umgebung an. Klicken Sie beim gewünschten WLAN-Netz auf „Properties“ und wählen Sie eine Verschlüsselungsmethode aus, wie etwa „WPA 1/2 (Hex [0-9/A-F]“ bei einem hexadezimalen Schlüssel oder „WPA 1/2 (Passphrase)“ bei einem Schlüssel, der aus beliebigen Zeichen besteht. Tippen Sie darunter den WPA-Schlüssel ein und klicken Sie auf „OK“. Über „Verbinden“ stellen Sie die Verbindung her. Sie testen die Netzwerkfunktion, indem Sie über das vierte Icon in der Startleiste Firefox starten und eine Webseite aufrufen. Wenn das funktioniert, können Sie ebenfalls die Signatur-Updates für die Virenscanner herunterladen. Wenn Wicd keinen WLAN-Adapter für die Konfiguration anbietet, müssen Sie den PC oder das Notebook für die Reparaturen per Netzwerkkabel verbinden.

Nach Schadsoftware suchen

Das Notfall-System verfügt über zwei Virenscanner. Klicken Sie auf die Menüschaltfläche links oben und dann auf „Rettungswerkzeuge“ sowie „Avira“ oder „ClamAV“.

Partitionen einbinden: Hinter „Zu scannendes Verzeichnis“ ist der Pfad „/media“ eingestellt. Hier müssen die Partitionen eingehängt sein, die Sie prüfen möchten. Dazu klicken Sie in der Symbolleiste auf das dritte Icon „Festplatten einbinden“. Sie sehen eine Liste mit den gefundenen Partitionen, in der Sie etwa auf „Partition 2 (sda2, ntfs) einbinden“ klicken. Die zweite Partition ist in der Regel die Windows-Systempartition, die erste die Bootpartition.

Virenscanner starten: Klicken Sie auf „Durchsuchen starten“. Meldet der Virenscanner infizierte Dateien, recherchieren Sie im Internet, um welchen Schädling es sich genau handelt. Abhängig von der Art des Befalls sind zum Teil komplizierte Maßnahmen notwendig, und es nutzt nichts, die gemeldeten Dateien einfach zu löschen. Sind viele Dateien betroffen, sollten Sie wichtige Dateien retten und Windows neu installieren. Beide Virenscanner sind so eingestellt, dass sie Infektionen nur melden. Möchten Sie das ändern, lösen Sie im Fenster „Laufwerke“ die Einbindung der Partition, setzen ein Häkchen vor „schreibbar?“ und binden die Partition wieder ein. Auf der Registerkarte „Expertenmodus“ setzen Sie ein Häkchen vor „Infizierte Dateien löschen“ (ClamAV) oder aktivieren die Option „löschen“ beziehungsweise „desinfizieren/ umbenennen“ (Avira).

Dateien von der Festplatte retten

Wenn Probleme mit Windows auftreten, erstellen Sie über das PC-WELT-Notfall-System Sicherungskopien von wichtigen Dateien etwa auf ein USB-Laufwerk. Verbinden Sie das USB-Gerät mit dem PC und binden Sie die Windows-Partitionen ein. Hierzu klicken Sie in der Symbolleiste auf das dritte Icon von links „Festplatten einbinden“. Danach sehen Sie im Fenster „Laufwerke“ eine Liste mit den erkannten Partitionen. Die zweite Partition ist in der Regel die Windows-Systempartition, die erste die Bootpartition. Setzen Sie kein Häkchen vor „schreibbar?“ und klicken Sie zum Beispiel auf „Partition 2 (sda2, ntfs) einbinden“. Verfahren Sie mit dem USB-Laufwerk entsprechend. Hier setzen Sie jedoch ein Häkchen vor „schreibbar?“. Beim Einbinden öffnet sich jeweils automatisch ein Dateimanager. Das System bindet die Partitionen unterhalb des Ordners „/media/disk“ ein. Gehen Sie in das Verzeichnis, aus dem Sie Daten kopieren wollen, etwa „/media/ disk/sda2/Users/Benutzername/Documents“. Markieren Sie die gewünschten Dateien oder Ordner und drücken Sie Strg-C. Wechseln Sie zum Fenster mit dem Ziellaufwerk und hier in den gewünschten Backup-Ordner. Drücken Sie Strg-V, um die Dateien oder Ordner einzufügen.

Übersicht: Die Tools das Notfall-Systems
Tool Funktion
Menü „Rettungswerkzeuge“
Avira / Clam AV Nach Schadesoftware suchen
Daten retten Gelöschte Dateien wiederherstellen
Festplatte nach VM Image Image-Datei einer Festplatte für Virtualbox oder Vmware
Kennwort neu Windows-Login-Passwort köschen oder neu starten
Partition retten Gelöschte Partitionen mit Testdisk wiederherstellen
Platte klonen Komplette Festplatte auf neue Festplatte klonen
Platte testen Diagnose der Festplattengesundheit
Qphotorec Gelöschte Dateien wiederherstellen
Rettungs-Imge erstellen Image einer teilweise defekten Festplatte erstellen
Sicher löschen Festplatte komplett löschen
Windows-Shells zurücksetzen Stellt den Standard für die Windows-Shell wieder her
Menü „Weitere Wartungswerkzeuge“
Clonezilla Images von Festplatten / Partitionen, Festplatten klonen
Dateimanager als Root Dateien mit Root-Rechten kopieren / löschen
Fred Registry Editor Windows-Registrierungsdatenbank bearbeiten
Gparted Partitionen erstellen, löschen, ändern
Partimage Partitionen sichern und zurücksichern
SSHD (Fernzugriff) Fernzugriff über SSH auf das Notfall-System
Root-Shell Terminal-Fenster mit Root-Rechten

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