So wird Ihr PC wieder wie neu

Ausmisten, Putzen, Patchen – bringen Sie Ihren Rechner wieder auf Vordermann. Befreien Sie ihn von Datenmüll. Wir haben die besten Tools dafür herausgesucht.

Im Laufe der letzten Monate haben sich eine Menge Programme auf der heimischen Festplatte angesammelt. Mit unseren Tools werden Sie überflüssige Speicherfresser nicht nur wieder los, sondern entfernen auch sämtliche Dateirückstände und doppelte Dateien. Wenn Sie schon dabei sind, den virtuellen Putzlappen zu schwingen, bringen Sie mit unseren Programmen gleich noch alles auf den neuesten Stand und entsorgen Vertrauliches sicher. Entrümpelt, entstaubt und frei von Dateileichen macht die Arbeit am PC gleich doppelt so viel Spaß.

Ein Klassiker der Putz-Tools ist sicher der CCleaner (Crap-Cleaner). Er untersucht eine Vielzahl von Programmen auf spezifische Dateirückstände – etwa Verlauf und Cookies im Browser – und löscht Gewünschtes per Mausklick. Optional missten sie mit dem CCleaner auch den Autostart aus und überschreiben die Festplatte, um das Wiederherstellen sensibler Daten durch Dritte zu vermeiden. Während der CCleaner sehr bekannt ist, wissen nur wenige, dass er auch ein separates kostenloses Addon hat: den CCEnhancer. Dieser erweitert die Liste der vom CCleaner unterstützen Programme erheblich.

Windows Terminal (Preview) darf getestet werden

Microsoft hat die Preview von Windows Terminal für Windows 10 zum Testen freigegeben. Mit an Bord: viele Neuerungen.

Microsoft bietet jetzt auch allen Windows-10-Nutzern die Möglichkeit an, eine Vorabversion der neuen Windows-Terminal-App zu testen: Windows Terminal (Preview) ist hier im Microsoft Store erhältlich. Microsoft hatte die neue Windows-Terminal-App Anfang Mai auf seiner Entwicklermesse Build 2019 offiziell vorgestellt und deren Auslieferung für dieses Jahr in Aussicht gestellt.

Mit Windows Terminal (Preview) für Windows 10 wird auch das Windows-Subsystem für Linux (WSL) zu Windows-Subsystem für Linux 2 (WSL2) aktualisiert. Die Oberfläche der neuen Terminal-App ähnelt mehr einem Browser: In Tabs kann die gewünschte Kommandozeile geöffnet werden, sei es die klassische Windows-Eingabeaufforderung, die Linux-Bash oder Powershell. So kann man in mehreren Tabs gleichzeitig arbeiten. Der Inhalt eines jeden Tabs kann auch in unterschiedlichen Farben angezeigt werden, was dabei hilft, die Übersicht zu behalten. Wer möchte schon einen typischen Windows-Konsolen-Befehl fälschlicherweise in einer Linux-Bash eingeben, um dann eine Fehlermeldung zu kassieren…

Die neue Terminal-App unterstützt asiatische Schriftzeichen. Hinzu kommen eine Unterstützung von Emojis, Erweiterungen und Designs. Für die Darstellung von Text nutzt Windows Terminal die GPU-beschleunigten Routinen von Directwrite und DirectX. Dadurch können Schriftzeichen, Symbole und Emojis deutlich schicker als bisher dargestellt werden. Außerdem hat Microsoft für die neue Terminal-App im Rahmen eines Open-Source-Projekts eine neue Standard-Schriftart gestaltet, die die Inhalte besonders übersichtlich anzeigt.

Microsoft weist ausdrücklich darauf hin, dass die Preview-Version noch Fehler enthalten kann. Die Nutzer werden außerdem um Feedback gebeten. Weitere Infos zu bereits gemeldeten Bugs finden Sie hier auf der Github-Seite zum Projekt.

So kontrollieren Sie Ihre Hardware mit Sensoren unter Linux

Wie heiß der Prozessor wird oder ob sich der CPU-Lüfter noch dreht, lässt sich per Software herausfinden. Um alle verfügbaren Sensoren abzufragen, ist jedoch etwas Konfigurationsarbeit nötig.

Hardwarekontrolle mit Sensoren, wie heiß der Prozessor wird oder ob sich der CPU-Lüfter noch dreht, lässt sich per Software herausfinden. Um alle verfügbaren Sensoren abzufragen, ist jedoch etwas Konfigurationsarbeit nötig.

Ein defekter oder verschmutzter Lüfter kann die Temperatur von Prozessor oder Grafikkarte so weit in die Höhe treiben, dass das System instabil wird. Die CPU taktetet dann herunter, der Rechner reagiert nur noch zögerlich oder stürzt häufig ab. Dauerhaft zu hohe Temperaturen schaden außerdem den elektronischen Bauteilen, was nach einiger Zeit zu einem Komplettausfall führen kann. In PCs ist das Netzteil eine weitere Fehlerquelle. Defekte Kondensatoren beispielsweise halten die Spannungen nicht mehr stabil, was zu zahlreichen Fehlfunktionen führen kann.

Ob sich alle Werte im Normbereich befinden oder ob es Auffälligkeiten gibt, erfahren Sie unter Linux mit Tools, die die Sensordaten auslesen. Weitere Tools informieren Sie über Gesundheit und Temperatur der Festplatten. Wie das funktioniert, zeigen wir am Beispiel Ubuntu , bei anderen Systemen kann das Vorgehen teilweise abweichen.

Messwerte über Bios/Firmware ermitteln

Nicht jede Hauptplatine ist mit Sensoren für Temperaturen und Spannungswerte ausgestattet. Vor allem bei Notebooks sind in der Regel keine Sensorchips verbaut. Was die Hardware kann, lässt sich im Bios/ Firmwaresetup ermitteln. Bei Notebooks gibt es oft nur wenige Angaben, etwa zur Taktfrequenz und Temperatur der CPU. Bei Desktop-PCs finden Sie dagegen meist in einem Menü wie „PC Health“ oder ähnlich ausführlichere Informationen zu Spannungen, Temperaturen und den Umdrehungszahlen der Lüfter. Sind diese vorhanden, ist die Hauptplatine mit einem Sensorchip ausgestattet, der sich unter Linux wahrscheinlich auch per Software auslesen lässt.

Treiber für Sensoren einrichten

Der Linux-Kernel bietet Module, über die sich Hardwaredaten auslesen lassen, die aber nicht alle automatisch geladen werden. Um den passenden Treiber zu finden, installieren Sie das Paket „lm-sensors“ mit diesem Terminalbefehl:

sudo apt install lm-sensors

Danach starten Sie das eigentliche Tool:

sensors

Auf den meisten PCs erhalten Sie nur Infos zur Temperatur der Prozessorkerne. Dafür ist ein Modul zuständig, das der Kernel standardmäßig lädt. Um weitere Sensoren zu finden, verwenden Sie diesen Befehl:

sudo sensors-detect –auto

Die Option „–auto“ sorgt dafür, dass alle Fragen automatisch mit dem vorgegebenen Wert beantwortet werden. Am Ende sehen Sie eine Liste der erforderlichen Kernel-Module. Im optimalen Fall hat sensors-detect den Sensorchip erkannt, beispielsweise „it87“ oder „nct6775“. Sollte nur „cortemp“ (Intel), „k10temp“ oder „k8temp“ (AMD) auftauchen, scrollen Sie im Terminal zum Beginn der Informationen und dann wieder nach unten. Achten Sie auf die Angabe „yes“ am Ende der Zeilen. Bei einem Test-PC mit der Hauptplatine MSI B250M PRO-VDH tauchte hier

Trying family ‚VIA/Winbond/ Nuvoton/Fintek’… Yes

Found unknown chip with ID 0xd352

auf. Sensors-detect hat zwar einen Sensor-Baustein gefunden, den Treiber aber nicht geladen, weil dieser offiziell die Version des Chips nicht unterstützt. In diesem Fall kann es helfen, das Laden des Treibers zu erzwingen, für unser Beispiel etwa mit dieser Befehlszeile:

sudo modprobe nct6775 force_id=0xd352

Sensors sollte dann deutlich mehr Informationen liefern, wenn der Treiber geladen wurde. Mit dem Terminalbefehl

dmesg

lassen Sie sich die letzten Kernel-Meldungen ausgeben. Bei Erfolg sehen Sie eine Info wie die folgende:

nct6775: Found NCT6795D or compatible chip at 0x4e:0xa20

Es gibt allerdings keine Gewähr dafür, dass das bei jeder Hauptplatine ähnlich funktioniert. Die Suche im Internet nach der gemeldeten ID in Verbindung mit „sensors“ liefert meist Ergebnisse mit den Erfahrungen anderer Benutzer.

Wenn sensors-detect nichts findet, obwohl ein Sensorchip vorhanden ist, versuchen Sie dessen Typ mit einem Blick auf die Hauptplatine herauszufinden. Es handelt sich meist um Bausteine mit der Aufschrift „Nuvoton“, „Winbond“ oder „ITE“ mit Abmessungen von circa 1 x 1 cm. Manchmal sind diese Informationen auch im Handbuch zu finden. Über eine Internetsuche ermitteln Sie, ob und wie dieser Chip sich unter Linux ansprechen lässt.

Treiber beim Systemstart laden: Damit die Sensorinformationen direkt nach einem Linux-Neustart zur Verfügung stehen, erstellen Sie eine Konfigurationsdatei:

sudo gedit /etc/modules-load.d/sensoren.conf

Tragen Sie die Namen der Treiber jeweils in einer eigenen Zeile ein. „cortemp“, „k10temp“ oder „k8temp“ müssen Sie nicht eintragen, weil der Kernel diese Module automatisch lädt. Wenn zusätzliche Optionen erforderlich sind, erstellen Sie zusätzlich die Datei „/etc/modprobe.d/ sensoren.conf“. Hier tragen Sie beispielsweise diese Zeile

options nct6775 force_id=0xd352

ein.

Formatierung der Sensorwerte anpassen

Sensors gibt zahlreiche Werte aus, die sich nur teilweise von selbst erklären und auch nicht immer plausibel sind. Die Angaben zu den Umdrehungszahlen der Lüfter, beispielsweise hinter „fan2“ und „fan3“, stimmen meistens. Bei den Spannungsangaben, etwa hinter „in0“ bis „in14“, ist jedoch nichts von 12 oder fünf Volt zu sehen, sondern deutlich geringere Werte. Die Ursache dafür liegt im geringen Messbereich der Sensoren, meist 0 bis 4,08, 3,06 oder 2,048 Volt. Die Register liefern 256 Messwerte, sodass sich etwa bei 2,048 Volt acht Millivolt-Schritte ergeben. Höhere Spannungen werden durch vorgeschaltete Widerstände reduziert und müssen erst in die tatsächlichen Werte umgerechnet werden. Das erfolgt zusammen mit der Beschriftung der Einträge über die Datei „/etc/sensors3. conf“, die Daten für einige meist ältere Sensorchips enthält. Ist ein unterstützter Chip enthalten, sehen Sie in der sensors-Ausgabe beispielsweise statt „in2“ die Beschreibung „+3.3V“. „sensors3.conf“ wird bei einem Paketupdate überschrieben, daher sollten Sie in der Datei nichts ändern. Für eigene Anpassungen werden Konfigurationsdateien mit der Endung „.conf“ im Ordner „/etc/sensors.d“ berücksichtigt.

