So stellen Sie Grafikkarte und Monitor optimal ein

Insbesondere das Zusammenspiel zwischen Grafikkarte und Monitor wird häufig unterschätzt und die Konfiguration vernachlässigt. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie die entsprechenden Einstellungen vornehmen und was Sie beachten sollten.

Der Austausch der Grafikkarte kann den Windows-PC beschleunigen, insbesondere bei Spielen und Videoanwendungen. Doch auch der Einsatz der richtigen Treiber sowie deren Konfiguration erhöhen Arbeitstempo und Komfort. Zwar bringt Windows 10 bereits Treiber für die meisten Grafikkarten und Monitore mit, der Einsatz der Herstellertreiber ist allerdings unbedingt zu empfehlen, wenn Sie in den Genuss sämtlicher Funktionen kommen möchten oder maximales Tempo erzielen wollen.

Grafikkarte

Geringeres Flimmern bei der Videodarstellung, schnellere 3D-Renderings, Grafikkarte übertakten – den richtigen Treiber für die Grafikkarte vorausgesetzt, bieten sich dem Windows-Benutzer in Sachen Bildschirmausgabe zahlreiche Einstellmöglichkeiten. Die Grundvoraussetzung für die Anpassung der vielen Zusatzfunktionen von AMD-sowie Nvidia-Grafikkarten ist die Installation der aktuellen Treibersoftware der Hersteller unter amd und nvidia. Nur sie bietet entsprechende Optionen.

Aktuelle Treiber laden und optimale Einstellungen setzen

Mit den Treibern kommen nicht nur umfangreiche Einstellmenüs auf den PC, sondern auch allerlei Optimierungen unter die Haube. Deshalb ist es wichtig, zunächst die neuesten Treiber herunterzuladen. Beim Download des aktuellsten Treibers geben Sie manuell Typ, Serie sowie Familie Ihrer Grafikkarte an und wählen im Anschluss daran das gewünschte Betriebssystem und die Sprache aus. Nvidia-und AMD-Treiber stehen in einer 32-Bit-und einer 64-Bit-Version – abgestimmt auf die jeweilige Windows-Variante – zur Verfügung.

Nach der Treiberinstallation und dem Aufruf des Einstellungsmenüs sehen Sie ein in zwei Hälften geteiltes Fenster. Links sind die Optionen aufgeführt, die Sie mit Ihrem Grafikkartenmodell beeinflussen können, auf der rechten Seite stehen die korrespondierenden Parameter. Beachten Sie, dass nicht für jede Grafikkarte alle Einstellmöglichkeiten aufgeführt sind. Dies betrifft vor allem Grafikkarten aus Komplett-PCs und Notebooks sowie funktional abgespeckte Modelle. Neben einer Standardansicht mit reduziertem Funktionsumfang gibt es eine erweiterte Ansicht, die sämtliche Einstellmöglichkeiten umfasst. Wenn Sie in den Menüs Werte verändert haben, lässt sich mit den Schaltflächen „Übernehmen“ und „Verwerfen“ beziehungsweise „Abbrechen“ steuern, wie weiter verfahren werden soll.

Einstellungen für den Desktop und den Dual-Monitor-Betrieb

Zunächst geht es an die Bildschirm-und Desktop-Konfiguration, mit der Sie ähnlich wie in den Windows-Bildschirmeinstellungen zwischen verschiedenen Multi-Display-Modi umschalten können. So entscheiden Sie beispielsweise, auf welchem Bildschirm sich ein neues Programm öffnet oder ob es sich über mehrere Anzeigen hinweg maximieren soll. Außerdem regeln Sie die Auflösung und die Bildwiederholungsrate, die bei der nativen Auflösung, also der maximal möglichen Ihres Bildschirms, empfehlenswert ist. In den Farbeinstellungen passen Sie dann die Gamma-und Kontrastwerte sowie Farbton und Sättigung an. Sinnvoll ist das besonders für eine hohe Farbechtheit bei der Bildbearbeitung, jedoch auch für den persönlichen Geschmack. Die zuschaltbare „Dynamische Kontrastverbesserung“ führt zu einem kontrastreichen sowie lebendigen Bild. In den Videoeinstellungen schärfen Sie das Bild mittels Randverbesserung, aktivieren den Schalter für lebendige Farben oder die Hauttonkorrektur. Den Videogamma-Wert können Sie ebenfalls festlegen. Mit der Dynamikeinstellung, durch welche sich die treiberseitige Videoausgabeoptimierung an die wiedergegebenen Inhalte anpasst, sollten Sie experimentieren – nicht immer überzeugen die Resultate. Jeder angeschlossene Bildschirm lässt sich in Raster unterteilen, an die Sie Anwendungen anknüpfen können. Diese sind an die Zelle gekoppelt und laufen lediglich innerhalb dieses Rahmens. Diese Einteilung eignet sich besonders für große Monitore. Auch die Bildschirmdrehung für Pivot-Bildschirme lässt sich hier bei Bedarf festlegen.

