Windows 10: Benachrichtigungen deaktivieren

Über das Info-Center informiert Sie Windows ständig über neue und erfolgreiche Aktionen oder blendet auch Meldungen anderer Anwendungen ein. Das ergibt oftmals eine Fülle von Benachrichtigungen, die weder erwünscht sind noch benötigt werden und nur bei der Arbeit stören.

Seit Inkrafttreten der DSGVO blendet nahezu jede Website Meldungen zu ihren Cookies und ihrer Datenschutzerklärung ein, die sie meist per Mausklick bestätigt haben will. Aber auch Windows meldet sich oft mehrmals am Tag mit Nachrichten, entweder zu internen Vorgängen oder auch zu Aktionen der installierten Programme. Viele dieser Benachrichtigungen sind weder dringend noch sonderlich wichtig. Doch im Info-Center selbst findet sich keine Möglichkeit, die Meldungen abzustellen. Und auch die Funktionen im Browser, die Meldungen und Anfragen unterdrücken, die viele Websites automatisch generieren, sind nicht einfach zu finden. Teilweise sorgen erst zusätzliche Erweiterungen für Ruhe. Auf den folgenden Seiten zeigen wir Ihnen, wo und wie Sie die Meldungen von Windows konfigurieren. Außerdem sagen wir Ihnen, wie Sie die Meldungen der Websites in Ihrem Sinne steuern.

Windows-Benachrichtigungen abschalten

Seit Windows 10 gibt es rechts unten in der Taskleiste das Info-Center, das die Meldungen des Betriebssystems und etlicher Anwendungen bündelt. Um die Nachrichtenübermittlung feiner zu justieren oder auch ganz abzuschalten, öffnen Sie das Center mit einem Klick auf sein Symbol (die Sprechblase) und klicken auf „Alle Einstellungen“. Damit gelangen Sie zu den Windows-Einstellungen, die Sie anderenfalls über das Startmenü aufrufen. Klicken Sie dort auf „System“ und anschließend in der linken Leiste auf „Benachrichtigungen und Aktionen“. Auf der rechten Seite finden Sie nun die Option „Benachrichtigungen von Apps und anderen Absendern abrufen“. Setzen Sie den Schalter darunter auf „Aus“, um sämtliche Meldungen zu unterdrücken. Oftmals sind es jedoch lediglich die Hinweise auf Updates und Tipps, die als unnötig und störend empfunden werden. Diese können Sie unter „Windows-Willkommensseite nach Updates und gelegentlich bei der Anmeldung anzeigen, um Neuigkeiten und Vorschläge zu lesen“ sowie unter „Bei der Nutzung von Windows Tipps, Tricks und Vorschläge erhalten“ ausschalten.

Windows- und App-Meldungen gezielt einschränken

Generell ist das Abschalten aller Meldungen meist nicht die optimale Wahl, denn auf diese Weise unterdrücken Sie auch Benachrichtigungen, die Ihnen eingehende Mails anzeigen oder Skype-Anrufe signalisieren. Besser ist es, gezielt die Apps und Anwendungen auszuwählen, die sich bei Ihnen melden dürfen. Dazu lassen Sie den oben beschriebenen Schalter auf „Ein“ und scrollen nach unten zum Abschnitt „Benachrichtigungen dieser Absender abrufen“. Dort können Sie die Meldungen der Programme ein- oder ausschalten, die das Info-Center von Windows 10 unterstützen.

Doch das ist nicht alles: Wenn Sie auf eine App in der Liste klicken, öffnet sich ein Fenster, in dem Sie eine Feineinstellung für die Benachrichtigungen vornehmen können. Durch Deaktivieren der Option „Benachrichtigungsbanner anzeigen“ bestimmen Sie etwa, dass Windows keine Textmeldungen, sondern nur einen Hinweis auf eine neue Meldung im Info-Center einblendet.

Mit „Bei Eingang einer Benachrichtigung Sound wiedergeben“ regeln Sie, ob die jeweilige Anwendung ein akustisches Signal abspielen darf. Die Option „Benachrichtigungen im Info-Center anzeigen“ schließlich dient dazu, die Anzeige der Meldungen im Nachrichtenbereich des Centers ein- und auszuschalten. Über „Anzahl der im Info-Center sichtbaren Nachrichten“ regeln Sie dabei, wie viele Meldungen eines Programms maximal angezeigt werden.

Eine interessante Funktion ist „Benachrichtigungen auf dem Sperrbildschirm als privat behandeln“. Mit ihr können Sie verhindern, dass jemand anderes in Ihrer Abwesenheit Ihre neu eingegangenen Nachrichten lesen kann. Diese Option sollten Sie für Ihre Messengertools und Ihr E-Mail-Programm aktivieren, um zu verhindern, dass andere Personen etwa in einem Großraumbüro Ihre Nachrichten lesen können, während Sie nicht am Rechner sind.