Vorbereitete Konfigurationsdateien finden Sie im Github-Projekt von lm-sensors . Eventuell gibt es hier eine Datei, die genau zu Ihrem Mainboard passt. Kopieren Sie diese in den Ordner „/etc/sensors.d“ und lesen Sie die Konfiguration mittels

sudo sensors -s

ein. Sensors zeigt dann Beschreibungen und die korrigierten Messwerte.

Temperaturentwicklung unter Belastung

Probleme der Hardware zeigen sich oft erst, wenn die Temperatur unter höherer Last ansteigt. Das kleine Tool s-tui hilft Ihnen dabei, die CPU-Auslastung in die Höhe zu treiben, die Temperatur zu kontrollieren und damit die Wirksamkeit der Lüftung zu testen. s-tui ist mit einer einfachen grafischen Oberfläche für das Terminalfenster ausgestattet. Zur Installation verwenden Sie diese beiden Befehlszeilen:

sudo apt-get install gcc python-dev python-pip stress

sudo pip install s-tui

Danach starten Sie das Tool mit

s-tui

Das Programm zeigt die Taktfrequenz, Auslastung, Temperatur und Leistungsaufnahme des Prozessors an. Klicken Sie auf „Stress“, um den Belastungstest zu starten. Die Temperatur sollte dabei nicht über das für die CPU zulässige Maximum steigen und das Betriebssystem sollte weiter stabil laufen. Andernfalls reinigen Sie die Lüfter oder tauschen sie aus.

Korrekturwerte für Spannungen ermitteln

Wenn bei Github keine Konfigurationsdatei für Ihren PC zu finden ist, suchen Sie im Internet danach. Sollten Sie nichts finden, erstellen Sie die Datei selber. Als Vorlage kann eine der Github-Dateien für eine ähnliche Hauptplatine mit dem gleichen Sensorchip dienen.

Welche Versorgungsspannungen sich genau hinter den Ausgaben von sensors verbergen, lässt sich nicht ohne Weiteres herausfinden und ohne Dokumentation vom Mainboardhersteller nur erraten. Erste Hinweise gibt eine Beobachtung der Werte mittels des Befehls

watch -d sensors

Durch „-d“ werden die Änderungen hervorgehoben. Erzeugen Sie eine höhere Prozessorlast, beispielsweise über das Tool s-tui (siehe Kasten). Bei aktuellen CPUs verändert sich wenigstens ein Wert deutlich unter Last, etwa von 0,75 auf 1,08 Volt. Das ist typisch für die CPU-Kernspannung („Vcore“). Da sich die Spannung im Messwertbereich des Sensors bewegt, ist sie nicht skaliert und kann ohne Umrechnung verwendet werden.

Die Spannungen fünf und 12 Volt sind nur schwer zu identifizieren, da diese auf jeden Fall umgerechnet werden müssen.

Zur Berechnung benötigt man mehrere Messungen der Versorgung mit fünf und 12 Volt. Die findet man entweder über Bios-Screenshots im Internet, man beobachtet Schwankungen der Werte im Bios-Setup oder verwendet ein vom Boardhersteller geliefertes Tool unter Windows. Aus den Spannungsdifferenzen ergeben sich dann die skalierten Millivolt-Schritte, beispielsweise von 50 Millivolt. Wenn der Chip in 12-mV-Schritten misst und das Bios eine Spannung von 12,072 anzeigt, lautet die Rechnung: 12,072 V/ (50/12)=2,897 V. Wenn in der Ausgabe von sensors ein Wert um die 2,897 Volt auftaucht, handelt es sich wahrscheinlich um den Messwert für die 12-Volt-Spannungsversorgung.

Bei Sensorchips mit einem kleinen Messbereich von 2,048 Volt, wie dem NCT6795D in unserem Test-PC, liegen die Werte oft dicht beieinander. Man kann sich damit behelfen, den Skalierungsfaktor herauszufinden. Angenommen, das Bios zeigt 12,48 Volt an und Sensors liefert 1,02, 1,03, 1,04 Volt, dann ergibt sich bei Acht-mV-Schritten: 12,48/1,04*8=96. Die anderen Voltzahlen ergeben keine ganzzahligen Werte und scheiden daher wahrscheinlich aus, jedenfalls, wenn sich die Spannung inzwischen nicht geändert hat. Der Skalierungsfaktor ist in diesem Fall 96/8, also 12: 12,48 V / (96/8) = 1,04 V. Bei 5,5 und 3,3 Volt gehen Sie entsprechend vor. Die Skalierungsfaktoren können jedoch andere sein und aufgrund von Rundungsfehlern ergeben sich auch nicht immer ganzzahlige Faktoren.

Individuelle Konfiguration erstellen

Erzeugen Sie die eigene Konfigurationsdatei mit einem beliebigen Texteditor:

sudo gedit etc/sensors.d/MeineSensoren.conf

In der ersten Zeile muss „chip“ gefolgt von der Typbezeichnung stehen. Wenn sensors „nct6795-isa-0a20“ ausgibt, genügt „nct6795-*“. Danach folgen Abschnitte für die einzelnen Sensoren, die jeweils mit „label“ beginnen:

label in4 „+12V“

Dies weist dem Sensor „in4“ einen aussagekräftigen Namen zu. In den „label“-Abschnitten lässt sich mit „compute“ ein Spannungs- oder Temperaturwert umrechnen und mit „set“ ein Minimal- und Maximalwert setzen. Mit „ignore“ blenden Sie einen dahinter angegebenen Wert aus. Eine Beispielkonfiguration sehen Sie in der Abbildung oben.

Die Berechnung mit „compute“ verwendet den jeweiligen Wert („@“) und besteht aus zwei Teilen. Vor dem Komma wird die aktuelle Spannung mit dem zuvor ermittelten Korrekturfaktor multipliziert. Die Formel nach dem Komma wird für die Anpassung der Minimal- und Maximalwerte eingesetzt. Nachdem Sie die Konfigurationsdatei gespeichert haben, führen Sie

sudo sensors -s

aus und lassen sich die geänderten Werte dann mit sensors anzeigen.

Grafische Oberfläche für Sensoren

Sobald lm-sensors konfiguriert ist, können Sie psensor für eine grafische Darstellung verwenden. Das Programm lässt sich unter Ubuntu über das gleichnamige Paket installieren. Psensor zeigt die gleichen Werte an wie sensors, allerdings keine Spannungen. Setzen Sie Häkchen in der Spalte „Graph“, um sich den Verlauf eines Wertes im Diagramm anzeigen zu lassen.

Über „Einstellungen“ im Menü legen Sie auf der Registerkarte „Providers“ fest, welche Sensoranbieter berücksichtigt werden sollen. Neben „lm-sensors“ gibt es auch Unterstützung für Sensoren auf Nvidia-Grafikkarten, wenn der proprietäre Nvidia-Treiber installiert ist. Unter „Hard disk drive“ aktivieren Sie „Enable support of udisks2“. Psensor liefert dann auch die Temperaturen der Festplatten. Soll Psensor automatisch starten, setzen Sie auf der Registerkarte „Startup“ ein Häkchen vor „Launch on session startup“. Das Tool zeigt sich auch über ein Symbol im Panel, das nach einem Klick darauf eine Übersicht mit den Sensordaten liefert.

Ein weiteres Tool ist die Erweiterung Freon für die Gnome-Shell, die sich ebenfalls als Symbol im Panel zeigt und bei Bedarf auch Infos zu den Versorgungsspannungen liefert. Hier richten Sie über den Link „Click here to install browser extension“ zuerst eine Firefox-Erweiterung ein. Nutzer von Ubuntu 18.04 müssen außerdem das Paket „chromegnome- shell“ installieren. Starten Sie Firefox neu, suchen Sie auf der Webseite nach „Freon“ und klicken Sie auf „Freon by UshakovVasilii“. Setzen Sie den Schalter rechts oben auf „On“ und bestätigen Sie per Klick auf „Installieren“. Nach kurzer Zeit meldet sich die Erweiterung mit den Temperaturangaben für Maximal- und Durchschnittswerte im Panel. Per Mausklick klappen Sie ein Menü mit weiteren Werten auf. Was angezeigt werden soll, legen Sie über „Sensoreinstellungen“ fest. Setzen Sie beispielsweise den Schalter hinter „Versorgungsspannung anzeigen“ auf „An“. Hinter „HDD/SSD-Temperaturdienst“ wählen Sie in der Regel „UDisks2“ und hinter „Grafikkartendienst“ einen Anbieter wie „Nvidia“ oder „Catalyst“ (AMD).

Zustand der Laufwerke prüfen

Festplatten und SSDs protokollieren Statusinformationen automatisch. Diese SMART-Werte (Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology) lassen sich auslesen und geben Hinweise auf Defekte. Starten Sie das Tool gnome-disks per Suche nach „Laufwerke“, bei Ubuntu 18.04 über „Aktivitäten“. Klicken Sie das gewünschte Laufwerk auf der linken Seite des Fensters an und drücken Sie die S-Taste.

Das Fenster zeigt die Temperatur des Laufwerks und die Betriebsstunden. Hinter „Allgemeine Einschätzung“ sollte „Das Laufwerk ist in Ordnung“ stehen – wenn nicht, sollten Sie an einen Austausch denken. Bei SSDs steht in der Tabelle hinter „wear-leveling- count“ in der Spalte „Normalisiert“ ein aussagekräftiger Wert. Neue SSDs starten mit „100“ und der Wert reduziert sich mit der Zeit. Sobald er nahe „0“ ist, sollten Sie das Laufwerk ersetzen.

Gnome-disks zeigt bei externen Laufwerken keine SMART-Werte und auch keine Temperatur an. Dafür benötigen Sie das Tool gsmartcontrol, das Sie über das gleichnamige Paket installieren. Per Doppelklick auf das gewünschte Laufwerk öffnen Sie das Infofenster. Auf der Registerkarte „Attributes“ sehen Sie die SMART-Werte und unter „Temperature Log“ die Temperatur.

Hinweis: Auch bei unauffälligen SMART-Werten kann ein Laufwerk jederzeit ausfallen. Vor Datenverlust schützen nur regelmäßige Backups.

Android 9 Pie: Diese Geräte erhalten das Update

Android 9 Pie ist offiziell verfügbar. Und für diese Geräte gibt es schon ein Update oder ist ein Update geplant.

Android 9 Pie ist offiziell seit dem 6. August 2018 verfügbar und tritt damit die Nachfolge von Android 8 Oreo an, welches sich mit den Marktanteilen zunächst schwer tat und im Juli 2018 zumindest die 12-Prozent-Marke knackte. Die Verbreitung von Android 9 Pie dürfte aufgrund des Projekts Treble deutlich schneller erfolgen. Wie schnell bewies zum Start von Android 9 bereits Essential: Für sein Essential Phone erschien das Android-9-Update bereits wenige Stunden nach der Google-Verkündung. So schnell hat bisher kein Dritthersteller eine neue Android-Version ausgeliefert.