Vorgegebene 3D-Einstellungen für mehr Leistung verändern

Im Anschluss an den Check der Grundeinstellungen geht es als Nächstes zu den Leistungs-und Qualitätseinstellungen, mit denen Sie die Performance der Grafikkarte steuern. Die Bezeichnung der Optionen in den Treibern von AMD und Nvidia unterscheidet sich zwar, beide Hersteller stellen aber vergleichbare Optionen zur Auswahl. Generell gilt hier: Bei Bildfehlern deaktivieren Sie die zuletzt im Treiber zugeschaltete Funktion wieder. Mit den Einstellungen für das Anti-Aliasing lässt sich die automatische Kantenglättung in Spielen beeinflussen, damit Schrägen weniger pixelig erscheinen. Auswählen können Sie sowohl den Anti-Aliasing-Modus als auch spezifische Kantenglättungsstufen und Filter. Einige dieser Einstellungen benötigen jedoch viel Rechenleistung. Der Modus „Anwendungseinstellungen verwenden“ hilft, die jeweilige Spieleinstellung über die Glättung der Kanten zu bestimmen. Die „anisotrope“ Filterung sorgt dabei für schärfere Texturen in weiterer Entfernung. Ab „8-fach“ halten sich die optischen Verbesserungen in Relation zum Leistungshunger aber in Grenzen. Mithilfe einer morphologischen Filterung verbessert die Kantenglättung dann in einem zweiten Durchgang das gesamte Bild. Allerdings werden auch Objekte erfasst, die keine Glättung benötigen, wodurch bisweilen ein unscharfer Eindruck entsteht. Benutzer einer Nvidia-Karte können die FXAA-Glättung zuschalten, die insbesondere Bewegungsabläufe weicher macht.

Funktionen für das Übertakten der Grafikkarte hat AMD unter dem Punkt „AMD OverDrive“ schon in den Treiber integriert, für Karten von Nvidia brauchen Sie ein extra Tool wie das kostenlose MSI Afterburner . Ein Übertakten der Grafikkarte über die Herstellerspezifikation hinaus lohnt sich vor allem, wenn ein Spiel mit aufwendiger 3D-Grafik in der idealen Auflösung zu ruckeln beginnt.

Bevorzugte Konfiguration als Profil zum Schnellaufruf speichern

Über Voreinstellungen (AMD) oder Anwendungsprofile (Nvidia) können Sie bequem verschiedene Vorgaben für den Grafiktreiber speichern, um sodann je nach Anwendung unterschiedliche Einstellungen für die Bildqualität und Performance zu verwenden. Haben Sie ein Profil für eine bestimmte Software im Nvidia-Treiber eingerichtet, wird dieses beim Start der Anwendung automatisch aufgerufen. Beim AMD-Treiber funktioniert es umgekehrt: Sie wählen die Wunschvoreinstellung aus, und der Treiber startet automatisch das damit verknüpfte Programm. Die Treibertools zu den Grafikkarten bieten Ihnen die Möglichkeit, bestimmte Funktionen des Treibers wie beispielsweise erzeugte Voreinstellungsprofile, das Verändern der Videosättigung oder der Helligkeit mittels einer Tastenkombination aufzurufen. Der Vorteil dieser Hotkeys ist das schnelle Umschalten zwischen verschiedenen Einstellungen, beispielsweise zum Ändern der Auflösung oder für Spiele.

Schriftenglättung von Windows einschalten

Cleartype ist eine in Windows enthaltene Funktion zum Verbessern der Schriftdarstellung auf LCD-Bildschirmen. Diese Technik bewirkt, dass sich die Kanten der Buchstaben glätten, wodurch diese dann besser zu lesen sind.

In gedruckten Screenshots, beispielsweise für Handbücher, sieht das aber weniger gut aus. Deshalb schaltet man Cleartype beim Anfertigen von Bildschirmfotos am besten ab. Das ist allerdings eine aufwendige Angelegenheit: Geben Sie

cleartype

in das Suchfeld von Windows ein und klicken Sie nun auf „ClearType-Text anpassen“. Damit öffnen Sie einen Assistenten, bei dem „ClearType aktivieren“ in der Voreinstellung eingeschaltet ist. Im nächsten Schritt müssen Sie das Häkchen löschen und im Anschluss daran sämtliche Schritte des Assistenten durchklicken, um die Einstellung zu übernehmen.

