Windows-10-Timeline: Die neue Funktion im Überblick

Die bereits für das Windows 10 Fall Creators Update im letzten Herbst angekündigte Timeline ist nun in Redstone 4 integriert. Wir erklären Ihnen, was es mit der hierzulande als „Aktivitätsverlauf“ bezeichneten Funktion auf sich hat.
Viel Wirbel wurde im Vorfeld um die Timeline-Funktion gemacht. Ersten Gerüchten zufolge sollte sie es den Nutzern ermöglichen, zu jedem beliebigen Zeitpunkt zurückzukehren – quasi eine Art automatisch angelegte Wiederherstellungspunkte für Apps, Dateien und Webseiten. In der Praxis verhält sich die Timeline aber vielmehr wie ein lineares Aktivitätenprotokoll, das Buch über Ihre Tätigkeiten führt. Nichtsdestotrotz ist der mit dem Windows 10 April Update eingeführte „Aktivitätsverlauf“ eine pfiffige Neuerung, die den Umgang mit Windows 10 noch komfortabler macht. Was die Timeline, die Sie über das Symbol „Taskansicht“ oder die Tastenkombination Win-Tab starten, auszeichnet, lesen Sie in diesem Beitrag.

Übersichtliches Aktivitätenprotokoll

Vereinfacht ausgedrückt stellt die Timeline eine Art erweiterte Taskansicht dar, die sich einen Großteil der während der letzten 30 Tage am Windows-10-Gerät durchgeführten Aktivitäten merkt und sie auf ansehnliche Art und Weise präsentiert – in Form eines Zeitstrahls.
Im oberen Bereich der Timeline sind alle aktuell geöffneten Anwendungen und Apps zu sehen; über den Befehl „Neuer Desktop“ legen Sie wie gewohnt weitere virtuelle Desktops an. Darunter sind die jeweiligen Aktivitäten zusammen mit dem Datum aufgeführt. Pro Tag werden maximal sechs Aktivitäten – unter anderem besuchte Webseiten, geöffnete Dokumente sowie verwendete Apps und Spiele – in Form von Vorschaugrafiken und Kacheln angezeigt. Diese Elemente nennt Microsoft Adaptive Cards .
Um einen Blick auf alle Einträge eines Tages zu werfen, klicken Sie auf den Befehl „Alle Aktivitäten von X anzeigen“, wobei „X“ für die Gesamtzahl der Aktivitäten steht. In dieser Detailansicht sind die Apps, Dateien und Webseiten dann nach Stunden unterteilt. Mithilfe des an der rechten Seite platzierten Schiebereglers blättern Sie vertikal durch die einzelnen Stunden und Tage. Und über das oben rechts untergebrachte Lupensymbol rufen Sie die integrierte Suchfunktion auf. Hier können Sie unter anderem den Namen der App oder Anwendung eintippen oder den Titel einer Webseite eingeben.
Um zu einer bestimmten Aktivität zu wechseln, klicken Sie einfach die entsprechende Kachel an. Spätestens hier zeigt sich, dass die Timeline eben doch nur eine Protokollfunktion ist: Rufen Sie über die Zeitachse etwa eine Webseite auf, die Sie vor mehreren Tagen besucht haben, wird nicht die alte Version, sondern die aktuelle Seite geladen. Ein weiteres Problem: Verschieben Sie eine in der Timeline aufgeführte Datei an einen anderen Speicherort, wird zwar das Programm, mit dem die Datei bearbeitet wurde, geöffnet – da die Datei aber nicht mehr am ursprünglichen Ort aufzufinden ist, wird eine Fehlermeldung eingeblendet. Hier muss Microsoft unbedingt nachbessern, zum Beispiel indem dem Nutzer angeboten wird, verwaiste Einträge automatisch zu löschen oder nach den verknüpften Dateien zu suchen.
Apropos löschen: Entfernen lassen sich die in der Timeline aufgeführten Aktivitäten auch. Dazu klicken Sie den entsprechenden Eintrag mit der rechten Maustaste an und wählen „Entfernen“. Um hingegen alle Einträge einer Stunde oder eines Tages zu löschen, entscheiden Sie sich im Kontextmenü für den Befehl „Alle löschen aus“.