Ein Überblick über alle bisherigen Android-Versionen:

Android 1.0 Base, September 2008

Android 1.5 Cupcake, April 2009

Android 1.6 Donut, September 2009

Android 2.0 Eclair, Oktober 2009

Android 2.2 Froyo, Mai 2010

Android 2.3 Gingerbread, Dezember 2010

Android 3.0 Honeycomb, Februar 2011

Android 4.0 Ice Cream Sandwich, Oktober 2011

Android 4.1 Jelly Bean, Juni 2012

Android 4.4 Kitkat, Oktober 2013

Android 5.0 Lollipop, November 2014

Android 6.0 Marshmallow, Oktober 2015

Android 7.0 Nougat, August 2016

Android 8.0 Oreo, August 2017

Android 9.0 Pie, 6. August 2018

Android 9.0 Pie mit vielen Neuerungen

Der neuen Android-Version spendieren die Google-Entwickler wieder eine Vielzahl von Neuerungen. Darunter die Möglichkeit, die Smartphones per Gestensteuerung zu bedienen. Hinzu kommen außerdem ein neues Dashboard, ein verbessertes Messaging und Multikamera-Unterstützung. Neugierig geworden? Alle Neuerungen und Verbesserungen stellen wir Ihnen in diesem Beitrag vor, den wir auch laufend aktualisieren.

Android 9.0 Pie ist für diese Geräte verfügbar

Für die folgenden Geräte ist als Over-the-Air-Update Android 9 Pie verfügbar:

Google Pixel

Google Pixel XL

Google Pixel 2

Google Pixel 2 XL

Google Pixel 3

Google Pixel 3 XL

Essential PH-1

Android 9 Pie: Und wann erhalten andere Smartphones das Update?

Google arbeitet laut eigenen Angaben mit allen namhaften Herstellern von Android-Smartphones zusammen, damit diese möglichst zügig das Pie-Update ausliefern können. Dazu zählen etwa Samsung, Sony, HMD (Nokia), General Mobile, Huawei, HTC, LG, Kyocery und Sharp. Erfahrungsgemäß dauert es aber immer eine Zeit lang, bis erste Geräte mit Android 9 ausgeliefert werden oder ein Update für ältere Geräte bereitgestellt wird. Auch Google ist sich des Problems bewusst und versucht die Bereitstellung der Updates zu beschleunigen. Abzuwarten bleibt aber letztendlich, ob sich Android 9 Pie schneller als die Vorgängerversionen verbreiten wird.

Konkret haben nur wenige Hersteller der oben genannten Smartphones ein Android 9.0 Pie Update zugesagt. Wir gehen aber derzeit davon aus, dass das Update unter anderem auch für folgende Smartphones verfügbar sein wird. Früher oder später. Eine offizielle Bestätigung gibt es in den meisten Fällen aber noch nicht!

20 Tipps für schnelleres Arbeiten mit Excel

Der Umgang mit Formeln, E-Mail-Adressen und Formatierungen sorgt bei der Arbeit mit Excel immer wieder für Ärger. 20 nützliche Ratschläge.

Wenn Excel-Anwender ratlos sind und auch Formeln und Funktionen nicht mehr weiterhelfen, wissen die Wirtschaftsprüfer von KPMG weiter. Sie haben die folgenden Lösungsvorschläge zusammengestellt.

1. Excel-Tabelle als erweiterte Metadatei kopieren und einfügen

Diese Funktion hilft, unterschiedliche Buchstaben- und Zahlengrößen zu vermeiden. Wichtig ist, dass sie zuvor die richtige Tabellengröße einstellen.

Excel-Tabelle kopieren

Shift-Taste drücken und auf „Bearbeiten“ gehen

Bild kopieren/auswählen

Nach Word oder Powerpoint wechseln

Über „Bearbeiten“-Menüpunkt den Inhalt einfügen

2. Daten mit der rechten Maustaste ziehen

Wenn Sie Verknüpfungen oder Hyperlinks einfach erstellen wollen, gehen Sie wie folgt vor:

Datenbereich auswählen

Mit der rechten Maustaste ziehen

Von den möglichen Optionen „Formatierungen, Formeln und Hyperlinks“ auswählen

3. Als Text importierte Zahlen wieder als Zahl formatieren

Dieser Tipp hilft bei der Arbeit mit Zellen, die Zahlen sind.

Die Zahl „1“ in eine leere Zeile schreiben

Zelle kopieren

Zellen markieren, in denen sich die als Text formatierte Zahlen befinden und auf „Bearbeiten“ – „Inhalte einfügen“ klicken

„Alles“ wählen, multiplizieren und auf OK klicken

4. Formel nach unten ziehen

Manchmal ist Excel einfach zu schnell, wenn der Benutzer die Auswahl „Formel nach unten ziehen Markierung“ zu weit nach unten vornimmt. Stattdessen:

Auf die erste Zeile klicken und kopieren

In die nächste Zeile gehen, markieren und „Shift“ drücken

Mit dem Pfeil bis zur gewünschten Zelle gehen und „Shift“ loslassen

„Enter“ klicken

5. Hyperlinks in Excel-Tabellen anwählen, ohne sie auszuführen:

Wenn Sie eine Zelle mit einem Hyperlink anwählen wollen, ohne diesen bei einem Mausklick auszuführen, empfiehlt sich folgender Trick:

Die Zelle mit der Maus anklicken und die linke Maustaste dabei etwas länger gedrückt halten.

6. Zellbezüge in Formeln ändern

Wenn Sie die Zellbezüge von „absolut“ auf „relativ“ ändern wollen, empfiehlt sich folgendes Vorgehen:

Bezug in der Bearbeitungsleiste markieren;

Taste „F4“ so oft drücken, bis der Bezug passt.

7. Ärgerliche grüne Dreieicke in Excel entfernen

Sie stört das kleine grüne Dreieck in der oberen linken Ecke der Zelle? Dann machen Sie Folgendes:

Klicken auf „Extras – Optionen – Fehlerprüfung“

Haken bei „Nicht gesperrte Zellen enthalten Formeln“ entfernen

8. E-Mail-Adresse nicht in einen Hyperlink verwandeln

Normalerweise wandelt Excel eine eingegebene E-Mail-Adresse schnurstracks in einen Hyperlink um. So verhindern Sie das:

Nach der Eingabesbestätigung mit „Enter“ sofort auf den „Rückgängig“-Button drücken oder „STRG+Z“.

9. Suchrichtung im Excel-Tabellenblatt umkehren

Normalerweise suchen Sie über „STRG+F“ von oben nach unten, was manchmal lästig sein kann. Gehen Sie daher wie folgt vor, um die Suchrichtung jederzeit umzukehren:

Suchbegriff eingeben

Tastenkombination „STRG+Umschalt“ drücken (und halten)

Auf „Weitersuchen“ klicken

10. Erstellen eines Datenblatt-Diagramms

Um die Entwicklung der Zahlenreihe schnell zu überblicken, machen Sie dies:

Datenbereich markieren

„F11“ drücken

11. Datum und Uhrzeit eingeben

Sie müssen in Zellen Ihrer Tabelle immer wieder das aktuelle Datum und die Uhrzeit eingeben.Zwei einfache Tastenkürzel ersparen Ihnen das wiederholte Eingeben von Datum und Uhrzeit:

Drücken Sie Strg-. (Strg-Taste und Punkt-Taste gleichzeitig betätigen) fügt Excel das aktuelle Datum ein.

Die Eingabe der Uhrzeit erledigt die Tastenkombination Strg-Shift-. für Sie.

12. Schnelle Vorschau

Sie haben Bereiche Ihrer Tabelle mit Rahmen und Formatierungen versehen, sind sich allerdings nicht sicher, ob das Resultat Ihren Vorstellungen entspricht. Um sich auf die Schnelle vom Aussehen Ihrer Tabelle zu überzeugen, benutzen Sie die Druckvorschau in Excel.

Gehen Sie dazu auf „Datei“ und wählen Sie „Drucken“, dann wird Ihnen auf der rechten Seite eine aussagekräftige Voransicht der Tabelle angezeigt.

13. Formatpalette nutzen

Sie möchten die Formatierung von Zellen in Ihrer Tabelle möglichst einfach und schnell ändern.

Zur Schnellformatierung blendet Excel eine schwebende Formatpalette ein. Sie erscheint nach einem Rechtsklick auf eine einzelne Zelle, eine Zeilen-oder Spaltenüberschrift oder einen zuvor markierten Zellbereich. Über die Ausklappfelder und Schaltflächen der Palette lassen sich die Schriftart, Farbe, Größe, Ausrichtung, Füllung sowie der Rahmentyp und die Zahlenformatierung ändern.

14. Monate in der richtigen Reihenfolge

Beim Sortieren einer Tabelle nach Monaten ordnet Excel diese unsinnigerweise alphabetisch an, das heißt also April, August, Dezember und so weiter. So vermeiden Sie eine alphabetische Sortierung:

Wählen Sie „Daten -> Sortieren“ und hier bei „Sortieren nach“ die Spalte mit den Monaten.

Bei „Reihenfolge“ wechseln Sie zu „Benutzerdefinierte Liste“, und im folgenden Dialog wählen Sie „Januar, Februar, März…“.

15. Jede zweite Zeile einfärben

Zur besseren Übersicht möchten Sie jede zweite Zeile Ihrer Tabelle mit einer Farbe unterlegen. Das Erstellen eines schicken Zebramusters ist recht einfach:

Markieren Sie den gewünschten Tabellenbereich und wählen Sie im Register „Start“ eine der vielen Vorlagen unter „Als Tabelle formatieren“ aus.

16. Bedingte Formatierung

In einer Tabelle sollen wichtige Zahlenwerte zwischen weniger wichtigen hervorgehoben werden.

Dies gelingt Ihnen mithilfe der bedingten Formatierung, die Sie über „Start -> Bedingte Formatierung“ aktivieren. Hier können Sie aus mehreren Möglichkeiten zur Hervorhebung von Werten und Zellen auswählen. So kann Excel beispielsweise Zahlen ab einem einstellbaren Schwellenwert in einer anderen Farbe darstellen, Farbskalen anzeigen oder Tendenzpfeile einblenden.

17. Eine Tabelle vor Änderungen schützen

Eine fertige Tabelle soll vor weiteren (versehentlichen) Veränderungen geschützt werden.

Klicken Sie auf „Datei“ und im folgenden Dialog rechts auf „Arbeitsmappe schützen“. Einen effektiven Schutz vor vorschnellen Änderungen an der Arbeitsmappe bietet die Option „Als abgeschlossen kennzeichnen“. Damit stellen Sie sicher, dass stundenlanges Arbeiten an einer Tabelle nicht mit wenigen unvorsichtigen Klicks zunichtegemacht werden kann. Excel erlaubt die Bearbeitung der Tabelle zukünftig beim Öffnen erst nach einem Bestätigungsklick auf „Trotzdem bearbeiten“.

18. Excel-Datei mit Passwort schützen

Vertrauliche Tabellen sollen zum Schutz vor Unbefugten mit einem Passwort versehen werden.

Öffnen Sie die Arbeitsmappe und wählen Sie daraufhin „Datei -> Arbeitsmappe schützen -> Mit Kennwort verschlüsseln“. Tippen Sie jetzt Ihr Wunschpasswort ein – Excel berücksichtigt dabei auch die Groß-und Kleinschreibung. Geben Sie das Passwort zur Bestätigung erneut ein und speichern Sie die Datei. Von nun an müssen Sie beim Öffnen das Kennwort eingeben. Um das Passwort wieder zu löschen, gehen Sie zu „Datei -> Arbeitsmappe schützen -> Mit Kennwort verschlüsseln“, löschen das durch Sternchen angezeigte Passwort und speichern die Datei.