Schneller geht’s mit der Freeware Cleartype Switch . Laden Sie das Programm zunächst herunter und kopieren Sie es in einen beliebigen Ordner. Klicken Sie die EXE-Datei an und führen Sie die kurze Installationsroutine aus. Im Folgenden starten Sie das Programm mit einem Doppelklick auf Cleartype-switch.exe. Durch Ein-und Ausschalten von „Use ClearType (best for LCD monitors)“ können Sie die Funktion schnell per Mausklick aktivieren und deaktivieren. Möchten Sie die Schriftdarstellung doch wieder mit dem Windows-Assistenten optimieren, klicken Sie in der Freeware auf den Button „ClearType Tuner“.

Monitor

Was auch immer Sie am Rechner machen – Sie sehen dabei stets auf den Bildschirm, und beinahe immer ist es ein TFT-Monitor. Umso wichtiger sind augenschonende und korrekte Einstellungen, die sich mithilfe der richtigen Kniffe schnell am Monitor selbst sowie in Windows vornehmen lassen. Generell gilt hier: Sie erzielen die besten Darstellungsergebnisse, wenn PC und Monitor digital mit einem DVI-oder HDMI-Kabel verbunden sind, bei einem Ultra-HD-Schirm ist eine Displayport-Verbindung ratsam.

Auch für Monitore gibt es die passenden Treiber

Normalerweise erkennt Windows den an die Grafikkarte angeschlossenen Bildschirm mittels Plug & Play automatisch und wählt danach die Bildschirmauflösung, Aktualisierungsrate und Farbeinstellungen entsprechend aus. Bei einigen Modellen, besonders bei UHD-Monitoren, funktioniert die automatische Erkennung aber nicht immer. Verfügt der Monitor über Sonderfunktionen – wie etwa eine automatische Drehung (Pivot) oder eine Webcam –, brauchen Sie zusätzlich zum Monitortreiber unter Umständen noch weitere Software. Beide Probleme lösen Sie durch die Installation des Treiberpakets für Ihren Monitor – über die beiliegende CD oder über einen Download von der jeweiligen Herstellerwebseite. Treiber ohne eigene Setup-Routine installieren Sie im Geräte-Manager unter „Monitore“, indem Sie doppelt auf die Bezeichnung des Bildschirmes klicken, im Folgenden die Registerkarte „Treiber“ nach vorne bringen und als Nächstes auf „Treiber aktualisieren“ klicken. Wählen Sie im Anschluss daran „Auf dem Computer nach Treibersoftware suchen“.

Für Farbechtheit: Richtige Farbtemperatur am Monitor wählen

Die meisten Monitore sind nicht farbecht und häufig auch viel zu hell und zu kontrastreich eingestellt. Aus diesem Grund sehen ein und dasselbe Bild oder eine Webseite auf zwei Monitoren unterschiedlich aus. Zudem bieten Ihnen viele Modelle die Möglichkeit, im Menü am Bildschirm die Farbtemperatur in Kelvin und damit auch die Wärme sowie zugleich den Weißpunkt der Bildschirmfarben einzustellen oder benutzerdefinierte Einstellungen nach Farbanteilen zu treffen. Weiß erscheint bei unterschiedlichem Licht nicht immer gleich weiß, doch in den allermeisten Fällen sind 6500 Kelvin als ergonomischer Mittelwert optimal. Zur Orientierung: Um die 6000 Kelvin entsprechen einem weißen Blatt Papier bei durchschnittlichem Tageslicht. Für eine möglichst farbechte Bildschirmdarstellung sollten Sie auf individuelle Farbanteilseinstellungen verzichten.

Helligkeit und Kontrast optimal auf den Arbeitsplatz abstimmen

Helligkeit und Kontrast lassen sich direkt am Bildschirm regeln. Als Faustregel sollte dabei die Helligkeit nicht zu hoch gewählt werden, weil ansonsten die Augen unnötig belastet werden. Am Notebook können Sie mithilfe gemäßigter Helligkeitseinstellungen die Akkulaufzeit verlängern. Beim Kontrast kommt es auf das richtige Maß an, denn zu viel Kontrast strengt die Augen an, ein zu geringer Kontrast ebenfalls. Am besten passen Sie den Kontrast mittels eines Graustufentestbildes an, wie es beispielsweise Thiemo Mättig anbietet. Regeln Sie im ersten Schritt den Kontrast und in der Folge die Helligkeit so, dass der Farbraum gleichmäßig von Weiß bis Schwarz geht und nicht nur von Hellgrau bis Dunkelgrau. Wichtig: Weil die Raum-beleuchtung den wahrgenommenen Weiß-und Schwarzwert beeinflusst, achten Sie auf ausreichendes Umgebungslicht.