Ganz unten in diesem Fenster können Sie die Priorität der Meldungen dieser Anwendung einstellen. Die Nachrichten der Programme mit der Prio „Hoch“ verdrängen die Benachrichtigungen mit geringerer Priorität aus dem Fenster des Info-Centers. Mit „Oberste“ setzen Sie die Meldungen ganz nach oben in die Liste.

Den Benachrichtigungsassistenten anpassen

Mit dem Update vom April 2018 hat Microsoft den Benachrichtigungsassistenten eingeführt. Mit ihm lässt sich regeln, wann Sie welche Meldungen empfangen wollen. Wenn Sie mit der rechten Maustaste auf das Symbol des Info-Centers in der Taskleiste klicken, finden Sie dort den Eintrag „Benachrichtigungsassistent“. Er erscheint auch als Aktivitätsschaltfläche im Fenster des Info-Centers. In der Voreinstellung ist er deaktiviert. Wenn Sie zu „Nur Alarme“ wechseln, stellt Windows nur die als Alarm gekennzeichneten Benachrichtigungen durch. Bei der Einstellung „Nur mit Priorität“ werden die Einstellungen aktiv, die Sie bei den Windows-Einstellungen im Startmenü unter „System –› Benachrichtigungsassistent“ erreichen. Dort können Sie unter „Automatische Regeln“ angeben, zu welchen Zeiten Windows die Meldungen deaktivieren soll. Voreingestellt unter „Zu diesen Zeiten“ sind die Nachtstunden von 23 bis 7 Uhr. In dieser Zeit werden nur Benachrichtigungen mit Priorität durchgestellt. Um das zu ändern, klicken Sie die Einstellung an und passen Sie im folgenden Fenster die Uhrzeit an. Außerdem können Sie die Übermittlung in Zeiten, in denen Sie Ihren Bildschirm duplizieren oder in denen Sie spielen, auf Alarme beziehungsweise Meldungen mit Priorität reduzieren. Auch diese Optionen können Sie nach einem Klick noch weiter konfigurieren.

Was aber hat es mit der Priorität auf sich? Damit können Sie Ausnahmen definieren, deren Meldungen auch dann übermittelt werden, wenn das etwa aufgrund der Einstellung der Uhrzeit ansonsten nicht zulässig ist. Klicken Sie dazu oben im Fenster des Benachrichtigungsassistenten bei der Einstellung „Nur mit Priorität“ auf den Link „Prioritätsliste anpassen“. Dort finden Sie ganz oben drei Optionen, die nur dann für Sie wichtig sind, wenn Sie Ihren Computer mit einem Smartphone verknüpft haben, auf dem die Cortana-App installiert ist. Im nächsten Abschnitt geht es um Kontakte, die Ihre Nachrichtensperre überwinden dürfen. Dabei gibt es jedoch zwei Einschränkungen: Die entsprechenden Personen müssen auf der Taskleiste angegeben sein, und das Mail- oder Messengerprogramm muss die Funktion unterstützen. Falls das gegeben ist, wie etwa bei Microsoft Outlook, können Sie einzelnen Kontakten erlauben, Ihnen beispielsweise zu jeder Tag- und Nachtzeit eine Nachricht zu schicken. Klicken Sie dazu einfach auf „Kontakte hinzufügen“. Weiter unten stoßen Sie auf den Abschnitt „Apps“. An dieser Stelle können Sie die gleichen Einstellungen wie für die Kontakte für Apps treffen, also Programme auswählen, die Ihnen bei der Einstellung „Nur mit Priorität“ Meldungen schicken dürfen. Vorgegeben sind zwei Anwendungen für die Xbox sowie die App „Ausschneiden und skizzieren“ aus dem Microsoft Store, die in Windows vorinstalliert ist.

Mit dem Benachrichtigungsassistenten kam eine weitere, von vielen Anwendern vermisste Funktion in das Betriebssystem. Zuvor war es nicht möglich gewesen, die unterdrückten oder aus dem Info-Center verschwundenen Meldungen nachträglich einzusehen, sie wurden einfach gelöscht. Wenn Sie nun jedoch den Assistenten einschalten, bekommen Sie dank der Option „Zusammenfassen, was ich verpasst habe, während der Benachrichtigungsassistent aktiv war“ nachträglich eine Übersicht angezeigt.

Outlook-Benachrichtigungen konfigurieren

Microsoft Outlook besitzt eigene Funktionen für die Anzeige von Benachrichtigungen. Gleichzeitig arbeitet das Mailprogramm in diesem Punkt aber auch mit Windows 10 zusammen, was teilweise etwas verwirrende Effekte ergibt.