19. Zahlen schnell addieren

Sie möchten auf die Schnelle ein paar Zahlen in Ihrer Tabelle zusammenzählen.

Sie brauchen keine Formel einzugeben. Markieren Sie einfach die gewünschten Zellen mit der Maus und blicken Sie auf die Statusleiste unten am Fensterrand. Dort steht das Ergebnis. Sie können nach einem Rechtsklick auf die Leiste auch andere Berechnungen anzeigen lassen.

20. Tabelle ohne Formeln kopieren:

Sie wollen eine Tabelle weitergeben, ohne dass der Empfänger Ihre Formeln sehen kann.

Ersetzen Sie in einer Kopie der Tabelle die betroffenen Formeln durch Werte. Dazu markieren Sie den Bereich, der Formeln enthält, und drücken die Tastenkombination Strg-C zum Kopieren. Erstellen Sie mit Strg-N eine leere Tabelle. Per Rechtsklick ins Blatt und „Inhalte einfügen -> Werte“ setzen Sie die Zellen ohne Formeln und Bezüge ein.

Dateien im richtigen Programm öffnen – so geht’s

Beim Doppelklick auf eine Datei öffnet sich die falsche Anwendung oder Windows 10 startet überhaupt kein passendes Programm, sondern zeigt Ihnen nur ein Auswahlfenster an? In diesem Fall liegt ein Problem mit der Dateitypzuordnung vor, das Sie leicht lösen können.

1. Klicken Sie auf die Windows-Schaltfläche und links auf das Zahnradsymbol. Klicken Sie dann auf „Apps“ und links auf „Standard-Apps“. Rechts erscheint eine Übersicht der wichtigsten Programmzuordnungen für E-Mails, Bilder, Musik, Karten und so weiter. Falls noch keine Standard-App für eine Kategorie ausgewählt ist, erscheint stattdessen ein graues Plus-Symbol.

2. Klicken Sie unter den einzelnen Dateitypen auf den Namen der derzeit festgelegten Anwendung, um aus einer Liste ein neues Programm auszuwählen, das auf Ihrem Rechner installiert ist.

3 . Zeigt Windows 10 den gewünschten Dateityp in der Übersicht nicht an, scrollen Sie ganz nach unten und klicken auf „Standard-Apps nach Dateityp auswählen“.

4. Nun sehen Sie eine deutlich umfangreichere Liste mit den in Windows 10 registrierten Dateitypen und den ihnen aktuell zugeordneten Programmen. Suchen Sie in der linken Spalte anhand der alphabetisch sortierten Dateiendungen nach dem gewünschten Dateityp. Anschießend klicken Sie rechts auf die derzeit verknüpfte Anwendung oder das graue Plus-Symbol und dann auf den Namen Ihres bevorzugten Programms, um es als Standard-App zu speichern.

5. Auch im Explorer können Sie die Zuordnung des Dateityps ändern. Wählen Sie nach einem Rechtsklick auf die Datei „Öffnen mit“ und – falls angezeigt – „Andere App auswählen“. Im folgenden Fenster markieren Sie das gewünschte Programm, setzen ein Häkchen vor „Immer diese App…“ und bestätigen mit „OK“.

Multiboot mit Linux einrichten – so geht’s

Mehrere Betriebssysteme auf dem gleichen Rechner oder einem USB-Datenträger? Das geht. Dabei können Sie es sich je nach Anspruch sehr einfach oder technisch komplizierter machen. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten müssen.

Häufigstes Szenario für Dual- oder Multiboot-Umgebungen sind Parallelinstallationen von Linux und Windows. Wer auf sein Windows-System nicht verzichten will oder kann, aber hauptsächlich mit Linux arbeiten will, wird mit einer parallelen Installation beider Systeme keine Schwierigkeiten haben. Entscheidend ist, dass Windows zuerst installiert ist: Nachfolgend installierte Linux-Varianten erkennen das bestehende Windows und bieten automatisch eine parallele Einrichtung an.

Dualboot von Linux und Windows ist aber nicht das einzige Multiboot-Motiv: Auch der Start mehrerer Linux-Systeme von einem Datenträger ist häufig erwünscht – insbesondere auf mobilen USB-Datenträgern, die einen ganzen Linux-Werkzeugkasten mitbringen sollen.

Multiboot-Stick mit mehreren Livesystemen

Unetbootin , Etcher , Win 32 Disk Imager sind Tools, die genau ein Systemabbild bootfähig auf USB kopieren. Wer auf größeren USB-Sticks oder auf USB-Festplatten mehrere Reparatur- und Zweitsysteme für jeden Einsatzzweck unterbringen will, kann ebenfalls auf einschlägige Werkzeuge zurückgreifen:

1. Unter Linux geht das am einfachsten über das Tool Multisystem, für das Sie einen FAT32-formatierten USB-Stick benötigen. Installieren Sie das Tool in einem Terminalfenster über die folgenden vier Zeilen:

echo deb http://liveusb.info/multisystem/depot all main | sudo tee /etc/apt/sources.list.d/multisystem.list wget -q http://liveusb.info/multisystem/depot/multisystem.asc -O- | sudo apt-key add – sudo apt update sudo apt install multisystem

Starten Sie dann Multisystem, wählen Sie den USB-Stick in der Liste aus und klicken Sie auf „Überprüfen“. Bestätigen Sie die Installation des Grub2-Bootloaders mit „OK“. Dann ziehen Sie die ISO-Datei des gewünschten Systems vom Dateimanager auf den Bereich unter „Drag and Drop ISO/ img“ im Fenster von Multisystem und bestätigen die Kopieraktion mit Ihrem root-Passwort. Diese Aktion wiederholen Sie für jedes System, das Sie von USB-Stick starten möchten.

Per Klick auf das Augen-Symbol blenden Sie ein erweitertes Menü ein. Bei Ubuntu-Systemen können Sie über die Schaltfläche mit dem Disksymbol einen persistenten Speicher einrichten: Das bedeutet, dass das an sich unveränderliche Livesystem nachträgliche Installationen und Konfigurationsänderungen erlaubt. Klicken Sie auf die Schaltfläche mit den Reglern und dann auf „grub.cfg“, um beispielsweise die Beschriftung der Grub-Menüeinträge zu bearbeiten.

Multisystem unterstützt mehr als 200 populäre Systeme. Einige Systeme entpackt das Tool auf den USB-Stick, andere startet es direkt aus der ISO-Datei. Für jedes System ist die Konfiguration des Bootloaders in der Datei „/usr/local/share/multisystem/ os_support.sh“ hinterlegt. Bei Bedarf können Sie diese Datei bearbeiten und auch nicht unterstützte Systeme einbauen.

2. Unter Windows ist Yumi („Your Universal Multiboot Installer“) das derzeit beste Tool, um mehrere Linux-Systeme auf USB-Datenträger zu kopieren. Wer die Wahl hat, sollte dem unkomplizierteren Yumi unter Windows gegenüber Multisystem unter Linux den Vorzug geben. Die Linux-Variante von Yumi ist inzwischen leider eingestellt. Es ist unter Windows ohne Installation sofort ausführbar, befördert mehrere Linux-Distributionen bootfähig auf USB und bietet beim Boot sein Auswahlmenü sowie den Boot über Festplatte. Die wenigen Arbeitsschritte sind einfach: Sie wählen in „Step 1“ das gewünschte Ziellaufwerk, in „Step 2“ die Distribution und im letzten Schritt das ISO-Image. Nach absolvierter Kopie fragt Yumi jedes Mal automatisch nach: „Would you like to add more ISOs…“. Mit „Yes“ können Sie dann nach demselben Strickmuster weitere Systeme aufnehmen, solange der Platz des Datenträgers reicht. Beim Booten des Datenträgers erscheint der Yumi-Bootloader und bietet unter „Linux Distributions“ die eingerichteten Systeme an. Standardmäßig lädt Yumi nach 30 Sekunden Wartezeit das festinstallierte System der ersten Festplatte.

Multiboot von installierten Linux-Systemen

Technisch völlig verschieden vom Start mehrerer Livesysteme ist ein Multiboot von ordentlich installierten Linux-Systemen. Und auch hier sind noch einmal zwei verschiedene Situationen zu unterscheiden:

Linux-Multiboot auf Festplatte: Soll auf einem PC mit Linux-Betriebssystem ein weiteres Linux installiert werden, hängt die richtige Vorgehensweise vom Installer des neuen Systems ab. Während sich alle Installer inzwischen sorgsam hüten, ein vorhandenes Windows zu shreddern, ist Linux-Rücksicht untereinander ungewiss. Der Ubuntu-Installer erkennt nach unserer Erfahrung die meisten bereits vorhandenen Linux-Systeme und bietet dann unter „Installationsart“ die Parallelinstallation genauso an wie nachfolgend unter „Linux und Windows“ (Schritt 3) beschrieben. Die Partitionierung, im Bedarfsfall die Verkleinerung der bestehenden Partition, erfolgt dann weitgehend automatisch. Bei jedem Installer, der das bestehende Linux nicht erkennt, hilft nur die manuelle Partitionierung wie bei der USB-Installation.

Linux-Multiboot auf USB: Linux läuft uneingeschränkt auf USB-Medien, jedoch ist das Setup auf eine Einrichtung auf die interne Festplatte ausgelegt. Wenn Sie mehrere Linux-Distributionen ordentlich (nicht bloß als Livesystem) auf USB einrichten möchten, ist manuelle Partitionierung zwingend. Im Falle des Ubuntu-Installers heißt das, dass Sie im entscheidenden Dialog „Installationsart“ den Punkt „Etwas Anderes“ wählen müssen. Für das erste System muss das Laufwerk neu partitioniert und formatiert werden. Klicken Sie auf die „-“-Schaltfläche, um vorhandene Partitionen zu entfernen. Erstellen Sie dann über die „+“-Schaltfläche so viele Partitionen, wie Sie vorhaben, Systeme einzurichten. Eine zusätzliche Swappartition ist nicht notwendig. Für das aktuelle installierte System wählen Sie hinter „Einbindungspunkt“ den Eintrag „/“ aus der Liste.

Unter „Gerät für die Bootloader-Installation“ wählen Sie unbedingt das USB-Medium aus, auf dem Sie installieren – beispielsweise „/dev/sdb“. Klicken Sie zum Abschluss auf „Jetzt installieren“.

Die Einrichtung der nachfolgenden Linux-Systeme verläuft analog. Sie müssen nur darauf achten, in die noch ungenutzten Partitionen zu installieren.

Linux und Windows parallel

Wer Windows nur benötigt, um einmal im Monat seine Überweisungen per Homebankingsoftware zu senden, spart sich Zeit und potenzielle Fehlerquellen, wenn er Windows unter einem Virtualisierungsprogramm installiert (siehe die Artikel zu Vmware und Virtualbox in diesem Heft, Seite 40 und 46 ff.). Geht es um häufigen Einsatz und optimale Leistung, kommt man aber um ein Multiboot-System nicht herum:

Schritt 1: Windows sollte zuerst installiert werden, da Windows bei der Installation standardmäßig die Grub-Bootumgebung von Linux überschreibt. Dies ist keine Katastrophe, zieht aber lästige Hilfsmaßnahmen mit der Super Grub Disk und der Grub-Reparatur nach sich (siehe unten).

