Der ideale Gaming-Prozessor: Kauf-Tipps für AMD- und Intel-CPUs ab 50 Euro

Welche CPU ist ideal für PC-Spiele – wir sagen Ihnen, worauf Sie achten müssen und haben für jeden Geldbeutel einen Kauf-Tipp für Sie.

Mit der aktuellen CPU-Generation AMD Ryzen 3000 muss sich Intel einem wettbewerbsfähigen Konkurrenten stellen, der nun auch bei der für Spiele so wichtigen Single-Core-Leistung mithalten kann. Hinzu kommt das attraktive Preis-Leistungs-Verhältnis: AMDs Ryzen-CPUs bieten ja schon seit längerem mehr Multi-Core-Leistung pro Euro als die Konkurrenz. Ein guter Zeitpunkt also, um das Angebot von AMD und Intel zu vergleichen – mit unseren Kauf-Tipps finden Sie sofort den idealen Gaming-Prozessor für jeden Geldbeutel. Und wie Sie garantiert den für Sie maßgeschneiderten Gaming-Prozessor finden, verrät unsere Kaufberatung gleich im Anschluss an die Kauf-Tipps.
Und das sind unsere aktuellen Kauf-Tipps für Gamer von 50 bis 530 Euro – sortiert nach aufsteigendem Preis:

Gaming-CPUs für Einsteiger

+ hohe Taktrate (3,1 bis 3,4 GHz)
+ Simultaneous Multithreading (SMT)
– nur zwei CPU-Kerne mit 4 Threads
– technisch nicht mehr taufrisch (1. Ryzen-Generation)

+ hohe Taktrate (3,5 bis 3,7 GHz)
+ mit Onboard-Grafikchip (8 Vega-Cores)
– kein SMT
– nur vier CPU-Kerne

+ hohe Taktrate (3,6 bis 4,2 GHz)
– kein SMT
– nur 4 CPU-Kerne

Preisgünstige Gaming-CPUs

+ hohe Taktrate (3,4 bis 3,9 GHz)
+ 6 CPU-Kerne
+ SMT
+ Multiplikator frei wählbar

+ hohe Taktrate (2,9 bis 4,1 GHz)
+ 6 CPU.Kerne
– kein SMT
– Multiplikator nicht frei wählbar

zukunftssichere Gaming-CPUs

+ sehr hohe Taktrate (3,6 bis 4,4 GHz)
+ Modernste Technik (z.B. PCIe 4.0)
+ 8 CPU-Kerne
+ SMT
+ Multiplikator frei wählbar
– teuer

+ sehr hohe Taktrate (3,6 bis 4,9 GHz)
+ 8 CPU-Kerne
+ Multiplikator frei wählbar
– kein SMT
– teuer

Beste Gaming-CPU

+ sehr hohe Taktrate (3,6 bis 5 GHz)
+ 8 CPU-Kerne
+ SMT
+ Multiplikator frei wählbar
– sehr teuer

+ sehr hohe Taktrate (3,8 bis 4,6 GHz)
+ Modernste Technik (z.B. PCIe 4.0)
+ 12 CPU-Kerne
+ SMT
+ Multiplikator frei wählbar
– sehr teuer

Kaufberatung: Gaming-CPUs

Klar: Je besser die Grafikkarte, desto flüssiger laufen Spiele und desto höher können Sie die Qualitätseinstellungen schrauben. Aber die CPU muss zur Grafikarte passen, sonst bremst der Prozessor die Grafikkarte aus. Als grobe Faustregel gilt: Für einen vernünftigen Gaming-PC sollten rund 60 Prozent Ihres Gesamt-Budgets im Verhältnis 2:1 in die Grakfikkarten-CPU-Kombination fließen. Bei einem 1000-Euro-PC stecken Sie beispielsweise 400 Euro in die Grafikkarte und circa 200 Euro in die CPU.

