USB-C-Gehäuse Icy Box für NVMe-SSDs im Test

Das neue Gehäuse IB-1817M-C31 für SSDs schafft hohe Transferraten von knapp 1000 MB/s und ist eine interessante Alternative zu Thunderbolt-Gehäusen.

Benötigt man eine externe SSD, kann man aktuell auf zwei Leistungsklassen zurückgreifen: Relativ langsam sind die per USB-C angeschlossenen SSDs wie die beliebte Samsung T5. Eigentlich wären ihre internen SSDs schneller, sie basieren aber auf der alten SATA-Technologie, werden durch ihren Chipsatz ausgebremst und erreichen maximal 550 MB/s. Dagegen kann man per Thunderbolt 3 bis zu 2500 MB/s, also knapp die fünffache Leistung abrufen – muss man aber auch einen heftigen Aufpreis berappen.

Seit Kurzem gibt es allerdings noch eine dritte Leistungsklasse, die auch preislich zwischen diesen beiden Extremen angesiedelt ist: Seit letztem Jahr gibt es neue Chipsätze von Asrock und Jmicron , die per USB-C weit höhere Transferraten erreichen – knapp 1000 MB/s oder 10 Gbit/s sind möglich. Sandisk hat bereits externe SSDs mit dieser Leistung angekündigt, erste externe Gehäuse mit dem Brückenchip von Jmicron sind bereits über Ebay und Amazon verfügbar. Meist handelt es sich dabei aber um Angebote aus Fernost mit ungewissem Support. Im Fachhandel gibt es aktuell nur zwei Modelle von Raidsonic und Delock.

Der Hersteller Raidsonic hat mit dem Gehäuse Icy Box IB-1817M-C31 eines der ersten SSD-Gehäuse mit diesem Chipsatz im Angebot und stellte uns ein Exemplar zur Verfügung. Kompatibel ist es mit allen SSDs mit PCIe-Schnittstelle, man erhält es für knapp 50 Euro. Achtung: Mit den fast identisch aussehenden M.2-SSDs mit SATA-Schnittstelle und Apples SSDs ist das Gehäuse nicht kompatibel! Verfügbar ist das Modell auch in Schwarz als IB-1816M-C31, wir empfehlen aber die graue Version, da es sich beim günstiger angebotenen schwarzen Modell anscheinend um eine ältere Version ohne Hitzeschild handelt.

Lieferumfang und Zusammenbau

Der Inhalt im Karton ist überraschend zahlreich: Neben einer Schutzhülle, Schraubenzieher, Schrauben, Ersatzschrauben und einer winzigen Frontplatte sind ein aufklebbares Wärmeleitpad und ein Hitzeschild mit dabei. USB-C-Kabel und ein Adapter-Kabel auf USB-A liegen ebenso bei.

Der Zusammenbau ist etwas fummelig und erinnert uns ein an den Einbau eines RAM-Bausteins: Man steckt seine NVMe-SSD schräg in die Halterung, über eine zuvor angesteckte Mini-Halterung wird sie dann heruntergedrückt und mit der Platine verschraubt. Ungewohnt, aber notwendig: Als nächsten Schritt muss man ein beidseitig klebendes Wärmeleitpad auf die SSD aufbringen. (Das Pad kann man bei Wechsel der SSD wieder abziehen.) Auf diesem Pad wird nun zusätzlich ein Streifen aus Metall gesetzt, der von dem klebenden Pad auf Position gehalten wird. NVMe-SSDs werden sehr heiß, weshalb die Wärme per Hitzeschild und Gehäuse abgeführt werden muss. Das Aluminiumgehäuse sorgt zusätzlich für die Abführung der Wärme – wie gut, dazu später.

Nun wird die Elektronik plus Hitzeschild in das Gehäuse geschoben und die Frontplatte mit zwei winzigen Schrauben befestigt. Die Anleitung ist leider etwas knapp gehalten, für die meisten Anwender sollte der Zusammenbau aber trotzdem kein Problem sein. Hinweis: Wir empfehlen, beim Zusammenbau vorsichtig zu sein und auch auf statische Elektrizität zu achten.

Optisch macht das komplettierte Gehäuse einen guten Eindruck, mit knapp hundert Gramm Gewicht ist es auch für mobile Anwender interessant und erinnert optisch ein wenig an eine Powerbank. Ungewöhnlich: Über einen kleinen Schieber an der Front kann man eine Nur-Lesen-Funktion aktivieren, Daten können dann nur noch gelesen werden.

