Test: Trekstor Primetab S11B – Schnäppchen-Tablet mit Tastatur fürs Homeoffice

Die Tastatur macht das Windows-Tablet Primetab S11B zum flexiblen Arbeits-Gerät fürs Home-Office – allerdings nur in der Theorie, wie unser Test zeigt.

Ein 2in1-Gerät kann jetzt eine sinnvolle Anschaffung sein, wenn Sie nicht ständig im Home-Office sitzen, sondern auch mal ins echte Büro wechseln. Dann reisen Sie wahlweise nur mit Tablet oder zusätzlich mit der Ansteck-Tastatur – abhängig davon, was Sie gerade erledigen müssen.

Der günstige Preis spricht für das Trekstor Primetab S11B – dem allerdings alles andere untergeordnet ist: Die Rechenleistung reicht nur für den gelegentlichen Einsatz, die Akkulaufzeit ist mäßig, die Displayqualität immerhin ordentlich. Allerdings machen Windows und das Gratis-Office-Abo das Gerät zum Beispiel empfehlenswert für Familien, die aufgrund der aktuellen Lage ein zusätzliches Gerät für Home-Office und -Schooling benötigen.

Pro

+ Standard-USB-Anschlüsse

+ Tastatur inbegriffen

Contra

– schwache Rechenleistung

– mäßige Akkulaufzeit

– Verbindungsprobleme bei der Tastatur

Wer ein entsprechendes Gerät nicht vom Arbeitgeber bekommt, muss den Kaufpreis im Auge behalten – in dieser Disziplin punktet das Trekstor Primetab S11B . Sie bekommen das Windows-Detachable für unter 300 Euro. Mit dabei ist eine Ansteck-Tastatur mit Touchpad, mit der Sie das 11,6-Zoll-Tablet zum Notebook umbauen, denn hinten am Tablet-Gehäuse sitzt ein ausklappbarer und stufenlos einstellbarer Standfuß. Außerdem sparen Sie sich zunächst die Kosten für ein Office-Abo: Denn im Preis inbegriffen ist ein Jahr Office 365 Personal.

Windows 10 im S-Modus vorinstalliert

Für den mobilen Dauereinsatz empfiehlt sich das Primetab aber nicht unbedingt: Das Kunststoffgehäuse mit Alu-Rahmen knarzt bei stärkerem Druck, außerdem wirkt es mit dem breiten Displayrand und der recht hohen Bauhöhe von über 9 Millimetern verglichen mit anderen Tablet wenig stylish. Auf dem Tablet ist ab Werk Windows 10 Home im S-Modus installiert: Mit dieser Version lassen sich ausschließlich Apps aus dem Microsoft Store installieren. Allerdings können Sie den S-Modus in den Windows-Einstellungen verlassen und zum normalen Windows 10 Home wechseln – aber nicht mehr zurück.

Als Produktivitätsmaschine taugt das Primetab allerdings nur, wenn es überwiegend um Texte und Internetrecherche sowie einfach Präsentationen geht – oder, wenn Sie keine engen Zeitvorgaben haben. Denn das Primetab arbeitet mit einem Celeron N3350: Er entstammt der für Tablets entwickelten Apollo-Lake-Familie, deren Leistung weit hinter einem aktuellen Core-Prozessor rangiert, wie er zum Beispiel im Surface Pro 7 zum Einsatz kommt. Dementsprechend ist das Primetab auch bei Office-Programmen drei- bis viermal langsamer als das Surface.

Mäßige Akkuleistung: Das Primtab ist kein Dauerläufer

Aufgrund der geringen Abwärme des Celeron kommt das Trekstor-Tablet ohne Lüfter aus. Besonders sparsam arbeitet es aber trotzdem nicht: Der kleine 30-Wattstunden-Akku reicht nur für eine Laufzeit von rund 5 Stunden bei der Video-Wiedergabe oder beim WLAN-Surfen. Auch bei der Touch-Bedienung macht sich die mäßige Leistung gelegentlich bemerkbar, zum Beispiel bei einer wahrnehmbaren Verzögerung, bis Schrift auf einer vergrößerten Webseite scharf dargestellt wird.

Wie für die Rechenleistung des Primetab gilt auch für die Tastatur: Grundsätzlich funktioniert‘s, aber wirklich produktiv lässt sich damit nicht arbeiten. Denn zum Beispiel stellt das Tablet über die Pins auf der Gehäuseunterseite keine stabile Verbindung zur Tastatur her – offenbar ist der Magnetkontakt zu schwach: Schon minimale Bewegungen an Tastatur oder Tablet lassen die Verbindung abreißen und das Gerät vom Notebook- in den Tablet-Modus wechseln.

Wenn die Tastatur mal fest sitzt, lässt sich trotz der im Vergleich zu einem Notebook verkleinerten Tasten darauf einigermaßen rasch tippen – sofern Sie die Tastatur flach lassen und nicht leicht schräg stellen, wie es für ergonomisches Arbeiten eigentlich empfehlenswert wäre. Dann gibt sie nämlich spürbar nach, während bei fester Auflage der Tastendruckpunkt einigermaßen gut spürbar bleibt. Das Touchpad erlaubt eine recht präzise Mausbewegungen und ist auch für Mehrfingergesten ausreichend groß – das Tablet setzt diese aber nur verzögert um.

Full-HD-Bildschirm mit guter Farbdarstellung

Der Bildschirm punktet in erster Linie mit seiner Auflösung: Full-HD ist für ein Office-Gerät auf jeden Fall ausreichend. Auch die Farbraumabdeckung geht mit 95 Prozent sRGB und 71 Prozent Adobe-RGB auf jeden Fall in Ordnung. Doch die geringe Helligkeit, der mäßige Kontrast und die ungleichmäßige Ausleuchtung machen ihn für Foto und Filme nicht zur ersten Wahl. Für die Schreibarbeit in der gut beleuchteten Büro- oder Home-Office-Umgebung genügt das Display aber durchaus.

Bei dauerhafter Nutzung als ungenügend dürfte sich der interne eMMC-Speicher erweisen, der nur 64 GB fasst. Zusätzlichen Speicherplatz verschaffen Sie dem Primetab über den Micro-SD-Kartenleser oder eine externe USB-Festplatte, die Sie an einen der beiden Typ-A-Buchsen mit USB 3.0 anschließen können. Der Verzicht auf Typ-C fällt höchstens bei Nutzern mit moderner Peripherie ins Gewicht. Ganz auf einen Adapter können Sie aber beim Primetab nicht verzichten, den Sie wahrscheinlich für den Anschluss eines externen Monitors am Micro-HDMI-Ausgang des Tablets benötigen.