Grundsätzlich gilt: Windows 10 kann ausschließlich die Benachrichtigungen von Outlook 2013 und 2016 verwalten. Mit früheren Versionen des Mailprogramms arbeitet das Betriebssystem nicht zusammen. Damit Outlook in Windows 10 in der Liste unter „Benachrichtigungen“ erscheint, muss es mindestens eine E-Mail empfangen haben. Achten Sie darauf, dass nach dem Klick auf den Programmeintrag die Übermittlung von Benachrichtigungen und Bannern aktiviert ist. Wechseln Sie anschließend zu Outlook und öffnen Sie dort „Datei –› Optionen“ und klicken Sie in der linken Spalte auf „E-Mail“. Scrollen Sie auf der rechten Seite hinunter zum Abschnitt „Nachrichteneingang“ und stellen Sie dort ein, wie Sie über das Eintreffen neuer Mails informiert werden möchten. Beachten Sie dabei, dass die Einstellungen von Windows eine höhere Priorität haben als die Optionen von Outlook. Wenn Sie also beispielsweise im Mailprogramm das Abspielen eines Sounds aktiviert haben, in Windows jedoch nicht, so gilt die Einstellung des Betriebssystems. Und Achtung: Wenn Sie in Outlook eine Regel definiert haben, die neue Nachrichten automatisch in einen anderen Ordner kopiert, erscheint ebenfalls keine Benachrichtigung.

Meldungen beim Surfen im Internetbrowser verringern

Websites blenden nicht nur nur die anfangs erwähnten Cookie- und Datenschutz-Hinweise ein, vielfach wollen sie ihren Besuchern auch Push-Nachrichten schicken. Die entsprechenden Anfragen können Sie in Ihrem Browser unterdrücken.

In Chrome klicken Sie dazu rechts oben auf die drei Punkte und öffnen die „Einstellungen –› Erweitert –› Datenschutz und Sicherheit“ klicken Sie auf „Inhaltseinstellungen“ und anschließend auf „Benachrichtigungen“. Voreingestellt ist „Vor dem Senden nachfragen (empfohlen)“. Um das Übermitteln von Push-Nachrichten ein für alle Mal abzuschalten, setzen Sie den Schalter auf „Blockiert“.

In Firefox rufen Sie ebenfalls rechts oben über das Menü die „Einstellungen“ auf. Markieren Sie links „Datenschutz & Sicherheit“ und scrollen Sie zum Abschnitt „Berechtigungen“. Klicken Sie dort rechts neben dem Eintrag „Berechtigungen“ auf den Button „Einstellungen“ und setzen Sie vor „Neue Anfragen zum Anzeigen von Benachrichtigungen blockieren“ ein Häkchen. Bestätigen Sie mit „Änderungen speichern“. In Microsoft Edge gehen Sie ebenfalls in die „Einstellungen“ und wechseln in der linken Leiste zum Abschnitt „Erweitert“. Klicken Sie unter „Websiteberechtigungen“ auf „Berechtigungen verwalten“. Dort können Sie einzelnen Websites das Recht zum Übermitteln von Benachrichtigungen nachträglich wieder entziehen. Ein generelles Blockieren ist nicht vorgesehen.

Darüber hinaus ist es möglich, auch gleich die Pop-ups mit den Angeboten für Newsletter oder Chats von vornherein zu verhindern. Erledigt wird das durch die Erweiterung „No, thanks“, die Sie für 6,99 US-Dollar im Jahr als Erweiterung für Chrome und Firefox installieren können.

Eine andere nervige Benachrichtigung, die seit Inkrafttreten der DSGVO auf nahezu jeder Website auftaucht, ist der Hinweis auf die Cookies, die die Seite setzt. Auch hier können Sie abhelfen: Die Browser-Erweiterung „I don’t care about cookies“ erledigt für Sie die Klicks auf die Cookie-Hinweise. Allerdings sollten Sie wissen, dass das Programm der Annahme von Cookies in jedem Fall zustimmt. Andererseits können Sie das wiederum über die Browsereinstellungen verhindern. Falls in Ihrem Browser trotz aktivierter Erweiterung dennoch ein Cookie-Hinweis erscheint, klicken Sie ihn mit der rechten Maustaste an und gehen auf „I don’t care about cookies –› Report a cookie warning“ und bestätigen mit „OK“. Die Erweiterung ist für Google Chrome, Firefox und Opera erhältlich.

Benachrichtigungen in Android deaktivieren

Auch in Android haben Sie die Möglichkeit, störende Benachrichtigungen zu blockieren. Dazu müssen Sie die Meldungen allerdings gezielt bei den einzelnen Apps abschalten. Öffnen Sie dazu auf Ihrem Smartphone oder Tablet die „Einstellungen“ und dort „Apps & Benachrichtigungen“. Die Bezeichnung kann je nach Smartphone und Android-Version unterschiedlich sein. Tippen Sie die App an, die die Meldung eingeblendet hat, und tippen Sie auf „App-Benachrichtigungen“. Setzen Sie den Schalter ganz oben auf „Aus“.

Unter „Apps & Benachrichtigungen“ finden Sie bei neueren Android-Versionen auch den Punkt „Notfallbenachrichtigungen“. Dort steuern Sie den Umgang mit Warnungen, etwa vor gefährlichem Unwetter. Diese Benachrichtigungen sollten Sie nicht deaktivieren, da sie einerseits Leben retten können und andererseits auch nur äußerst selten auftauchen.

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