Eher ein kosmetisches Problem: Der USB-C-Stecker saß bei unserem Modell konstruktionsbedingt etwas locker, was aber für die Nutzung unerheblich ist. Auch die mitgelieferten USB-C-Kabel machen einen etwas billigen Eindruck.

Leistung und Erwärmung

Für den Test stand uns eine SSD der Einsteigerklasse zur Verfügung, eine Intenso PCI Express SSD 120GB. Diese erzielt zwar beim Schreiben nur eine Leistung von knapp 500 MB/s, beim Lesen sind damit aber über 1300 MB/s möglich. Wie mehrere Tests zeigen, kann das Gehäuse seine versprochene Leistung unter Beweis stellen und erzielt bis zu 988 MB/s beim Lesen – nur unwesentlich weniger als 10 Gbit/s und deutlich mehr als allen aktuellen USB-C-SSDs auf dem Markt. Auch bei längerer Nutzung stellten wir keine Probleme fest, das Booten von der SSD war ebenso möglich.

Wichtig ist aber bei Nutzung einer kleinen NVMe-SSD vor allem das Temperaturmanagement. Wir prüfen deshalb per SMART, welche Temperatur nach dem Schreiben und Lesen von 64 GB an Daten erreicht wird. 128 GB später ist das Gehäuse deutlich wärmer: Ein gutes Zeichen, soll es doch die Wärme abführen. Da uns die Messung von SMART-Daten an einem Mac nicht gelang, lesen die Daten nun an einem PC mit Crystal Disk Info aus. Noch akzeptable 54 Grad zeigt die Software kurz nach diesem Härtetest, schon nach wenigen Minuten sinkt sie außerdem auf gute 45 Grad. Die Wärmeabfuhr arbeitet folglich recht erfolgreich, auch längere Datentransfers sollten keine Probleme verursachen. Was man aber ergänzen sollte: Diese Daten gelten nur für die von uns verwendete SSD, bei anderen SSDs kann die Erwärmung deutlich höher oder niedriger liegen.

Vorteile und Nachteile

Verbaut man eine schnelle SSD, ist die Icy Box deutlich schneller als eine herkömmliche externe SSD von Sandisk oder Samsung. Mit einer Thunderbolt-3-Festplatte kann die Icy Box allerdings nicht mithalten, sehr schnelle SSDs werden stark ausgebremst. Die Leistung per Thunderbolt ist immer noch doppelt so hoch, nebenbei kann man per SMART-Daten die Temperatur im Auge behalten.

Die Frage ist allerdings, bei welchen Nutzungsarten diese Top-Leistungen wirklich relevant sind. Sehr wichtig ist in jedem Fall die Wahl der für die jeweilige Aufgabe geeigneten SSD. Viele NVMe-Module wie die WD Black SN750 erzielen ihre maximale Performance von über 3000 MB/s zwar nur sehr kurz, selbst die Dauerleistung bleibt bei den Top-SSDs aber noch bei hohen 1700 MB/s. Will man vor allem große Datenmengen wie ganze Videoprojekte oder virtuelle Maschinen übertragen, ist diese hohe Dauerleistung noch wichtiger als die Maximalleistung. Günstige SSDs werden bei längeren Datentransfers dagegen überraschend schnell ziemlich lahm. Bei der von uns für den Test genutzte SSD bricht beispielsweise beim Schreiben die Transferleistung schon nach wenigen GB auf knapp 130 MB/s ein – selbst in einem Thunderbolt-Gehäuse.

Großer Nachteil der Thunderbolt-3-SSDs ist außerdem ihre fehlende Abwärtskompatibilität. Eine USB-C-SSD kann problemlos an einem alten Mac mit USB-3.0 oder gar USB-2.0-Schnittstelle verwendet werden, etwa um Daten zu übertragen. Eine echte Thunderbolt-3-SSD benötigt zwingend eine Thunderbolt-Schnittstelle, ist also nicht mit einem Macbook mit 12-Zoll-Bildschirm nutzbar.

Fazit:

Wir sind beeindruckt, der Abstand zur Thunderbolt 3-Klasse ist bei den neuen USB-C-Gehäusen deutlich gesunken. Mit Festplattengehäusen wie dem IB-1817M-C31 erhalten auch preissensible Nutzer eine Lösung mit zeitgemäßer Performance. Profi-Anwendern wie Fotografen oder Filmer würden wir aber weiterhin eher zu einer Thunderbolt-3-SSD raten.

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