Nachregeln: Haben Sie Helligkeit und Kontrast Ihres Monitors optimal abgestimmt, sind keine weiteren Änderungen am Kontrast mehr erforderlich. Die Helligkeit sollten Sie jedoch zur Schonung der Augen bei Bedarf passend zum Umgebungslicht herauf-oder herunterdrehen.

Bildschirm mit dem Windows-Tool Dccw gezielt einstellen

Bei der weitergehenden Bildschirmoptimierung unterstützt Sie das in Windows 10 integrierte Kalibrierungstool Dccw . Es verfügt über verschiedene Testbilder, mit denen sich der Monitor Schritt für Schritt einregeln lässt und mit deren Hilfe Sie die Farbkalibrierung von Windows so korrigieren können, dass ein eventueller Farbstich gemildert wird. Starten Sie das Tool durch Eingabe von dccw in das Suchfeld in Windows 10. Die ersten drei Infofenster erläutern die Funktionsweise des Tools – bestätigen Sie jeweils mit „Weiter“. In dem Dialog zur Gamma-Einstellung passen Sie im folgenden Schritt die Vorgabe des Schiebereglers derart an, dass die kleinen Kreise in der Mitte des Rechtecks möglichst nicht mehr zu sehen sind. Daraufhin werden die optimale Helligkeit und anschließend der Kontrast am Monitor eingestellt – hier können Sie dann überprüfen, wie treffsicher Ihre manuellen Einstellungen waren, und gegebenenfalls nachregeln. Die Farbausgleichsanpassung schließt nunmehr die Farbkalibrierung ab und sorgt für eine farbneutrale Darstellung. Hierzu werden unterschiedliche Graustufenbalken auf dem Bildschirm abgebildet. Benutzen Sie die Schieberegler dann so lange, bis die grauen Balken möglichst ohne Farbstich auf dem Monitor angezeigt werden.

Die in Dccw vorgenommene Kalibrierung wird anschließend als neues ICC-Farbprofil gespeichert, der Bildschirmanzeige zugeordnet und von Programmen mit Farbverwaltung verwendet. Das Farbprofil enthält den eingeregelten Gamma-Wert sowie die Farbsticheinstellung.

Größe von Text und Symbolen individuell anpassen

Bei gleicher Bildschirmdiagonale, jedoch höherer Auflösung sind Text und Symbole auf dem Bildschirm bei identischem Sichtabstand kleiner. Weil man bei einem größeren Monitor meistens weiter weg sitzt, werden Text wie auch Icons häufig zu winzig. In den Anzeigeeinstellungen von Windows können Sie die vorgegebene Größe anpassen, denn gut lesbarer Text ist auch bei einer hohen Auflösung Pflicht.

In Windows 10 gehen Sie zur Anpassung nach einem Rechtsklick bitte auf dem Desktop auf „Anzeigeeinstellungen“ und verwenden den Zoomstufenschieber bei „Größe von Text, Apps und anderen Elementen ändern“. Mithilfe von Klicks auf „Erweiterte Anzeigeneinstellungen –› Erweiterte Skalierungseinstellungen –› Benutzerdefinierte Skalierung“ lassen sich Werte bis 500 Prozent festlegen. Die Änderung wird nach einem Neustart wirksam.

Nachteil dieser Anpassung: Durch das Hochskalieren der Schrift in Windows wird bei manchen Programmen der Text sowohl in Menüs als auch auf Schaltflächen mitunter abgeschnitten, weil der Platz für die Beschriftung dann nicht mehr vollständig ausreicht. Die Größe der Symbole auf dem Desktop können Sie bei gedrückt gehaltener Strg-Taste allerdings mithilfe des Mausrads leicht anpassen.

Ist das die Angst vor AMDs Navi-Karten? Nvidia bringt mit der RTX 2060 Super und der RTX 2070 Super zwei aufgebohrte Versionen seiner „Einsteiger“-Raytracing-GPUs auf den Markt. Was die beiden Super-Grafikkarten drauf haben und warum Ihr mit dem Kauf lieber noch etwas warten solltet, erfahrt Ihr in diesem Video.

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