Geräteübergreifende Zeitachse

Interessant ist, dass im „Aktivitätsverlauf“ nicht nur diejenigen Tätigkeiten, die am Windows-10-Rechner durchgeführt wurden, aufgelistet sind. Auch Apps, Dateien und Webseiten, die auf anderen Geräten geöffnet wurden, werden an dieser Stelle angezeigt.
Löblich: Unterstützt werden sowohl Windows- als auch Android- und iOS-Geräte. Einzige Voraussetzung ist, dass Sie sich in den Mobil-Apps mit dem gleichen Microsoft-Konto anmelden. Auf diese Weise ist es etwa möglich, mit der Mobilversion des Browsers Microsoft Edge am Android-Smartphone geöffnete Webseiten zu einem späteren Zeitpunkt am Desktop-PC zu laden. Unterstützt werden derzeit die für Android und iOS erhältlichen Microsoft-Apps Edge sowie die Office-Apps Word, Excel und Powerpoint. Dass eine Aktivität auf einem anderen Gerät durchgeführt wurde, erkennen Sie in der Timeline des Windows-10-PCs übrigens daran, dass neben dem Namen der App die jeweilige Gerätebezeichnung aufgeführt wird. Diese Zusatzinformation wird derzeit allerdings noch nicht von allen Geräten übermittelt.

Smartphone mit Windows-PC koppeln

Die Timeline-Zusammenarbeit mit Mobilgeräten funktioniert bisher nur eingeschränkt, mit dem Edge-Browser auf Android-Smartphones aufgerufene Webseiten erscheinen in der Aktivitätsübersicht noch gar nicht. Statt nur zu hoffen, dass Microsoft schnell nachbessert, aktivieren Sie die Weiterlesen-Funktion mit einem Trick.
Seit dem 1709-Update vom Herbst lassen sich Windows-PCs mit Mobilgeräten koppeln, auf denen Android oder iOS läuft. Dazu klicken Sie auf dem Windows-PC in der Einstellungen-App auf „Telefon (1709: Handy) –› Handy hinzufügen“, geben Ihre Mobilnummer ein und bestätigen mit „Senden“. Auf dem Smartphone trifft eine SMS mit einem Link zum Herunterladen des Microsoft Launchers aus dem Google Playstore ein. Den benötigen Sie allerdings nicht unbedingt: Die weniger penetranten „ Microsoft Apps “ aus dem Playstore reichen völlig.
Sobald Sie sich in einer der beiden Varianten mit dem gleichen Microsoft-Konto angemeldet haben, können Sie eine geöffnete Webseite im Edge-Browser auf dem Mobiltelefon über die Einstellungen-Punkte, das Teilen-Symbol und die Option „Weiter auf dem PC“ an den verknüpften Rechner schicken und dort öffnen. Alternativ versenden Sie über „Später fortfahren“ eine Benachrichtigung, die dann rechts im Info-Center von Windows 10 erscheint. Ein Klick darauf öffnet die spezifische Browser-Seite. Das funktioniert auch Tage später.