Schritt 2: Wer nach installiertem Windows mit dem Aufspielen des ersten Linux-Systems beginnt, muss unter Windows zwei Optionen kontrollieren, die regelmäßig zu Problemen führen. Zum einen sollte der Schnellstart in den Systemeinstellungen unter den „Energieoptionen“ ausgeschaltet werden. Dort gibt es einen Eintrag, der bestimmt, was beim Drücken des Netzschalters passieren soll. Wenn Sie hier mit dem Link die Einstellungen freischalten, die „momentan nicht verfügbar“ sind, findet sich unter „Einstellungen für das Herunterfahren“ die Option „Schnellstart“. Diese Option müssen Sie deaktivieren.

Kontrollieren Sie in den „Eigenschaften“ der Festplatte zusätzlich, ob sich um einen „dynamischen Datenträger“ handelt. Mit dieser Art der Partitionierung kann keine Installationsroutine von Linux umgehen. Schließlich booten Sie den Rechner, unterbrechen den normalen Start (F2, F8, Esc und andere Varianten) und gehen in das Bios. Suchen Sie dort die Option „fastboot“, um sie auf „disabled“ zu setzen.

Schritt 3: Jetzt kann es mit der eigentlichen Installation des ersten Linux losgehen. Das Setup sollte das vorhandene Windows erkennen und eine friedliche Koexistenz vorschlagen. So markiert der Ubuntu-Installer im Dialog „Installationsart“ dann standardmäßig die Option „Ubuntu neben Windows installieren“ und bietet nach „Weiter“ sogar eine per Schieberegler skalierbare Verkleinerung der Windows-Partition an, um für Linux eine neue Partition zu schaffen. Wenn Sie der Installationsroutine eines weiteren zu installierenden Linux-Systems nicht trauen, können Sie an dieser Stelle bereits weitere Partitionen anlegen. Um sich Arbeit zu ersparen, wären dies eine logische Partition mit dem Mountpoint „/“, die als Rootpartition für die dritte Distribution dient, eine Partition, die als zweiter Auslagerungsspeicher genutzt wird, sowie eine dritte, die Sie unter „/home“ einhängen wollen.

Exkurs: Alle wesentlichen Partitionierungsaufgaben kann ein Installer wie Ubuntus Ubiquity im Zuge des Setups erledigen. Wenn Sie Partitionen und Größen genau planen, geht das aber auch vorab mit Gparted unter Linux oder mit der Datenträgerverwaltung unter Windows (diskmgmt.msc). Unter Windows gibt es zudem das kostenlose Minitool Partition Wizard (www.minitool.com/partition-manager/partition-wizard- home.html), das besonders einfach zu handhaben ist.

Schritt 4: Notieren Sie sich die Bezeichnungen der Partitionen, damit Sie bei der Installation auch später noch wissen, welche Rolle beispielsweise „/dev/sda7“ übernehmen sollte. Nach der Installation der ersten Linux-Distribution und dem Neustart des Systems sollten Sie die Wahl haben, zwischen Linux und Windows zu wechseln. Booten Sie nacheinander beide Betriebssysteme, um zu überprüfen, dass die Installation problemlos verlaufen ist. Konnten Sie Linux und Windows erfolgreich starten, starten Sie Ihren Rechner mit dem bootfähigen Startmedium eines eventuell dritten Betriebssystems. Es sollte das vorhandene Linux erkennen, aber feststellen, dass dafür kein Platz ist. Nutzen Sie jetzt entweder die bereits schon angelegten Partitionen oder verkleinern Sie die erste Partition des bereits installierten Linux.

Schritt 5: Der Wunsch, unter jedem gestarteten System auf den gleichen Bestand an Dokumenten zugreifen zu können, ist am einfachsten durch eine separate Festplatte oder Partition zu erreichen, die ausschließlich für Dokumente genutzt wird. Diese Datenpartition wird dann unter einem zweiten oder dritten System eingebunden und so konfiguriert, dass sie beim Systemstart zur Verfügung steht.

Diese Extrapartition oder Festplatte empfehlen wir auch beim Multiboot Linux–Linux, weil diese Konstruktion nach allen Erfahrungen weniger fehleranfällig ist, als systemübergreifende Home-Verzeichnisse zu benutzen. Für den unkomplizierten Austausch zwischen Windows und Linux empfiehlt sich das Dateisystem NTFS, eventuell auch rechteloses exFAT, was unter Linux nur die Nachinstallation der Pakete „exfatfuse“ und „exfat-utils“ erfordert.

Die (gelegentliche) Grub-Malaise

Hat alles funktioniert, sollten Sie die Wahl zwischen mehreren Systemen haben. Soweit die Theorie. In der Praxis funktioniert das wahrscheinlich in über 90 Prozent aller Fälle. Zeigt Ihnen der Bootmanager das dritte System nicht an, dürfte in den allermeisten Fällen nur der Menüeintrag nicht angelegt worden sein. Öffnen Sie im erfolgreich installierten Linux-System ein Terminal und geben Sie dort

sudo update-grub

ein. Damit werden alle Scripts von Grub ausgeführt und auch die Systemsuche läuft durch. Starten Sie danach das System komplett neu. Hat das zu keinem Ergebnis geführt, liegt das Problem wahrscheinlich tiefer. Mit Rescatux (www.supergrubdisk.org/rescatux/) gibt es ein bootfähiges Minisystem mit einigen Scripts, mit deren Hilfe sich ein lahmender Bootmanager reparieren lässt. Es unterstützt den Anwender, das Bootmenü von Grub zu bearbeiten und manuell Systeme hinzuzufügen. Vom gleichen Entwicklerteam stammt die bootfähige Super Grub Disk (auf Heft-DVD, „Extras und Tools“). Damit den PC gebootet, wählen Sie die Option „Detect and show boot methods“ und wählen danach das gewünschte System aus, das Sie starten wollen. Dort öffnen Sie ein Terminal und stellen mittles des Befehls

sudo grub-install –recheck /dev/sda sudo update-grub

die Bootumgebung wieder her.

Die Alternative refind

Streng genommen ist Grub aus Sicht der Rechnerarchitektur bei einem Uefi-System überflüssig. Es ist aber aus historischen Gründen und mit Rücksicht auf ältere Bios-Hardware immer noch dabei. Eine Alternative zu Grub ist das von einem unabhängigen Entwickler programmierte refind („rEFInd“). Es steht in verschiedenen Versionen zur Verfügung und kann unter Linux, Windows und sogar auf dem Mac installiert werden.

Wenn also Windows aktuell das einzige System auf dem Rechner ist, nutzen Sie die passende Variante des Bootloaders. Nach erfolgreicher Einrichtung meldet sich stets zunächst refind, auch für den Fall, dass Sie lediglich Windows auf dem Rechner haben. Sie können danach dann mit dem Setup eines weiteren Systems beginnen, wie exemplarisch gezeigt, also Platz für das zweite System per Partitionierer schaffen. Dann legen Sie das Bootmedium des zweiten Betriebssystems ein und starten den Rechner neu.

Das Werkzeug wird Ihnen dann den Start vom eingelegten Datenträger anbieten, so dass Sie mit der Installation des zweiten Betriebssystems beginnen können.

Was macht Grub eigentlich?

Damit Sie beim Einschalten des Systems zwischen den verschiedenen Betriebssystemen wählen können, benötigen Sie einen Bootloader.

Im Falle der bekannten und aktuellen Linux-Distributionen ist das Grub 2. Sind nur Linux-Systeme installiert, lädt Grub 2 den gewünschten Kernel, der dann das Betriebssystem initialisiert. Bei einer Multiboot-Konfiguration leitet Grub bei Bedarf die Anforderung an den Windows-Bootloader weiter.

Grub 2 muss allerdings mit einer Vielzahl unterschiedlicher Konfigurationen zurechtkommen. Aktuelle PCs booten standardmäßig von einer Partition im GPT-Format und verwenden Uefi-Firmware. Ältere PCs nutzen dagegen Bios und MBR-Partitionen (Master Boot Record). Bei herkömmlichem Bios werden bei der Linux-Installation 512 Bytes des Grub-2-Bootloaders („boot.img“) in den MBR der ersten Festplatte geschrieben. Damit findet der Bootloader den ersten Sektor der Datei „/boot/grub/core.img“ und führt den enthaltenen Code aus. Er lädt die Module, die für den Zugriff auf das Dateisystem nötig sind, und zeigt sein Bootmenü an.

Ist Linux dagegen im Uefi-Modus installiert, liegt der Bootloader in der EFI-Partition, die in das Dateisystem unter „/boot/ efi“ eingebunden ist. Für jedes System gibt es ein eigenes Verzeichnis – zum Beispiel „/boot/efi/EFI/ubuntu“. Die Konfiguration von Grub 2 erfolgt automatisch über die Scripts unter „/etc/grub.d“. Das wichtigste Script sucht unter „/boot“ nach Linux-Kerneln („vmlinuz-“) und Ramdisk-Dateien („initrd.img“) und erstellt die Einträge für das Bootmenü.

PC aus der Ferne via LAN & WAN aufwecken

Um aus der Ferne auf den heimischen Server zugreifen zu können, muss dieser eingeschaltet sein. Wer Strom sparen möchten, kann den Rechner jedoch auch über das Netzwerk hochfahren.

Der Netzwerkstandard Wake on LAN (oder kurz „ WOL “) ermöglicht das Starten eines ausgeschalteten PCs beim Empfang eines speziellen Datenpaketes (Magic Packet). Dabei kann der PC komplett heruntergefahren sein oder sich in einem Energiesparzustand befinden. Die Voraussetzung dafür ist, dass sowohl das Mainboard (Hauptplatine) als auch die Netzwerkkarte diesen Standard unterstützen. Das ist bei den meisten halbwegs aktuellen PCs der Fall. Der PC muss am Stromnetz hängen und über Ethernet-Adapter und Netzwerkkabel mit dem Router verbunden sein. WLAN-Adapter beherrschen die WOL-Technik nicht. Der Beitrag erklärt, wie Sie WOL erfolgreich einrichten.

Vorbereitungen und Einstellungen

Die Basis-Funktionen von Wake on LAN arbeiten unabhängig vom Betriebssystem und werden vom Bios beziehungsweise der Firmware des Computers bereitgestellt. Um das Bios/Firmware-Setup aufzurufen, schalten Sie den PC ein und drücken Tasten wie Esc, F2 oder Entf (bzw. Del) auf. Welche Taste auf Ihrem Computer dafür zuständig ist, erfahren Sie im Handbuch der Hauptplatine oder des Notebooks. Nutzer von Windows 8.1 oder 10 klicken vor der Anmeldung im Startbildschirm rechts unten auf das Symbol mit dem Ausschaltknopf. Alternativ klicken Sie nach der Anmeldung auf den Ausschaltknopf (Symbol „Ein/Aus“) im Bildschirm „Start“ (Windows 8.1) beziehungsweise im Startmenü (Windows 10). Halten Sie die Shift-Taste gedrückt, klicken Sie im Menü auf „Neu starten“ und gehen Sie im Menü auf „Problembehandlung -> Erweiterte Optionen -> UEFI-Firmwareeinstellungen“. Klicken Sie auf „Neu starten.

Die Einstellung, sofern vorhanden, finden Sie meist über ein Menü unterhalb von „Advanced“ mit Bezeichnungen wie „Power“, „Power Management“ oder „APM Configuration“. Setzen Sie „Power On By PCI Device“, „Power On By PCI-E“ „Wake Up On Lan“ oder ähnlich auf „Enabled“. Sollte es eine Option wie „ErP Ready“ geben, setzen Sie diese auf „Disabled“. Dabei handelt es sich um eine zusätzliche Stromsparfunktion, die bei einigen Hauptplatinen nicht mit Wake On LAN zusammenarbeitet. Manchmal funktioniert es aber auch, wenn „ErP Ready“ aktiviert ist – da hilft nur ausprobieren.