Wer aktuell die unverschämte Preistreiberei bei Grafikkarten nicht mitmachen will, holt sich für rund 90 Euro den AMD Ryzen 3 2200G mit spieletauglichen Onboard-Grafikchip und rüstet später mit einer Grafikkarte nach. Allerdings eignet sich der AMD Ryzen 3 2200G im Test nur fürs Zocken in Full-HD, zudem müssen Sie bei grafisch anspruchsvollen Spielen die Bildqualität herunterschrauben.

Das sollte eine Gaming-CPU können

Hoher Takt: Wichtigestes Kriterium für einen Gaming-Prozessor ist immer noch eine möglichst hohe Taktfrequenz. Mindestens 3 GHz sollten es schon sein, ideal sind Frequenzen um die 4 GHz. Aufgrund der unterschiedlichen Microprozessor-Architektur ist ein direkter Vergleich der Taktraten, oder besser gesagt der Befehle/Taktzyklus (IPC = Instructions per Cycle) zwischen AMD und Intel schwierig. Ganz grob lässt sich sagen, das AMD den IPC-Wert bei den Ryzen-CPUs mit jeder Generation verbessert hat und mit den aktuellen Ryzen-3000-Modellen nahezu das Niveau von Intel-Prozessoren erreicht hat.

Gute Übertaktbarkeit: Achten Sie beim Kauf einer Gaming-CPU auf die Übertaktungseigenschaften, um die Taktrate noch höher zu schrauben als dies der Hersteller vorgesehen hat. Zu den direkten Faktoren gehören hier ein frei wählbarer Multiplikator, der das Übertakten sehr einfach macht. Bei Intel ist das etwa bei allen Extreme Editions und Modellen mit einem „K“ am Ende der Fall, bei AMD besitzen alle Ryzen-Modelle einen frei wählbaren Multiplikator – allerdings müssen Sie hier darauf achten, dass das Mainboard dies unterstützt.

Zu den indirekten Faktoren gehört eine stärkere Kühlung. Die besten Ergebnisse erzielen Sie mit einer Wasserkühlung. Achten Sie aber auch auf eine gute Gehäusedurchlüftung, sonst bringt die beste Wasserkühlung nichts. Hilfreich beim Overclocking (OC) ist auch eine hochwertige Hauptplatine mit robusten Spannungswandlern und zahlreichen Einstellmöglichkeiten im UEFI, damit Sie auch das letzte Quentchen Leistung aus Ihrer CPU kitzeln können.

Mindestens 4 CPU-Kerne: Die meisten anspruchsvollen Spiele sind heutzutage auf 4 bis 6 Prozessorkerne optimiert. Zukunftssicher sind allerdings erst CPUs mit mindestens acht Kerne, da wir glauben, das Octa-Cores in ein bis zwei Jahren zum Standard bei der Spieleentwicklung gehören werden. Dies hat zwei Gründe: Zum einen entwickelt die Gaming-Branche Spiele immer häufiger Plattform-übergreifend – und in der aktuellen Konsolengeneration von Xbox One X und PS 4 sind bereits Achtkerner verbaut.

Zum anderen senkt die vergleichsweise günstige Ryzen-7-Baureihe den Einstiegspreis und sorgt so für eine zunehmende Verbreitung von Octa-Cores. Den AMD Ryzen 7 2700 (Test) bekommen Sie beispielsweise schon für rund 180 Euro – virtuelle Achtkerner ( 4 Kerne mit SMT, also 8 Threads) wie der AMD Ryzen 5 1500X sind sogar schon für knapp 115 Euro zu haben. Für Spieleentwickler lohnt es sich also zunehmend, Games für mehr als vier CPU-Kerne zu optimieren.
Außerdem bieten mehr Kerne einen weiteren wichtigen Vorteil: Sie können mehr Programme effizienter parallel nutzen, beispielsweise mit Team-Speak zocken und sich auf dem Second Screen von YouTube-Videos ablenken lassen.

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