Timeline in der Praxis: Defizite und Workarounds

Verbesserungswürdig ist auch die Vorschau: Bei manchen Bildformaten zeigen die Timeline-Kacheln eine Miniaturansicht, bei PDF-, Office- und vielen anderen Dateien dagegen fehlt diese. Das gilt sogar dann, wenn die Daten in der Cloud liegen und Windows Zugriff darauf hätte. Schließlich funktioniert die Vorschau auf Onedrive, Dropbox & Co. im Windows-Explorer ja auch.
Ein weiteres Defizit ist, dass die Aktivitätsvorschau längst nicht alle installierten Programme unterstützt. Welche in der Vorschau auftauchen und welche nicht, erschließt sich jedoch nicht. Jedenfalls sind die nicht von Microsoft stammenden Store-Apps und klassischen Desktopprogramme nicht von vornhinein ausgeschlossen. Schließlich soll die Übersicht alle Aktivitäten auf anderen Geräten mit dem jeweiligen Gerätenamen kennzeichnen. Das allerdings funktioniert derzeit nur mit Windows-Geräten, nicht dagegen mit solchen, auf denen Android oder iOS läuft. Die beispielsweise mit den mobilen Office-Apps von Microsoft auf dem Mobilgerät bearbeiteten Dateien erscheinen in der Timeline deshalb so, als wären sie zuletzt auf dem aktuellen Windows-PC bearbeitet worden.

Spezielle Einstellungen für den Datenschutz sichern Privatsphäre

Da nicht jeder Anwender möchte, dass all seine Aktivitäten in der Timeline einzusehen sind, hat Microsoft den – ohnehin komplett neu gestalteten – Bereich „Datenschutz“ um die Rubrik „Aktivitätsverlauf“ erweitert. Wollen Sie die Timeline-Funktion komplett ausschalten, entfernen Sie das Häkchen bei „Windows meine Aktivitäten auf diesem PC sammeln lassen“. Möchten Sie hingegen nicht, dass die auf einem PC durchgeführten Aktivitäten über die Cloud mit anderen Geräten synchronisiert werden, deaktivieren Sie die entsprechende Option.
Interessant für Nutzer, die über mehrere Microsoft-Konten verfügen, ist, dass sie festlegen können, welche dieser Konten im „Aktivitätsverlauf“ berücksichtigt werden sollen. Dies spielt etwa dann eine Rolle, wenn ein Anwender sowohl über ein privates als auch über ein „Arbeits- oder Schulkonto“ verfügt und er verhindern will, dass die Aktivitäten beider Konten in der Timeline protokolliert werden. Die dritte Option, die in den Datenschutzeinstellungen „Aktivitätsverlauf“ zur Auswahl steht, gestattet Ihnen das Löschen der gesamten Timeline. Dazu klicken Sie auf den Link „Aktivitätsdaten zu meinem Microsoft-Konto verwalten“, loggen sich in der daraufhin geöffneten Webseite mit Ihrem Microsoft-Konto ein und wählen „Aktivitätsverlauf“. Markieren Sie unter „Erkunden Sie Ihre Daten“ den Eintrag „Apps und Dienste“ und klicken Sie dann auf „Aktivität löschen“.

Offen für Dritthersteller-Apps

Wie bereits erwähnt, unterstützt die Timeline derzeit fast ausschließlich Windows-Standard-Apps, darunter Fotos, Groove-Musik, Karten und Nachrichten, eine Handvoll Spiele aus dem Windows Store sowie die Office-Anwendungen und Microsoft Paint. Allerdings steigen immer mehr Dritthersteller in die Entwicklung von Adaptive Cards ein, darunter Adobe mit einigen Programmen und Tools wie VLC.
Wie solche Elemente aussehen können, zeigt Microsoft auf der Webseiteim Bereich „Samples“. Microsoft fordert Entwickler auf, ihre Anwendungen fit für die Timeline zu machen. Das dazu erforderliche Software Development Kit (SDK) ist kostenlos zu haben.