Wenn die Firmware eine Option wie „Restore AC Power Loss“ oder ähnlich bietet, stellen Sie „Power On“ ein. Bei einem Stromausfall schaltet sich der PC dann automatisch wieder ein. Das kann notwendig sein, weil sich einige Geräte nach einem Stromausfall nicht per Wake On LAN wieder aufwecken lassen.

Windows-Einstellungen: Der Netzwerkadapter muss ebenfalls mitspielen, damit Wake On LAN funktioniert. Drücken Sie die Tastenkombination Win-R, tippen Sie devmgmt.msc ein und bestätigen Sie mit „OK“. Im Gerätemanager erhalten Sie unter „Netzwerkadapter“ nach Doppelklick auf die Ethernet-Netzwerkkarte Einblick in deren „Eigenschaften“. Eventuell finden Sie unter „Erweitert“ einen Eintrag wie „Bei Magic Packet aufwecken“, „Aktivierung durch Magic Packet“ oder „Wake Up Capabilities“, den Sie auf „Aktiviert“ setzen. Zusätzlich gibt es bei allen jüngeren Netzwerkkarten auf der Registerkarte „Energieverwaltung“ die Option „Gerät kann den Computer aus dem Ruhezustand aktivieren“. Schalten Sie diese mit einem Häkchen scharf.

Die weitere Option „Nur Magic Packet kann Computer aus dem Ruhezustand aktivieren“ lassen Sie inaktiv, wenn der Rechner im lokalen Netzwerk auch durch den Zugriff auf Freigaben geweckt werden darf.

Sollten die genannten Einstellungen auf Ihrem PC nicht zu finden sein, ist wahrscheinlich ein Windows-Standardtreiber installiert. Wake on Lan kann trotzdem funktionieren. Probieren Sie es einfach aus. Andernfalls installieren Sie einen besseren Treiber, den Sie im Downloadbereich des Hardware-Herstellers finden.

Energiespareinstellungen: Windows 8.1 und Windows 10 verwenden eine Schnellstartfunktion. Bei Herunterfahren beendet Windows zwar alle Programme, speichert jedoch den Zustand von Kernel und Treiber. Das System benötigt dadurch weniger Zeit für den Start. Die Schnellstartfunktion kann jedoch Wake On LAN behindern und sollte daher abgeschaltet werden. Suchen Sie über das Startmenü nach Energie, klicken Sie auf „Energiesparplan auswählen“ und dann auf „Auswählen, was beim Drücken von Netzschaltern geschehen soll“. Klicken Sie auf „Einige Einstellungen sind momentan nicht verfügbar“ und entfernen Sie das Häkchen vor „Schnellstart aktivieren (empfohlen)“. Übernehmen Sie die Einstellung per Klick auf „Änderungen speichern“.
Blättern Sie eine Seite zurück und klicken Sie auf „Energiesparplaneinstellungen ändern“. Hier sollte hinter „Energiesparmodus nach:“ ein für Sie sinnvoller Wert eingestellt sein. Der Standard ist „30 Minuten.“

IP- und MAC-Adresse ermitteln

Das Magic Packet, das sich per Software an den PC senden lässt, enthält die eindeutige MAC-Adresse des Zieladapters und wird daher nur von diesem akzeptiert und von allen anderen Rechnern verworfen.

Daher brauchen Sie zum Versenden der WOL-Nachricht die MAC-Adresse des Zielrechners. Die MAC-Adresse ist eine weltweit eindeutige ID für den Netzwerkadapter. Diese ermitteln Sie am schnellsten in der Eingabeaufforderung (cmd.exe) mit dem Befehl ipconfig /all. Die MAC-Adresse erscheint als „Physische Adresse“ unter dem „Ethernet Adapter“ und hat die Form XX-XX-XX-XX-XX-XX mit den Hex-Werten 0 bis F. Hinter „IPv4-Adresse“ sehen Sie die IP-Adresse des PCs.

Wer die grafische Oberfläche bevorzugt, ruft bei Windows 10 die „Einstellungen“ auf (Tastenkombination: Win-I) und geht auf „Netzwerk und Internet“. Klicken Sie auf „Ethernet“ und dann im rechten Bereich des Fensters auf „Netzwerk“. MAC- und IP-Adresse erscheinen im unteren Bereich des Fensters unter „Eigenschaften“.

IP-Adresse festlegen: Da Sie sich beim Fernzugriff auf diese IP verlassen müssen, ist es zwingend erforderlich, dass dieser PC keine wechselnde IP (über DHCP) bezieht, sondern eine feste IP besitzt. Die lässt sich am PC selbst unter Windows in der Systemsteuerung („Netzwerkverbindungen“ > Eigenschaften > Internetprotokoll Version 4“) anfordern. Nutzer von Windows 10 gehen in den „Einstellungen“ auf „Netzwerk und Internet“, klicken auf „Adapteroptionen ändern“ und wählen im Kontextmenü des Ethernet-Adapters „Eigenschaften“. In den „Eigenschaften“ von „Internetprotokoll Version 4 (TCP/IPv4)“, legen Sie die IP-Adresse fest.

Meist ist es einfacher, eine feste IP-Adresse im DSL-Router zu konfigurieren. Bei einer Fritzbox beispielsweise gehen Sie auf „Heimnetz -> Heimnetzübersicht“ und klicken beim gewünschten PC auf „Details“. Setzen Sie ein Häkchen vor „Diesem Netzwerkgerät immer die gleiche IPv4-Adresse zuweisen.“

Rechner im lokalen Netz aufwecken

Laden Sie die Tools Wake On Lan GUI und Wake on Lan Monitor herunter. Zum Testen kopieren Sie Wake on Lan Monitor auf den PC, den Sie über das Netzwerk aufwecken wollen. Starten Sie das Tool und klicken Sie auf „Start“. Wake On Lan GUI verwenden Sie auf einem anderen PC im Netzwerk. Tragen Sie die zuvor ermittelte MAC-Adresse in der Form XX-XX-XX-XX-XX-XX ein. Verwenden Sie Bindestriche statt Doppelpunkte. Tippen Sie außerdem die IP-Adresse des Ziel-PCs ein und die Subnetzmaske, beispielsweise 192.168.178.39 und 255.255.255.255. Unter „Send Options“ wählen Sie „Internet“. In beiden Tools muss die gleiche Port-Nummer eingetragen sein, was standardmäßig der Fall ist. Klicken Sie auf „Wake Up“. Im Wake on Lan Monitor erscheint jetzt das empfangene Paket. Es besteht aus den sechs Hex-Werten „FF“, danach folgt mehrmals die MAC-Adresse.

Schicken Sie den Ziel-PC in den Standby-Modus („Energie sparen“) oder fahren Sie ihn herunter. Wenn Sie jetzt in Wake On Lan GUI auf „Wake Up“ klicken, fährt der Ziel-PC hoch.

Ein weiteres Windows-Tool heißt Wake On LAN 2 (WOL2) . Wir haben die Version 2.1 Beta 1 ausprobiert. Das Tool ist etwas komplizierter zu konfigurieren, biete dafür aber die Verwaltung von mehreren Ziel-Rechnern beziehungsweise von unterschiedlichen Konfigurationen. Klicken Sie im Tool auf „Neuer Host“. Tragen Sie den Namen des PCs ein, den Sie aufwecken wollen, außerdem die IP- und MAC-Adresse. Hinter „WOL Modus:“ belassen Sie „Standard“. Sollte das nicht funktionieren, probieren Sie „Broadcast“, „Netcast“ und „Direkt“ aus. Klicken Sie auf „OK“, um die Konfiguration zu speichern. Per Klick auf die Schaltfläche „Aufwecken“ senden Sie das Magic Packet und der Ziel-PC startet beziehungsweise er erwacht aus dem Standby.

Tipp: Für Linux gibt es ein ähnliches Tool mit dem Namen Gwakeonlan . Es ist in den Software-Repositorien der bekannten Distributionen standardmäßig enthalten.

Der Fernstart über das Internet

Deutlich schwieriger wird es, einen PC außerhalb des lokalen Netzwerks über das Internet aufzuwecken. Zunächst brauchen Sie eine feste Adresse, über die Sie Ihren Router von außen erreichen können. Da sich die externe WAN-IP (öffentliche IP) Ihres Routers täglich sowie bei jedem Gerätestart ändert, benötigen Sie ein Konto bei einem dynamischen DDNS-Dienst, der die wechselnde WAN-IP in eine feste URL übersetzt.

Sobald Sie das DDNS-Konto haben, tragen Sie dessen Adresse in Ihrem Router als dynamische DNS-Domäne ein. Alle halbwegs jüngeren Router besitzen diese Funktion, typischerweise etwa unter „Extras“ oder „Erweitert“ und einem Unterpunkt wie „Dynamischer DNS“. Im nächsten Schritt müssen Sie in der Konfiguration des Routers einen beliebigen öffentlichen Port öffnen.
Die einschlägige Stelle im Router lautet „Portfreigaben“, „Port-Weiterleitung“ oder auch „Virtueller Server“. Am besten verwenden Sie als öffentlichen Port eine hohe fünfstellige Nummer zwischen 49152 und 65535. Als privaten Port tragen Sie Port 9 ein, auf den der öffentliche Port weitergeleitet wird. Damit dies beim gewünschten Zielrechner ankommt, tragen Sie dessen (feste) IP ein.
Bei einer Fritzbox (Fritz!OS 06.85) müssen Sie zusätzlich die Konfiguration des PCs unter „Heimnetz -> Heimnetzübersicht -> Netzwerkverbindungen“ aufrufen und ein Häkchen vor „Diesen Computer automatisch starten, sobald aus dem Internet darauf zugegriffen wird.“ setzen. Hier gibt es übrigens auch die Schaltfläche „Computer starten“ über die Sie Wake On LAN über die Oberfläche der Fritzbox testen können. Das kann übrigens auch eine Notlösung sein, wenn die genannten WOL-Tools nicht funktionieren oder gerade nicht verfügbar sind. Voraussetzung ist dann aber, das Sie den Fernzugriff auf die Fritzbox konfiguriert haben („Internet -> Freigaben -> FRITZ!Box-Dienste“).

Im Tool Wake On Lan GUI sind nun im Unterschied zum lokalen Weckruf folgende Änderungen nötig: Neben „Internet Address“ tragen Sie den Namen – nicht die IP – Ihrer DDNS-Adresse ein, etwa „mustermann.dlinkddns.com“. Beim „Remote Port Number“ setzen Sie statt Port „4343“ den im Router freigegebenen Port mit der fünfstelligen Nummer ein.

Wake on Lan ist Bastelarbeit

Die Broadcast-Nachricht an alle Rechner im lokalen Netz, die dann den PC mit der richtigen MAC-Adresse aufweckt, arbeitet bei geeigneter Hardware meist zuverlässig. Wake on Lan via Internet hat hingegen seine Tücken: Da mehrere Hardware-Komponenten mitspielen müssen und eine ganze Reihe von Konfigurationsschritten notwendig ist, ist die Fehlersuche nicht trivial. Im Rechner muss die Netzwerkkarte die Option anbieten, den PC aus dem Ruhezustand wecken zu können, und sein Motherboard muss die Funktion beherrschen.

