Zweimal im Jahr erscheint eine neue Version von Windows 10. Zwar läuft die Aktualisierung in aller Regel problemlos, doch wehe, wenn nicht! Unser Ratgeber erklärt, wie Sie das Risiko minimieren.
Ein Software-Update ist meist schnell vollzogen und passiert vielfach sogar im Hintergrund automatisch. Oft muss das Programm zum Abschluss nur noch neu gestartet werden, schon läuft die neue Version. So ähnlich verhält es sich beim monatlichen Patch Day von Microsoft: Jeweils am zweiten Dienstag eines Monats werden das Betriebssystem, Hilfstools sowie – je nach Einstellungen – weitere installierte Programme des Windows-Herstellers aktualisiert und gepatcht. Auch das funktioniert selbstständig im Hintergrund, meist ist ein Neustart erforderlich, und das war es schon. Weil diese Aktualisierung weitgehend problemlos arbeitet, erübrigen sich Vorsorgemaßnahmen wie ein Backup oder ein neuer Wiederherstellungspunkt.
Windows-Update ist nicht gleich Windows-Update
Von diesen monatlichen Updates sind die großen halbjährlichen „Funktions-Updates“ von Windows 10 abzugrenzen. Denn anders als Microsoft durch den Gebrauch des Begriffs „Update“ auch hier suggeriert, handelt es dabei gerade nicht um Update, sondern vielmehr um eine neue Version und damit um ein Upgrade. Das wird jedoch erst auf den zweiten Blick ersichtlich: Nämlich dann, wenn Sie über den Befehl „winver“ (für „Windows Version“) in der Ausführen-Zeile oder über „System –› Info –› Windows- Spezifikationen“ in der Einstellungen-App die tatsächliche Versionsnummer aufrufen: beispielsweise „1803“ für das Frühjahrs-Update 2018 oder „1809“ für das Update vom Herbst.
Bei diesen Funktions-Updates traten in der Vergangenheit immer wieder massive Probleme auf, insbesondere im vergangenen Jahr. Als Microsoft Anfang Oktober 2018 das Oktober-Update bereitstellte, löschte es bei diversen Anwendern deren persönliche Daten – also die wichtigsten und ohne Backup nicht ersetzbaren Daten.
Der US-Konzern stoppte daraufhin die weitere Auslieferung und startete erst Mitte November mit mehrwöchiger Verspätung einen zweiten Anlauf.
Daten vor jedem Funktions-Update von Windows 10 sichern
Glücklicherweise sind solche schwerwiegenden Probleme bei neuen Windows-Versionen nicht die Regel. Das aber dürfte für Betroffene, die dabei zuletzt Fotos, wichtige Unterlagen und Ähnliches verloren haben, kein Trost darstellen. Deshalb demonstriert der Fall einmal mehr, wie wichtig ein Daten-Backup ist: Neben Festplattendefekten, versehentlichem Löschen und anderen Ursachen kann auch ein Softwarefehler erhebliche Folgen haben.
Unser Rat lautet deshalb einmal mehr: Sichern Sie im eigenen Interesse regelmäßig wichtige Daten – das gilt insbesondere vor größeren und risikobehafteten Aktionen wie dem Partitionieren der Festplatte oder eben dem Aufspielen einer neuen Windows-Version.
So geht’s: Ein Backup Ihrer persönlichen Daten mit Fotos, wichtigen Dokumente und so weiter ist mit Aomei Backupper schnell erstellt. Zum Sichern installieren und starten Sie das Backup-Programm und klicken auf der Benutzeroberfläche auf „Backup –› Datensicherung“. Im nächsten Schritt wählen Sie über die Schaltfläche „Ordner“ im oberen Bereich („1“) die Festplattenverzeichnisse aus, in denen sich die zu sichernden Inhalte befinden. Im Bereich darunter („2“) legen Sie das Backup-Medium und -Ziel fest. Sicherer und deshalb als Speicher zu empfehlen ist eine externe Festplatte. Ein Klick auf „Starten“ sichert Ihre Daten. Über die „Zeitplan“- Option lässt sich die Datensicherung auch automatisch ausführen und beispielsweise täglich oder wöchentlich starten.
Neben diesem verzeichnisbasiertem Backup bietet Aomei Backupper die Möglichkeit, die gesamte Festplatte oder eine Partition des Datenträgers zu sichern. Möchten Sie beispielsweise das komplette Windows-System mitsamt allen installierten Programmen und Einstellungen speichern, wählen Sie die Funktion „Backup -> Systemsicherung“. Dies erstellt ein Backup der Windows-Partition inklusive der Steuerund Bootbereiche der Festplatte.
Die neue Windows-Version: Installation und erste Schritte
Sofern Sie also die Systempartition gesichert haben, können Sie die „neue“ Version von Windows 10 nun mit einem deutlich besseren Gefühl installieren. Falls die Windows- interne Update-Funktion wie im Screenshot auf der vorigen Seite gezeigt ein „Funktionsupdate“ bereitstellt, können Sie diesen Weg gehen. Erfahrungsgemäß bietet Microsoft diese Option allerdings oft erst Wochen später, nachdem das Versionsupgrade längst fertig ist. Wenn Sie nicht darauf warten möchten, verwenden Sie Microsofts Media Creation Tool .
So geht’s: Installieren und starten Sie die Software und wählen im nächsten Schritt „Jetzt Upgrade für diesen PC ausführen“. Der Download der etwa fünf GByte großen Installationsdaten dauert eine Weile, bis Sie mit „Akzeptieren –› Windows 10 Home/Pro installieren –› Persönliche Dateien und Apps behalten –› Installieren“ fortfahren können. Dann beginnt das eigentliche Upgrade, das erneut eine halbe Stunde in Anspruch nehmen kann. Nach mehreren Neustarts ist das aktualisierte Betriebssystem startklar. Je nach Art der neuen Funktionen macht das neue Windows Sie ausdrücklich auf diese aufmerksam oder fragt – wie beim Herbst-Update im Oktober beziehungsweise November 2018 – einige Einstellungen zu Privatsphäre, Daten- und Standortübermittlung und Ähnlichem ab.
Mehr Speicherplatz: Windows.old-Ordner löschen
Mit der Installation jeder neuen Windows-Version speichert Microsoft die vor der Aktualisierung bestehende Gesamtkonfiguration temporär auf der Systempartition im Festplattenverzeichnis „Windows.old“. Dieses „Backup“ ermöglicht es, in der Einstellungen-App über „Update und Sicherheit –› Wiederherstellung –› Zur vorherigen Version von Windows 10 zurückkehren“ wieder die Vorversion von Windows 10 zu verwenden. Dafür gibt es aber meist keinen Grund.
Um das Verzeichnis mit einem Platzbedarf von etlichen GByte sowie weitere Update-Dateien zu löschen, tippen Sie in der Windows-Suchleiste unten cleanmgr ein und starten die „Datenträgerbereinigung“.
Bestätigen Sie das Systemlaufwerk „c:“ und starten Sie mit einem Klick auf „Systemdateien bereinigen –› OK“ die vertiefte Platzanalyse. Aktiveren Sie nun den Eintrag „Vorherige Windows-Installation(en)“ und löschen Sie schließlich die Daten mit Mausklicks auf „OK –› Dateien löschen –› Ja“.