Was die Timeline nicht ist und leistet

Erstmals vorgestellt hat Microsoft die Timeline-Funktion von Windows 10 auf seiner Build-Entwicklerkonferenz im Mai 2017. Angekündigt war das Projekt damals so, dass die Windows-Anwender ihre Rechner auf einen beliebigen Zeitpunkt in der Vergangenheit zurücksetzen können sollten. Nicht zuletzt die Namensähnlichkeit zu Time Machine von Apple legte zusammen mit dieser Ankündigung weitreichende Backup-Optionen nahe. Doch davon ist die aktuelle Timeline-Version weit entfernt. Ursprünglich bereits für das Fall Creators Update im Herbst 2017 (Version 1709) angekündigt, wurde die Implementierung auf das 1803-Update in diesem Frühjahr verschoben. Inhaltlich beschränken sich Zeitleiste und Aktivitätsverlauf derzeit im Wesentlichen auf die geräteübergreifende Protokollierung und Erinnerung, denn tatsächlichen Zugriff haben Sie nur auf die in der Cloud gespeicherten Daten.
So ersetzt Timeline weder ein echtes Backup zur Sicherung wichtiger Daten noch den sogenannten Dateiversionsverlauf, der automatisch mehrere Bearbeitungsstufen einer Datei festund zur weiteren Bearbeitung bereithält. Ebenso wenig ersetzt Timeline die Systemwiederherstellung von Windows, die beispielsweise nach der Installation eines fehlerhaften Tools oder Treibers rasch zum vorherigen Zustand zurückführt. Schließlich ist Timeline nicht in der Lage, ähnlich wie ein System-Image eine komplette Partition inklusive vollständiger Windows-Konfiguration und den installierten Programmen zu sichern.
Für all diese Aufgaben stehen in Windows 10 andere interne Tools zur Verfügung, darunter die „Sichern und Wiederherstellen (Windows 7)“ genannte Funktion für die Daten- und Systemsicherung. Allerdings sind diese Windows-Programme nicht zuletzt wegen der fortlaufenden Verschiebung von Funktionen aus der klassischen Systemsteuerung in die Einstellungen-App nicht immer ganz einfach zu finden. Die nebenstehende Tabelle zeigt die wichtigsten Funktionen auf einen Blick.

Fazit: Bisher hat Microsoft nur einen Anfang gemacht

Einen Anfang hat Microsoft mit Timeline gemacht, mehr aber auch nicht. So gut die Idee ist, eine Aktivität – ohne sich irgendwie darum kümmern zu müssen – auch auf anderen Geräten genau an der Stelle fortsetzen zu können, wo man zuvor unterbrochen hatte, so besteht bei der Umsetzung viel Verbesserungspotenzial. Bei Webseiten wird derzeit nur die URL gespeichert, nicht jedoch der tatsächliche Inhalt. Ruft man die Webseite also später auf, erscheinen meist ganz andere Inhalte. Zudem unterstützen bisher nur wenige Apps und Programme den Aktivitätsverlauf, mitunter fehlt die Gerätezuordnung, und Microsofts Edge-Browser bleibt unter Android außen vor. Außerdem hakt es an vielen Stellen beim Dateimanagement, lokal und in der Cloud.
Wirklich automatisch im Hintergrund läuft also noch wenig, so dass sich die Nutzer des aktuellen Windows 10 um vieles doch selbst kümmern müssen – immerhin ist das möglich. Wie Sie am Smartphone angefangene Webseiten am PC weiterlesen, beschreibt der Kasten.
Auch lassen sich jenseits der URL die tatsächlichen Webinhalte als Datei abspeichern. Dazu drücken Sie entweder im Browser für den Speicherbefehl die Tastenkombination Strg-S oder rufen mit Strg-P den Druckdialog auf, in dem Sie über „Microsoft Print to PDF“ eine PDF-Datei erstellen. Schließlich ermöglicht HTTrack Website Copier , komplette Internetseiten mitsamt allen eingebetteten Elementen und Inhalte zu speichern. Wenn Sie solche Workarounds mit Cloudspeichern kombinieren, bekommen Sie im Prinzip das, was Microsoft anbieten möchte.
Apropos Cloud: Der Onlinespeicher Dropbox erlaubt sogar in der kostenlosen Basisversion einen Überblick über die zuletzt verwendeten Dateien. Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Dropbox-Symbol in der Taskleiste. Daraufhin sehen Sie Ihren „Aktivitätsverlauf“ und mit einem weiteren Mausklick den Datei-Inhalt.

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