Der Router muss DynDNS und Portweiterleitung anbieten; das ist in der Regel keine Hürde, jedoch „vergessen“ viele Billig-Router PCs im Netz, sobald diese einige Zeit abgeschaltet waren. Dann funktioniert das Aufwecken zwar theoretisch, aber nicht praktisch. Sollte das Aufwecken beim heruntergefahrenen PC nicht funktionieren, schicken Sie ihn nur in den Standby-Modus („Energie sparen“). Manchmal hilft es, dem PC, der in jedem Fall eine feste IP für die Portweiterleitung braucht, diese IP im Router zu reservieren (nicht am PC selbst).

Wenn das Aufwecken technisch einwandfrei funktioniert, gilt es noch einige zusätzliche Fallen zu beachten, vor allem, wenn der Rechner komplett heruntergefahren wird: Dann muss etwa in einer Multibootkonfiguration das richtige Betriebssystem automatisch starten. Ferner muss für einige Serverdienste die automatische Windows-Anmeldung eingerichtet sein, was Windows nach Win-R im Ausführen-Dialog mit dem Aufruf von „control controlpasswords2“ ermöglicht. Dort gibt es die normalerweise aktive Option „Benutzer müssen Benutzernamen und Kennwort eingeben“. Und schließlich muss sichergestellt sein, dass das benötigte Server-Programm automatisch gestartet wird.

Datenträger-Reinfälle: Gescheiterte Speichermedien

Kennen Sie noch Video 2000, SuperDisk oder Betamax? Selbst wenn, sollten Sie sich trotzdem unsere Zusammenstellung gescheiterter Speichermedien und Datenträger zu Gemüte führen – weil Retro immer geht und glücklich macht.

Für viele Old-School-Tech-Enthusiasten dürfte es sich mit Datenträgern ganz ähnlich verhalten wie mit den in der IT-Branche so beliebten Buzzwords: Kaum beginnt das eine, sich in den Gehirnwindungen festzufressen, steht der nächste himmelschreiende Verbalerguss schon hinten an.

Retro-Medien: Von „dumm gelaufen“ bis „WTF!?“

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Über die Jahrhunderte sind zahlreiche, bedeutende Innovationen dem menschlichen Drang nach Speicherung und Archivierung entsprungen. Allerdings sind dabei im Laufe der Zeit auch einige Medien entstanden, die mehr oder weniger von vorneherein zur Agonie verdammt waren.

Das hatte ganz unterschiedliche Gründe: Mal war die Idee selbst nahe des Größenwahns angesiedelt, mal waren die federführenden Unternehmen aufgrund dubios-obskuren Geschäftsgebarens schon vor der Markteinführung pleite. Natürlich bestimmten auch lizenzrechtliche Intermezzi, Kooperationen oder (zumindest ab und an) auch einfach nur unternehmerisches Geschick über Leben und Tod eines Speichermediums.

Best of Fail: Fast vergessene Datenträger

In unserer Bildergalerie haben wir physische Datenträger zusammengetragen, die heute in aller Regel nur noch in den Kellern von Nerds mit ausgeprägtem Hang zur Nostalgie Patina ansetzen. Natürlich ist ‚gescheitert‘ dabei nicht gleich ‚gescheitert‘: Einige dieser Medien waren durchaus erfolgreich – allerdings selten über einen längeren Zeitraum hinweg.

Nachschub in Form von toten Medien in jedem Fall garantiert – schließlich steht mit derUltra HD Blu-ray bereits die nächste Generation des optischen Speichermediums in den Startlöchern. Potentielle Konkurrenz-Formate befinden sich längst in Entwicklung – zum Beispiel die Protein-coated Disc (PCD) , deren maximale Kapazität bei 50 Terabyte liegen soll. Einen Prototypen hatte die Harvard Medical School in Kooperation mit NEC bereits realisiert, dann folgte… Nichts. Die Ruhe vor dem Sturm?

Die besten CPU-Benchmarks und Analysetools

Wie schnell ist Ihr Prozessor wirklich? Und wie heiß und laut wird er unter Last? Hier finden Sie die besten Tipps & Tools, um die CPU zu analysieren, ihre Leistung präzise zu messen und sie bis ans Limit auszulasten.

Der Prozessor ist ein extrem kompliziert aufgebauter Halbleiter, der Millionen von Rechenoperationen innerhalb eines Wimpernschlags durchführen kann. Ohne ihn würde kein PC der Welt laufen, denn er ist das eigentliche Herzstück. Wenn dieser Chip kränkelt, schlägt sich das im Betrieb deutlich nieder. Die Symptome sind Abstürze, Bluescreens oder ein Einfrieren des Systems – oder der PC startet überhaupt nicht mehr. Auch wenn die CPU überfordert ist, macht sich das unmittelbar bemerkbar: Das Öffnen von Programmen zieht sich ohne ersichtlichen Grund in die Länge oder alles ruckelt, selbst auf dem Desktop. Damit Sie Prozessorproblemen auf die Spur kommen, stellen wir Ihnen die besten Gratis-Tools vor, um die Hardwareinformationen der CPU auszulesen, die Leistung des Prozessors zu messen und ihn für Stabilitätstests und Benchmarkvergleiche komplett auszulasten.

Grundlagen: CPU identifizieren und Funktionen auslesen

Zuallererst müssen Sie in Erfahrung bringen, welcher Prozessor in Ihrem System überhaupt seinen Dienst tut. Der Klassiker unter den Freewaretools dafür ist CPU-Z von CPU ID, das es auch in einer portablen Variante als Gratis-Download gibt. Möchten Sie Letztere beispielsweise auf einen USB-Stick packen, dann laden Sie sich auf der offiziellen Webseite die Zip-Datei herunter. Eine weitere Besonderheit hat diese Version: Sie müssen die richtige Variante ausführen, also 32 oder 64 Bit. Was Sie brauchen, lässt sich schnell herausfinden, indem Sie unter Windows die Tastenkombination Windows-Pause betätigen. Sofort erscheint das Fenster „System“ mit den Eigenschaften Ihres Systems. Unter „Systemtyp“ erhalten Sie die benötigte Information.

CPU-Z verfügt über insgesamt acht Registerkarten, die Sie im oberen Bereich auswählen. Der erste Reiter „CPU“ zeigt Ihnen die grundlegenden Spezifikationen Ihres Prozessors an. Dazu zählen die genaue Modellbezeichnung (Specification), die zugrundeliegende Architektur (Code Name) und die maximale TDP (maximale Verlustleistung). Weitere nützliche Angaben für eine eventuelle Aufrüstung oder Fehlersucher sind die Angabe des Sockels (Package), die aktuelle Kernspannung (Core Voltage) und die unterstützten Befehlssätze (Instructions). Vor allem bei Letzterem ist es schon öfters vorgekommen, dass Anwendungen und Spiele nicht starten, weil der Prozessor einen bestimmten Befehlssatz nicht ausführen kann. Allerdings handelt es sich dabei um relativ alte Modelle. Außerdem zeigt Ihnen das Tool in Echtzeit die Taktfrequenz des ersten CPU-Kerns an, inklusive des Multiplikators. Rechts daneben schlüsselt Ihnen das Programm die verschiedenen Stufen und Kapazitäten Ihres Pufferspeichers auf (Cache), direkt darunter werden Ihnen die physikalischen Rechenkerne (Cores) angezeigt, direkt daneben die „Threads“ – beherrscht Ihr Prozessor also Hyperthreading, dann steht dort bei einem Vierkern-Chip „Threads 8“.

Noch mehr Details zu Ihrer CPU erhalten Sie mit der kostenlosen Basisversion vonSisoftware Sandra Lite 2016 . Allerdings setzt das Tool eine Installation voraus. Danach klicken Sie unter der Registerkarte „Hardware-Informationen“ im Bereich „Onboard Geräte“ auf „Prozessor(en)“. Es dauert einige Sekunden, bis Sandra die Informationen geladen hat – dafür gehen das Tool aber sehr ins Detail. So lässt sich über das obere Drop-down-Menü sogar jeder Rechenkern einzeln auswählen. Neben den reinen Hardware-Informationen und -Bezeichnungen zeigt das Programm beispielsweise die Temperaturen der Kerne an, wenn Sie weiter zu „Sensoren“ scrollen. Des Weiteren können Sie in Erfahrung bringen, welche Befehlssätze Ihre CPU nicht unterstützt. Sehr hilfreich können auch die „Leistungstipps“ sein, die Ihnen das Programm am Ende anzeigt. Diese bestehen aus Warnungen, Hinweisen und Tipps, die sich beispielsweise mit der aktuellen Leistung oder auch eventuellen Fehlern beschäftigen. Außerdem bringt das Tool verschiedene Benchmarks mit, um die Leistungsfähigkeit einzelner Komponenten in verschiedenen Bereichen zu messen. Die Gratis-Version von Sandra ist um einige Funktionen beschnitten: Sie bietet aber alle erwähnten Optionen.

Der direkte Konkurrent mit einem nahezu identischen Funktionsumfang ist Aida 64 Extreme Edition . Allerdings gibt es dieses Tool gratis nur als 30-Tages-Testversion, die nicht die vollständigen Daten der Informationsseiten und Benchmarks anzeigt.

Eine weitere Alternative ist das Programm Hwinfo , das es in einer 32- und 64-Bit-Variante als Download gibt. Genau wie die eben drei vorgestellten Tools zeigt es Ihnen die Details zu Ihrer Hardware an. Doch in Sachen Übersicht ist dieses Tool besser: Das kleinere Fenster, das sich beim Start öffnet, ist das „System Summary“. Dieses hält für Sie auf einen Blick alle wichtigen Informationen zu den Kernkomponenten Ihres Systems bereit – also von CPU, Mainboard, Speichermedien und optischen Laufwerken, Grafikkarte, Arbeitsspeicher und Betriebssystem. Dazu zählen neben den exakten Modellbezeichnungen unter anderem auch unterstützte Funktionen, Spannungen, Taktfrequenzen und Bios-Versionen. Nützlich ist auch, dass die Anzeige der Taktraten in Echtzeit erfolgt. Mit dieser Systemzusammenfassung lässt sich also schnell und komfortabel ein guter Überblick über die Hardware in einem PC oder Notebook verschaffen. Zusätzlich öffnet sich beim Start des Tools ein größeres Fenster. Auf der linken Seite sehen Sie die einzelnen Komponenten wie Prozessor, Arbeitsspeicher und Festplatten. Mit einem Klick auf das Plus-Symbol klappen Sie die Einträge auf: In der rechten Seite des Fensters werden dann die einzelnen Funktionen und Angaben noch detaillierter aufgeschlüsselt. Interessanter ist der Button „Sensors“ in der oberen Menüleiste. Nach einem Klick darauf öffnet sich ein weiteres Fenster, das für Sie Angaben zu aktuellen Speicherauslastungen, Betriebstemperaturen und Lüftergeschwindigkeit bereithält. Sogar die SMART-Werte Ihrer Festplatten kann das Tool auslesen – so sehen Sie, ob das Speichermedium fit ist oder kurz vor einem Ausfall steht.

Sie können die Werte in eine Datei schreiben lassen, um sie später auszuwerten. Auch die Angaben zu Ihrer Hardware lassen sich exportieren, was zum Beispiel Support-Mitarbeitern bei der Fehlersuche helfen kann.

All diese Angaben mögen im ersten Moment verwirrend sein. Doch dank dieser Werte ist es für Sie leicht, beispielsweise eine Ersatz-CPU zu kaufen: Sie wissen, auf welchen Sockel und welche TDP Sie achten müssen. Sollte der Sockel nicht übereinstimmen, dann lässt sich der Halbleiter nicht ins Mainboard einbauen. Und wenn die neue CPU die bisherige TDP deutlich überschreitet, dann kann es zu Abstürzen kommen, sofern das Netzteil nicht genügend Leistungsreserven bietet. Doch vor allem fürs Übertakten sind diese Informationen wichtig, insbesondere die Werte zur Kernspannung und aktuelle Temperaturen. So lässt sich unter anderem feststellen, ob der aktuell verbaute Kühler noch ausreichend kühlen kann, selbst wenn die Taktfrequenzen höher als normal sind.

CPU-Benchmarks: So testen Sie einen Prozessor

Über sogenannte Benchmarks stolpern Sie, wenn Sie Tests zu Hardware lesen. Diese Programme verfügen über aufwendig programmierte Szenarien, die eine bestimmte Komponente oder auch ein komplettes System möglichst intensiv auslasten. Anhand bestimmter Faktoren errechnen diese Benchmarks in der Regel auch ein Ergebnis, das sich dann vergleichen lässt. Auf diese Weise kann jeder Nutzer die Leistung seines PCs einordnen. Bevor Sie sich ans Testen machen, sollten Sie einige grundlegende Dinge beachten: Schließen Sie alle geöffneten Programme, auch die Antiviren-Software. Denn die Echtzeitscanner des Schutzprogramms könnten einen Benchmark als schädlich einstufen und beenden respektive den Start verhindern, weil er für ungewöhnlich hohe Belastungen sorgt. Damit der Rechner aber dann nicht ungeschützt mit dem Internet kommuniziert, deaktivieren Sie für den Test Ihre Online-Verbindung.

Dass es aber nicht immer komplexe Effekte und atemberaubende Testszenen sein müssen, beweist das Programm Cinebench R15 . Die Grundlage für diesen CPU-Benchmark ist die bekannte Render-Software Cinema 4D von Maxon. Um die Leistungsfähigkeit des Prozessors bestimmen zu können, lässt ihn das Programm ein Objekt rendern, das aus über 280 000 Polygonen besteht – ohne die Grafikkarte mit einzubeziehen. Der reguläre Test prüft alle verfügbaren CPU-Kerne inklusive der virtuellen, sofern das Modell Hyperthreading unterstützt. Erst nachdem Sie auf „File“ und danach auf „Advanced Benchmark“ klicken, steht Ihnen ein erweitertes Testverfahren zur Verfügung. Dort lässt sich auch die Performance eines einzelnen Kerns ermitteln. Während des Tests können Sie in der rechten Fensterhälfte sogar live mitverfolgen, wie viele Kerne das Objekt rendern: Denn die Szene wird mit kleinen Kästen aufgebaut, die für einen Rechenkern stehen. Im Single-Test sehen Sie also, dass nur ein einzelner Kasten gleichzeitig berechnet wird. Sobald der Benchmark beendet ist, gibt Ihnen Cinebench das Ergebnis als eine Punktzahl heraus. Ab Werk hat Maxon schon einige Ergebnisse verschiedener Prozessoren integriert, um die Leistung einordnen zu können. Je höher die Punkte sind, desto leistungsfähiger ist der Prozessor. Für Cinebench R15 ist zwingend ein 64-Bit-Betriebssystem erforderlich.

Auch mit der freien Pack-Software 7-Zip können Sie die Leistungsfähigkeit eines Prozessors gut testen. Die Alternative zu den bekannten Konkurrenten Winzip und Winrar kommt auch mit einem eigenen, selbstentwickelten Containerformat namens 7z sowie dem Datenkompressionsalgorithmus LZMA (Lempel-Ziv-Markow-Algorithmus). 7-Zip kann dadurch Dateien in zahlreiche Formate komprimieren, um die Dateigröße zu verringern, damit Sie sie einfacher verteilen oder mitnehmen können. Dass sich auch noch die Leistung der CPU testen lässt, ist eine nette Dreingabe. Im File Manager rufen Sie den Test über einen Klick auf „Extras“ auf, der nach dem Klick sofort loslegt. Das Ergebnis gibt das Tool in Mips (million instructions per second) aus. Wenn Sie die Rechenlast erhöhen möchten, wählen Sie eine höhere Wörterbuchgröße. Darüber hinaus lässt sich auch die Anzahl der verwendeten Kerne bestimmen. Im Benchmark wird die Komprimierung und Dekomprimierung mit dem hauseigenen LZMA-Algorithmus beim Packen und Entpacken getestet. Die Gesamtwertung unten rechts ist der Schnitt aus den beiden Einzelergebnissen. In verschiedenen Foren gibt es Bestenlisten, um den eigenen Wert vergleichen zu können.

Das dritte Programm ist 3D Mark von Futuremark, das sich großer Beliebtheit erfreut und oft Bestandteil von Testverfahren für Grafikkarten oder Komplett-PCs ist. Es verfügt über unterschiedlich aufwendige Testszenarien, die den Rechner auslasten und die Leistungsfähigkeit mit Hilfe einer Punktzahl beurteilen. „Ice Storm“ ist eigentlich für mobile Geräte wie Smartphones und Tablets konzipiert, während sich „Cloud Gate“ für Notebooks und Office-PCs eignet und „Sky Diver“ für Gaming-Notebooks und Mittelklasse-PCs gedacht ist. Der Test „Time Spy“ prüft bereits die neue Grafikschnittstelle DirectX 12, weshalb dieser Test Windows 10 voraussetzt. „Fire Strike“ ist allerdings der aufwendigste Test und sollte nur auf sehr rechenstarken PCs zum Einsatz kommen. Die Versionen „Extreme“ und „Ultra“ legen sogar noch einmal eine ordentliche Schippe in Sachen Komplexität drauf und sollten wahren High- End-Computern vorbehalten sein.

Doch nicht nur Grafikkarten, sondern auch die Performance des Prozessors lässt sich mit 3D Mark bestimmen: Dafür müssen Sie etwas tiefer ins Programm einsteigen. Auf der Auswahlseite wählen Sie Fire Strike, klicken auf die Registerkarte „Custom run“ und wählen links oben alle Tests bis auf „Physics test“ ab. Um den Benchmark nicht unnötig in die Länge zu ziehen, schalten Sie am besten noch rechts oben die Option „Include Demo“ ab. Denn diese dient nur zur Optik und ist für den Benchmark nicht notwendig. Nach einem Klick auf die orangefarbene Schaltfläche „Run Custom“ startet der Physik-Test. Hier simuliert das Programm möglichst realistisch die Physikeigenschaften von mehreren fliegenden Objekten innerhalb eines Raumes mit Hilfe der CPU. Die Effektberechnung erfolgt in Echtzeit, um eine möglichst große Rechenlast zu erzeugen. Sobald der Test abgeschlossen ist, erhalten Sie eine Punktzahl und eine Anzeige der durchschnittlichen Bilder pro Sekunde.

Stabilität und Zuverlässigkeit prüfen: Stressen Sie die CPU

Warum eigentlich sollten Sie Ihren Prozessor aufs Äußerste auslasten? Absolut harmlos sind solche Stresstests nicht, da sie in Ausnahmefällen sogar zu Schäden an der Hardware führen könnten. Doch überlegt eingesetzt prüfen Sie mit solchen Tests, ob Ihre CPU stabil und zuverlässig arbeitet. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Sie können auch Ihr Kühlsystem überprüfen und feststellen, ob und wann es an seine Grenzen kommt. Insbesondere für Übertakter, die die Frequenzen ihres Prozessors für mehr Leistung anheben möchten, sind diese Tools unverzichtbar.

Das Programm Prime 95 ist weniger als ein Megabyte groß. Es nutzt die Rechenkraft der CPU, um noch unentdeckte Mersenne-Primzahlen zu suchen. Zur Verfügung gestellt wird das Programm von Gimps (Great Internet Mersenne Prime Search), einem gemeinschaftlichen Projekt zur computergestützten Suche nach Mersenne-Primzahlen. Wer sich offiziell an der Suche mit seinem PC beteiligen möchte, kann sich auf mersenne einen Account anlegen und mit diesen Daten in Prime 95 anmelden. Der Log-in ist optional, allerdings winken satte Geldpreise, wenn Sie eine unbekannte Mersenne-Primzahl entdecken.

Am wichtigsten für die CPU-Analyse ist die Stresstestfunktion. Wenn Sie das Programm starten – es ist keine Installation nötig –, haben Sie die Wahl zwischen der Primzahlsuche („Join GIMPS!“) oder dem Belastungstest („Just Stress Testing“). Nun stehen Ihnen drei vorkonfigurierte Tests zur Verfügung, ein Haken bei „Custom“ erlaubt Ihnen, die Einstellungen selbst vorzunehmen.

Um die CPU nahezu komplett auszulasten, wählen Sie die Testeinstellungen „In-place large FFTs“. Die Belastung erfolgt mit Hilfe von schnellen Fourier-Transformationen (Englisch: Fast Fourier Transformation): Dies ist ein Algorithmus, um effizient diskrete Fourier-Transformationen zu berechnen. Damit lassen sich digitale Signale in einzelne Frequenzanteile zerlegen, um sie dann analysieren zu können. Nach dem Klick auf OK legt das Programm gleich los. Um sicherzustellen, ob Ihr Prozessor auch wirklich ausgelastet wird, können Sie parallel den Task-Manager aufrufen und unter „Leistung“ die aktuelle Auslastung überprüfen. Es wird empfohlen, diesen Belastungstest mindestens zehn Stunden laufen zu lassen, ideal sind 24 Stunden. Dann erst ist sichergestellt, ob die CPU mit einer Übertaktung stabil arbeitet und die Kühlung ausreicht.

Das Tool Aida 64 Extreme Edition haben wir schon im Abschnitt zu den grundlegenden CPU-Funktionen erwähnt. Im Gegensatz zur Alternative Sisoftware Sandra Lite 2016 besitzt Aida 64 einen Systemstabilitätstest, den Sie in der oberen Menüleiste unter „Werkzeuge“ finden. Links oben setzen Sie die Haken, um einzelne oder gleich alle Komponenten parallel auszulasten. Natürlich testen Sie nur die CPU, wenn Sie den Haken bei „Stress CPU“ setzen und ihn bei allen anderen entfernen. Im Gegensatz zu Prime 95 erhalten Sie während des Tests auch noch Anzeigen in Echtzeit, die Sie über die aktuelle Temperatur, Lüftergeschwindigkeiten, Spannungen, Stromverbrauch sowie Taktraten informieren. Selbst ein eventuelles Throtteling, also ein Verringern der Taktfrequenz, zeigt Ihnen das Programm an. Letzteres ist der Fall, wenn die Kühlung an ihre Grenzen stößt, die Betriebstemperatur des Chips dadurch steigt und die CPU zum Eigenschutz die Taktraten senkt. Über die Schaltfläche „Save“ können Sie jederzeit Screenshots der Graphen exportieren, über CPUID rufen Sie einen alten Bekannten auf, und zwar CPU-Z im Aida-64-Layout.